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Visit Nr. 3 Herbst 2019 Magazin von Pro Senectute Kanton Zürich www.pszh.ch Älter werden in einer digitalen Welt Die Chancen und Risiken der Online-Technologie
Anz_SRF_Kulturclub_Visit.qxp_Anz_SRF_Kulturclub_Visit 15.07.19 12:30 Seite 1 • CLUBMAGAZIN DER SRF KULTURCLUB HAT VIEL ZU BIETEN Das monatlich erscheinende Clubmagazin. • FREIKARTEN Ob Klassik, Jazz oder Musik der Welt. Woche für Woche liegen Freikarten für Sie bereit. • KULTURREISEN Reisen und Geniessen auf höchstem Niveau. • STREIFZÜGE Kultur im Alltag erleben. • NEWSLETTER Einmal pro Woche erhalten Sie per Mail die aktuellsten Programmangaben. JAHRES-MITGLIEDSCHAFT Einzelperson CHF 45. – Paarmitglied CHF 79. – Werden Sie jetzt Mitglied. Wir schenken Ihnen die Kulturclub- Mitgliedschaft bis Ende Jahr. Anmeldung mit dem Stichwort «Visit» unter: kulturclub@srf.ch oder Telefon 058 134 61 60 Schweizer Radio und Fernsehen SRF Kulturclub www.kulturclub.ch Angebot gültig bis 31.12.2019 Für den Einkauf zu Hause. Lassen Sie uns den Einkauf für Sie erledigen und schenken Sie sich Zeit – für die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Vorteile: • Umfangreiches Sortiment – zu gleichen Preisen wie in der Coop Filiale • Einzigartige Auswahl von mehr als 1400 Jahrgangsweinen und 350 auserlesenen Spirituosen • Bequeme Lieferung an die Wohnungstüre, vielerorts sogar stundengenau www.coopathome.ch CHF 20.– Rabatt bei Ihrem Online-Einkauf ab CHF 200.– bei coop@home. Code «VISIT19C-T» im Checkout einfügen. Bon kann nicht kumuliert werden, ist gültig bis am 31.10.2019 und pro Kunde einmal einlösbar. Nicht gültig beim Kauf von Geschenkkarten und Mobile Angeboten.
inhalt Liebe Leserin, lieber Leser Die Digitalisierung unseres Lebens verheisst zahlreiche Vorteile – auch für ältere Menschen. Manche Besorgung, die früher zeitraubend und anstrengend war, lässt sich inzwischen im Hand- umdrehen erledigen, direkt vom Stubentisch aus: Essen bestellen, Rechnungen bezahlen, Tickets buchen – alles geht auch online. Kein Anstehen mehr vor Ladenkassen, an Bankschaltern oder in Reisebüros. Und dank E-Mail, WhatsApp, Face- book, Skype & Co. kann man in Kontakt bleiben mit Angehörigen und Freunden – auch dann, wenn die körperliche Beweglichkeit nachlässt und die Mobilität eingeschränkt ist. 4 Wen wunderts, dass eine rasch wachsende Ältere Menschen tun sich mit den Möglichkeiten, die die Digitalisierung Zahl älterer Menschen diese Vorteile recht aktiv bietet, teilweise noch schwer. Immer mehr aber entdecken auch die Vorzüge. nutzen. Manche verwenden ihr Smartphone, Visit beleuchtet die Vor- und Nachteile und nennt die Fallstricke. ihren Laptop oder ihr Tablet so versiert, dass so- gar jüngere Leute nur staunen. So weit, so gut. Doch bei aller Begeisterung für diese insge- samt wohl nützlichen Errungenschaften des digi- talen Zeitalters darf man eines nicht vergessen: Noch immer gibt es eine beachtliche Anzahl Menschen ohne Handy, ohne Computer und ohne Internet. Das ist nur verständlich – und ihr gutes Recht. Warum soll ein heute 80-Jähriger sich auch noch ins E-Banking einloggen oder eine 90-Jähri- 14 22 ge eine E-Mail-Adresse erwerben müssen? Wer im Für den ehemaligen ETH-Professor Heinrich Achermann ist mit seinen höheren Alter steht, hat in seinem langen Leben Albert Kündig ist die Digitalisierung 93 Jahren der älteste Freiwillige von weiss Gott schon genug zu bewältigen gehabt – wichtig – aber nicht um jeden Preis. Pro Senectute Kanton Zürich. und ist auch ohne Digitalisierung älter geworden! Leider stossen jene Menschen, die «offline» lebensraum lebenslust unterwegs sind, auf immer höhere Hürden. So 4 Senioren in der digitalen Welt: 22 Ein Tag im Leben von Heinrich werden Dienstleistungen – wie etwa Bankaus- Visit zeigt, wie sich die älteren Achermann, Freiwilliger bei züge oder amtliche Formulare – zunehmend nur Menschen in dieser «schönen Pro Senectute Kanton Zürich. noch elektronisch angeboten. Und wenn es sie neuen Welt» bewegen. 24 Sehen, staunen, machen: doch noch in Papierform gibt, kosten sie extra. 11 Wer digitale Dienstleistungen Ein Besuch im Technorama in Das darf und muss nicht sein. Amtsstellen und nutzt, schätzt sie meist auch, Winterthur. öffentlich-rechtliche Organisationen – aber auch sagt Sabina Misoch von der 28 CasaGusto – neues Rezept für private Unternehmen! – sind aufgerufen, die Digi- Hochschule für Angewandte feine Mahlzeiten. Foto Titelseite : Daniel Rihs ; Seite 3 : Daniel Rihs / Christian Roth /Renate Wernli talisierung ihrer Kundendienste behutsam anzu- Wissenschaften in St. Gallen. 32 Von den Mühen des Ferdi gehen, stets die Bedürfnisse älterer Menschen zu Fröhlich mit der digitalen Welt. berücksichtigen und ihren Service auch all jenen 36 Leseraktionen offenzuhalten, die ihren Lebensabend ohne Über- lebensart 38 Mit der Wandergruppe Schlie- forderungs- und Schuldgefühle internetfrei leben 14 Albert Kündig: Was der ehema- ren an die Töss und den Rhein. wollen. lige ETH-Dozent von der Digita- 42 Rätsel lisierung hält. 44 Marktplatz 19 Die digitale Welt kann helfen, 45 Impressum birgt aber auch Gefahren. Visit 46 Goldene Zeiten: Social Media zeigt, wie Sie sich schützen können. Beilage AKTIV Agenda mit Veranstaltungen Franjo Ambroz und Kursen von Pro Senectute Vorsitzender der Geschäftsleitung Auf dem Titelbild: Verena Windisch (Seite 6) Kanton Zürich Visit Herbst 2019 3
lebensraum Senioren in der digitalen Welt Für die Jungen gehört die digitale Welt mit ihren schier unendlich vielen Möglichkeiten längstens zum Alltag. Ältere Menschen tun sich damit teilweise noch schwer. Viele haben Berührungsängste oder fühlen sich überfordert. Gleichzeitig gibt es aber auch Ängste vor sozialer Ausgrenzung, wenn man die neuen Technologien nicht nutzt. Text: Markus Sutter Fotos: Daniel Rihs Die neunjährige Tochter des Nachbarn entdeckte TV-Zeiten erinnern: Schwarz-Weiss-Fernsehen, in unserem Keller einst ein «Uralt-Telefon» mit drei bis vier Sender, und um Mitternacht war das Wahlscheibe aus früheren Zeiten, etwa aus den Programm zu Ende. Dann flimmerte es nur noch. 1990er-Jahren. Jegliche Versuche, das komische Zeitversetztes Fernsehen? Das war nicht einmal Ding in Gang zu setzen, schlugen fehl. Auf die in der Theorie ein Thema. Inzwischen gibt es auch Idee, die Scheibe bloss zu drehen, kam sie nicht. Streaming-Dienste, damit neben dem 24-Stun- Ein paar Jahre später deckte sich der Schrei- den-Fernsehprogramm auf zig Kanälen mit dem bende, das 50. Lebensjahr inzwischen überschrit- zweiten Auge auch noch Serien von Amazon und ten, neu mit einem «modernen» Handy ein. Als es Netflix auf dem Smartphone konsumiert werden erstmals klingelte, wusste ich leider nicht, wie können. das Gerät zum Verstummen zu bringen war. Ich Für viele Jüngere ist die Bedienung der moder- drückte wie wild, aber erfolglos, auf einen Knopf. nen Geräte ein Kinderspiel. Sie sind in der digita- Auf die simple Idee des «Wischens» kam ich nicht. len Welt aufgewachsen. Ältere Menschen haben Das anhaltende und laute Surren war mir ausge- dagegen tendenziell mehr Berührungsängste, vor sprochen unangenehm. Ich befand mich in einer allem Hochaltrige (siehe dazu auch das Interview Kirche an einer Abdankungsfeier. mit Sabina Misoch ab Seite 11). Sie standen noch Schlange vor Telefonkabinen, die heute aus dem Der schnelle Wandel Stadtbild verschwinden. Sie gehen am liebsten per- Die digitale Welt beginnt die analoge in Riesen- sönlich bei der Bank vorbei, bezahlen im Super- schritten abzulösen – nicht nur beim Telefon. Die markt noch an der Kasse und buchen ihre Ferien Älteren werden sich bestimmt noch an frühere im Reisebüro. Für sie bedeutet der Schritt in Rich- 4 Visit Herbst 2019
