Adventisten heute - Advent-Verlag Lüneburg

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Adventisten heute - Advent-Verlag Lüneburg
Ausgabe   Nr.   10/2016   |   Oktober     |   www.adventisten-heute.de                   |    ISSN   2190-0825

adventisten                                                                          &
                                                 Die Zeitschr if t der
                                S i e b e n t e n - Ta g s - A d v e n t i s t e n   heute
                                                                                             Selber denken!
                                                                                                     Seite 7

                                                                                             „Hier stehe ich“
                                                                                                     Seite 20

                                                                                         18 Jahre G‘Camp
                                                                                                 Seite 22

                Ich bin nicht kreativ
                    sein heißt leben
                                                                                              ab Seite 8
Adventisten heute - Advent-Verlag Lüneburg
N e u e         B ü c h e r          d e s   A d v e n t - Ve r l a g s         L ü n e b u r g

Nahrung für Geist und Seele
Jesus von Nazareth –                                                         William G. Johnsson
                                                                             Der Unvergleichbare (Bd. 1)
sein Leben                                                                   Jesus von Nazareth –
                                                                             sein Leben

D    er Theologe William Johnson weiß:
     „Jesus ist größer als jedes Buch über
ihn.“ Er hat es dennoch gewagt, zwei in-
                                                                             260 Seiten, Softcover,
                                                                             14 x 21 cm
                                                                             18,80 Euro (14,80 Euro für
                                                                             Leserkreismitglieder),
formative Bände über das Leben und Wir-                                      Art.-Nr. 1962
ken des Unvergleichbaren vorzulegen. Die-
ser erste Band beleuchtet Jesus vor dem
Hintergrund seiner Zeit und schildert den                                              *
Verlauf seines Dienstes. Wie wurden Men-
schen durch die Begegnung mit ihm ge-
prägt? Wie bildete er seine Jünger aus?

                                                                                                           * Weitere Infos wie Inhaltsverzeichnis oder Leseproben sind auf www.advent-verlag.de abrufbar.
Weshalb kam es zu Konflikten mit dem
religiösen Establishment? Und welche Leh-
ren lassen sich daraus für heute ziehen?
Der zweite Band über Lehre und Leiden von
Jesus erscheint im Oktober.

                                                                                                           Der QR-Code führt Smartphones direkt zur Internetseite des Buches.
25 Jahre im Dienst
des Advent-Verlags
D   iese Sonderausgabe von Glauben heu-
    te, dem Jahrespräsent für Leserkreis-
mitglieder, entstand auf Initiative des
                                                Glauben heute 2016
                                                   (Sonderausgabe)
im Herbst 2015 neu zusammengesetz-           Hrsg: Daniel Wildemann
                                              64 Seiten, 14 x 21 cm.
ten Verlagsteams. Anlässlich der Pensi-      Für Leserkreismitglieder
onierung des bisherigen Verlagsleiters                     kostenlos;
Elí Diez-Prida (August 2016) würdigt         regulärer Verkaufspreis:
diese kleine „Festschrift“ dessen Wir-                     5,00 Euro,
ken und Schaffen für den Advent-Verlag.                 Art.-Nr. 1961
In fünf abwechslungsreichen Abschnitten
entsteht ein collagenartiges Portrait der
vergangenen 25 Jahre des deutschen Ad-
                                                       *
vent-Verlags.

                                                                             Leserkreis-
Bestellmöglichkeiten                                                       Mitglied werden
• Am Büchertisch oder im Onlineshop: www.adventist-media.de             • bis zu 30 % Preisermäßigung
• Tel.: 0800 2383680, Fax: 04131 9835-500                               • automatische Lieferung
• E-Mail: bestellen@saatkorn-verlag.de                                    sofort nach Erscheinen
                                                                        • Jahrespräsent-Buch kostenlos
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Adventisten heute - Advent-Verlag Lüneburg
editor ial | i nhal t

                                     Ist das Kunst,                                                                                                                                                                                 aktuell | Report
                                     oder kann das weg?                                                                                                                                                                         4 STA-Kurznachrichten / ADRA hilft Erdbeben-
                                                                                                                                                                                                                                   opfern in Italien
                          Basteln, Stricken und bunte Tülltücher – Kreativi-
                                                                                                                                                                                                                                5 Hacksaw Ridge: Kriegsheld ohne Waffe /
                          tät bedeutet viel mehr als das. Auch Ausschneiden,
                                                                                                                                                                                                                                   Nigeria: Keine Wahlen mehr an Samstagen
                          Aufkleben, Stricken und Kerzengießen sind nur ein
                                                                                                                                                                                                                                6 Report: Grundsatzentscheidung des NDV
                          Teil dessen. Lasst euch mitnehmen auf eine ganz
                                                                                                                                                                                                                                   zur Ordination von Pastoren
                          neue Entdeckung von Kreativität.
                              Ist das Kunst, oder kann das weg? Mit dieser
                          ­Frage messen wir künstlerische Betätigung – vor al-                                                                                                                                                      Kolumne
lem in unserem Gemeindealltag. Geben wir der Kunst und Kreativität Raum, so
ganz anders zu sein, oder verbannen wir sie lieber aus unserem Sichtfeld? Ad-                                                                                                                                                   7 „Selber denken. Die Reformierten“
ventistische Künstler aus Bremen stellen ihre Arbeiten regelmäßig öffentlich                                                                                                                                                       (Herbert Bodenmann)
aus (S. 14). Die Adventgemeinde Düsseldorf verziert ihre Mauern mit Graffiti
(S. 17). Das Kunstwerk drückt aus, wozu die Gemeinde da ist: um einen Ort der                                                                                                                                                       Thema des Monats:
Sicherheit und Geborgenheit anzubieten. Diese Mauern sind gleichzeitig ein                                                                                                                                                          Ich bin nicht kreativ sein heißt leben
stummer Zeuge und doch eine sprechende Einladung, hineinzugehen.
   Über die aktuelle Grundsatzentscheidung des Norddeutschen Verbandes zur                                                                                                                                                     8 Im Wesen verankert (Jessica Schultka)
Ordination von Pastoren berichten wir auf Seite 6. Durch deren Umsetzung soll                                                                                                                                                 10 G
                                                                                                                                                                                                                                  anz kreativ (Julie Guirgis)
der Ungleichbehandlung von Männern und Frauen im geistlichen Amt in dieser                                                                                                                                                    13 Am Anfang war die Kreativität
Region ein Ende gesetzt und die bestehende Ungerechtigkeit abgeschafft wer-                                                                                                                                                       (Daniel Wildemann)
den. Wie das funktionieren kann? – Lest selbst nach.                                                                                                                                                                          14 Werte kreativ und authentisch gestalten
   Für diese bunt gemischten Beiträge – passend zur Herbstpracht der Blätter –                                                                                                                                                    (Künstlergruppe Plantage)
wünsche ich euch einen kreativen Lesegenuss.                                                                                                                                                                                  16 App-seits von Pokémon Go (Burkhard Mayer)
                                                               Jessica Schultka                                                                                                                                               17 Fassade mit Vogelnest
                                                    Leiterin des Advent-Verlags
                                                    schultka@advent-verlag.de                                                                                                                                                       Adventgemeinde aktuell
Seit August leitet Jessica Schultka den Advent-Verlag, Lüneburg und wird künftig im Wech-                                                                                                                                     18 Lesermeinungen
sel mit Thomas Lobitz die Editorials von Adventisten heute schreiben. In einer der kom-
menden Ausgaben werden wir die neue Frau an der Spitze des Verlags näher vorstellen. Das
Redaktionsteam wünscht ihr Gottes Segen sowie viel Kraft, Kreativität und Freude bei ihrer                                                                                                                                          Adventist World
Aufgabe. Liebe Jessica, du kannst voll auf uns zählen!
                                                                                                                                                                                                                               D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f ü r S i e b e n t e n - Ta g s - A d v e n t i s t e n

                                                                                                                                                                                                                                                                                          O k tob e r 2 01 6

                                                                                                                                                                                                                                             11
                                                                                                                                                                                                                               Adventisten und
                                                                                                                                                                                                                               verschreibungs-
                                                                                                                                                                                                                                     pflichtige
                                                                                                                                                                                                                                 Medikamente
                                                                                                                                                                                                                                             22
                                                                                                                                                                                                                                     Gott heilt
                                                                                                                                                                                                                               betrübte Herzen
                                                                                                                                                                                                                                             26
                                                                                                                                                                                                                                    Was sagte
                                                                                                                                                                                                                              Jesus dem Dieb?

