AGENTUR ZUR FÖRDERUNG DER BERUFLICHEN WEITERBILDUNG IN DER METALL UND ELEKTROINDUSTRIE BADEN WÜRTTEMBERG E. V.
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AGENTUR ZUR FÖRDERUNG DER BERUFLICHEN WEITERBILDUNG IN DER METALL UND ELEKTROINDUSTRIE BADEN WÜRTTEMBERG E. V.
Berufliche Weiterbildung in der digitalen Arbeitswelt DGB-Forum #Digitalisierung – Mit uns (mit-)bestimmt Karlsruhe, 29. Juni 2018 Dr. Stefan Baron 2
Kerninhalte des Tarifvertrags Anspruch auf ein regelmäßiges Qualifizierungsgespräch. Information des BR über den Qualifizierungsbedarf und vereinbarte Qualifizierungsmaßnahmen, Beratung über die Umsetzung unter Berücksichtigung betrieblicher Prioritäten. Vollzeitbeschäftigte haben nach 5 Jahren Anspruch auf eine einmalige befristete Teilzeit bzw. befristete Ausscheidensvereinbarung für weitergehende Qualifizierungen im Rahmen der persönlichen beruflichen Entwicklung.
§ 8 TV-Quali: Die AgenturQ bietet Unterstützung bei der Umsetzung des Tarifvertrags zur Qualifizierung für die Beschäftigten. informiert die Betriebsparteien über Möglichkeiten der beruflichen Weiterbildung, zu Fördermöglichkeiten und zur Kompetenzfeststellung. entwickelt neue Weiterbildungskonzepte für die Betriebe der Metall- und Elektroindustrie.
Unsere Weiterbildungskonzepte sind lösungs- und praxisorientiert, haben alle Beschäftigtengruppen im Blick, beteiligen alle Akteure, die gesammelten Erfahrungen müssen einbezogen werden, wirken nachhaltig: Beide Betriebsparteien müssen beteiligt werden, können keine fertigen Lösungen bieten.
Szenario: Veränderung des Bedarfs an Erwerbspersonen in Baden-Württemberg Universitätsstudium/Promotion 7,8 Meister/Techniker/Fachsschulen 2,4 Duale Ausbildung -1,2 Helfer- und Anlerntätigkeiten -4,7 -15,0 -10,0 -5,0 0,0 5,0 10,0 15,0 2035 2028 2023 Quelle: BIBB-IAB Qualifikations- und Berufsprojektion. Im Vergleich zur Projektion für 2018. Basisszenario. 9
Anforderungen an die betriebliche Weiterbildung bis 2025 Wearables Additive Verfahren Cyber-physikalische Systeme Robotik Umgang mit Big Data Web 2.0 Gestaltung von Innovationen Datenschutz/Privacy Interdiszipl. Zusammenarbeit 0 20 40 60 80 100 Aktuell schon von Bedeutung Bis 2025 von Bedeutung Auch bis 2025 keine Bedeutung Quelle: VDMA 2016, Industrie 4.0 – Qualifizierung 2025
Die technologischen Neuerungen erfordern eine beständige Weiterentwicklung meiner Fähigkeiten und Kompetenzen Kein Abschluss 66 % Lehre/Berufsabschluss 73 % Insgesamt 78 % Uni/FH 81 % Meister/Techniker 87 % 0 20 40 60 80 100 Quelle: BMAS Monitor Digitalisierung am Arbeitsplatz
Der Betrieb bietet mir ausreichend Möglichkeiten zur Weiterbildung an: 50,6 % ab 1.000 MA 36,9 % 200-999 MA 29,1 % bis 199 MA 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 trifft voll und ganz zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft nicht zu Quelle: IG Metall-Beschäftigtenbefragung 2013, Baden-Württemberg 12
Unternehmen fehlt es an Unterstützung rund um die Weiterbildung Die Weiterbildungsangebote sind zu teuer Wir können die Qualität der Angebote nicht beurteilen Uns fehlt ein Überblick über die Angebote Die Angebote sind nicht ausreichend auf die Bedürfnisse unseres Unternehmens abgestimmt Wir können auf die Arbeitskraft der Mitarbeiter, die weitergebildet werden, nicht verzichten Die Angebote finden zu weit weg statt Es gibt keine Hinderungsgründe 0 5 10 15 20 25 30 35 40 Quelle: Bitkom 2016, Neue Arbeit - wie die Digitalisierung unsere Jobs verändert 13
