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Geburtshilfe ∕ Frauen-Heilkunde ∕ Strahlen-Heilkunde ∕ Forschung ∕ Konsequenzen Merki Feld G Aktuelles: Medikamentöse Therapie der idiopathischen Hypermenorrhö Speculum - Zeitschrift für Gynäkologie und Geburtshilfe 2011; 29 (2) (Ausgabe für Schweiz), 21-32 Homepage: www.kup.at/speculum Online-Datenbank mit Autoren- und Stichwortsuche Krause & Pachernegg GmbH • Verlag für Medizin und Wirtschaft • A-3003 Gablitz P.b.b. 02Z031112 M, Verlagsort: 3003 Gablitz, Linzerstraße 177A/21
Staudin ger Ab sofort in unserem Verlag Thomas i e n e l K Maurice Thomas Staudinger Maurice Kienel EC M O ECMO die Kitteltasche für die Kitteltasche für 2. Auflage Jänner 2019 ISBN 978-3-901299-65-0 2. Auflage 78 Seiten, div. Abbildungen 2018 Copyright eber au d in ger - Herausg 19.80 EUR Thomas St Bestellen Sie noch heute Ihr Exemplar auf Krause & Pachernegg GmbH www.kup.at/cd-buch/75-bestellung.html
29. Jahrgang, 2/2011 Rubrik: Aktuelles Medikamentöse Therapie der idiopathischen Hypermenorrhö G. Merki Feld Etwa 20 % der Frauen im reproduktiven Alter sind von einer zu starken Menstruationsblutung betroffen. Die Ursachen können vielfältig sein. Die- ser Artikel befasst sich in erster Linie mit den hormonalen Therapien der Hypermenorrhö. Diagnostisch müssen bei einer Hypermenorrhö immer organische Ursachen (schwangerschaftsassoziierte Blutung, Karzinom, Infek- tion, Polyp, Myom) oder eine Störung der Hämostase ausgeschlossen wer- den. In 50 % der Fälle lässt sich keine organische Ursache nachweisen (idio- pathische Hypermenorrhö) [1]. Die idiopathische Hypermenorrhö eignet sich besonders gut für die hormonale Therapie. In der englischen Literatur wird der Begriff Menorrhagia für die verstärkte Menstruation verwendet. Dies kann zur Verwirrung führen, da der Begriff Menorrhagie im deutschen Sprachgebrauch für die verlängerte Blutung gebraucht wird. Definition und Diagnostik Für wissenschaftliche Zwecke hat sie aber großen Nutzen und wird weiterhin in Die Diagnostik der Hypermenorrhö in der guten Studien zur Bestimmung und zum ärztlichen Praxis ist komplex. Die Wahr- Vergleich der Effizienz therapeutischer Me- nehmung der Stärke der Monatsblutung ist thoden eingesetzt. in der Regel von subjektiven Vorstellungen der Frau geprägt. Anamnestische Angaben Mit der alkalischen Hämatinmethode über den Tagesverbrauch von Tampons und wurde der normale Blutverlust definiert, Binden reflektieren mehr das Hygienever- welcher bei 43 ml liegt, wobei die 95. Per- halten der einzelnen Frau als die Intensität zentile bei 76 ml liegt [4]. Von den Frauen ihrer Blutung. Auch Blutungskalender wider- mit einem Blutverlust > 80 ml hatten 67 % spiegeln die subjektive Wahrnehmung und eine Eisenmangelanämie. Ob eine Eisen- korrelieren nur teilweise mit dem tatsäch- mangelanämie eintritt, hängt in starkem lichen Blutverlust. Maß von der individuellen Eisenzufuhr ab. Die obere Grenze für einen normalen mo- Verschiedene Autoren bemühten sich in natlichen Blutverlust wurde aufgrund der den 1970er-Jahren um eine klare Definition Daten auf 60–80 ml festgelegt [5]. des normalen monatlichen Blutverlusts, um die verstärkte Menstruationsblutung In der täglichen Praxis ist der Arzt auch davon abgrenzen zu können [2, 3]. Hierfür heute noch auf die subjektiven Angaben war eine objektive Messmethodik erforder- der Patientin angewiesen. Die Diagnose ei- lich. Etabliert hat sich die sogenannte al- ner Anämie bei einer Patientin mit Hyper- kalische Hämatinmethode, bei der photome- menorrhö kann bei dem Entscheid für eine trisch der Hämoglobingehalt der Abgänge mehr oder weniger intensive Therapie hilf- während der Menstruation in den während reich sein. Aber auch die subjektiv stören- der Blutungstage gesammelten Tampons/ de, zu starke Menstruationsblutung ohne Binden gemessen wird. Diese sehr aufwen- Anämie sollte behandelt werden, da sie die dige Methode eignet sich natürlich nicht Lebensqualität der Frau sehr einschrän- für die Routinediagnostik in der Praxis. ken kann [6]. Eine Blutungskurve empfiehlt 21 For personal use only. Not to be reproduced without permission of Krause & Pachernegg GmbH.