IMPRESSUM                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Die weltweite Zeit-
adventisten heute | ISSN 2190-0825                                                                                                                                                                                                                                                                                                                schrift der Siebenten-
Herausgeber: Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten (115. Jahrgang)
                                                                                                                                                                                                                                                     Den
                                                                                                                                                                                                                                                                  Bann                                   Jesus zerstört einen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                         jahrhundertealten
                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Fluch der Animisten

                                                                                                                                                                                                                                                                                   brechen
Verlag: Saatkorn-Verlag GmbH, Abt. Advent Verlag, Pulverweg 6,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Tags-­Adventisten
21337 Lüneburg, E-Mail: info@advent-verlag.de,
Internet: www.advent-verlag.de; www.facebook.com/adventverlag                                                                                                                                                                       Freikirche aktuell
Redaktion: Thomas Lobitz (Chefredakteur, tl), Jessica Schultka (js),
Nicole Spöhr (nsp), Daniel Wildemann (dw). Adresse: siehe Verlag;
Tel. 04131 9835-521. E-Mail: info@adventisten-heute.de,                   Ausgabe   Nr.   10/2016   |   Oktober     |   www.adventisten-heute.de                   |    ISSN   2190-0825
                                                                                                                                                                                                                              19 Reformation und Medien
Internet: www.adventisten-heute.de
                                                                          adventisten                                                                          &                                                              20 „Hier stehe ich“
Formatanzeigen: oKae media, Martin Haase, Postfach 100403,                                                                 Die Zeitschr if t der
                                                                                                          S i e b e n t e n - Ta g s - A d v e n t i s t e n   heute                                                          22 18 Jahre G’Camp
51404 Bergisch Gladbach, Tel. 02204 917075, Fax 02204 917072,
E-Mail: advertising@okae.org Internet: www.okae.org
                                                                                                                                                                       Selber denken!
                                                                                                                                                                               Seite 7
                                                                                                                                                                                                                              24 Liedprojektion aus glauben-hoffen-singen
                                                                                                                                                                                           © SFIO CRACHO / Shutterstock.com

                                                                                                                                                                       „Hier stehe ich“

                                                                                                                                                                                                                              26 Was ist Gemeinde?
                                                                                                                                                                               Seite 20

Kleinanzeigen: Dorothee Schildt-Westphal, Tel. 04131 9835-521,                                                                                                     18 Jahre G‘Camp
                                                                                                                                                                           Seite 22

Fax 04131 9835-502, E-Mail: anzeigen@adventisten-heute.de                                                                                                                                                                     27 „Wen soll ich senden?“
Bezug: Kostenlos bei Bezug über den Büchertisch der örtlichen
Adventgemeinde in Deutschland sowie online (zum Herunterladen,
                                                                                                                                                                                                                              28 Notizbrett: Termine / Gebet für missiona-
Speichern und Drucken) im Internet: www.adventisten-heute.de                                                                                                                                                                      rische Anliegen / Kreative Urlaubsfotos mit
Gestaltung: Ingo Engel, München
                                                                                          Ich bin nicht kreativ
                                                                                                                                                                                                                                  Adventisten heute
Titelgestaltung: Sarah Popa, STIMME DER HOFFNUNG
                                                                                              sein heißt leben                                                                                                                29 Projektinformation „Nimm Jesus“
Produktion/Druck: Thiele & Schwarz GmbH, Kassel
                                                                                                                                                                                                                              31 Anzeigen
                                                                                                                                                                        ab Seite 8

Spendenkonto: Freikirche der STA, IBAN: DE14 6009 0100 0227 3850 04,
BIC: VOBADESSXXX, Verwendungszweck: Aheu-Finanzierung                    Mehr Mut zum Kreativsein.                                                                                                                            36 Neu: ADRA heute

                                                                                                                                                                                                                                                                                              adventisten heute | Oktober 2016 | 3
Adventisten heute - Advent-Verlag Lüneburg
a ktu e l l Na c h r ic h t e n

       Kurznachrichten                                                  ADRA hilft Erdbebenopfern in Italien
                                                                        Ein Beispiel aus der Adventgemeinde Rieti
n Russland: Kirche will Gemeindegliedern
beistehen                                                               Ehrenamtliche Helfer der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhil-
Das im Rahmen des „Anti-Terror-Gesetzespa-                              fe ADRA-Italien kümmern sich zusammen mit Mitgliedern der Adventgemeinde
kets“ am 6. Juli von Präsident Putin unter-                             in Rieti um eine Gruppe Vertriebener aus den Erdbebengebieten. Am 24. Au-
zeichnete neue Gesetz, welches die „Missions-                           gust hatte ein Erdbeben mehrere Dörfer und Weiler der Provinz Rieti in der
tätigkeit“ einschränkt, trat am 20. Juli in Kraft.                      Region Latium zerstört. Dies teilte der Newsdienst „Notizie Avventiste“ (NA)
Adventistische Kirchenleiter in Russland äußer-                         der Kommunikationsabteilung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten
ten die Hoffnung, dass dieses Gesetz nicht ge-                          in Italien mit.
gen evangelistische Bemühungen ihrer Kirche                                16 Menschen seien derzeit im adventistischen Kirchengebäude unterge-
angewendet werde. Sie seien aber bereit, Ge-                            bracht. Die Freiwilligen von ADRA und der Kirchengemeinde bieten den Ver-
meindegliedern, die der Übertretung angeklagt        © ThH-Friedensau   triebenen drei Mahlzeiten pro Tag an, so NA. ADRA-Italien habe das Angebot
würden, beizustehen, teilte die nordamerikani-                          von Mahlzeiten auch den ehrenamtlichen Helfern anderer Hilfsorganisationen
sche Gemeindezeitschrift Adventist Review (AR)                          gemacht, die in den umliegenden Gebieten arbeiten. „Wenn die an der Erdbe-
unter Berufung auf eine Stellungnahme der                               ben-Notfallhilfe beteiligten Organisationen diesen Service benötigen, werden
Euro-Asien-Division (ESD, Sitz Moskau) mit.                             sie sich mit uns in Verbindung setzen“, teilte ADRA-Italien gegenüber NA mit.
   Das neue Gesetz beschränke religiöse Akti-                              Eine LKW-Ladung mit Grundversorgungs- und Hilfsgütern sei ebenfalls im
vitäten auf registrierte kirchliche Gebäude und                         Kirchengebäude in Rieti untergebracht, da die Warenlager der anderen Verbän-
verbiete das freie Verteilen religiöser Literatur.                      de bereits voll sind. „Wir werden dieses Material für die Bedürfnisse unserer
Übertretungen könnten bei Einzelpersonen mit                            Gäste und für andere Bedürfnisse nutzen“, erklärte ADRA-Italien. „Die Ehren-
Bußen bis 50.000 Rubel (700 Euro) und bei Or-                           amtlichen haben auch eine Bestandsaufnahme der erhaltenen Medikamente
ganisationen bis zu einer Million Rubel (14.000                         gemacht, die an das Rote Kreuz geschickt wird“.
Euro) bestraft werden.                                                                                                                         APD/tl
   Laut ESD würden lokale Kirchenleiter unver-
züglich Kontakt mit den zuständigen örtlichen
Behörden suchen, um Bedenken bezüglich der
Verletzung verfassungsmäßiger Rechte von Kir-
chenmitgliedern anzusprechen und gemeinsam
mit ihnen nach Lösungen zu suchen. „Wenn
die verfassungsmäßigen Rechte der Gläubigen
verletzt werden, wird die Kirchenleitung jede
erdenkliche Hilfe und Unterstützung bieten.“
Die Leitung der ESD dazu auf, für Putin und
Russland zu beten. (APD)

n „Jedes Kamel in Somalia kennt ADRA“
Im Rahmen eines Beitrags zum Themenschwer-
punkt des ZDF in der Woche 18. bis 22. Juli
über das Klimaphänomen „El Niño“ beschrieb
Frank Brenda, Abteilungsleiter Nothilfe von
ADRA-Deutschland, wie in Somalia die Aus-
wirkungen des Klimaphänomens gelindert wer-
den können. Er kam in einem Beitrag zu den
Dürreperioden in Somalia ausführlich zu Wort:
„Wenn es in der Regenzeit trocken bleibt, rei-
hen sich Trockenzeiten aneinander – das bringt
Tiere und Menschen in eine lebensbedrohliche
                                                                                                                                                        © Notizie Avventiste

Situation.“
   In den 1990er Jahren habe ADRA in Somalia
fast 150 Brunnen gebaut. „Jedes Kamel kennt
ADRA, lautete ein Gerücht, das man sich in So-
malia erzählte“, so Brenda. Denn die zahlrei-
chen Brunnen seien mit dem Namen der Orga-
nisation versehen worden. (APD)
                                                                        Essensausgabe in Rieti.

4 | adventisten heute | Oktober 2016
Adventisten heute - Advent-Verlag Lüneburg
akt uel l Nac h r i c ht en

Kriegsheld ohne Waffe
Kinofilm Hacksaw Ridge würdigt Adventisten Desmond Doss

Nach zehn Jahren Pause ist Mel Gibson auf den              Im Zuge der Dreharbeiten hatte der
Regiestuhl zurückgekehrt und hat sich einem le-         (katholische) Regisseur Mel Gibson
gendären Kriegshelden gewidmet. In seinem Film          (Braveheart, Die Passion Christi) mit den
Hacksaw Ridge inszenierte er die wahre Geschich-        Nachlassverwaltern von Desmond Doss
te des ersten Kriegsdienstverweigerers der USA –        zusammengearbeitet. Rohfassungen da-
Desmond T. Doss. Während des Zweiten Weltkriegs         von wurden Adventisten in den USA vor-
von der US-Armee eingezogen, weigerte sich die-         gespielt, ihre Reaktionen waren positiv,
ser aufgrund seines Glaubens als Siebenten-Tags-        trotz der enthaltenen Gewaltszenen.
Adventist eine Waffe in die Hand zu nehmen und             Die Weltpremiere von Hacksaw Ridge

