Arbeitsbericht Landesjugendring Saar 2017/2018

 
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Arbeitsbericht Landesjugendring Saar 2017/2018
Arbeitsbericht
Landesjugendring Saar
2017/2018

                          Arbeitsgemeinschaft
              der Kinder- und Jugendverbände
                                  im Saarland
                                                1
Arbeitsbericht Landesjugendring Saar 2017/2018
2
Arbeitsbericht Landesjugendring Saar 2017/2018
Herausgeber:
Landesjugendring Saar e.V.
Vorstand

Redaktion
Gesamt: Georg Vogel,
Jugendserver-Saar: Nicole Lammerz
Projekte: Carmen John
Gestaltung:
Georg Vogel
Manuskript:
Birgit Rauen-Oberst, Nicole Lammerz,
Carmen John, Georg Vogel
Fotos:
Landesjugendring Saar, Jugendserver-Saar,

Auflage:
300

Anschrift:                                  Der Druck der Broschüre wird
Landesjugendring Saar e.V.                  unterstützt vom
Stengelstraße 8
66117 Saarbrücken
Tel: 0681/63331
Fax: 0681/63344
E-mail: info@landesjugendring-saar.de
Internet: www.landesjugendring-saar.de
                                                                           3
Arbeitsbericht Landesjugendring Saar 2017/2018
Inhalt

    Vorwort                                         5

    SCHWERPUNKTE
    Übersicht 2017/2018                             6
    Demokratiebildung                              10
    Demokratie? EiJo!                              14
    Erinnerungsarbeit                              16
    Förderung der Jugendverbände                   18
    Entbürokratisierung und zeitgemäße Förderung   19
    Fortbildung/Seminare                           23

    REGELARBEIT
    Sicherung der Handlungsfähigkeit des LJR       24
    Jugendpolitische Gespräche                     28
    Servicestation LJR                             30
    Gremienarbeit                                  32

    PROJEKTE
    Junge Biosphäre                                44
    MigrantInnen-Jugendgruppierungen stärken       50
    Jugendserver-Saar                              54

    PRESSE                                         65

    POSITIONEN                                     76

4
Arbeitsbericht Landesjugendring Saar 2017/2018
Vorwort

                                                                                                                     INHALT/VORWORT
Mit diesem Bericht blicken wir als Vor-
stand auf zwei Jahre zurück, die es in sich
hatten. Wir konnten jugendpolitische Ak-
zente setzen, Verbesserungen für die För-
derung der ehrenamtlichen Kinder- und
Jugendarbeit erreichen und auch den Lan-
desjugendring selbst nach Jahren prekärer
finanzieller Rahmenbedingungen auf eine
solide Förderbasis stellen.
Drei Beispiele möchten wir herausgreifen:
• Mit unserem Protest gegen die Strei-
     chung des Halberg-Open-Airs - erst-
     mals im Verbund mit den demokra-
     tischen Parteijugendorganisationen
     – haben wir ein wichtiges Event für
     Kinder und Jugendliche im Saarland
     gerettet.
• Im Verbund mit der schlagkräfti-
     gen und beharrlichen Arbeit der AG                   Das führt zum Erfolg und diesen Weg werden wir wei-
     schafften wir es, gemeinsam mit Politik und Ver-     tergehen.
     waltung, Stück für Stück ganz konkrete Verbes-       Es stehen noch genügend jugendpolitische Aufgaben
     serungen in der Förderung von Maßnahmen der          auf unserer Liste, die anzugehen sind. Hier nur ein
     Kinder- und Jugendarbeit zu erzielen.                paar Stichworte: der Engagement- und Kompetenz-
• In sehr intensiven Gesprächen gelang es uns, die        nachweis, der kurz vor einer Umsetzung steht; die be-
     Koalitionsfraktionen und die Landesregierung         darfsgerechte und zukunftstaugliche Förderung der Ju-
     davon zu überzeugen, weitere dringend benötig-       gendarbeit, die eigenständige Jugendpolitik und nicht
     te BildungsreferentInnen-Stellen bei den Jugend-     zuletzt: eine stark verbesserte und bezahlbare Mobilität
     verbänden zu fördern und eine auskömmliche           (nicht nur) für junge Menschen im Saarland.
     Finanzierung des Landesjugendrings Saar mit          Wir danken allen, die sich mit uns dafür engagieren:
     dem kommenden Doppelhaushalt auf den Weg zu          • Den Engagierten in den Kindern und Jugendver-
     bringen.                                                  bänden
Der Landesjugendring Saar ist kein abstraktes Gebil-      • Den EntscheidungsträgerInnen in Politik und
de. Es sind die Mitgliedsverbände und ihre Leitungs-           Verwaltung, mit denen wir in einem intensiven
kräfte, die dieses Netzwerk stark machen. Nur deshalb          Dialog stehen
konnten wir in den beschriebenen Beispielen und           • Den Medien, die über uns berichten
weiteren Arbeitsfeldern erfolgreich sein. In demokrati-   Wir freuen uns, den LeserInnen einen Arbeitsbericht
schen Diskussionsprozessen entwickeln wir unsere ge-      zu präsentieren, der unsere Engagementfelder der letz-
meinsamen Positionen in Arbeitsgruppen, Vorstand,         ten beiden Jahre veranschaulicht und belegt, dass ohne
Hauptausschuss sowie Vollversammlung und treten           den Landesjugendring und seine Mitgliedsverbände
dann geeint als starkes Netzwerk auf.                     das Saarland alt aussähe!

            Sandra Aedtner		                   Rieke Eulensten		               Erik Meisberger

       		                      Rainer Schulze		             Tobias Wolfanger

                                                                                                                       5
Arbeitsbericht Landesjugendring Saar 2017/2018
2017
                                           Mitgliederzeit-                                                                              Mitglied
                      Juleica-                                                                         Broschüre
                                               schrift                                                                                      schr
                     Kalender                                                                     Kulturring der Jugend
                                            Info-aktuell                                                                                 Info-ak

                                                  Planspiel:             Beteiligung
REGELARBEIT

                                                   Förder-               Demo gegen               Demokratie? EiJO!
                                                  dschungel             NPD-Parteitag            Auftaktveranstaltung

                                       Seminar Handeln                                                    Workcamp                   Gespräch m
              Juleica-Vielfalt         gegen rechten Po-             Wahl-O-Mat on tour                  Buddeln und               Staatssekret
               Qualifizierung              pulismus                  zur Landtagswahl                      Bilden
                                                                                                                Seite ?            Elke Ferner (M

                         a r uar rz
                      n u br ae       r il ai                                                                                   n i
                   Ja      Fe  M    Ap M                                                                                     Ju
               J u g e n d s e r ve r - S a a r

                    Start                     KomComm                                        Workshop
                                                                                                                                    KomComm
                angekommen.                   Projekttage                                 Stark ins Leben
                                                                                                                                  Projekttage SB
                  saarland                    Völklingen                                 Mein Image im Netz

                 Start                    Start                Relaunch                                KomComm
               you-fair.de             wahlwutz.de         Jugendserver-Saar
PROJEKTE

                                                                                                     Projekttage SB

              Junge Biosphäre                               D u r c h f ü h r u n g vo n K l e i n p r o j e k t e n

                                                   M i g r a n t I n n e n - J u g e n d g r u p p i e r u n g e n s t ä r ke n

                                                                                             Runder Tisch
                                                                                        MigrantInnen-Jugendor-
                                                                                             ganisationen
         6
Arbeitsbericht Landesjugendring Saar 2017/2018
derzeit-                                                                          Mitgliederzeit-
rift                                 Start Spielzeit 17/18                            schrift
ktuell                               Kulturring der Jugend                         Info-aktuell

                           Halberg-Open-Air                  Wahl-O-Mat on tour zur                    Anhörungen bei
                         als Open-Air gerettet                 Bundestagswahl                        Landtagsfraktionen

mit                     Gespräch mit                 Gespräch mit
tärin                   MP Annegret                 Sozialministerin                Juleica-Vielfalt         Dankeschön-Fahrt
MdB)                 Kramp-Karrenbauer             Monika Bachmann                   Qualifizierung         in den Europa-Park

                               T     b e r      r         e r         r
                            U S te m        b e       m b         b e
           l i           U G ep kt        o       v e       z e m
        Ju             A       S    o          No De

           KomComm                                                              Beteiligung an der
                                        KomComm
           Projekttage                                                             Ausstellung
B                                     Projekttage SLS
           Quierschied                                                            Kinderrechte

                                                           Beteiligung am
    Workshop beim
                                                          3. Saarländischen
    Jugendrotkreuz
                                                              Medientag

                             D u r c h f ü h r u n g vo n K l e i n p r o j e k t e n

                                        Forum
                                    Junge Biosphäre

                      M i g r a n t I n n e n - J u g e n d g r u p p i e r u n g e n s t ä r ke n

                                                     Fachtag                     Kooperation mit
                                                  Angekommen                      Juleica-Vielfalt
                                                   im Saarland                     Qualifizierung
                                                                                                                          7
Arbeitsbericht Landesjugendring Saar 2017/2018
2018
                                          Mitgliederzeit-                                                                         Mitgliederze
                     Juleica-                                                                     Broschüre
                                              schrift                                                                                 schrift
                    Kalender                                                                 Kulturring der Jugend
                                           Info-aktuell                                                                            Info-aktuel
REGELARBEIT

                                                                                                                    Dialogforum
                                                                                             Seminar                Demokratie?
                                                                                              DSGVO                     EiJO!

