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Geburtshilfe ∕ Frauen-Heilkunde ∕ Strahlen-Heilkunde ∕ Forschung ∕ Konsequenzen

                                             Merki Feld G

                       Aktuelles: Medikamentöse Therapie der
                          idiopathischen Hypermenorrhö

              Speculum - Zeitschrift für Gynäkologie und Geburtshilfe 2011; 29 (2)
                                 (Ausgabe für Schweiz), 21-32

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  Krause & Pachernegg GmbH • Verlag für Medizin und Wirtschaft • A-3003 Gablitz
                      P.b.b. 02Z031112 M, Verlagsort: 3003 Gablitz, Linzerstraße 177A/21
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                          Copyright              eber
                            au d in ger - Herausg                  19.80 EUR
                   Thomas St

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29. Jahrgang, 2/2011

                                                      Rubrik: Aktuelles

                          Medikamentöse Therapie der
                         idiopathischen Hypermenorrhö
                                                       G. Merki Feld

                   Etwa 20 % der Frauen im reproduktiven Alter sind von einer zu starken
                   Menstruationsblutung betroffen. Die Ursachen können vielfältig sein. Die-
                   ser Artikel befasst sich in erster Linie mit den hormonalen Therapien der
                   Hypermenorrhö. Diagnostisch müssen bei einer Hypermenorrhö immer
                   organische Ursachen (schwangerschaftsassoziierte Blutung, Karzinom, Infek-
                   tion, Polyp, Myom) oder eine Störung der Hämostase ausgeschlossen wer-
                   den. In 50 % der Fälle lässt sich keine organische Ursache nachweisen (idio-
                   pathische Hypermenorrhö) [1]. Die idiopathische Hypermenorrhö eignet
                   sich besonders gut für die hormonale Therapie. In der englischen Literatur
                   wird der Begriff Menorrhagia für die verstärkte Menstruation verwendet.
                   Dies kann zur Verwirrung führen, da der Begriff Menorrhagie im deutschen
                   Sprachgebrauch für die verlängerte Blutung gebraucht wird.

                   Definition und Diagnostik                        Für wissenschaftliche Zwecke hat sie
                                                                  aber großen Nutzen und wird weiterhin in
                   Die Diagnostik der Hypermenorrhö in der        guten Studien zur Bestimmung und zum
                   ärztlichen Praxis ist komplex. Die Wahr-       Vergleich der Effizienz therapeutischer Me-
                   nehmung der Stärke der Monatsblutung ist       thoden eingesetzt.
                   in der Regel von subjektiven Vorstellungen
                   der Frau geprägt. Anamnestische Angaben          Mit der alkalischen Hämatinmethode
                   über den Tagesverbrauch von Tampons und        wurde der normale Blutverlust definiert,
                   Binden reflektieren mehr das Hygienever-       welcher bei 43 ml liegt, wobei die 95. Per-
                   halten der einzelnen Frau als die Intensität   zentile bei 76 ml liegt [4]. Von den Frauen
                   ihrer Blutung. Auch Blutungskalender wider-    mit einem Blutverlust > 80 ml hatten 67 %
                   spiegeln die subjektive Wahrnehmung und        eine Eisenmangelanämie. Ob eine Eisen-
                   korrelieren nur teilweise mit dem tatsäch-     mangelanämie eintritt, hängt in starkem
                   lichen Blutverlust.                            Maß von der individuellen Eisenzufuhr ab.
                                                                  Die obere Grenze für einen normalen mo-
                      Verschiedene Autoren bemühten sich in       natlichen Blutverlust wurde aufgrund der
                   den 1970er-Jahren um eine klare Definition     Daten auf 60–80 ml festgelegt [5].
                   des normalen monatlichen Blutverlusts,
                   um die verstärkte Menstruationsblutung           In der täglichen Praxis ist der Arzt auch
                   davon abgrenzen zu können [2, 3]. Hierfür      heute noch auf die subjektiven Angaben
                   war eine objektive Messmethodik erforder-      der Patientin angewiesen. Die Diagnose ei-
                   lich. Etabliert hat sich die sogenannte al-    ner Anämie bei einer Patientin mit Hyper-
                   kalische Hämatinmethode, bei der photome-      menorrhö kann bei dem Entscheid für eine
                   trisch der Hämoglobingehalt der Abgänge        mehr oder weniger intensive Therapie hilf-
                   während der Menstruation in den während        reich sein. Aber auch die subjektiv stören-
                   der Blutungstage gesammelten Tampons/          de, zu starke Menstruationsblutung ohne
                   Binden gemessen wird. Diese sehr aufwen-       Anämie sollte behandelt werden, da sie die
                   dige Methode eignet sich natürlich nicht       Lebensqualität der Frau sehr einschrän-
                   für die Routinediagnostik in der Praxis.       ken kann [6]. Eine Blutungskurve empfiehlt    21

        For personal use only. Not to be reproduced without permission of Krause & Pachernegg GmbH.
29. Jahrgang, 2/2011

                            sich, um Veränderungen in Blutungsstärke              on seit der Menarche bereits sehr stark ist
                            und -dauer unter einer neuen Therapie zu              und andere Hinweise auf eine erhöhte Blu-
                            dokumentieren und auch für die Patientin              tungsneigung bestehen (Epistaxis, positive
                            sichtbar zu machen.                                   Familienanamnese).
                                                                                    Typische häufige organische Ursachen ei-
                            Ursachen                                              ner Hypermenorrhö sind Myome, Polypen
                                                                                  und Aborte.
                            Die Hypermenorrhö ohne organische Ur-
                            sache tritt häufig in der Perimenopause,
                            aber auch in der Adoleszenz als Folge einer           Medikamentöse Therapien
                            Störung der reproduktiven Ovarialfunk-
                                                                                  Heute steht ein breites Spektrum an wirk-
                            tion auf. Lokal am Endometrium findet man
                                                                                  samen medikamentösen Therapien zur
                            eine Störung des Gleichgewichts vasokon-
                                                                                  Verfügung (Tab. 1). Operative Maßnahmen
                            striktorischer und -dilatatorischer Prosta-
                                                                                  wie Hysterektomie, Myomektomie oder
                            glandine, Veränderungen der Gefäßmor-
                                                                                  Destruktion des Endometriums werden da-
                            phologie und eine gestörte Bildung von
                                                                                  her eher selten angewendet und sind am
                            endothelialen Wachstumsfaktoren [7–9].
                                                                                  ehesten indiziert, wenn medikamentöse
                              Bei 11–16 % der Frauen mit verstärkter              Maßnahmen nicht erfolgreich sind oder
                            oder verlängerter Blutung ohne fassbare               wegen Nebenwirkungen nicht gut toleriert
                            gynäkologische Ursache findet sich eine               werden. Hysterektomie oder Endometriums-
                            Störung der Hämostase, meist das Von-                 ablation kommen in der Regel nur als Alter-
                            Willebrand-Syndrom [10]. Eine Gerinnungs-             native zur hormonalen Therapie in Frage,
                            störung ist wahrscheinlich und sollte aus-            wenn die Familienplanung abgeschlossen
                            geschlossen werden, wenn die Menstruati-              ist.

