1924 2014 90 Jahre voller energie - Stiebel Eltron
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Vorwort 02 | 03 Dr. Theodor Stiebel Dr. Ulrich Stiebel Frank Stiebel Liebe Leserinnen und Leser, vor Ihnen liegt das Zeugnis der langen Erfolgsgeschichte von Stiebel Eltron. Diese Chronik ist aber nicht nur die Ge- schichte des Unternehmens, sondern auch der Familie. Denn seit der Gründung 1924 bis heute liegen die Geschicke auch in der Hand der Familie des Firmengründers Dr. Theodor Stiebel. Vor allem dessen Mutter war es, die ihm seine Karriere ermöglichte. Hermine Stiebel wurde als Unternehmertochter in den USA geboren, kam aber schon bald mit ihrer Familie nach Deutschland zurück. Dort lernte sie Hermann Stiebel kennen. Am 28. Februar 1894 bekamen sie ihr einziges Kind, Theodor Stiebel. Das ‚Unternehmer-Gen‘ war ihm quasi in die Wiege gelegt. 1915 verstarb der Va- ter von Theodor Stiebel. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs trafen Mutter und Sohn daher eine schwere Entschei- dung: Sie verkauften das Haus, damit Theodor sein Studium in München und Berlin fortsetzen konnte. 1921 schloss er es mit Auszeichnung ab und promovierte anschließend an der Universität in Berlin. Bei seinem ersten Erfolgsprodukt kam ihm zugute, dass er sich seit 1923 mit der Entwicklung und Fertigung von elek- trischen Heizkörpern beschäftigte, die sein Onkel Carl Reese in Holzminden fertigte. Hier kam ihm auch die Idee für den Ringtauchsieder. Als Dr. Theodor Stiebel 1960 im Alter von 66 Jahren verstarb, hinterließ er neben einem wohl- bestellten Unternehmen die eindrucksvolle Zahl von 160 Patenten im In- und Ausland. Bis heute verantworten seine beiden Söhne – der 1949 geborene Dr. Ulrich Stiebel und sein acht Jahre jüngerer Bruder Frank Stiebel – die Ausrich- tung und Perspektive des Familienunternehmens. Als Aufsichtsräte machten sie sich beispielsweise vor rund 40 Jah- ren stark dafür, dass Stiebel Eltron Geräte zur Nutzung erneuerbarer Energien entwickelt. Sie gaben Impulse, um das Traditionsunternehmen unter anderem zu einem der führenden Anbieter von Wärmepumpen für Heizung, Küh- lung und Warmwasser, Lüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung sowie thermischen Solar-Anlagen zu formen. Dr. Ulrich Stiebel engagiert sich darüber hinaus für die nachhaltige Nutzung von Ressourcen, beispielsweise mit der von ihm initiierten Niedrigenergiehaus-Siedlung anlässlich der EXPO 2000. Frank Stiebel leitet als studierter Architekt seit 1994 die Tochtergesellschaft in den USA und baute dort eine eigene Solar-Produktion auf. Um auch die Zukunft von Stiebel Eltron nachhaltig zu sichern, überführte Dr. Ulrich Stiebel seine Firmenanteile unlängst in die Stiebel Familienstiftung. Er ist Vorstand und Mitglied des Stiftungskuratoriums, dem auch sein Sohn Fabian angehört. Neben der Nachfolgeregelung trägt die neue Beteiligungsstruktur zur zukunftsfähigen Aufstellung des Unternehmens und zur langfristigen Sicherung der Arbeitsplätze bei. Die Beteiligungen an der Unternehmens- gruppe werden seither von der Stiebel Familienstiftung und Frank Stiebel zu gleichen Teilen gehalten. Die nächste Generation der Familie Stiebel sind die Kinder von Ulrich Stiebel – Kai, Fabian und Andrea – sowie die Tochter von Frank Stiebel, Eleonora. Ob Teilnahmen an Aufsichtsratssitzungen und an wichtigen Ereignissen, wie nationalen und internationalen Kundentreffen, Besuche von Ländergesellschaften oder für die Branche wichtige Messen: Der Kontakt der Kinder zum Unternehmen ist vielfältig. Eleonora Stiebel arbeitet in der amerikanischen Ländergesellschaft, Fabian Stiebel leitet seit der Gründung der Familienstiftung den Familienrat. Diese Nähe, diese Berührungspunkte, diese Erfahrungen lassen auch bei der jüngsten Generation ein Gefühl für die Philosophie des Unternehmens, für die Belange der Mitarbeiter und Kunden und den besonderen Geist entstehen, der STIEBEL ELTRON seit seiner Gründung inne ist. Zurück zu den Anfängen: Wo wurde der erste Ringtauchsieder produziert, und warum war er so erfolgreich? Wel- che anderen Neuentwicklungen und Entscheidungen prägten das Unternehmen? Bei der Lektüre der Antworten auf diese und viele weitere Fragen wünschen wir Ihnen viel Vergnügen.
› 1920 › 1930 Eltron und die Anfänge Dipl.-Ing. Dr. rer. pol. Theodor Stiebel wird am 28. Februar 1894 als Sohn des Zimmerermeisters Hermann Stiebel und dessen Ehefrau Hermine in Braunschweig geboren. Nach dem Abitur 1913 an der Gauß-Oberrealschule in Braunschweig und dem Studium in Braunschweig, München und Berlin erwirbt er 1922 das Hauptdiplom als Ingenieur. Es folgen zwei Semester Tätigkeit als Assistent bei Prof. Schlesinger am Lehrstuhl für Werkzeugmaschinen und Fabrikbe- triebe. 1924 erfolgt die Promotion zum Dr. rer. pol. an der Universität Berlin. Im Ersten Weltkrieg leistet Dr. Stiebel von 1914 bis 1918 Dienst als Eisenbahn- pionier. 1919 kehrt er aus der Gefangenschaft in Syrien zurück. Während seiner Studien- und Assistentenzeit beschäftigt sich Dr. Stiebel vor- nehmlich mit elektrotechnischen Innovationen. Den Ausschlag dafür, dass er das Gebiet des Elektrogerätebaus für eine Firmengründung wählt, gibt die ungewollt gemachte Erfahrung mit einem Kolbentauchsieder. Dieses Gerät ist für den Haushalt völlig ungeeignet, weil es sich selbst sehr stark aufheizt und nach dem Gebrauch längere Zeit im Wasser verbleiben musste, um ab- zukühlen. Anderenfalls ist die Gefahr, dass das Gerät durch übergroße Eigen- hitze zerstört wird, hoch. Dr. Stiebel konstruiert einen Ringtauchsieder mit einer Wandstärke des Hohlringes von 3 bis 5 Millimeter. Als Wicklungsträ- ger und Isoliermittel wird Naturglimmer verwendet. Statt Chromnickeldraht mit Rundprofil werden Bänder mit Flachprofil eingesetzt. Dadurch wurde die Masse erheblich reduziert. Auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1924 erregt dieses Gerät durch seine kurze Aufheizzeit und noch kürzere Abkühlungszeit großes Aufsehen. Dr. Stiebel kann 600 Muster-Einzelaufträge verbuchen und gründet daher am 5. Mai 1924 eine eigene Firma unter dem Namen ELTRON. Die Leipziger Herbstmesse 1924 bringt bereits die ersten Exportaufträge, vornehmlich aus Übersee. Dr. Stiebel bietet in den ersten drei Jahren nur ein Gerät an, den Tauchsieder, und erst im Jahre 1927 werden die ersten Klein- durchlauferhitzer produziert. Firmengründung Am 1. Februar 1928 wird im Handelsregister beim Amtsgericht Berlin-Mitte unter der Nr. HRA 72-227 die Firma unter folgendem Namen eingetragen: ELTRON Dr. Theodor Stiebel, Dipl.-Ing. Berlin SO 36, Reichenberger Str. 160 Inhaber: Dr. Theodor Stiebel, gegründet: 5. Mai 1924 Geschäftszweig: Bau und Vertrieb elektrischer Apparate Anlagekapital: 20.000,— RM Umsatz im Jahre 1927: 184.745,25 RM 26 Beschäftigte Die Chronik basiert in Teilen auf einen Beitrag von Dr. Günter Scholz.
