Arbeitsbericht Landesjugendring Saar 2017/2018
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Arbeitsbericht Landesjugendring Saar 2017/2018 Arbeitsgemeinschaft der Kinder- und Jugendverbände im Saarland 1
Herausgeber: Landesjugendring Saar e.V. Vorstand Redaktion Gesamt: Georg Vogel, Jugendserver-Saar: Nicole Lammerz Projekte: Carmen John Gestaltung: Georg Vogel Manuskript: Birgit Rauen-Oberst, Nicole Lammerz, Carmen John, Georg Vogel Fotos: Landesjugendring Saar, Jugendserver-Saar, Auflage: 300 Anschrift: Der Druck der Broschüre wird Landesjugendring Saar e.V. unterstützt vom Stengelstraße 8 66117 Saarbrücken Tel: 0681/63331 Fax: 0681/63344 E-mail: info@landesjugendring-saar.de Internet: www.landesjugendring-saar.de 3
Inhalt Vorwort 5 SCHWERPUNKTE Übersicht 2017/2018 6 Demokratiebildung 10 Demokratie? EiJo! 14 Erinnerungsarbeit 16 Förderung der Jugendverbände 18 Entbürokratisierung und zeitgemäße Förderung 19 Fortbildung/Seminare 23 REGELARBEIT Sicherung der Handlungsfähigkeit des LJR 24 Jugendpolitische Gespräche 28 Servicestation LJR 30 Gremienarbeit 32 PROJEKTE Junge Biosphäre 44 MigrantInnen-Jugendgruppierungen stärken 50 Jugendserver-Saar 54 PRESSE 65 POSITIONEN 76 4
Vorwort INHALT/VORWORT Mit diesem Bericht blicken wir als Vor- stand auf zwei Jahre zurück, die es in sich hatten. Wir konnten jugendpolitische Ak- zente setzen, Verbesserungen für die För- derung der ehrenamtlichen Kinder- und Jugendarbeit erreichen und auch den Lan- desjugendring selbst nach Jahren prekärer finanzieller Rahmenbedingungen auf eine solide Förderbasis stellen. Drei Beispiele möchten wir herausgreifen: • Mit unserem Protest gegen die Strei- chung des Halberg-Open-Airs - erst- mals im Verbund mit den demokra- tischen Parteijugendorganisationen – haben wir ein wichtiges Event für Kinder und Jugendliche im Saarland gerettet. • Im Verbund mit der schlagkräfti- gen und beharrlichen Arbeit der AG Das führt zum Erfolg und diesen Weg werden wir wei- schafften wir es, gemeinsam mit Politik und Ver- tergehen. waltung, Stück für Stück ganz konkrete Verbes- Es stehen noch genügend jugendpolitische Aufgaben serungen in der Förderung von Maßnahmen der auf unserer Liste, die anzugehen sind. Hier nur ein Kinder- und Jugendarbeit zu erzielen. paar Stichworte: der Engagement- und Kompetenz- • In sehr intensiven Gesprächen gelang es uns, die nachweis, der kurz vor einer Umsetzung steht; die be- Koalitionsfraktionen und die Landesregierung darfsgerechte und zukunftstaugliche Förderung der Ju- davon zu überzeugen, weitere dringend benötig- gendarbeit, die eigenständige Jugendpolitik und nicht te BildungsreferentInnen-Stellen bei den Jugend- zuletzt: eine stark verbesserte und bezahlbare Mobilität verbänden zu fördern und eine auskömmliche (nicht nur) für junge Menschen im Saarland. Finanzierung des Landesjugendrings Saar mit Wir danken allen, die sich mit uns dafür engagieren: dem kommenden Doppelhaushalt auf den Weg zu • Den Engagierten in den Kindern und Jugendver- bringen. bänden Der Landesjugendring Saar ist kein abstraktes Gebil- • Den EntscheidungsträgerInnen in Politik und de. Es sind die Mitgliedsverbände und ihre Leitungs- Verwaltung, mit denen wir in einem intensiven kräfte, die dieses Netzwerk stark machen. Nur deshalb Dialog stehen konnten wir in den beschriebenen Beispielen und • Den Medien, die über uns berichten weiteren Arbeitsfeldern erfolgreich sein. In demokrati- Wir freuen uns, den LeserInnen einen Arbeitsbericht schen Diskussionsprozessen entwickeln wir unsere ge- zu präsentieren, der unsere Engagementfelder der letz- meinsamen Positionen in Arbeitsgruppen, Vorstand, ten beiden Jahre veranschaulicht und belegt, dass ohne Hauptausschuss sowie Vollversammlung und treten den Landesjugendring und seine Mitgliedsverbände dann geeint als starkes Netzwerk auf. das Saarland alt aussähe! Sandra Aedtner Rieke Eulensten Erik Meisberger Rainer Schulze Tobias Wolfanger 5
2017 Mitgliederzeit- Mitglied Juleica- Broschüre schrift schr Kalender Kulturring der Jugend Info-aktuell Info-ak Planspiel: Beteiligung REGELARBEIT Förder- Demo gegen Demokratie? EiJO! dschungel NPD-Parteitag Auftaktveranstaltung Seminar Handeln Workcamp Gespräch m Juleica-Vielfalt gegen rechten Po- Wahl-O-Mat on tour Buddeln und Staatssekret Qualifizierung pulismus zur Landtagswahl Bilden Seite ? Elke Ferner (M a r uar rz n u br ae r il ai n i Ja Fe M Ap M Ju J u g e n d s e r ve r - S a a r Start KomComm Workshop KomComm angekommen. Projekttage Stark ins Leben Projekttage SB saarland Völklingen Mein Image im Netz Start Start Relaunch KomComm you-fair.de wahlwutz.de Jugendserver-Saar PROJEKTE Projekttage SB Junge Biosphäre D u r c h f ü h r u n g vo n K l e i n p r o j e k t e n M i g r a n t I n n e n - J u g e n d g r u p p i e r u n g e n s t ä r ke n Runder Tisch MigrantInnen-Jugendor- ganisationen 6
derzeit- Mitgliederzeit- rift Start Spielzeit 17/18 schrift ktuell Kulturring der Jugend Info-aktuell Halberg-Open-Air Wahl-O-Mat on tour zur Anhörungen bei als Open-Air gerettet Bundestagswahl Landtagsfraktionen mit Gespräch mit Gespräch mit tärin MP Annegret Sozialministerin Juleica-Vielfalt Dankeschön-Fahrt MdB) Kramp-Karrenbauer Monika Bachmann Qualifizierung in den Europa-Park T b e r r e r r U S te m b e m b b e l i U G ep kt o v e z e m Ju A S o No De KomComm Beteiligung an der KomComm Projekttage Ausstellung B Projekttage SLS Quierschied Kinderrechte Beteiligung am Workshop beim 3. Saarländischen Jugendrotkreuz Medientag D u r c h f ü h r u n g vo n K l e i n p r o j e k t e n Forum Junge Biosphäre M i g r a n t I n n e n - J u g e n d g r u p p i e r u n g e n s t ä r ke n Fachtag Kooperation mit Angekommen Juleica-Vielfalt im Saarland Qualifizierung 7
2018 Mitgliederzeit- Mitgliederze Juleica- Broschüre schrift schrift Kalender Kulturring der Jugend Info-aktuell Info-aktuel REGELARBEIT Dialogforum Seminar Demokratie? DSGVO EiJO! Gespräch mit Workcamp Workshop Ö-Arbeit, Sozialministerin Buddeln und Juleica-Vielfalt Kommunikation Monika Bachmann Bilden Qualifizierung Demokratie? EiJO! a r uar rz n u br ae r il ai n i Ja Fe M Ap M Ju J J u g e n d s e r ve r - S a a r KomComm Wissens- Projekttage werkstatt SB Bexbach KomComm KomComm KomComm KomComm Projekttage Projekttage SB Projekttage SB PROJEKTE Projekttage SB Eppelborn Junge Biosphäre D u r c h f ü h r u n g vo n K l e i n p r o j e k t e n Qualifizierung Grüne Juleica M i g r a n t I n n e n - J u g e n d g r u p p i e r u n g e n s t ä r ke n Gründung des Koo Landesjugendnetz- Jul 8 werk Vielfalt Qu
eit- Mitgliederzeit- Start Spielzeit 18/19 schrift ll Kulturring der Jugend Info-aktuell Seminar Anhörungen bei Steuern/Finanzen Landtagsfraktionen Workshop Förderung der Gespräch mit Dankeschön-Fahrt Jugendarbeit MP Tobias Hans in den Europa-Park T b e r r e r r U S te m b e m b b e l i U G ep kt o v e z e m Ju A S o N o De Workshop Lan- Wissens- desjugendwerk werkstatt SB der AWO KomComm Projekttage Quierschied D u r c h f ü h r u n g vo n K l e i n p r o j e k t e n Forum Junge Biosphäre M i g r a n t I n n e n - J u g e n d g r u p p i e r u n g e n s t ä r ke n operation mit leica-Vielfalt ualifizierung 9