29. Jahrgang, 2/2011 sich, um Veränderungen in Blutungsstärke on seit der Menarche bereits sehr stark ist und -dauer unter einer neuen Therapie zu und andere Hinweise auf eine erhöhte Blu- dokumentieren und auch für die Patientin tungsneigung bestehen (Epistaxis, positive sichtbar zu machen. Familienanamnese). Typische häufige organische Ursachen ei- Ursachen ner Hypermenorrhö sind Myome, Polypen und Aborte. Die Hypermenorrhö ohne organische Ur- sache tritt häufig in der Perimenopause, aber auch in der Adoleszenz als Folge einer Medikamentöse Therapien Störung der reproduktiven Ovarialfunk- Heute steht ein breites Spektrum an wirk- tion auf. Lokal am Endometrium findet man samen medikamentösen Therapien zur eine Störung des Gleichgewichts vasokon- Verfügung (Tab. 1). Operative Maßnahmen striktorischer und -dilatatorischer Prosta- wie Hysterektomie, Myomektomie oder glandine, Veränderungen der Gefäßmor- Destruktion des Endometriums werden da- phologie und eine gestörte Bildung von her eher selten angewendet und sind am endothelialen Wachstumsfaktoren [7–9]. ehesten indiziert, wenn medikamentöse Bei 11–16 % der Frauen mit verstärkter Maßnahmen nicht erfolgreich sind oder oder verlängerter Blutung ohne fassbare wegen Nebenwirkungen nicht gut toleriert gynäkologische Ursache findet sich eine werden. Hysterektomie oder Endometriums- Störung der Hämostase, meist das Von- ablation kommen in der Regel nur als Alter- Willebrand-Syndrom [10]. Eine Gerinnungs- native zur hormonalen Therapie in Frage, störung ist wahrscheinlich und sollte aus- wenn die Familienplanung abgeschlossen geschlossen werden, wenn die Menstruati- ist. Tabelle 1: Übersicht der medikamentösen Therapien Medikament Handelsname Dosierung Kontrazeption Therapeutischer Typ der Blutungs- Häufige Neben- Ungefährer Preis / Effekt * / störung** wirkungen (>10%) / Monat in SFR Reduktion des Kontraindikationen Blutverlustes Norethisteron Primolut N® Zyklustag nein +++ Anämisierende Aufgedunsenheit, < 20,– 5–26: 3 × 5 mg Hypermenorrhö Akne, Gewichts- ohne Kontrazep- zunahme tionsbedarf, starke akute Blutung Tranexamsäure Cyklokapron® Zyklustag 1–3: nein ++ Von-Willebrand- Gastrointestinale 30,– bis 60,– 2–4 × 1000 mg Syndrom, anämi- Beschwerden (selten ZT 1–5) sierende Blutungen, starke akute Blutung NSAR Mefen- Ponstan® Zyklustag 1–3: nein + Leichte subjektive Gastrointestinale < 5,– aminsäure 3 × 500 mg Hypermenorrhö NW möglich Levonor- Mirena® Wirksamkeit: ja +++ Anämisierende Anfangs Schmier- < 10,– gestrel-IUP 5 Jahre Hypermenorrhö, blutungen, Haut- subjektive Hyper- veränderungen, menorrhö und Ver- Ovarialzysten hütungsbedarf Gestagen- Depo Provera® 150 mg i.m. ja ++ – +++ Mittelschwere und Gewichtszunahme, < 12,– injektionen alle 10–12 schwere Formen der anfangs Schmier- Wochen Formen der Hyper- blutungen (10–20 %) menorrhö, auch bei Myomen oder Myo- hyperplasie Estradiolvalerat / Qlaira® 26/2-Schema ja ++ – +++ Kontrazeption und S. kombinierte Pille Ca. 22,– Dienogest Hypermenorrhö Ethinylestradiol + 21/7- bzw. ja + Leichte Formen der Ausschluss von Risiko- 12,– bis 23,– Gestagen 24/4-Schema Hypermenorrhö faktoren für kardio- (Kombinierte bei gleichzeitigem vaskuläre und Pille) Verhütungsbedarf thromboembolische Ereignisse * Wirkungsstärke: + leichte Reduktion der Blutmenge, ++ mittlere Reduktion der Blutmenge, +++ starke Reduktion der Blutmenge. ** Die genannten Präparate sind teilweise nicht für die Indikation Hypermenorrhö in der Schweiz/EU zugelassen. 22
29. Jahrgang, 2/2011 1a) Kombinierte Verhütungspillen mit auch dadurch, dass nur Frauen einge- Ethinylestradiol (COC) (Ethinylestradiol/ schlossen wurden, die mittels alkalischer Gestagen) Hämatinmethode einen monatlichen Blut- verlust > 80 ml oder eine mindestens 8 Diese reduzieren den monatlichen Blutver- Tage dauernde Blutung hatten [15]. Bei lust und werden deshalb häufig bei Frauen diesen Frauen mit Hypermenorrhö nahm mit störender starker Menstruation einge- der Blutverlust > 90 Tage um 353 ml ab, setzt, vor allem dann, wenn auch Verhü- deutlich signifikant im Vergleich zu Place- tungsbedarf besteht. Eine systematische bo. Eine Reduktion des monatlichen Blut- Cochrane-Analyse des Effekts kombinierter verlusts war bereits im 2. Einnahmemonat Präparate auf den monatlichen Blutverlust nachweisbar. Aufgrund dieser Daten, die ergab, dass nur in einer Studie der Blutver- auch in einer weiteren Studie bestätigt lust objektiv gemessen wurde [11]. In die- wurden, ist Qlaira® als Therapie der idio- ser Studie ist der therapeutische Effekt von pathischen Hypermenorrhö zu empfehlen, COC auf die Blutungsstärke vergleichbar vor allem bei Frauen mit gleichzeitigem mit dem von nicht-steroidalen Antiphlogis- Wunsch nach oraler Antikonzeption [16]. tika (NSAR) (Tab. 1). Bei anämisierender Hypermenorrhö oder starker Blutung mit 2. Hormonspirale (Mirena®) Koagelabgang ist die blutungsreduzieren- de Wirkung der Pille nicht ausreichend Die Freisetzung des Gestagens Levonor- [12]. Dagegen wird immer wieder über den gestrel ins Uteruscavum durch ein IUP und positiven Einfluss von COC auf die subjek- die daraus resultierende Reduktion der tive Hypermenorrhö berichtet. Hier kann Menstruationsstärke war ein Meilenstein die Pilleneinnahme die Lebensqualität der in der Behandlung der Hypermenorrhö und betroffenen Frauen zum Teil erheblich führte weltweit zu einer deutlichen Reduk- verbessern. Da Gestagene unterschiedlich tion der Hysterektomien. Die Reduktion stark atrophisierend auf das Endometrium des Blutverlustes durch das IUP liegt bei wirken, sind COC mit den Gestagenen 70 % (3 Monate nach Einlage) bis 97 % (12 Desogestrel, Gestoden und Dienogest beson- Monate nach Einlage). Bei Frauen mit ders zu empfehlen. Kontraindikationen für Hypermenorrhö (monatlicher Blutverlust kombinierte Pillen müssen beachtet wer- > 80 ml, Messmethode: Alkalische Hämatin- den, vor allem bei Risikopatientinnen. methode) zeigen 2 prospektiv-randomi- sierte Studien die sehr ausgeprägte Reduk- 1b) Kombinierte Verhütungspille mit Estra- tion des monatlichen Blutverlustes durch diolvalerat und Dienogest (Qlaira®) Mirena® bereits nach 3 und 6 Monaten [17, 18]. In einer weiteren Studie mit Teilneh- Der starke Effekt ethinylestradiolhaltiger Ver- merinnen, die