Chronik 06 | 07 › 1927 Revolutionäre Zeiten. Besonders im Haushalt. Produktion des ersten „Kleindurchlauferhitzers“. Der erste Kleindurchlauferhitzer mit 1.000 Watt Leistung und der damals revolutionären „2-Stufen-Technik“ wird produziert. Dieses Gerät bekommt als erstes seiner Art in Deutschland das VDE-Prüfzeichen. Die Firma ‘eltron ’ ist gewachsen und beschäftigt bereits 30 Mitarbeiter. Dezentrale Warm- wasserbereitung mit dem Mini-Durchlauferhitzer von STIEBEL ELTRON ist heute in vielen Haushalten zu finden.
› 1930 › 1940 Die Fabrikations- und Büroräume sind auf drei Etagen verteilt und haben ins gesamt eine Größe von 450 Quadratmetern. Mit englischen Teilhabern gründet Dr. Stiebel bereits 1927 die erste Auslands- gesellschaft, die ELTRON (London) Ltd. Trotz Weltwirtschaftskrise und sehr eingeschränkter Liquidität werden immer Geräteprogramm 1924–1939 neue Tauchsiederformen und -typen entwickelt und zum Patent angemeldet. 1924– › R ingtauchsieder – ca. 30 Typen für unter- Ebenso beginnt die Fabrikation von Heißwassergeräten in größerer Stückzahl. 1926 schiedliche Leistungen und Spannungen In den Jahren 1932/33 werden bereits Durchlauf-, Überlauf-, Ablauf-, Hoch- Ab 1927 › Kleindurchlauferhitzer DL, 1.000 W druck- und Kochendwasserspeicher hergestellt. Auch Standspeicher werden Ab 1931 › Tauchsieder der Typen TL, TK, TM, TP in das Programm aufgenommen. › Kleindurchlauferhitzer DK, 1.500 W und 2.000 W › Durchlaufspeicher DS 3 l bis 8 l Auf der Elektrowärmetagung 1932 in Essen kann erstmals ein komplettes › Überlaufspeicher SLÜ 8 l bis 30 l Programm von Heißwassergeräten mit 3 bis 600 Liter Inhalt vorgestellt wer- › Ablaufspeicher SLA 30 l bis 150 l den. Die Entwicklung neuer Geräte erfolgt vorwiegend auf Anregung oder in › Hochdruckspeicher SLH 3 l, 8 l, 30 l bis 150 l Zusammenarbeit mit den einzelnen Elektroversorgungsunternehmen (EVU). › Kochendwasserspeicher SLK 15 l bis 120 l Großer Wert wird schon in den Anfängen der Firmentätigkeit auf die Schu- Ab 1935 › Füllspeicher SLF 8 l, 30 l lung des eigenen Personals und des Fachhandels gelegt. So finden regel- Ab 1936 › Ringheizkörper, Ringheizkörper-Einbauflansche mäßig Vortragsveranstaltungen bei EVU, Handwerksinnungen und vor Fach- › Temperaturregler großhändlern statt. › TAUKOTOPF – Ringtauchsieder im Wassertopf › K affee-Brüh- und -Warmhaltemaschine Das Jahr 1934 ist für die Weiterentwicklung der Firma von ausschlaggeben- WHB 8 l, 15 l, 30 l der Bedeutung. In diesem Jahr geht ein Großauftrag über 10.000 Tauchsie- Ab 1937 › S peicher SPARRAPID der von der Firma ASW aus Dresden ein. Gleichzeitig werden Mittel aus dem Ab 1938 › Großdurchlauferhitzer staatlichen Arbeitsförderungsprogramm zur Verfügung gestellt. Ab 1939 › B eginn der Produktion von Rüstungsgütern für die deutsche Luftwaffe Die vorhandenen Fabrikations- und Büroräume in der Reichenberger Straße sind nun viel zu klein geworden und 1934 erfolgt der Umzug nach Tempel- hof, wo in der Eresburgstraße große Räume gemietet werden. Die Belegschaft wächst auf 200 Mitarbeiter an und die Firma erhält auf dem deutschen und internationalen Markt einen großen Bekanntheitsgrad. Im Jahre 1934 kann erstmals ein Umsatz von einer Million Reichsmark erzielt werden. Der Auf- schwung setzt sich fort. Im Jahre 1938 beträgt der Umsatz bereits 2,6 Millionen Reichsmark, wovon 100.000 Reichsmark bereits auf den Export entfallen. 294 Mitarbeiter werden beschäftigt. Der Durchschnittslohn eines Arbeiters beträgt 0,88 Reichsmark pro Stunde. Es werden in diesem Jahr 208.000 Tauchsieder, 9.500 Kleinspei- cher, 4.050 Normalspeicher und 620 Kochendwasserautomaten hergestellt. Bis Ende 1938 sind 35 deutsche Patente und zwölf ausländische Patente erteilt. Die Firma gibt sich eine Geschäftsordnung, untergliedert in Geschäftsleitung und kaufmännische und technische Abteilung, Bereich Werbung, Forschung und Betrieb. In dieser Zeit wird auch erstmals ein Konstruktionsbüro eingerichtet, wo Geräte und Einzelteile zeichnerisch festgehalten werden. Bis dahin wurde Technik überwiegend durch Dr. Theodor Stiebel erledigt.
Chronik 08 | 09 Im Jahre 1939 werden 360 Mitarbeiter beschäftigt, die einen Umsatz von 3,35 Millionen Reichsmark erzielen. Die Heißwassergeräte erhalten nun eine neue Typenbezeichnung, die bis heute im Unternehmen verwendet wird. Es werden die Kurzbezeichnungen SN, SH, KA und EB eingeführt. Die Rüstungsanstrengungen des Deutschen Reiches machen auch vor der Firma ELTRON nicht halt, und bereits 1939 ergehen Rüstungsaufträge an die Firma, die ausschließlich für die Luftwaffe bestimmt sind. So werden während des Krieges folgende Produkte entwickelt und produziert: Soh- lenbeheizung für Fliegerstiefel, Verbindungskabel für Maschinengewehre Ab Kriegsausbruch 1939 in Flugzeugen, elektrische Bombenzünder und verschiedene Enteisungs- beheizungen für Flugzeugteile (Tragflächen, Propeller u. a.). gab es die Produkte der Firma ELTRON nur noch Schwierige Zeiten in den Kriegswirren in sehr geringem Umfang. Infolge der Kriegsereignisse und der Bombenangriffe auf Berlin, bei denen auch Gebäude der Firma getroffen werden, beginnt 1943 die Verlagerung der Produktion nach Holzminden. Es handelt sich hier ausschließlich um Rüstungsproduktion. Für die Weiterführung der Friedensfertigung (Elektrohausgeräte) werden in besetzten Gebieten Firmen für die Fabrikation ausfindig gemacht. Ab 1941/42 fertigt die Firma INVENTUM in Holland – ein früherer Konkurrent der Stiebel Werke – Heißwassergeräte unter dem Namen ELTRON, und die Firma MACINIAK in Warschau baut Regler und andere Zubehörteile für Heißwassergeräte. In beiden Firmen werden keine Stiebel Mitarbeiter be- schäftigt. Die Geräte werden hauptsächlich an Behörden und Wohlfahrts- einrichtungen verkauft. Im Jahre 1943 verabschiedet die Firmenleitung ein neues Organisations- schema, unterteilt in Geschäftsleitung, Hauptverwaltung und Werke, um eine Straffung der verzweigten Firmenteile zu erreichen. Außerdem erhal- ten die Werke neue Namen. Berlin: ab 2.8.1943 Dr. Theodor Stiebel Werke Holzminden: ab 28.7.1944 ELTRON Werk GmbH Fertigung 1944.