Drei Menschen – und drei Mal ein anderer Umgang mit der Digitalisierung und den damit verbundenen Möglichkeiten (von links oben im Uhrzeigersinn): Werner Küng, Christine Rösli und Verena Windisch. tung Digitalisierung oft eine schwierige Umstel- mit dem eigenen Laptop zu Hause. Apps sollten lung, mit der sie nicht so leicht klarkommen. Auch ferner seniorengerechter mit grösseren Schriften eine gewisse Unsicherheit respektive Angst, etwas und einem einfachen Layout gestaltet werden, falsch zu machen, macht sich teilweise breit. lautet ein Ratschlag. Und nicht zu vergessen: ein grosses Glossar mit erklärenden Ausdrücken Was Mühe bereitet rund um Smartphone und Tablet. In einer österreichischen Studie, die sich wohl Ob am Computer, beim Ticketautomaten, beim problemlos auf die Schweiz übertragen lässt, wur- Smartphone oder Handy, der Technik kommt ein den ältere Personen nach ihren konkreten Proble- hoher Stellenwert zu. Die Angst, etwas falsch und men im Umgang mit der Digitalisierung, mit dadurch das teure Gerät kaputt zu machen, lähmt. Apps, Software und dergleichen befragt. Mühe Erschwerend für ältere Menschen wirkt sich zu- bereiten vielen die englischen Fachausdrücke, dem aus, dass Technik im digitalen Bereich nicht auch der Datenschutz war ein Thema. Ebenso zeig- nur kompliziert ist. Vielmehr wird die Nutzung ten sich geschlechtsspezifische Unterschiede: zusätzlich erschwert: Ältere sehen und hören ten- Ältere Männer trauen sich mehr zu, sind technik- denziell schlechter, die kognitiven Fähigkeiten affiner als Frauen. nehmen ab, die Bereitschaft, sich auf Neues Um die Akzeptanz zu erhöhen, wurden meh- einzulassen, ebenso. rere Lösungsansätze aufgezeigt. Priorität haben Weiterbildungskurse, genauer genommen Basis- «Das stiehlt mir nur meine Zeit» kurse, bei denen einfaches Grundwissen vermit- «Muss ich mir das in meinem Alter überhaupt noch telt wird – am liebsten im Eins-zu-Eins-Studium antun?» – «Ich bin doch bisher auch ohne Internet Fortsetzung Seite 9 >> Visit Herbst 2019 5
lebensraum «Ich habe mit Lochkarten angefangen» Verena Windisch (68), Meilen Das waren noch Zeiten: In den späten zierter geworden», konstatiert die frü- ein Tablet sowie zwei Handys. «Ich 1960er-Jahren diente die Lochkarte, here kaufmännische Angestellte. Zu- schätze all die Errungenschaften und die Mutter der elektronischen Daten- dem habe die ganze Vernetzung auch Möglichkeiten der digitalen Technik verarbeitung, als Eingabe- und Spei- ein paar Schattenseiten. «Böse Buben» sehr und wende sie gerne an», sagt chermedium. Verena Windisch aus versuchten das System manchmal zu Verena Windisch. Ein Navigationsgerät Meilen hat diese Zeiten als Lehrling missbrauchen. Das erfordert wiederum oder ein SBB-Fahrplan in Echtzeit seien erlebt. Computer seien damals noch Gegenmassnahmen in Form von neuen halt schon eine tolle Sache. Sie höre «Riesendinger» gewesen, volumen- Sicherheitsvorkehrungen. auch oft Radio auf dem Handy. Zudem mässig gesehen, erinnert sie sich. Verena Windisch weiss nicht bloss aus hat sie entdeckt, dass man sogar klassi- In der Zwischenzeit sind daraus viel früherer Büroerfahrung, wovon sie sche Chormusik, zum Beispiel die kleinere, aber um Dimensionen leis- spricht. Ob Text- oder Bildverarbeitung, Tenor- oder Alt-Stimme, üben könne. tungsfähigere Geräte geworden. Mag- Smartphone-Einführung, E-Mail und Ebenso bereite ihr das Bridge-Spielen netbänder und Magnetplatten lösten dergleichen mehr: Als Instruktorin bei auf dem Computer Spass. die Lochkarten ab, und zur Datenerfas- der «Computeria» in Meilen ZH ist sie Als «Freak», der nur vor dem Bildschirm sung wurden aus damaliger Sicht mit solchen Themen bestens vertraut. sitzt, könne man sie aber nicht «moderne» Datenträger wie beispiels- Das Computeria-Team beantwortet bezeichnen, wehrt sie sich: «Ich lasse weise Disketten verwendet. Das Inter- individuelle Fragen, auch zu Hause im mich nicht vom Computer versklaven.» net im World Wide Web war ein nächs- Privatunterricht, damit der eigene, ver- Persönliche Kontakte seien ihr zudem ter grosser Entwicklungsschritt. traute Computer bedient werden kann. sehr wichtig. «Für mich ist ein Compu- «In der Bedienung ist vieles einfacher, Ihren ersten Computer habe sie 1989 ter letztlich wie ein Auto. Wichtig ist, aber gleichzeitig auch einiges kompli- gekauft. Heute besitze sie einen Laptop, dass es funktioniert und fährt.» 6 Visit Herbst 2019
«Ich benütze den Computer noch täglich» Werner Küng (90), Basel Auf dem Tisch in seiner Stube liegen modernen Technik wurde vor nahezu zen. «Während dieser Zeit hat mir der mehrere Gratulationskarten. Wenn 30 Jahren gelegt. Sein Arbeitsplatz war Umgang mit dem Computer grosse jemand aus seinem grossen Bekann- bei den Basler Verkehrsbetrieben BVB, Dienste erwiesen.» Was früher noch tenkreis heiratet oder ein Jubiläum wo Werner Küng nach 20 Fahrdienst- aufwendig von Hand eingegeben, korri- feiert, überrascht ihn der vierfache jahren zum Bibliothekar befördert wor- giert oder gelöscht werden musste, Familienvater Werner Küng gerne mit den war. «Ein halbes Jahr vor der Pensi- funktionierte nun viel einfacher. Proto- einer digital entworfenen Karte. onierung stellte mir der Chef einen kolle von Sitzungen habe er am Compu- «Der Umgang mit dem Computer hat Computer ins Büro», erinnert er sich. ter aufgrund von Stichwortnotizen der mich immer interessiert. Ich benutze Allzu grosse Freude an diesem «Ge- Sekretärin selber erstellt. ihn noch täglich für alles Mögliche», schenk» habe er zu Beginn allerdings Darum muss er sich heute nicht mehr sagt der rüstige Mann, der in Benken SG nicht gehabt, räumt er ein. Er sollte das kümmern. Aber zum Schreiben von geboren wurde und heute in Basel lebt. Bibliotheks-Archiv digitalisieren. Doch E-Mails oder zum Weiterleiten und Vor wenigen Monaten durfte er seinen angesichts des bevorstehenden Aus- Archivieren von Fotos mache er vom 90. Geburtstag feiern. Seine Frau, mit tritts aus dem Erwerbsleben wollte er Computer immer noch gerne Gebrauch. der er 63 Jahre zusammen war, starb diese Aufgabe lieber einer jüngeren «Ohne das Interesse für neue Errungen- vor ein paar Jahren. Person überlassen. Ein kleines Pro- schaften ist man bald weg vom Fenster», E-Mail, WhatsApp oder Excel-Tabellen gramm zum Mitgliederverzeichnis fing ist er überzeugt. Doch trotz aller Begeis- sind für ihn keine Fremdwörter wie ihn dann aber doch an zu interessieren. terung: Die digitale Welt hat nicht in (noch) für viele in seiner Generation, Das hat einen triftigen Grund: 50 Jahre jedem Lebensbereich von Werner Küng sondern wohlvertraute Begriffe. Die lang, bis im Jahre 2018, fungierte Wer- Einzug gefunden. Die Zeitung liest er Basis für sein grosses Interesse an der ner Küng als Präsident der BVB-Schüt- weiterhin lieber auf Papier. Visit Herbst 2019 7