                                                                                                   © Public Domain
gegen Menschen zu richten. Statt als Soldat wurde       wurde am 4. September während der
er schließlich als Sanitäter eingesetzt und rettete     Filmfestspiele in Venedig gefeiert. In
während eines schweren Gefechts in Japan 75 Men-        Deutschland wird das Kriegsdrama am
schen das Leben. Dafür wurde er unter anderem           12. Januar 2017 in die Kinos kommen.
mit der höchsten militärischen Auszeichnung, der        Dadurch dürfte die Bekanntheit der Adventisten                                            Desmond Doss emp-
Medal of Honor, geehrt, die ihm Präsident Harry S.      hierzulande steigen und es könnten sich Möglich-                                          fängt die Ehrenmedaille
Truman 1945 überreichte.                                keiten zum missionarischen Zeugnis ergeben, die                                           aus den Händen des
   Die Rolle des tapferen, christlichen Helden im       Adventgemeinden nutzen können. Ein Filmtrailer in                                         US-Präsidenten Harry S.
Film übernahm „Spiderman“-Star Andrew Garfield.         der Originalsprache Englisch mit deutschen Unter­                                         Truman.
Neben ihm gehören weitere bekannte Schauspieler         titeln ist im Internet (Youtube) unter dem Shortlink
wie Vince Vaughn, Sam Worthington, Hugo Wea-            http://bit.ly/2bOn5Vl zu sehen.
ving und Teresa Palmer zur Besetzung.                                                                 nsp/tl

Keine Wahlen mehr an Samstagen
Forderung der Adventisten in Nigeria

Pastor Oyeleke A. Owolabi, Vorsteher des Westnige-      Frauenordination, sondern auch im Hinblick auf die
rianischen Verbandes, forderte auf einer Konferenz      Wahrnehmung des Wahlrechts an Samstagen. Ellen
in Ado Ekiti, Südwest-Nigeria, von der unabhän-         G. White, eine der Gründerpersonen der Kirche, hat
gigen nationalen Wahlkommission, dass Wahlen            vor mehr als 100 Jahren in den USA die Teilnahme
künftig nicht mehr an einem Samstag abgehalten          an Wahlen und Abstimmungen auch am Ruhetag
werden sollen.                                          empfohlen, sofern dies nicht anders möglich sei.
   Es seien schon viele Briefe an die unabhängige
nationale Wahlkommission (Independent National          Religion in Nigeria
Electoral Commission, INEC) geschrieben worden          In Nigeria besteht eine kaum überschaubare Viel-
mit der Bitte, Wahlen nicht mehr auf einen Sams-        falt an religiösen Gemeinschaften. Rund 50 Prozent
tag zu legen, so Owolabi. Er sei zuversichtlich, dass   der Nigerianer sind Muslime, vor allem in Norden.
die nationale Wahlkommission dem Anliegen der           Etwa 40 Prozent sind Christen und der restliche Teil
                                                                                                                           © ANN – Ansel Oliver

Adventisten entsprechen werde.                          – rund 10 Prozent – bekennt sich zu einer traditi-
   Laut der nordamerikanischen Gemeindezeit-            onellen afrikanischen Religion. Neben den Adven-
schrift Adventist Review hat Pastor Ted Wilson, Prä-    tisten halten auch folgende christliche Kirchen in
sident der Generalkonferenz (Weltkirchenleitung),       Nigeria den Sabbat: Holy Sabbath Church, Seventh-
anlässlich einer Pastoralvisite in Nigeria 2014 den     Day Baptist Church, Church of God Seventh-Day                                             Der Vorsteher des West­
damaligen nigerianischen Präsidenten Goodluck           und die Sabbath Holy Church.                                                              nigerianischen Verbandes,
Jonathan gebeten, weder Wahlen noch Examen an              Von den 181 Millionen Einwohnern des Landes                                            Oyeleke A. Owolabi, hier
staatlichen Institutionen auf Freitag, Samstag oder     sind rund 223.000 erwachsen getaufte adventisti-                                          bei einer Sitzung des
Sonntag anzusetzen. Dies würde es allen Muslimen        sche Christen, die in mehr als 1150 Ortsgemeinden                                         Generalkonferenz-
und Christen unterschiedlicher Konfession erlauben,     Gottesdienst feiern. Adventisten unterhalten in Ni-                                       Ausschusses in Silver
ihrem Glauben entsprechend zu leben, so Wilson.         geria 57 Grund- und 18 weiterführende Schulen, vier                                       Spring, USA.
   Als weltweite Kirche kennen die Adventisten          Krankenhäuser und 18 Kliniken oder Ambulanzen.
nicht nur kulturelle Unterschiede in Bezug auf                                                       APD/tl

                                                                                               adventisten heute | Oktober 2016 | 5
Adventisten heute - Advent-Verlag Lüneburg
Re po r t

Segnende Beauftragung
für Frauen und Männer
Grundsatzentscheidung des NDV zur Ordination von Pastoren

D
       er Norddeutsche Verband der Freikir-   sehbar unter www.adventisten-heute.de,        Beschluss des NDV von 2012
       che der Siebenten-Tags-Adventisten     Ausgabe September 2016                        Am 23. April 2012 hatte die Leitung des
       (NDV) hat eine Stellungnahme zur                                                     NDV mehrheitlich beschlossen, dass inner-
Ordination von Frauen zum Dienst als Pas-     Nur männliche Vorsteher möglich               halb des NDV auch Pastorinnen wie ihre
torinnen veröffentlicht. Zukünftig im Be-     Frauen können nach ihrem Theologiestu-        männlichen Kollegen ordiniert werden
reich des NDV durchgeführte Ordinationen      dium in der Kirche der Siebenten-Tags-        können. Dieses Votum entsprach nicht der
könnten demnach keine weltweite Gel-          Adventisten zwar als Pastorin „gesegnet”      Beschlusslage der Weltkirchenleitung der
tung mehr beanspruchen, sondern seien         werden und damit fast alle Amtshandlun-       Siebenten-Tags-Adventisten, wurde bisher
auf Deutschland beschränkt. Die bisherige     gen, wie Taufe, Abendmahl, Trauung und        allerdings noch nicht umgesetzt.
Form der Segnung von Pastorinnen (seg-        Beerdigung, vornehmen; doch ordiniert             Der Süddeutsche Verband (SDV) hatte
nende Beauftragung) wird nun in gleicher      werden nur männliche Geistliche. Damit        2012 keinen Beschluss zur Ordination von
Weise auch den männlichen Kollegen zu-        ist Pastorinnen grundsätzlich auch der        Frauen gefasst. Er praktiziert aber eben-
gesprochen.                                   Dienst eines Vereinigungs- oder Verbands-     falls die „Segnung“ von Pastorinnen in
   In einer Grundsatzentscheidung, die        vorstehers verwehrt, der eine Ordination      Übereinstimmung mit der Weltkirchenlei-
vom NDV-Verbandsausschuss bereits im          erfordert. Die aktuelle Stellungnahme         tung (Generalkonferenz). Deshalb dürfen
Juni beschlossen und nun veröffentlicht       des NDV öffnet nun auch dieses Amt für        von den Kirchenleitungen im NDV „geseg-
wurde, wird „Ordination“ nicht wie bisher     Frauen, sieht dafür aber eine erneute Or-     nete“ Geistliche, sowohl Männer wie Frau-
als weltweit gültige Einsegnung verstan-      dination vor: „Die Wahl eines Pastors oder    en, auch im Gebiet des SDV tätig sein. Im
den, sondern auf die Gebiete von NDV und      einer Pastorin in den leitenden Dienst als    SDV werden bislang nur Männer als Pas-
SDV (Süddeutscher Verband) beschränkt.        Vorsteher/in wird durch eine erneute Be-      toren für den weltweiten Dienst ordiniert.
Daher werde diese Form der Beauftragung       auftragung/‚Ordination‘ vollzogen.“
auf dem Gebiet des Norddeutschen Ver-                                                       Vier Trends bei Befürwortern der
bandes ohne Unterschied sowohl Männern        Deutsche Freikirchenleitung für Frauen        ­Frauenordination
als auch Frauen im Pastorendienst zuge­       als vollbeauftragte Pastorinnen               Auf den Beschluss der Generalkonferenz-
sprochen.                                     Die Vorstände des Nord- und Süddeutschen      Vollversammlung vom 8. Juli 2015, Regelun­
   Wörtlich heißt es in der Stellungnah-      Verbandes der Freikirche der Siebenten-       gen zur Ordination nicht den Divisionen zu
me: „Der NDV bekennt sich zur biblischen      Tags-Adventisten hatten bereits in einer      überlassen, haben Verbände und Vereini­
Praxis der Handauflegung mit Segensgebet      Stellungnahme vom 14. Juli 2015 die Ent-      gungen, die diese Entscheidung kritisch se-
als sichtbarem Zeichen der Kirche, seine      scheidung in San Antonio zur Frauenordi-      hen, unterschiedlich reagiert. Vier Trends
Pastoren und Pastorinnen zum hauptamt-        nation bedauert. In ihrer Stellungnahme       zeichnen sich bislang ab: 1. Der Beschluss
lichen Dienst in den Gemeinden zu beauf-      hieß es: „Eine positive Antwort wäre aus      wird hingenommen und die eigene abwei-
tragen. In diesem Sinn spricht der NDV        unserer Sicht angemessen und überfäl-         chende Haltung zur Ordinationsfrage in
von ‚Ordination‘.“ Diese „wird Männern        lig gewesen und hätte dem mutigen (Pi-        einer öffentlichen Erklärung dokumentiert.
und Frauen ohne Unterschied zugespro-         onier-)Geist der Adventbewegung besser        2. Ordinierten und nichtordinierten Pasto-
chen und gilt nur im Gebiet des NDV/SDV,      entsprochen.“ Während die Vorstände den       ren werden generell die gleichen Rechte ein-
da unsere Gremien nur für diesen Bereich      Willen der Mehrheit der Vollversammlung       geräumt. Diesen Weg gingen einige Vereini-
entscheiden können“.                          respektierten, würden sie jedoch entschie-    gungen in Nordamerika. 3. Pastoren werden
   Die Leitung des NDV möchte dadurch der     den jeder Form der Diskriminierung von        nicht mehr ordiniert. Diesen Weg haben z. B.
bereits bestehenden Beschlusslage auf ih-     Frauen entgegentreten. „Wir glauben, dass     die Adventisten in Norwegen, Dänemark,
rem Gebiet Rechnung tragen, ohne formal       Männer wie Frauen mit denselben Gaben         Belgien und Schweden gewählt. Auch der
gegen die weltweit gültigen Arbeitsricht-     ausgestattet werden, die für den Dienst als   Beschluss des NDV entspricht in etwa dieser
linien (Working Policy) der Generalkonfe-     Pastor/Pastorin erforderlich sind. Deshalb    Richtung. 4. Der Beschluss wird ignoriert
renz (Weltkirchenleitung) zu verstoßen.       werden wir alle Möglichkeiten ausschöp-       und Pastoren werden unabhängig vom Ge-
Die Stellungnahme des NDV zur Ordinati-       fen, um Frauen als vollbeauftragte Pas-       schlecht ordiniert. So wollen zwei Verbände
on von Frauen zum Dienst als Pastorin ist     torinnen in unseren Gemeinden einzuset-       in Nordamerika und die Adventisten in den
in deutscher und englischer Sprache ein-      zen“, so die Vorstände.                       Niederlanden verfahren.             APD/tl