› 1940 › 1950 In Berlin läuft die Produktion trotz ständiger Bombenangriffe (zweimal wurde die große Fabrikationshalle zerstört) bis zum 21. April 1945. Da die russischen Truppen kurz vor Tempelhof stehen, wird von der Firmenleitung eine Läh- mungsaktion angeordnet. Dies bedeutet, dass wichtige Teile aus den Maschi- nen ausgebaut und zur späteren Wiederverwendung versteckt werden. Viele Nach der Währungsreform 1948 Belegschaftsmitglieder nehmen Werkzeuge, Maschinenteile und Fertigungs- material mit in ihre Privatwohnungen. Am 28. April 1945 besetzen russische beginnt im gesamten Firmen Truppen das Werksgelände, das stark in Mitleidenschaft gezogen wird. Die noch anwesenden Mitarbeiter erreichen in den folgenden Tagen eine Geneh- verbund der verstärkte Wieder migung für Aufräumungsarbeiten und die Wiederaufnahme der Fertigung. aufbau. Die Typenpalette Von der russischen Kriegshandelsgesellschaft WOJENTORG erhält die Firma einen Auftrag zur Herstellung von 50.000 Tauchsiedern. Dieser stellt sich je- wird ständig erweitert. doch kurz darauf als Scheinauftrag heraus, der die Firma dazu veranlassen soll, die „gelähmten“ Maschinen wieder in Gang zu setzen. Am 5. Mai 1945, Sonnabend, erscheint ein starkes russisches Kommando auf dem Werksge- lände und räumt übers Wochenende alle vorhandenen Maschinen, Werk- zeuge und Einrichtungen aus. Das verbliebene Mobiliar wird schwer beschä- digt. Dies alles geschieht aufgrund der Tatsache, dass der Bezirk Tempelhof, in dem sich die Firma befindet, nach dem Potsdamer Abkommen von russi- schen Truppen geräumt wird und nunmehr zum amerikanischen Sektor gehört. In den kommenden Monaten gelingt es trotzdem mit einigen Belegschafts- mitgliedern und durch Wiederbeschaffung von Material und Vorrichtungen eine kleine Fertigung aufzubauen. Im August 1945 werden bereits offene Glühkochplatten, elektrische Backhauben und Rohrtauchsieder in kleiner Stückzahl hergestellt. Die fertigen Geräte werden meist gegen Rohmateri- alien eingetauscht. Das ELTRON Werk in Holzminden produziert bis Anfang 1945 Rüstungsgüter, besitzt aber auch erhebliche Vorräte an Material für eine mögliche Friedensfertigung. Anfang April 1945 erfolgt ein Fliegerangriff auf Holzminden, der viele Menschenopfer fordert. Da sich auch die Kampfhand- lungen auf die Stadt erstrecken, wird die Produktion eingestellt. Auf Anordnung der deutschen Behörden sollen die Fabrikgebäude ge- sprengt werden; dies wird von der Belegschaft verhindert. Nach Einmarsch der amerikanischen Truppen werden alle Warenvorräte von den Amerika- nern beschlagnahmt und abtransportiert. Bereits im Juli 1945 läuft wieder ein Produktionsnotprogramm an, das nicht elektrische Geräte wie Kochtöpfe, Bratpfannen und Wäschesprenger umfasst. Einige Monate später werden dann bereits Elektrogeräte wie Umluftöfen, Tauchsieder, Warmhalteplatten und Kochplatten ins Programm aufgenommen. Ein Teil der Berliner Beleg- schaft ist mit der Produktionsverlagerung 1943/44 nach Holzminden gekom- men. Die Firmenleitung der Dr. Theodor Stiebel Werke ist 1945 vollzählig in Holzminden anwesend. Das ELTRON Werk beschäftigt im Dezember 1945 wieder 177 Personen. Nach der Verlegung der Dr. Theodor Stiebel Werke von Berlin nach Holzminden erfolgt die Handelsregistereintragung am 17. Juni 1948 beim Registergericht in Holzminden. Werkshalle Tempelhof nach der Zerstörung 1943.
Chronik 10 | 11 Das ELTRON Werk in Holzminden erhält von der englischen Militärregierung Aufträge für Elektrowärmegeräte verschiedener Typen, obwohl nach den Pots- damer Beschlüssen das Werk als „Rüstungswerk I. Klasse“ eingestuft und zur Demontage vorgesehen ist. Alle Versuche der Geschäftsleitung, die De- montage zu verhindern, scheitern, so dass 1948 alle Maschinen abtranspor- tiert werden. Die bestehenden Gebäude können nicht demontiert werden, da die Dr. Theodor Stiebel Werke Eigentümer dieser Gebäude sind und das ELTRON Werk lediglich Mieter ist. Um trotz Demontage weiter produzieren zu können, beantragt die Firma Dr. Theodor Stiebel Werke auf Anraten der „Verwaltung für Wirtschaft des Vereinigten Wirtschaftsgebietes“ in Frankfurt und auf Anraten der zustän- digen Industrie- und Handelskammern eine Produktionsgenehmigung für Holzminden zur „Herstellung von Elektrowärmegeräten für industriellen, Geräte für die Heißwasserbereitung bildeten sanitären und Haushaltsbedarf“. Diese Genehmigung wird am 18. Mai 1948 auch nach dem Krieg die Grundlage für den unter der Nummer 266 vom niedersächsischen Minister für Wirtschaft und Neuanfang. Verkehr erteilt. Offizieller Produktionsbeginn ist der 1. Juli 1948 für die Dr. Theodor Stiebel Werke in Holzminden. Das ELTRON Werk erhält keine neue Produktionsgenehmigung. Die Produktionsprogramme der einzelnen Werke sollen auf die Bedürfnisse in den vier Besatzungszonen abgestimmt werden und so ist auch die Vertriebsor- ganisation auf die vier Besatzungsgebiete ausgerichtet. Das Werk Holzminden Geräteprogramm 1940–1950 ist für die britische Zone zuständig, das Werk München für die amerikanische Bis › Elektrische Sohlenbeheizung für Fliegerstiefel Zone. Ein Werk in der Nähe von Neuwied ist für die französische Zone vorge- Anfang › Verbindungskabel für Maschinengewehre in sehen, kommt aber nicht zum Einsatz. Das Werk Berlin ist für die russische 1945 Flugzeugen, elektrische Bombenzünder mit Zone sowie für Groß-Berlin zuständig. Die 1948 durchgeführte Währungsre- 5 Verzögerungszeiten, Vorratgeber für Benzin form in den drei Westzonen und den Westsektoren von Berlin veranlasst die standsanzeiger in Flugzeugen, elektrische Brand- Sowjetunion zur Verhängung der Blockade über ganz Westberlin. Diese Maß- fühler, Staurohre für Geschwindigkeitsmesser, nahme dauert von Juni 1948 bis zum 1. April 1949. Dies bedeutet für das Werk V1–Leitwerk- und -Tragflächenenteisungsan Berlin den Verlust seiner Hauptabsatz- und seiner Materialbeschaffungsge- lagen, Leergurtabführungen und Heizroste für biete. Es wird daher in der zweiten Hälfte des Jahres 1949 im Ostsektor von Flakgeschütze, Granatzünder Berlin (Bezirk Lichtenberg) die Firma ELTRONOVA gegründet, die Elektroge- Ab › Zunächst nicht elektrische Geräte wie Koch- räte fertigen, Reparaturen durchführen und den Vertrieb in den Ostgebieten 07.1945 töpfe, Bratpfannen, Wäschesprenger wahrnehmen soll. Diese Firma muss 1950, bedingt durch die politischen Ver- Ab › Rohrtauchsieder, Wärmeplatten, Spiralkoch- hältnisse, wieder geschlossen werden. 09.1945 platten, Umluftöfen Ab 1946 › S tahlöfen, Teekessel, Heizkissen, Bügeleisen, Nach der Währungsreform 1948 beginnt im gesamten Firmenverbund der Backhauben, Wasserkocher verstärkte Wiederaufbau. Die vor dem Krieg entwickelten und produzier- Ab 1947 › Wiederaufnahme der Heißwassergerätefertigung ten Heißwassergeräte bilden mehr und mehr den Hauptanteil am Produkti- ›W affeleisen, Brotröster onsprogramm. Die Typenpalette wird ständig erweitert, das Notprogramm Ab 1948 › N iederdruckspeicher SN 8 bis SN 80 wird eingestellt. › R ingtauchsieder, Erweiterung des Heißwas- serprogramms, Kochendwasserautomaten Durch den allgemeinen Geldmangel ist jedoch die Liquidität des Unterneh- Ab 1949 › Durchlauferhitzer DH 18 mens stark eingeschränkt und nur allmählich kann der Markt erschlossen und Ab 1950 › Elektroboiler EB, Elektro-Kohle-Badeofen EBK können notwendige Baumaßnahmen und Investitionen durchgeführt werden. Der Vertrieb erfolgt entweder durch die Werke direkt oder durch freie Han- delsvertreter, bis 1950 die erste eigene Niederlassung in Essen errichtet wird. Der Umsatz erreicht im Jahre 1949 4,2 Millionen DM. Im Jahr darauf können 5,8 Millionen DM erzielt werden.