lebensraum «Ich muss mir jetzt einen Ruck geben» Christine Rösli (67), Zürich Für junge Leute ist es ein Horror, wenn Bis heute nicht. «Der Kabelsalat für das ren und um Mails zu senden und zu sie eine Woche oder schon nur ein Fernsehen und das Telefon zu Hause empfangen. «Ich werde nur wenigen Wochenende ohne Handy oder Laptop reichen mir völlig aus», sagt sie. Wir sit- Bekannten meine Nummer geben.» (über)leben müssen. Christine Rösli aus zen in einem Café am Paradeplatz, und Fotos schiessen? «Eher nicht.» Zürich hat das 67 Jahre lang geschafft. sie zeigt schmunzelnd ihren neusten Ein bisschen ein beklemmendes Ge- Entzugserscheinungen sind bei ihr kei- Erwerb: ein noch frisch verpacktes fühl, in diesem neuen Feld Schritt zu ne auszumachen. Handy ... halten, verspürt sie schon. «Aber ich Christine Rösli zählt zu jenen Frauen, In den letzten Jahren sei ihr nämlich muss mir jetzt einen Ruck geben», die sich in der Vergangenheit nur in der immer bewusster geworden: Wer vom macht sie sich Mut. Sie möchte sich je- analogen Welt bewegt haben. Im öster- gesellschaftlichen Leben nicht abge- doch nicht von der Digitalisierung den reichischen Innsbruck in ärmlichen hängt werden wolle, müsse sich auf die Alltag bestimmen lassen. Zudem: Was Verhältnissen geboren, verliess sie das digitale Welt einlassen. Sie erzählt von ihr nicht behage, sei die Vorstellung von Elternhaus schon in jungen Jahren. Eine ein paar Erlebnissen, die sie zu einem Spuren im Netz, die faktisch jeder Klick richtige Ausbildung mit Zukunftspers- Umdenken veranlasst hätten. «Für einen hinterlasse. «Das will ich einfach nicht.» pektiven blieb ihr verwehrt. Ihren Le- Vortrag, der mich sehr interessierte, Im September nimmt sie nun an einem bensunterhalt verdiente sie mit Tätig- konnte man sich nur mit Handy kosten- Computerkurs für Ü60 teil. Auf einem keiten im Service, als Schwesternhilfe los anmelden», sagt sie. Sie musste ihre Zettel hat sie bereits Fragen notiert, auf im Spital und vor der Pensionierung Schwester um Hilfe bitten. die sie sich Antworten erhofft. «Wie noch in der Stadtküche in Zürich. Mit Viel hat sie mit dem Handy nicht vor. merke ich, dass der Akku bald leer ist?» Computern habe sie in ihrem Erwerbs- Es soll äusserst sparsam eingesetzt oder: «Sind SMS und E-Mail dasselbe?» leben nie etwas zu tun gehabt. werden, im Grunde nur zum Telefonie- Der Anfang wäre gemacht. 8 Visit Herbst 2019
ausgekommen.» – «Das ist mir alles viel zu kom- nen. Zudem zeichnen sich neue Optionen ab, die pliziert und stiehlt mir nur meine Zeit.» Solche von der Organisation von Mobilität bis zur pfle- und ähnliche Vorbehalte sind nicht selten von gerischen Versorgung Hochbetagter zu Hause älteren Menschen zu hören. Eine Verweigerungs- reichen. Am Universitätsspital Zürich (USZ) konn- haltung hat allerdings einen grossen Nachteil: ten Interessierte an einer Tagung beispielsweise Man droht langsam ins gesellschaftliche Abseits erfahren, wie das Internet, Sensoren und elekt- manövriert zu werden. ronische Geräte dazu beitragen, Diabetes besser Denn in zunehmendem Mass gibt es keine in den Griff zu bekommen. Nicht auszuschliessen Alternative mehr zur digitalen Welt. Typisches ist, dass in gar nicht so ferner Zukunft Diabe- Beispiel am Ende einer interessanten Radiosen- tes-Kranke ihre Glukosewerte per Smartphone dung: «Wenn Sie das alles noch einmal hören direkt an den Hausarzt übermitteln. möchten, verweisen wir zum Herunterladen der Sendung und weiterer Informationen gerne auf Vier mögliche Szenarien unsere Seite www ....» In einer Studie («Digital Ageing. Unterwegs in die alterslose Gesellschaft») hat das Gottlieb Duttwei- Zahlreiche Vorteile ler Institute (GDI) in die Zukunft geblickt. Wie Aktive Seniorinnen und Senioren können mit ih- Senioren und Seniorinnen von morgen leben, hän- ren Enkelkindern zudem mailen, Fotos aus den ge stark von ihrer Technologieaffinität ab. Für das Ferien austauschen oder mit ihnen skypen. Der Alter in Zukunft zeichnen sich gemäss GDI vier braun gebrannte ältere Nachbar kommt gerade mögliche Szenarien ab: aus den Ferien zurück und schwärmt vom > Die «klassischen» Alternden: Sie nutzen keine Schnäppchen, das er im Internet gebucht hat. neuen Technologien. Sie bauen auf ihre Fähigkei- Bahntickets kaufen, Steuererklärungen ausfüllen ten, die sie im Laufe ihres Lebens erworben ha- oder Röntgenbilder zu- ben. Am besten einsetz- senden: Digitales Know– bar sind sie für klas- how wird zunehmend Digitales Know-how wird sische Aufgaben älterer zum Schlüssel für die zunehmend zum Schlüssel für Menschen wie etwa die Alltagsbewältigung und die Alltagsbewältigung und Enkelbetreuung. die Teilhabe am gesell- > Die Durchstarter: Sie schaftlichen Leben. Ein Teilhabe am gesellschaftlichen nutzen neue Technolo- passives Verhalten kann Leben. Ein passives Verhalten gien, aber nur, um in der mit der Zeit auch teuer analogen Welt mehr zu zu stehen kommen. Ge- kann teuer werden. erleben. Sie wollen noch- bühren sind inzwischen mals neue Herausfor- an der Tagesordnung, wenn man seine Rechnun- derungen annehmen. Für die Gesellschaft sind gen weiterhin auf dem «Papierweg» bezahlen will. sie wertvoll, weil sie die soziale Vernetzung för- Immer mehr ältere Menschen brechen denn dern und ihre Energie zum Beispiel in gemein- auch in die digitale Welt auf, weil sie deren Vor- nützige Aktivitäten stecken. teile nicht missen oder die Nachteile nicht in Kauf > Die Bewahrenden: Sie sind ebenfalls stark ver- nehmen wollen. Gemäss einer von Pro Senectute netzt, aber auf einem anderen, technischen Ge- in Auftrag gegebenen Studie nutzten im Jahre biet. Sie messen Gesundheitswerte und sammeln 2015 bereits 56 Prozent Menschen ab 65 Jahren Daten über genetisch bedingte Krankheitsanfäl- das Internet – 47 Prozent mehr als fünf