AKTIONSPLAN FÜR NACHHALTIGE ENERGIE (APNE) - für die Marktgemeinde Laxenburg Oktober 2011
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Aktionsplan für Nachhaltige Energie der Marktgemeinde Laxenburg Oktober 2011 Impressum Die Erarbeitung wird von der Energieagentur der Regionen (RENA) im Auftrag der Marktgemeinde Laxenburg durchgeführt. Das Projektteam bedankt sich ganz herzlich bei allen, die persönlich und/oder fachlich zur Erstellung des Berichtes beigetragen haben. Projektteam der Energieagentur: Mag. Renate Brandner-Weiß Dr. Horst Lunzer Verfasst von: Energieagentur der Regionen Aignerstraße 1 3830 Waidhofen an der Thaya T: 02842 / 9025 - 40871 F: 02842 / 9025 - 40870 E: energieagentur@wvnet.at www.energieagentur.co.at Erstellt mit Unterstützung der Energieagentur der Regionen www.energieagentur.co.at 2
Aktionsplan für Nachhaltige Energie der Marktgemeinde Laxenburg Oktober 2011 Vorbemerkungen zur Erstellung des APNE Laxenburg Die Versorgung mit Energie ist eine Voraussetzung für das Funktionieren unserer Gesellschaft und somit auch unserer kommunalen gesellschaftlichen Strukturen. Daher empfiehlt sich gerade hier die Arbeit nach Leitbildern, welche Bedarf und Verfügbarkeit berücksichtigen. Der oft sorglose Umgang mit Energie in unserer stark industrialisierten Gesellschaft beruht noch immer zum allergrößten Teil auf der Verfügbarkeit und Verwendung fossiler Energieträger. Dies hat auf Menschen und Umwelt nachgewiesenermaßen äußerst schädliche Auswirkungen. Die Abhängigkeit von einigen international agierenden Anbietern, deren Produkte die Versorgungssysteme dominieren, zwingt bei allen Entscheidungen zur Berücksichtigung von deren Angebot und deren Preis und lässt für andere, regional angepasste und sinnvolle Lösungen oft wenig Spielraum. Mit dem Beitritt zum Konvent der Bürgermeister (Convent of Mayors; CoM, der Erarbeitung des Energiekonzeptes sowie der Erstellung des Aktionsplans für nachhaltige Energie werden von der Marktgemeinde Laxenburg grundlegende Schritte und wichtige Signale gesetzt. Damit wird auf der so wichtigen kommunalen Umsetzungsebene an der Realisierung der EU -20-20-20-Ziele gearbeitet: Unter dem Motto "20-20-20 bis 2020" sollen Treibhausgasemissionen um 20%, der Gesamtanteil an erneuerbaren Energien soll in der EU auf 20% steigen und die Energieeffizienz ebenso um 20% erhöht werden. Das vorliegende Dokument soll in möglichst kompakter Form die Aktivitäten zusammenfassen. Auf weiterführende bzw. verwandte Themen, Aktivitäten und Massnahmen in und von der Marktgemeinde Laxenburg in anderen Bereichen kann daher hier nicht Bezug genommen werden. Erstellt mit Unterstützung der Energieagentur der Regionen www.energieagentur.co.at 3
Aktionsplan für Nachhaltige Energie der Marktgemeinde Laxenburg Oktober 2011 Erstellungsprozess und Zeitplan zur Erstellung des Aktionsplans für Nachhaltige Energie Dieser umfassende Prozess der Erstellung des APNE wurde mit dem Beitritt zum Konvent der Bürgermeister gestartet und im Oktober 2011 abgeschlossen. Zentrale Schritte zur Erstellung waren die Datensammlung und Aufbereitung sowie ausgehend von den 20-20-20-Zielen die Erarbeitung des Maßnahmenkataloges. Das Basis-Emissionsinventar wurde als Voraussetzung für den APNE möglichst lückenlos erstellt. Als Basisjahr wurde 2008 gewählt. Die Arbeiten für das kommunale Energiekonzept (Herbst 2010 bis Herbst 2011) erfolgten in koordinierter Form mit den Aktivitäten zum Konvent der Bürgermeister und stellten damit eine Stärkung dieses Themenbereichs dar. Arbeitsplan zur Erstellung des Aktionsplans für Nachhaltige Energie Laxenburg Nr. Arbeitsschritt Bereich 1 Datenerhebung Wärme, Strom, Mobilität 2 Fertigstellung Basis-Emissionsinventar Wärme, Strom, Mobilität 3 Entwurf Zielkatalog und Massnahmen Wärme, Strom, Mobilität 4 Zieldefinition und Massnahmenkatalog finalisieren Wärme, Strom, Mobilität Fertigstellung Aktionsplan für Nachhaltige Energie, Dokumentation für 5 Massnahmenumsetzung bzw. -vorbereitung Wärme, Strom, Mobilität 6 Umsetzung in Abstimmung mit anderen Aktivitäten Wärme, Strom, Mobilität Erstellt mit Unterstützung der Energieagentur der Regionen www.energieagentur.co.at 4