› 1950 › 1960 Erfolgreich in der Wirtschaftswunderzeit 1951 beginnt dann der rapide wirtschaftliche Aufstieg der Firmengruppe mit hohen Umsatz- und Produktionszuwächsen, verbunden mit immer höheren Marktanteilen im Inland. In den Jahren 1955 bis 1957 werden weitere eigene Niederlassungen in Frankfurt, Hannover und Hamburg errichtet, denen Inge- nieurbüros in den angrenzenden Gebieten angeschlossen sind. Auch in den Werken wird in diesen Jahren kräftig investiert. In Holzminden wird 1954 das neue Verwaltungsgebäude fertiggestellt, Gelände für die Er- weiterung des Fertigungsbetriebes wird hinzugekauft und in der Produk- tion werden Rationalisierungsinvestitionen durchgeführt. 1954 wird auch das Betriebsgrundstück in München, in dem die Firma not- dürftig zur Untermiete untergebracht war, käuflich erworben und in den folgenden Jahren so weit ausgebaut, dass ein erheblicher Teil des Geräte- Kaffeemaschinen für Flugzeuge. programmes dort produziert und im süddeutschen Raum verkauft werden kann. Das bisher gepachtete Werksgelände in Berlin wird 1956 gekauft und das Werk wird weiter ausgebaut. 1958 erfolgt eine Firmenumgründung. Das bisher unter der Firmierung Dr. Theodor Stiebel Werke in Holzminden geführte Unternehmen geht ohne Grundstücke und Beteiligungen auf die Dr. Stiebel Werke GmbH über. Das Kapital der neuen Gesellschaft wird auf 2,7 Millionen DM festgesetzt, wovon Dr. Stiebel 2,55 Millionen DM und die ELTRON Werk GmbH 150.000 DM überneh- men. Die Gesellschaft wird Komplementär der neu gegründeten Dr. Stiebel Werke GmbH & Co. in Holzminden. Am Gesellschaftskapital von 3 Millionen DM sind die GmbH mit 2,7 Millionen DM und Dr. Stiebel mit 300.000 DM beteiligt. Der Aufstieg der Firma geht weiter. Im selben Jahr werden bereits 144.300 Heißwassergeräte hergestellt und im Jahr darauf 185.500 Einheiten. Am 9. September 1960 stirbt der Firmengründer. Seine Ehefrau und die drei Kinder übernehmen als Erbengemeinschaft das Unternehmen. Die bei- Geräteprogramm 1951–1959 den Söhne erhalten je 37 Prozent, Ehefrau und Tochter je 13 Prozent des Ab 1951 › Durchlauferhitzer DN 3 und DN 4,4 Firmenvermögens. › Armaturen TZN und V Ab 1952 › Zweikreisspeicher SNZ Im November 1960 beschließt die Gesellschafterversammlung, einen Auf- › Geräte für Flugzeugbordküchen sichtsrat zu berufen, als Mittler zwischen Geschäftsleitung und Gesellschaftern. Ab 1954 › Durchlauferhitzer DH 12 Ab 1955 › Rohrschlangenspeicher SNZR 80 Ab 1956 › Abschalter AS, AI Ab 1957 › K affeemaschine für Flugzeuge CMA 2 mit Vorwärmer SNF 3/V › U ntertischspeicher SNU 5, SNL 15 Ab 1958 › E BK 5, DSH, Badstrahler SHU 10, SH 80/Cabinet Ab 1959 › D urchlauferhitzer DHD 12, 18, 21 kW
Chronik 12 | 13 › 1958 Filterkaffee erfreut sich größter Beliebtheit. Dank des ersten Kochendwassergeräts. Das Kochendwassergerät EBK 5 geht in Serie. Das erste Kochendwassergerät EBK 5 von STIEBEL ELTRON geht in die Produk tion und ist bis heute in modifizierter Form Bestandteil unserer Produkt- palette. Bereits im ersten Jahr werden 145.000 Heißwassergeräte gefertigt. Tendenz steigend. Kochendwassergeräte von STIEBEL ELTRON sind heute in vielen Haushalten zu finden.
› 1960 Der Einstieg in die Erneuerbaren Energien Geräteprogramm 1960–1980 Ab 1960 › Durchlauferhitzer DHF (DH und DHD für Siemens) Im Mai 1964 begeht die Firma ihr 40-jähriges Bestehen. Der Aufstieg der Ab 1961 › U ntertischspeicher SHU 5 Firmengruppe hat sich fortgesetzt, das Umsatzvolumen hat die 100-Millio- Ab 1962 › E BK mit Glasbehälter nen-DM-Grenze überschritten. In Holzminden werden umfangreiche Bau- Ab 1963 › E K 5 „eltronette“, Wandstrahler IS maßnahmen vorgenommen, die sich über weitere Jahre erstrecken. Ab 1964 › K onvektionsofen CON 20 Ab 1966 › B eginn des Büglerprogramms 1965 erwirbt die Firma die Bügelmaschinenfabrik Hahn in Leibertingen und Ab 1967 › C S 20 CONsecura nimmt mit der Bügelmaschinenfertigung ein neues Produkt in das Hausge- Ab 1968 › S peicherheizgeräte, Steuergeräte räteprogramm auf. Durch die Produktion von Wärmespeichern tritt die Firma Ab 1969 › D ruckspeicher mit Anticor 1968 in den Markt für Heizgeräte ein und erzielt in der Folgezeit mit diesen Ab 1970 › E lektrozentralheizung, Schwimmbadheizung Produkten einen erheblichen Umsatzanteil. › H ändetrockner, Erweiterung des CON-Programms Am 28. August 1968 werden die beiden minderjährigen Erben Angelika Ab 1972 › H andtuchtrockner und Ulrich Stiebel vom Vormundschaftsrichter vorzeitig für volljährig er- Ab 1973 › G asgeräte klärt. Die zuständigen Pfleger sind daraufhin abgelöst und der Aufsichts- Ab 1974 › W ärmespeicher ETS (flache Form) rat wird neu bestellt. › A utomatikboiler ENK 5 mit Kunststoffbehälter › H aushaltskaffeemaschine KTA Am 1. Januar 1970 entsteht aus der bisherigen Firma Dr. Theodor Stiebel Ab 1975 › G eschirrspüler Werke, die als Erbengemeinschaft geführt wird, eine offene Handelsgesell- › D urchlauferhitzer DHB schaft unter der Firmierung Dr. Theodor Stiebel Werke OHG, deren geschäfts- Ab 1976 › W ärmepumpen, Klimatruhen führende Gesellschafter die Mitglieder der Familie Stiebel sind. › H aushaltskleingeräte › Innenbehälter für 80-l-Geräte aus Bicutherm Die OHG gibt sich ein eigenes Vertriebsprogramm, das sich auf Bauelemente Ab 1978 › Solarprogramm und Kälteaggregate aus eigener Fertigung bezieht. Später werden für einige Jahre Klimatruhen und Kühlzellen als Handelsware geführt. Im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten wird die Firmengruppe 1972 umgewandelt. Die Dr. Stiebel Werke GmbH in Holzminden, die Dr. Stiebel Werke GmbH in München, die Dr. Stiebel Werke GmbH in Berlin und das ELTRON Werk GmbH in Holzminden werden mit den Dr. Theodor Stiebel Werken OHG verschmol- zen und verlieren ihre juristische Selbstständigkeit. Die Jahre 1970 bis 1973 sind gekennzeichnet durch umfangreiche Grund- stückskäufe, Neubauten und Produktionsverlagerungen. In Essen, Düsseldorf, Hamburg und Köln entstehen neue Vertriebsbüros. 1971 wird das Gelände der ehemaligen Wesersperrholzwerke erworben (das jetzige Werk Nord) und in Eschwege die Firma Prometheus übernommen. Produktionsmontagebänder um 1970.
