AG 2: POTENZIALE NUTZEN - AUSBILDUNG FÜR ZIELGRUPPEN ERLEICHTERN

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AG 2: POTENZIALE NUTZEN - AUSBILDUNG FÜR ZIELGRUPPEN ERLEICHTERN
AG 2: POTENZIALE NUTZEN – AUSBILDUNG FÜR
         ZIELGRUPPEN ERLEICHTERN
Potenziale nutzen – Ausbildung für Zielgruppen erleichtern

1. Ausgangslage und Eckpunkte mit Zahlen, Daten und Fakten
2. Ursachen der „Ausbildungslosigkeit“
3. Sozio‐demografische Merkmale der Ausbildungssuchenden
4. Projekt „Ausbildungsvorbereitung im Verbund“ – eine
   Kooperation von Jobcenter – Innungen – Betrieben
5. Fazit und Ausblick

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1. Ausgangslage und Eckpunkte mit Zahlen, Daten, Fakten
Im Jobcenter Region Hannover sind:
   von den rd. 5.500 „Aktivierungs‐Kunden“ (Alo/Asu)
•ca. 80 % ohne Ausbildung
•ca. 17 % ohne Schulabschluss
•ca. 23 % Ausländer
•über 60 % mit Migrationshintergrund
    von den rd. 8.600 „nicht zu Aktivierenden“ (gem. § 10 SGB II) sind:
•70 % Vollzeit‐Schulpflichtige
•12 % Auszubildende
•15 % Alleinerziehende

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2. Sozio‐Demografische Merkmale der Ausbildungssuchenden

Bewerber für Ausbildungsstellen im Ausbildungsjahr 2012/2013
insgesamt Region Hannover: 7.958 (52 % SGB II)
darunter:
   •   21 Jahre und älter:   2.111 (27 %)
   • Ausländer: 1.332 (17 %)
   • Schulentlassjahr im Berichtszeitraum:   3.579 (45 %)
   • Schulentlassjahr im Vorjahr:            1.537 (19 %)
   • Schulentlassjahr in früheren Jahren:    2.842 (36 %)
   • Altbewerber – SGB II und SGB III:       Anteil 55 %
   • Altbewerber – nur SGB II:               Anteil 80 %

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3. Ursachen der Ausbildungslosigkeit
Viele Ausbildungsbetriebe stellen mangelnde „Ausbildungsreife“ bei den
Ausbildungssuchenden fest.
Wesentliche Ursachen sind:
   • Defizite bei den schulischen Leistungen
   • Anforderungen an sog. „Soft‐Skills“ (Zuverlässigkeit, Motivation,
     Leistungsbereitschaft etc.) können nicht erfüllt werden.
   • ungünstige familiäre Verhältnisse (Bildungsdefizite, demotivierende
     Verhaltensmuster des sozialen Umfeldes)
   • Migrationshintergrund und andere soziobiografische Merkmale wie
     Kindesbetreuung oder gesundheitliche Einschränkungen
   • Komplexität der Arbeitswelt und steigende betriebliche Anforderungen
   • regionales Ausbildungsangebot ist unzureichend – Berufswünsche und
     Ausbildungsstellen passen nicht zusammen ‐ Miss Match ‐

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4. Projekt „Ausbildungsvorbereitung im Verbund“
Zielsetzung:
Ausbildungsvorbereitung und Vermittlung in Ausbildung von Jugendlichen mit
schwerwiegenden Vermittlungshemmnissen, die mit Einsatz der vorhandenen
Basisinstrumente nicht in eine Ausbildung einmünden konnten.
Wesentliche Elemente sind die Verzahnung von
   ƒ Motivation, Stabilisierung und beruflicher Orientierung,
   ƒ sozialpädagogischer Begleitung,
   ƒ flexiblen betrieblicher Praxisphasen,
   ƒ überbetrieblicher Stütz und Förderunterricht,
   ƒ Beratung und Unterstützung der Betriebe
   ƒ Übergangscoaching
   Die Angebote werden im engen Verbund von Jugendwerkstatt, Innungen und
      Betrieben unterbreitet.
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Das Projekt „Ausbildungsvorbereitung im Verbund“ –
    beginnt mit einem Versprechen:
                 „Wer durchhält hat einen Ausbildungsplatz“
Maler‐ und                 Innung des           Pro Beruf        Landeshauptstadt         Bäckerinnung
  Lackiererinnung        Gebäudereiniger‐         (IHK)             Hannover               Hannover
     Hannover              Handwerks
                            Hannover