Jahre zu- ligkeiten. Sie sind stark auf das eigene persönli- vor. 2019 darf man von noch einigen Prozenten che Wohlergehen fokussiert. mehr ausgehen. > Die Progressiven: Sie könnte man als futuris- tischste Kategorie bezeichnen. Sie erhoffen sich Telemedizin im Vormarsch von neuen Technologien die Überwindung biolo- Gerade im Gesundheitsbereich, der ältere Men- gischer Grenzen wie Krankheit und Tod. Die schen besonders stark tangiert, kann sich ein Herausforderung für den Einzelnen ist die Sinn- Mitmachen lohnen. An einem Workshop-Anlass suche im ewigen Leben. in Stein am Rhein wurde darauf hingewiesen, Zwischen diesen vier Eckwerten werde sich dass sich nicht nur das Berufsbild von Medizinal- das Leben im Alter künftig abspielen, so die Stu- personen, sondern auch die Welt der Patienten die aus dem Hause Gottlieb Duttweiler–Institute. stark im Wandel befinde. Dank Google seien vie- Was letztlich dominiere, sei derzeit noch offen. le über Krankheiten besser im Bild. Medizinische Die Zukunft bleibt also spannend. Online-Beratung und Telemedizin würden immer bedeutender, nicht zuletzt in ländlichen Regio- Visit Herbst 2019 9
PUBLIREPORTAGE Praktisch: Individuelle, innovative Schweizer Notruflösungen. Nirgendwo fühlt man sich so sicher, wohl und zufrieden wie in den eigenen vier Wänden. Um dies zu ermöglichen und gleichzeitig die Angehörigen wenn nötig umgehend benachrichtigen zu können, gibt es verschiedene Notruf lösungen. Selbständig zuhause bleiben können und Für jeden oder jede die ganz persönliche Mit dem individuellen Abo kann jeder Nutzer trotzdem die Sicherheit haben, dass im Not Notruflösung. Die Notruflösungen setzen wählen, wer im Notfall kontaktiert werden fall umgehend jemand benachrichtigt werden sich aus drei Bausteinen zusammen: Knopf, soll: Nur die Angehörigen, die Angehörigen kann? Genau dies ermöglichen Notruf Gerät und Abo. So kann jeder seine Individu und die Notrufzentrale oder direkt die Not lösungen. Dass dies nicht unbedingt bedeu elle Lösung zusammenstellen. Auf Knopf rufzentrale. Nach Absprache kann auch die tet, einen grossen roten Knopf am Hand druck können die gewünschten Empfänger betreuende SpitexOrganisation mit den in gelenk tragen zu müssen oder eine klobige kontaktiert werden und die Nutzer des Not dividuellen Betreuungszeiten als Kontakt Notrufuhr täglich aufzuladen, zeigen die rufgerätes können über den Lautsprecher hinterlegt werden. neuesten Innovationen von SmartLife Care. des Basisgeräts mit ihnen reden. NOTRUFAUSLÖSER BASISGERÄTE ABONNEMENTS GPS SmartLife Care vertritt die Philosophie, dass niemand aus finanziellen Grün den auf ein Notrufgerät verzichten Partner von muss. Darum erhalten Kunden, welche Ergänzungsleistungen (EL) bezie hen, Informationen und Beratung erhalten Sie SmartLife Care AG einen grosszügigen Rabatt auf die jederzeit unter der Hotline 0848 65 65 65 Zürichstrasse 38 monatlichen AboKosten. (täglich von 06.30 bis 20.00 Uhr) oder 8306 Brüttisellen direkt auf www.smartlife-care.ch. EMail: support@smartlifecare.ch
lebensraum «Die Gruppe der Ü65 ist nicht homogen» Digitale Angebote werden auch von vielen älteren Menschen gerne und rege in Anspruch genommen. Und «wer digitale Dienstleistungen nützt, schätzt sie meist auch», sagt Sabina Misoch, Leiterin des Kompetenzzentrums Alter an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in St. Gallen. Sie hat eine breite Studie zu «Digitalisierung und Alter» durchgeführt. Interview: Markus Sutter Visit: Frau Misoch, was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Erkenntnisse der Studie «Digitali- sierung und Alter»? Persönlich Prof. Dr. Sabina Misoch: Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass ältere Menschen ab 65 Jahren Prof. Dr. Sabina Misoch ist Leiterin heute in grossem Ausmass digitale Dienstleistun- des interdisziplinären Kompetenz- gen benützen und zahlreiche Vorteile darin sehen. zentrums Alter an der Fachhoch- Wer die digitalen Möglichkeiten anwendet, schätzt schule St.Gallen. Misoch studierte sie in der Regel auch. Als wichtigste drei Plus- Psychologie, Philosophie, Literatur- punkte sind in unserer Studie die Verfügbarkeit wissenschaft und Soziologie an den zu Hause (64,4 Prozent), die Verfügbarkeit rund Universitäten Heidelberg und Karls- um die Uhr (63,3 Prozent) sowie die ortsunab- ruhe. Sabina Misoch ist verheiratet hängige Verfügbarkeit (55,9 Prozent) genannt und Mutter von vier Kindern. worden. Welche digitalen Dienstleistungen sind denn besonders populär? Gut 80 Prozent nannten die Suche nach Informa- sehr sensibel. 70 Prozent der 537 Antwortgeben- tionen im Netz als Erstes. Drei Viertel der Senio- den fühlten sich bezüglich Datensicherheit bei der rinnen und Senioren beziehen ihr Geld aus einem Nutzung digitaler Dienstleistungen hingegen Bank-/Geldautomaten, und immerhin 56 Prozent «wohl» oder «eher wohl». sind bereits mit E-Banking, also dem elektroni- schen Zahlungsverkehr, vertraut. Hingegen kau- Aber sie kaufen dennoch kaum im Internet ein? fen nur wenige ältere Menschen im Internet ein; Die Risikowahrnehmung ist ein anderer Punkt. vor allem das elektronische Bestellen von Lebens- Hier gehen die Meinungen bei den Ü65 stark aus- mitteln ist unter älteren Personen nicht gefragt. einander. Ein Beispiel: 25 Prozent stimmten dem Satz «ich fühle mich nicht wohl dabei, Zahlungen Wie stark wird der Sicherheitsaspekt gewichtet? im Internet auszuführen» vorbehaltlos zu. Eine Das Resultat zu diesem Thema war eigentlich die etwas grössere Gruppe (31 Prozent) stimmte die- grösste Überraschung. Die Sicherheitsbedenken ser Aussage aber gar nicht zu. scheinen viel kleiner zu sein, als wir angenom- men haben. Bei Sicherheitsfragen reagiert der Haben Sie dafür eine Erklärung? ältere Teil in der Bevölkerung traditionsgemäss Von Hochaltrigen (ab 80 Jahren) werden digitale Visit Herbst 2019 11
VOLKSHOCHSCHULE ZÜRICH Machen auch Sie mit ! en Strick das gegen Blühende Schatten- Verge ssen. wirtschaft Darknet: Digitale Unterwelt Bitcoin & Co.: Welt der Crypto- währungen Social Media: Funktions- weise, Nutzen und Eine Kampagne von Gefahren Work- shop Social Media Ein verwobener, vernetzter, verfloch- tener Globus Sinn «Da sind wir uns einig.» und Werte Rotkreuz-Notruf Meine Mutter will ihre Unabhängigkeit, ich ihre Sicherheit. Die Lösung: Der Rotkreuz-Notruf. Im Notfall wird schnell geholfen. Ich bin beruhigt – und sie kann weiterhin zuhause wohnen. Informationen unter Telefon 044 388 25 35 Erwachsenenbildung seit 1920. www.vhszh.ch · info@vhszh.ch · 044 205 84 84