› 1980 Chronik 14 | 15 Das Bügelmaschinenwerk in Leibertingen wird aufgegeben und die Produk- tion nach Eschwege verlagert, nachdem dort die Produktionshallen umgebaut und modernisiert wurden. Im Jahre 1973 wird das Exportgeschäft aus der KG ausgegliedert und durch die Gründung der Stiebel Eltron Export GmbH (später umfirmiert in Stiebel Eltron international GmbH) verselbstständigt. Diese Firma übernimmt administrativ die bereits bestehenden Auslandsge- sellschaften bzw. Niederlassungen in Frankreich, Österreich und Italien und gründet weitere Firmen in Belgien, Griechenland, Großbritannien, Südafrika und in den Niederlanden. Um die Ertragskraft der Gesamtfirma weiter zu stärken und um Produktion und Verwaltung zu straffen, entschließt sich die Firmenleitung 1974, das Werk München als Produktionsstätte stillzulegen und nur noch das Vertriebsbüro mit Schulungszentrum im Gebäude zu belassen. Die Produktion wird vornehmlich nach Holzminden verlagert, die freigewor- Wärmepumpe – 70er Jahre. denen Flächen in München werden an fremde Firmen vermietet. Im Dezem- ber 1980 wird das gesamte ehemalige Firmengelände in München verkauft, nachdem beschlossen wurde, auch das Vertriebsbüro in andere Räume au- ßerhalb dieses Geländes zu verlegen. Im Jahre 1976 entschließt sich die Firmenleitung, ein Haushaltskleingeräte- Programm anzubieten, nachdem sich Mitglieder der Familie Stiebel an der Firma Paul KG in Esslingen beteiligt haben. Diese Firma stellt Küchenma- schinen, Allesschneider, Zitruspressen, Handrührer, Elektromesser, Fleisch- und Gemüsewölfe sowie Elektrokleinmotoren her. Dieses Verkaufsprogramm wird 1981 wieder eingestellt, da die Verkaufserfolge hinter den Erwartun- gen zurückblieben. Aufgrund der ständig steigenden Preise für Heizöl, durch die Ölkrisen 1973 und 1979, werden zur Senkung der Energiekosten von der Industrie neue Ge- räte für Alternativenergien entwickelt. In der Elektroindustrie wird der Bau von Wärmepumpen für Brauchwasserbereitung und zur Raumheizung forciert. Im Jahre 1976 nimmt Stiebel Eltron Wärmepumpen verschiedener Modelle in das Fertigungs- und Vertriebsprogramm auf. Die Nutzung der Sonnenenergie führt zur Entwicklung von Solarkollekto- ren, die ebenfalls zur Brauchwassererwärmung und zur Raumheizung (auch in Verbindung mit Wärmepumpen) eingesetzt werden sollen. Im Mai 1978 wird im österreichischen Ort Spittal ein Solarwerk zur Herstellung von Kol- lektoren eröffnet. Montage von Solarkollektoren.
Ein Bestseller wird geboren: der vollelektronische Geräteprogramm 1981–1990 Durchlauferhitzer Ab 1981 › Automatik-Kaffeeboiler KBK › Niedrigtemperatur-Wandkonvektoren CNB Neben Kollektoren werden auch Kompaktinstallationen und Solarspeicher aus › Erste Warmwasser-Wärmepumpe WWK 200 eigenen Fertigungsstätten angeboten. Aufgrund der veränderten Marktver- (mit statischem Verdampfer) und hältnisse verfügt die Firmenleitung im Jahre 1983, das Werk Spittal zu schlie- › Split-Warmwasser-Wärmepumpe WWS 18 ßen und die Kollektorfertigung nach Griechenland zu verlegen. Ab 1982 › Automatikboiler EBK 3 Ab 1984 › Wand- und Standheizer CH 1982 werden die Eigentumsverhältnisse im Firmenverbund neu geregelt. › Kompakt-Automatikboiler EBK 5 C Die Söhne des Firmengründers, Ulrich und Frank Stiebel, übernehmen › Neues Gasprogramm je 50 Prozent der Firmenanteile, nachdem die Gesellschafterinnen Mag- Ab 1985 › Standspeicher SHW ret Schön, verw. Stiebel, und Angelika Kraberger, geb. Stiebel abgefunden Ab 1986 › Wand-Flachspeicher ETW wurden und aus der Firma ausschieden. STIEBEL ELTRON investiert mas- › Warmwasserspeicher S-Baureihe siv in den Aus- oder Neubau seiner bundesdeutschen Vertriebszentren. In Ab 1987 › Kompakt-Luft | Wasser-Wärmepumpe WPL 30 K Holzminden entsteht zusätzlich ein neues Schulungszentrum für jährlich › Vollelektronischer Durchlauferhitzer DHE rund 20.000 Seminarteilnehmer. Ab 1989 › Kochendwassergeräte EBK 5 GS/KS › Warmwasser-Wärmepumpe WWK 300 C Übernahme des Warmwassergeräte-Herstellers HETTLER in Ulm: Das Tra- › Vakuumröhren-Kollektor ditionsunternehmen wird 1985 mit dem Ziel gekauft, ein ausgereiftes Pro- gramm an Warmwassergeräten für das mittlere Preissegment anbieten zu können. Zwei Jahre später werden Produktion und Verwaltung nach Holz- minden verlegt. Anfang der 90er Jahre wird der Markenname aufgegeben. Basierend auf dem schon vorhandenen Gasgeräteprogramm wird das Ge- schäftsfeld Heizungstechnik weiter ausgebaut. 1986/87 werden die Gas- und Ölgerätefirmen Hydrotherm, Hagenberger und Rohleder-Rekord übernom- men. Aber auch in das herkömmliche Produktprogramm wird investiert: 1986 präsentiert STIEBEL ELTRON die neuen wandhängenden Warmwasserspeicher der „S-Baureihe“ mit 30 bis 150 Liter Inhalt. Sie zeichnen sich durch den nied- rigsten Bereitschaftsenergieverbrauch aller am Markt erhältlichen Geräte aus. Erfolg wird aus Ideen gemacht: 1987 wird in Deutschland ein neues Kapitel der elektrischen Warmwasserbereitung geschrieben. Der Begriff „Kom- fort“ erhält in der Warmwasserbereitung eine völlig neue Dimension. STIEBEL ELTRON bringt den ersten vollelektronischen Durchlauferhitzer der Welt – kurz DHE – heraus. Er revolutioniert den bis dahin existieren- den Warmwassergeräte-Markt. Dass heute Millionen dieser Geräte in Haushalten auf der ganzen Welt ge- nutzt werden, konnte damals niemand ahnen. Das Gerät würde es nicht geben, wenn nicht STIEBEL ELTRON-Ingenieure eine Vision gehabt hätten. Ihre bahnbrechende Idee war, einen völlig anderen Durchlauferhitzer zu ent- wickeln und zu bauen. Ein Gerät ganz ohne die Schwächen hydraulischer und damals noch existierender thermischer Durchlauferhitzer. 1989 wird die Hydrotherm-Produktionsstätte vom südhessischen Dieburg Warmwasser-Wärmepumpe WWK. nach Holzminden verlegt. Klimageräte erweitern das Produktprogramm von STIEBEL ELTRON.
Chronik 16 | 17 › 1987 Mit uns entdecken die Deutschen eine neue Komfortzone. Der erste vollelektronische Durchlauferhitzer der Welt. Mit dem DHE bietet STIEBEL ELTRON den ersten vollelektronischen Durch- lauferhitzer der Welt an. Der Begriff „Komfort“ erhält in der Warmwas- serbereitung eine neue Dimension. Sofort mit dem Einschalten liefert der elektronische Durchlauferhitzer gradgenaues Warmwasser. Die einmal ein- gestellte Wunschtemperatur bleibt konstant, auch wenn weitere Zapfstellen geöffnet werden. Dezentrale Warmwasserbereitung von STIEBEL ELTRON mit vollelektronischen Durchlauferhitzern findet sich heute in vielen Haushalten.