     Tabelle 1: Übersicht der medikamentösen Therapien

      Medikament           Handelsname     Dosierung        Kontrazeption Therapeutischer   Typ der Blutungs-     Häufige Neben-            Ungefährer Preis /
                                                                          Effekt * /        störung**             wirkungen (>10%) /        Monat in SFR
                                                                          Reduktion des                           Kontraindikationen
                                                                          Blutverlustes
      Norethisteron        Primolut N®     Zyklustag        nein          +++               Anämisierende         Aufgedunsenheit,          < 20,–
                                           5–26: 3 × 5 mg                                   Hypermenorrhö         Akne, Gewichts-
                                                                                            ohne Kontrazep-       zunahme
                                                                                            tionsbedarf, starke
                                                                                            akute Blutung
      Tranexamsäure        Cyklokapron® Zyklustag 1–3:      nein          ++                Von-Willebrand-      Gastrointestinale          30,– bis 60,–
                                        2–4 × 1000 mg                                       Syndrom, anämi-      Beschwerden
                                        (selten ZT 1–5)                                     sierende Blutungen,
                                                                                            starke akute Blutung
      NSAR Mefen-          Ponstan®        Zyklustag 1–3:   nein          +                 Leichte subjektive    Gastrointestinale         < 5,–
      aminsäure                            3 × 500 mg                                       Hypermenorrhö         NW möglich
      Levonor-             Mirena®         Wirksamkeit:     ja            +++               Anämisierende         Anfangs Schmier-          < 10,–
      gestrel-IUP                          5 Jahre                                          Hypermenorrhö,        blutungen, Haut-
                                                                                            subjektive Hyper-     veränderungen,
                                                                                            menorrhö und Ver-     Ovarialzysten
                                                                                            hütungsbedarf
      Gestagen-            Depo Provera®   150 mg i.m.      ja            ++ – +++          Mittelschwere und     Gewichtszunahme,          < 12,–
      injektionen                          alle 10–12                                       schwere Formen der    anfangs Schmier-
                                           Wochen                                           Formen der Hyper-     blutungen (10–20 %)
                                                                                            menorrhö, auch bei
                                                                                            Myomen oder Myo-
                                                                                            hyperplasie
      Estradiolvalerat /   Qlaira®         26/2-Schema      ja            ++ – +++          Kontrazeption und     S. kombinierte Pille      Ca. 22,–
      Dienogest                                                                             Hypermenorrhö
      Ethinylestradiol +                   21/7- bzw.       ja            +                 Leichte Formen der    Ausschluss von Risiko-    12,– bis 23,–
      Gestagen                             24/4-Schema                                      Hypermenorrhö         faktoren für kardio-
      (Kombinierte                                                                          bei gleichzeitigem    vaskuläre und
      Pille)                                                                                Verhütungsbedarf      thromboembolische
                                                                                                                  Ereignisse

     * Wirkungsstärke: + leichte Reduktion der Blutmenge, ++ mittlere Reduktion der Blutmenge, +++ starke Reduktion der Blutmenge.
     ** Die genannten Präparate sind teilweise nicht für die Indikation Hypermenorrhö in der Schweiz/EU zugelassen.
22
29. Jahrgang, 2/2011