Aktionsplan für Nachhaltige Energie der Marktgemeinde Laxenburg Oktober 2011 Zusammenfassung Der gesamte Bedarf an Endenergie für Laxenburg beträgt für 2008 etwa 61 GWh (Gigawattstunden). Davon wird mehr als die Hälfte für Wärme (Raumwärme + Warmwasserbereitung bzw. Heizung + Prozesswärme) verwendet. Der Rest verteilt sich auf elektrischen Strom und Energiebedarf für Mobilität. Wie die Grafiken zeigen, dominiert beim Bedarf der Wärmesektor mit fast 70 %, gefolgt vom Bereich Verkehr mit über 20 % und dem Strom mit rund 10 %. Die Treibhausgas-Emissionen für Wärme-Strom-Verkehr sind aufgrund der überwiegenden Nutzung fossiler Energieträger sehr ähnlich. Energiebedarf nach Sektoren Treibhausgas-Emissionen nach Sektoren 9% 10% 22% 30% Strom Strom W ärme Verkehr Wärme Verkehr 61% 69% Die daraus resultierenden Treibhausgasemissionen () inklusive aller damit verbundenen Vorprozesse betragen rund 17 000 Tonnen CO2-Äquivalent. Um eine Vergleichszahl zu erhalten, wird dieser Wert auf die Bevölkerungszahl bezogen (2715 Personen). Als Ausgangswert für 2008 ergibt sich damit ein Pro-Kopf-Wert an Treibhausgasemissionen in Höhe von 6,2 Tonnen pro Jahr. Entsprechend dem Beschluss zum Beitritt des Konvents der Bürgermeister wurde die Zieldefinition für die Reduktion der Treibhausgase in der Marktgemeinde Laxenburg mit 20 % beschlossen. Konkrete Zielsetzung der Marktgemeinde Laxenburg bis 2020 ist die Reduktion der Treibhausgas-Emissionen pro Kopf um 20 %, d.h. auf knapp 5 Tonnen pro Kopf und Jahr. Erstellt mit Unterstützung der Energieagentur der Regionen www.energieagentur.co.at 5
Aktionsplan für Nachhaltige Energie der Marktgemeinde Laxenburg Oktober 2011 Wie aus der nachstehenden Grafik ersichtlich, überwiegen die fossilen Energieträger Erdgas und Erdöl bei weitem. Biomasse bzw. andere erneuerbare Energieträger tragen aktuell nur ganz wenig zur Gesamtenergieversorgung in Laxenburg bei. Ganz abgesehen von der bereits spürbaren Verteuerung kann langfristig die Versorgung mit fossilen Energieträgern nicht garantiert werden. Damit wird klar: Nicht nur aus Klimaschutzgründen, sondern auch im Sinne der Versorgungssicherheit ist ein Umsteuern in Richtung mehr Effizienz und erneuerbare Energieträger unbedingt notwendig. Energiebedarf nach Energieträger 0,0% 1,5% 0,1% Strom 19,0% 22,1% Nahwärme Erdgas Flüssiggas 0,2% 0,5% Mineralölprodukte Braunkohle Steinkohle Biokraftstoff/ Biobrennstoff 56,6% Erstellt mit Unterstützung der Energieagentur der Regionen www.energieagentur.co.at 6
Aktionsplan für Nachhaltige Energie der Marktgemeinde Laxenburg Oktober 2011 Die folgende Grafik zeigt die enormen Einsparpotenziale im Bereich Wärme, denn die bestehenden Gebäude sind im Durchschnitt weit über dem Verbrauch von Niedrigenergie- oder Passivhäusern. Hier ist die Verbesserung der Bauqualität bei Neubauten und im Bestand ebenso notwendig wie sinnvoll. Kurz gefasst, lässt sich der Energiebedarf hier auf die Hälfte gegenüber bisher bzw. noch mehr reduzieren. Wärmebedarf und Einsparpotenzial in MWh 45000 40000 35000 30000 25000 20000 15000 10000 5000 0 Wärmebedarf Einsparpotenzial Einsparpotenzial Einsparpotenzial Gemeindeobjekte Betriebe Wohnobjekte Wichtig ist zu sehen, wie groß die Einsparmöglichkeiten sind bzw. wie sehr sich damit der Energiebedarf reduzieren und gleichzeitig der Anteil der erneuerbaren Energieträger steigern lässt. Im Folgenden wird das Basis-Emissionsinventar dargestellt, darauf folgen die Potenziale bzgl. Energieeffizienz und erneuerbare Quellen als Grundlage für den geplanten Massnahmenkatalog. Erstellt mit Unterstützung der Energieagentur der Regionen www.energieagentur.co.at 7
Aktionsplan für Nachhaltige Energie der Marktgemeinde Laxenburg Oktober 2011 * Im Folgenden wird das Basis-Emissionsinventar 2008 dargestellt und zwar mit folgenden Tabellenblättern: • Endenergieverbrauch in MWh (Megawattstunden) • Treibhausgasemissionen in Tonnen CO2-Äquivalent • Lokale Energiebereitstellung in MWh (Megawattstunden) Endenergieverbrauch (MWh) Kategorie Fossile Brennstoffe Erneuerbare Energien Wärme/ Sonstige Biokraftstof Strom Sonstige Solar Geo Gesamt Kälte Erdgas Flüssiggas Heizöl Diesel Benzin Braunkohle Steinkohle fossile Brenn- Pflanzenöl f/ Biobrenn- Biomasse thermie thermie stoffe stoff Gebäude, Anlagen/Einrichtungen und Industrie: 0 Kommunale Gebäude, Anlagen/Einrichtungen 475 942 1.416 Tertiäre (nicht kommunale) Gebäude, Anlagen/Einrichtungen 40 125 165 Wohngebäude 5.474 305 19.194 41 1.957 12 62 440 57 94 27.638 Öffentliche kommunale Beleuchtung 132 132 Industrie (ohne Branchen, die sich am Europäischen Emissionshandelssystem beteiligen) 7.367 14.318 66 4.395 1 469 26.616 Zwischensumme Gebäude, Anlagen/Einrichtungen und Industrie 13.488 305 34.579 107 6.352 0 0 12 63 0 0 910 0 57 94 55.968 Verkehr: 0 Kommunale Fahrzeugflotte 1.312 15 1.328 öffentlicher Verkehr 0 privater und gewerblicher Verkehr 1 2.421 1.518 109 68 4.116 Zwischensumme Verkehr 1 0 0 0 0 3.733 1.533 0 0 0 0 109 68 0 0 5.443 Gesamt 13.489 305 34.579 107 6.352 3.733 1.533 12 63 0 0 1.019 68 57 94 61.411 ggf. kommunale Beschaffung von zertifiziertem Ökostrom (MWh) Holz Stroh/Sonstige BM CO2-Emissionsfaktor für den Ankauf von zertifiziertem Ökostrom (für den LCA-Ansatz) 0,04 Biodiesel Bioethanol * Als Basisjahr wurde aus Gründen der Datenverfügbarkeit das Jahr 2008 gewählt. Erstellt mit Unterstützung der Energieagentur der Regionen www.energieagentur.co.at 8