unter einer Hypermenorrhö hütungspillen auf die Blutgerinnung und leiden, waren 35 der Frauen nach 24 Mo- Fibrinolyse und das daraus resultierende naten amenorrhoisch [19]. Eine verglei- Thromboserisiko war der Grund, eine Pille chende Studie mit NSAR berichtete über mit Estradiol zu entwickeln. Die hohe Rate eine Reduktion des Blutverlustes in der an Zwischenblutungen mit Produkten die- Gruppe mit Mirena® um 81 % bereits in ser Art stellte sich bei der Entwicklung als den ersten 3 Monaten (NSAR: –21 %) [20]. schwieriges Hindernis heraus. Es dauerte Die Intensität der Blutungsreduktion kann 20 Jahre bis eine solche Pille mit akzeptab- mit operativen Verfahren wie der Endo- lem Blutungsmuster im vergangenen Jahr metriumsablation mithalten [21]. Nachteil auf den Markt kam. Eine Kombination des der operativen Verfahren ist, dass diese Gestagens Dienogest, welches stark atrophi- nicht bei Patientinnen ohne abgeschlosse- sierend auf das Endometrium wirkt, mit ne Familienplanung durchgeführt werden einem 4-Phasen-Regime führte zum Erfolg können und ein Operationsrisiko besteht. [13]. Die Blutungsstabilität dieser 4-Pha- Bezogen auf die Effizienz sind beide Me- sen-Pille (Qlaira®) ist mit herkömmlichen thoden durchaus vergleichbar [22]. In we- Präparaten vergleichbar [14]. In einem nigen Fällen wurde Mirena® zur Therapie weiteren Schritt wurde in einer prospek- der Hypermenorrhö bei Von-Willebrand- tiv randomisierten, placebokontrollierten Syndrom eingesetzt. Auch hier war die Re- Studie untersucht, welchen Einfluss dieses duktion der Blutungsintensität meist kli- Präparat auf die Blutungsstärke bei Frau- nisch ausreichend [23]. Seltene Nebenwir- en mit idiopathischer Hypermenorrhö hat. kungen des Hormon-IUP sind Veränderun- Die Qualität dieser Studie zeichnet sich gen von Haut, Stimme oder Libido. Gele- nicht nur durch das Design aus, sondern gentlich kommt es zu Ovarialzysten, die 23
29. Jahrgang, 2/2011 aber meist spontan regredient sind. Nach tung zu empfehlen. Depo-Provera® zeigt heutigem Wissen und aktueller Datenlage einen günstigen Einfluss auf Hypermenor- besteht kein erhöhtes Thromboserisiko. rhöen durch Myome und hemmt das weite- re Myomwachstum. Leider liegen keine 3. Zyklische Gestagentherapie (Primolut N®) wissenschaftlichen Studien vor, in denen die Reduktion des monatlichen Blutverlus- Verschiedene Studien demonstrieren die tes genauer bestimmt wurde. Im Vergleich zu Wirksamkeit dieser Therapie nur bei aus- COC liegt der Vorteil dieser Methode in der reichender Dosierung (3× 5 mg) und The- Anwendungsmöglichkeit auch bei Frauen > rapiedauer (21 Tage). Die Gestagenthera- 35 Jahren mit kardiovaskulären Risiko- pie nur während der Lutealphase (Zyklus- faktoren. Ähnlich wie bei Primolut kann es tag 15–28) ist dagegen deutlich weniger bis zu gestagenbedingten Nebenwirkungen kom- gar nicht wirksam [24]. men. Die mittlere Reduktion der monatlichen 5. Tranexamsäure (Cyklocapron®) Blutmenge reicht im 21-Tage-Schema bis zu 80 %, muss also als sehr effizient bezeich- Die orale Applikation von Tranexamsäure net werden [17]. Limitiert wird diese The- ist seit Jahrzehnten etabliert, sowohl für die rapie bei einigen Patientinnen durch mög- Therapie der einfachen Hypermenorrhö, liche Nebenwirkungen wie Gewichtszu- als auch für die Therapie von Hypermenor- nahme, Aufgedunsenheit und Tendenz zu rhöen, beim Von-Willebrand-Syndrom. Bei Hautveränderungen. Die orale Gestagen- letzterem kann eine höhere Dosierung er- therapie ist eine wichtige Alternative für forderlich sein: 4–6 g täglich während der Frauen ohne Verhütungsbedarf oder mit ersten Blutungstage [27, 28]. Die Redukti- Vorbehalten gegenüber der Einlage eines on des monatlichen Blutverlustes liegt bei Gestagen-IUP. Sie kommt auch zum Ein- 45–60 %, also höher als bei der Therapie satz bei Frauen mit schwerwiegenden mit nicht-steroidalen Antiphlogistika (NSAR) internistischen Erkrankungen bei gleich- oder kombinierten Pillen [29]. Der Preis zeitiger Kontraindikation gegenüber COC dieser Therapie ist im Vergleich eher hoch. und bei Frauen mit verstärkter Blutungs- Nebenwirkungen wie gastrointestinale Be- neigung oder unter Marcoumartherapie. schwerden sind selten. Anfängliche Beden- Gegenüber den Gestagenpräparaten zur ken, das Thromboserisiko könnte erhöht Kontrazeption hat sie den Vorteil, dass es sein, haben sich in Studien nicht bestätigt in der Regel zu zyklischen Blutungen [30]. Trotzdem ist von der Anwendung bei kommt und nicht zu störenden azykli- Frauen mit erhöhter Thromboseneigung schen Schmierblutungen. Zudem kann häu- abzuraten. fig nach 2–3 Zyklen die Dosis bei gleichzei- tig ausreichendem Effekt reduziert wer- 6. NSAR den, sodass die Nebenwirkungen weniger werden. Die Therapie mit NSAR ist kostengünstig und effektiv bei nicht zu ausgeprägten und 4. Depot-Medroxyprogesteronacetat (Depo- subjektiven Hypermenorrhöen (Reduktion Provera®) des Blutverlustes 25–35 %) [31]. In einer Studie fand sich hinsichtlich der Wirkung Die kontinuierliche Gestagenfreisetzung un- kein Unterschied zu einer kombinierten ter dem 3-monatlich zu injizierenden Ge- Pille. Der Effekt auf die Hypermenorrhö ist stagen Medroxyprogesteronacetat reduziert aber im Vergleich zur Tranexamsäure oder den monatlichen Blutverlust und führt bei einer Hormonspirale (LNG-IUP) geringer knapp 50 % der Frauen innerhalb eines [32]. Es finden sich keine Unterschiede in Jahres zur Amenorrhö [25, 26]. Obwohl es der Wirksamkeit der verschiedenen NSAR in den ersten Anwendungsmonaten zu [32]. Am besten untersucht und auch Schmierblutungen kommen kann, steigt gastrointestinal am besten verträglich ist der Hämoglobinwert an. Trotzdem ist es Mefenaminsäure [32]. Für Frauen mit ei- sinnvoll, die Schmierblutungen zu behan- ner verstärkten Blutungsneigung hämato- deln, weil sie für die Patientin sehr störend logischer Ursache sind NSAR nicht geeig- sein können. Wirksam sind Estradiol 2 mg net, da sie die Thrombozytenaggregation für 7 Tage oder NSAR für 7 Tage. Die Re- hemmen [1]. An mögliche Nebenwirkun- duktion des Injektionsintervall von 12 auf gen wie gastrointestinale Beschwerden, 8 Wochen bei Neueinstellung auf dieses Ulzera und Blutungen muss gedacht wer- 24 Kontrazeptivum ist bei sehr starker Blu- den.