                   1a) Kombinierte Verhütungspillen mit              auch dadurch, dass nur Frauen einge-
                   Ethinylestradiol (COC) (Ethinylestradiol/         schlossen wurden, die mittels alkalischer
                   Gestagen)                                         Hämatinmethode einen monatlichen Blut-
                                                                     verlust > 80 ml oder eine mindestens 8
                   Diese reduzieren den monatlichen Blutver-         Tage dauernde Blutung hatten [15]. Bei
                   lust und werden deshalb häufig bei Frauen         diesen Frauen mit Hypermenorrhö nahm
                   mit störender starker Menstruation einge-         der Blutverlust > 90 Tage um 353 ml ab,
                   setzt, vor allem dann, wenn auch Verhü-           deutlich signifikant im Vergleich zu Place-
                   tungsbedarf besteht. Eine systematische           bo. Eine Reduktion des monatlichen Blut-
                   Cochrane-Analyse des Effekts kombinierter         verlusts war bereits im 2. Einnahmemonat
                   Präparate auf den monatlichen Blutverlust         nachweisbar. Aufgrund dieser Daten, die
                   ergab, dass nur in einer Studie der Blutver-      auch in einer weiteren Studie bestätigt
                   lust objektiv gemessen wurde [11]. In die-        wurden, ist Qlaira® als Therapie der idio-
                   ser Studie ist der therapeutische Effekt von      pathischen Hypermenorrhö zu empfehlen,
                   COC auf die Blutungsstärke vergleichbar           vor allem bei Frauen mit gleichzeitigem
                   mit dem von nicht-steroidalen Antiphlogis-        Wunsch nach oraler Antikonzeption [16].
                   tika (NSAR) (Tab. 1). Bei anämisierender
                   Hypermenorrhö oder starker Blutung mit            2. Hormonspirale (Mirena®)
                   Koagelabgang ist die blutungsreduzieren-
                   de Wirkung der Pille nicht ausreichend            Die Freisetzung des Gestagens Levonor-
                   [12]. Dagegen wird immer wieder über den          gestrel ins Uteruscavum durch ein IUP und
                   positiven Einfluss von COC auf die subjek-        die daraus resultierende Reduktion der
                   tive Hypermenorrhö berichtet. Hier kann           Menstruationsstärke war ein Meilenstein
                   die Pilleneinnahme die Lebensqualität der         in der Behandlung der Hypermenorrhö und
                   betroffenen Frauen zum Teil erheblich             führte weltweit zu einer deutlichen Reduk-
                   verbessern. Da Gestagene unterschiedlich          tion der Hysterektomien. Die Reduktion
                   stark atrophisierend auf das Endometrium          des Blutverlustes durch das IUP liegt bei
                   wirken, sind COC mit den Gestagenen               70 % (3 Monate nach Einlage) bis 97 % (12
                   Desogestrel, Gestoden und Dienogest beson-        Monate nach Einlage). Bei Frauen mit
                   ders zu empfehlen. Kontraindikationen für         Hypermenorrhö (monatlicher Blutverlust
                   kombinierte Pillen müssen beachtet wer-           > 80 ml, Messmethode: Alkalische Hämatin-
                   den, vor allem bei Risikopatientinnen.            methode) zeigen 2 prospektiv-randomi-
                                                                     sierte Studien die sehr ausgeprägte Reduk-
                   1b) Kombinierte Verhütungspille mit Estra-        tion des monatlichen Blutverlustes durch
                   diolvalerat und Dienogest (Qlaira®)               Mirena® bereits nach 3 und 6 Monaten [17,
                                                                     18]. In einer weiteren Studie mit Teilneh-
                   Der starke Effekt ethinylestradiolhaltiger Ver-   merinnen, die unter einer Hypermenorrhö
                   hütungspillen auf die Blutgerinnung und           leiden, waren 35 der Frauen nach 24 Mo-
                   Fibrinolyse und das daraus resultierende          naten amenorrhoisch [19]. Eine verglei-
                   Thromboserisiko war der Grund, eine Pille         chende Studie mit NSAR berichtete über
                   mit Estradiol zu entwickeln. Die hohe Rate        eine Reduktion des Blutverlustes in der
                   an Zwischenblutungen mit Produkten die-           Gruppe mit Mirena® um 81 % bereits in
                   ser Art stellte sich bei der Entwicklung als      den ersten 3 Monaten (NSAR: –21 %) [20].
                   schwieriges Hindernis heraus. Es dauerte          Die Intensität der Blutungsreduktion kann
                   20 Jahre bis eine solche Pille mit akzeptab-      mit operativen Verfahren wie der Endo-
                   lem Blutungsmuster im vergangenen Jahr            metriumsablation mithalten [21]. Nachteil
                   auf den Markt kam. Eine Kombination des           der operativen Verfahren ist, dass diese
                   Gestagens Dienogest, welches stark atrophi-       nicht bei Patientinnen ohne abgeschlosse-
                   sierend auf das Endometrium wirkt, mit            ne Familienplanung durchgeführt werden
                   einem 4-Phasen-Regime führte zum Erfolg           können und ein Operationsrisiko besteht.
                   [13]. Die Blutungsstabilität dieser 4-Pha-        Bezogen auf die Effizienz sind beide Me-
                   sen-Pille (Qlaira®) ist mit herkömmlichen         thoden durchaus vergleichbar [22]. In we-
                   Präparaten vergleichbar [14]. In einem            nigen Fällen wurde Mirena® zur Therapie
                   weiteren Schritt wurde in einer prospek-          der Hypermenorrhö bei Von-Willebrand-
                   tiv randomisierten, placebokontrollierten         Syndrom eingesetzt. Auch hier war die Re-
                   Studie untersucht, welchen Einfluss dieses        duktion der Blutungsintensität meist kli-
                   Präparat auf die Blutungsstärke bei Frau-         nisch ausreichend [23]. Seltene Nebenwir-
                   en mit idiopathischer Hypermenorrhö hat.          kungen des Hormon-IUP sind Veränderun-
                   Die Qualität dieser Studie zeichnet sich          gen von Haut, Stimme oder Libido. Gele-
                   nicht nur durch das Design aus, sondern           gentlich kommt es zu Ovarialzysten, die       23
29. Jahrgang, 2/2011

     aber meist spontan regredient sind. Nach        tung zu empfehlen. Depo-Provera® zeigt
     heutigem Wissen und aktueller Datenlage         einen günstigen Einfluss auf Hypermenor-
     besteht kein erhöhtes Thromboserisiko.          rhöen durch Myome und hemmt das weite-
                                                     re Myomwachstum. Leider liegen keine
     3. Zyklische Gestagentherapie (Primolut N®)     wissenschaftlichen Studien vor, in denen
                                                     die Reduktion des monatlichen Blutverlus-
     Verschiedene Studien demonstrieren die          tes genauer bestimmt wurde. Im Vergleich zu
     Wirksamkeit dieser Therapie nur bei aus-        COC liegt der Vorteil dieser Methode in der
     reichender Dosierung (3× 5 mg) und The-         Anwendungsmöglichkeit auch bei Frauen >
     rapiedauer (21 Tage). Die Gestagenthera-        35 Jahren mit kardiovaskulären Risiko-
     pie nur während der Lutealphase (Zyklus-        faktoren. Ähnlich wie bei Primolut kann es
     tag 15–28) ist dagegen deutlich weniger bis     zu gestagenbedingten Nebenwirkungen kom-
     gar nicht wirksam [24].                         men.