Aktionsplan für Nachhaltige Energie der Marktgemeinde Laxenburg Oktober 2011 Bezüglich Treibhausgasemissionen zeigt sich folgendes Bild (s. nachstehende Tabelle). Auch hier beziehen sich die Daten auf das Jahr 2008. CO2 -Emissionen (t)/CO2-äquivalente Emissionen Fossile Brennstoffe Erneuerbare Energien Kategorie Sonstige Wärme/ Biokraftstof Strom Braun- fossile Sonstige Solar Geo Gesamt Kälte Erdgas Flüssiggas Heizöl Diesel Benzin kohle Stein-kohle Brenn- Pflanzen-öl f/ Biobrenn- Biomasse thermie thermie* stoff stoffe Gebäude, Anlagen/Einrichtungen und Industrie: 0 Kommunale Gebäude, Anlagen/Einrichtungen 176 0 223 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 399 Tertiäre (nicht kommunale) Gebäude, Anlagen/Einrichtungen 15 0 30 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 45 Wohngebäude 2.024 10 4.549 13 607 0 0 5 24 0 13 0 1 10 7.255 Öffentliche kommunale Beleuchtung 49 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 49 Industrie (ohne Branchen, die sich am Europäischen Emissionshandelssystem beteiligen) 2.724 0 3.393 21 1.362 0 0 0 0,3 0 14 0 0 0 7.515 Zwischensumme Gebäude, Anlagen/Einrichtungen und Industrie 4.988 10 8.195 34 1.969 0 0 5 25 0 0 26 0 1 10 15.262 Verkehr: 0 Kommunale Fahrzeugflotte 0 0 0 0 0 400 5 0 0 0 0 0 405 öffentlicher Verkehr 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 privater und gewerblicher Verkehr 0,2 0 0 0 0 738 454 0 0 0 17 14 1.223 Zwischensumme Verkehr 0 0 0 0 0 1.139 458 0 0 0 0 17 14 0 0 1.628 Sonstiges: 0 Abfallwirtschaft 0 Abwasserwirtschaft 0 Sonstige Emissionen 0 Gesamt 4.988 10 8.195 34 1.969 1.139 458 5 25 0 0 43 14 1 10 16.890 entsprechende CO2-Emissionen (t/MWh) 0,370 0,032 0,237 0,313 0,310 0,305 0,299 0,375 0,393 0,182 0,029 0,030 0,017 0,106 in CO2-Äquiv. CO2-Emissionsfaktor für nicht lokal *als Wärmepumpe mit erzeugten Strom (t/MWh) 0,370 0,156 0,206 JAZ=3,5 Stroh/S lokaler Emissionsfaktor für elektrische onstige Energie [t/MW he] 0,370 Holz BM Gesamtstromverbrauch der Stadt bzw. Bio- Bioetha Für Beimeng- Gemeinde [MWh] 13.489 diesel nol 4,30% 2008 verordnung lokal erzeugter Strom [MWh] 9 Bezug von Ökostrom durch die Stadt bzw. Gemeinde [MWh] 0 landesspezifischer /europ. Emissionsfaktor für elektrische Energie [t/MWh e] 0,37 CO 2-Emissionen durch die lokale Stromerzeugung [t] 0,2 Zur Berechnung/Quelle: Emissionswerte stammen aus dem Guidebook für APNE/SEAP, falls keine Werte angegeben aus GEMIS 4.6, Österreich, ebenso für Strom Werte auf LCA-Basis inkl. Vorprozesse in CO2-Äquivalenten. Erstellt mit Unterstützung der Energieagentur der Regionen www.energieagentur.co.at 9
Aktionsplan für Nachhaltige Energie der Marktgemeinde Laxenburg Oktober 2011 Die lokale Energiebereitstellung für Strom und Wärme stellt sich anhand der bisher verfügbaren Daten wie folgt (s. nachstehende Tabellen) dar. entsprechende CO2 Lokal erzeugter Strom (ohne Anlagen, lokal Energieträger-Input (MWh) CO2-/CO2- Emissionsfaktoren die unter das erzeugter sonstige äquivalente für die Emissionshandelssystem fallen, und fossile Brennstoffe Sonstige Strom (MWh) Dampf Abfall Pflanzenöl erneuerbare Sonstige Emissionen [t] Stromproduktion in alle Anlagen/Blöcke > 20 MW) Biomasse Energien Erdgas Flüssiggas Heizöl Braunkohle Steinkohle t/MWh Windkraft 0,007 Wasserkraft 0,024 Photovoltaik 9 0,2184 0,024 Kraft-Wärme-Kopplung Sonstiges Gesamt 9 0,2184 entsprechende lokal CO2-/CO2- CO2 Emissions- erzeugte Energieträger-Input (MWh) äuquivalente Lokal erzeugte Wärme/Kälte sonstige faktoren für die Wärme/Kälte fossile Brennstoffe Sonstige Emissionen Abfall Pflanzenöl erneuerbar Sonstige Wärme- (MWh) Erdgas Flüssiggas Heizöl Braunkohle Steinkohle Biomasse [t] e Energien /Kälteerzeugung Kraft-Wärme-Koppelung Fernwärme-Kraftwerke 305 340 0,032 Sonstiges Gesamt 305 0 0 0 0 0 0 0 340 0 0 0 Im Folgenden werden die Potenziale bzgl. Energieeffizienz und erneuerbare Quellen als Basis für den geplanten Massnahmenkatalog detailliert dargestellt. Erstellt mit Unterstützung der Energieagentur der Regionen www.energieagentur.co.at 10