lebensraum Dienstleistungen deutlich weniger in Anspruch als Nicht-Nutzer von der Gesellschaft abgehängt genommen als von den «jungen Alten» (wenn man zu werden droht, war auch ein vielfach genannter das so sagen will). Viele der Hochaltrigen sind nur Nachteil. Bei den «offline» und Älteren über 80 im analogen Zeitalter aufgewachsen und hatten Jahren ist uns ferner aufgefallen, dass viele Fra- mit Computern noch nichts zu tun – Frauen, die gen mit «weiss nicht» beantwortet wurden. nicht im Berufsleben standen, erst recht nicht. Bei Menschen im höheren Alter und tendenziell auch Was schliessen Sie daraus? bei Frauen wird der Faktor Sicherheit bei digita- Ein Hauptgrund dafür ist, dass ein grösserer Teil len Dienstleistungen stärker hinterfragt. Ein an- dieser Befragten die digitalen Möglichkeiten nicht deres Beispiel: Der Aussage «Wenn ich bei der nutzt und die Vorteile deshalb auch nicht ein- Nutzung von digitalen schätzen kann. Ein Stu- Dienstleistungen etwas «Bei Menschen im höheren Alter dienteilnehmer hat zu falsch mache, fürchte ich Recht gefragt, was man mich vor den Folgen» und tendenziell auch bei Frauen heute ohne Computeran- stimmen 66 Prozent der wird der Faktor Sicherheit bei schluss eigentlich noch über 80-Jährigen zu, aber bloss 51 Prozent digitalen Dienstleistungen stärker tun könne. Die digitale Welt überfordert viele der 65- bis 79–Jährigen. hinterfragt.» ältere Menschen. Ich Eine beträchtliche Diffe- fände es daher wichtig, renz bei den Antworten besteht auch zwischen wenn die Vorteile in skeptischen Kreisen noch solchen, die den Fragebogen online, und solchen, eingehender aufgezeigt würden. Man muss aber die ihn auf Papier ausgefüllt haben. Die Online- auch über die Nachteile sprechen, die die meisten Teilnehmenden stehen der digitalen Welt deutlich Seniorinnen und Senioren unabhängig vom Alter weniger skeptisch gegenüber als die andere Grup- beschäftigen. In dieser Beziehung sind nicht nur pe. Und Männer sind technikaffiner als Frauen. Dienstleister gefordert, sondern auch Gemeinden Zusammengefasst: Die Gruppe der Ü65 ist nicht und Vereine, welche solche Probleme noch stärker homogen. Das hat die Studie klar gezeigt. thematisieren sollten. Was haben Sie an Rückmeldungen von Älteren Gibt es spezifische Wünsche zur Unterstützung erhalten, die mit der Digitalisierung weniger bei den digitalen Möglichkeiten? oder gar nichts anfangen können? Ja, fast drei Viertel wünschen sich eine vertrau- Da wurde beispielsweise kritisiert, dass nicht enswürdige Kontaktperson, die per Telefon oder transparent ist, welche Daten über uns gesammelt per Mail (67 Prozent) erreichbar ist. Auf eine rege werden. Andere gaben zu bedenken, dass eine Nachfrage stossen auch Einführungskurse an zen- komplette Vernetzung von Daten gefährlich sei. tral gut erreichbaren Orten. Partiell gewünscht Aber auch, dass menschliche Beziehungen unter werden im Weiteren «Anleitungen, die keine Vor- dieser Entwicklung leiden, soziale Kontakte an kenntnisse voraussetzen», oder etwa der Verzicht Bedeutung verlören oder dass Arbeitsplätze im auf Werbung. Zuge der Digitalisierung verschwänden. Dass man Studie digitales Nutzungsverhalten Zwischen März und Juli 2017 führte das Inter- Die Studie verfolgte zwei Ziele: Erstens galt es, disziplinäre Kompetenzzentrum Alter der Fach- die verschiedenen Aspekte der Nutzung (Häufig- hochschule St. Gallen eine Studie über das digi- keit, Vor- und Nachteile, Risikowahrnehmung) tale Nutzungsverhalten von Menschen über 65 abzuklären. Und zweitens sollten Lücken und durch. Über Senioren-Plattformen, Alters- Bedürfnisse identifiziert werden, damit gezielte organisationen wie Pro Senectute sowie Alters- Verbesserungen für die ältere Bevölkerung lan- siedlungen erhielten die Teilnehmenden einen ciert werden können. Fragebogen, wahlweise online oder auf Papier. Das Durchschnittsalter der Studienteilnehmen- Unter der Federführung von Sabina Misoch den betrug rund 73 Jahre. 14 Prozent der Befrag- wurden 537 eingegangene Rückmeldungen ten waren über 80 Jahre alt, die älteste Person ausgewertet. Hochgebildete Personen waren in war 96. Die Stiftung Think Tank Thurgau hatte die dieser Studie etwas überrepräsentiert. Studie in Auftrag gegeben. Visit Herbst 2019 13
lebensart 14 Visit Herbst 2019
lebensart Mein Le Für Pro ben Sene Zürich erz ctute Kanton ählen Men aus ihrem schen Leben. Auf www.p szh.ch/visit finden Sie zehn filmis Generatio che nenporträ ts. Digitalisierer mit Augenmass Für den emeritierten ETH-Professor Albert Kündig war schon früh klar, dass nichts an der Digitalisierung vorbeiführt und dass diese massgebenden Einfluss haben wird auf die Gesellschaft und alle Lebensbereiche. Text: Robert Bösiger Foto: Christian Roth An der ETH in Zürich, im Museum für Kommuni- dem ehemaligen schweizerischen Bundespräsi- kation in Bern, am Pfäffikersee oder am Wohnort denten Edmund Schulthess (1868–1944), das im bernischen Münsingen könnte man sich mit Deutsche Reich werde jederzeit die Neutralität der Albert Kündig zu einem Gespräch treffen. Alle Schweiz respektieren und dass der Freiheit der diese Orte hätten eine Bedeutung und böten sich anderen Völker keine Gefahr drohe … deshalb an. Doch der emeritierte ETH-Professor Es kommt anders – und der kleine Albert erlebt Albert Kündig (82) bittet uns ins schmucke Mu- hautnah Militär im Dorf, notlandende Bomber in seum im Schloss Münsingen, das inmitten einer Dübendorf, Fliegeralarme und Luftschutzkeller, grosszügigen Parkanlage mit mehreren Gebäuden Lebensmittelmarken und Rationierung. Die Mut- liegt. Hier wirkt er seit gut anderthalb Jahrzehn- ter Elsa, eine Bauerntochter, führt als «unermüd- ten als Freiwilliger für das Museum, inventari- liche Hobbygärtnerin ihre eigene Anbauschlacht». siert Sammlungsgegenstände und Dokumente und wirkt bei der Gestaltung von Ausstellungen Visionäres bei der PTT mit. Von hier aus hat er auch federführend am Ihm sei schon früh «etwas Technisches» vorge- neuen Ortsgeschichtsbuch mitgewirkt, das 2010 schwebt, erinnert sich Albert Kündig. Zusammen erschienen ist. mit einem Kollegen baut er in der 9. Klasse nach einer Anleitung im Schweizer Jugendbuch «Hel- Wohlbehütete Kindheit veticus» einen Taschenradio – ein Erfolgserlebnis. Albert Kündig wächst in Pfäffikon ZH in einer gut- So will er zunächst Radioelektriker werden. Doch bürgerlichen Familie auf – «ohne Geschwister, dann besucht er die Kantonsschule Winterthur, aber mit vielen Nachbarskindern». Papa Albert, macht 1956 die Matura Typus C und studiert an der Jurist und Sekretär des Stadtzürcher Polizeivor- ETH Zürich. Eindruck macht ihm die an der ETH stands, nimmt den neugierigen Junior oft mit zum konstruierte elektronische Rechenmaschine na- Angeln – zunächst an einem Bach, dann am See mens «ERMETH»: «Die hatte einen Trommelspei- selber, wo die Familie ein Wochenendhäuschen cher. Ein heute gängiger Memorystick könnte so besitzt. Zur Zeit seiner Geburt wird die politische viel speichern, wie wenn man das ganze Audito- Grosswetterlage in Europa von Tag zu Tag explo- rium Maximum mit solchen ERMETH-Trommeln siver. Fast gleichentags versichert Hitler in Berlin füllen würde.» >> Visit Herbst 2019 15