Das 1990 neu eingeführte Klimageräteprogramm vereint die Funktionen Kühlen, Lüften, Heizen und Entfeuchten und erfüllt die Komfortansprüche in puncto optimales Raumklima und Wohlbefinden. Die Produktpalette von STIEBEL ELTRON wird 1991 um Systeme zur Woh- nungslüftung mit Wärmerückgewinnung erweitert. Moderne Lüftungssysteme sorgen nicht nur für ein gesundes Raumklima, sie erhalten auch die Gebäu- desubstanz und arbeiten besonders energiesparend. In diesem Jahr überspringt der Gruppenumsatz erstmals die 500-Millionen- DM-Grenze. Seit 1990 sind Klimageräte im Produktprogramm vertreten. In Holzminden wird ein modernes Gaslabor mit einer Investitionssumme von über 3 Millionen DM in Betrieb genommen. Der Umweltschutz gewinnt immer mehr an Bedeutung. Als eines der ersten Unternehmen verzichtet STIEBEL ELTRON auf FCKW bei Wärmedämm- stoffen und stellt die Metallreinigung auf umweltfreundliche Reinigungs- prozesse um. Während die erste DHE-Baureihe noch mit klassischer binärer Logik aus- kam, arbeiten die Ausführungen ab 1992 mit selbstlernender Fuzzy Logic. In Holzminden wird weiter investiert: Für Hydrotherm wird eine neue Büro etage auf das Gebäude 10 aufgesetzt und das Hochregallager für 9 Millionen DM deutlich erweitert bzw. die Auslieferung von Bauteilen durch ein neues, voll- elektronisches Transportsystem beschleunigt und vereinfacht. Die Rohrheizkörperfertigung wird in den Jahren 1992 und 1993 automatisiert. Auch die Wiederverwertung von Rohstoffen spielt eine immer wichtigere Rolle. 1993 werden neue, recyclingfähige Kleinspeicher mit einem Inhalt von 5 bis 15 Litern ins Produktprogramm aufgenommen. Gebaut werden die Geräte im Werk Eschwege. Die Investitionssumme beträgt mehr als 20 Millionen DM. Im gleichen Jahr erfolgt die Umstellung der Warmwasser-Wärmepumpen auf FCKW-freies Kältemittel. Das Tochterunternehmen Hydrotherm ersetzt sein bisheriges Kleinkesselpro- gramm durch neue Niedertemperatur- und Brennwertkessel-Serien. 1994 feiert das Unternehmen sein 70-jähriges Jubiläum. Fast 10.000 Besu- Zum Tag der offenen cher kommen anlässlich des Tages der offenen Tür zu STIEBEL ELTRON nach Holzminden, wo sie mit der Fertigung auch die breite Palette neuer Pro- Tür kommen 1994 fast dukte besichtigen können. 10.000 Besucher.
› 1990 › 2000 Chronik 18 | 19 Im Jubiläumsjahr weiht STIEBEL ELTRON am Standort Holzminden das mo- dernste Behälterwerk Europas ein. Hier entstehen Behälter für Warmwas- serspeicher von 30 bis 700 Liter Volumen auf höchstem Qualitätsniveau. Das Behälterwerk ist mit 35 Millionen DM die größte Einzelinvestition in der 70-jährigen Firmengeschichte. 50 neue Arbeitsplätze werden geschaffen. Im Werk Thessaloniki in Griechenland gehen die ersten Hochleistungs-Flach- kollektoren in Produktion. Sie erzeugen warmes Wasser mit Hilfe der Sonne auf energieeffiziente Weise. Mit neuen Vertriebszentren in Dresden, Rostock, Magdeburg, Leipzig, Saar- brücken und Stuttgart wird die Präsenz von STIEBEL ELTRON in Deutschland stark ausgebaut. Alle haustechnischen Funktionen in einem Gerät bietet das 1999 vorgestellte LWZ 303 – und wird zu einem absoluten Erfolgsprodukt. 1994 beschäftigt die STIEBEL ELTRON Gruppe 2.855 Mitarbeiter und erwirt- schaftet einen Jahresumsatz von weit über 600 Millionen DM. Als erster deutscher Hersteller lässt das Unternehmen 1995 Ökobilanzen für Warmwasserspeicher erstellen. Eine solche analysiert möglichst umfas- send den gesamten Produktlebensweg und die zugehörigen ökologischen Auswirkungen. Darüber hinaus bewertet sie die während des Lebenswegs auftretenden Stoff- und Energieumsätze sowie die daraus resultierenden Umweltbelastungen. Geräteprogramm 1990–2000 Nur ein Jahr später präsentiert STIEBEL ELTRON die Weltneuheit „SCOT“, die Ab 1990 › Klimageräte System-Control-Technology. Diese zukunftsweisende Technologie zur Gas- Ab 1991 › Lüftungsgeräte arten-Erkennung findet Verwendung in Gaskesseln, kann aber auch in der › Kochendwasserautomat KA 15 und KA 50 Automobilindustrie eingesetzt werden. Sie ermöglicht einen optimalen Ver- Ab 1993 › Recyclingfähige Kleinspeicher im Sieger-Design brennungsprozess. Der damalige Bundesbauminister Dr. Klaus Töpfer gibt auf › Transportables Raumklimagerät ACP 08 der Weltleitmesse ISH in Frankfurt den Startschuss für die neue Technologie. Ab 1994 › Schnellheizer CK, CKT und CKZ › Hochleistungs-Flachkollektor SOL 170 A 1998 wird die Tochtergesellschaft Hydrotherm GmbH (Gasheizgeräte) an das Ab 1995 › Sole | Wasser-Wärmepumpe WPWE 8K italienische Unternehmen Immergas verkauft. Im selben Jahr wird das So- › Elektronischer Händetrockner HTE 4 larthermie-Kollektoren-Werk im griechischen Thessaloniki an die Firma › Weltneuheit antitropf-Armatur WAT Helcom SA verkauft. Ab 1996 › Lüftungszentralgerät LWAZ 250 › Warmwasser-Wandspeicher SH/SHZ 30–150 S Mit Geräten zur Wohnungslüftung und Wärmerückgewinnung kommt 1999 Ab 1997 › SCOT: Weltneuheit der Verbrennungstechnik ein neuer Geschäftszweig dazu. Das Lüftungsgerät LWZ 303 vereint erstmals Ab 1998 › Lüftungsgerät LWZ 160 alle haustechnischen Systeme in einer Einheit. Das einzigartige Gerät kom- › Wärmepumpen-Manager WPM biniert die Funktionen Lüften, Heizen und Warmwasserbereitung. Es ist mit Ab 1999 › Leistungsgeregelte Luft | Wasser-Wärmepumpe allen wichtigen Komponenten wie Wärmepumpe, Warmwasserspeicher und WPL 25 KW Kreuzgegenstrom-Wärmeaustauscher ausgestattet. › Truhen-Raumklimageräte ACT › Lüftungs-Heizsystem LET 1999 feiert STIEBEL ELTRON das 75-jährige Jubiläum. › Natursteinheizung Komfotherm und Fußboden- Temperiersystem thermofloor › Lüftungsgerät LWZ 303