6 | adventisten heute | Oktober 2016
Adventisten heute - Advent-Verlag Lüneburg
Ko l u m n e

„Selber denken.
Die Reformierten“                                                                            Mit Zweifeln
                                                                                             umgehen – aber wie?

W
          er eine Kolumne wie diese schreibt, soll      Persönlichkeit entspreche und bei dem auch Raum         Ausgabe Nr. 11/2011 | November | www.adventisten-heute.de | ISSN 2190-0825

          seine Meinung äußern. So steht es in ei-      für Fragen bleibe. Seine Aussage hat mir damals         adventistenheute
                                                                                                                           &
                                                                                                                                                          Die Zeitschrift der
                                                                                                                                         S i e b e n t e n - Ta g s - A d v e n t i s t e n

          nem Blog zum Verfassen von Kolumnen.          gut getan und Mut gemacht: Selber denken! Selber
Weiterhin soll man die Lesenden von Anfang              glauben!
an emotional ansprechen, zum Beispiel durch                Mit wem teilst du solche „heimlichen“ Fragen,
Fragen.                                                 die dich umtreiben? Mit wem kannst du reden,            ◗ Stärker als der Tod
                                                                                                                  Seite 7

    Wie wär’s also damit: Fragst du dich immer öfter,   wenn du dich „wund geglaubt“ hast oder an deiner        ◗ Rettet die Kindheit!
                                                                                                                  Seite 19

                                                                                                                ◗ Euro(pa) – was nun?

wohin sich ein entscheidender Teil deiner Freikir-      Gemeinde leidest? Das Kritisieren anderer bringt ei-
                                                                                                                  Seite 23

che entwickelt? Kannst du heute nicht mehr ge-          nen ja nicht wirklich weiter. Zudem fühlt man sich
nau so glauben, wie früher? Stellst du einige der       danach nicht besser.                                      ◗ Zweifelnd glauben?
                                                                                                                        ab Seite 8

28 adventistischen Glaubenspunkte infrage? Hast            Ich habe kürzlich ein Buch aus adventistischer
du dich schon länger als einen Bruchteil einer Se-      Feder (auf Englisch) gelesen gelesen, das ich al-      In der Novemberausgabe
kunde gefragt, ob die Sache mit Gott überhaupt          len empfehlen kann, die sich mit diesem Thema          2011 wurde ausführ-
wahr sein kann? Oder gar, ob der „Himmel“ – hor-        auseinandersetzen wollen: Facing Doubt. A Book for     lich auf das Thema
ribile dictu – leer ist? Bist du hinsichtlich deiner    Adventist Believers „on the margins“. (Dem Zweifel     „Zweifel“ eingegangen.
Ortsgemeinde oder der Freikirche ein Randsiedler,       begegnen. Ein Buch für adventistische Gläubige,        (Im Internet unter
eine Randsiedlerin? Hast du den Austritt aus der        die am Rand stehen.)                                   adventisten-heute.de
Gemeinde schon einmal erwogen?                             In wohltuender Offenheit spricht der Verfasser      zu lesen, Shortlink: bit.
    Im Jahr 2000 hat die reformierte Kirche in der      Reinder Bruinsma, ein adventistischer Pastor, Mis-     ly/2bbVvwc). Ein neues
Schweiz eine Imagekampagne gestartet: „Selber           sionar und Kirchenleiter im Ruhestand, Trends und      Buch von Reinder Bruins-
denken. Die Reformierten.“                              Entwicklungen im Adventismus aber auch generell        ma setzt sich ebenfalls
    Selbstbewusst, leicht trotzig und provokativ sei    im christlichen Glauben an: Inspiration; Dreieinig-    damit auseinander.
dieser Spruch, kommentierte ein römisch-katho-          keit; Natur Christi; Heiligtum; 1844; Endzeitpro-
lischer Kommunikationsberater. Er fühle sich als        phezeihungen, Ellen White, Lebensstil.
Nichtreformierter provoziert, schließlich wollten          Reinder Bruinsma hält bezüglich Trends in der
alle eigenständig denken. Ich finde bis heute, dass     Gemeindepolitik und bei theologischen Fragen
dieses Motto auch gut zum Adventistsein passen          mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg. Er bie-
würde, zumindest wie ich es verstehe. Das Selber-       tet Nachdenkenswertes zu einem wortwört­     lichen
denken wurde bei der Reformation vor 500 Jahren         Bibelverständnis, zu Frauenordination; adven-
mit dem Selberlesen der Bibel in Verbindung ge-         tistischen Glaubensüberzeugungen, Schöpfung;
bracht, was ungemein befreiend wirkte.                  Feindbildern; Homosexualität. Der aus den Nie­
    Vor vielen Jahren sprach Alden Thompson, ein        derlanden stammende Theologe äußert sich auf
Theologieprofessor an der adventistischen Walla         den 191 Seiten aber auch über grundsätzliche
Walla Universität, USA, als Referent bei einem Fo-      christliche Themen, wie Wunder oder die Frage,
rum, das für adventistische Studenten und Akade-        wie ein liebender Gott es zulassen kann, dass gu-
miker in der Deutschschweizerischen Vereinigung         ten Menschen Böses (Leid) widerfährt (Theodizee-
veranstaltet wurde.                                     frage).
    Er sagte damals, dass wir nicht meinen sollten,        Reinder Bruinsma benennt im ersten Teil des Bu-
wir glaubten nicht oder glaubten falsch, wenn wir       ches unverstellt die Probleme, die im christlichen
Fragen oder Zweifel hätten und unser Glaube nicht       und adventistischen Glauben auftauchen können.
so einfach funktioniere, wie dies im Erfahrungsteil     Deshalb kann man ihm am Schluss besser folgen,         Herbert Bodenmann
des Gottesdienstes oft geäußert werde. Er riet uns,     wenn er einfühlsam seinen reflektierten Glauben        lebt in Basel und betreut
die andere, uns möglicherweise fremd gewordene          bezeugt und nachvollziehbar beschreibt, weshalb        verschiedene Abteilungen
Art des Glaubens der Mehrheit der Gemeindeglie-         er in der Adventgemeinde bleibt.                       der Deutschschweize-
der nicht infrage zu stellen. Wir sollten vielmehr         Wie wäre es mit dem Leitsatz: „Selber denken.       rischen Vereinigung und
einen eigenständigen Glauben suchen, der unserer        Selber glauben. Die Adventisten“? ■                    der Schweizer Union.