                           Gespräch mit                                                            Workcamp
                                                              Workshop Ö-Arbeit,
                          Sozialministerin                                                        Buddeln und                  Juleica-Vielfalt
                                                               Kommunikation
                         Monika Bachmann                                                            Bilden                      Qualifizierung
                                                              Demokratie? EiJO!

                        a r uar rz
                     n u br ae        r il ai                                                                                    n i
                  Ja       Fe M    Ap     M                                                                                   Ju                J
              J u g e n d s e r ve r - S a a r

                                      KomComm
                                                                                                      Wissens-
                                      Projekttage
                                                                                                     werkstatt SB
                                       Bexbach

                                                    KomComm
                   KomComm                                                       KomComm                      KomComm
                                                    Projekttage
                 Projekttage SB                                                                             Projekttage SB
PROJEKTE

                                                                               Projekttage SB
                                                     Eppelborn

              Junge Biosphäre                                                     D u r c h f ü h r u n g vo n K l e i n p r o j e k t e n

                                                                                   Qualifizierung
                                                                                   Grüne Juleica

              M i g r a n t I n n e n - J u g e n d g r u p p i e r u n g e n s t ä r ke n

                                                                                                                 Gründung des                Koo
                                                                                                               Landesjugendnetz-              Jul
        8                                                                                                         werk Vielfalt                Qu
Arbeitsbericht Landesjugendring Saar 2017/2018
eit-                                                                                                  Mitgliederzeit-
                     Start Spielzeit 18/19                                                                schrift
ll                   Kulturring der Jugend                                                             Info-aktuell

                                                Seminar                             Anhörungen bei
                                            Steuern/Finanzen                      Landtagsfraktionen

                      Workshop
                    Förderung der                            Gespräch mit                         Dankeschön-Fahrt
                    Jugendarbeit                            MP Tobias Hans                       in den Europa-Park

                         T     b e r      r           e r         r
                      U S te m        b e         m b         b e
    l i            U G ep kt        o         v e       z e m
 Ju              A       S    o          N  o       De

                                                                   Workshop Lan-
                    Wissens-
                                                                   desjugendwerk
                   werkstatt SB
                                                                      der AWO

                              KomComm
                              Projekttage
                              Quierschied

                                      D u r c h f ü h r u n g vo n K l e i n p r o j e k t e n

                Forum
            Junge Biosphäre

                       M i g r a n t I n n e n - J u g e n d g r u p p i e r u n g e n s t ä r ke n

operation mit
leica-Vielfalt
ualifizierung                                                                                                           9
Arbeitsbericht Landesjugendring Saar 2017/2018
Demokratiebildung

     Demokratiebildung und Motivierung
     junger Menschen zur Teilnahme
     an der Landtags- und Bundestagswahl
     Das Jahr 2017 war besonders durch die Landtagswahl      gedreht wurden und mit einem humorvollen Clip
     im März und die Bundestagswahl im September ge-         mit „Ungekocht genießbar“, der auf seine Art deutlich
     prägt. Für den Landesjugendring sind dies wichtige      macht, was droht, wenn wir uns nicht für unser demo-
     Termine, bei denen er im Vorfeld zum einen die ju-      kratisches Gemeinwesen einsetzen. Bis zu 50.000 Men-
     gendpolitischen Vorstellungen der Kinder- und Ju-       schen sahen sich diese Videos an. Ein weiterer Akzent
     gendverbände deutlich machen kann. Hierzu positio-      setzte eine Postkarte, die aufforderte, wählen zu gehen.
                                                             Hinzu kam die Kooperation bei der Erstellung und
                                                             Verbreitung des Wahl-O-Mat zur Landtagswahl, so-
                                                             wie 17 Veranstaltungen mit „Wahl-O-Mat on tour“ in
                                                             Schulen und bei den
                                                             Jugendverbänden.
                                                             Ein Fachtag „Han-
                                                             deln gegen rechten
                                                             Populismus“ im Fe-
                                                             bruar machte junge
                                                             Engagierte fit, demo-
                                                             kratiefeindliche
                                                             Tendenzen zu
                                                             erkennen und
                                                             dagegen      vor-
                                                             zugehen. Auch
                                                             bei der Bun-
                                                             destagswahl
                                                             setzte der LJR
                                                             erneut „Wahl-
                                                             O-Mat on tour“
     nierte er sich klar bei der Förderung der Kinder- und   neunmal in Schulen
     Jugendarbeit, aber auch zur besseren Beteiligung von    und Jugendverbän-
     Kindern und Jugendlichen.                               den ein. Hinzu kam
                                                             die     Unterstützung
     Zum anderen wollte der LJR aber auch junge Menschen     der      DBJR-Aktion
     für das demokratische Gemeinwesen interessieren und     „wahlVERSPRE-
     motivieren. Letzteres geschah erstmals besonders ef-    CHEN“, mit der
     fektiv mit Videoclips, die mit Landtagsabgeordneten     der LJR saarlän-
                                                             dische Bundespo-
                                                             litikerInnen dazu
                                                             bewegte,        ihre
                                                             Unterstützung für
                                                             die Interessen
                                                             von Kindern
                                                             und Jugend-
                                                             lichen zum
                                                             Ausdruck zu
                                                             bringen.

10
Zum Beispiel:
Wahl-O-Mat on Tour in Homburg

                                                                                                                   SCHWERPUNKTE
Ein Gespräch mit Politiker_innen ist langweilig.
Die Jugend interessiert sich nicht für Politik.

Diese oder ähnliche Aussagen sind oft zu hören, wenn      dem Saarland wegziehen, um in anderen Bundeslän-
über Politik gesprochen wird. Am Donnerstag, dem          dern zu studieren und womöglich nach dem Studium
09. März, war von dieser Stimmung im Fort der DPSG        dort bleiben?
Johanneum in Homburg jedoch nichts zu spüren. Im          Neben der Bildung war das Wahlrecht das bestimmen-
Zuge des Wahl-O-Mat on Tour haben die anwesen-            de Thema des Abends. Soll das Wahlalter gesenkt wer-

                                                                                                                   REGELARBEIT
den Jugendlichen und jungen Erwachsenen angeregt          den, sodass zukünftig bereits im Alter von 16 Jahren
mit Politiker_innen der im Saarland zur Landtags-         gewählt werden darf? Warum gerade mit 16 und nicht
wahl zugelassenen Parteien diskutiert. Dabei stieß vor    schon mit 14 Jahren? Sind die potenziellen Wähler_in-
allem ein Thema auf Interesse: Bildung im Saarland.       nen in diesem Alter überhaupt in der Lage, von ihrem
                                                                            Wahlrecht Gebrauch zu machen?
                                                                            In einem respektvollen aber locke-

                                                                                                                   PROJEKTE
                                                                            ren Raum wurden solche Sorgen und
                                                                            Fragen offen angesprochen und ein
                                                                            Austausch zwischen den Jugendli-
                                                                            chen und Politiker_innen ermög-
                                                                            licht. Dabei mussten die Regeln, die
                                                                            für den Wahl_O-Mat on Tour ausge-

                                                                                                                   JUGENDSERVER-SAAR
                                                                            arbeitet wurden, zu Beginn gar nicht
                                                                            besprochen werden. Denn anders
                                                                            als in vielen politischen Debatten,
                                                                            konnten die Anwesenden ihre Äu-
                                                                            ßerungen zum Ausdruck bringen,
                                                                            ohne zwischenzeitlich unterbrochen
                                                                            oder durch Zwischenrufe gestört zu
                                                                            werden.
Die Frage, ob die Abiturprüfung nach acht oder neun       Bei vielen der zuvor genannten Fragen wurde deut-

                                                                                                                   PRESSE
Jahren abgelegt werden kann, war Ausgangspunkt der        lich, dass es neben den unterschiedlichen Positionen
Diskussion. Sowohl unter den Politiker_innen als auch     durchaus Übereinstimmungen zwischen den Parteien
unter den Jugendlichen wurden dabei unterschiedliche      gibt. Dies wurde auch in der finalen Runde deutlich,
Meinungen vertreten. Aber warum sollte die Diskussi-      in der alle Vertreter_innen der Parteien abschließend
on auf diese zwei Möglichkeiten beschränkt sein? Wäre     die Möglichkeit hatten, in einer Minute darzustellen,

                                                                                                                   POSITIONEN
es nicht sinnvoller, das Abitur erst nach zehn oder elf   warum es sich lohnt, ihre Partei zu wählen.
Jahren zu machen, um während der längeren Schulzeit       Im Anschluss an den offiziellen Teil der Veranstaltung
das eigene Interessenprofil schärfen zu können? Diese     wurden die besprochenen Themen weiter diskutiert
Anregung aus dem Plenum stellte nur eine von ver-         und so ein guter Abschluss einer erfolgreichen Veran-
schiedenen interessanten Alternativen dar.                staltung gefunden.
Im Anschluss an das Abitur möchte der Großteil der        Lukas Dieckmann
Anwesenden stu-
dieren        gehen,
jedoch sind die
Voraussetzungen
dazu im Saarland
eingeschränkt. Die
zur Verfügung ste-
henden finanziel-
len Mittel können
keinen attraktiven
Hochschulstandort
mit einer breiten
Fächerwahl       ge-
währleisten. Ist die
Konsequenz des-
sen, dass die Abi-
turient_innen aus