        Die mittlere Reduktion der monatlichen       5. Tranexamsäure (Cyklocapron®)
     Blutmenge reicht im 21-Tage-Schema bis zu
     80 %, muss also als sehr effizient bezeich-     Die orale Applikation von Tranexamsäure
     net werden [17]. Limitiert wird diese The-      ist seit Jahrzehnten etabliert, sowohl für die
     rapie bei einigen Patientinnen durch mög-       Therapie der einfachen Hypermenorrhö,
     liche Nebenwirkungen wie Gewichtszu-            als auch für die Therapie von Hypermenor-
     nahme, Aufgedunsenheit und Tendenz zu           rhöen, beim Von-Willebrand-Syndrom. Bei
     Hautveränderungen. Die orale Gestagen-          letzterem kann eine höhere Dosierung er-
     therapie ist eine wichtige Alternative für      forderlich sein: 4–6 g täglich während der
     Frauen ohne Verhütungsbedarf oder mit           ersten Blutungstage [27, 28]. Die Redukti-
     Vorbehalten gegenüber der Einlage eines         on des monatlichen Blutverlustes liegt bei
     Gestagen-IUP. Sie kommt auch zum Ein-           45–60 %, also höher als bei der Therapie
     satz bei Frauen mit schwerwiegenden             mit nicht-steroidalen Antiphlogistika (NSAR)
     internistischen Erkrankungen bei gleich-        oder kombinierten Pillen [29]. Der Preis
     zeitiger Kontraindikation gegenüber COC         dieser Therapie ist im Vergleich eher hoch.
     und bei Frauen mit verstärkter Blutungs-        Nebenwirkungen wie gastrointestinale Be-
     neigung oder unter Marcoumartherapie.           schwerden sind selten. Anfängliche Beden-
     Gegenüber den Gestagenpräparaten zur            ken, das Thromboserisiko könnte erhöht
     Kontrazeption hat sie den Vorteil, dass es      sein, haben sich in Studien nicht bestätigt
     in der Regel zu zyklischen Blutungen            [30]. Trotzdem ist von der Anwendung bei
     kommt und nicht zu störenden azykli-            Frauen mit erhöhter Thromboseneigung
     schen Schmierblutungen. Zudem kann häu-         abzuraten.
     fig nach 2–3 Zyklen die Dosis bei gleichzei-
     tig ausreichendem Effekt reduziert wer-
                                                     6. NSAR
     den, sodass die Nebenwirkungen weniger
     werden.                                         Die Therapie mit NSAR ist kostengünstig
                                                     und effektiv bei nicht zu ausgeprägten und
     4. Depot-Medroxyprogesteronacetat (Depo-        subjektiven Hypermenorrhöen (Reduktion
     Provera®)                                       des Blutverlustes 25–35 %) [31]. In einer
                                                     Studie fand sich hinsichtlich der Wirkung
     Die kontinuierliche Gestagenfreisetzung un-     kein Unterschied zu einer kombinierten
     ter dem 3-monatlich zu injizierenden Ge-        Pille. Der Effekt auf die Hypermenorrhö ist
     stagen Medroxyprogesteronacetat reduziert       aber im Vergleich zur Tranexamsäure oder
     den monatlichen Blutverlust und führt bei       einer Hormonspirale (LNG-IUP) geringer
     knapp 50 % der Frauen innerhalb eines           [32]. Es finden sich keine Unterschiede in
     Jahres zur Amenorrhö [25, 26]. Obwohl es        der Wirksamkeit der verschiedenen NSAR
     in den ersten Anwendungsmonaten zu              [32]. Am besten untersucht und auch
     Schmierblutungen kommen kann, steigt            gastrointestinal am besten verträglich ist
     der Hämoglobinwert an. Trotzdem ist es          Mefenaminsäure [32]. Für Frauen mit ei-
     sinnvoll, die Schmierblutungen zu behan-        ner verstärkten Blutungsneigung hämato-
     deln, weil sie für die Patientin sehr störend   logischer Ursache sind NSAR nicht geeig-
     sein können. Wirksam sind Estradiol 2 mg        net, da sie die Thrombozytenaggregation
     für 7 Tage oder NSAR für 7 Tage. Die Re-        hemmen [1]. An mögliche Nebenwirkun-
     duktion des Injektionsintervall von 12 auf      gen wie gastrointestinale Beschwerden,
     8 Wochen bei Neueinstellung auf dieses          Ulzera und Blutungen muss gedacht wer-
24   Kontrazeptivum ist bei sehr starker Blu-        den.
29. Jahrgang, 2/2011

                   Zusammenfassung                                           effluent in women with menorrhagia. Hum Reprod
                                                                             2006; 21: 2158–66.
                   Heute wird die idiopathische Hypermenor-                  10. Kouides PA. Bleeding symptom assessment and
                   rhö in der Regel konservativ therapiert.                  hemostasis evaluation of menorrhagia. Curr Opin
                   Welche Therapie geeignet ist, hängt ab von                Hematol 2008; 15: 465–72.
                   Blutungsintensität, Hämoglobin- und Ferri-                11. Fraser IS, McCarron G. Randomized trial of 2
                   tinwert und der Frage, ob gleichzeitig eine               hormonal and 2 prostaglandin-inhibiting agents in
                                                                             women with a complaint of menorrhagia. Aust N Z
                   Antikonzeption erforderlich ist. Tabelle 1 gibt           J Obstet Gynaecol 1991; 31: 66–70.
                   eine Übersicht über die weniger und stär-
                                                                             12. Farquhar C, Brown J. Oral contraceptive pill for
                   ker blutungsreduzierenden Substanzen                      heavy menstrual bleeding. Cochrane Database Syst
                   mit ihren Dosierungen. Bei den Substan-                   Rev 2009: CD000154.
                   zen mit kontrazeptiver Wirkung ist zu er-                 13. Sasagawa S, Shimizu Y, Kami H, et al. Dieno-
                   wähnen, dass im Gegensatz zur Pille die                   gest is a selective progesterone receptor agonist in
                   Kosten für die Hormonspirale in der                       transactivation analysis with potent oral endome-
                   Schweiz von der Krankenkasse übernom-                     trial activity due to its efficient pharmacokinetic
                   men werden. Falls eine Pille indiziert ist,               profile. Steroids 2008; 73: 222–31.
                   muss aufgrund der Datenlage Qlaira® als                   14. Ahrendt HJ, Makalova D, Parke S, et al. Bleed-
                                                                             ing pattern and cycle control with an estradiol-
                   Pille der ersten Wahl bezeichnet werden.
                                                                             based oral contraceptive: a seven-cycle, randomiz-
                                                                             ed comparative trial of estradiol valerate/dienogest
                      Bei bereits bestehender Anämie oder bei                and ethinyl estradiol/levonorgestrel. Contracep-
                                                                             tion 2009; 80: 436–44.
                   anamnestischem Koagelabgang würde man
                   sich für eine Therapie mit stärkerer Reduk-               15. Jensen J. Machlitt A. A multicenter, double-
                                                                             blind, randomised, plazebo-controlled study of oral
                   tion des Blutverlustes entscheiden, also
                                                                             estradiol valerate/dienogest for the treatment of
                   mit höherer Effizienz, als bei einer subjek-              heavy menstraul bleeding. Fertil Steril 2009; 92:
                   tiven Hypermenorrhö. Wichtig für den                      S32.
                   Therapieentscheid sind neben den bereits                  16. Jensen JT. Evaluation of a new estradiol oral
                   genannten Faktoren Alter der Patientin,                   contraceptive: estradiol valerate and dienogest. Ex-
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26
29. Jahrgang, 2/2011