lebensart Mit dem Diplom als Elektroingenieur in der Tasche keine Sekretärin mehr, mutterseelenallein in ei- zieht es ihn 1963 mit seiner Frau Margrit nach nem Büro. Mit der Aufgabe, ein halbes Jahr später Übersee an die Harvard University, wo er sich ins- zwei Vorlesungen zu halten und ein neues Labor besondere in die Hochfrequenztechnik vertieft – aufzubauen. Ich musste bei null beginnen.» Weil die Ehefrau sorgt als sich Albert Kündig schon zu Beginn der 1970er «Man sollte aufzeigen, welche Spitallaborantin für Jahre bei der PTT mit der künftigen Datenkommu- den Unterhalt. Wie- nikation auseinandersetzt, ist die Digitalisierung positiven Möglichkeiten es durch der zurück in der nie ein Fremdwort für ihn. Mehr noch: Ihm habe die Digitalisierung gibt. Aber auch, Schweiz stösst er schon früh gedämmert, dass die Digitalisierung 1964 zur Forschung- dereinst alle Bereiche des Lebens beeinflussen wo die Gefahren lauern.» sabteilung der PTT. würde. «Einem Freund habe ich Anfang der Er wird in Arbeiten 1970er-Jahre gesagt: ‹Du, es wird nicht mehr lan- zur digitalen Übertragungs- und Vermittlungstech- ge dauern, bis unsere Hi-Fi-Anlage zu Hause digi- nik eingebunden. Berufsbegleitend erwirbt er 1974 tal sein wird.› Dann hat er mich zweifelnd ange- den Doktortitel mit einer Dissertation «zur Beur- schaut und gesagt, das könne er kaum glauben.» teilung der Verzerrungen bei getasteter Sprach- übertragung». An die ersten Jahre bei der PTT er- Verheissungen und Risiken innert sich Kündig gerne: «Uns hat man machen, Er habe damals nicht realisiert, wie und in wel- experimentieren lassen. Und dabei in Kauf genom- chem Ausmass der Gebrauch der neuen Techno- men, dass auch mal etwas schieflaufen durfte.» logien mit Social Media etc. die Menschen verän- Zusammen mit Kollegen entwickelt er als Prototyp dert, räumt Kündig ein. Bereits 1989 bemerkte er eine erste digitale Telefonzentrale. Diese ist in der aber zu einem Kollegen an der ETH, das Internet Lage, zwischen gut 500 Telefonkanälen zu vermit- schaffe einerseits «Exhibitionisten» (modern: In- teln. fluencer) und anderseits «Voyeure» (Follower). 1983 stösst Albert Kündig zur ETH Zürich als Wie steht er heute der Digitalisierung gegen- Professor für Systemtechnik im Fachbereich Elek- über? «Ambivalent», sagt er und erklärt: «Ich bin trotechnik. «Eine andere Welt», sagt er: «Plötzlich in keiner Art und Weise ein Technikverächter, habe Inserat Sonnmatt tut gut. Gesund werden, gesund bleiben, gelassen altern. Sie erreichen uns telefonisch unter 041 375 32 32. www.sonnmatt.ch 16 Visit Herbst 2019
ein Smartphone und ein Tablet, eine Digitalkamera, Interessant in diesem Zusammenhang ist Albert und auch im Museum sind die neuen Technologien Kündigs persönlicher Umgang mit der schönen unverzichtbar. Aber wo es mir abstellt, ist, wenn neuen Welt: So lasse er die Finger vom E-Banking entweder der Staat (wie in China) oder grosse Tech- («weil ich dem System nicht traue»). Hingegen be- konzerne uns unsere Freiheit nehmen wollen.» Er stellt er hie und da online habe grosses Verständnis, dass es viele Menschen und bezahlt auch per Kre- gebe, die Angst haben vor Algorithmen, dem digi- ditkarte («weil es prak- talen Überwachungsstaat und einer allumfassen- tisch ist»). Dann hat er den «digitalen Behütung». auch ein Smartphone – die Befürchtet Albert Kündig, dass die Menschheit Kündigs kommunizieren eines Tages die digital getriebene Welt nicht mehr per Videoanruf mit ihrem unter Kontrolle haben wird? «Nein, bei aller Skep- Sohn Matthias, der als sis bin ich optimistisch, weil ich glaube, dass die USA-Korrespondent von ganz Jungen bereits wieder vernünftiger denken.» Radio SRF in Miami lebt. Zudem: «Das Ganze kann relativ rasch drehen, soll- Und schliesslich nutzt te es mal zu einem wirklich handfesten Skandal sein neues digitales Hör- oder einem Riesen-Blackout kommen.» Strikt da- gerät ein Verfahren, das er gegen ist er, dass der Staat im Falle der elektroni- schon in seiner Dissertation schen Identität die Hoheit über die Daten aus den untersuchte. Auf Twitter Händen gibt: «Das darf niemals in die Hände von aber verzichtet er lieber: privaten Firmen gelegt werden.» «Das ist Streubomben kommunikation». Wohlwollend, aber kritisch Was hält Albert Kündig Wo steht Albert Kündig im Spektrum zwischen von den immer weiter ver- Euphorie und Verteufelung der fortschreitenden breiteten intelligenten Digitalisierung? Kündig: «Ich bin mittendrin. Man Lautsprechern wie Alexa? Der heranwachsende Albert Kündig geht mit sollte den Menschen die Augen öffnen und aufzei- Sein Verdikt: «Um Him- seinem Vater oft fischen (Bild oben). Beim Bau gen, welche positiven Möglichkeiten es gibt, aber mels willen ja nicht!» Es des eigenen Hauses (1978) packt die ganze auch, wo die Gefahren lauern. Denn es geht ja gebe zwar Vorteile dank Familie mit an. nicht nur ums Geld, sondern auch um Freiheit Digitalisierung. Aber es und Selbstbestimmung.» Weiter sagt er: «Die Digi- gebe mindestens so viele tal-Missionare suggerieren uns, dass wir alle Auf- ‹Aber›. Kündig spielt auf die zunehmende elektro- gaben (auch soziale und Freiwilligenarbeit) in nische Entmündigung des Menschen an: «Am Tag, deren Hände geben sollen. Nach dem Motto: Über- an dem es mehr elektronische Butler gibt als Men- gebt eure Gemeindeverwaltung doch Google, die schen, an dem Tag wird es unheimlich.» So span- machen das viel billiger und besser. Doch das ist nend die digitale Welt ist und ihn noch immer fes- sehr gefährlich. Umso mehr, als ich befürchte, selt, so wichtig sind Albert Kündig und seiner Frau dass dieser Prozess unumkehrbar wäre.» Margrit (81) die Natur und das reale Leben. Was diesbezüglich in zehn Jahren sein wird, Das PTT-Archiv sichert die Geschichte der Post, Telegrafie und wisse er nicht, räumt Albert Kündig ein. Es könne Telefonie (PTT) in der Schweiz. Es ist das historische Unternehmens- in verschiedene Richtungen gehen. «Denkbar ist archiv der Post und der Swisscom: www.mfk.ch/ptt-archiv sogar, dass man dem erfolgreichen chinesischen Überwachungsstaat nacheifern möchte. Oder dass Inserat es den Menschen irgendwann doch wie Schuppen von den Augen fällt und es zu einer Umkehr kommt.» Brockenhaus, Abholungen und Räumungen, Reparatur-Service für Selektiver digitaler Alltag Elektro-Geräte, PC-Werkstatt Der rasante digitale Wandel hat nach Ansicht von Albert Kündig insgesamt eher fragwürdige Aus- (Verkauf und Support) wirkungen auf unsere Gesellschaft und das Zu- Öffnungszeiten: Mo – Fr 10.00 –18.30 Uhr | Sa 10.00 –17.00 Uhr sammenleben. Die verbreitete Skepsis gegenüber 5G hänge nicht nur mit der Strahlung zusammen, vielmehr realisierten die Leute, wie stark Infor- matisierung und Digitalisierung voranschreiten Hohlstrasse 489 | 8048 Zürich und dass man sich dieser Entwicklung kaum Tel. 043 336 30 00 | www.archezuerich.ch (mehr) entziehen könne. Visit Herbst 2019 17