Demokratiebildung Demokratiebildung und Motivierung junger Menschen zur Teilnahme an der Landtags- und Bundestagswahl Das Jahr 2017 war besonders durch die Landtagswahl gedreht wurden und mit einem humorvollen Clip im März und die Bundestagswahl im September ge- mit „Ungekocht genießbar“, der auf seine Art deutlich prägt. Für den Landesjugendring sind dies wichtige macht, was droht, wenn wir uns nicht für unser demo- Termine, bei denen er im Vorfeld zum einen die ju- kratisches Gemeinwesen einsetzen. Bis zu 50.000 Men- gendpolitischen Vorstellungen der Kinder- und Ju- schen sahen sich diese Videos an. Ein weiterer Akzent gendverbände deutlich machen kann. Hierzu positio- setzte eine Postkarte, die aufforderte, wählen zu gehen. Hinzu kam die Kooperation bei der Erstellung und Verbreitung des Wahl-O-Mat zur Landtagswahl, so- wie 17 Veranstaltungen mit „Wahl-O-Mat on tour“ in Schulen und bei den Jugendverbänden. Ein Fachtag „Han- deln gegen rechten Populismus“ im Fe- bruar machte junge Engagierte fit, demo- kratiefeindliche Tendenzen zu erkennen und dagegen vor- zugehen. Auch bei der Bun- destagswahl setzte der LJR erneut „Wahl- O-Mat on tour“ nierte er sich klar bei der Förderung der Kinder- und neunmal in Schulen Jugendarbeit, aber auch zur besseren Beteiligung von und Jugendverbän- Kindern und Jugendlichen. den ein. Hinzu kam die Unterstützung Zum anderen wollte der LJR aber auch junge Menschen der DBJR-Aktion für das demokratische Gemeinwesen interessieren und „wahlVERSPRE- motivieren. Letzteres geschah erstmals besonders ef- CHEN“, mit der fektiv mit Videoclips, die mit Landtagsabgeordneten der LJR saarlän- dische Bundespo- litikerInnen dazu bewegte, ihre Unterstützung für die Interessen von Kindern und Jugend- lichen zum Ausdruck zu bringen. 10
Zum Beispiel: Wahl-O-Mat on Tour in Homburg SCHWERPUNKTE Ein Gespräch mit Politiker_innen ist langweilig. Die Jugend interessiert sich nicht für Politik. Diese oder ähnliche Aussagen sind oft zu hören, wenn dem Saarland wegziehen, um in anderen Bundeslän- über Politik gesprochen wird. Am Donnerstag, dem dern zu studieren und womöglich nach dem Studium 09. März, war von dieser Stimmung im Fort der DPSG dort bleiben? Johanneum in Homburg jedoch nichts zu spüren. Im Neben der Bildung war das Wahlrecht das bestimmen- Zuge des Wahl-O-Mat on Tour haben die anwesen- de Thema des Abends. Soll das Wahlalter gesenkt wer- REGELARBEIT den Jugendlichen und jungen Erwachsenen angeregt den, sodass zukünftig bereits im Alter von 16 Jahren mit Politiker_innen der im Saarland zur Landtags- gewählt werden darf? Warum gerade mit 16 und nicht wahl zugelassenen Parteien diskutiert. Dabei stieß vor schon mit 14 Jahren? Sind die potenziellen Wähler_in- allem ein Thema auf Interesse: Bildung im Saarland. nen in diesem Alter überhaupt in der Lage, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen? In einem respektvollen aber locke- PROJEKTE ren Raum wurden solche Sorgen und Fragen offen angesprochen und ein Austausch zwischen den Jugendli- chen und Politiker_innen ermög- licht. Dabei mussten die Regeln, die für den Wahl_O-Mat on Tour ausge- JUGENDSERVER-SAAR arbeitet wurden, zu Beginn gar nicht besprochen werden. Denn anders als in vielen politischen Debatten, konnten die Anwesenden ihre Äu- ßerungen zum Ausdruck bringen, ohne zwischenzeitlich unterbrochen oder durch Zwischenrufe gestört zu werden. Die Frage, ob die Abiturprüfung nach acht oder neun Bei vielen der zuvor genannten Fragen wurde deut- PRESSE Jahren abgelegt werden kann, war Ausgangspunkt der lich, dass es neben den unterschiedlichen Positionen Diskussion. Sowohl unter den Politiker_innen als auch durchaus Übereinstimmungen zwischen den Parteien unter den Jugendlichen wurden dabei unterschiedliche gibt. Dies wurde auch in der finalen Runde deutlich, Meinungen vertreten. Aber warum sollte die Diskussi- in der alle Vertreter_innen der Parteien abschließend on auf diese zwei Möglichkeiten beschränkt sein? Wäre die Möglichkeit hatten, in einer Minute darzustellen, POSITIONEN es nicht sinnvoller, das Abitur erst nach zehn oder elf warum es sich lohnt, ihre Partei zu wählen. Jahren zu machen, um während der längeren Schulzeit Im Anschluss an den offiziellen Teil der Veranstaltung das eigene Interessenprofil schärfen zu können? Diese wurden die besprochenen Themen weiter diskutiert Anregung aus dem Plenum stellte nur eine von ver- und so ein guter Abschluss einer erfolgreichen Veran- schiedenen interessanten Alternativen dar. staltung gefunden. Im Anschluss an das Abitur möchte der Großteil der Lukas Dieckmann Anwesenden stu- dieren gehen, jedoch sind die Voraussetzungen dazu im Saarland eingeschränkt. Die zur Verfügung ste- henden finanziel- len Mittel können keinen attraktiven Hochschulstandort mit einer breiten Fächerwahl ge- währleisten. Ist die Konsequenz des- sen, dass die Abi- turient_innen aus 11
Seminar „Handeln gegen rechten Populismus“ Mit 25 TeilnehmerInnen war die erste Fachveranstal- Hetze im Netz richtet, vorgestellt. Gewünscht wur- tung dieser Art gut besucht. Von der Schülerin bis den weitere Veranstaltungen dieser Art. Das Seminar zum Sozialarbeiter war das Spektrum weit gestreut. führte der Landesjugendring in Kooperation mit dem Politikwissenschaftler Fabian Jellonnek führte ein und Projekt „isaar - Islam im Saarland - saarländischer Is- referierte sehr beteiligungsorientiert zum Thema: „Was lam?“ und dem Netzwerk für Demokratie und Coura- Rechtspopulisten vorhaben und warum wir dagegen ge durch. sind.“ Nach diesem sehr informativen Input über Ziele und Strategien der Rechtspo- pulisten folgten dann Workshops, die das konkrete Agieren in der Jugendar- beit, in der Schule und anderen Lebens- welten zum Ziel hatten. In Rollenspielen und Argumentationstrainings halfen erste Tipps und konkrete Übungen, ar- gumentativ gegenzuhalten und eigene Akzente zu setzen. Auch wurde die Seite des Landesjugend- rings www.youfair.de, die sich gegen Starkes Zeichen gegen Rechts und für Vielfalt Bis zu 5.000 SaarländerInnen machten sich am 11. immer entgegenwirken, grenzen wir uns kategorisch März auf den Weg zum Saarbrücker Schloss und setz- ab! Das gilt für die Braunen“, so Wolfanger. „Und, mei- ten ein starkes Zeichen gegen Rechtsextremismus und ne Freunde: Da hilft auch kein Blauer Anstrich. für Demokratie und Vielfalt. Anlass war der dort statt- Und das aus gutem Grund: Eine solche rückwärtsge- findende NPD-Bundesparteitag. Auch viele junge Ge- wandte Denkweise gefährdet massiv die Interessen von sichter waren im Demonstrationszug zu sehen. Beson- Kindern und Jugendlichen in unserem Land. Das neh- ders schön deshalb, dass die ersten drei RednerInnen men wir nicht hin!“, betonte unter lebhaftem Applaus aus dem Jugendbereich kamen. Mit dabei war der neu der Vorsitzende des Landesjugendrings. Aufgerufen gewählte Landesjugendring-Vorsitzende Tobias Wol- zu der Demo hatte das Bündnis „Bunt statt Braun“, bei fanger. Er bezog sich in seiner Rede auf den Beschluss dem ca. 30 Organisationen mitwirken. Auch alle im der Vollversammlung: „Von Parteien und Personen, Landtag vertretenen Parteien beteiligten sich. die diese Grundsätze ablehnen oder ihnen wie auch 12