Agilität beruflicher Weiterbildung Praktikabilität? Flexibilität? Agilität? Formale Non-formale Informelle Weiterbildung Weiterbildung Weiterbildung Duale Berufsausbildung 14
Agilität beruflicher Weiterbildung Neuordnungsverfahren dauern zu lange, sie reagieren, gehen aber nicht pro- aktiv voran, kommen daher häufig zu spät. Formale Weiterbildungsangebote sind für Unternehmen häufig eine Beruhigungspille: „Wir haben ja etwas getan/angeboten.“ 15
Neue industrielle M+E Berufe Neue Berufsbildposition „Digitalisierung der Arbeit, Datenschutz und Informationssicherheit“ 2015: - Markteinführung Amazon Echo Zusatzqualifikationen auch - Markteinführung Apple Watch durch Weiterbildung Sept. 2018 März 2022 16
Immer die selben Denn wer hat, dem wird gegeben. Unser Mantra: Un- und Angelernte und Ältere beteiligen sich zu selten an beruflicher Weiterbildung. Aber: Das stimmt so nicht. Es lohnt sich, genau hinzuschauen. Die Unternehmensgröße ist ein wichtiger Faktor. 17
Der Anteil informeller Weiterbildung darf nicht unterschätzt werden 60 Hochschulabschluss 50 44,3 40 Meister/Techniker/(Fach- )Hochschulreife 30 Berufsabschluss 20 10 Kein Berufsabschluss 37 0 0 10 20 30 40 50 60 70 25-34 35-44 45-54 55-64 Betriebliche Weiterbildung Informelle Weiterbildung Informelle Weiterbildung Betriebliche Weiterbildung Quelle: AES 2016, Weiterbildung in den letzten 12 Monaten Prospektive Weiterbildung für Industrie 4.0 18
Sichtbarmachung informeller Kompetenzen Anhand von konkreten Arbeitsaufgaben Lebenslauf Anhand von Kompetenzerfassung Tätigkeiten aus der Freizeit (fachbezogen) Kompetenzerfassung (fachübergreifend) Individuelles Aufgabenprofil Interpretation Aufgabenprofil + Validierung durch Fachexperten 19
Sichtbarmachung informeller Kompetenzen Lebenslauf Fachlich Fachlich Freizeit Ausdruck innerhalb M+E außerhalb M+E Persönliche Angaben Arbeitsfelder Tätigkeiten Sich um anderen Menschen kümmern Schulbildung außerhalb M+E Technisch/handwerk- Berufsausbildung lich tätig sein Teilarbeitsfelder Sprach- Berufl. Weiterbildung kenntnisse Aktivitäten organisieren & steuern Betr. Sonderaufgaben Aufgaben- Computer- Wissen vermitteln/ Schulungen gruppen kenntnisse weitergeben/prüfen Hobbies/Ehrenamt Künstlerisch tätig sein Aufgaben Schul. fürs Ehrenamt In Gemeinwesen/ Politik tätig sein 20
Anerkennung inform. Kompetenzen Systematische und nachhaltige Förderung von informellen Kompetenzen Validierung der Kompetenzen Anerkennung und Zertifizierung Anschlussfähigkeit an bzw. Anrechenbarkeit auf formale Qualifizierungen 21
Weiterbildung 2023 WB 4.0 In den nächsten In den nächsten In den nächsten 12 Monaten zwei Jahren fünf Jahren
Implementierung von Weiterbildung 4.0 Beteiligung aller Akteure Problemdefinition, Identifizierung der Herausforderung Ziel und Wegbestimmung: Definition zukünftiger Kompetenzanforderungen Inventur: Über welche formellen und informellen Kompetenzen verfügen die Mitarbeiter/innen?