•    Maler‐ und          •   Gebäude‐       •   Koch/Köchin      •   Gärtner –        •    Bäcker
     Lackierer               reiniger       •   Fachkraft im         Zierpflanzen‐    •    Bäckereifach‐
•    Fahrzeuglackierer                          Gastgewerbe          bau                   verkäufer/in
•    Werbetechniker/                        •   Restaurantfach   •   Florist/in
     Schilder‐ und                              frau/‐mann       •   Metallbauer/in
     Lichtreklame‐                          •   Hotelfachfrau/   •   Tischler
     hersteller                                 ‐mann
•    Bau‐ und Metall‐                       •   Hotelkauffrau/
     maler/‐malerin                             ‐mann
•    Bauten‐ und                            •   Fachkraft für
     Objektbeschichter                          Systemgastro‐
                                                nomie
                                                                                                         7
Struktur des Projektes „Ausbildungsvorbereitung im Verbund“
 Akteur                Erste Phase                     Zweite Phase                 Dritte Phase
                     ( 3 – 5 Monate)                  ( 4 – 6 Monate)              (bis 4 Monate)
           •   Motivation                       •   Betriebliche Vor‐       •   Ausbildungsbegleitung
           •   Orientierung                         qualifizierung und          nach Abschluss des
           •   Stabilisierung +                     Coaching                    Ausbildungsvertrages
               Berufswegplanung
Träger     •   Berufliche Orientierung          •   Sozialpädagogische      •   Sozialpädagogische
           •   Training sozialer Kompetenzen        Alltagshilfen               Alltagshilfen
           •   Sozialpädagogische Alltags‐      •   Krisenintervention      •   Krisenintervention
               hilfen / Krisenintervention      •   Gruppenangebote         •   Gruppenangebote
           •   Kompetenz‐ /                     •   Berufliche Neu‐
               Eignungsverfahren                    Orientierung (sofern
           •   Bewerbungstraining                   notwendig)
           •   Praktikumsvorbereitung
Innung /   •   Betriebserkundungen              •   Langzeitpraktikum im    •   Ausbildung im Betrieb
Betrieb    •   Kurzpraktikum im Betrieb             Betrieb                 •   Fachbezogener
           •   Fachbezogener Förderunterricht   •   Fachbezogener und           Förderunterricht
           •   Akquise von Ausbildungsplätzen       Fachpraktischer         •   Vermittlung in abH
                                                    Unterricht (Innung)     •   Berichtsführung
                                                •   Beratung der Betriebe   •   Beratung und Begleitung
                                                •   Vermittlung in              der Ausbildungsbetriebe
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Finanzierung des Projektes „Ausbildungsvorbereitung im Verbund“
  Finanzierungsgrundlagen:
  Freie Förderung nach § 16 f SGB II,
  Kofinanzierung durch Kommunale – und Landesmittel
  •Jobcenter: Weiterentwicklung des Regelinstrumentariums für die Zielgruppe
  Jugendlicher mit multiplen Vermittlungshemmnisses zur Förderung der
  Eingliederung in Ausbildung
  •Region Hannover: Förderung der Berufsausbildung für junge Menschen mit
  besonderem Förderbedarf, Beitrag zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit und
  zur Fachkräftenachfrage der Betriebe vor Ort
  •Land Niedersachsen: Innovative Maßnahme der Jugendwerkstatt „Pro Beruf“,
  Kooperationsprojekt mit Betrieben (1. Durchlauf 2012/2013)

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Ergebnisse des 1. Durchlaufs (November 2012 – Oktober 2013)
Es standen 30 Teilnehmerplätze zur Verfügung:
Insgesamt sind 62 Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingemündet
davon:
¾waren 21 Jahre und älter:                                       66%
¾hatten einen HS‐Abschluss oder keinen Schulabschluss:           83%
Stand November 2013, Abschluss des 1. Durchlaufs:
¾Vermittlung in Ausbildung:                              17
¾Aufnahme einer Beschäftigung:                                   3
¾Sonstiger Verbleib:                                             7
¾Übergang in andere Maßnahmen:                                   6
¾Kündigungen/Abbrüche:                                           29
Am 01.11.2013 ist der 2. Durchlauf mit 40 TN‐Plätzen gestartet
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5. Fazit und Ausblick
 • Durch präventive Ansätze im Rahmen schulischer Förderung und
   Berufsorientierung muss der direkte Übergang in eine Ausbildung
   verbessert werden
 • Ausbildungsgeeignete Jugendliche sollen nicht mehr im Übergangssystem
   der Berufsvorbereitung „versorgt“ werden, sie sollen direkt ein „anderes“
   Ausbildungsangebot erhalten
 • Jugendliche, die aufgrund der Problemlagen keine Ausbildung beginnen
   können, benötigen praxisorientierte und betriebsnahe Berufsvorbereitung
 • Für das Gesamtsystem „Übergang‐Schule‐Beruf“ muss eine Koordinierung
   und Verzahnung der Strukturen und Prozesse vor Ort , z.B. durch Bildung
   von Verbünden, erfolgen.

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bedankt sich für Ihre Aufmerksamkeit!
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