Expo 2000, Internationale Expansion, Superbrand Dr. Ulrich Stiebel ist im Jahr 2000 mit der Hofanlage Brombeerweg Holzmin- den Initiator eines Projektes im Rahmen der Weltausstellung EXPO in Hanno- ver. 40 Wohnhäuser werden mit unterschiedlichen Systemen fortschrittlicher Energietechnik (Wärmepumpentechnologie, Solarenergienutzung, Brennwert- technik) ausgestattet. Es werden Möglichkeiten der regenerativen Energienut- zung zur Hauswärmeerzeugung und der Wärmerückgewinnung aufgezeigt. Im Jahr 2001 eröffnet STIEBEL ELTRON in Thailand seine erste internationale Produktionsstätte. In dem neuen Werk in Nonthaburi – einem Stadtteil von Bangkok – werden einphasige Durchlauferhitzer gebaut. Diese sogenannten Shower-Units sind primär für den asiatischen Markt bestimmt. Hofanlage Brombeerweg zur Zeit der Weltausstellung 2000. Das Jahr 2002 hat für STIEBEL ELTRON eine besondere Bedeutung. Das Unternehmen kauft die Haustechnik-Sparte von Electrolux Deutschland. Es erfolgt die Umfirmierung in EHT Haustechnik GmbH mit Sitz in Nürnberg und weltweiter Verantwortung für Entwicklung und Vermarktung von AEG Haustechnik-Geräten sowie der Marke ZANKER. Das Geräteprogramm für Warmwasser, Raumheizung, Flächenheizung, Klima und Lüftung ergänzt das STIEBEL ELTRON-Geräteprogramm ideal. Mit diesem Kauf – der größten Akquisition in der Firmengeschichte – wächst das Unternehmen auf einen Schlag um fast ein Drittel. Damit sind die Akquisitionen aber noch nicht ab- geschlossen: Kurze Zeit später wird der Inlandvertrieb der Olsberg Haus- technik GmbH & Co. KG übernommen. Die Internationalisierung geht weiter: Geräteprogramm 2000–2010 2004 erwirbt STIEBEL ELTRON die Tatramat GmbH. Das Unternehmen ver- Ab 2000 › Durchlauferhitzer HDB und HDE treibt seine Produkte hauptsächlich in Osteuropa und ist Marktführer in der Ab 2001 › Profi-Rapid®-Installationstechnik Slowakei und der Tschechischen Republik. Im slowakischen Poprad werden › DHE mit Funk stahlemaillierte Warmwasserspeicher mit einem Inhalt von 10 bis 600 Litern › Kochendwassergerät EBK und KBA hergestellt. Die wandhängenden und bodenstehenden Speicher werden für Ab 2003 › Mini-Durchlauferhitzer DN den Markt in Mitteleuropa gefertigt. › Wandspeicher SHZ 30-150 LCD electronic comfort Im Jahr 2004 beginnt auch die Produktion im Werk im chinesischen Tianjin. Ab 2004 › W PC: Wärmepumpe und Warmwasserspeicher Aus den zehn Mitarbeitern des Anfangs sind im Jahr 2014 bereits rund 70 gewor- kombiniert den und sie produzieren vor allem Wandkonvektoren. Ab 2005 › Sole | Wasser-Wärmepumpe WPC cool › Zentrales Abluftsystem LWA 100 Ein unabhängiges Gremium von Fachleuten zeichnet 2005 die Marke Ab 2006 › Luft | Wasser-Wärmepumpe WPL 10 STIEBEL ELTRON als „Superbrand“ aus. STIEBEL ELTRON gehört damit zu › CO2-Wärmepumpe WPL 5 N Deutschlands Top-Marken. Ab 2007 › Großwärmepumpen bis 400 kW (in Kaskade): WPF 20-66 Im Oktober 2005 gibt das Unternehmen bekannt, dass das Elektronik-Werk Ab 2008 › SNU 5 SL antitropf in Berlin-Tempelhof geschlossen und an den Hauptsitz nach Holzminden Ab 2009 › Luft | Wasser-Wärmepumpe WPL cool verlagert wird. › Luft | Wasser-Wärmepumpe WPL 14 HT › Luft | Wasser-Wärmepumpen für den großen Das Asiengeschäft boomt und STIEBEL ELTRON verdoppelt 2006 seine Produk Heizbedarf WPL 34, 47, 57 tionskapazitäten in Thailand durch den Umzug in eine neue Produktionsstätte. In Ayutthaya werden auf 2.000 Quadratmetern Fläche Kleindurchlauferhitzer und so- genannte „Showerunits“ in großer Stückzahl für den asiatischen Markt gefertigt. Drei Jahre nach Produktionsstart im chinesischen Tianjin ist die Nachfrage be- reits so groß, dass die Räumlichkeiten zu klein geworden sind. Nach dem Um- zug innerhalb Tianjins im Jahr 2007 verfügt das Werk über die dreifache Fläche.
Chronik 20 | 21 › 2009 Wir statten Häuser aus, in denen heute schon morgen ist. Das Plus-Energie-Haus nimmt Gestalt an. Das Plus-Energie-Haus des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadt- entwicklung zeigt die Potenziale des solaren, nachhaltigen Bauens und konnte im Jahr 2009 einige Monate in verschiedenen Städten in Deutsch- land besichtigt werden. Das Haus entstand aus der Idee von Studenten der Technischen Universität Darmstadt unter der Leitung von Prof. Manfred Hegger. Die Ausstattung dieses Hauses im Bereich Lüftungstechnik kommt von STIEBEL ELTRON. Effiziente und zukunftssichere Heiztechnik auf Basis erneuerbarer Energien ist heute in vielen Gebäuden zuhause.
Am Standort Holzminden entsteht 2007 die modernste und größte Wärmepum- penfabrikation Mitteleuropas. Der Bau der „Dr.-Theodor-Stiebel-Halle“ stellt mit einem Investitionsvolumen von über 10 Millionen Euro einen Meilenstein in der Unternehmensgeschichte dar. Auf fast 6.000 Quadratmetern Produk tionsfläche können jährlich mehr als 25.000 Wärmepumpen hergestellt werden. In einer medienwirksamen Gemeinschaftsaktion mit dem Zoll in Hannover lässt das Unternehmen im Juli 2007 rund 200 von 4.000 beschlagnahmten chinesi- schen Plagiaten eines Bad-Schnellheizers der CK-Serie von einer 12 Tonnen schweren Walze zerstören. Der wirtschaftliche Schaden, den diese Produkte im Markt verursacht hätten, wird auf 1 Million Euro geschätzt. Mit einer medienstarken Marketingaktion kommt STIEBEL ELTRON 2007 in die Schlagzeilen. Deutschlands erster Wärmepumpen-Zug rollt. Die Energie effizienz-Ausstellung auf Schienen macht an insgesamt 21 großen Bahnhöfen in der Bundesrepublik Station. Neue Niederlassungen, neue Entwicklungen und ein Jubiläum STIEBEL ELTRON investiert weiter in den Produktionsstandort Deutsch- land, insbesondere in die Wärmepumpenfertigung. Mit der Eröffnung einer zweiten Produktionshalle in Holzminden reagiert das Unternehmen auf die weltweit gestiegene Nachfrage nach Wärmepumpen und investiert erneut rund 10 Millionen Euro. Tausende Besucher, zahlreiche Veranstaltungen für Experten, Fachleute und andere Interessierte: Das Plus-Energie-Haus des Bundesbauministeriums hat auf seiner dreijährigen Deutschland-Tournee von 2009 bis 2011 seine Aufgabe Die Vertriebszentren Köln und Dortmund bekommen 2010 in als Beispiel energieeffizienten Bauens voll und ganz ausgefüllt. In den sechs Oberhausen ein hochmodernes Zuhause. bundesdeutschen Großstädten, in denen das Haus jeweils drei Monate an pro- minenter Stelle aufgebaut war, stieß es auf großes Interesse. Im Plus-Ener- gie-Haus übernahm das Lüftungs-Integralgerät LWZ 304 von STIEBEL ELTRON die zentrale Rolle in der Haustechnik. Auch in die bundesdeutschen Vertriebszentren wird investiert. STIEBEL ELTRON eröffnet 2010 neue Niederlassungen in Oberhausen und Markkleeberg bei Leipzig. Die neuen, energieeffizienten und mit Großwärmepumpen beheizten Gebäude erfüllen die höchsten Energiestandards. Mit den neuen Vertriebs- zentren West und Ost werden für Kunden und Marktpartner Räumlichkeiten geschaffen, die das Unternehmen so präsentieren, wie es sich heute versteht – als modernes Unternehmen mit zukunftsweisenden Produkten und Dienst- leistungen im Bereich Erneuerbare Energien. Luft | Wasser-Wärmepumpen werden effizienter, kompakter, Das Unternehmen stellt 2012 eine Weltneuheit vor: Die Luft | Wasser-Wärme- leiser und leistungsstärker. pumpe WPL 25 setzt neue Maßstäbe in Sachen Schallreduzierung. Die Split- Wärmepumpe funktioniert nach einem ganz anderen Prinzip als bisher am Markt verfügbare Geräte: Erstmals wurde ein Inverter-Verdichter speziell für eine Wärmepumpe entwickelt.