Implementierung von Weiterbildung 4.0 Gestaltung passender Weiterbildungsangebote und lernförderlicher Umgebungen Weiterbildung gibt es nicht zum Nulltarif und nebenher Wissenstransfer Weiterbildungscontrolling Anpassung an veränderte An- forderungen
Kompetenzen des Betriebsrats in der beruflichen Weiterbildung § 90 BetrVG § 91 BetrVG § 92 BetrVG § 92a BetrVG Unterrichtungs- und Mitbestimmungsrecht bei Unterrichtungs- und Vorschlagsrecht zur Beratungsrechte über die der Änderung der Beratungsrecht zur Sicherung und Förderung Planung von Arbeitsver- Arbeitsplätze, des Personalplanung der Beschäftigung, fahren, Arbeitsabläufen Arbeitsablaufs oder der insbes. der Qualifizierung oder der Arbeitsplätze Arbeitsumgebung der Arbeitnehmer § 95 BetrVG § 96 BetrVG § 97 BetrVG § 98 BetrVG Mitbestimmungsrecht bei Beratungs- und Mitbestimmungsrecht bei Mitbestimmungsrecht bei den Auswahlrichtlinien für Vorschlagsrecht zum der Einführung von der Durchführung von Einstellungen, Ver- Berufsbildungsbedarf und Maßnahmen der Maßnahmen der setzungen, Umgrup- der Förderung der betrieblichen betrieblichen pierungen, Kündigung beruflichen Weiterbildung Weiterbildung Weiterbildung § 111 ff. BetrVG TV-Quali Informations- und Informationsrecht über den Qualifizierungsbedarf und vereinbarte Beratungsrecht bei Qualifizierungsmaßnahmen. Mindestens jährliche Beratung über die Umsetzung. Betriebsänderung: Mitwirkung bei der Konfliktlösung , wenn zwischen Beschäftigten und Arbeitgeber kein Interessensausgleich, Einvernehmen über den Qualifizierungsbedarf und/oder die daraus resultierenden Sozialplan notwendigen Qualifizierungsmaßnahmen erzielt wird. 25
Prospektive Weiterbildung für Industrie 4.0 Ein innovatives Projekt zur beruflichen Weiterbildung im Rahmen von Industrie 4.0 in Betrieben der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg Projektträger: Gefördert durch: Projektpartner: 26
Projektziele Weiterbildungskonzept 4.0 zur arbeitsprozessorientierten Qualifizierung Vermittlung eines Verständnisses der Prozessabläufe und systemtechnischen Zusammenhänge am im I4.0 Workflow Identifikation von Gestaltungsoptionen und Umsetzungsmöglichkeiten im Rahmen der betrieblichen Weiterbildung Stärkung personaler und sozialer Kompetenzen
PIIAC 2012 – Das „Erwachsenen PISA“ 18,4 % der Befragten erreichen bei den Mathekompetenzen nicht das Niveau 2 Mit ganzen Zahlen und geläufigen Dezimalzahlen, Prozentangaben und Brüchen zu rechnen, einfache Messungen durchzuführen und mit räumlichen Darstellungen umzugehen, zu schätzen, relativ einfache Daten und Statistiken in Texten, Tabellen und Grafiken zu interpretieren. 34,9 % der Befragten erreichen bei der technologiebasierten Problemlösekompetenz nicht das Niveau 2
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Die beteiligten Betriebe in Phase I 30
Projekt „Prospektive Weiterbildung für Industrie 4.0“ Weiterbildungskonzept 4.0 Leitfaden 7 Basismodule Firmenspezifische Projekte Technische Assistenzsysteme Fernwartung und -steuerung Nutzung von mobilen Endgeräten Lernprozessbegleiter Arbeitsprozesswissen Arbeiten mit dem virtuellen Raum Arbeiten mit Robotern 31
Umsetzungsbeispiel „Arbeitsprozesswissen 4.0“ (1) Ziele Lernen, die eigenen Aufgaben im Kontext betrieblicher Abläufe zu erkennen und, besonders im Fall von Störungen, adäquat zu reagieren TN können • die Relevanz der eigenen Arbeitstätigkeit in Verbindung mit vor- und nachgelagerten Arbeitsabläufen einschätzen • die Bedeutung von unterschiedlichen Anforderungen an die eigene Arbeitstätigkeit erkennen (z. B. Qualität, Zeitdauer, Dokumentation, Kommunikation) • im Fall von Störungen und unvorhergesehenen Ereignissen mit den richtigen Personen sachgerecht kommunizieren • förderliche und hinderliche Bedingungen für den Erwerb von Arbeitsprozesswissen erkennen und gegenüber betrieblichen Entscheidungsträgern kommunizieren 32
Zum Schluss 33
Berufliche Weiterbildung muss … arbeitsprozessorientiert und prospektiv gestaltet werden. Sie muss flexibel auf eine sich verändernde Arbeitswelt reagieren. die ständige Fortentwicklung des fachlichen, methodischen und sozialen Wissens ermöglichen (Erhaltungsqualifizierung). dabei unterstützen, veränderte Anforderungen im eigenen Aufgabengebiet erfüllen zu können (Anpassungsqualifizierung). dabei unterstützen, eine andere gleichwertige oder höherwertige Arbeitsaufgabe für zu besetzende Arbeitsplätze übernehmen zu können. 34
Save the date Fachtagung ‚Berufliche Weiterbildung für die Industrie 4.0‘ u.a. mit - Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut MdL - Detlef Scheele, Vorsitzender der Bundesagentur für Arbeit - Dr. Stefan Wolf, Vorsitzender Südwestmetall - Roman Zitzelsberger, IG Metall Bezirksleiter 18. Juli 2019, ab 9:30 Uhr Sparkassenakademie Stuttgart
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Dr. Stefan Baron AgenturQ Lindenspürstr. 32 70176 Stuttgart Tel: 0711-3659188-11 Mobil: 0172-5226546 Mail: baron@agenturq.de www.agenturq.de @agenturq
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