                                                                                                                   11
Seminar
     „Handeln gegen rechten Populismus“
     Mit 25 TeilnehmerInnen war die erste Fachveranstal-       Hetze im Netz richtet, vorgestellt. Gewünscht wur-
     tung dieser Art gut besucht. Von der Schülerin bis        den weitere Veranstaltungen dieser Art. Das Seminar
     zum Sozialarbeiter war das Spektrum weit gestreut.        führte der Landesjugendring in Kooperation mit dem
     Politikwissenschaftler Fabian Jellonnek führte ein und    Projekt „isaar - Islam im Saarland - saarländischer Is-
     referierte sehr beteiligungsorientiert zum Thema: „Was    lam?“ und dem Netzwerk für Demokratie und Coura-
     Rechtspopulisten vorhaben und warum wir dagegen           ge durch.
     sind.“

     Nach diesem sehr informativen Input
     über Ziele und Strategien der Rechtspo-
     pulisten folgten dann Workshops, die
     das konkrete Agieren in der Jugendar-
     beit, in der Schule und anderen Lebens-
     welten zum Ziel hatten. In Rollenspielen
     und Argumentationstrainings halfen
     erste Tipps und konkrete Übungen, ar-
     gumentativ gegenzuhalten und eigene
     Akzente zu setzen.

     Auch wurde die Seite des Landesjugend-
     rings www.youfair.de, die sich gegen

     Starkes Zeichen
     gegen Rechts und für Vielfalt
     Bis zu 5.000 SaarländerInnen machten sich am 11.          immer entgegenwirken, grenzen wir uns kategorisch
     März auf den Weg zum Saarbrücker Schloss und setz-        ab! Das gilt für die Braunen“, so Wolfanger. „Und, mei-
     ten ein starkes Zeichen gegen Rechtsextremismus und       ne Freunde: Da hilft auch kein Blauer Anstrich.
     für Demokratie und Vielfalt. Anlass war der dort statt-   Und das aus gutem Grund: Eine solche rückwärtsge-
     findende NPD-Bundesparteitag. Auch viele junge Ge-        wandte Denkweise gefährdet massiv die Interessen von
     sichter waren im Demonstrationszug zu sehen. Beson-       Kindern und Jugendlichen in unserem Land. Das neh-
     ders schön deshalb, dass die ersten drei RednerInnen      men wir nicht hin!“, betonte unter lebhaftem Applaus
     aus dem Jugendbereich kamen. Mit dabei war der neu        der Vorsitzende des Landesjugendrings. Aufgerufen
     gewählte Landesjugendring-Vorsitzende Tobias Wol-         zu der Demo hatte das Bündnis „Bunt statt Braun“, bei
     fanger. Er bezog sich in seiner Rede auf den Beschluss    dem ca. 30 Organisationen mitwirken. Auch alle im
     der Vollversammlung: „Von Parteien und Personen,          Landtag vertretenen Parteien beteiligten sich.
     die diese Grundsätze ablehnen oder ihnen wie auch

12
wahlVERSPRECHEN
 saarländischer
 Bundestagsabgeordneter

                                                                      SCHWERPUNKTE
 Zur Bundestagswahl hat der Landesjugendring Saar       mit den Ab-
 die Aktion wahlVERSPRECHEN des DBJR aufgegrif-         geordneten
 fen und bei saarländischen BundestagskandidatInnen     und mit der
 nachgefragt wofür sie sich jugendpolitisch einsetzen   Bundesre-
 wollen. Viele der Befragten haben mitgemacht und       gierung zu
 wir dokumentieren hier ihre Antworten. Der Deut-       gestalten.

                                                                      REGELARBEIT
                     sche Bundesjugendring wird die
                      wahlVERSPRECHEN nun nut-
                      zen, um eine gute und nachhal-
                      tige Jugendpolitik im Interesse
                      der    Jugend

                                                                      PROJEKTE
                                                                      JUGENDSERVER-SAAR
     Nadine Schön

                                                                      PRESSE
                                                                      POSITIONEN

Josefine Ortleb

                                                                      13
Demokratie? EI Jo!

     Demokratie? EiJo! ist eine Netzwerkinitiative, die 2016   der Organisationen statt, in denen die Auftaktveran-
     von der Landeszentrale für Politische Bildung in Ko-      staltung im Mai 2017 vorbereitet wurde, die vor allem
     operation mit dem Landesjugendring Saar und dem           der Vernetzung diente. Es folgte im März 2018 eine
     Netzwerk für Demokratie und Courage entwickelt            Fortbildung „Ei connect“ in der es vor allem darum
     wurde. Wichtige Anliegen sind die Sichtbarmachung         ging, junge Menschen für die Arbeit in den Jugend-
     der demokratiebildenden Aktivitäten unterschied-          organisationen zu gewinnen. Unter dem Motto „Kurz
     lichster Jugendorganisationen, die Vernetzung unter-      einmal die Welt retten“ schloss sich im Mai 2018 ein
     einander, die Ansprache bisher nicht erreichter Ziel-     Dialogforum an, in dem saarländische PolitikerInnen
     gruppen, sowie das voneinander Lernen im Rahmen           das Engagement dieser Gruppierungen kennenlernen
     von Fortbildungen. Mit dabei (neben Mitgliedsorga-        sollten. Im April 2019 soll nun ein Dialogformat mit
     nisationen des Landesjugendrings) sind die demokra-       PolitikerInnen an den Start gehen, in denen bisher von
     tischen Parteijugendorganisationen, die Sportjugend,      diesen Jugendorganisationen nicht erreichte Jugendli-
     sowie weitere Gruppierungen.                              che angesprochen werden.
     Es fanden mehrfach Treffen von Verantwortlichen

     Zeit für Klartext
     100 Jugendliche und junge Erwach-
     senen diskutierten mit 20 Politike-
     rinnen und Politikern zwei Stunden
     lang im JUZ Försterstraße Saarbrü-
     cken über jugendrelevante Themen

     Ob in der Schule, in der Ausbildung
     oder in der Freizeit – Jugendlichen
     und jungen Erwachsenen bieten sich
     viele Möglichkeiten, mit gesellschaft-
     lichem Engagement direkten Einfluss
     auf ihre Umgebung zu nehmen und
     das Gemeinwesen zu stärken. Und
     dass sie das im Saarland mit großem
     Einsatz tun, haben rund 100 junge
     Leute am vergangenen Freitag im
     JUZ Försterstraße Saarbrücken auf
     der zweistündigen Dialogveranstal-
     tung „Mal eben kurz die Welt retten.
     Jugend lebt Demokratie“ am 25. Mai
     ausdrücklich unter Beweis gestellt.

     Auf Einladung der Netzwerkinitiative
     „Demokratie? EiJo!“ haben sie sich
     mit rund 20 Politikerinnen und Poli-
     tikern verschiedener Parteien in ent-
     spannter Atmosphäre über Interessen,
     Forderungen und Ansichten von Ju-
     gendlichen und jungen Erwachsenen
     ausgetauscht. Dabei haben sie auch
     kontroverse Standpunkte vertreten,
     unter anderem bei den Fragen, war-
     um man sich als junger Mensch über-

14
Georg stellten am Beispiel ihres Amateur-
                                                                       funk-Projektes JOTA-JOTI eindrucksvoll
                                                                       dar, wie sie Kinder und Jugendliche unter-
                                                                       schiedlicher Nationen und Kulturen mit-

                                                                                                                     SCHWERPUNKTE
                                                                       einander in Kontakt bringen.

                                                                       Seitens der Politik haben unter anderem
                                                                       die Bundestagsabgeordnete Josephine
                                                                       Ortleb, die saarländischen Landtagsab-
                                                                       geordneten Timo Mildau, Jürgen Renner
                                                                       und Magnus Jung sowie die Landespoliti-
                                                                       kerin Tina Schöpfer und der Jungpolitiker
                                                                       Julien Francois Simons teilgenommen.

                                                                                                                     REGELARBEIT
                                                                       Die Landes- und Kommunalverwaltung
                                                                       wurde von Bildungsstaatsekretärin Chris-
                                                                       tine Streichert-Clivot und Regionalver-
haupt noch in einer Partei engagieren und wieso das                    bandsdirektor Peter Gillo vertreten.
Wahlalter nicht auf 16 Jahre abgesenkt werden soll.
                                                           „Demokratie? EiJo! ist eine Netzwerkinitiative der

                                                                                                                     PROJEKTE
Bei der Frage, wieso es sich rentiert, gerade in der ei-   Landeszentrale für politische Bildung, dem Landesju-
genen Stadt oder Gemeinde aktiv zu werden, wurde           gendring Saar und dem Netzwerk für Demokratie und
seitens einiger Engagierter hervorgehoben, dass es         Courage Saar e.V.
doch immer die gleichen Personen sind, die Initiative      Mehr Infos zur Veranstaltung und zur Initiative auf fa-
zeigen. Wege zu finden, auch vermeintlich desinter-        cebook.com/JugendMischtAuf.