                                                                                               adventisten heute | Oktober 2016 | 7
Adventisten heute - Advent-Verlag Lüneburg
T he m a d e s M o na ts

Im Wesen
verankert                                          Kreativität ist mehr
                                                   als Basteln und Stricken

                        W
                                 enn ich an Kreativität denke, fällt mir                                        Dabei möchte ich hier für die Kreativität eine
                                 in erster Linie dazu ein, dass ich an Kin-                                  Lanze brechen – ich glaube, sie ist in unserem
                                 dergeburtstagen, im Kindergarten oder                                       Menschsein angelegt. Inzwischen weiß ich: Kreati-
                        im Kunstunterricht etwas basteln, malen, kleben                                      vität ist mehr als Basteln und Stricken.
                        musste. Und zwar immer so, wie es die Erzieherin
                        oder der Kunstlehrer vorgegeben hatte. Meine in-                                     Kreativität als Schöpfungsauftrag
                        dividuellen Interpretationen der Aufgabenstellung,                                   Gleich in den ersten Kapiteln der Bibel können wir
                        gepaart mit handwerklichem Ungeschick meiner-                                        einen Gott entdecken, der sich kreativ betätigt.
                        seits, wurden meist mit schlechten Noten oder                                        Seine Schöpferkraft ist nicht auf den reinen Zweck
                        ignoranter Nichtbeachtung gestraft. Wenn jemand                                      des Lebenschaffens begrenzt. Er erschuf nicht nur
                        mich gefragt hätte, ob ich gern kreativ bin, hätte                                   Lebewesen, sondern eine Welt, die sein großes
                        ich dieser Person vermutlich all meine schief und                                    Herz für Vielfalt, Phantasie und Kreativität wider­
Was wären wir ohne      schräg zusammengeklebten Basteleien um die Oh-                                       spiegelt. In der Schöpfung entdecken wir einen
kreative Einfälle?      ren gehauen.                                                                         Gott, der so kreativ ist, dass wir Menschen diese
                                                                                                             Welt, in der wir leben, noch lange nicht erschlos-
                                                                                                             sen haben. Die Schöpfung wie wir sie sehen und
                                                                                                             erleben, ist ein Ausdruck seiner Kreativität, an der
                                                                                                             wir teilhaben und uns erfreuen können. Dabei ist
                                                                                                             Gottes Geschmack und Verständnis von Schönheit
                                                                                                             so ganz anders als unsere Vorstellung, die durch
                                                                                                             Mode- und Zeitgeist geprägt ist. Als Gott den soge-
                                                                                                             nannten „hässlichsten Fisch der Welt“ (den Blob-
                                                                                                             fisch) erschuf, war das der Ausdruck seiner großen
                                                                                                             Bandbreite an Geschmack, der von mehr Phantasie,
                                                                                                             Kreativität und Humor zeugt, als wir uns vorstellen
                                                                                                             können.
                                                                                                                Wir sind nach Gottes Ebenbild geschaffen. Ein
                                                                                                             Aspekt dieser Ebenbildlichkeit steckt im Schöp-
                                                                                                             fungsauftrag an uns, die Erde zu bevölkern und sie
                                                                                                             in Besitz zu nehmen (1 Mo 1,28 NLB). Das heißt
                                                                                                             letztlich, das Leben kreativ zu gestalten.
                                                                                                                Genau wie Gott Dinge geschaffen hat, die in
                                                                                                             erster Linie keinem bestimmten Zweck dienen (die
                                                                                                             Vielfalt an Farben, Formen, Flora, Fauna, Land-
                                                                                                             schaft), so strebt auch der Mensch danach, sich –
                                                                                                             neben der Arbeit zum Lebenserhalt – schöpferisch
                                                                                                             zu betätigen und Dinge zu schaffen, die nicht le-
                                                                                                             bensnotwendig sind. Dieses kreative Schaffen ist
                                                                                                             im Menschsein angelegt – es wurde von Gott in uns
                                                                                                             hineingelegt.
                                                                              © Sunny studio – Fotolia.com

                                                                                                             Staunen lernen
                                                                                                             Aufgrund meiner verstörenden Bastelerfahrungen
                                                                                                             habe ich mich lange Zeit als wenig kreativ einge-
                                                                                                             schätzt. Ich bewundere die Kreativität der ande-
                                                                                                             ren. Ich staune und lasse mich gern inspirieren.

8 | adventisten heute | Oktober 2016
Adventisten heute - Advent-Verlag Lüneburg
I c h bin nic ht kreat iv sein heiß t l eb en

Durch das Betrachten eines Kunstwerkes bekomme
ich oft einen anderen Blick auf die Welt. Ein Mu-
sikstück lässt mich die Tiefe der Sehnsucht nach
Gott erspüren. Ein Theaterstück greift die Macken
des Menschseins auf und ich fühle mich ertappt.
Ich erfreue mich an der Schönheit von Töpferware,
staune über antike Möbelstücke, die Menschen mit
viel Herzblut gebaut haben, spüre Ehrfurcht, wenn
ich große Kirchen betrete und wundere mich über
die Aussagekraft von Architektur.
   Kreativität und Kunst helfen mir, von meinem
gewohnten Denken und Leben ein Stück zurück­
zutreten. Ich sehe mich selbst – und auch Gott – in
einem anderen Licht, meine Grunderfahrungen als
Mensch werden aufgezeigt, und mir bietet sich die
Gelegenheit, ganz neu über Gott nachzudenken.           © Alexander Raths – Fotolia.com

Ich muss selbst nicht mehr tun, als dafür offen zu
sein und die Eindrücke auf mich wirken zu lassen.
Die Kreativität der anderen erfreut mich, sie hilft
mir oft, mich besser zu verstehen, die Dinge aus
einem anderen Blickwinkel zu sehen – ja, sie darf
mich sogar kritisieren. Nach einem solchen Erleb-
nis werde ich oft selbst kreativ und möchte meine
Erfahrungen ausdrücken.                                                                      Auch heute stehen wir vor der Herausforderung,
                                                                                          das Zeugnis der Heiligen Schrift in das Leben und       An Erntedank ist die Viel-
Mehr als Basteln                                                                          den Alltag der Menschen von heute sprechen zu           f­alt der Gaben und der
Basteln ist – ohne Frage – auch ein Ausdruck von                                          lassen. Hier wünsche ich mir viel mehr Kreativität      Geschmackshorizont Gottes
Kreativität. Inzwischen weiß ich aber, dass Krea-                                         in unseren Ortsgemeinden und Gottesdiensten.            besonders augenfällig.
tivität so viel mehr ist. Wer kreativ ist, kann aus
gewohnten Mustern ausbrechen und sie neu zu-                                              Kreativität im Gemeindeleben
sammensetzen. Ich habe für mich entdeckt, dass                                            Ich wünsche mir, dass Menschen mit ihren Gaben
ich gut darin bin, Lösungsansätze zu finden, wenn                                         auf vielfältige Weise Gott dienen können und die
es ein Problem gibt. Auch dafür muss man kreativ                                          Gemeinde dadurch beleben.
und unkonventionell denken, um weiterzukommen.                                               Gerade bei scheinbar unlösbaren Fragen kann
Kreativität kann bedeuten, andere Worte für ein                                           ein gelassen-kreativer Blick auf die Situation
bekanntes Phänomen zu finden. Ja, es erfordert                                            helfen. Statt Druck aufzubauen und immer mehr
manchmal sogar einiges an Kreativität, das Gute im                                        festzuhalten, hilft es, loszulassen, einen Schritt
anderen, der gerade nervt, zu entdecken.                                                  zurückzutreten. Vielleicht erscheint dadurch eine
                                                                                          ganz andere Idee, die sich als hilfreich erweist. Wir
Kreativität in der Bibel                                                                  können anders aufeinander zugehen und den ande-
Gottes Kreativität drückt sich auch in der Art und                                        ren ganz neu kennenlernen.
Weise aus, in der er sich uns offenbart. So lesen wir                                        Ich wünsche mir, dass wir kreativ werden, wenn
in der Bibel über Propheten, die den Auftrag hat-                                         es darum geht, von Gott zu reden und unsere Er-
ten, die Botschaft Gottes für ihre Zeit zu verkün-                                        fahrungen mit ihm teilen – mit Worten, aber auch
den. Hosea war ein lebendiges Beispiel für die Güte                                       in Kunst, Musik, Theater und vielen anderen Dar-
und Gnade Gottes – sein Leben war geprägt von                                             stellungsmöglichkeiten. Dadurch geben wir einen
symbolischen Handlungen, mit denen er den Willen                                          Eindruck von Gottes Herz weiter, der ja unser kre-
Gottes zum Ausdruck brachte. Jesus ist für mich                                           ativer Schöpfer ist.
ein großes Vorbild in der kreativen Verkündigung.                                            Kreativ sein bedeutet weit mehr, als zu basteln
Ich staune darüber, wie es ihm gelungen ist, den                                          oder zu stricken. Die eigene Kreativität zu entde-
Menschen zu erklären, wer und wie Gott ist. Er griff                                      cken, kann unser Inneres öffnen und neue Mög-
Alltagsbegebenheiten auf und schaffte es, sie nicht                                       lichkeiten zeigen. Gott ist ein Gott der Freiheit und
banal klingen zu lassen, sondern darin Gottes tiefs-                                      der Kreativität. Wenn ich jetzt gefragt werde, ob       Jessica Schultka
tes Anliegen zum Ausdruck zu bringen – nämlich,                                           ich kreativ bin, kann ich das inzwischen bejahen.       Pastorin, zuletzt in
dass die Menschen sich ihm wieder zuwenden. In                                            Ich habe einen Gott kennengelernt, dessen Herz          Leipzig, leitet seit August
Gleichnissen kritisierte er die Scheinfrömmigkeiten                                       für Schönheit schlägt und der mich immer wieder         2016 den Advent-Verlag,
einiger Zeitgenossen.                                                                     auf seine Sicht der Dinge aufmerksam macht. ■           Lüneburg.

                                                                                                                                  adventisten heute | Oktober 2016 | 9
Adventisten heute - Advent-Verlag Lüneburg
T he m a d e s M o na ts

Ganz kreativ
                                                                  Gibt es einen Zusammenhang
                                                                  zwischen Kreativität und Gesundheit?