PUBLIREPORTAGE Wenn der Sehsinn nachlässt... Haben Sie Mühe mit Lesen, Wir erarbeiten mit Ihnen Pers- Schreiben, Kreuzworträtsel lö- pektiven für Ihren Alltag. sen, oder im Haushalt? Er- Wie läuft eine Sehhilfen-Be- kennen Sie die Gesichter Ihrer ratung ab? Bekannten nicht mehr, fühlen Nach Aufnahme Ihrer persönli- Sie sich beim Einkaufen oder chen Daten und Einholung ei- draussen unsicher? Erfahren nes augenärztlichen Zeugnis- ses werden Sie von uns zu ei- Sie mehr darüber, wie Sie mit nem Beratungstermin eingela- Angebot der Sehhilfenberatung der Zür- den. cher Sehhilfe unterstützt wer- Unsere Fachperson in Low Vi- • Sozialberatung den können. sion geht mit Ihnen auf die • Low Vision Diagnose ein und erklärt Ihnen • Orientierung und Mobilität mögliche Auswirkungen. • Lebenspraktische Fähig- Text: Daniel Rey Danach ermittelt sie mit Ihnen keiten den Vergrösserungsbedarf und • Informations- und Kommu- Nimmt die Sehbehinderung sucht mit Ihnen zusammen nikationstechnologie im Alter zu? das passende Hilfsmittel aus, • Ergotherapie Immer mehr ältere Menschen das die spezifischen Aufgaben • Hilfsmittelausstellung erleiden im Alter eine Sehbe- in Ihrem Alltag erleichtert. Dies • Blindenschrift einträchtigung wie z. B. die al- kann z.B. eine Handlupe, eine • Kurse und Veranstaltungen tersbedingte Makuladegenera- Lupenbrille, eine Tischlupe mit tion (AMD), wobei das scharfe Beleuchtung, ein mobiles oder Kontakt Sehen stark beeinträchtigt ist. stationäres Bildschirmlesege- Dies führt in unserem visu- rät sein. Ergänzt wird das erste Beratungsstelle Zürich ell dominierten Alltag zu sehr Beratungsgespräch mit Infor- utherstrasse 14 einschneidenden, oft existen- mationen durch eine Sozialar- 8004 Zürich ziellen Auswirkungen für die beiterin, welche Ihnen weitere Tel. 043 322 11 70 Betroffenen und es ist nichts Rehabilitationsleistungen und mehr so, wie es vorher war. unterstützende Möglichkeiten Beratungsstelle Winterthur aufzeigt. Lagerhausstrasse 3 Was kann dagegen unter- 8400 Winterthur nommen werden? Wenn geriatrische, neurolo- Tel. 052 202 25 80 Es ist ratsam, nach einer er- gische Krankheiten oder ein folgten augenärztlichen Diag- Schlaganfall mit einer Seh- info@zsh.ch nose und entsprechender Be- beeinträchtigung verbun- www.zuercher-sehhilfe.ch handlung als ersten Schritt, die den sind? Dienste einer Beratungsstelle, In diesem Fall klärt eine Ergo- wie der Zürcher Sehhilfe, in therapeutin der Zürcher Seh- Anspruch zu nehmen. Wir bie- hilfe bei der betroffenen Per- ten ein vielfältiges Angebot wie son ab, wie sie bestmöglich in Sehhilfenberatung, diverse Re- ihrer Selbstständigkeit im All- Haben wir Ihr Interesse habilitationsleistungen sowie tag unterstützt werden kann geweckt? nützliche Hilfsmittel für den und bietet eine Behandlung zu Bitte nehmen Sie mit uns Kon- Alltag. Stellen Sie mit unserer Hause an. Diese wird ärztlich takt auf. Unterstützung Lebensqualität verordnet und von der Grund- und Lebenshilfe sicher, wenn versicherung der Krankenkas- Wenn Sie uns brauchen, Ihr Sehsinn nachlässt. se übernommen. sind wir gerne für Sie da.
lebensart Auch im Internet und in den sozialen Netzwerken sollten zur eigenen Sicherheit ein paar wichtige Punkte beachtet werden. So schützen Sie sich im Internet Die digitale Welt kann verführen und helfen. Sie kann aber auch Gefahren bergen. Die wichtigsten Tipps zum Umgang mit digitalen Medien. Text: Nina Fargahi Viele denken, dass Social Media noch ausschliess- Verwenden Sie lange Passwörter. Sie sollten lich das Reich der jüngeren Generationen seien. mindestens acht Zeichen sowie Zahlen, Symbole Doch auch viele ältere Menschen sind mittlerwei- und Gross- und Kleinbuchstaben enthalten. Ver- le auf den Geschmack gekommen. Sie nutzen das meiden Sie die Verwendung von Namen oder Ge- Internet und die sozialen Netzwerke mit viel En- burtstagen. Gute Passwörter bestehen aus kurzen thusiasmus. Viele Grosseltern kennen sich bes- Sätzen, die Sie sich merken können. Beispiel: tens aus mit Skype oder Facebook, chatten mit «Dieses P@ssw0rt vergesse 1ch nie!!» Angehörigen oder nehmen Kontakt auf mit längst aus den Augen verlorenen Freunden aus früheren Geben Sie Ihre persönlichen Passwörter nie- Zeiten. mals an Dritte weiter. Es sei denn, Sie haben Doch auch hier ist Vorsicht die Mutter der Por- jemanden bestimmt, dem Sie für die Verwaltung Foto: Adobe Stock zellankiste. Deshalb sollten auch im Internet und Ihrer Konten vertrauen. Somit verhindern Sie, in den sozialen Netzwerken ein paar wichtige dass sich jemand in Ihr Konto einloggt und es für Punkte beachtet werden: missbräuchliche Zwecke benutzt. >> Visit Herbst 2019 19
lebensart Teilen Sie keine heiklen Informationen. Sen- entsprechenden Einstellungen eines Dienstes den Sie niemandem heikle Informationen wie Kon- kennenzulernen, bevor sie ihn nutzen. Fast alle tonummern oder Sozialversicherungsnummern. Dienste verfügen über Einstellungen, mit denen Viele Betrüger geben sich auch als Unternehmen Sie kontrollieren können, wer Ihre Publikation aus, um Informationen von Senioren zu erhalten sehen darf. Facebook zum Beispiel verfügt über – genau wie am Telefon. Es gilt: Seriöse Unterneh- eine Reihe von Steuerelementen, mit denen nur men mit einem berechtigten Bedarf an Informa- bestimmte Freunde Ihre Posts sehen können. Sie tionen wissen, dass E-Mails und soziale Netzwerke können Ihre Beiträge auch beschränken auf eine für den Datenaustausch nicht sicher sind, und Gruppe, zum Beispiel nur auf Familienmitglieder. wenden andere Methoden an. Es gibt auch Einstellungen für Smartphones, die einschränken, wer Zugriff auf Ihren Standort, Posten Sie nicht auf Social Media, dass Sie un- Kontakte und andere persönliche Daten hat. terwegs sind. Viele Kriminelle nutzen soziale Netzwerke und konzentrieren sich auf die Häuser Seien Sie sich der Öffentlichkeit bewusst. Auch derjenigen, die öffentlich machen, wann und wo wenn Sie private Einstellungen aktiviert haben, sie unterwegs sind. kann es sein, dass Ihre Texte und Bilder in die breitere Öffentlichkeit gelangen. Wenn zum Bei- Aktivieren Sie die Datenschutzeinstellungen. spiel jemand Ihren Beitrag teilt und gleichzeitig Es lohnt sich, die Datenschutzrichtlinien und die keine Datenschutzbestimmungen nutzt, kann Ihr Beitrag auch von Menschen gelesen werden, die Sie ursprünglich ausschliessen wollten. Seien Sie Digitale Friedhöfe also vorsichtig, wenn Sie andere Menschen in Ge- Wenn ein Mensch stirbt, gibt es nutzernamen und Passwörter der schichten oder