                                                                                                                     JUGENDSERVER-SAAR
essierte Jugendliche zur gesellschaftli-
chen und politischen Mitwirkung zu
motivieren, wurde von allen Veranstal-
tungsteilnehmerinnen und -teilneh-
mern als die große gemeinsame Her-
ausforderung angesehen.
Zwischen den einzelnen Dialogrunden
haben zudem rund 20 Jugendorganisa-
tionen ihre konkreten demokratie- und
partizipationsstärkenden Projekte prä-

                                                                                                                     PRESSE
sentiert. So informierte beispielsweise
das Saarbrücker Café für Jugendkultur
„Café Exodus“ über seinen „Arbeits-
kreis Rock“ und das Netzwerk Entwick-

                                                                                                                     POSITIONEN
lungspolitik Saar über sein „Paniknetz-
werk“. Und die Deutschen Pfadfinder St.

Rettung des
Halberg-Open-Airs
in neuem Format
Mit einer bisher einmaligen breiten Initiative gelang es
dem LJR, gemeinsam mit allen demokratischen Partei-
jugendorganisationen, das Halberg-Open-Air mit glei-
chen Rahmenbedingungen an dem neuen Standort St.
Wendel zu retten. Ursprünglich sollte dieses kostenlose
Open-Air des SR für Kids und Jugendliche, das immer
zum Start der Sommerferien stattfindet, Sparmaßnah-
men zum Opfer fallen. Nach der deutlichen Interven-
tion der Jugendorganisationen konnte dies mit einer
für alle Seiten zufrieden stellenden Lösung verhindert
werden.

                                                                                                                     15
Erinnerungsarbeit

     Zwei Workcamps Buddeln und Bilden wurden durch-        brücken auch an der Realisierung des vorerst letzten
     geführt, wobei 2018 das Konzept hin zu einem in-       Bauabschnitts der Gedenkstätte „Gestapo-Lager Neu-
     terregionalen Workcamp erweitert wurde. Nach wie       en Bremm“ im Herbst 2018. Dort wurden vor allem
     vor arbeitet der LJR hervorragend mit der Uni Trier    Schotter auf weiteren Barackenflächen ausgebracht.
     zusammen. Auch das Engagement der Teilnehmen-          In den Berichtszeitraum fällt zudem die Vorbereitung
     den aus THW-Jugend, Jugendfeuerwehr und aej saar       der LAG Erinnerungsarbeit im Rahmen eines Runden
     stimmt positiv. Weitere mitwirkende Mitgliedsverbän-   Tisches. Die LAG wurde inzwischen gegründet. In
     de sind herzlich willkommen. Im ersten Versuch konn-   der Vorbereitung und im jetzigen Sprecherrat ist der
     ten kaum junge Menschen aus Luxemburg und Loth-        Landesjugendring aktiver Partner. So beteiligte er sich
     ringen zur Teilnahme bewegt werden. Jedoch ist klar,   aktiv am Gang des Gedenkens zum 80. Jahrestag der
     dass dieser Prozess Zeit benötigt. Beim Workcamp am    Reichspogromnacht in Saarbrücken mit 1.000 Teilneh-
     4.5.2019 sollen die ersten Erfolge sichtbar werden.    menden.
     Der LJR beteiligte sich mit der THW-Jugend Saar-

     Über 100 junge HelferInnen bei
     „Buddeln und Bilden“
     auf Saarbrücker Gedenkstätte
     Seit Jahrzehnten pflegen Jugend-
     liche aus den Mitgliedsorgani-
     sationen des Landesjugendrings
     Saar die Gedenkstätte des ehe-
     maligen Gestapo-Lagers "Neue
     Bremm" in Saarbrücken. Unter
     dem Motto „Buddeln und Bil-
     den“ halfen am Samstag (5.Mai)
     über 100 junge TeilnehmerIn-
     nen mit, den Erinnerungsort in
     einem würdigen und anschauli-
     chen Zustand zu erhalten und zu
     gestalten.
     An den einzelnen Standorten

16
der früheren Baracken
des erweiterten Po-
lizeigefängnisses    der
Gestapo bekamen die

                                                                                                                    SCHWERPUNKTE
TeilnehmerInnen einen
Eindruck davon, was es
hieß, damals von den
Nazis verfolgt zu wer-
den. Die jungen Helfer-
Innen kamen von der
Jugendfeuerwehr, der
THW-Jugend, der aej

                                                                                                                    REGELARBEIT
saar und der Gemein-
schaftsschule     Schiff-
weiler.
Sachkundige und zu-
gleich     verständliche
Infos zu dem „Gestapo-
Lager“ erhielten sie von

                                                                                                                    PROJEKTE
20 jungen Engagierten
von der Uni Trier. Die
Studierenden des Fachs
Geschichte haben ein
Konzept      entwickelt,                                  Gedenkstätten-Scouts ausgebildet, die künftig sach-
wie die Geschichte des Ortes während des Workcamps        kundig Gruppen über das ehemalige Gestapo-Lager

                                                                                                                    JUGENDSERVER-SAAR
anschaulich vermittelt werden kann. Sie standen als       informieren können.
„Scouts“ den gesamten Tag für Fragen und Diskussio-       Landtagspräsident Stefan Toscani, die Saarbrücker
nen zur Verfügung. Darüber hinaus boten sie z.B. über     Oberbürgermeisterin Charlotte Britz sowie die jugend-
Smartphones abrufbare Text-, Bild- und Audio-Infor-       politischen Sprecher Sebastian Thul (SPD-Fraktion),
mationen. Unterstützt wurden sie von Horst Bernard,       Alexander Zeyer (CDU-Fraktion) und Dennis Lander
der viele Gefangene des Gestapo-Lagers interviewt hat     (Linke) besuchten die jungen Freiwilligen. Alle zeigten
und seit Jahrzehnten Gruppen über die Gedenkstätte        sich von den Pflegearbeiten und dem außergewöhnli-
führt. Zudem kreierten TeilnehmerInnen eine Kunst-        chen außerschulischen Bildungsansatz beeindruckt.
installation mit Abdrücken von Händen die aus der         Unterstützt wurde das Workcamp neben den Jugend-

                                                                                                                    PRESSE
Erde ragen. Sie stehen für das Leid der Häftlinge, die    verbänden von der Landeszentrale für politische Bil-
im Löschteich und auch in der Jauchegrube des Gesta-      dung, der Initiative Neue Bremm, dem Hotel Mercure,
po-Lagers gequält und ermordet wurden.                    der Landeshauptstadt Saarbrücken und dem Ministe-
Zudem wurden während des Workcamps neue junge             rium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie.

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LAG Erinnerungsarbeit gegründet
Am 6. September, wurde in einer Gründungsver-             ren dazu beitragen, dass sich Erinnerungsexpertinnen
sammlung die „Landesarbeitsgemeinschaft Erinne-           und -experten aus allen Bildungs- und Gesellschafts-
rungsarbeit im Saarland“ gegründet. Über 80 Organi-       bereichen sowie alle interessierten Bürgerinnen und
sationen und Einzelakteurinnen und -akteure aus dem       Bürger noch gezielter über die vielen verschiedenen
Bereich der Erinnerungs- und Gedenkstättenarbeit zur      Angebote der saarländischen Erinnerungs- und Ge-
NS-Zeit sind Mitglied geworden.                           denkstättenarbeit informieren können. Unterstützt
                                                          wird sie bei ihrer Arbeit von der Landeszentrale für
In dem neunköpfigen Sprecherrat wurde Hannah              politische Bildung in Form einer Koordinierungsstelle.
Meuler für den Landesjugendring Saar gewählt. In
einer ersten Sitzung des Leitungsorgans wurde Frank-      Mitglieder des Sprecherrats: Didas, Jörn (Adolf-
Matthias Hofmann zum Sprecher, sowie Sabine Geith         Bender-Zentrum e.V.); Geith, Sabine (Saarländischer
und Jörn Didas zu StellvertreterInnen gewählt. Schrift-   Museumsverband e.V.); Groß, Rafael (Gymnasium
führerin ist Dr. Eva Kell.                                Wendalinum, St. Wendel); Hirsch, Dr. Frank (Ar-
Die Landesarbeitsgemeinschaft soll der gesamten Er-       beitskammer des Saarlandes/Dokumentationszent-
innerungslandschaft im Saarland eine zusätzliche ge-      rum); Hofmann, Frank-Matthias (Evangelisches Büro
sellschaftliche Breitenwirkung verleihen und wichtige     Saarland); Jellonnek, Dr. Burkhard (Initiative Neue
Impulse in die öffentlichen Erinnerungsdiskurse ein-      Bremm); Kell, Dr. Eva; Klauck, Hans-Peter (Landes-
bringen. Darüber hinaus soll sie mit dem Aufbau dau-      verband der historisch-kulturellen Vereine des Saar-
erhafter Informations- und Kommunikationsstruktu-         landes); Meuler, Hannah (Landesjugendring Saar e.V.)