wahlVERSPRECHEN saarländischer Bundestagsabgeordneter SCHWERPUNKTE Zur Bundestagswahl hat der Landesjugendring Saar mit den Ab- die Aktion wahlVERSPRECHEN des DBJR aufgegrif- geordneten fen und bei saarländischen BundestagskandidatInnen und mit der nachgefragt wofür sie sich jugendpolitisch einsetzen Bundesre- wollen. Viele der Befragten haben mitgemacht und gierung zu wir dokumentieren hier ihre Antworten. Der Deut- gestalten. REGELARBEIT sche Bundesjugendring wird die wahlVERSPRECHEN nun nut- zen, um eine gute und nachhal- tige Jugendpolitik im Interesse der Jugend PROJEKTE JUGENDSERVER-SAAR Nadine Schön PRESSE POSITIONEN Josefine Ortleb 13
Demokratie? EI Jo! Demokratie? EiJo! ist eine Netzwerkinitiative, die 2016 der Organisationen statt, in denen die Auftaktveran- von der Landeszentrale für Politische Bildung in Ko- staltung im Mai 2017 vorbereitet wurde, die vor allem operation mit dem Landesjugendring Saar und dem der Vernetzung diente. Es folgte im März 2018 eine Netzwerk für Demokratie und Courage entwickelt Fortbildung „Ei connect“ in der es vor allem darum wurde. Wichtige Anliegen sind die Sichtbarmachung ging, junge Menschen für die Arbeit in den Jugend- der demokratiebildenden Aktivitäten unterschied- organisationen zu gewinnen. Unter dem Motto „Kurz lichster Jugendorganisationen, die Vernetzung unter- einmal die Welt retten“ schloss sich im Mai 2018 ein einander, die Ansprache bisher nicht erreichter Ziel- Dialogforum an, in dem saarländische PolitikerInnen gruppen, sowie das voneinander Lernen im Rahmen das Engagement dieser Gruppierungen kennenlernen von Fortbildungen. Mit dabei (neben Mitgliedsorga- sollten. Im April 2019 soll nun ein Dialogformat mit nisationen des Landesjugendrings) sind die demokra- PolitikerInnen an den Start gehen, in denen bisher von tischen Parteijugendorganisationen, die Sportjugend, diesen Jugendorganisationen nicht erreichte Jugendli- sowie weitere Gruppierungen. che angesprochen werden. Es fanden mehrfach Treffen von Verantwortlichen Zeit für Klartext 100 Jugendliche und junge Erwach- senen diskutierten mit 20 Politike- rinnen und Politikern zwei Stunden lang im JUZ Försterstraße Saarbrü- cken über jugendrelevante Themen Ob in der Schule, in der Ausbildung oder in der Freizeit – Jugendlichen und jungen Erwachsenen bieten sich viele Möglichkeiten, mit gesellschaft- lichem Engagement direkten Einfluss auf ihre Umgebung zu nehmen und das Gemeinwesen zu stärken. Und dass sie das im Saarland mit großem Einsatz tun, haben rund 100 junge Leute am vergangenen Freitag im JUZ Försterstraße Saarbrücken auf der zweistündigen Dialogveranstal- tung „Mal eben kurz die Welt retten. Jugend lebt Demokratie“ am 25. Mai ausdrücklich unter Beweis gestellt. Auf Einladung der Netzwerkinitiative „Demokratie? EiJo!“ haben sie sich mit rund 20 Politikerinnen und Poli- tikern verschiedener Parteien in ent- spannter Atmosphäre über Interessen, Forderungen und Ansichten von Ju- gendlichen und jungen Erwachsenen ausgetauscht. Dabei haben sie auch kontroverse Standpunkte vertreten, unter anderem bei den Fragen, war- um man sich als junger Mensch über- 14
Georg stellten am Beispiel ihres Amateur- funk-Projektes JOTA-JOTI eindrucksvoll dar, wie sie Kinder und Jugendliche unter- schiedlicher Nationen und Kulturen mit- SCHWERPUNKTE einander in Kontakt bringen. Seitens der Politik haben unter anderem die Bundestagsabgeordnete Josephine Ortleb, die saarländischen Landtagsab- geordneten Timo Mildau, Jürgen Renner und Magnus Jung sowie die Landespoliti- kerin Tina Schöpfer und der Jungpolitiker Julien Francois Simons teilgenommen. REGELARBEIT Die Landes- und Kommunalverwaltung wurde von Bildungsstaatsekretärin Chris- tine Streichert-Clivot und Regionalver- haupt noch in einer Partei engagieren und wieso das bandsdirektor Peter Gillo vertreten. Wahlalter nicht auf 16 Jahre abgesenkt werden soll. „Demokratie? EiJo! ist eine Netzwerkinitiative der PROJEKTE Bei der Frage, wieso es sich rentiert, gerade in der ei- Landeszentrale für politische Bildung, dem Landesju- genen Stadt oder Gemeinde aktiv zu werden, wurde gendring Saar und dem Netzwerk für Demokratie und seitens einiger Engagierter hervorgehoben, dass es Courage Saar e.V. doch immer die gleichen Personen sind, die Initiative Mehr Infos zur Veranstaltung und zur Initiative auf fa- zeigen. Wege zu finden, auch vermeintlich desinter- cebook.com/JugendMischtAuf. JUGENDSERVER-SAAR essierte Jugendliche zur gesellschaftli- chen und politischen Mitwirkung zu motivieren, wurde von allen Veranstal- tungsteilnehmerinnen und -teilneh- mern als die große gemeinsame Her- ausforderung angesehen. Zwischen den einzelnen Dialogrunden haben zudem rund 20 Jugendorganisa- tionen ihre konkreten demokratie- und partizipationsstärkenden Projekte prä- PRESSE sentiert. So informierte beispielsweise das Saarbrücker Café für Jugendkultur „Café Exodus“ über seinen „Arbeits- kreis Rock“ und das Netzwerk Entwick- POSITIONEN lungspolitik Saar über sein „Paniknetz- werk“. Und die Deutschen Pfadfinder St. Rettung des Halberg-Open-Airs in neuem Format Mit einer bisher einmaligen breiten Initiative gelang es dem LJR, gemeinsam mit allen demokratischen Partei- jugendorganisationen, das Halberg-Open-Air mit glei- chen Rahmenbedingungen an dem neuen Standort St. Wendel zu retten. Ursprünglich sollte dieses kostenlose Open-Air des SR für Kids und Jugendliche, das immer zum Start der Sommerferien stattfindet, Sparmaßnah- men zum Opfer fallen. Nach der deutlichen Interven- tion der Jugendorganisationen konnte dies mit einer für alle Seiten zufrieden stellenden Lösung verhindert werden. 15