Aktionsplan für Nachhaltige Energie der Marktgemeinde Laxenburg Oktober 2011 Potenzial Energieeffizienz – Basisdaten, Begriffe, Richtwerte Gesamtes Einsparpotenzial (abgeschätzt) Verringerung des Sektor Bereich Sektor Energiebedarfs um Infrastruktur Wärme 19% Strom 14% Wohnobjekte Wärme 55% Strom 25% Betriebe/ Gewerbe Raumwärme Wärme 30% Strom 30% Individualverkehr Maßnahmenmix Verkehr 30% Elektromobilität Verkehr 75% Laxenburg gesamt mit Verkehrsmaßnahmenmix 36% mit Elektromobilität 50% Richtwerte Wärmedämmung Energieeffizient bauen bzw. modernisieren! - Dämmen bringt’s! Die Qualität der Wärmedämmung der Außenbauteile ist die mit Abstand wichtigste Größe für den Energieverbrauch eines Gebäudes. Das Niedrigenergiehaus ist ein Haus mit sehr geringem Heizenergiebedarf und bietet hohe Behaglichkeit. Das Passivhaus nutzt die Sonnenenergie durch seine Architektur und benötigt aufgrund des sehr sehr geringen Heizenergiebedarfs kein konventionelles Heizsystem. U-Wert = Wärmedurchgangskoeffizient (frühere Bezeichnung: k-Wert Einheit: W/m2K): Ist ein Maß für den Wärmeschutz eines Bauteils und besagt, wie viel Wärmeleistung pro m2 Bauteilfläche bei einem Temperaturunterschied von 1°C (1 Kelvin) durch den Bauteil fließt. Energieausweis (Energiepass)= Berechnungsverfahren für Heizenergiebedarf Im Energieausweis wird mittels eines Berechnungsverfahrens der jährliche Heizenergiebedarf bzw. die Energiekennzahl eines Gebäudes berechnet. Erstellt mit Unterstützung der Energieagentur der Regionen www.energieagentur.co.at 11
Aktionsplan für Nachhaltige Energie der Marktgemeinde Laxenburg Oktober 2011 Richtwerte Wärmedämmung Je kleiner der U-Wert, umso besser der Wärmeschutz! Bauteil Niedrigenergie-Standard (EKZ < 50) Passivhaus-Standard (EKZ < 15) U-Wert U-Wert Dämmstärke* in W/m2K Dämmstärke*in cm in W/m2K in cm (maximal) (maximal) Außenwände 0,16 18-20 cm 0,1 mind. 38 cm Fenster Wärmeschutz- Wärmeschutz- (U-Wert gesamt!, 1,1 Verglasung 0,8 Verglasung d.h. inkl. Rahmen!) 2-fach 3-fach Oberste Decke/ Dachschräge 0,15 25-30 cm 0,1 mind. 38 cm Kellerdecke, erdberührter 0,2 15 cm 0,15 mind. 20 cm Fußboden * Die angegebenen Dämmstärken sind Richtwerte, die sich auf handelsübliche Dämmstoffe mit einer Wärmeleitfähigkeit (λ) von 0,040 W/mK beziehen. Bei Maßnahmen im Bestand ist die Dämmstärke je nach vorhandener Konstruktion zu variieren. Wer an Dämmstärken spart, handelt kurzsichtig! --- Denn damit wird Einsparpotenzial nicht genutzt und spätere Verbesserungen der Dämmung sind im Vergleich aufwendig und kostspielig. Für die Einschätzung der Energieeffizienz bzgl. Wärme- und Stromverbrauch, insbesondere bei Haushalten ist folgende – auch von der Energieberatung NÖ verwendete – Darstellung anhand der Energiekennzahl gebräuchlich. Energiekennzahl: Die Energiekennzahl, die der Energieausweis angibt, ist der berechnete Heizenergiebedarf eines Gebäudes und zwar pro Quadratmeter Bruttogeschoßfläche und Jahr. Erstellt mit Unterstützung der Energieagentur der Regionen www.energieagentur.co.at 12
Aktionsplan für Nachhaltige Energie der Marktgemeinde Laxenburg Oktober 2011 Potenzial Energieeffizienz beim Wärmebedarf Hier kann durch Verbesserung der Bauqualität bei Neubauten und Sanierungen der größte Anteil an Energie eingespart werden. Das Einsparungspotenzial beim Wärmebedarf liegt erfahrungsgemäß bei 30% bis 50%. Potenzial Energieeffizienz beim Strombedarf Hier lassen sich durch effizientere Geräte und Anlagen, Leuchtmittel und optimierte Steuerung bzw. geändertes Nutzungsverhalten in Summe 10 bis zu 30% des Energiebedarfs einsparen. Potenzial Energieeffizienz bei Mobilität/Individualverkehr Hier geht es um den Umstieg vom motorisierten Individualverkehr auf öffentliche Verkehrsmittel, Transport der Güter vermehrt auf der Schiene, geändertes Nutzungsverhalten und Ökodrive-Fahrweise, höhere Besetzungsdichte der Pkws und Umstellen der Flotte auf sparsamere Kraftfahrzeuge sowie Vermeidung von Kurzstrecken. Ein weiterer Effizienzsprung ist durch den Umstieg auf Elektromobilität möglich. Potenzialabschätzung erneuerbare Energiequellen Das Potenzial erneuerbarer Energiequellen ist in seiner Vielfalt und im Ausmaß sehr groß. Die folgende Darstellung fasst ausgewählte zentrale Quellen und deren Potenzial bezogen auf die Marktgemeinde Laxenburg zusammen. Allerdings ist, ausgehend von diesem technischen Potenzial auch die Berücksichtigung anderer Aspekte wesentlich, insbesondere rechtlicher Rahmenbedingungen (Mindest-Abstandswerte zu bewohntem Gebiet, …). Aufgrund der Wichtigkeit sei nochmals erwähnt, dass aus Ressourcen- und Klimaschutzgründen die Optimierung von Prozessen in Richtung Energieeffizienz immer der erste Schritt sein muss. Denn aus aktueller Sicht, d.h. ausgehend vom aktuellen Bedarf stellen die Energieeffizienz-maßnahmen das höchste Potenzial dar. Erstellt mit Unterstützung der Energieagentur der Regionen www.energieagentur.co.at 13