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Foerderung der
     Jugendgendverbaende

     Mehr BildungsreferentInnen bei den
     Mitgliedsverbänden
     Sowohl vor der Landtagswahl im März 2017, als auch     orientiert, in Abstimmung mit dem Landesjugendring,
     danach gaben die Mitgliedsverbände des Landesju-       erhöhen.“ Daraufhin ermittelte der Vorstand gemein-
     gendrings Saar und der Vorstand deutliche Signale      sam mit den Mitgliedsverbänden den Bedarf und ei-
     an die Landtagsparteien bei der Förderung der Kin-     nigte sich im Konsens darauf, die Priorität in dieser
     der- und Jugendverbände zur Verbesserung ihrer Rah-    Legislaturperiode zunächst bei den Organisationen
     menbedingungen. Wichtigste Forderung war eine Er-      zu setzen, die bisher noch keine Förderung erhielten.
     höhung der geförderten BildungsreferentInnenstellen    Bis zum Dezember 2018 erreichte der Vorstand in Ver-
     durch das Land. Auch in den Koalitionsverhandlun-      handlungen mit den Koalitionsfraktionen sowie der
     gen nach der Wahl nahm der Vorstand Einfluss auf die   Landesregierung drei zusätzliche Stellen, deren För-
     Diskussion, mit der Folge, dass im Koalitionsvertrag   derung bis 2021 umgesetzt wird. Der Vorstand freut
     Folgendes angekündigt wurde: „Um die ehrenamtli-       sich sehr über dieses Ergebnis, mit dem die Koalition
     che Arbeit der Jugendverbände auch für die Zukunft     ein deutliches positives Zeichen für die Kinder- und
     zu sichern, wollen wir die Zahl der hauptamtlichen     Jugendarbeit im Saarland gesetzt hat.
     JugendbildungsreferentInnen maßvoll und nachfrage-

18
Entbuerokratisierung
Zeitgemaesse Foerderung

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Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt der Vorstandsar-         chung dringend geboten ist. Ein wichtiger Erfolg sind
beit waren die Bemühungen um eine Vereinheitlichung         nun die aktualisierten Landesrichtlinien. Mit ihnen
und Vereinfachung der Förderung der Maßnahmen               ist u.a. die Beantragung per E-Mail möglich. Zudem
gemeinsam mit einer schlagkräftigen und beständigen         reichen Beleglisten bei Bildungsmaßnahmen und Mit-
AG Entbürokratisierung, die schon 2016 gegründet            arbeiterschulungen aus. Das sind erste wichtige Schrit-

                                                                                                                      REGELARBEIT
wurde. So leistete die AG im Vorfeld der Wahl im Fe-        te hin zu einer Vereinfachung bei der Beantragung.
bruar 2017 mit einem Planspiel „Förder-dschungel“ mit       Weitere positive Verbesserung: Künftig wird schon bei
JugendpolitikerInnen erfolgreich Überzeugungsarbeit,        zweistündigen Maßnahmen ein Tagessatz gefördert.
dass hier dringend Handlungsbedarf besteht. In meh-         In einem zweiten Schritt entwickelte die AG 2018 wei-
reren - zum Teil schwierigen - Gesprächen mit den Ju-       tergehende Perspektiven hin zu einer zeitgemäßen und
gendämtern wurde für die Problematik sensibilisiert.        bedarfsgerechten Förderung, denen dann neue Richtli-
Wichtiges Zwischenprodukt war eine Synopse der              nien zu folgen haben. Auf einem Workshop in August

                                                                                                                      PROJEKTE
Maßnahmenförderung der Kreisjugendämter und des             2018 mit Verantwortlichen aus unterschiedlichsten
Landes. Diese hilft zum einen den Verantwortlichen          Jugendverbänden und Arbeitsebenen wurden hierzu
den Förderdschungel besser zu durchdringen, macht           wichtige Impulse gesetzt. Das Ergebnis spiegelt sich in
zum anderen aber auch deutlich, dass Vereinheitli-          einem Antrag zur Vollversammlung wieder.

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„Wer blickt durch im Förderdschungel?“
Planspiel des Landesjugendrings mit Politiker*innen der Landtagsfraktionen

Am Dienstag, dem 07. März 2017, lud der Landesju-           einig, dass eine Vereinfachung der bürokratischen Pro-
gendring mit seinen Mitgliedsverbänden THW-Ju-              zesse sinnvoll und erstrebenswert sei, um die Jugend-
gend Saarland, Landesjugendwerk der AWO Saarland,           verbände zu entlasten.
Ring saarländischer Pfadfinderinnen und Pfadfinder,         Erik Meisberger von der THW-Jugend Saarland und

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der VSK-Jugend und der Jugend des Deutschen Al-             Michael Braun vom Ring saarländischer Pfadfinde-
penvereins Landtagsabgeordnete und Kandidaten al-           rinnen und Pfadfinder stellten im Anschluss an die
ler Fraktionen ein in den Förderdschungel. In einem         Bearbeitungszeit noch einmal die Knackpunkte der
Planspiel sollten sie eine Freizeitmaßnahme kalkulie-       Planung und Abrechnung einer Maßnahme dar und
ren und beantragen.                                         verwiesen auf mögliche Lösungsvorschläge. Hier eini-

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Um 17.00 Uhr fanden sich die Vertreter*innen und            ge Aspekte, die es bei der Planung und Abrechnung zu
Kandidat*innen der Landtagsfraktionen zum benann-           beachten gilt:
ten Planspiel in der katholischen Jugendkirche eli.         • gestaffelte Teilnehmerbeiträge, z.B. für Ge-
ja in Saarbrücken ein. In zwei gemischten Gruppen                schwisterkinder müssen auf die restlichen
erhielten sie die Aufgabe, eine fiktive, jedoch realisti-        Teilnehmer*innen umgelegt werden, damit eine
sche Jugendfreizeit zu planen und zu
kalkulieren. Mit einer Mappe voller
Informationen rauchten schnell die
Köpfe. Die Herausforderung: „Jeder
Landkreis hat unterschiedliche För-
derkriterien; bei sechs Landkreisen
und dem Land kommt man auf sie-
ben Richtlinien, die man bei der Pla-
nung beachten muss“, erklärt Stepha-
nie Buchheit vom Landesjugendwerk
der AWO Saarland.
Nach 20 Minuten ging es schließlich
weiter mit der zweiten Mappe: Zu lö-
sen stand die Aufgabe, den Verwen-
dungsnachweis der Ferienfreizeit zu
erstellen. Auch hier gerieten die mo-
tivierten Politiker*innen schnell ins
Schwitzen und waren sich am Ende

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Maßnahme Null-auf-Null aufgeht und nicht die              Land gestellt
         Vereinskasse belastet                                     werden muss,
     •   Einhaltung Bundeskinderschutzgesetz                       das für die
     •   Vorfinanzierung: 4-6 Monate                               Weiterleitung
     •   Teilnehmer*innen oder Betreuer*innen verlassen            an einzubezie-
         die Maßnahme vorzeitig führt zu einer Reduktion           hende Land-
         der Zuschüsse, wobei es nicht möglich ist, dies auf       kreise und den
         dem Formular „Teilnehmerliste“ anzugeben: Feld            Regionalver-
         "Veranstaltungstage" fehlt                                band zustän-
                                                                   dig ist,
     Den Landesjugendring erreichen sowohl von der Lan-        •   eine maßnah-
     desebene bis hin zu den Gruppenverantwortlichen vor           menbezoge-
     Ort immer wieder Alarmmeldungen bezüglich büro-               ne pauschale
     kratischer Hürden. Es wird zunehmend schwieriger,             Förderung bei
     die bescheidenen Fördersätze bei Freizeitmaßnahmen,           Freizeitmaß-
     Bildungsangeboten oder Fortbildungsangeboten für              nahmen ent-
     Ehrenamtliche und Teilnehmer*innen zu erhalten,               sprechend un-
     weshalb viele Gruppen mittlerweile keine Förderan-            terschriebener
     träge mehr stellen. Dies geht natürlich zu Lasten der         Te i l n a h m e -
     Teilnehmerbeiträge.                                           listen, wie es
     Aus diesem Grund wurde bereits auf der Vollver-               beispielsweise
     sammlung des Landesjugendrings am 17.02.2017 ein              in Rheinland-Pfalz erfolgreich praktiziert wird,
     Antrag zur Senkung der bürokratischen Hürden ein-             um eine aufwendige Belegführung für geringe Zu-
     gereicht, welcher mitunter noch folgende, zusätzliche         schüsse überflüssig zu machen,
     Missstände aufzeigt:                                      •   die verbindliche Auszahlung der Förderung in-
     • Nachweise mit Belegführung sind angesichts ge-              nerhalb von vier Wochen nach dem Nachweis der
          ringer Zuschüsse zu aufwendig (z.B. 1,68 € Tag/          Maßnahme,
          TN bei Freizeitmaßnahmen).                           •   sowie die zusätzliche Förderung von Personalstel-
     • Bei landesweiten Maßnahmen muss, neben den                  len bei den Jugendverbänden, um die zunehmen-
          Anträgen auf kommunaler Ebene, an jeden Kreis,           de Bürokratie zu bewältigen und weitere Förder-
          in dem die Teilnehmer*innen wohnen, und an das           mittel akquirieren zu können.
          Land postalisch je ein Antrag/Nachweis versendet
          werden. Das kann für einen Gruppenverantwort-        Laut Georg Vogel wäre anzustreben, die Bezuschus-
          lichen mitunter 5 verschiedene Anträge bedeuten      sung bei Freizeitmaßnahmen als Maßnahmenfinan-
          für eine (!) Maßnahme.                               zierung zu etablieren, sodass ein Festbetrag pro Person
     • Kleine und mittlere Organisationen sind nicht in        und Tag ausgezahlt würde, wie dies in Rheinland-Pfalz
          der Lage, Projektmittel von Land, Bund, EU und       gehandhabt wird. Eine Anpassung der Förderkriterien
          weiteren Zuschussgebern zu akquirieren. Die-         ist und bleibt für eine Entbürokratisierung im Sinne
          se Akquise erfordert erheblichen fachlichen und      der Jugendverbände unumgänglich.
          zeitlichen Aufwand, der auf ehrenamtlicher Ba-       Ein herzliches Dankeschön an eli.ja für die Gast-
          sis nicht zu bewältigen ist. Diese Organisationen    freundschaft und an die Landtagsabgeordneten und
          werden tendenziell von solchen Projektförderun-      –Kandidat*innen Sebastian Thul, Petra Fretter, Alex-
          gen abgehängt. Zudem verpasst das Land damit         ander Zeyer, Barbara Meyer-Gluche, Jasmin Freigang,
          die Chance, diese Träger in die Lage zu versetzen,   Lea Laux, Ralf Georgi und Dennis Bard fürs engagierte
          Landesförderungen durch Drittmittel zu ergän-        Mitmachen und die Unterstützung unserer Forderung
          zen.                                                 nach Senkung der bürokratischen Hürden!