Erinnerungsarbeit Zwei Workcamps Buddeln und Bilden wurden durch- brücken auch an der Realisierung des vorerst letzten geführt, wobei 2018 das Konzept hin zu einem in- Bauabschnitts der Gedenkstätte „Gestapo-Lager Neu- terregionalen Workcamp erweitert wurde. Nach wie en Bremm“ im Herbst 2018. Dort wurden vor allem vor arbeitet der LJR hervorragend mit der Uni Trier Schotter auf weiteren Barackenflächen ausgebracht. zusammen. Auch das Engagement der Teilnehmen- In den Berichtszeitraum fällt zudem die Vorbereitung den aus THW-Jugend, Jugendfeuerwehr und aej saar der LAG Erinnerungsarbeit im Rahmen eines Runden stimmt positiv. Weitere mitwirkende Mitgliedsverbän- Tisches. Die LAG wurde inzwischen gegründet. In de sind herzlich willkommen. Im ersten Versuch konn- der Vorbereitung und im jetzigen Sprecherrat ist der ten kaum junge Menschen aus Luxemburg und Loth- Landesjugendring aktiver Partner. So beteiligte er sich ringen zur Teilnahme bewegt werden. Jedoch ist klar, aktiv am Gang des Gedenkens zum 80. Jahrestag der dass dieser Prozess Zeit benötigt. Beim Workcamp am Reichspogromnacht in Saarbrücken mit 1.000 Teilneh- 4.5.2019 sollen die ersten Erfolge sichtbar werden. menden. Der LJR beteiligte sich mit der THW-Jugend Saar- Über 100 junge HelferInnen bei „Buddeln und Bilden“ auf Saarbrücker Gedenkstätte Seit Jahrzehnten pflegen Jugend- liche aus den Mitgliedsorgani- sationen des Landesjugendrings Saar die Gedenkstätte des ehe- maligen Gestapo-Lagers "Neue Bremm" in Saarbrücken. Unter dem Motto „Buddeln und Bil- den“ halfen am Samstag (5.Mai) über 100 junge TeilnehmerIn- nen mit, den Erinnerungsort in einem würdigen und anschauli- chen Zustand zu erhalten und zu gestalten. An den einzelnen Standorten 16
der früheren Baracken des erweiterten Po- lizeigefängnisses der Gestapo bekamen die SCHWERPUNKTE TeilnehmerInnen einen Eindruck davon, was es hieß, damals von den Nazis verfolgt zu wer- den. Die jungen Helfer- Innen kamen von der Jugendfeuerwehr, der THW-Jugend, der aej REGELARBEIT saar und der Gemein- schaftsschule Schiff- weiler. Sachkundige und zu- gleich verständliche Infos zu dem „Gestapo- Lager“ erhielten sie von PROJEKTE 20 jungen Engagierten von der Uni Trier. Die Studierenden des Fachs Geschichte haben ein Konzept entwickelt, Gedenkstätten-Scouts ausgebildet, die künftig sach- wie die Geschichte des Ortes während des Workcamps kundig Gruppen über das ehemalige Gestapo-Lager JUGENDSERVER-SAAR anschaulich vermittelt werden kann. Sie standen als informieren können. „Scouts“ den gesamten Tag für Fragen und Diskussio- Landtagspräsident Stefan Toscani, die Saarbrücker nen zur Verfügung. Darüber hinaus boten sie z.B. über Oberbürgermeisterin Charlotte Britz sowie die jugend- Smartphones abrufbare Text-, Bild- und Audio-Infor- politischen Sprecher Sebastian Thul (SPD-Fraktion), mationen. Unterstützt wurden sie von Horst Bernard, Alexander Zeyer (CDU-Fraktion) und Dennis Lander der viele Gefangene des Gestapo-Lagers interviewt hat (Linke) besuchten die jungen Freiwilligen. Alle zeigten und seit Jahrzehnten Gruppen über die Gedenkstätte sich von den Pflegearbeiten und dem außergewöhnli- führt. Zudem kreierten TeilnehmerInnen eine Kunst- chen außerschulischen Bildungsansatz beeindruckt. installation mit Abdrücken von Händen die aus der Unterstützt wurde das Workcamp neben den Jugend- PRESSE Erde ragen. Sie stehen für das Leid der Häftlinge, die verbänden von der Landeszentrale für politische Bil- im Löschteich und auch in der Jauchegrube des Gesta- dung, der Initiative Neue Bremm, dem Hotel Mercure, po-Lagers gequält und ermordet wurden. der Landeshauptstadt Saarbrücken und dem Ministe- Zudem wurden während des Workcamps neue junge rium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie. POSITIONEN LAG Erinnerungsarbeit gegründet Am 6. September, wurde in einer Gründungsver- ren dazu beitragen, dass sich Erinnerungsexpertinnen sammlung die „Landesarbeitsgemeinschaft Erinne- und -experten aus allen Bildungs- und Gesellschafts- rungsarbeit im Saarland“ gegründet. Über 80 Organi- bereichen sowie alle interessierten Bürgerinnen und sationen und Einzelakteurinnen und -akteure aus dem Bürger noch gezielter über die vielen verschiedenen Bereich der Erinnerungs- und Gedenkstättenarbeit zur Angebote der saarländischen Erinnerungs- und Ge- NS-Zeit sind Mitglied geworden. denkstättenarbeit informieren können. Unterstützt wird sie bei ihrer Arbeit von der Landeszentrale für In dem neunköpfigen Sprecherrat wurde Hannah politische Bildung in Form einer Koordinierungsstelle. Meuler für den Landesjugendring Saar gewählt. In einer ersten Sitzung des Leitungsorgans wurde Frank- Mitglieder des Sprecherrats: Didas, Jörn (Adolf- Matthias Hofmann zum Sprecher, sowie Sabine Geith Bender-Zentrum e.V.); Geith, Sabine (Saarländischer und Jörn Didas zu StellvertreterInnen gewählt. Schrift- Museumsverband e.V.); Groß, Rafael (Gymnasium führerin ist Dr. Eva Kell. Wendalinum, St. Wendel); Hirsch, Dr. Frank (Ar- Die Landesarbeitsgemeinschaft soll der gesamten Er- beitskammer des Saarlandes/Dokumentationszent- innerungslandschaft im Saarland eine zusätzliche ge- rum); Hofmann, Frank-Matthias (Evangelisches Büro sellschaftliche Breitenwirkung verleihen und wichtige Saarland); Jellonnek, Dr. Burkhard (Initiative Neue Impulse in die öffentlichen Erinnerungsdiskurse ein- Bremm); Kell, Dr. Eva; Klauck, Hans-Peter (Landes- bringen. Darüber hinaus soll sie mit dem Aufbau dau- verband der historisch-kulturellen Vereine des Saar- erhafter Informations- und Kommunikationsstruktu- landes); Meuler, Hannah (Landesjugendring Saar e.V.) 17
Foerderung der Jugendgendverbaende Mehr BildungsreferentInnen bei den Mitgliedsverbänden Sowohl vor der Landtagswahl im März 2017, als auch orientiert, in Abstimmung mit dem Landesjugendring, danach gaben die Mitgliedsverbände des Landesju- erhöhen.“ Daraufhin ermittelte der Vorstand gemein- gendrings Saar und der Vorstand deutliche Signale sam mit den Mitgliedsverbänden den Bedarf und ei- an die Landtagsparteien bei der Förderung der Kin- nigte sich im Konsens darauf, die Priorität in dieser der- und Jugendverbände zur Verbesserung ihrer Rah- Legislaturperiode zunächst bei den Organisationen menbedingungen. Wichtigste Forderung war eine Er- zu setzen, die bisher noch keine Förderung erhielten. höhung der geförderten BildungsreferentInnenstellen Bis zum Dezember 2018 erreichte der Vorstand in Ver- durch das Land. Auch in den Koalitionsverhandlun- handlungen mit den Koalitionsfraktionen sowie der gen nach der Wahl nahm der Vorstand Einfluss auf die Landesregierung drei zusätzliche Stellen, deren För- Diskussion, mit der Folge, dass im Koalitionsvertrag derung bis 2021 umgesetzt wird. Der Vorstand freut Folgendes angekündigt wurde: „Um die ehrenamtli- sich sehr über dieses Ergebnis, mit dem die Koalition che Arbeit der Jugendverbände auch für die Zukunft ein deutliches positives Zeichen für die Kinder- und zu sichern, wollen wir die Zahl der hauptamtlichen Jugendarbeit im Saarland gesetzt hat. JugendbildungsreferentInnen maßvoll und nachfrage- 18