Bildern kennzeichnen. Bedenken viel zu regeln – immer häufiger Online-Zugänge aufgelistet sind. Sie, dass auch Arbeitgeber, Versicherungsgesell- auch beim digitalen Nachlass. Allerdings sollte man die Liste schaften oder Firmen Ihren Post sehen können. Dabei ist oft gar nicht bekannt, nicht neben dem Computer auf- wo der Verstorbene überall online bewahren. Es gibt sogenannte Melden Sie Missbrauch. Wenn Sie Nachrichten angemeldet war. Und selbst Passwort-Manager, die auf einem in den Social Media oder in Ihrem Mail-Konto er- wenn man es weiss, sind die Zu- USB-Stick die Passwörter ver- halten, die Ihnen verdächtig oder missbräuchlich gänge normalerweise gesichert schlüsselt speichern und Ände- erscheinen, öffnen Sie auf keinen Fall angefügte durch Passwörter. Es kann auch rungen automatisch abgleichen Dateien und antworten Sie nicht. Melden Sie es sein, dass kostenpflichtige Abon- können. Dieser Stick ist dann einer Person, der Sie vertrauen, oder dem entspre- nements weiterlaufen. Um alles ebenfalls mit einem hoffentlich chenden Dienst. Fast alle Websites sowie Online- zu kündigen, sind die Sterbe- guten Passwort geschützt, das und Mobilfunkanbieter haben Mitarbeiter, die auf urkunde und der Erbschein hilf- man dem Testament beifügen Beschwerden reagieren. Meldungen nimmt auch reich. Dann gewähren die meis- kann. MELANI entgegen, die Melde- und Analysestelle ten Anbieter den Angehörigen Auch in diesem Fall gilt: Wenn Informationssicherung des Bundes; hier finden Zugang zu den Daten im Internet. man rechtzeitig Vorkehrungen Sie auch weitere Informationen, wie Sie sich vor Hilfreich ist es, noch zu Lebzeiten trifft, macht man es seinen An- Gefahren im Internet schützen können. eine Liste anzulegen, in der Be- gehörigen leichter. Nützliche Infos zur Sicherheit im Internet: www.melani.admin.ch | www.connectsafely.org (in Englisch) Inserat Wir vermitteln Ihnen tatkräftige Arbeitshilfen für Reinigung, Garten, Entsorgung, www.etcetera-zh.ch Räumung, Wohnungswechsel, Dietikon 044 774 54 86 Glattbrugg 044 403 35 10 Botengänge, Endreinigungen usw. Thalwil 044 721 01 22 Zürich 044 271 49 00 Ein Angebot des SAH ZÜRICH 20 Visit Herbst 2019
Visit_Ins_A4_Juli_2019_Zeitlupe_Ins_A4_Nov_2018 17.07.19 16:33 Seite 1 Beethoven-Matinée I Zürcher Symphoniker Auftakt zum Beethoven-Jahr 2020 Werke von Ludwig van Beethove Violinkonzert D-Dur op. 61 Symphonie Nr.6 F-Dur op. 68 «Pastorale» Klassik-Konzerte zum Spezialpreis Die Zürcher Kulturszene Heiko Mathias Förster Leitung Sonntag, 1. September 2019 aktiv erleben 11.30 Uhr 50% Seniorenrabatt Sommerkonzert Zürcher Symphoniker ... mit dem THEATER CLUB «Mediterranes Sommerkonzert» Mendelssohn: Symphonie Nr. 4 in A-Dur Erleben Sie Klassische Musik, Oper, Rimsky-Korsakow: «Capriccio Espagnol» sowie Werke von Rossini, Bizet, Rodrigo Ballett und Schauspiel zu attraktiv Heiko Mathias Förster Leitung vergünstigten Preisen! Sonntag, 1. September 2019 15.30 Uhr 50% Seniorenrabatt Galakonzert Wiener Klassik Zürcher Symphoniker Schubert: Symphonie h-Moll «Unvollendete» Mozart: Klarinettenkonzert KV 622 Beethoven: Symphonie Nr.7 A-Dur op.92 Patricia Sà Duarte Klarinette Heiko Mathias Förster Leitung Mittwoch, 9. Oktober 2019 14.30 Uhr 50% Seniorenrabatt Beethoven-Matinée II Zürcher Symphoniker Beethoven: Coriolan-Ouvertüre op. 62 Mit dem Theaterclub öffnen sich die Türen Beethoven: 2.Klavierkonzert B-Dur op.19 Beethoven: Symphonie Nr.5 c-Moll op.67 zur Zürcher Kulturszene: H.M. Förster Ltg Michiko Tsuda Klavier Opernhaus Zürich Einführungen, Hausführungen Sonntag, 13. Oktober 2019 und regelmässig Vorstellungen mit 40% Vergün- 11.30 Uhr 50% Seniorenrabatt stigung; 50% Rabatt am Sonntagnachmittag Schauspielhaus 1/2 Preis sonntags um 15 Uhr Südwestdeutsche Philharmonie sowie für alle Montags-Vorstellungen, Einführun- gen sowie Blicke hinter die Kulissen Südwestdeutsche Philharmonie Edvard Grieg: «Peer Gynt»-Suite Nr. 1 Tonhalle Attraktive Vergünstigungen für jährlich Grieg: Klavierkonzert a-Moll op. 16 über 100 Konzerte sowie Konzerteinführungen Dvorak: Symphonie Nr. 6 D-Dur op. 60 Kleintheater Probenbesuche, Ermässigungen H.M.Förster Leitung Simon Bürki Klavier Kunsthaus Regelmässige Museumsführungen Sonntag, 13. Oktober 2019 Theaterfahrten Preisgünstige Abstecher in die 17.00 Uhr 50% Seniorenrabatt anderen Schweizer Theaterstädte Beethoven-Gala Prague Royal Philharmonic Oper- und Konzertreisen Berlin, Dresden, Prag, St. Petersburg, Barcelona, Bilbao, Krakau, Wien, Beethoven: Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 New York, Verona, Venedig, Hamburger Elbphil- Beethoven: 3.Klavierkonzert c-Moll op.37 harmonie und weitere interessante Kulturstädte Symphonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 «Eroica» auf jährlich 15 bis 20 attraktiven Reisen H.M.Förster Ltg Alexei Volodin Klavier Gratis ins Theater Jährlich mindestens Sonntag, 2. Dezember 2019 20 Gelegenheiten zum kostenlosen Theater- 14.30 + 18.30 Uhr 50% Seniorenrabatt oder Konzertbesuch Neujahrskonzert Prague Royal Philharmonic Tonhalle Maag unverbindliche Informationsunterlagen Gerne senden wir Ihnen ein aktuelles Theater- club-Veranstaltungsprogramm zu, welches Ihnen Kompositionen der Strauss-Dynastie: Ein Feuerwerk unvergesslicher Walzer, Ou- einen Überblick der attraktiven Vergünstigungen vertüren, Polkas und Quadrillen gibt. Der jährliche Mitgliederbeitrag beträgt 195 Heiko-Mathias Förster Leitung Franken und berechtigt jeweils zwei Personen zur Freitag, 3. Januar 2020 Nutzung des reichhaltigen Angebots. ✄ 11.30 Uhr 50% Seniorenrabatt THEATERCLUB Tonhalle Maag Zürich Email-Bestellung: theaterclub@bluewin.ch Unverbindliche Informationsunterlagen Ja, ich/wir möchte/n die Vorteile des ZÜRCHER Kategorie 1 Kategorie 2 Kategorie 3 THEATERCLUBS kennenlernen und bitte/n um unver- Bitte Anzahl Karten im Kästchen vermerken! Anzahl Anzahl Anzahl bindliche Zusendung des aktuellen Programms. 01.09.19 11.30h Beethoven-Matinée I 126.– 63.– 96.– 48.– 66.– 33.– bitte ankreuzen, falls gewünscht 01.09.19 15.00h Sommerkonzert 126.– 63.– 96.– 48.– 66.– 33.– 09.10.19 14.30h Galakonzert Wiener Klassik 126.– 63.– 96.– 48.– 66.– 33.– Vorname 13.10.19 11.30h Beethoven-Matinée II 126.– 63.– 96.– 48.– 66.– 33.– 13.10.19 17.00h Südwestdt. Philharmonie 126.– 63.– 96.– 48.– 66.– 33.– Name 02.12.19 14.30h Beethoven-Gala (Nachmittag) 126.– 63.– 96.– 48.– 66.– 33.– Strasse 02.12.19 18.30h Beethoven-Gala (Abend) 126.– 63.– 96.– 48.– 66.– 33.– 03.01.20 11.30h Wiener Neujahrskonzert 126.– 63.– 96.– 48.– 66.– 33.– PLZ/Ort Eintrittskarten mit 50% Seniorenrabatt Telefon Einsenden an: THEATERCLUB Bellerivestr. 217 8008 Zürich Zusendung der Billette gegen Rechnung an rechts stehende Adresse (zahlbar innert 14 Tagen)
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