29. Jahrgang, 2/2011 Zusammenfassung effluent in women with menorrhagia. Hum Reprod 2006; 21: 2158–66. Heute wird die idiopathische Hypermenor- 10. Kouides PA. Bleeding symptom assessment and rhö in der Regel konservativ therapiert. hemostasis evaluation of menorrhagia. Curr Opin Welche Therapie geeignet ist, hängt ab von Hematol 2008; 15: 465–72. Blutungsintensität, Hämoglobin- und Ferri- 11. Fraser IS, McCarron G. Randomized trial of 2 tinwert und der Frage, ob gleichzeitig eine hormonal and 2 prostaglandin-inhibiting agents in women with a complaint of menorrhagia. Aust N Z Antikonzeption erforderlich ist. Tabelle 1 gibt J Obstet Gynaecol 1991; 31: 66–70. eine Übersicht über die weniger und stär- 12. Farquhar C, Brown J. Oral contraceptive pill for ker blutungsreduzierenden Substanzen heavy menstrual bleeding. Cochrane Database Syst mit ihren Dosierungen. Bei den Substan- Rev 2009: CD000154. zen mit kontrazeptiver Wirkung ist zu er- 13. Sasagawa S, Shimizu Y, Kami H, et al. Dieno- wähnen, dass im Gegensatz zur Pille die gest is a selective progesterone receptor agonist in Kosten für die Hormonspirale in der transactivation analysis with potent oral endome- Schweiz von der Krankenkasse übernom- trial activity due to its efficient pharmacokinetic men werden. Falls eine Pille indiziert ist, profile. Steroids 2008; 73: 222–31. muss aufgrund der Datenlage Qlaira® als 14. Ahrendt HJ, Makalova D, Parke S, et al. Bleed- ing pattern and cycle control with an estradiol- Pille der ersten Wahl bezeichnet werden. based oral contraceptive: a seven-cycle, randomiz- ed comparative trial of estradiol valerate/dienogest Bei bereits bestehender Anämie oder bei and ethinyl estradiol/levonorgestrel. Contracep- tion 2009; 80: 436–44. anamnestischem Koagelabgang würde man sich für eine Therapie mit stärkerer Reduk- 15. Jensen J. Machlitt A. A multicenter, double- blind, randomised, plazebo-controlled study of oral tion des Blutverlustes entscheiden, also estradiol valerate/dienogest for the treatment of mit höherer Effizienz, als bei einer subjek- heavy menstraul bleeding. Fertil Steril 2009; 92: tiven Hypermenorrhö. Wichtig für den S32. Therapieentscheid sind neben den bereits 16. Jensen JT. Evaluation of a new estradiol oral genannten Faktoren Alter der Patientin, contraceptive: estradiol valerate and dienogest. Ex- Risiken, Verträglichkeit, Begleiterkrankung pert Opin Pharmacother 2010; 11: 1147–57. und Kosten. 17. Irvine GA, Campbell-Brown MB, Lumsden MA, et al. Randomised comparative trial of the levo- norgestrel intrauterine system and norethisterone for treatment of idiopathic menorrhagia. Br J LITERATUR: Obstet Gynaecol 1998; 105: 592–8. 18. Reid PC, Virtanen-Kari S. Randomised com- 1. Kadir RA, Lukes AS, Kouides PA, et al. 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29. Jahrgang, 2/2011 24. Lethaby A, Irvine G, Cameron I. Cyclical pro- 30. Wellington K, Wagstaff AJ. Tranexamic acid: a gestogens for heavy menstrual bleeding. Cochrane review of its use in the management of menorrha- Database Syst Rev 2000: CD001016. gia. Drugs 2003; 63: 1417–33. 25. Speroff L, Fritz MA (eds). Oral contraception. 31. Roy SN, Bhattacharya S. Benefits and risks of In: Clinical gynecologic endocrinology and infertil- pharmacological agents used for the treatment of ity, 7th ed. Lippincott Williams & Wilkins , Balti- menorrhagia. Drug Saf 2004; 27: 75–90. more, 2005: 961–8. 32. Lethaby A, Augood C, Duckitt K, et al. Nonster- 26. Lumbiganon P, Rugpao S, Phandhu-fung S, et al. oidal anti-inflammatory drugs for heavy menstrual Protective effect of depot-medroxyprogesterone ac- bleeding. Cochrane Database Syst Rev 2007: etate on surgically treated uterine leiomyomas: a CD000400. multicentre case-control study. Br J Obstet Gynae- col 1996; 103: 909–14. 27. Demers C, Derzko C, David M, et al. Gynaeco- logical and obstetric management of women with inherited bleeding disorders. Int J Gynaecol Obstet 2006; 95: 75–87. Korrespondenzadresse: 28. Mohri H. High dose of tranexamic acid for PD Dr. Gabriele S. Merki Feld treatment of severe menorrhagia in patients with Leiterin Kontrazeption und Adoleszenz von Willebrand disease. J Thromb Thrombolysis 2002; 14: 255–7. Klinik für Reproduktions-Endokrinologie 29. Cooke I, Lethaby A, Farquhar C. Antifibri- Universitätsspital nolytics for heavy menstrual bleeding. Cochrane CH-8091 Zürich, Rämistrasse 100 Database Syst Rev 2000: CD000249. E-Mail: Gabriele.Merki@usz.ch 26
29. Jahrgang, 2/2011 Rubrique: actualité Traitement médicamenteux de l’hyperménorrhée idiopathique G. Merki Feld Environ 20 % des femmes en âge de procréer souffrent de règles trop abon- dantes, et ce pour de multiples raisons. Le présent article aborde essentielle- ment les traitements hormonaux de l’hyperménorrhée. En cas d’hyperménor- rhée, il convient toujours d’exclure par diagnostic toute cause organique (saignements liés à la grossesse, carcinome, infection, polype, myome) ou tout trouble hémostatique. Dans 50 % des cas, il est impossible de déceler la moindre cause organique (hyperménorrhée idiopathique) [1]. L’hyperménor- rhée idiopathique répond particulièrement bien au traitement hormonal. Dans la littérature anglaise, on utilise le terme Menorrhagia pour qualifier des règles abondantes. Ce qui peut prêter à confusion, étant donné que dans l’usage français le terme ménorragie est utilisé pour des règles abondantes, mais aussi prolongées. Définition et diagnostic sée dans différentes études visant à déter- miner et à comparer l’efficacité de métho- Il est difficile de procéder au diagnostic de des thérapeutiques. l’hyperménorrhée en cabinet médical. La perception de l’intensité des règles est gé- La méthode de l’hématine alcaline a per- néralement influencée par des représenta- mis de définir les saignements normaux, tions subjectives de la femme. Les données soit 43 ml, le 95ème percentile se situant à anamnestiques relatives à l’utilisation quo- 76 ml [4]. 