                                                      Rubrique: actualité

                          Traitement médicamenteux
                       de l’hyperménorrhée idiopathique
                                                         G. Merki Feld

                   Environ 20 % des femmes en âge de procréer souffrent de règles trop abon-
                   dantes, et ce pour de multiples raisons. Le présent article aborde essentielle-
                   ment les traitements hormonaux de l’hyperménorrhée. En cas d’hyperménor-
                   rhée, il convient toujours d’exclure par diagnostic toute cause organique
                   (saignements liés à la grossesse, carcinome, infection, polype, myome) ou
                   tout trouble hémostatique. Dans 50 % des cas, il est impossible de déceler la
                   moindre cause organique (hyperménorrhée idiopathique) [1]. L’hyperménor-
                   rhée idiopathique répond particulièrement bien au traitement hormonal.
                   Dans la littérature anglaise, on utilise le terme Menorrhagia pour qualifier
                   des règles abondantes. Ce qui peut prêter à confusion, étant donné que dans
                   l’usage français le terme ménorragie est utilisé pour des règles abondantes,
                   mais aussi prolongées.

                   Définition et diagnostic                         sée dans différentes études visant à déter-
                                                                    miner et à comparer l’efficacité de métho-
                   Il est difficile de procéder au diagnostic de    des thérapeutiques.
                   l’hyperménorrhée en cabinet médical. La
                   perception de l’intensité des règles est gé-        La méthode de l’hématine alcaline a per-
                   néralement influencée par des représenta-        mis de définir les saignements normaux,
                   tions subjectives de la femme. Les données       soit 43 ml, le 95ème percentile se situant à
                   anamnestiques relatives à l’utilisation quo-     76 ml [4]. 67 % des femmes qui présen-
                   tidienne de tampons et de serviettes hygié-      taient des saignements supérieurs à 80 ml
                   niques reflètent davantage l’hygiène des         souffraient d’une anémie ferriprive. L’ap-
                   femmes concernées que l’intensité de leurs       parition d’une anémie ferriprive est forte-
                   règles. De même, les calendriers des règles      ment tributaire de l’apport individuel en
                   reflètent une perception subjective et ne sont   fer. Sur la base des données disponibles, la
                   que partiellement corrélés avec la perte         limite supérieure des règles normales a été
                   de sang effective.                               fixée à 60–80 ml [5].

                     Différents auteurs se sont efforcés, dans        Au quotidien, le médecin est aujourd’hui
                   les années 1970, d’élaborer une définition       encore dépendant des données subjectives
                   claire des règles normales afin d’établir        de la patiente. Le diagnostic d’une anémie
                   une distinction avec les règles abondantes       chez une patiente atteinte d’hyperménor-
                   [2, 3]. A cette fin, une méthode de mesure       rhée peut s’avérer utile pour le choix d’un
                   objective était nécessaire. Ainsi a-t-on opté    traitement plus ou moins intensif. Toute-
                   pour la méthode de l’hématine alcaline,          fois, il convient également de traiter les rè-
                   qui mesure par photométrie le taux d’hé-         gles trop abondantes qui entraînent des
                   moglobine des pertes menstruelles dans les       troubles subjectifs en l’absence d’anémie
                   tampons/serviettes accumulés pendant les         étant donné qu’elles peuvent restreindre
                   règles. Cette méthode très laborieuse ne         très fortement la qualité de vie de la femme
                   convient naturellement pas pour le dia-          [6]. Il est recommandé de dresser une
                   gnostic classique en cabinet médical.            courbe des saignements afin d’identifier les
                                                                    modifications de l’intensité et de la durée
                     Elle présente toutefois de nets avantages      des saignements sous un nouveau traite-
                   sur le plan scientifique et est encore utili-    ment et de les présenter à la patiente.          27
29. Jahrgang, 2/2011