Aktionsplan für Nachhaltige Energie der Marktgemeinde Laxenburg Oktober 2011 Potenzial Biomasse - Energetische Nutzung des Waldes Das Gemeindegebiet ist mit 99 ha Wald bedeckt, dies ist verglichen mit vielen österreichischen Gemeinden prozentuell zur Gesamtgemeindefläche eher gering (9% der Gemeindefläche). Der Anteil könnte um ~409 MWh auf 1.702 MWh erhöht werden (bis sich Zuwachs und Nutzung die Waage halten). Im Vergleich dazu: der Holzbedarf in der Gemeinde liegt bei ~2.530 MWh (inklusive Biomasseabfälle), der gesamte Wärmebedarf bei ~44.600 MWh. Eine vollständige Deckung aus dem im Gemeindegebiet wachsenden Wald ist ohne Effizienzmaßnahmen sicher nicht möglich. Dies ist ein weiterer Grund, warum Effizienzmaßnahmen im Sinne der Versorgungssicherheit unbedingt nötig sind. Der weitere Teil des Holzbedarfs könnte regional aus dem Alpenvorland bzw. Wienerwald geliefert werden. Potenzial Biomasse – Biogas (inkl. Deponie- und Klärgas) Es besteht derzeit keine Biogasanlage im Gemeindegebiet. Ausgehend vom anfallenden Grünschnitt (rund 1.500 Tonnen/Jahr) und der anfallenden Tiergülle in der Gemeinde (62.000 m³ Biogas aus 2.650 t Gülle/a) könnte – bei Verwendung in einem Biogas-Blockheizkraftwerk ein Kraftwerk mit rund 100 kW elektrischer Leistung betrieben werden. Damit könnten über 780 MWh Strom und Wärme pro Jahr erzeugt werden, damit wird ein wesentlicher Beitrag zur stärkeren Eigenversorgung mit Strom und Wärme geleistet. Die Wärme sollte über ein Nah-/Fernwärmenetz genutzt werden. Reine Stromerzeugung ohne Wärmenutzung ist ökologisch nicht sinnvoll und im übrigen auch meist unwirtschaftlich. Anstelle von Grünschnitt können aber auch biogene Reststoffe aus der Landwirtschaft (Ackerbau und Viehzucht) verwendet werden. Eine Modellrechnung, die davon ausgeht, dass z.B. rund 13% (60 ha) der nicht landwirtschaftlichen Flächen in der Gemeinde für ein Biogas- Blockheizkraftwerk verwendet werden, ergibt den Betrieb eines Kraftwerks mit rund 100 kW elektrischer Leistung. Damit könnten je 0,8 GWh Strom und Wärme pro Jahr erzeugt werden. Potenzial Sonnenenergie: Solarwärme und Solarstrom Die Globalstrahlung beträgt in Laxenburg hohe 1.114 kWh/m²a. Die Nutzung solarthermischer Energie ist nach Erhebung in ~6% der Haushalte in der Gemeinde vorhanden. Alleine die Wohnobjekte der Gemeinde verfügen über eine etwa 23.000 m² Dachfläche. Etwa 30% wird als geeignet angenommen (keine Verschattung, südseitig ausgerichtete Dachfläche, technische Umsetzbarkeit). Damit lassen sich Solarstrom oder -wärme gewinnen (s. Tabelle): Erstellt mit Unterstützung der Energieagentur der Regionen www.energieagentur.co.at 14
Aktionsplan für Nachhaltige Energie der Marktgemeinde Laxenburg Oktober 2011 Geeignete Dachflächen in Laxenburg (Beispielhafte Abschätzung) m² Dachfläche geeignet MWh Strom PV MWh Wärme Solarthermie Betriebe 1.530 191 536 Wohnobjekte 5.421 678 1.897 Gemeindeobjekte 3.382 423 1.184 Gesamt 10.333 1.292 3.617 Zum Vergleich: Der Warmwasserbedarf der Gemeinde liegt bei etwa 3.100 MWh. Der Strombedarf der Gemeinde liegt bei 12.465 MWh. Potenzial Wasserkraft Das niederösterreichische Wasserbuch gibt keine Wasserkraftanlagen am Gemeindegebiet von Laxenburg aus. Am Gemeindegebiet sind folgende Gewässer (mit eher niedriger Strömungsgeschwindigkeit) vorhanden: Schwechat, Wiener Neustädter Kanal, Laxenburger Kanal und Haidbach. Potenzial Windenergie Windkraftanlagen verwenden nur die Energie aus bewegter Luft, um elektrischen Strom zu erzeugen. Eine moderne Windkraftanlage hat zwei MW (MW= Megawatt) Leistung, hat eine Turmhöhe von ca. 100m, 80 bis 90m Durchmesser und erzeugt jährlich rund 4,2 Millionen Kilowattstunden Strom. Das entspricht dem Strombedarf von rund 1.200 Haushalten oder einer CO2-Reduktion von rund 3.500 Tonnen. Die mittlere jährliche Windgeschwindigkeit in 50 m Höhe beträgt im Gemeindegebiet rund 6,8 m/s und ist für Windkraftanlagen als eher hoch einzustufen. Dementsprechend ist auch das Potenzial für Windkraftnutzung zu bewerten. Weiters ist, ausgehend von diesem technischen Potenzial auch die Berücksichtigung anderer Aspekte wesentlich, insbesondere rechtlicher Rahmenbedingungen (Mindest-Abstandswerte zu bewohntem Gebiet, …). Erstellt mit Unterstützung der Energieagentur der Regionen www.energieagentur.co.at 15
Aktionsplan für Nachhaltige Energie der Marktgemeinde Laxenburg Oktober 2011 Potenzial Tiefengeothermie und Abwärme Tiefengeothermie ist anhand der geologischen Struktur als günstig zu bewerten (Wiener Becken). Die abgebildete Bohrung Laxenburg 2 zeigt in 3.060 m Tiefe ein günstiges Temperaturniveau (98°C) und eine Schüttung von 9 m³/min. Aus Godfrid WESSELY Zur Geologie und Hydrodynamik im südlichen Wiener Becken und seiner Randzone Mitt, österr. geol. Ges. 76; 1983 S. 27—68, 8Taf. Wien, 15. Dezember 1983 Die Verwendung bereits bestehender Bohrlöcher kann einen großen Teil der hohen Kosten einsparen. Wichtig ist eine hohe Wärmeabnahme bzw. Anschlußdichte entlang des Fernwärmenetzes. Bei den zu erwartenden Temperaturen könnte mittels ORC- Prozess aus der Erdwärme auch elektrischer Strom gewonnen werden. Auch in Leopoldsdorf ist man an einer tiefengeothermischen Lösung interessiert. Es kann durchaus eine Fernwärmelösung entstehen, die