67 % des femmes qui présen- tidienne de tampons et de serviettes hygié- taient des saignements supérieurs à 80 ml niques reflètent davantage l’hygiène des souffraient d’une anémie ferriprive. L’ap- femmes concernées que l’intensité de leurs parition d’une anémie ferriprive est forte- règles. De même, les calendriers des règles ment tributaire de l’apport individuel en reflètent une perception subjective et ne sont fer. Sur la base des données disponibles, la que partiellement corrélés avec la perte limite supérieure des règles normales a été de sang effective. fixée à 60–80 ml [5]. Différents auteurs se sont efforcés, dans Au quotidien, le médecin est aujourd’hui les années 1970, d’élaborer une définition encore dépendant des données subjectives claire des règles normales afin d’établir de la patiente. Le diagnostic d’une anémie une distinction avec les règles abondantes chez une patiente atteinte d’hyperménor- [2, 3]. A cette fin, une méthode de mesure rhée peut s’avérer utile pour le choix d’un objective était nécessaire. Ainsi a-t-on opté traitement plus ou moins intensif. Toute- pour la méthode de l’hématine alcaline, fois, il convient également de traiter les rè- qui mesure par photométrie le taux d’hé- gles trop abondantes qui entraînent des moglobine des pertes menstruelles dans les troubles subjectifs en l’absence d’anémie tampons/serviettes accumulés pendant les étant donné qu’elles peuvent restreindre règles. Cette méthode très laborieuse ne très fortement la qualité de vie de la femme convient naturellement pas pour le dia- [6]. Il est recommandé de dresser une gnostic classique en cabinet médical. courbe des saignements afin d’identifier les modifications de l’intensité et de la durée Elle présente toutefois de nets avantages des saignements sous un nouveau traite- sur le plan scientifique et est encore utili- ment et de les présenter à la patiente. 27
29. Jahrgang, 2/2011 Causes thérapeutique des COC sur l’intensité des saignements est comparable à celui des anti- L’hyperménorrhée sans cause organique phlogistiques non stéroïdiens (AINS) (ta- survient fréquemment pendant la périmé- bleau 1). En cas d’hyperménorrhée ané- nopause, ainsi que pendant l’adolescence à miante ou de règles abondantes avec cail- la suite d’un trouble de la fonction ova- lot, l’effet réducteur des saignements de la rienne reproductive. Au niveau local, on pilule est insuffisant [12]. En revanche, dif- trouve à hauteur de l’endomètre un trouble férents cas illustrent de manière récur- de l’équilibre de la prostaglandine vaso- rente l’effet positif des COC sur l’hyper- constrictrice et vasodilatatrice, des modifi- ménorrhée subjective. Dans ces condi- cations de la morphologie vasculaire et tions, la prise de la pilule peut améliorer une formation altérée des facteurs de crois- considérablement la qualité de vie des fem- sance endothéliaux [7–9]. mes concernées. Etant donné que les gestagènes exercent un effet atrophiant 11 à 16 % des femmes qui souffrent de différent sur l’endomètre, les COC à base règles abondantes ou prolongées sans cause de gestagènes de type désogestrel, gesto- gynécologique concrète présentent un trou- dène et diénogest sont particulièrement ble hémostatique, généralement le syndro- recommandés. Il convient de tenir compte me de Willebrand [10]. Un trouble de la des contre-indications pour les pilules com- coagulation est probable et doit être exclu binées, surtout chez les patientes à risques. si les règles sont déjà très abondantes de- puis la ménarche et que d’autres indices té- moignent d’une tendance accrue aux sai- 1b) Pilule contraceptive combinée à base de gnements (épistaxis, antécédents familiaux valérate d’estradiol et de diénogest (Qlaira®) positifs). La mise au point d’une pilule à base Les causes organiques typiques classiques d’estradiol résulte de l’action puissante des d’une hyperménorrhée sont le myome, les pilules contraceptives à base d’éthinylestra- polypes et les avortements et fausses cou- diol sur la coagulation sanguine et la fibri- ches. nolyse, ainsi que du risque de thrombose y afférent. Le taux élevé de saignements in- Traitements médicamenteux termédiaires propre à ce type de produits a constitué un gros obstacle dans le cadre du Il existe aujourd’hui un large éventail de développement de cette pilule. Il a fallu at- traitements médicamenteux efficaces (ta- tendre 20 ans avant la commercialisation – bleau 1). Les interventions chirurgicales tel- pendant l’année dernière – d’une telle pi- les que l’hystérectomie, la myomectomie lule présentant un profil de saignements ou l’élimination de l’endomètre sont donc acceptable. Ce succès est dû à la combinai- plutôt rares et sont des plus indiquées lors- son du diénogest, qui exerce un effet forte- que les traitements médicamenteux échouent ment atrophiant sur l’endomètre, à un ré- ou ne sont pas bien tolérés en raison des gime en quatre phases [13]. La stabilité des effets indésirables. L’hystérectomie ou saignements obtenue avec cette pilule qua- ablation de l’endomètre n’est généralement driphasique (Qlaira®) est comparable à cel- utilisée que comme une alternative au trai- le de préparations courantes [14]. Plus