                                                                                    D
                                                                                            ie populären Medien begünstigen eine Kultur
                                                                                            äußerst geschäftiger, jedoch passiver Konsu-
                                                                                            menten. Durch deren Nutzung fühlen sich
                                                                                     viele von uns reizüberflutet und zerstreut. Immer
                                                                                     mehr wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass
                                                                                     die Kreativität einer der Schlüssel zum Wohlfühlen
                                                                                      und zur Ganzheitlichkeit ist.
                                                                                          Wir alle werden als kreative Wesen geboren.
                                                                                       Kreativität ist in unserem Erbgut verankert. Wir
                                                                                      alle haben einen göttlich inspirierten Drang zum
                                                                                     kreativen Schaffen. Die Bibel teilt uns mit: „Und
                                                                                      Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach
                                                                                      dem Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau
                                                                                      schuf er sie.“ (1 Mo 1,27 EB)
                                                                                         Wenn wir auf göttlich inspirierte Weise krea-
                                                                                          tiv sind, freut sich Gott, da er sein Ebenbild
                                                                                           in uns widergespiegelt sieht und er es liebt,
                                                                                         wenn sein Bild in dieser Welt offenbar wird.
                                                                                     Unsere Kreativität drückt sich jedoch bei jedem
                                                                                     anders und in unterschiedlichem Maß aus, selbst
                                                                                     wenn wir mit einer Veranlagung zu einem bestimm-
                                                                                     ten Talent geboren sind.
                                                                                         Noch wichtiger als Talent ist die Bereitschaft,
                                                                                     das zu entdecken, was uns begeistert. Durch das
                                                                                     Fördern der eigenen Kreativität wecken wir einen
                                                                                     angeborenen Teil in uns auf und bringen ihn zum
                                                                                     Ausdruck. Das regt unseren Geist an und das stei-
                                                                                     gert Wohlbefinden.

                                                                                     Kreativität definieren
                                                                                     Bei Kreativität geht es um Ausdrucksformen und
                                                                                     darum, neue Dinge zu probieren. Sie umfasst Vor-
                                                                                     stellungskraft, Originalität, die Fähigkeit, Dinge
                                                                                     infrage zu stellen und auszuprobieren, zu ris-
                                                                                     kieren, mit Ideen zu spielen und einen offenen
                                                                                     Geist zu bewahren. Der kreative Prozess hierbei
                                                                                     ist wichtiger, als das Produkt oder das konkrete
                                  © okalinichenko – Fotolia.com

                                                                                           Ergebnis. Er hilft dabei, uns weiterzuent­
                                                                                             wickeln in dem er uns lehrt, wer wir sind,
                                                                                               was wir lieben und was wir der Welt geben
                                                                                               können.
                                                                                              Ruth Richards, Professorin für Psychologie
                                                                                                    an der Saybrook-Universität (Kali-
                                                                                                       fornien), sagte einmal: Kreative
                                                                                                        Betätigung „macht uns wider-
                                                                                                        standsfähiger, aufmerksamer für

10 | adventisten heute | Oktober 2016
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                                                                                                      I c h bin nic ht kreat iv sein heiß t l eb en

                               den Augenblick und lässt uns gleichzeitig verbun-      des letzten Jahrzehnts haben Psychologen zu un-       Gemeinsam entwickelt
                               dener mit unserer Umwelt sein.“1                       tersuchen begonnen, wie die Kunst genutzt werden      man oft die besseren
                                                                                      kann, um emotionale Verletzungen zu heilen, die       Ideen.
                               Forschungsergebnisse                                   Fähigkeit zur Selbstreflexion zu fördern, Stress zu
                               2010 veröffentlichte das American Journal of Pub-      reduzieren sowie Verhaltens- und Denkmuster zu
                               lic Health (Amerikanisches Journal für öffentliche     verändern.
                               Gesundheit) eine Studie über die Zusammenhänge            Die Beschäftigung mit kreativen Kunstformen
                               zwischen Kunst, Heilung und öffentlicher Gesund-       hilft Menschen dabei, kommunikativer zu werden.
                               heit.2 Forscher werteten über 100 Studien über den     Ein größeres Bewusstsein für die Notwendigkeit,
                               Einfluss der Kunst auf die Gesundheit und die Fä-      sich selbst auszudrücken, stößt Veränderungen an.
                               higkeit zur Selbstheilung aus. Die Studie schloss         Kreativtherapien werden dazu verwendet die
                               dabei die ganze Vielfalt ein – von Musik und           emotionale, geistige, körperliche, geistliche und
                               Schreiben, bis hin zu Tanz und Darstellender Kunst.    soziale Integration eines Menschen weiterzuentwi-
                                   Jede Studie untersuchte über 30 Patienten, die     ckeln. Das kann durch Musik, Kunst, Tanz, Bewe-
                               mit einer chronischen Krankheit oder Krebs kämpf-      gung und andere kreative Tätigkeiten geschehen.
                               ten. Die Forscher fassten die Vorteile wie folgt zu-   Sie helfen dabei, Konflikte zu bewältigen, Verhal-
                               sammen:                                                tensweisen zu ändern, Selbstvertrauen zu stärken,
                               • Kunst gleicht fehlende berufliche Erfüllung aus,     die Selbstwahrnehmung und -erkenntnis zu entfal-
                               und zerstreut krankmachende Gedanken.                  ten und zwischenmenschliche Fähigkeiten zu ent-
                               • Sie verbessert das Wohlbefinden, indem sie nega-     wickeln.
                               tive Gefühle verringert und positive steigert.            Künstlerischer Ausdruck und unsere Anbetung
                               • Sie führt zu besseren medizinischen Ergebnissen,     Gottes können durch alle Werke der Kunst – durch
                               und verringert die Tendenz zu Depressionen.            Malen, Zeichnen, Handwerk, Bildhauen, Fotogra-
                               • Sie verringert Stress und Sorgen, steigert positi-   fieren, Schreiben und Schauspiel – kultiviert wer-
                               ve Gefühle.                                            den. Bei der Anbetung Gottes durch die Kunst geht
                               • Sie verringert Leiden und negative Gefühle.          es darum, etwas zur Ehre Gottes zu schaffen und
                               • Sie begünstigt „Verbesserungen im Gedanken-          sich selbst für Gottes Schönheit und Heiligkeit zu
                               fluss und der Spontaneität, das Ausdrücken von         öffnen.
                               Kummer, positiver Identität und sozialer Ver­             Die körperliche Betätigung durch Tanz und Be-
                               netzung.“                                              wegungen hilft sowohl dem Körper als auch dem
                                                                                      Geist, weil dadurch Endorphine (Hormone, die das
                               Kreative Therapieformen                                Schmerzgefühl lindern und die Stimmung verbes-
                               Während ärztliche Behandlungen und die Psy-            sern) ausgeschüttet werden. Sie ist ein heilsames
                               chotherapie nachweislich erfolgreich sind, haben       Mittel zur Reduzierung von Stress und Sorgen. Im
                               kreative Therapieformen mehr Erfolg auf anderen        Psalm 149,3 lesen wir: „Loben sollen sie seinen Na-
                               Gebieten, als traditionelle Behandlungen. Während      men beim Reigen, mit Tamburin und Zither sollen

                                                                                                                           adventisten heute | Oktober 2016 | 11
T he m a d e s M o na ts

                           Vorteile der Kreativität
                            KÖRPERLICH             GEISTIG             EMOTIONAL                  SOZIAL                           GEISTLICH

                            Fördert die            Verringert Stress   Fördert positive           Verbessert                       Verbindet mit
                            Bewegung und           und Sorgen.         Gefühle.                   Beziehungen                      einer tieferen
                            die fein- und                                                         durch Zusammen-                  Weisheit, als der
                            grobmotorische                                                        arbeit.                          eigenen.
                            Entwicklung.

                            Hilft chronische       Fördert die         Macht zuweilen             Erweitert                        Fördert die
                            Schmerzen zu           Konzentrations-     aus Verlust,               die sozialen                     Selbstkenntnis.
                            verringern.            fähigkeit.          schlechten                 Beziehungen und
                                                                       Erfahrungen und            die Gemeinschaft.
                                                                       Depressionen
                                                                       etwas Positives.

                            Reduziert              Hilft bei Problem- Schenkt eine                Entwickelt bessere Verbindet mit
                            Bluthochdruck.         lösungen und       größere Lebens-             Kommunikation      Gott.
                                                   der Suche nach     zufriedenheit               durch Schreiben,
                                                   anderen Lösungen.                              Sprechen, Zuhören
                                                                                                  oder Malen.

                                                   Fördert             Stärkt das                 Hilft bei der                    Pflegt und ent­
                                                   unabhängiges        Wohlbefinden.              Konfliktlösung.                  wickelt einen
                                                   Denken.                                                                         tieferen Sinn der
                                                                                                                                   Integrität.

                                                   Fördert             Fantasie hilft,                                             Schafft Aus­ge­-
                                                   Selbstbeherr-       neue Ideen                                                  wo­genheit
                                                   schung und          entstehen zu                                                und Ordnung.
                                                   Disziplin.          lassen.