     Die Mitgliedsverbände fordern daher:                      Stephanie Buchheit
     • die Angleichung der Förderkriterien und Anhe-
         bung der Förder-
         höhen bei allen
         Landkreisen und
         dem Land,
     • ein einfacheres
         Online-Formu-
         lar, das auch on-
         line abgesendet
         werden kann,
     • dass für jede
         Maßnahme
         nur ein Antrag/
         Nachweis an das

20
Welche Förderung
braucht die Jugendarbeit?

                                                                                                                       SCHWERPUNKTE
PraktikerInnen wurden befragt
„Was wir wirklich brauchen“: Unter dieser Frage-           Backen einer Jugendgruppe am Abend werden soziale
stellung trafen sich am Freitagabend (10.8.) 14 Prak-      Kompetenzen vermittelt, deren Bildungswert zurzeit –
tikerInnen aus der saarländischen Kinder- und Ju-          auch in der Förderung – nicht ausreichend anerkannt
gendarbeit in Saarbrücken in einem Workshop zur            wird“, so eine der vielen Wortmeldungen zu diesem
zeitgemäßen Förderung der Kinder- und Jugendarbeit.        Thema.
„Ob klassische Gruppentreffen, offene Jugendtreffs,        Mindestens genauso wichtig seien die bessere Versor-

                                                                                                                       REGELARBEIT
erlebnisorientierte Fahrten oder andere Angebotsfor-       gung mit Raumangeboten sowie mehr Unterstützung
men: Diese Teilnehmenden sorgen für zukunftsfähige         in der Mobilität, damit sich Kinder und Jugendliche
und attraktive Jugendarbeit, ohne die Gemeinschafts-       besser treffen können. Auch möchten die Verant-
erlebnisse und soziale Bildung für junge Menschen viel     wortlichen sich bei der Verpflegung und dem Mate-
zu kurz kämen“ ist sich Georg Vogel, Geschäftsführer       rialverbrauch in Jugendarbeitsangeboten nachhaltiger
des Landesjugendrings Saar sicher. „Entscheidend ist       und ökologischer verhalten. Dem stehen allerdings

                                                                                                                       PROJEKTE
nun“, so Erik Meisberger vom Vorstand des Landesju-        zu knappe Zuschüsse dafür oft entgegen. Gefordert
gendrings, „dass die Förderung durch das Land und          wurden an dem Abend zudem eine ausreichende So-
die Kreise bei dieser ständigen Modernisierung der         ckelfinanzierung der Gruppierungen und Verbände,
Formen und Inhalte Schritt hält und angepasst wird.“       ausreichendes Personal, das neben der pädagogischen
Ganz oben standen für die Teilnehmenden nach wie           Kompetenz auch zum Beispiel auf rechtliches und be-
vor die Vereinheitlichung der Zuschusskriterien und        triebswirtschaftliches Knowhow zurückgreifen kann.

                                                                                                                       JUGENDSERVER-SAAR
Fördersummen, sowie eine deutliche Entbürokratisie-        Erik Meisberger freute sich schließlich über die Vielfalt
rung bei der Antragstellung. Sieben unterschiedliche       der Teilnehmenden: „Die Expertise und die Anregun-
Richtlinien der Kreise und des Landes seien einfach        gen kamen heute von PraktikerInnen vor Ort sowie
zu viel und blockierten ehrenamtliches Engagement          auf Landesebene, von Ehrenamtlichen und Hauptamt-
mit unnötigen Verwaltungstätigkeiten, so die einhel-       lichen, von klassischen Jugendverbänden und neuen

                                                                                                                       PRESSE
                                                                                                                       POSITIONEN

lige Meinung. „Ich hoffe hier auf baldige erste Schritte   Gruppierungen, von Verantwortlichen mit und ohne
des Sozialministeriums, das z.B. die Beantragung per       Migrationshintergrund. Es tut gut zu beobachten, wie
E-Mail ermöglichen will“, berichtete Erik Meisberger       kreativ Jugendarbeit auf den gesellschaftlichen Wandel
aus Gesprächen mit der zuständigen Abteilung im So-        reagiert und sich ständig modernisiert. Wir haben ih-
zialministerium.                                           nen deshalb versichert, dass wir die Anregungen des
Aber die Bedarfe reichen weiter und machen grund-          Workshops in unsere politische Lobbyarbeit einbrin-
legende Reformen notwendig: Erwartet werden von            gen und sie über den Diskussionsprozess auf dem Lau-
den PraktikerInnen die Anerkennung niedrigschwel-          fenden halten.“
liger Gemeinschaftserlebnisse und offenerer sozialer
Bildungsangebote. „Beim gemeinschaftlichen Pizza-

                                                                                                                        21
Neue Richtlinien zur Förderung
     der Jugendarbeit auf Landesebene
     sind veröffentlicht
     Die Bemühungen des Landesjugendrings bei der Maß-          Von den Änderungen profitieren alle Maßnahmen, die
     nahmenförderung, Vereinfachungen im Sinne einer            ab dem 22.06.18 begonnen wurden.
     Entbürokratisierung und auch Verbesserungen in der         Hier findet Ihr die neuen Richtlinien:
     Förderung zu erreichen, zeigen erste Erfolge. Das Sozi-    • Richtlinien        zum      Kinder-     und   Ju-
     alministerium hat uns nun zu Beginn des Jahres mitge-          gendfördergesetz       vom       Oktober  2018
     teilt, dass die neuen Richtlinien mit einigen Verände-         https://w w w.jugends er ver-saar.de/f ilead-
     rungen in Kraft gesetzt wurden. Der LJR-Vorstand hat           min/us er_uplo ad/Jugends er ver-Saar/
     dies ausdrücklich begrüßt. Das sind die wichtigsten            PDFs/Richtlinien_zum_Kinder-_und_Ju-
     Verbesserungen:                                                gendfoedergesetz_von_Oktober_2018.pdf
     • Beim Land ist es zukünftig möglich, auch per E-
           Mail den eingescannten Antrag/Nachweis einzu-        •   Richtlinien zur Förderung der Kinder- und Ju-
           reichen. Es kommt nun darauf an, dass auch die           gendarbeit, der Jugendsozialarbeit und des
           Landkreise und der Regionalverband dies ermög-           erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes
           lichen. Dann vermindert sich der Aufwand der             im außerunterrichtlichen Bereich der Schule
           Antragstellung noch deutlicher.                          https://www.jugendserver-saar.de/fileadmin/
     • U.a. bei Bildungsmaßnahmen und Mitarbeiter-                  user_upload/Jugendserver-Saar/PDFs/Richtlini-
           schulungen reicht nun eine Belegliste, um die            en_zur_Foerderung_im_ausserunterrichtlichen_
           Kosten nachzuweisen. Es ist also nicht mehr not-         Bereich.pdf
           wendig, Kopien der Belege anzufertigen. Die Bele-
           ge sind selbstverständlich aufzubewahren, so dass    Ansprechpartner beim Ministerium:
           eine eventuelle Kontrolle durchgeführt werden        Maximilian Schmitt
           kann.                                                m.schmitt@soziales.saarland.de
     • Der Antrag/Nachweis beim Land kann nun einen             Tel.: 0681 – 501-2080
           Monat länger als bisher – also bis spätestens drei
           Monate nach Beendigung der Maßnahme – ein-           Der LJR bleibt dran, weitere Schritte der Entbürokrati-
           gereicht werden.                                     sierung mit den öffentlichen Trägern umzusetzen.
     • Bei Bildungsmaßnahmen und Mitarbeiterschu-               Die AG Entbürokratisierung arbeitet derzeit an grund-
           lungen genügen nun schon zwei Zeitstunden Pro-       legenderen Vorstellungen einer bedarfsgerechten und
           gramm, um einen vollen Tagessatz gefördert zu        zukunftstauglichen Förderung. Hierzu wird auf der
           bekommen.                                            LJR-Vollversammlung ein Antrag vorgestellt.