tard, tement hormonal en question, lorsque la une étude prospective randomisée contre femme ne désire plus avoir d’enfants. placebo a examiné l’effet de cette prépara- tion sur l’intensité des règles chez les fem- 1a) Pilules contraceptives combinées à base mes atteintes d’hyperménorrhée idiopathi- d’éthinylestradiol (COC) (éthinylestra- que. La qualité de cette étude est non seu- diol/gestagène) lement inhérente à sa conception, mais aussi au fait qu’elle n’a englobé que des Ces pilules réduisent les règles et sont dès femmes qui, selon la méthode de l’héma- lors fréquemment utilisées chez les fem- tine alcaline, présentaient des saignements mes qui souffrent de règles abondantes, supérieurs à 80 ml ou d’une durée d’au moins surtout en présence d’un besoin de contra- huit jours [15]. Chez ces femmes atteintes ception. Une analyse Cochrane systémati- d’hyperménorrhée, les pertes menstruelles que de l’effet de préparations combinées ont baissé de 353 ml après 90 jours, un ré- sur les règles a révélé que seule une étude sultat significatif par rapport au placebo. avait procédé à une mesure objective des La réduction des saignements était déjà 28 saignements [11]. Dans cette étude, l’effet avérée dès le deuxième mois de prise. A la
29. Jahrgang, 2/2011 Tableau 1: Aperçu des traitements médicamenteux Médicament Marque Dosage Contraception Effet théra- Type de trouble Effets indésirables Prix approximatif / commerciale peutique * / hémorragique** fréquents (>10 %) / mois en CHF Réduction des Contre-indications saignements Noréthistérone Primolut N® Jours du cycle non +++ Hyperménorrhée Boursouflures, < 20,– 5–26: 3 × 5 mg anémiante sans acné, prise de poids besoin de contra- ception, saignement fort Acide Cyklokapron® Jours du cycle non ++ Syndrome de Troubles gastro- 30,– à 60,– tranexamiqu 1–3: 2–4 × Willebrand saigne- intestinaux 1000 mg (rare ments anémiants, jours du cycle hyperménorrhée 1–5) forts saignements AINS Acide Ponstan® Jours du cycle non + Légère hyperménor- Effets indésirables < 5,– méfénamique 1–5: 3 × 500 mg rhée subjective gastro-intestinaux éventuels DIU Lévonor- Mirena® Efficace pendant oui +++ Hyperménorrhée Saignements inter- < 10,– gestrel 5 ans anémiante, hyper- médiaires, altéra- ménorrhée sub- tions de la peau, jective et besoin kystes ovariens de contraception au début Injection Depo Provera® 150 mg en im, oui ++ – +++ Formes de gravité Prise de poids, < 10,– de gestagènes toutes les moyenne et sévère saignements inter- 10–12 semaines d’hyperménorrhée, médiaires au également en cas au début de myomes ou de myohyperplasie Valérate Qlaira® Schéma 26/2 oui ++ – +++ Contraception et Voir pilule combinée Env. 22,– d’estradiol / hyperménorrhée diénogest Ethinylestradiol Schéma 21/7 oui + Légères formes Exclusion de 12,– à 23,– + gestagènes ou 24/4 d’hyperménorrhée facteurs de risques (pilule combinée) et besoin de contra- pour troubles ception cardiovasculaires et thromboembo- liques * Intensité de l’action: + légère réduction des saignements, ++ réduction moyenne des saignements, +++ forte réduction des saignements. ** Les préparations citées ne sont parfois pas autorisées pour l’indication hyperménorrhée en Suisse/UE. lumière de ces données, qui ont également quée des règles via Mirena® dès trois et six été confirmées par une étude ultérieure, il mois chez les femmes atteintes d’hyper- convient de recommander Qlaira® pour le ménorrhée, (saignements supérieurs à 80 traitement de l’hyperménorrhée idiopathi- ml, méthode de mesure: méthode de l’hé- que, a fortiori chez les femmes qui souhai- matine alcaline) [17, 18]. Dans le cadre tent également prendre un contraceptif d’une autre étude menée auprès de femmes oral [16]. atteintes d’hyperménorrhée, 35 % des par- ticipantes étaient aménorrhéiques après 2. Stérilet (Mirena®) 24 mois [19]. Une étude comparative à base d’AINS a révélé une réduction des règles de La libération du lévonorgestrel dans la ca- 81% dans le groupe sous Mirena® dès les vité utérine par le biais d’un dispositif trois premiers mois (AINS: -21 %) [20]. Il intra-utérin et la réduction de l’intensité est possible de maintenir l’intensité de la des règles qui en résulte représentent un réduction des saignements via une inter- jalon essentiel dans le traitement de l’hyper- vention chirurgicale telle que l’ablation de ménorrhée, qui a entraîné une réduction l’endomètre [21]. L’inconvénient de l’inter- considérable des hystérectomies dans le vention chirurgicale réside toutefois dans monde entier. La réduction des règles via le le fait qu’elle ne peut être menée chez les dispositif intra-utérin atteint 70 % (trois patientes qui souhaitent encore procréer, mois après la pose) à 97 % (12 mois après sans compter l’existence d’un risque lié à la pose). Deux études randomisées pros- l’intervention. Ces deux méthodes sont to- pectives attestent de la réduction très mar- talement comparables sur le plan de l’effi- 29