                           sie ihm spielen!“ (EB) Der Tanz bietet die Möglich-    anzuregen. Im Austausch mit anderen, die ähnliche
                           keit, durch den Gebrauch von Musik, Worten und         künstlerische Leidenschaften teilen, erfährst du,
                           Bewegungen eine Geschichte zu erzählen.                was andere denken und tun, was wiederum deine
                              Ausdrucksstarkes Schreiben kann die Regulie-        eigene Kreativität entfachen wird.
                           rung von Schmerz und Depression verbessern. Sei-          Das neu entstehende Feld der Ökotherapie bestä-
                           ne eigene Stimme durch das Schreiben zu finden,        tigt, dass der Aufenthalt in der Natur die Stimmung
                           eröffnet eine Möglichkeit, sich selbst auszudrü-       in Schwung bringen kann, das Stresshormon Corti-
                           cken, die über Alltagsgespräche hinausgeht. Der        sol reduziert, Zuversicht und innere Ruhe schenkt
                           Psychologe James Pennebaker schrieb: „Es besteht       und die Kreativität steigert. Nimm Gegenstände aus
                           wenig Zweifel daran, dass Schreiben positive ko-       der Natur mit nach Hause, die dir als Andenken an
                           gnitive Auswirkungen hat, und die Untersuchung         die Gefühle der Ruhe und Aufgeschlossenheit die-
                           von Tagebüchern weist darauf hin, dass das Schrei-     nen, die dein Aufenthalt dort geschenkt hat.
                           ben über erschütternde Erfahrungen zur anhalten-          Wenn es bereits viele Jahre her ist, dass du ei-
                           den Verbesserung der Stimmung und Gesundheit           nen Stift, einen Pinsel oder ein Musikinstrument
                           führt.“3                                               zur Hand genommen hast, versuche dich neuen
                                                                                  kreativen Reizen auszusetzen, um dein Denken
                           Wege, kreativ zu sein                                  dafür zu öffnen. Unternehme Spaziergänge in der
                           Kreativität, Fantasie und Eingebungen kommen uns       Natur, höre Musik, betrachte Gemälde und Fotogra-
Julie Guirgis              gewöhnlich in Momenten des Spiels. Das Spielen ist     fien. Das Ausleben der Kreativität ist angenehm,
ist freischaffende         für Kinder der natürliche Weg des Selbstausdrucks.     herausfordernd und bringt uns tiefere Schichten
Autorin und lebt mit       Handwerken oder Zeichnen mit Kindern, die eine         unseres Wesens näher. ■
ihrer Familie in Sydney,   Freude am puren Schaffen spüren, kann auch uns
                                                                                  1 Carlin Flora, „Everyday Creativity“, Psychology Today, 6/2009.
Australien. Ihr Artikel    dazu inspirieren, Kreativität als etwas Spaß und       2 Heather L. Stuckey/ Jeremy Nobel, „The Connection Between Art, Healing,
erschien ursprünglich      Freude Spendendes zu sehen.                               and Public Health: A Review of Current Literature“, in American Journal of
                                                                                     Public Health, 2/2010, S. 254–263.
im Adventist Review           Sich einer Gruppe mit gleichgesinnten Kreativen     3 James Pennebaker, „Writing About Emotional Experiences as a Therapeutic
1/2016.                    anzuschließen, kann ebenfalls helfen, die Fantasie        Process“, Psychological Science, 3/1997, S. 162–166.

12 | adventisten heute | Oktober 2016
I c h bin nic ht kreat iv sein heiß t l eb en

Am Anfang
war die Kreativität                                                                                                         Freiheit statt
                                                                                                                            Knechtschaft

D
      er Schöpfungsbericht erzählt von der Er-         Zusammenhänge, die jeweils mitgedacht und in der
      schaffung der Welt und des Menschen. Hier        mündlichen Überlieferung besprochen wurden.4
      lesen wir, dass Gott alles durch sein Wort       Folgt man dieser Überlegung, die neuerdings durch
schuf. Den Menschen machte Gott, männlich und          Wissenschaft und neue Formen der Therapie zu-
weiblich, „zu seinem Bilde“ (1 Mo 1,27).1 Diese        sätzliche Bestätigung erfährt,5 so ist jener Mensch
Ähnlichkeit drückt sich nicht allein darin aus, dass   gesund und heil, der seine Kreativität auslebt.
der Mensch sprachfähig ist und so durch das Wort          Das entsprechende Wort für „krank“ (hebr.
schaffen kann – sie ist grundlegender. In vielen       chol), kann auch mit „gewöhnlich“ oder „ge-
Sprachen, wie z. B. dem Englischen, ist die Schöp-     mein“ übersetzt werden. Der Mensch, der sich
fung der Welt (engl. creation) mit dem künstleri-      dem Gewöhnlichen und der Routine hingibt,
schen Schaffen (creativity) verknüpft. So war es von   der sich der Norm und Normalität anpasst und
Gott vorgesehen und „es war sehr gut“ (1 Mo 1,31).     dadurch seinen göttlichen Ursprung verleug-

                                                                                                                                                               © okalinichenko – Fotolia.com
Der Mensch ist demnach aus Kreativität heraus zur      net, wird krank. Das wissen nicht nur die
Kreativität hin entstanden. Sein Auftrag war es,       Deutsche Rentenversicherung und die
das Erschaffene zu bewahren und selber zu erschaf-     Krankenkassen, die jährlich unzäh-
fen („seid fruchtbar und mehret euch“). Ausdruck       lige Reha-Maßnahmen genehmigen.6
der ultimativen „Kreativität“ des Menschen war es,     Die Seele spürt instinktiv: Das Banale,
selbst neues Leben hervorzubringen.                    das Langweilige, das Graue, der Zwang
                                                       machen krank. Der heile Mensch steht
Kreativität ist Leben                                  im Zeichen des Schöpferischen.
Damit gehört Kreativität grundsätzlich zum Le-
ben, ja sie identisch mit Leben. Im Umkehrschluss      Kreative Adventisten?
bedeutet das auch, dass der Verlust des kreativen      Gegenwärtig lässt sich ein kulturel-
Paradieses mit Tod und Sterben zu tun hat – wie        les Erwachen („creative turn“) in
die Geschichte des Sündenfalls zu berichten weiß.      der Gesellschaft beobachten. Welche
Dort, wo der Mensch diesen Ursprung vergisst und       Räume bietet unsere Freikirche krea-
im Widerspruch zu seiner Bestimmung lebt, tötet        tiven Prozessen, jenseits der Kinders-
er eine entscheidende Seite in ihm. Er tauscht         abbatschule? Institutionen sind notwendig, neigen
seine Freiheit gegen Zwänge und Knechtschaft.          aber zur „Gleichmachung“ und zur Ausschaltung
Der Ausspruch „im Schweiße deines Angesichtes“         der Kreativität. Sie benötigen daher immer wieder
(1 Mo 3,19) bis hin zur Selbstausbeutung gilt auch     kreativer, geist-geleiteter Korrekturen. Es geht um
– und vielleicht besonders hier – für das produktive   Leib und Seele. Der Leib ohne die Seele ist tot. Die
Individuum der Industrie- und Informationsgesell-      Seele ohne den Leib ist ein Gespenst, ohne Zugriff
schaft, mit seinem Ideal des schaffenden Menschen2     auf die Wirklichkeit. Ich träume von einer Gemein-
und den Auswüchsen zum Arbeitstier.                    de, die den Mut hat, tiefen Glauben mit künstleri-
   Erschöpfung hat die Schöpfung längst abgelöst.      schem Wagemut und Kreativität zu verbinden. ■
   Anders als in der Sprache der Bibel.                                                                                                 Daniel Wildemann
                                                       1 Bibelübersetzung nach Luther (1984).                                           seit September 2015 in
Schöpferisch gesund                                    2 Lat. homo faber.
                                                       3 Bekannt als Masoretischer Text.
                                                                                                                                        der Redaktion des Advent-
Das Wort für „schaffen“ (hebr. bara) kann als „ge-     4 Im Übrigen ein schöpferischer Akt; dem an sich „toten Buchstaben“ wurde       Verlags, Lüneburg, mit
                                                          so durch den Geist des Lesers der Lebensodem eingehaucht. Die Bibel spricht
sund“ (hebr. bria) gelesen werden. Die althebräi-         demnach nicht „für sich“, sondern bedarf immer wieder neu der Interpretati-
                                                                                                                                        dem Schwerpunkt Buch-
sche Bibel besteht nur aus Konsonanten, die Vokale        on und muss so zum Leben erweckt werden: „Denn der Buchstabe tötet, aber      lektorat. Zuvor Pastor in
                                                          der Geist macht lebendig.“ (2 Kor 3,6)
wurden für den gottesdienstlichen Vortrag erst seit    5 Vgl. den vorigen Beitrag von Julie Guirgis.
                                                                                                                                        Pforzheim und Freiburg.
dem 8. Jahrhundert fixiert.3 Die Bibelleser davor      6 Im Jahr 2012 waren es 1,1 Mio. und damit 25 Prozent mehr als 2005.            Mit Paola verheiratet, stol-
                                                          Spiegel Online: „Immer mehr Erwerbstätige brauchen eine Reha“, 23.07.2013.
mussten die Vokale jeweils selbst setzen. Es erga-       (www.spiegel.de/karriere/berufsleben/immer-mehr-arbeitnehmer-brauchen-
                                                                                                                                        zer Vater von Giulia. Er
ben sich unterschiedliche Bedeutungsnuancen und          eine-reha-a-912663.html)                                                       begeistert sich für Kunst.