gemeindeübergreifend ist. Ø Unter allen erneuerbaren Energieträgern hat weltweit die Tiefengeothermie gegenwärtig die geringsten Emissionswerte bei den verursachten Treibhausgasen bei Mitbetrachtung aller vorgelagerten Prozesse. Ø Es müssen die geologischen Rahmenbedingungen passen und da speziell die Bohrungen sehr kostenintensiv sind, rechnen sich tiefengeothermische Anlagen erst bei größeren Wärmeabnahmemengen. Ø Tiefengeothermische Energie ist der einzige erneuerbare Energieträger, der unabhängig von der Sonne ist. Diese Energie steht ganzjährig zur Verfügung. Das ausgekühlte Tiefenwasser wird wieder über eine Reinjektionsbohrung in den Untergrund verpresst, wodurch es seine Temperatur wieder auflädt. Ø Der obertägige Platzbedarf ist äußerst gering und üblicherweise kaum anfällig hinsichtlich Störungen. Erstellt mit Unterstützung der Energieagentur der Regionen www.energieagentur.co.at 16
Aktionsplan für Nachhaltige Energie der Marktgemeinde Laxenburg Oktober 2011 Katalog der geplanten Massnahmen Der Weg zur Treibhausgasreduktion erfolgt durch zwei Massnahmenbündel. Wie weiter oben ausgeführt, geht es um die Hebung der Potenziale im Bereich Energieeffizienz sowie um den Ersatz – der in Zukunft wohl nur bedingt bzw. sehr hochpreisig verfügbaren - fossilen Energieträger durch einen Nutzugsmix der erneuerbaren Quellen möglichst aus der Gemeinde selbst oder aus der Region. Dabei geht es um Massnahmen in allen drei Bereichen, d.h. beim Bedarf für Wärme, Strom und Mobilität, z.B. Information und Bewusstseinsbildung, aber auch Hilfestellungen bei der Umsetzung bis hin zur Umsetzung von Vorbildprojekten (auch bei Gemeindeobjekten). Durch den verantwortungsvollen Umgang mit Energie und damit verbundenen Klimaschutz sind Bedarfs- und Kostensenkungen in allen Bereichen, insbesondere auch in den Privathaushalten möglich. Außerdem werden Projektmöglichkeiten erkannt, die wirtschaftlich und ökologisch sind und zusätzlich Wertschöpfung und Arbeitsplätze in der Region sichern bzw. schaffen können. Im Rahmen der Erstellung des Energiekonzeptes und des Aktionsplanes wurden bereits Maßnahmen gesetzt. Dies sind z.B. die Vorbereitung bezüglich Einführung der Energiebuchhaltung für die Gemeindeobjekte sowie Bewusstseinsbildung, Öffentlichkeitsarbeit und Einbindung der Bevölkerung bzw. wichtiger Teilgruppen. Bewusstseinsbildung mit Hilfe geförderter Beratungsangebote • Energieberatung für Haushalte • Energieberatung für Betriebe • Energieberatung für die Landwirtschaft Information zur Steigerung der Energieeffzienz • Energiesparende Betriebsführung von Heizungs- und anderen Anlagen • Durchführung von Thermografien • Exkursionen zu Beispielobjekten und Anlagen (z.B. in ein Passivhaus, ein Niedrigstenergiehaus, Ökostromkraftwerk) • Energiebuchhaltung in Gemeinde, Betrieben und Haushalten • Ökodriving • Vermeidung von Kurzstrecken mit dem Kfz und Förderung von Fahrgemeinschaften • Ausbau Radwege und öffentlicher Verkehrsmittel (inkl. Anschlüsse, Taktfahrplan, …) Erstellt mit Unterstützung der Energieagentur der Regionen www.energieagentur.co.at 17
Aktionsplan für Nachhaltige Energie der Marktgemeinde Laxenburg Oktober 2011 Initiierung von Gemeindeprojekten zur Bewusstseinsbildung und Motivation der Bevölkerung bzgl. Energiesparen, Energieeffizienz und erneuerbaren Energiequellen • Unterstützung bei Projekten, die im Unterricht anknüpfen und spielerisch bewussten Umgang mit „Energie“ fördern • Energieschwerpunkt in der Bibliothek • Solarthermischen oder Photovoltaik-Anlage an einem öffentlichen Gebäude (event. mit Bürgerbeteiligung) Maßnahmenplan der Marktgemeinde im eigenen Wirkungsbereich Der folgende Maßnahmenkatalog bezieht sich auf die Gemeindeobjekte. Die wichtigsten Maßnahmen stellen die Energiebuchhaltung, Optimierung der Regelungen, Wärmedämmmaßnahmen, Nutzermotivation, Tausch alter Geräte zur Kühlung und Optimierung der Beleuchtung dar. Details zu den Massnahmen sind im Rahmen des Energiekonzeptes erarbeitet worden und entsprechend dokumentiert. Basismaßnahme Energiebuchhaltung Die Aufzeichnung des Energiebedarfs erfolgt seit einigen Jahren in einem Tabellenkalkulationsprogramm. • Im Zuge der Erstellung des Energiekonzepts wurde die Energiebuchhaltung für folgende Gemeindegebäude vorbereitet: • Rathaus • Kindergarten Hofstraße • Kindergarten Friedrich Rauch - Gasse • Volksschule • Bücherei & Mediathek • Feuerwehrhaus Das System dokumentiert Energiebedarf und Kosten zeigt Einsparpotenziale macht Mängel bei Anlagen und Nutzungsverhalten sichtbar macht Einsparerfolge sichtbar und präsentierbar Dadurch wird es möglich, weitere Maßnahmen wie beispielsweise Dämmung der Gebäudehülle, Nachtabsenkung der Heiztemperatur, Bewegungsmelder für die Beleuchtung, zu bewerten. Durch die Quantität und Qualität der aufgezeichneten Energiedaten und der Erstellt mit Unterstützung der Energieagentur der Regionen www.energieagentur.co.at 18