29. Jahrgang, 2/2011 cacité [22]. Dans quelques cas, Mirena® a des femmes à peine en l’espace d’un an [25, été utilisé pour le traitement de l’hyper- 26]. Malgré la présence éventuelle de ménorrhée en présence du syndrome de spotting au cours des premiers mois d’ad- Willebrand. Une fois encore, la réduction ministration, le taux d’hémoglobine aug- de l’intensité des saignements était généra- mente. Ceci étant dit, il est judicieux de lement suffisante sur le plan clinique [23]. traiter le spotting étant donné qu’il peut Les DIU hormonaux entraînent de rares ef- être très gênant pour la patiente. L’admi- fets indésirables tels que les altérations de nistration pendant 7 jours d’estradiol 2 mg la peau, de la voix ou de la libido. De même, ou d’AINS est efficace. Il convient de re- on assiste parfois à l’apparition de kystes commander la réduction de l’intervalle ovariens, bien que ceux-ci se résorbent spon- d’injection de 12 à 8 semaines en cas d’adop- tanément. En vertu des connaissances et tion de ce contraceptif face à des règles très des données actuelles, il n’existe aucun ris- abondantes. Depo-Provera® joue un rôle que accru de thrombose. favorable sur l’hyperménorrhée via le myome, dont il inhibe la croissance ulté- 3. Traitement cyclique à base de gestagè- rieure. Malheureusement, aucune étude nes (Primolut N®) scientifique n’a déterminé avec davantage de précision la réduction des règles. Par Différentes études démontrent que ce trai- rapport aux COC, l’avantage de cette mé- tement n’est efficace qu’avec un dosage (3× thode réside dans la possibilité d’utilisation 5 mg) et une durée (21 jours) suffisants. En chez les femmes de plus de 35 ans présen- revanche, le traitement à base de gestagè- tant des facteurs de risques cardiovascu- nes uniquement pendant la phase lutéale laires. A l’instar de Primolut, elle peut éga- (jours du cycle 15 à 28) est nettement moins lement entraîner des effets indésirables liés efficace, voire pas du tout [24]. aux gestagènes. La réduction moyenne des règles dans le 5. Acide tranexamique (Cyklocapron®) schéma posologique 21 peut atteindre 80 %, ce qui est très efficace [17]. Chez certaines L’application orale de l’acide tranexami- patientes, ce traitement est limité par les que est établie depuis des décennies pour le éventuels effets indésirables tels que la traitement de l’hyperménorrhée simple, prise de poids, les boursouflures et la ten- mais aussi pour celui de l’hyperménorrhée dance aux altérations de la peau. Le traite- accompagnée du syndrome de Willebrand. ment oral à base de gestagènes représente Dans ce cas, un dosage plus élevé peut une alternative de taille par rapport à la s’avérer nécessaire, à savoir 4 à 6 g/jour pose d’un DIU à base de gestagènes pour les pendant les premiers jours des règles [27, femmes sans besoin de contraception. Il est 28]. La réduction des règles atteint 45– également utilisé chez les femmes qui pré- 60 %, un résultat supérieur à celui du trai- sentent de graves affections internes et tement avec des antiphlogistiques non chez qui les COC sont contre-indiqués, stéroïdiens (AINS) ou des pilules combi- ainsi que chez celles affichant une ten- nées [29]. Le prix de ce traitement est com- dance accrue aux saignements ou suivant parativement plutôt élevé. Les effets indé- un traitement sous Marcoumar. Par rap- sirables tels que les troubles gastro-intesti- port aux préparations contraceptives à naux sont rares. Les doutes initiaux con- base de gestagènes, elle a l’avantage de gé- cernant un risque accru de thrombose néralement entraîner des saignements cy- n’ont pas été confirmés par des études [30]. cliques et non un spotting acyclique gê- Pour autant, il est déconseillé de l’utiliser nant. De plus, il est généralement possible chez les femmes présentant une tendance de réduire la dose après 2 à 3 cycles tout en accrue à la thrombose. obtenant un effet satisfaisant, de telle ma- nière que les effets indésirables sont moin- 6. AINS dres. Le traitement à base d’AINS est économi- 4. Acétate de médroxyprog-estérone en dépôt que et efficace en cas d’hyperménorrhée (Depo-Provera®) pas trop marquée et subjective (réduction des saignements 25–35 %) [31]. Dans le ca- La libération continue de gestagènes sous dre d’une étude, on n’a trouvé aucune diffé- l’acétate de médroxyprogestérone à injecter rence par rapport à l’effet d’une pilule com- pendant trois mois réduit les saignements binée. L’effet sur l’hyperménorrhée est tou- 30 et entraîne une aménorrhée chez 50 % tefois inférieur à celui de l’acide tranexa-
29. Jahrgang, 2/2011 mique ou d’un stérilet (DIU-LNG) [32]. De 4. Hallberg L, Hogdahl AM, Nilsson L, et al. Men- même, on n’observe aucune différence en strual blood loss-a population study. Variation at different ages and attempts to define normality. termes d’efficacité par rapport aux divers Acta Obstet Gynecol Scand 1966; 45: 320–51. AINS [32]. L’acide méfénamique est l’AINS 5. Cameron IT. Dysfunctional uterine bleeding. le plus étudié, mais aussi le mieux toléré Baillieres Clin Obstet Gynaecol 1989; 3: 315–27. sur le plan gastro-intestinal [32]. Les AINS 6. Kadir RA, Edlund M, Von Mackensen S. The im- ne conviennent pas aux femmes qui pré- pact of menstrual disorders on quality of life in sentent une tendance accrue aux saigne- women with inherited bleeding disorders. Haemo- ments d’origine hématologique, étant don- philia 2010; 16: 832–9. né qu’ils inhibent l’agrégation thrombo- 7. Jabbour HN, Kelly RW, Fraser HM, et al. Endo- cytaire [1]. Il convient de tenir compte des crine regulation of menstruation. Endocr Rev 2006; 27: 17–46. effets indésirables éventuels tels que les 8. Salamonsen LA. Tissue injury and repair in the troubles gastro-intestinaux, les ulcères et female human reproductive tract. Reproduction les hémorragies. 2003; 125: 301–11. 