     Causes                                           thérapeutique des COC sur l’intensité des
                                                      saignements est comparable à celui des anti-
     L’hyperménorrhée sans cause organique            phlogistiques non stéroïdiens (AINS) (ta-
     survient fréquemment pendant la périmé-          bleau 1). En cas d’hyperménorrhée ané-
     nopause, ainsi que pendant l’adolescence à       miante ou de règles abondantes avec cail-
     la suite d’un trouble de la fonction ova-        lot, l’effet réducteur des saignements de la
     rienne reproductive. Au niveau local, on         pilule est insuffisant [12]. En revanche, dif-
     trouve à hauteur de l’endomètre un trouble       férents cas illustrent de manière récur-
     de l’équilibre de la prostaglandine vaso-        rente l’effet positif des COC sur l’hyper-
     constrictrice et vasodilatatrice, des modifi-    ménorrhée subjective. Dans ces condi-
     cations de la morphologie vasculaire et          tions, la prise de la pilule peut améliorer
     une formation altérée des facteurs de crois-     considérablement la qualité de vie des fem-
     sance endothéliaux [7–9].                        mes concernées. Etant donné que les
                                                      gestagènes exercent un effet atrophiant
        11 à 16 % des femmes qui souffrent de         différent sur l’endomètre, les COC à base
     règles abondantes ou prolongées sans cause       de gestagènes de type désogestrel, gesto-
     gynécologique concrète présentent un trou-       dène et diénogest sont particulièrement
     ble hémostatique, généralement le syndro-        recommandés. Il convient de tenir compte
     me de Willebrand [10]. Un trouble de la          des contre-indications pour les pilules com-
     coagulation est probable et doit être exclu      binées, surtout chez les patientes à risques.
     si les règles sont déjà très abondantes de-
     puis la ménarche et que d’autres indices té-
     moignent d’une tendance accrue aux sai-          1b) Pilule contraceptive combinée à base de
     gnements (épistaxis, antécédents familiaux       valérate d’estradiol et de diénogest (Qlaira®)
     positifs).
                                                      La mise au point d’une pilule à base
       Les causes organiques typiques classiques      d’estradiol résulte de l’action puissante des
     d’une hyperménorrhée sont le myome, les          pilules contraceptives à base d’éthinylestra-
     polypes et les avortements et fausses cou-       diol sur la coagulation sanguine et la fibri-
     ches.                                            nolyse, ainsi que du risque de thrombose y
                                                      afférent. Le taux élevé de saignements in-
     Traitements médicamenteux                        termédiaires propre à ce type de produits a
                                                      constitué un gros obstacle dans le cadre du
     Il existe aujourd’hui un large éventail de       développement de cette pilule. Il a fallu at-
     traitements médicamenteux efficaces (ta-         tendre 20 ans avant la commercialisation –
     bleau 1). Les interventions chirurgicales tel-   pendant l’année dernière – d’une telle pi-
     les que l’hystérectomie, la myomectomie          lule présentant un profil de saignements
     ou l’élimination de l’endomètre sont donc        acceptable. Ce succès est dû à la combinai-
     plutôt rares et sont des plus indiquées lors-    son du diénogest, qui exerce un effet forte-
     que les traitements médicamenteux échouent       ment atrophiant sur l’endomètre, à un ré-
     ou ne sont pas bien tolérés en raison des        gime en quatre phases [13]. La stabilité des
     effets indésirables. L’hystérectomie ou          saignements obtenue avec cette pilule qua-
     ablation de l’endomètre n’est généralement       driphasique (Qlaira®) est comparable à cel-
     utilisée que comme une alternative au trai-      le de préparations courantes [14]. Plus tard,
     tement hormonal en question, lorsque la          une étude prospective randomisée contre
     femme ne désire plus avoir d’enfants.            placebo a examiné l’effet de cette prépara-
                                                      tion sur l’intensité des règles chez les fem-
     1a) Pilules contraceptives combinées à base      mes atteintes d’hyperménorrhée idiopathi-
     d’éthinylestradiol (COC) (éthinylestra-          que. La qualité de cette étude est non seu-
     diol/gestagène)                                  lement inhérente à sa conception, mais
                                                      aussi au fait qu’elle n’a englobé que des
     Ces pilules réduisent les règles et sont dès     femmes qui, selon la méthode de l’héma-
     lors fréquemment utilisées chez les fem-         tine alcaline, présentaient des saignements
     mes qui souffrent de règles abondantes,          supérieurs à 80 ml ou d’une durée d’au moins
     surtout en présence d’un besoin de contra-       huit jours [15]. Chez ces femmes atteintes
     ception. Une analyse Cochrane systémati-         d’hyperménorrhée, les pertes menstruelles
     que de l’effet de préparations combinées         ont baissé de 353 ml après 90 jours, un ré-
     sur les règles a révélé que seule une étude      sultat significatif par rapport au placebo.
     avait procédé à une mesure objective des         La réduction des saignements était déjà
28   saignements [11]. Dans cette étude, l’effet      avérée dès le deuxième mois de prise. A la
29. Jahrgang, 2/2011

  Tableau 1: Aperçu des traitements médicamenteux

    Médicament          Marque        Dosage             Contraception   Effet théra-    Type de trouble        Effets indésirables    Prix approximatif /
                        commerciale                                      peutique * /    hémorragique**         fréquents (>10 %) /    mois en CHF
                                                                         Réduction des                          Contre-indications
                                                                         saignements
    Noréthistérone      Primolut N®   Jours du cycle     non             +++             Hyperménorrhée         Boursouflures,         < 20,–
                                      5–26: 3 × 5 mg                                     anémiante sans         acné, prise de poids
                                                                                         besoin de contra-
                                                                                         ception, saignement
                                                                                         fort
    Acide               Cyklokapron® Jours du cycle      non             ++              Syndrome de            Troubles gastro-       30,– à 60,–
    tranexamiqu                      1–3: 2–4 ×                                          Willebrand saigne-     intestinaux
                                     1000 mg (rare                                       ments anémiants,
                                     jours du cycle                                      hyperménorrhée
                                     1–5)                                                forts saignements
    AINS Acide          Ponstan®      Jours du cycle     non             +               Légère hyperménor-     Effets indésirables    < 5,–
    méfénamique                       1–5: 3 × 500 mg                                    rhée subjective        gastro-intestinaux
                                                                                                                éventuels
    DIU Lévonor-        Mirena®       Efficace pendant   oui             +++             Hyperménorrhée         Saignements inter-     < 10,–
    gestrel                           5 ans                                              anémiante, hyper-      médiaires, altéra-
                                                                                         ménorrhée sub-         tions de la peau,
                                                                                         jective et besoin      kystes ovariens
                                                                                         de contraception       au début
    Injection           Depo Provera® 150 mg en im,      oui             ++ – +++        Formes de gravité      Prise de poids,        < 10,–
    de gestagènes                     toutes les                                         moyenne et sévère      saignements inter-
                                      10–12 semaines                                     d’hyperménorrhée,      médiaires au
                                                                                         également en cas       au début
                                                                                         de myomes ou
                                                                                         de myohyperplasie
    Valérate            Qlaira®       Schéma 26/2        oui             ++ – +++        Contraception et       Voir pilule combinée   Env. 22,–
    d’estradiol /                                                                        hyperménorrhée
    diénogest
    Ethinylestradiol                  Schéma 21/7        oui             +               Légères formes         Exclusion de           12,– à 23,–
    + gestagènes                      ou 24/4                                            d’hyperménorrhée       facteurs de risques
    (pilule combinée)                                                                    et besoin de contra-   pour troubles
                                                                                         ception                cardiovasculaires
                                                                                                                et thromboembo-
                                                                                                                liques
    * Intensité de l’action: + légère réduction des saignements, ++ réduction moyenne des saignements, +++ forte réduction des saignements.
    ** Les préparations citées ne sont parfois pas autorisées pour l’indication hyperménorrhée en Suisse/UE.