     Engagement- und Kompetenznachweis
     Im Rahmen eines Gesprächs mit der damaligen Mi-            Vorstand ist nun nach klaren Zusagen von Minister-
     nisterpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer hat-          präsident Tobias Hans zuversichtlich, das Projekt in
     ten wir uns im August 2017 darauf verständigt, unter       den kommenden Wochen umsetzen zu können.
     Federführung des Landesjugendrings einen digitalen
     Engagement- und Kompetenznachweis
     für das Saarland zu entwickeln, mit dem
     ehrenamtliche Tätigkeit dargestellt wer-
     den kann.
     Dieser Nachweis bietet ein Symbol der
     Wertschätzung geleisteter freiwilliger
     Arbeit. Der Vorstand will damit ein saar-
     landweites Gütesiegel für gute ehrenamt-
     liche Arbeit schaffen, das einen hohen
     Wiedererkennungswert hat und das man
     auch im Rahmen von Bewerbungen ver-
     wenden kann. Dabei wird auch mit der
     LAG Pro Ehrenamt kooperiert. Nicht
     zuletzt durch den Wechsel im Amt des
     Ministerpräsidenten kam es dabei zu
     Verzögerungen in der Realisierung. Der

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Fortbildung

                                                                                                                    SCHWERPUNKTE
Seminare
 Einige Seminare sind schon beschrieben und tauchen      JuleicaVielfalt, eine Qualifizierung zur JugendleiterIn-
in den späteren Kapiteln auf. Andere sind mittlerweile   nencard für junge Menschen mit und ohne Migrati-
aus dem Programm des Landesjugendrings nicht mehr        onsHintergrund. Hier ist eine der vielen Seminarrei-

                                                                                                                    REGELARBEIT
wegzudenken. Dazu gehören u.a. Fortbildungen zur         hen aus den letzten Jahren beschrieben
Förderung der Kinder- und Jugendarbeit aber auch

Qualifiziert mit JuleicaVielfalt

                                                                                                                    PROJEKTE
Eindrücke aus der JugendleiterInnenschulung in Kooperation
mit Haus Afrika, JunOst und Ditib-Landesjugendverband
Eine beeindruckende JugendleiterInnenqualifizierung      die Teilnehmer_innen mit gutem Gewissen und voller

                                                                                                                    JUGENDSERVER-SAAR
des Landesjugendrings wurde an zwei Wochenenden          Überzeugung, dass diese sich als Jugendleiter_innen
im Januar 2017 durchgeführt. Die Auszüge aus dem         eignen und sich den Herausforderungen ihrer Rolle
Nachweis-Bericht an das Landesjugendamt geben ei-        bewusst sind. Die Teilnehmer_innen zeigten ein hohes
nen Einblick. 2017 und 2018 wurden insgesamt drei        Maß an Verantwortungsgefühl, Engagement, Bereit-
Schulungsreihen in Koopereation mit unserem Pro-         schaft zum Lernen und zur beständigen Selbstreflexion
jekt „MigrantInnen-Jugrendgruppierungen stärken“         sowie Freude an der Arbeit mit jungen Menschen und
durchgeführt. Herzlichen Dank an Catharina Becker,       im Team und die Bereitschaft nach den Prinzipien der
Anja Hotimska und Eda Dereli für die hervorragende       Jugendarbeit als Jugendleiter_innen zu handeln.
Teamerinnen-Leistung!

                                                                                                                    PRESSE
                                                         Nach den Erfahrungen und den Rückmeldungen der
„Es herrschte eine produktive Arbeitsatmosphäre, in      Teilnehmer_innen am ersten Wochenende wurden die
der sich die einzelnen Teilnehmer_innen gut in die       Zeitpläne für das zweite Wochenende deutlich verän-
Gruppe einbrachten und sowohl die Teilnehmer_innen       dert, es wurden die Pausenzeiten verkürzt und mehr

                                                                                                                    POSITIONEN
aus den Migrantenselbstorganisationen, wie auch die      Spielpädagogik zwischen den einzelnen Seminarthe-
anderen, die offene Atmosphäre und den respektvollen     men eingebaut. Zudem wurde eine Kinderbetreuung
Umgang sehr genossen. Die Teamer_innen entließen         für die jüngeren Kinder organisiert, sodass die Eltern
                                                                                 unter den Teilnehmenden
                                                                                 sich wesentlich besser auf die
                                                                                 Seminarinhalte konzentrie-
                                                                                 ren konnten. Es zeigte sich,
                                                                                 dass die bereits 2012 begon-
                                                                                 nene interkulturelle Öffnung
                                                                                 der Jugendverbände weiter-
                                                                                 hin auch strukturell durch
                                                                                 die Kooperationen verschie-
                                                                                 dener Verbände angestoßen
                                                                                 und angeleitet werden sollte,
                                                                                 um Begegnungen zu ermög-
                                                                                 lichen und Kooperationen zu
                                                                                 fördern. Dabei ist von hoher
                                                                                 Bedeutung die Migranten-
                                                                                 selbstorganisationen in ihren
                                                                                 Kompetenzen zu stärken und
                                                                                 sie in die Lage zu versetzen,
                                                                                 Verantwortung zu überneh-
                                                                                 men.“

                                                                                                                    23
Sicherung der
     Handlungsfaehigkeit
     des Landesjugendrings
     Ein wichtiges Arbeitsgebiet des Vorstands war sicher-      Landtagsdebatte zum Beschluss des Landeshaushalt
     lich, die Handlungsfähigkeit des Landesjugendrings         2018 wurde dann jedoch ein Prozess in Gang gesetzt,
     mit Hilfe einer auskömmlichen Förderung sicherzu-          in dessen Verlauf der Landesjugendring seinen Bedarf
     stellen. Dies band enorme Ressourcen im Vorstand           ausführlich dokumentierte und nach einem sehr an-
     und bei der Geschäftsstelle. Trotz deutlicher Problem-     strengenden Dialogprozess letztendlich die sozial- und
     anzeige wurden unsere Forderungen im Haushalt 2018         jugendpolitischen Sprecher von CDU und SPD diesen
     nicht ausreichend berücksichtigt, was eine deutliche       Bedarf ohne Einschränkungen anerkannten. Dafür
     Pressemitteilung des Vorstands zur Folge hatte. Die da-    bedankten wir uns öffentlich und sehen nun erstmals
     rauffolgende Reaktion von einzelnen politischen Ak-        seit acht Jahren auf zwei kommende Jahre, in denen
     teuren aus der CDU war zum Teil geprägt von falschen       wir ohne allzu große Finanzsorgen unsere jugendpoli-
     Fakten und unsachlichen Angriffen. Am Rande der            tischen Aufgaben wahrnehmen können.

     Beschluss des Landesjugendhilfeaus-
     schusses vom 25.09.2018
     Der Beschluss des Landesjugendhilfeausschusses fasst       ring hat (…) einen gesetzlichen Anspruch auf För-
     sehr eindrücklich die Arbeit des Landesjugendrings zu-     derung der anerkannten Personal-, Sachkosten und
     sammen und leitet daraus ab, dass eine auskömmliche        Zweckausgaben seiner Geschäftsstelle“ (Landtag des
     Finanzierung dringend gefordert ist. Den einmütig bei      Saarlandes; Drucksache 16/363)
     einer Enthaltung gefassten Beschluss drucken wir hier      Die meist ehrenamtlichen Verantwortlichen in den
     ab:                                                        demokratischen Gremien und die MitarbeiterInnen in
                                                                der Geschäftsstelle der Arbeitsgemeinschaft nehmen
     Angesichts der Diskussion um eine auskömmliche Fi-         unverzichtbare Aufgaben für das Saarland wahr.
     nanzierung des Landesjugendrings Saar insbesondere         • Der Landesjugendring Saar steht für Selbstorga-
     in den letzten Monaten stellt der Landesjugendhilfe-           nisation der Kinder- und Jugendverbände und
     ausschuss fest:                                                fördert sie. Er ist der zentrale Baustein der freien
     Der Landesjugendring Saar ist die Arbeitsgemeinschaft          Jugendarbeit im Sinne des SGB VIII. Mit demo-
     von 25 Kinder- und Jugendverbänden im Saarland. Er             kratischen Strukturen und intensiven Willensbil-
     arbeitet aufgrund einer klaren gesetzlichen Grundlage          dungsprozessen in der Arbeitsgemeinschaft LJR
     des SGB VIII (§§11;12): „Jungen Menschen sind die              gelingt es ihm, die Interessen junger Menschen
     zur Förderung ihrer Entwicklung erforderlichen Ange-           in Jugendarbeit und Jugendpolitik selbst zu or-
     bote der Jugendarbeit zur Verfügung zu stellen. Sie sol-       ganisieren. Im Sinne der Subsidiarität sind die
     len an den Interessen junger Menschen anknüpfen und            Potentiale der Jugendverbände und seines Zu-
     von ihnen mitbestimmt und mitgestaltet werden, sie             sammenschlusses vor staatlichen Maßnahmen zu
     zur Selbstbestimmung befähigen und zu gesellschaft-            bevorzugen.
     licher Mitverantwortung und zu sozialem Engagement         • Der Landesjugendring ist das Netzwerk der Kin-
     anregen und hinführen. [...] Durch Jugendverbände              der- und Jugendverbände im Saarland. Er sorgt
     und ihre Zusammenschlüsse [=Jugendringe] werden                für fachlichen Austausch und Zusammenarbeit in
     Anliegen und Interessen junger Menschen zum Aus-               der Kinder- und Jugendarbeit über das verbandli-
     druck gebracht und vertreten.“                                 che Eigeninteresse hinaus.
     Auch das Ausführungsgesetz im Saarland (2.AGKJHG,          • Er ist Interessensvertretung für die Mitgliedsver-
     §5 Abs.2 und 4) regelt den Status des Landesjugend-            bände und ihre Mitglieder und kompetenter An-
     rings Saar. Demnach ist ihm eine Festbetragsfinan-             sprechpartner für Politik und Verwaltung in Fra-
     zierung nach Maßgabe des Landeshaushaltsplans zu               gen der Jugendarbeit und Jugendpolitik. So setzt
     gewähren. Wir teilen demnach die Einschätzung der              er sich aktuell für ehrenamtsfreundliche Verwal-
     Landesregierung, in der es heißt: „Der Landesjugend-           tungsvereinfachungen u.a. bei der Beantragung

24
von Fördermitteln ein.
•   Er berät und qualifiziert
    ehrenamtliche       Mitarbei-
    terInnen in der Kinder-

                                    SCHWERPUNKTE
    und Jugendarbeit von der
    Juleica-Ausbildung        bis
    hin zu persönlichen Be-
    ratungsgesprächen,       vom
    Kinderschutz bei Freizeit-
    maßnahmen bis hin zu För-
    derungsfragen in der kom-
    munalen Jugendarbeit.