                                                                                                                 adventisten heute | Oktober 2016 | 13
T he m a d e s M o na ts

Werte kreativ und
authentisch gestalten
Kunst in der Plantage (Bremen-Findorff)

                                                                                   W
                                                                                            ir sind eine kleine Gemeinde mit einer
                                                                                            großen Adresse: Plantage 22 (in Bremen).
                                                                                            Hier soll etwas wachsen. Hier sollen sich
                                                                                   Menschen mit unterschiedlichen Anlagen entwi-
                                                                                   ckeln, die ihren Platz im Leben finden.
                                                                                       In der Freiheit, die die Gemeinde jedem Mitglied
                                                                                   und jedem Gast zugesteht, konnte sich seit 2003
                                                                                   eine Künstlergruppe etablieren. Neben originellen
                                                                                   Gottesdienstformen sind Kunstausstellungen in-
                                                                                   zwischen ein herausragender Bestandteil unserer
                                                                                   Gemeindearbeit.
                                                                                       Elf Ausstellungen hat unsere Adventgemein-
                                                                                   de Bremen-Findorff inzwischen veranstaltet, mit
                                                                                   jeweils etwa 50 Exponaten, einem begleitenden
                                                                                   Ausstellungskatalog, Abendveranstaltungen und
                                                                                   besonderen Gottesdiensten.
                                                                                       Einige unserer Ausstellungstitel: „Pater Noster“,
                                                                                   „Selig ist anders“, „Unterwegs“, „Gerechtigkeit“,
                                                                                   „Fischer, Fischer, wie tief ist das Wasser“, „Genesis“.
                                                                                       Die Ausstellungen dauern drei bis vier Wochen
                                                                                   und finden großes Interesse bei unseren Freunden,
                                                                                   Bekannten und Künstlerkollegen, zum Teil in den
                                                                                   umliegenden Gemeinden und inzwischen auch im
                                                                                   Stadtteil.
                                                                                       Unsere Künstlergruppe hat etwa zehn Mitglie-
                                                                                   der, sie trifft sich einmal monatlich zum Diskutie-
                                                                                   ren und Planen. Gearbeitet wird zuhause, wo wir
                                                                                   im Schaffensprozess unsere Reflexion über wesent-
                                                                                   liche Themen bildhaft wiedergeben. Dabei geht es
                                                                                   nicht um die Bebilderung biblischer oder religiö-
                                                                                   ser Zusammenhänge. Es geht um das Neudenken
                                                                                   dieser Inhalte mit allen Implikationen unserer
                                                                                   Zeit; wir wollen und dürfen allgemeine und spiri-
                                                                                   tuelle Themen für uns authentisch und relevant
                                                                                   gestalten.
                                                                                       Dabei werden wir uns unserer Traditionen be-
                                                                                   wusst, wir verstehen unsere Herkunft, gestalten
                                                                                   aber unsere Werte kreativ neu, sodass sie zu den
                                                                                   unsrigen werden.
                                                                                       Das Schöne an der Arbeit mit darstellender Kunst
                                                                                   ist, dass wir beim Diskutieren und Gestalten auch
                                                       © Künstlergruppe Plantage

                                                                                   uns selbst auf die Spur kommen, dass wir unsere
                                                                                   eigenen Bedürfnisse, unsere Ängste und Visionen
„Mit dem Kopf durch die Wand“:                                                     entdecken. Wir dürfen fragen, zweifeln, suchen,
Skulptur aus Holz und Marmor von Heinz Ottschoffsky.                               unseren Standpunkt finden und dementsprechend
                                                                                   ausstellen.

14 | adventisten heute | Oktober 2016
I c h bin nic ht kreat iv sein heiß t l eb en

                                        Was wir in diesen Jahren über Kreativität erfahren   • Kreativität braucht Neugier.
                                        haben:                                               Kreativität ist die Sprache Gottes in das Chaos
                                        • Kreativität braucht Freiheit.                      und in die Leere hinein, ein Vermächtnis des         1 Die  Kunstausstel-
                                        • Kreativität braucht Hingabe.                       Schöpfers an die Menschen. Somit ist kreatives       lungen finden regel­
                                        • Kreativität braucht Wahrhaftigkeit.                Denken und Handeln ein wesentlicher Baustein für     mäßig guten ­Zuspruch.
                                        • Kreativität braucht Ruhe und Rückzug.              die Gemeinde und ihre gesellschaftsrelevante Ent-    2 Heinz Ottschoffsky
                                        • Kreativität braucht Anerkennung und Wertschät-     wicklung.                                            bei der Arbeit.
                                        zung.                                                                           Künstlergruppe Plantage   3–6 Einblicke in das
                                        • Kreativität verbindet Menschen.                                in der Adventgemeinde Bremen-Findorff    Atelier des Künstlers
                                        • Kreativität braucht Schutz vor Übergriffen.                          www.kuenstlergruppe-plantage.de    Heinz Ottschoffsky.

                                        1                                                                    2

                                        3                                                                    4
© alle Fotos: Künstlergruppe Plantage

                                        5                                                                    6

                                                                                                                                 adventisten heute | Oktober 2016 | 15
T he m a d e s M o na ts

                                            App-seits von
© Patrick Meider – Fotolia.com

                                            Pokémon Go
                                                                                                                                              gezogene April immer ganz schnell von seiner Wet-
                                                                                                                                              termutti aus dem Juli abgeholt wurde. Trockene
                                                                                                                                              Hitze, keine monsunartigen Überschwemmungen.
                                                                                                                                              Viel Capri-Eis! Man musste uns nicht überlisten,
                                                                                                                                              mal nach draußen zu gehen. Fahrradtouren, Hüt-
                                                                                                                                              ten bauen im Wald, auf Kirschbäumen sitzen, statt
                                                                                                                                              bei McDonalds, auf sandigen Bolzplätzen spielen,
                                                                                                                                              Tischtennis unter der großen Birke, die inzwi-
                                                                                                                                              schen gefällt ist, Hippie-Nachbarn am Lagerfeuer
                                                                                                                                              beobachten – im hohen Gras versteckt, als sie Gras
                                                                                                                                              rauchten. Es gab genug Gründe, gemeinsam drau-
                                                                                                                                              ßen zu sein. Pokémon, das hätte für uns irgend-
                                                                                                                                              wie nach Windpocken geklungen oder nach einer
                                                                                                                                              Mohnsorte, die schlecht schmeckt. Smartphones
                                                                                                                                              und Apps gab‘s ja noch nicht, sondern noch viele
                                                                                                                                              Wählscheibentelefone.
                                                                                                                                                 Aber Schluss jetzt mit der Kindheitsschwelgerei.
                                                                                                                                              Es geht ja um die tiefere Dimension von Pokémon
                                                                                                                                              Go, die ich erfassen möchte. Okay, ich habe nachge-
                                                                                                                                              dacht. Kleine virtuelle Monster finden und fangen!
                                                                                                           © peter verreussel – Fotolia.com

                                                                                                                                              Worin liegt der Reiz, das Suchtpotenzial? Vielleicht
                                                                                                                                              einfach darin, dass die großen Monster einfach zu
                                                                                                                                              groß sind: Umweltzerstörung, Kriege, Terror, Kor-
                                                                                                                                              ruption, Armut, Klimawandel. Sind die kleinen
                                                                                                                                              Monster nur das Übungsfeld im Kampf gegen das
                                                                                                                                              Böse? Hat man sie gefangen, dann kann man es,
                                                                                                                                              gestärkt, mit den großen Monstern aufnehmen.

                                                      E
                            Einfach mal raus an die         in Pokémon-Go-Spieler hat tatsächlich 145                                         Nur die passende App – die muss noch entwickelt
                            frische Luft …                  Länder bereist, um die kleinen virtuellen                                         werden. Ich denke aber, dass sie nur „App-seits“
                                                            Monster zu fangen. Muss stimmen, stand ja                                         von unseren Ideen, Plänen und Rettungsfantasien
                                                      in der Zeitung. In Deutschland haben rund sieben                                        zu finden ist.
                                                      Millionen Menschen die Pokémon-App herunter-                                               In der Apokalypse, dem letzten Buch der Bibel,
                                                      geladen. Das Meinungsforschungsinstitut YouGov                                          werden große Mächte in Gestalt von Raubtieren
                                                      fand heraus, dass 40 Prozent der Nutzer zwischen                                        beschrieben. Der Sieger über diese Mächte wird
                                                      18 und 24 Jahre alt, aber mehr als ein Drittel (35                                      ebenfalls als ein seltsames Tiersymbol gezeigt:
                                                      Prozent) schon über 35 Jahre alt sind. Es gibt –                                        ein Lamm, dass wie geschlachtet aussieht und auf
                                                      neben Kritikern – auch viele Stimmen, die Poké-                                         dem Thron sitzt (Offb 5,6). Ein paradoxes Bild, das
                                                      mon Go preisen: Es verbinde ganz unterschiedliche                                       haften bleibt, das herausfordert: Nur Jesus, dieses
                                                      Menschen und bringe die Leute dazu an die frische                                       Lamm, das in den Augen vieler als „totgesagt“ gilt,
                                                      Luft zu gehen, die eigene Stadt zu erkunden. Ist                                        hat die Schlüssel zum Verständnis dafür, worauf es
                            Burkhard Mayer            doch toll und gesund! Auch Kindheitserinnerungen                                        wirklich ankommt, was Zukunft hat – und zeigt
                            Pastor in Bad Schwartau   spielen durchaus eine Rolle.                                                            uns, dass die großen Monster Hass, Gewalt und Be-
                            bei Lübeck und Koordi-       Ach ja, die Kindheit, die eigene. Erinnerungen                                       trug zugrunde gehen werden. Der große Drache Sa-
                            nator für Begegnungs-     tauchen auf – unverpixelt. Wir sind damals, in den                                      tan schnaubt und lamm-mentiert aus gutem Grund:
                            tage in den norddeut-     1970ern, oft freiwillig draußen gewesen – damals,                                       Die Monster müssen weichen. Jesus Christus, unser
                            schen Adventgemeinden.    als ein Sommer noch ein Sommer war und der un-                                          Befreier und Meister, lebt und kommt.

                            16 | adventisten heute | Oktober 2016
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