                           lumière de ces données, qui ont également            quée des règles via Mirena® dès trois et six
                           été confirmées par une étude ultérieure, il          mois chez les femmes atteintes d’hyper-
                           convient de recommander Qlaira® pour le              ménorrhée, (saignements supérieurs à 80
                           traitement de l’hyperménorrhée idiopathi-            ml, méthode de mesure: méthode de l’hé-
                           que, a fortiori chez les femmes qui souhai-          matine alcaline) [17, 18]. Dans le cadre
                           tent également prendre un contraceptif               d’une autre étude menée auprès de femmes
                           oral [16].                                           atteintes d’hyperménorrhée, 35 % des par-
                                                                                ticipantes étaient aménorrhéiques après
                           2. Stérilet (Mirena®)                                24 mois [19]. Une étude comparative à base
                                                                                d’AINS a révélé une réduction des règles de
                           La libération du lévonorgestrel dans la ca-          81% dans le groupe sous Mirena® dès les
                           vité utérine par le biais d’un dispositif            trois premiers mois (AINS: -21 %) [20]. Il
                           intra-utérin et la réduction de l’intensité          est possible de maintenir l’intensité de la
                           des règles qui en résulte représentent un            réduction des saignements via une inter-
                           jalon essentiel dans le traitement de l’hyper-       vention chirurgicale telle que l’ablation de
                           ménorrhée, qui a entraîné une réduction              l’endomètre [21]. L’inconvénient de l’inter-
                           considérable des hystérectomies dans le              vention chirurgicale réside toutefois dans
                           monde entier. La réduction des règles via le         le fait qu’elle ne peut être menée chez les
                           dispositif intra-utérin atteint 70 % (trois          patientes qui souhaitent encore procréer,
                           mois après la pose) à 97 % (12 mois après            sans compter l’existence d’un risque lié à
                           la pose). Deux études randomisées pros-              l’intervention. Ces deux méthodes sont to-
                           pectives attestent de la réduction très mar-         talement comparables sur le plan de l’effi-                                  29
29. Jahrgang, 2/2011

     cacité [22]. Dans quelques cas, Mirena® a       des femmes à peine en l’espace d’un an [25,
     été utilisé pour le traitement de l’hyper-      26]. Malgré la présence éventuelle de
     ménorrhée en présence du syndrome de            spotting au cours des premiers mois d’ad-
     Willebrand. Une fois encore, la réduction       ministration, le taux d’hémoglobine aug-
     de l’intensité des saignements était généra-    mente. Ceci étant dit, il est judicieux de
     lement suffisante sur le plan clinique [23].    traiter le spotting étant donné qu’il peut
     Les DIU hormonaux entraînent de rares ef-       être très gênant pour la patiente. L’admi-
     fets indésirables tels que les altérations de   nistration pendant 7 jours d’estradiol 2 mg
     la peau, de la voix ou de la libido. De même,   ou d’AINS est efficace. Il convient de re-
     on assiste parfois à l’apparition de kystes     commander la réduction de l’intervalle
     ovariens, bien que ceux-ci se résorbent spon-   d’injection de 12 à 8 semaines en cas d’adop-
     tanément. En vertu des connaissances et         tion de ce contraceptif face à des règles très
     des données actuelles, il n’existe aucun ris-   abondantes. Depo-Provera® joue un rôle
     que accru de thrombose.                         favorable sur l’hyperménorrhée via le
                                                     myome, dont il inhibe la croissance ulté-
     3. Traitement cyclique à base de gestagè-       rieure. Malheureusement, aucune étude
     nes (Primolut N®)                               scientifique n’a déterminé avec davantage
                                                     de précision la réduction des règles. Par
     Différentes études démontrent que ce trai-      rapport aux COC, l’avantage de cette mé-
     tement n’est efficace qu’avec un dosage (3×     thode réside dans la possibilité d’utilisation
     5 mg) et une durée (21 jours) suffisants. En    chez les femmes de plus de 35 ans présen-
     revanche, le traitement à base de gestagè-      tant des facteurs de risques cardiovascu-
     nes uniquement pendant la phase lutéale         laires. A l’instar de Primolut, elle peut éga-
     (jours du cycle 15 à 28) est nettement moins    lement entraîner des effets indésirables liés
     efficace, voire pas du tout [24].               aux gestagènes.

        La réduction moyenne des règles dans le      5. Acide tranexamique (Cyklocapron®)
     schéma posologique 21 peut atteindre 80 %,
     ce qui est très efficace [17]. Chez certaines   L’application orale de l’acide tranexami-
     patientes, ce traitement est limité par les     que est établie depuis des décennies pour le
     éventuels effets indésirables tels que la       traitement de l’hyperménorrhée simple,
     prise de poids, les boursouflures et la ten-    mais aussi pour celui de l’hyperménorrhée
     dance aux altérations de la peau. Le traite-    accompagnée du syndrome de Willebrand.
     ment oral à base de gestagènes représente       Dans ce cas, un dosage plus élevé peut
     une alternative de taille par rapport à la      s’avérer nécessaire, à savoir 4 à 6 g/jour
     pose d’un DIU à base de gestagènes pour les     pendant les premiers jours des règles [27,
     femmes sans besoin de contraception. Il est     28]. La réduction des règles atteint 45–
     également utilisé chez les femmes qui pré-      60 %, un résultat supérieur à celui du trai-
     sentent de graves affections internes et        tement avec des antiphlogistiques non
     chez qui les COC sont contre-indiqués,          stéroïdiens (AINS) ou des pilules combi-
     ainsi que chez celles affichant une ten-        nées [29]. Le prix de ce traitement est com-
     dance accrue aux saignements ou suivant         parativement plutôt élevé. Les effets indé-
     un traitement sous Marcoumar. Par rap-          sirables tels que les troubles gastro-intesti-
     port aux préparations contraceptives à          naux sont rares. Les doutes initiaux con-
     base de gestagènes, elle a l’avantage de gé-    cernant un risque accru de thrombose
     néralement entraîner des saignements cy-        n’ont pas été confirmés par des études [30].
     cliques et non un spotting acyclique gê-        Pour autant, il est déconseillé de l’utiliser
     nant. De plus, il est généralement possible     chez les femmes présentant une tendance
     de réduire la dose après 2 à 3 cycles tout en   accrue à la thrombose.
     obtenant un effet satisfaisant, de telle ma-
     nière que les effets indésirables sont moin-    6. AINS
     dres.
                                                     Le traitement à base d’AINS est économi-
     4. Acétate de médroxyprog-estérone en dépôt     que et efficace en cas d’hyperménorrhée
     (Depo-Provera®)                                 pas trop marquée et subjective (réduction
                                                     des saignements 25–35 %) [31]. Dans le ca-
     La libération continue de gestagènes sous       dre d’une étude, on n’a trouvé aucune diffé-
     l’acétate de médroxyprogestérone à injecter     rence par rapport à l’effet d’une pilule com-
     pendant trois mois réduit les saignements       binée. L’effet sur l’hyperménorrhée est tou-
30   et entraîne une aménorrhée chez 50 %            tefois inférieur à celui de l’acide tranexa-
29. Jahrgang, 2/2011