Entbuerokratisierung Zeitgemaesse Foerderung SCHWERPUNKTE Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt der Vorstandsar- chung dringend geboten ist. Ein wichtiger Erfolg sind beit waren die Bemühungen um eine Vereinheitlichung nun die aktualisierten Landesrichtlinien. Mit ihnen und Vereinfachung der Förderung der Maßnahmen ist u.a. die Beantragung per E-Mail möglich. Zudem gemeinsam mit einer schlagkräftigen und beständigen reichen Beleglisten bei Bildungsmaßnahmen und Mit- AG Entbürokratisierung, die schon 2016 gegründet arbeiterschulungen aus. Das sind erste wichtige Schrit- REGELARBEIT wurde. So leistete die AG im Vorfeld der Wahl im Fe- te hin zu einer Vereinfachung bei der Beantragung. bruar 2017 mit einem Planspiel „Förder-dschungel“ mit Weitere positive Verbesserung: Künftig wird schon bei JugendpolitikerInnen erfolgreich Überzeugungsarbeit, zweistündigen Maßnahmen ein Tagessatz gefördert. dass hier dringend Handlungsbedarf besteht. In meh- In einem zweiten Schritt entwickelte die AG 2018 wei- reren - zum Teil schwierigen - Gesprächen mit den Ju- tergehende Perspektiven hin zu einer zeitgemäßen und gendämtern wurde für die Problematik sensibilisiert. bedarfsgerechten Förderung, denen dann neue Richtli- Wichtiges Zwischenprodukt war eine Synopse der nien zu folgen haben. Auf einem Workshop in August PROJEKTE Maßnahmenförderung der Kreisjugendämter und des 2018 mit Verantwortlichen aus unterschiedlichsten Landes. Diese hilft zum einen den Verantwortlichen Jugendverbänden und Arbeitsebenen wurden hierzu den Förderdschungel besser zu durchdringen, macht wichtige Impulse gesetzt. Das Ergebnis spiegelt sich in zum anderen aber auch deutlich, dass Vereinheitli- einem Antrag zur Vollversammlung wieder. JUGENDSERVER-SAAR „Wer blickt durch im Förderdschungel?“ Planspiel des Landesjugendrings mit Politiker*innen der Landtagsfraktionen Am Dienstag, dem 07. März 2017, lud der Landesju- einig, dass eine Vereinfachung der bürokratischen Pro- gendring mit seinen Mitgliedsverbänden THW-Ju- zesse sinnvoll und erstrebenswert sei, um die Jugend- gend Saarland, Landesjugendwerk der AWO Saarland, verbände zu entlasten. Ring saarländischer Pfadfinderinnen und Pfadfinder, Erik Meisberger von der THW-Jugend Saarland und PRESSE der VSK-Jugend und der Jugend des Deutschen Al- Michael Braun vom Ring saarländischer Pfadfinde- penvereins Landtagsabgeordnete und Kandidaten al- rinnen und Pfadfinder stellten im Anschluss an die ler Fraktionen ein in den Förderdschungel. In einem Bearbeitungszeit noch einmal die Knackpunkte der Planspiel sollten sie eine Freizeitmaßnahme kalkulie- Planung und Abrechnung einer Maßnahme dar und ren und beantragen. verwiesen auf mögliche Lösungsvorschläge. Hier eini- POSITIONEN Um 17.00 Uhr fanden sich die Vertreter*innen und ge Aspekte, die es bei der Planung und Abrechnung zu Kandidat*innen der Landtagsfraktionen zum benann- beachten gilt: ten Planspiel in der katholischen Jugendkirche eli. • gestaffelte Teilnehmerbeiträge, z.B. für Ge- ja in Saarbrücken ein. In zwei gemischten Gruppen schwisterkinder müssen auf die restlichen erhielten sie die Aufgabe, eine fiktive, jedoch realisti- Teilnehmer*innen umgelegt werden, damit eine sche Jugendfreizeit zu planen und zu kalkulieren. Mit einer Mappe voller Informationen rauchten schnell die Köpfe. Die Herausforderung: „Jeder Landkreis hat unterschiedliche För- derkriterien; bei sechs Landkreisen und dem Land kommt man auf sie- ben Richtlinien, die man bei der Pla- nung beachten muss“, erklärt Stepha- nie Buchheit vom Landesjugendwerk der AWO Saarland. Nach 20 Minuten ging es schließlich weiter mit der zweiten Mappe: Zu lö- sen stand die Aufgabe, den Verwen- dungsnachweis der Ferienfreizeit zu erstellen. Auch hier gerieten die mo- tivierten Politiker*innen schnell ins Schwitzen und waren sich am Ende 19
Maßnahme Null-auf-Null aufgeht und nicht die Land gestellt Vereinskasse belastet werden muss, • Einhaltung Bundeskinderschutzgesetz das für die • Vorfinanzierung: 4-6 Monate Weiterleitung • Teilnehmer*innen oder Betreuer*innen verlassen an einzubezie- die Maßnahme vorzeitig führt zu einer Reduktion hende Land- der Zuschüsse, wobei es nicht möglich ist, dies auf kreise und den dem Formular „Teilnehmerliste“ anzugeben: Feld Regionalver- "Veranstaltungstage" fehlt band zustän- dig ist, Den Landesjugendring erreichen sowohl von der Lan- • eine maßnah- desebene bis hin zu den Gruppenverantwortlichen vor menbezoge- Ort immer wieder Alarmmeldungen bezüglich büro- ne pauschale kratischer Hürden. Es wird zunehmend schwieriger, Förderung bei die bescheidenen Fördersätze bei Freizeitmaßnahmen, Freizeitmaß- Bildungsangeboten oder Fortbildungsangeboten für nahmen ent- Ehrenamtliche und Teilnehmer*innen zu erhalten, sprechend un- weshalb viele Gruppen mittlerweile keine Förderan- terschriebener träge mehr stellen. Dies geht natürlich zu Lasten der Te i l n a h m e - Teilnehmerbeiträge. listen, wie es Aus diesem Grund wurde bereits auf der Vollver- beispielsweise sammlung des Landesjugendrings am 17.02.2017 ein in Rheinland-Pfalz erfolgreich praktiziert wird, Antrag zur Senkung der bürokratischen Hürden ein- um eine aufwendige Belegführung für geringe Zu- gereicht, welcher mitunter noch folgende, zusätzliche schüsse überflüssig zu machen, Missstände aufzeigt: • die verbindliche Auszahlung der Förderung in- • Nachweise mit Belegführung sind angesichts ge- nerhalb von vier Wochen nach dem Nachweis der ringer Zuschüsse zu aufwendig (z.B. 1,68 € Tag/ Maßnahme, TN bei Freizeitmaßnahmen). • sowie die zusätzliche Förderung von Personalstel- • Bei landesweiten Maßnahmen muss, neben den len bei den Jugendverbänden, um die zunehmen- Anträgen auf kommunaler Ebene, an jeden Kreis, de Bürokratie zu bewältigen und weitere Förder- in dem die Teilnehmer*innen wohnen, und an das mittel akquirieren zu können. Land postalisch je ein Antrag/Nachweis versendet werden. Das kann für einen Gruppenverantwort- Laut Georg Vogel wäre anzustreben, die Bezuschus- lichen mitunter 5 verschiedene Anträge bedeuten sung bei Freizeitmaßnahmen als Maßnahmenfinan- für eine (!) Maßnahme. zierung zu etablieren, sodass ein Festbetrag pro Person • Kleine und mittlere Organisationen sind nicht in und Tag ausgezahlt würde, wie dies in Rheinland-Pfalz der Lage, Projektmittel von Land, Bund, EU und gehandhabt wird. Eine Anpassung der Förderkriterien weiteren Zuschussgebern zu akquirieren. Die- ist und bleibt für eine Entbürokratisierung im Sinne se Akquise erfordert erheblichen fachlichen und der Jugendverbände unumgänglich. zeitlichen Aufwand, der auf ehrenamtlicher Ba- Ein herzliches Dankeschön an eli.ja für die Gast- sis nicht zu bewältigen ist. Diese Organisationen freundschaft und an die Landtagsabgeordneten und werden tendenziell von solchen Projektförderun- –Kandidat*innen Sebastian Thul, Petra Fretter, Alex- gen abgehängt. Zudem verpasst das Land damit ander Zeyer, Barbara Meyer-Gluche, Jasmin Freigang, die Chance, diese Träger in die Lage zu versetzen, Lea Laux, Ralf Georgi und Dennis Bard fürs engagierte Landesförderungen durch Drittmittel zu ergän- Mitmachen und die Unterstützung unserer Forderung zen. nach Senkung der bürokratischen Hürden! Die Mitgliedsverbände fordern daher: Stephanie Buchheit • die Angleichung der Förderkriterien und Anhe- bung der Förder- höhen bei allen Landkreisen und dem Land, • ein einfacheres Online-Formu- lar, das auch on- line abgesendet werden kann, • dass für jede Maßnahme nur ein Antrag/ Nachweis an das 20