                                    REGELARBEIT
•   Er gestaltet politische Bil-
    dungsarbeit und stärkt die
    demokratische Beteiligung
    von Kindern und Jugend-
    lichen. Dies zeigt auch die
    maßgebliche        Mitträger-
    schaft bei „Demokratie?

                                    PROJEKTE
    EiJO! mit der Landeszent-
    rale für politische Bildung.
•   Er fördert Integration, Viel-
    falt und Inklusion durch
    Qualifizierungen wie Julei-
    caVielfalt und Projekte wie

                                    JUGENDSERVER-SAAR
    „MigrantInnen-Jugendor-
    ganisationen stärken“.
•   Er kümmert sich mit dem
    Projekt       „Jugendserver-
    Saar“ um vorbildliche Me-
    dienbildung rund um das
    Smartphone in außerunter-
    richtlichen Maßnahmen an
    Schulen sowie in der außer-

                                    PRESSE
    schulischen Kinder- und
    Jugendarbeit.
•   Mit dem jährlichen Work-
    camp auf der Gedenkstät-

                                    POSITIONEN
    te „Gestapo-Lager Neue
    Bremm“ und dem Internet-
    portal „Erinnert-Euch.de“
    ist er ein wichtiger Partner
    in der Erinnerungsarbeit
    im Saarland.
•   Exemplarisch regt er bei
    Jugendlichen Initiativen für
    Nachhaltigkeit und regio-
    nale Entwicklung mit dem
    Projekt „Junge Biosphäre“
    an.
•   Durch die interregionale
    Vernetzung sorgt er für den
    Austausch zur Jugendarbeit
    in der Großregion.
•   Er widmet sich der kultu-
    rellen Bildung insbesonde-
    re mit dem Kulturring der
    Jugend.

Angesichts dieser wichtigen und
unverzichtbaren Aufgaben, de-
nen der Landesjugendring Saar

                                    25
nachkommt, müssen wir gleichzeitig feststellen, dass          dass alle notwendigen Personal- und Sachkosten
     er in den letzten Jahren sowohl personell als auch fi-        finanziert werden. Hierzu hat der Landesjugend-
     nanziell nicht ausreichend und zukunftssicher geför-          ring Saar einen detaillierten, transparenten und
     dert wird.                                                    realistischen Kosten- und Finanzierungsplan für
     Zwar versucht die Landesregierung über Projekt- und           2019 und 2020 vorgelegt.
     Maßnahmenförderungen sowie Totogelder Abhilfe zu          •   Der Landesjugendring Saar benötigt zusätzlich
     schaffen. Dies würdigen wir ausdrücklich positiv. Den-        dringend eine unbefristete ReferentInnenstelle,
     noch führt dies gleichzeitig dazu, dass die zwei Perso-       um dem hohen fachlichen Beratungs- und Quali-
     nalstellen und die meist ehrenamtlichen Leitungskräf-         fizierungsbedarf für die ehrenamtliche Jugendar-
     te mit zusätzlichem Overhead belastet werden. Zudem           beit gerecht zu werden. Diese sollte spätestens ab
     dienen diese temporären Projekte nicht oder nur zum           2021 bereitgestellt werden.
     Teil den Kernaufgaben der Arbeitsgemeinschaft der         •   Die Entlohnung der Stellen in Anlehnung an den
     Kinder- und Jugendverbände. Gefordert ist also eine           Tarif der Länder sowie die jährlichen Kosten-
     auskömmliche Finanzierung der Grundstruktur des               steigerungen sollen künftig ebenfalls dynamisch
     Landesjugendrings Saar.                                       berücksichtigt werden. Auch dies ist durch die
                                                                   Berücksichtigung in der Aufstellung des Landes-
     Um die Handlungsfähigkeit des Landesjugendrings               haushaltsplans zu gewährleisten.
     Saar zu erhalten und seine Zukunftsfähigkeit zu si-       •   Der Jugendserver-Saar hat sich längst als Projekt
     chern, fordert der Landesjugendhilfeausschuss daher           und Angebot bewährt. Wir regen an, seine jähr-
     vom Landtag des Saarlandes und der Landesregierung:           lich zu gewährende Projektförderung in die ins-
     • Die Finanzierung des Landesjugendrings Saar und             titutionelle Förderung des Landesjugendrings zu
         des Jugendserver-Saar soll so aufgestockt werden,         überführen.

     Koalitionsfraktionen setzen
     starkes Zeichen
     für Jugendarbeit im Saarland
     Pressemitteilung von CDU- und SPD-                        diesem Grund mehr Geld für den Jugendserver-Saar
     Landtagsfraktion vom 30.11.2018:                          bereitstellen.“ Geplant ist eine Erhöhung der Mittel
     Am kommenden Sonntag (2. Dezember) treffen sich           von 43.000 Euro (2018) auf 49.000 Euro (2019) bzw.
     die Koalitionsfraktionen zu ihrer Haushaltsklausurta-     50.500 Euro (2020). Damit werden exakt die Forderun-
     gung am Bostalsee. Die Sozialpolitiker von CDU und        gen des Landesjugendrings umgesetzt. Die Fraktionen
     SPD haben sich bereits im Vorfeld darauf verständigt,     würdigen damit die Arbeit des Landesjugendrings und
     mehr Geld für die Jugendarbeit im Saarland bereitzu-      seiner Mitgliedsverbände und wollen mit diesen part-
     stellen. „Die Jugendverbände leisten eine großartige      nerschaftlich an der Weiterentwicklung guter Angebo-
     Arbeit im Saarland. Weil es aber nicht reicht, dafür      te für Kinder und Jugendliche im Saarland zusammen-
     nur Danke zu sagen, wollen wir durch die zusätzlichen     arbeiten.
     finanziellen Mittel ein Zeichen der Anerkennung und       Im Koalitionsvertrag haben sich die Partner darauf ge-
     Wertschätzung setzen“, erklären die sozialpolitischen     einigt, in der laufenden Legislaturperiode die Kosten
     Sprecher Hermann Scharf (CDU) und Dr. Magnus              für mehr hauptamtliche Jugendbildungsreferenten zu
     Jung (SPD), sowie die jugendpolitischen Sprecher Ale-     bestreiten. Dieses Versprechen wollen die Landtags-
     xander Zeyer (CDU) und Sebastian Thul (SPD).              fraktionen von CDU und SPD jetzt einlösen und 2019
      Jugendarbeit: Politik für die Zukunft                    sowie 2021 jeweils eine weitere Stelle finanzieren. Zur
     Bereits im Vorfeld haben die Landtagsfraktionen viele     Sicherstellung wollen die Koalitionsfraktionen bereits
     interne und externe Gespräche und Anhörungen ge-          im Haushalt 2020 eine entsprechende Verpflichtungs-
     führt. Ein Ergebnis: Im Vergleich zum Haushalt 2018       ermächtigung einstellen, die die Realisierung in 2021
     (141.000 Euro) soll der Landesjugendring mehr Geld        garantiert und damit Planungssicherheit schafft.
     bekommen. „Uns ist wichtig, dass sich die Jugendver-      „Wir alle haben ein gemeinsames Ziel: das Saarland
     bände keine Sorgen über ihre Finanzierung machen          für junge Menschen attraktiv zu machen! Die Jugend-
     müssen. Deshalb wollen wir die Mittel für den Lan-        verbände leisten einen sehr wichtigen Beitrag dazu.
     desjugendring erhöhen. Wir wollen 2019 157.000 Euro       Deshalb ist es uns ein großes Anliegen, ihnen im Dop-
     und 2020 167.500 Euro einstellen.“                        pelhaushalt mehr Geld zur Verfügung zu stellen. Die
     Darüber hinaus wollen die Koalitionsfraktionen auch       Jugend ist unsere Zukunft und die Große Koalition im
     das Internetportal für Jugendliche und Jugendhilfe        Saarland macht Politik für die Zukunft!“
     im Saarland besser ausstatten: „Wir dürfen nicht nur
     predigen, wie wichtig die Digitalisierung ist, sondern
     müssen auch entsprechend handeln. Wir wollen aus

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