Aktionsplan für Nachhaltige Energie der Marktgemeinde Laxenburg Oktober 2011 graphischen Aufbereitung, ist es möglich, die Veränderung des Energiebedarfes – den Erfolg - aufgrund der umgesetzten Maßnahmen sichtbar und für die Öffentlichkeit verständlich zugänglich zu machen. Berichte können verschiedensten Personen automatisch - per Mail - zugestellt werden. Jeder Nutzer erhält die für ihn persönlich relevanten Informationen, das bringt kontrollierten Informationsfluss anstatt unübersichtlicher Informationsflut. Kennzahlen machen einen Vergleich des Energiebedarfes von Objekten verschiedenster Nutzungsarten möglich. Über den Vergleichsbericht wird erkennbar, wo Handlungsbedarf gegeben ist und wo das Setzen einer bestimmten Maßnahme den größten Nutzen bringt; insbesondere z.B. die Errechnung des Verbrauchs pro genutztem Quadratmeter Fläche zeigt beim Vergleich von Objekten Einsparpotenziale auf. Contracting als innovative Möglichkeit zur Entlastung des Gemeindebudgets Contracting ist ein Modell zur Drittfinanzierung, durch das Einsparungen an Energie und Kosten bei gleichzeitiger Erhaltung, Verbesserung oder Erneuerung von Anlagen oder Gebäuden durchgeführt werden können. Dies erfolgt entweder ganz ohne Belastung für das Gemeindebudget oder unter Einbeziehung eines Baukostenzuschusses. Bei Projekten, die größere Investitionen erfordern, kann Contracting die Umsetzung erleichtern und sollte daher als Option geprüft werden. Optimierung der Regelungen Optimierung der Heizzeiten und der Raumtemperaturen in folgenden Objekten: o Bücherei Mediathek Wärmedämmmaßnahmen Dämmung oberste Geschoßdecken/Decke zu EG, Türen: o Feuerwehrhaus Dämmung der Außenwände: o Feuerwehrhaus Dämmung Fußböden: o Bücherei & Mediathek Erstellt mit Unterstützung der Energieagentur der Regionen www.energieagentur.co.at 19
Aktionsplan für Nachhaltige Energie der Marktgemeinde Laxenburg Oktober 2011 Stromsparmaßnahmen Umwälzpumpentausch (drehzahlgesteuert): o Feuerwehrhaus Optimierung der Beleuchtung Die Optimierung der Beleuchtung (effiziente Leuchtmittel, optimale Regelung) kann Einsparungen bringen, und zwar konkret in fast allen Gebäuden. o Bücherei & Mediathek o Feuerwehrhaus Bewusstseinsbildung und Nutzungsmotivation Die Nutzung eines Gebäudes ist ein wesentlicher Faktor für den Energiebedarf, d.h. je nach Verhalten der Nutzerinnen und Nutzer steigt oder sinkt der Energiebedarf. • Workshops oder Vorträge zur Bewusstseinsbildung und Nutzungsmotivation • Durch die Motivation und Schulung der Gebäudenutzer kann ein Einsparpotenzial an Energie und Wasser gehoben werden, das großteils oder ganz ohne investive Maßnahmen auskommt (insbes. in Objekten wie Rathaus, Kindergärten und Schule). • Die Höhe der Einsparung ist abhängig vom Wissen, aber auch der Motivation und Bereitschaft der beteiligten Personen, das erlernte Wissen umzusetzen. • Die Beauftragung von „Energieverantwortlichen“ für die einzelnen Gebäude könnte die Einsparungen nachhaltig sichern und ist daher jedenfalls empfehlenswert. Vermeidung von Stand-by • Durch Abschalten oder Ausstecken wird der unnötige Strombedarf bei Elektrogeräten vermieden. Ältere Geräte brauchen im Stand-by- Modus fast genauso viel Energie wie im Vollbetrieb (z.B. Gemeindeamt, Volksschule). Erstellt mit Unterstützung der Energieagentur der Regionen www.energieagentur.co.at 20
Aktionsplan für Nachhaltige Energie der Marktgemeinde Laxenburg Oktober 2011 Anhang: Hinweise zur Erstellung und Berechnungen des Basis-Emissionsinventars Im Folgenden werden Details zu den Angaben und Annahmen der Berechnung des Basis-Emissionsinventars dargestellt. Energiebedarf für 2008: Das Basis-Emissionsinventar (BEI) wurde für das Ausgangsjahr 2008 festgelegt, da für dieses Jahr eine gute Datenlage besteht. Die Treibhausgase wurden auf LCA-Basis inklusive Vorprozesse als CO2-Äquivalent berechnet. Soweit hier die SEAP-Guidelines Werte vorgeben, wurden diese angewandt. Ergänzt wurden diese durch GEMIS 4.6. Treibhausgaskennzahlen (österreichische Datensätze, LCA). Der Energiebedarf setzt sich aus den Sektoren Wärme, Strom und Mobilität zusammen, es wird die Endenergie für die BEI benötigt. Kommunale Gebäude, Anlagen/Einrichtungen der Marktgemeinde Laxenburg Die Bedarfswerte der Gemeindeobjekte für Wärme und Strom stammen von unterschiedlichen Quellen und Zusammenstellungen. Soweit möglich, wurde das Jahr 2008 als Zeitraum gewählt. Der Wärmebedarf der Gemeindeobjekte wird ausschließlich mit Erdgas gedeckt. Als Objekte für Wärmebedarf zählen • Rathaus • Kindergarten Hofstraße • Kindergarten Friedrich Rauch Gasse • Volksschule • Feuerwehrhaus • Bücherei und Mediathek • Bauhof • Kaiserbahnhof • Heimatmuseum Neben der Straßenbeleuchtung (als eigene Kategorie) und der Kläranlage gibt es folgende weitere Stromnutzungen in der Gemeinde, welche berücksichtigt wurden: Erstellt mit Unterstützung der Energieagentur der Regionen www.energieagentur.co.at 21