Welche Förderung braucht die Jugendarbeit? SCHWERPUNKTE PraktikerInnen wurden befragt „Was wir wirklich brauchen“: Unter dieser Frage- Backen einer Jugendgruppe am Abend werden soziale stellung trafen sich am Freitagabend (10.8.) 14 Prak- Kompetenzen vermittelt, deren Bildungswert zurzeit – tikerInnen aus der saarländischen Kinder- und Ju- auch in der Förderung – nicht ausreichend anerkannt gendarbeit in Saarbrücken in einem Workshop zur wird“, so eine der vielen Wortmeldungen zu diesem zeitgemäßen Förderung der Kinder- und Jugendarbeit. Thema. „Ob klassische Gruppentreffen, offene Jugendtreffs, Mindestens genauso wichtig seien die bessere Versor- REGELARBEIT erlebnisorientierte Fahrten oder andere Angebotsfor- gung mit Raumangeboten sowie mehr Unterstützung men: Diese Teilnehmenden sorgen für zukunftsfähige in der Mobilität, damit sich Kinder und Jugendliche und attraktive Jugendarbeit, ohne die Gemeinschafts- besser treffen können. Auch möchten die Verant- erlebnisse und soziale Bildung für junge Menschen viel wortlichen sich bei der Verpflegung und dem Mate- zu kurz kämen“ ist sich Georg Vogel, Geschäftsführer rialverbrauch in Jugendarbeitsangeboten nachhaltiger des Landesjugendrings Saar sicher. „Entscheidend ist und ökologischer verhalten. Dem stehen allerdings PROJEKTE nun“, so Erik Meisberger vom Vorstand des Landesju- zu knappe Zuschüsse dafür oft entgegen. Gefordert gendrings, „dass die Förderung durch das Land und wurden an dem Abend zudem eine ausreichende So- die Kreise bei dieser ständigen Modernisierung der ckelfinanzierung der Gruppierungen und Verbände, Formen und Inhalte Schritt hält und angepasst wird.“ ausreichendes Personal, das neben der pädagogischen Ganz oben standen für die Teilnehmenden nach wie Kompetenz auch zum Beispiel auf rechtliches und be- vor die Vereinheitlichung der Zuschusskriterien und triebswirtschaftliches Knowhow zurückgreifen kann. JUGENDSERVER-SAAR Fördersummen, sowie eine deutliche Entbürokratisie- Erik Meisberger freute sich schließlich über die Vielfalt rung bei der Antragstellung. Sieben unterschiedliche der Teilnehmenden: „Die Expertise und die Anregun- Richtlinien der Kreise und des Landes seien einfach gen kamen heute von PraktikerInnen vor Ort sowie zu viel und blockierten ehrenamtliches Engagement auf Landesebene, von Ehrenamtlichen und Hauptamt- mit unnötigen Verwaltungstätigkeiten, so die einhel- lichen, von klassischen Jugendverbänden und neuen PRESSE POSITIONEN lige Meinung. „Ich hoffe hier auf baldige erste Schritte Gruppierungen, von Verantwortlichen mit und ohne des Sozialministeriums, das z.B. die Beantragung per Migrationshintergrund. Es tut gut zu beobachten, wie E-Mail ermöglichen will“, berichtete Erik Meisberger kreativ Jugendarbeit auf den gesellschaftlichen Wandel aus Gesprächen mit der zuständigen Abteilung im So- reagiert und sich ständig modernisiert. Wir haben ih- zialministerium. nen deshalb versichert, dass wir die Anregungen des Aber die Bedarfe reichen weiter und machen grund- Workshops in unsere politische Lobbyarbeit einbrin- legende Reformen notwendig: Erwartet werden von gen und sie über den Diskussionsprozess auf dem Lau- den PraktikerInnen die Anerkennung niedrigschwel- fenden halten.“ liger Gemeinschaftserlebnisse und offenerer sozialer Bildungsangebote. „Beim gemeinschaftlichen Pizza- 21
Neue Richtlinien zur Förderung der Jugendarbeit auf Landesebene sind veröffentlicht Die Bemühungen des Landesjugendrings bei der Maß- Von den Änderungen profitieren alle Maßnahmen, die nahmenförderung, Vereinfachungen im Sinne einer ab dem 22.06.18 begonnen wurden. Entbürokratisierung und auch Verbesserungen in der Hier findet Ihr die neuen Richtlinien: Förderung zu erreichen, zeigen erste Erfolge. Das Sozi- • Richtlinien zum Kinder- und Ju- alministerium hat uns nun zu Beginn des Jahres mitge- gendfördergesetz vom Oktober 2018 teilt, dass die neuen Richtlinien mit einigen Verände- https://w w w.jugends er ver-saar.de/f ilead- rungen in Kraft gesetzt wurden. Der LJR-Vorstand hat min/us er_uplo ad/Jugends er ver-Saar/ dies ausdrücklich begrüßt. Das sind die wichtigsten PDFs/Richtlinien_zum_Kinder-_und_Ju- Verbesserungen: gendfoedergesetz_von_Oktober_2018.pdf • Beim Land ist es zukünftig möglich, auch per E- Mail den eingescannten Antrag/Nachweis einzu- • Richtlinien zur Förderung der Kinder- und Ju- reichen. Es kommt nun darauf an, dass auch die gendarbeit, der Jugendsozialarbeit und des Landkreise und der Regionalverband dies ermög- erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes lichen. Dann vermindert sich der Aufwand der im außerunterrichtlichen Bereich der Schule Antragstellung noch deutlicher. https://www.jugendserver-saar.de/fileadmin/ • U.a. bei Bildungsmaßnahmen und Mitarbeiter- user_upload/Jugendserver-Saar/PDFs/Richtlini- schulungen reicht nun eine Belegliste, um die en_zur_Foerderung_im_ausserunterrichtlichen_ Kosten nachzuweisen. Es ist also nicht mehr not- Bereich.pdf wendig, Kopien der Belege anzufertigen. Die Bele- ge sind selbstverständlich aufzubewahren, so dass Ansprechpartner beim Ministerium: eine eventuelle Kontrolle durchgeführt werden Maximilian Schmitt kann. m.schmitt@soziales.saarland.de • Der Antrag/Nachweis beim Land kann nun einen Tel.: 0681 – 501-2080 Monat länger als bisher – also bis spätestens drei Monate nach Beendigung der Maßnahme – ein- Der LJR bleibt dran, weitere Schritte der Entbürokrati- gereicht werden. sierung mit den öffentlichen Trägern umzusetzen. • Bei Bildungsmaßnahmen und Mitarbeiterschu- Die AG Entbürokratisierung arbeitet derzeit an grund- lungen genügen nun schon zwei Zeitstunden Pro- legenderen Vorstellungen einer bedarfsgerechten und gramm, um einen vollen Tagessatz gefördert zu zukunftstauglichen Förderung. Hierzu wird auf der bekommen. LJR-Vollversammlung ein Antrag vorgestellt. Engagement- und Kompetenznachweis Im Rahmen eines Gesprächs mit der damaligen Mi- Vorstand ist nun nach klaren Zusagen von Minister- nisterpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer hat- präsident Tobias Hans zuversichtlich, das Projekt in ten wir uns im August 2017 darauf verständigt, unter den kommenden Wochen umsetzen zu können. Federführung des Landesjugendrings einen digitalen Engagement- und Kompetenznachweis für das Saarland zu entwickeln, mit dem ehrenamtliche Tätigkeit dargestellt wer- den kann. Dieser Nachweis bietet ein Symbol der Wertschätzung geleisteter freiwilliger Arbeit. Der Vorstand will damit ein saar- landweites Gütesiegel für gute ehrenamt- liche Arbeit schaffen, das einen hohen Wiedererkennungswert hat und das man auch im Rahmen von Bewerbungen ver- wenden kann. Dabei wird auch mit der LAG Pro Ehrenamt kooperiert. Nicht zuletzt durch den Wechsel im Amt des Ministerpräsidenten kam es dabei zu Verzögerungen in der Realisierung. Der 22