9. Malik S, Day K, Perrault I, et al. Reduced levels of VEGF-A and MMP-2 and MMP-9 activity and in- Résumé creased TNF-alpha in menstrual endometrium and effluent in women with menorrhagia. Hum Reprod 2006; 21: 2158–66. Aujourd’hui, l’hyperménorrhée idiopathi- 10. Kouides PA. Bleeding symptom assessment and que fait généralement l’objet d’un traite- hemostasis evaluation of menorrhagia. Curr Opin ment conservateur. Le choix du traitement Hematol 2008; 15: 465–72. approprié dépend de l’intensité des saigne- 11. Fraser IS, McCarron G. Randomized trial of 2 ments, du taux d’hémoglobine et de ferri- hormonal and 2 prostaglandin-inhibiting agents in tine et de la nécessité ou non d’une contra- women with a complaint of menorrhagia. Aust N Z ception. Le tableau 1 donne un aperçu des J Obstet Gynaecol 1991; 31: 66–70. substances qui réduisent plus ou moins les 12. Farquhar C, Brown J. Oral contraceptive pill for saignements et de leurs dosages. En ce qui heavy menstrual bleeding. Cochrane Database Syst Rev 2009: CD000154. concerne les substances avec effet contra- ceptif, il convient de souligner qu’au con- 13. Sasagawa S, Shimizu Y, Kami H, et al. Dieno- gest is a selective progesterone receptor agonist in traire de la pilule, le coût du stérilet est pris transactivation analysis with potent oral endome- en charge par la caisse maladie en Suisse. trial activity due to its efficient pharmacokinetic Si une pilule est indiquée, les données dis- profile. Steroids 2008; 73: 222–31. ponibles indiquent que Qlaira® représente 14. Ahrendt HJ, Makalova D, Parke S, et al. Bleed- la solution optimale. ing pattern and cycle control with an estradiol- based oral contraceptive: a seven-cycle, randomiz- En présence d’une anémie ou d’un caillot ed comparative trial of estradiol valerate/dienogest and ethinyl estradiol/levonorgestrel. Contracep- anamnestique, il convient d’opter pour un tion 2009; 80: 436–44. traitement offrant une réduction plus forte 15. Jensen J. Machlitt A. A multicenter, double- des saignements, et donc une meilleure ef- blind, randomised, plazebo-controlled study of oral ficacité, que pour une hyperménorrhée estradiol valerate/dienogest for the treatment of subjective. Outre les facteurs déjà mention- heavy menstraul bleeding. Fertil Steril 2009; 92: nés, le traitement retenu dépend de facteurs S32. essentiels tels que l’âge de la patiente, les 16. Jensen JT. Evaluation of a new estradiol oral risques, la tolérance, les autres pathologies contraceptive: estradiol valerate and dienogest. Ex- pert Opin Pharmacother 2010; 11: 1147–57. présentes et les coûts. 17. Irvine GA, Campbell-Brown MB, Lumsden MA, et al. Randomised comparative trial of the levo- norgestrel intrauterine system and norethisterone for treatment of idiopathic menorrhagia. Br J BIBLIOGRAPHIE: Obstet Gynaecol 1998; 105: 592–8. 18. Reid PC, Virtanen-Kari S. Randomised com- 1. Kadir RA, Lukes AS, Kouides PA, et al. Manage- parative trial of the levonorgestrel intrauterine sys- ment of excessive menstrual bleeding in women tem and mefenamic acid for the treatment of idi- with hemostatic disorders. Fertil Steril 2005; 84: opathic menorrhagia: a multiple analysis using to- 1352–9. tal menstrual fluid loss, menstrual blood loss and 2. Cameron IT, Leask R, Kelly RW, et al. Endome- pictorial blood loss assessment charts. 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29. Jahrgang, 2/2011 20. Milsom I, Andersson K, Andersch B, et al. A 27. Demers C, Derzko C, David M, et al. Gynaeco- comparison of flurbiprofen, tranexamic acid, and a logical and obstetric management of women with levonorgestrel-releasing intrauterine contracep- inherited bleeding disorders. Int J Gynaecol Obstet tive device in the treatment of idiopathic menor- 2006; 95: 75–87. rhagia. Am J Obstet Gynecol 1991; 164: 879-83. 28. Mohri H. High dose of tranexamic acid for 21. Lethaby AE, Cooke I, Rees M. Progesterone or treatment of severe menorrhagia in patients with progestogen-releasing intrauterine systems for heavy von Willebrand disease. J Thromb Thrombolysis menstrual bleeding. Cochrane Database Syst Rev 2002; 14: 255–7. 2005: CD002126. 29. Cooke I, Lethaby A, Farquhar C. Antifibri- 22. Middleton LJ, Champaneria R, Daniels JP, et al. nolytics for heavy menstrual bleeding. Cochrane Hysterectomy, endometrial destruction, and levo- Database Syst Rev 2000: CD000249. norgestrel releasing intrauterine system (Mirena) 30. Wellington K, Wagstaff AJ. Tranexamic acid: a for heavy menstrual bleeding: systematic review review of its use in the management of menorrha- and meta-analysis of data from individual patients. gia. Drugs 2003; 63: 1417–33. BMJ 2010; 341: c3929. 31. Roy SN, Bhattacharya S. Benefits and risks of 23. Kingman CE, Kadir RA, Lee CA, et al. The use of pharmacological agents used for the treatment of levonorgestrel-releasing intrauterine system for menorrhagia. Drug Saf 2004; 27: 75–90. treatment of menorrhagia in women with inherited 32. Lethaby A, Augood C, Duckitt K, et al. Nonster- bleeding disorders. BJOG 2004; 111: 1425–8. oidal anti-inflammatory drugs for heavy menstrual 24. Lethaby A, Irvine G, Cameron I. Cyclical pro- bleeding. Cochrane Database Syst Rev 2007: gestogens for heavy menstrual bleeding. Cochrane CD000400. Database Syst Rev 2000: CD001016. 25. Speroff L, Fritz MA (eds). Oral contraception. In: Clinical gynecologic endocrinology and infertil- Pour en savoir plus: ity, 7th ed. Lippincott Williams & Wilkins , Balti- PD Dr. Gabriele S. Merki Feld more, 2005: 961–8. Leiterin Kontrazeption und Adoleszenz 26. Lumbiganon P, Rugpao S, Phandhu-fung S, et Klinik für Reproduktions-Endokrinologie al. Protective effect of depot-medroxyprogesterone acetate on surgically treated uterine leiomyomas: a Universitätsspital multicentre case-control study. Br J Obstet Gynae- CH-8091 Zürich, Rämistrasse 100 col 1996; 103: 909–14. E-Mail: Gabriele.Merki@usz.ch 32
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