Aktionsplan für Nachhaltige Energie der Marktgemeinde Laxenburg Oktober 2011 Fußballklub, Jugendraum, Pumpen, Sirenen, Kapellen, Lager, Aufzug, Telefonzelle, Radar und Anschlüsse für Veranstaltungen. Tertiäre (nicht kommunale) Gebäude, Anlagen/Einrichtungen Hier wurden folgende Objekte berücksichtigt: • Institut für Systemanalyse • Schloßtheater • Franzensburg • Freibad • Filmarchiv Als Verbrauchsdaten wurden jene für Infrastruktur Sonstiges des NÖ Energiekataster 2008 für Laxenburg verwendet, da hier für den Strombedarf kein Wert vorliegt, wurde ein Wert von 40 MWh dafür abgeschätzt. Wohngebäude Die Werte stammen aus dem Energiekataster 2008, Fehler im Kataster wurden korrigiert. Fernwärme für 14 Abnehmer erfolgt über ein Hackschnitzel- Heizwerk. Der Emissionswert stammt aus GEMIS 4.6. (LCA-Programm, Österreichischer Datensatz). Da im Energiekataster 2008 für Wärmepumpen nur der Strombedarf hierfür angeführt wird, nicht jedoch die genutzte Umweltenergie, wurde diese ergänzt. Weiters wurde eine Jahresarbeitszahl von durchschnittlich 3,5 angenommen, dies deckt sich grob mit den üblichen österreichischen Verhältnissen. Als Emissionswert wurde jener für Strom daher durch 3,5 geteilt. Da der Strombedarf der Haushalte nicht aufscheint, wurde dieser errechnet. Aus der Fragebogenerhebung für 2009 durch die Energieagentur der Regionen wurde ein durchschnittlicher Strombedarf von 3.905 kWh je Haushalt erhoben. Es gibt kaum Unterschiede im Durchschnittsstrombedarf zwischen Einfamilienhäusern und Wohnungen in größeren Wohneinheiten. Nach der Haushaltserhebung von Statistik Austria gab es Ende 2006 in Laxenburg 1275 Wohnungen. Öffentliche kommunale Beleuchtung Die kommunale Beleuchtung wurde durch die Energieagentur Waldviertel erhoben. Der Wert stellt den Stand für Dezember 2008 dar. Dies ist wichtig, da hier Optimierungsarbeiten von 2006 bis 2010 im Gange waren. Die Weihnachtsbeleuchtung fällt jedoch nicht in diese Kategorie sondern unter dem Strombedarf für kommunale Einrichtungen/Anlagen (erste Kategorie). Industrie (ohne Branchen, die sich am Europäischen Emissionshandelssystem beteiligen) Hier wurde für den Wärme und Strombedarf der niederösterreichische Energiekataster 2008 für die Gemeinde Laxenburg herangezogen. Fehler in der Verteilung der Energieträger wurden korrigiert. Die Verbrennung von Stroh auf Feldern in der Landwirtschaft wurde nicht berücksichtigt. Erstellt mit Unterstützung der Energieagentur der Regionen www.energieagentur.co.at 22
Aktionsplan für Nachhaltige Energie der Marktgemeinde Laxenburg Oktober 2011 Kommunale Fahrzeugflotte Hier wurde der Treibstoffbedarf des Wirtschaftshofes (10.557 Liter Diesel und 2873 Liter Benzin) sowie von der Feuerwehr (1383 Liter Diesel und 358 Liter Benzin) für das Jahr 2008 berücksichtigt. Öffentlicher Verkehr Es gibt folgende Buslinien: 206,215,216,218,267,566,567,666,558,766. Diese stellen den Nahverkehr und die Anbindung nach Wien her. Weiters führt eine Eisenbahnstrecke durch das Gemeindegebiet. Der nächstgelegene Bahnhof liegt jedoch außerhalb der Gemeinde (Biedermannsdorf). Für eine konkrete Energiebedarfsauswertung sind derzeit keine Daten verfügbar. Privater und gewerblicher Verkehr Die KFZ-Meldestatistik von 2005 wurde mittels der Flottenzahländerungen je Fahrzeuggruppe auf das Jahr 2008 hochgerechnet. Durchschnittliche Kilometerleistungen und Treibstoffverbräuche je Fahrzeuggruppe stammen aus Erhebungen der Energieagentur der Regionen. Daraus wurde der Energiebedarf der KFZ-Flotte Laxenburgs errechnet. Durch die Beimengungsverordnung war bis Oktober 2008 4,3% des Energieinhalts der fossilen Treibstoffe mit Rapsmethylesther (RME) oder Bioethanol versetzt. (Hu typisch: Benzin 8,77 kWh/l; Bioethanol 5,8 kWh/l; Diesel 9,86 kWh/l; RME 9,66 kWh/l). Durch gewisse Annahmen und Berechnngshilfen (Erfahrungswerte, Verteilung nach Herry, …) wurde der obenstehende Energiebedarf für die Fahrzeuggruppen und für die unterschiedlichen Energieträger/Treibstoffe für die in Laxenburg gemeldeten Fahrzeuge berechnet. Damit ergibt sich folgender Energiebedarf (Endenergie): Der Wert für das Elektroauto ist in kWh/100 km in rot dargestellt, alle anderen Werte in dieser Spalte stellen Liter/100 km dar. Hinsichtlich der Berechnung der Treibhausgase wurden Bioethanol und RME getrennt gerechnet. Erstellt mit Unterstützung der Energieagentur der Regionen www.energieagentur.co.at 23
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