Fortbildung SCHWERPUNKTE Seminare Einige Seminare sind schon beschrieben und tauchen JuleicaVielfalt, eine Qualifizierung zur JugendleiterIn- in den späteren Kapiteln auf. Andere sind mittlerweile nencard für junge Menschen mit und ohne Migrati- aus dem Programm des Landesjugendrings nicht mehr onsHintergrund. Hier ist eine der vielen Seminarrei- REGELARBEIT wegzudenken. Dazu gehören u.a. Fortbildungen zur hen aus den letzten Jahren beschrieben Förderung der Kinder- und Jugendarbeit aber auch Qualifiziert mit JuleicaVielfalt PROJEKTE Eindrücke aus der JugendleiterInnenschulung in Kooperation mit Haus Afrika, JunOst und Ditib-Landesjugendverband Eine beeindruckende JugendleiterInnenqualifizierung die Teilnehmer_innen mit gutem Gewissen und voller JUGENDSERVER-SAAR des Landesjugendrings wurde an zwei Wochenenden Überzeugung, dass diese sich als Jugendleiter_innen im Januar 2017 durchgeführt. Die Auszüge aus dem eignen und sich den Herausforderungen ihrer Rolle Nachweis-Bericht an das Landesjugendamt geben ei- bewusst sind. Die Teilnehmer_innen zeigten ein hohes nen Einblick. 2017 und 2018 wurden insgesamt drei Maß an Verantwortungsgefühl, Engagement, Bereit- Schulungsreihen in Koopereation mit unserem Pro- schaft zum Lernen und zur beständigen Selbstreflexion jekt „MigrantInnen-Jugrendgruppierungen stärken“ sowie Freude an der Arbeit mit jungen Menschen und durchgeführt. Herzlichen Dank an Catharina Becker, im Team und die Bereitschaft nach den Prinzipien der Anja Hotimska und Eda Dereli für die hervorragende Jugendarbeit als Jugendleiter_innen zu handeln. Teamerinnen-Leistung! PRESSE Nach den Erfahrungen und den Rückmeldungen der „Es herrschte eine produktive Arbeitsatmosphäre, in Teilnehmer_innen am ersten Wochenende wurden die der sich die einzelnen Teilnehmer_innen gut in die Zeitpläne für das zweite Wochenende deutlich verän- Gruppe einbrachten und sowohl die Teilnehmer_innen dert, es wurden die Pausenzeiten verkürzt und mehr POSITIONEN aus den Migrantenselbstorganisationen, wie auch die Spielpädagogik zwischen den einzelnen Seminarthe- anderen, die offene Atmosphäre und den respektvollen men eingebaut. Zudem wurde eine Kinderbetreuung Umgang sehr genossen. Die Teamer_innen entließen für die jüngeren Kinder organisiert, sodass die Eltern unter den Teilnehmenden sich wesentlich besser auf die Seminarinhalte konzentrie- ren konnten. Es zeigte sich, dass die bereits 2012 begon- nene interkulturelle Öffnung der Jugendverbände weiter- hin auch strukturell durch die Kooperationen verschie- dener Verbände angestoßen und angeleitet werden sollte, um Begegnungen zu ermög- lichen und Kooperationen zu fördern. Dabei ist von hoher Bedeutung die Migranten- selbstorganisationen in ihren Kompetenzen zu stärken und sie in die Lage zu versetzen, Verantwortung zu überneh- men.“ 23
Sicherung der Handlungsfaehigkeit des Landesjugendrings Ein wichtiges Arbeitsgebiet des Vorstands war sicher- Landtagsdebatte zum Beschluss des Landeshaushalt lich, die Handlungsfähigkeit des Landesjugendrings 2018 wurde dann jedoch ein Prozess in Gang gesetzt, mit Hilfe einer auskömmlichen Förderung sicherzu- in dessen Verlauf der Landesjugendring seinen Bedarf stellen. Dies band enorme Ressourcen im Vorstand ausführlich dokumentierte und nach einem sehr an- und bei der Geschäftsstelle. Trotz deutlicher Problem- strengenden Dialogprozess letztendlich die sozial- und anzeige wurden unsere Forderungen im Haushalt 2018 jugendpolitischen Sprecher von CDU und SPD diesen nicht ausreichend berücksichtigt, was eine deutliche Bedarf ohne Einschränkungen anerkannten. Dafür Pressemitteilung des Vorstands zur Folge hatte. Die da- bedankten wir uns öffentlich und sehen nun erstmals rauffolgende Reaktion von einzelnen politischen Ak- seit acht Jahren auf zwei kommende Jahre, in denen teuren aus der CDU war zum Teil geprägt von falschen wir ohne allzu große Finanzsorgen unsere jugendpoli- Fakten und unsachlichen Angriffen. Am Rande der tischen Aufgaben wahrnehmen können. Beschluss des Landesjugendhilfeaus- schusses vom 25.09.2018 Der Beschluss des Landesjugendhilfeausschusses fasst ring hat (…) einen gesetzlichen Anspruch auf För- sehr eindrücklich die Arbeit des Landesjugendrings zu- derung der anerkannten Personal-, Sachkosten und sammen und leitet daraus ab, dass eine auskömmliche Zweckausgaben seiner Geschäftsstelle“ (Landtag des Finanzierung dringend gefordert ist. Den einmütig bei Saarlandes; Drucksache 16/363) einer Enthaltung gefassten Beschluss drucken wir hier Die meist ehrenamtlichen Verantwortlichen in den ab: demokratischen Gremien und die MitarbeiterInnen in der Geschäftsstelle der Arbeitsgemeinschaft nehmen Angesichts der Diskussion um eine auskömmliche Fi- unverzichtbare Aufgaben für das Saarland wahr. nanzierung des Landesjugendrings Saar insbesondere • Der Landesjugendring Saar steht für Selbstorga- in den letzten Monaten stellt der Landesjugendhilfe- nisation der Kinder- und Jugendverbände und ausschuss fest: fördert sie. Er ist der zentrale Baustein der freien Der Landesjugendring Saar ist die Arbeitsgemeinschaft Jugendarbeit im Sinne des SGB VIII. Mit demo- von 25 Kinder- und Jugendverbänden im Saarland. Er kratischen Strukturen und intensiven Willensbil- arbeitet aufgrund einer klaren gesetzlichen Grundlage dungsprozessen in der Arbeitsgemeinschaft LJR des SGB VIII (§§11;12): „Jungen Menschen sind die gelingt es ihm, die Interessen junger Menschen zur Förderung ihrer Entwicklung erforderlichen Ange- in Jugendarbeit und Jugendpolitik selbst zu or- bote der Jugendarbeit zur Verfügung zu stellen. Sie sol- ganisieren. Im Sinne der Subsidiarität sind die len an den Interessen junger Menschen anknüpfen und Potentiale der Jugendverbände und seines Zu- von ihnen mitbestimmt und mitgestaltet werden, sie sammenschlusses vor staatlichen Maßnahmen zu zur Selbstbestimmung befähigen und zu gesellschaft- bevorzugen. licher Mitverantwortung und zu sozialem Engagement • Der Landesjugendring ist das Netzwerk der Kin- anregen und hinführen. [...] Durch Jugendverbände der- und Jugendverbände im Saarland. Er sorgt und ihre Zusammenschlüsse [=Jugendringe] werden für fachlichen Austausch und Zusammenarbeit in Anliegen und Interessen junger Menschen zum Aus- der Kinder- und Jugendarbeit über das verbandli- druck gebracht und vertreten.“ che Eigeninteresse hinaus. Auch das Ausführungsgesetz im Saarland (2.AGKJHG, • Er ist Interessensvertretung für die Mitgliedsver- §5 Abs.2 und 4) regelt den Status des Landesjugend- bände und ihre Mitglieder und kompetenter An- rings Saar. Demnach ist ihm eine Festbetragsfinan- sprechpartner für Politik und Verwaltung in Fra- zierung nach Maßgabe des Landeshaushaltsplans zu gen der Jugendarbeit und Jugendpolitik. So setzt gewähren. Wir teilen demnach die Einschätzung der er sich aktuell für ehrenamtsfreundliche Verwal- Landesregierung, in der es heißt: „Der Landesjugend- tungsvereinfachungen u.a. bei der Beantragung 24