› 2010 › 2014 Chronik 22 | 23 Die Warmwasser-Revolution feiert 2012 Jubiläum: Der vollelektronische Durchlauferhitzer DHE ist 25 Jahre am Markt – und das gleich millionenfach. Mit dem neuen Energy Campus vervielfacht die Ländergesellschaft in der Schweiz 2012 ihre räumlichen Kapazitäten. Auf nunmehr rund 5.500 Qua- dratmetern Büro- und Lagerfläche bietet das neue Kompetenzzentrum für erneuerbare Energien in Lupfig zwischen Basel und Zürich nicht nur Platz für 80 Mitarbeiter, sondern auch einen großen Ausstellungsraum sowie mehrere Schulungs- und Tagungsräume. Über 10 Millionen Euro investiert Die Schweizer Tochtergesellschaft eröffnet 2012 ihr neues, STIEBEL ELTRON in den neuen Vertriebsstandort in der Schweiz. vorbildliches Büro- und Lagergebäude – den „Energy Campus“. In Holzminden wird 2013 ein neues Logistikzentrum mit einer Investition von fast 7 Millionen Euro realisiert. Das knapp 10.000 Quadratmeter große Ge- bäude bietet Platz für rund 13.000 Paletten. Annähernd 350.000 Geräte ste- hen für Kunden in aller Welt abrufbereit zur Verfügung. Neues Schulungs- und Kommunikationszentrum 5. Mai 1924: Dr. Theodor Stiebel legt mit der Handelsregistereintragung den Grundstein für die Erfolgsgeschichte des Unternehmens. 90 Jahre später – 5. Mai 2014: erneut eine Grundsteinlegung – für ein neues Schulungs- und Kommunikationszentrum in Holzminden. 16 Millionen Euro Investitionssumme, fast 4.000 Quadratmeter Fläche und ausgelegt für über 6.000 Schulungsteil- nehmer pro Jahr – das neue Gebäude wird überregionaler, nationaler und internationaler Magnet für Architekten, Planer und Energieberater, wenn es um intelligente Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft geht. Weichen für die Zukunft gestellt Dr. Ulrich Stiebel errichtet Ende 2013 als Gesellschafter der Stiebel Eltron Geräteprogramm 2010–2013 Unternehmensgruppe die Stiebel Familienstiftung und überträgt seine Un- Ab 2010 › Luft | Wasser-Wärmepumpe WPL 10 ACS ternehmensanteile auf die Stiftung. Er ist Vorstand der Stiftung und Mitglied › STIEBEL ELTRON steigt in den PV-Markt ein des Stiftungskuratoriums, dem auch sein Sohn Fabian Stiebel angehört. In Ab 2011 › Luftverteilsystem LVE neu im Programm der neuen Beteiligungsstruktur wird die Unternehmensgruppe damit von der › Integralgerät LWZ 304/404 SOL Stiebel Familienstiftung sowie von Frank Stiebel, dem Bruder von Dr. Ulrich › Wärmeübergabestationen neu im Programm Stiebel, zu gleichen Teilen gehalten. Ab 2012 › Highspeed-Händetrockner Ultronic › Luft | Wasser-Wärmepumpe WPL 25 Wesentliches Motiv für die Überführung des Unternehmens in eine Famili- mit Inverter enstiftung ist, die Unabhängigkeit des Unternehmens dauerhaft zu sichern Ab 2013 › Warmwasser-Wärmepumpen WWK electronic und die lange Familientradition fortzuführen. „Meinem Bruder und mir ist es wichtig, das Unternehmen im Sinne unseres Vaters, des Firmengründers, weiterzuführen und mit dem Generationswechsel die Tradition des Famili- enunternehmens fortzusetzen“, so Dr. Ulrich Stiebel zu den Beweggründen. Die neue Beteiligungsstruktur trägt nicht nur zur Nachfolgeregelung bei, sondern auch zur zukunftsfähigen Aufstellung des Unternehmens und zur langfristigen Sicherung der Arbeitsplätze. Denn eine Familienstiftung hält Übernahmeinteressenten fern.
› 2014 Mit Weltneuheiten kennen wir uns aus. Hier die Neueste. Das erste Integralsystem mit Inverterverdichter. Wir entwickeln das erste Integralsystem LWZ 504, das mit einem Inver- terverdichter arbeitet. Die neue Invertertechnik sorgt für eine besonders hohe Leistungszahl und höchste Energieeffizienz. Lüften, Heizen, Warm- wasserbereitung und Kühlen: Alle Funktionen können in einem Gerät ver- eint werden. Die optimale Wärmedämmung sorgt zusätzlich für minimale Wärmeverluste. Effiziente und zukunftssichere Wärmepumpen-Heiztechnik auf Basis erneuerbarer Energien ist heute in vielen Gebäuden zu Hause.
24 | 25 Umsätze und Mitarbeiter der Firmengruppe 1924–2013 Jahr Umsatz Davon Export Mitarbeiter Jahr Umsatz Davon Export Mitarbeiter 1924 130.000 RM 14 1969 161.870.000 DM 2.800.000 DM 2.938 1925 150.000 RM 16 1970 200.300.000 DM 4.000.000 DM 2.960 1926 150.000 RM 26 1971 249.198.000 DM 6.450.000 DM 3.205 1927 185.000 RM 30 1972 248.422.000 DM 9.350.000 DM 3.132 1928 320.000 RM 40 1973 241.083.000 DM 12.807.000 DM 3.068 1929 423.000 RM 36 1974 244.184.000 DM 25.464.000 DM 2.918 1930 412.000 RM 35 1975 248.973.000 DM 24.150.000 DM 2.439 1931 463.000 RM 37 1976 261.242.000 DM 33.520.000 DM 2.430 1932 534.000 RM 65 1977 270.868.000 DM 39.450.000 DM 2.476 1933 685.000 RM 90 1978 276.786.000 DM 43.790.000 DM 2.536 1934 1.000.000 RM 150 1979 331.192.000 DM 55.242.000 DM 2.876 1935 1.250.000 RM 160 1980 400.746.000 DM 69.846.000 DM 3.158 1936 1.600.000 RM 200 1981 397.785.000 DM 62.708.000 DM 2.954 1937 2.155.000 RM 131.000 RM 250 1982 372.894.000 DM 73.739.000 DM 2.858 1938 2.606.000 RM 100.000 RM 294 1983 359.336.000 DM 72.870.000 DM 2.561 1939 3.350.000 RM 360 1984 343.027.000 DM 70.069.000 DM 2.398 1940 3.000.000 RM 371 1985 346.000.000 DM 77.500.000 DM 2.138 1941 5.000.000 RM 832 1986 353.560.000 DM 73.730.000 DM 2.424 1942 7.000.000 RM 1.180 1987 489.000.000 DM 97.800.000 DM 3.000 1943 9.000.000 RM 1.349 1988 418.000.000 DM 86.000.000 DM 2.730 1944 15.000.000 RM 1.839 1989 421.000.000 DM 87.000.000 DM 2.500 1945 1.000.000 RM 150 1990 465.000.000 DM 89.000.000 DM 2.600 1946 2.500.000 RM 401 1991 630.800.000 DM 91.600.000 DM 2.800 1947 3.500.000 RM 549 1992 622.537.000 DM 87.270.000 DM 2.786 1948 4.500.000 RM 578 1993 627.582.000 DM 92.647.000 DM 2.802 1949 4.200.000 DM 85.000 DM 427 1994 635.288.000 DM 104.957.000 DM 2.855 1950 5.800.000 DM 82.000 DM 416 1995 619.514.000 DM 104.590.000 DM 2.726 1951 9.800.000 DM 81.000 DM 522 1996 642.796.000 DM 105.184.000 DM 2.429 1952 12.000.000 DM 188.000 DM 584 1997 599.977.000 DM 103.601.000 DM 2.352 1953 12.600.000 DM 244.000 DM 628 1998 595.069.000 DM 104.054.000 DM 2.201 1954 19.400.000 DM 776.000 DM 767 1999 274.924.000 € 54.719.000 € 1.986 1955 27.500.000 DM 1.033.000 DM 947 2000 259.962.000 € 58.527.000 € 1.930 1956 34.800.000 DM 1.200.000 DM 1.103 2001 262.795.000 € 62.579.000 € 1.903 1957 43.400.000 DM 1.800.000 DM 1.364 2002 321.975.000 € 71.189.000 € 1.953 1958 52.900.000 DM 2.200.000 DM 1.489 2003 314.462.000 € 71.172.000 € 2.137 1959 65.300.000 DM 2.700.000 DM 1.706 2004 324.479.000 € 72.889.000 € 2.556 1960 83.800.000 DM 3.700.000 DM 2.034 2005 346.720.000 € 88.311.000 € 2.608 1961 88.700.000 DM 2.800.000 DM 2.015 2006 417.000.000 € 166.800.000 € 2.832 1962 106.100.000 DM 3.200.000 DM 2.173 2007 400.000.000 € 160.000.000 € 2.884 1963 108.500.000 DM 3.000.000 DM 3.132 2008 460.000.000 € 184.000.000 € 2.951 1964 109.700.000 DM 3.400.000 DM 2.296 2009 450.000.000 € 180.000.000 € 2.898 1965 116.400.000 DM 2.562.000 DM 2.491 2010 450.000.000 € 180.000.000 € 2.897 1966 119.200.000 DM 3.100.000 DM 2.447 2011 467.000.000 € 186.800.000 € 2.994 1967 121.200.000 DM 2.800.000 DM 2.527 2012 483.000.000 € 193.200.000 € 3.083 1968 130.464.000 DM 2.840.000 DM 2.693 2013 460.000.000 € 184.000.000 € 3.096 Für die Jahre 1924 bis 1936 und 1939 bis 1948 liegen keine Zahlen für den Bereich Export vor.
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