                   mique ou d’un stérilet (DIU-LNG) [32]. De              4. Hallberg L, Hogdahl AM, Nilsson L, et al. Men-
                   même, on n’observe aucune différence en                strual blood loss-a population study. Variation at
                                                                          different ages and attempts to define normality.
                   termes d’efficacité par rapport aux divers             Acta Obstet Gynecol Scand 1966; 45: 320–51.
                   AINS [32]. L’acide méfénamique est l’AINS              5. Cameron IT. Dysfunctional uterine bleeding.
                   le plus étudié, mais aussi le mieux toléré             Baillieres Clin Obstet Gynaecol 1989; 3: 315–27.
                   sur le plan gastro-intestinal [32]. Les AINS           6. Kadir RA, Edlund M, Von Mackensen S. The im-
                   ne conviennent pas aux femmes qui pré-                 pact of menstrual disorders on quality of life in
                   sentent une tendance accrue aux saigne-                women with inherited bleeding disorders. Haemo-
                   ments d’origine hématologique, étant don-              philia 2010; 16: 832–9.
                   né qu’ils inhibent l’agrégation thrombo-               7. Jabbour HN, Kelly RW, Fraser HM, et al. Endo-
                   cytaire [1]. Il convient de tenir compte des           crine regulation of menstruation. Endocr Rev 2006;
                                                                          27: 17–46.
                   effets indésirables éventuels tels que les
                                                                          8. Salamonsen LA. Tissue injury and repair in the
                   troubles gastro-intestinaux, les ulcères et            female human reproductive tract. Reproduction
                   les hémorragies.                                       2003; 125: 301–11.
                                                                          9. Malik S, Day K, Perrault I, et al. Reduced levels of
                                                                          VEGF-A and MMP-2 and MMP-9 activity and in-
                   Résumé                                                 creased TNF-alpha in menstrual endometrium and
                                                                          effluent in women with menorrhagia. Hum Reprod
                                                                          2006; 21: 2158–66.
                   Aujourd’hui, l’hyperménorrhée idiopathi-
                                                                          10. Kouides PA. Bleeding symptom assessment and
                   que fait généralement l’objet d’un traite-             hemostasis evaluation of menorrhagia. Curr Opin
                   ment conservateur. Le choix du traitement              Hematol 2008; 15: 465–72.
                   approprié dépend de l’intensité des saigne-            11. Fraser IS, McCarron G. Randomized trial of 2
                   ments, du taux d’hémoglobine et de ferri-              hormonal and 2 prostaglandin-inhibiting agents in
                   tine et de la nécessité ou non d’une contra-           women with a complaint of menorrhagia. Aust N Z
                   ception. Le tableau 1 donne un aperçu des              J Obstet Gynaecol 1991; 31: 66–70.
                   substances qui réduisent plus ou moins les             12. Farquhar C, Brown J. Oral contraceptive pill for
                   saignements et de leurs dosages. En ce qui             heavy menstrual bleeding. Cochrane Database Syst
                                                                          Rev 2009: CD000154.
                   concerne les substances avec effet contra-
                   ceptif, il convient de souligner qu’au con-            13. Sasagawa S, Shimizu Y, Kami H, et al. Dieno-
                                                                          gest is a selective progesterone receptor agonist in
                   traire de la pilule, le coût du stérilet est pris      transactivation analysis with potent oral endome-
                   en charge par la caisse maladie en Suisse.             trial activity due to its efficient pharmacokinetic
                   Si une pilule est indiquée, les données dis-           profile. Steroids 2008; 73: 222–31.
                   ponibles indiquent que Qlaira® représente              14. Ahrendt HJ, Makalova D, Parke S, et al. Bleed-
                   la solution optimale.                                  ing pattern and cycle control with an estradiol-
                                                                          based oral contraceptive: a seven-cycle, randomiz-
                      En présence d’une anémie ou d’un caillot            ed comparative trial of estradiol valerate/dienogest
                                                                          and ethinyl estradiol/levonorgestrel. Contracep-
                   anamnestique, il convient d’opter pour un              tion 2009; 80: 436–44.
                   traitement offrant une réduction plus forte
                                                                          15. Jensen J. Machlitt A. A multicenter, double-
                   des saignements, et donc une meilleure ef-             blind, randomised, plazebo-controlled study of oral
                   ficacité, que pour une hyperménorrhée                  estradiol valerate/dienogest for the treatment of
                   subjective. Outre les facteurs déjà mention-           heavy menstraul bleeding. Fertil Steril 2009; 92:
                   nés, le traitement retenu dépend de facteurs           S32.
                   essentiels tels que l’âge de la patiente, les          16. Jensen JT. Evaluation of a new estradiol oral
                   risques, la tolérance, les autres pathologies          contraceptive: estradiol valerate and dienogest. Ex-
                                                                          pert Opin Pharmacother 2010; 11: 1147–57.
                   présentes et les coûts.
                                                                          17. Irvine GA, Campbell-Brown MB, Lumsden MA,
                                                                          et al. Randomised comparative trial of the levo-
                                                                          norgestrel intrauterine system and norethisterone
                                                                          for treatment of idiopathic menorrhagia. Br J
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                                                                          18. Reid PC, Virtanen-Kari S. Randomised com-
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                   ment of excessive menstrual bleeding in women          tem and mefenamic acid for the treatment of idi-
                   with hemostatic disorders. Fertil Steril 2005; 84:     opathic menorrhagia: a multiple analysis using to-
                   1352–9.                                                tal menstrual fluid loss, menstrual blood loss and
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                                                                          randomised trial comparing the levonorgestrel in-
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                   244–8.                                                 63.                                                       31
29. Jahrgang, 2/2011

     20. Milsom I, Andersson K, Andersch B, et al. A        27. Demers C, Derzko C, David M, et al. Gynaeco-
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                                                            Leiterin Kontrazeption und Adoleszenz
     26. Lumbiganon P, Rugpao S, Phandhu-fung S, et
                                                            Klinik für Reproduktions-Endokrinologie
     al. Protective effect of depot-medroxyprogesterone
     acetate on surgically treated uterine leiomyomas: a    Universitätsspital
     multicentre case-control study. Br J Obstet Gynae-     CH-8091 Zürich, Rämistrasse 100
     col 1996; 103: 909–14.                                 E-Mail: Gabriele.Merki@usz.ch

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Mitteilungen aus der Redaktion

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