von Fördermitteln ein. • Er berät und qualifiziert ehrenamtliche Mitarbei- terInnen in der Kinder- SCHWERPUNKTE und Jugendarbeit von der Juleica-Ausbildung bis hin zu persönlichen Be- ratungsgesprächen, vom Kinderschutz bei Freizeit- maßnahmen bis hin zu För- derungsfragen in der kom- munalen Jugendarbeit. REGELARBEIT • Er gestaltet politische Bil- dungsarbeit und stärkt die demokratische Beteiligung von Kindern und Jugend- lichen. Dies zeigt auch die maßgebliche Mitträger- schaft bei „Demokratie? PROJEKTE EiJO! mit der Landeszent- rale für politische Bildung. • Er fördert Integration, Viel- falt und Inklusion durch Qualifizierungen wie Julei- caVielfalt und Projekte wie JUGENDSERVER-SAAR „MigrantInnen-Jugendor- ganisationen stärken“. • Er kümmert sich mit dem Projekt „Jugendserver- Saar“ um vorbildliche Me- dienbildung rund um das Smartphone in außerunter- richtlichen Maßnahmen an Schulen sowie in der außer- PRESSE schulischen Kinder- und Jugendarbeit. • Mit dem jährlichen Work- camp auf der Gedenkstät- POSITIONEN te „Gestapo-Lager Neue Bremm“ und dem Internet- portal „Erinnert-Euch.de“ ist er ein wichtiger Partner in der Erinnerungsarbeit im Saarland. • Exemplarisch regt er bei Jugendlichen Initiativen für Nachhaltigkeit und regio- nale Entwicklung mit dem Projekt „Junge Biosphäre“ an. • Durch die interregionale Vernetzung sorgt er für den Austausch zur Jugendarbeit in der Großregion. • Er widmet sich der kultu- rellen Bildung insbesonde- re mit dem Kulturring der Jugend. Angesichts dieser wichtigen und unverzichtbaren Aufgaben, de- nen der Landesjugendring Saar 25
nachkommt, müssen wir gleichzeitig feststellen, dass dass alle notwendigen Personal- und Sachkosten er in den letzten Jahren sowohl personell als auch fi- finanziert werden. Hierzu hat der Landesjugend- nanziell nicht ausreichend und zukunftssicher geför- ring Saar einen detaillierten, transparenten und dert wird. realistischen Kosten- und Finanzierungsplan für Zwar versucht die Landesregierung über Projekt- und 2019 und 2020 vorgelegt. Maßnahmenförderungen sowie Totogelder Abhilfe zu • Der Landesjugendring Saar benötigt zusätzlich schaffen. Dies würdigen wir ausdrücklich positiv. Den- dringend eine unbefristete ReferentInnenstelle, noch führt dies gleichzeitig dazu, dass die zwei Perso- um dem hohen fachlichen Beratungs- und Quali- nalstellen und die meist ehrenamtlichen Leitungskräf- fizierungsbedarf für die ehrenamtliche Jugendar- te mit zusätzlichem Overhead belastet werden. Zudem beit gerecht zu werden. Diese sollte spätestens ab dienen diese temporären Projekte nicht oder nur zum 2021 bereitgestellt werden. Teil den Kernaufgaben der Arbeitsgemeinschaft der • Die Entlohnung der Stellen in Anlehnung an den Kinder- und Jugendverbände. Gefordert ist also eine Tarif der Länder sowie die jährlichen Kosten- auskömmliche Finanzierung der Grundstruktur des steigerungen sollen künftig ebenfalls dynamisch Landesjugendrings Saar. berücksichtigt werden. Auch dies ist durch die Berücksichtigung in der Aufstellung des Landes- Um die Handlungsfähigkeit des Landesjugendrings haushaltsplans zu gewährleisten. Saar zu erhalten und seine Zukunftsfähigkeit zu si- • Der Jugendserver-Saar hat sich längst als Projekt chern, fordert der Landesjugendhilfeausschuss daher und Angebot bewährt. Wir regen an, seine jähr- vom Landtag des Saarlandes und der Landesregierung: lich zu gewährende Projektförderung in die ins- • Die Finanzierung des Landesjugendrings Saar und titutionelle Förderung des Landesjugendrings zu des Jugendserver-Saar soll so aufgestockt werden, überführen. Koalitionsfraktionen setzen starkes Zeichen für Jugendarbeit im Saarland Pressemitteilung von CDU- und SPD- diesem Grund mehr Geld für den Jugendserver-Saar Landtagsfraktion vom 30.11.2018: bereitstellen.“ Geplant ist eine Erhöhung der Mittel Am kommenden Sonntag (2. Dezember) treffen sich von 43.000 Euro (2018) auf 49.000 Euro (2019) bzw. die Koalitionsfraktionen zu ihrer Haushaltsklausurta- 50.500 Euro (2020). Damit werden exakt die Forderun- gung am Bostalsee. Die Sozialpolitiker von CDU und gen des Landesjugendrings umgesetzt. Die Fraktionen SPD haben sich bereits im Vorfeld darauf verständigt, würdigen damit die Arbeit des Landesjugendrings und mehr Geld für die Jugendarbeit im Saarland bereitzu- seiner Mitgliedsverbände und wollen mit diesen part- stellen. „Die Jugendverbände leisten eine großartige nerschaftlich an der Weiterentwicklung guter Angebo- Arbeit im Saarland. Weil es aber nicht reicht, dafür te für Kinder und Jugendliche im Saarland zusammen- nur Danke zu sagen, wollen wir durch die zusätzlichen arbeiten. finanziellen Mittel ein Zeichen der Anerkennung und Im Koalitionsvertrag haben sich die Partner darauf ge- Wertschätzung setzen“, erklären die sozialpolitischen einigt, in der laufenden Legislaturperiode die Kosten Sprecher Hermann Scharf (CDU) und Dr. Magnus für mehr hauptamtliche Jugendbildungsreferenten zu Jung (SPD), sowie die jugendpolitischen Sprecher Ale- bestreiten. Dieses Versprechen wollen die Landtags- xander Zeyer (CDU) und Sebastian Thul (SPD). fraktionen von CDU und SPD jetzt einlösen und 2019 Jugendarbeit: Politik für die Zukunft sowie 2021 jeweils eine weitere Stelle finanzieren. Zur Bereits im Vorfeld haben die Landtagsfraktionen viele Sicherstellung wollen die Koalitionsfraktionen bereits interne und externe Gespräche und Anhörungen ge- im Haushalt 2020 eine entsprechende Verpflichtungs- führt. Ein Ergebnis: Im Vergleich zum Haushalt 2018 ermächtigung einstellen, die die Realisierung in 2021 (141.000 Euro) soll der Landesjugendring mehr Geld garantiert und damit Planungssicherheit schafft. bekommen. „Uns ist wichtig, dass sich die Jugendver- „Wir alle haben ein gemeinsames Ziel: das Saarland bände keine Sorgen über ihre Finanzierung machen für junge Menschen attraktiv zu machen! Die Jugend- müssen. Deshalb wollen wir die Mittel für den Lan- verbände leisten einen sehr wichtigen Beitrag dazu. desjugendring erhöhen. Wir wollen 2019 157.000 Euro Deshalb ist es uns ein großes Anliegen, ihnen im Dop- und 2020 167.500 Euro einstellen.“ pelhaushalt mehr Geld zur Verfügung zu stellen. Die Darüber hinaus wollen die Koalitionsfraktionen auch Jugend ist unsere Zukunft und die Große Koalition im das Internetportal für Jugendliche und Jugendhilfe Saarland macht Politik für die Zukunft!“ im Saarland besser ausstatten: „Wir dürfen nicht nur predigen, wie wichtig die Digitalisierung ist, sondern müssen auch entsprechend handeln. Wir wollen aus 26
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