Akzente. 01/2013 Die BSA-KandidatInnen zum Nationalrat - Impulse - Ein Nachdenk- und Diskussionsprozess
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Akzente. 01 /2013 BSA Bund BSA Bund Die BSA-KandidatInnen Impulse – Ein Nachdenk- und Diskussionsprozess zum Nationalrat. BSA Oberösterreich Europa BSA Steiermark im_puls: Solidarität
Akzente. 01 /2013 2 BSA Bund Die BSA-KandidatInnen zur Nationalratswahl 2013 Dr.in Barbara Auracher-Jäger Juristische Chefredakteurin von HELP.gv.at Für mich als Juristin bedeutet Zugang zum Recht auch, dass alle Men- schen die für sie geltenden gesetzlichen Regelungen verstehen. Die „Übersetzung“ von Gesetzesbestimmungen in allgemein verständliche Sprache ist mir daher ein ganz grundsätzliches und zentrales Anliegen. Foto: Thomas Lehmann Prim. Univ.-Prof. Dr. Marcus Köller Primar in der Abteilung für Akutgeriatrie im Sophienspital Wien In der Gesundheitspolitik setze ich mich für die Sicherung eines starken öffentlichen Gesundheitssystems ein – nur so wird der Zugang zur Ge- sundheitsversorgung unabhängig von Herkunft, Alter, Geschlecht und Einkommen gewährleistet. Bildungspolitisch ist mir vor allem der Bil- dungszugang für alle ein Anliegen – jüngste Untersuchungen zeigen, dass der Zugang zu Bildung immer noch stark vom sozialen und insbe- sondere vom wirtschaftlichen Hintergrund abhängt. Foto: Privat Dir. Ing. Josef Neumayer Direktor von Wiener Wohnen Grundsätze sind da, um auch gelebt zu werden. Persönlich versu- che ich vor allem, diesen Leitspruch in der Bildungs- und Arbeitspolitik umzusetzen. Foto: Stadt Wien – Wiener Wohnen Impressum Medieninhaber und Herausgeber: BSA – Bund Sozialdemokratischer AkademikerInnen, Intellektueller und KünstlerInnen, 1010 Wien, Landesgerichtsstraße 16. Chefredaktion: Mag. Alessandro Barberi; MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Stefan Etzelstorfer, Gabriele Pichler, Mag.a Gabi Tremmel, Mag. Jakob Scholz, Anna Vukan, Redaktionsadresse: 1010 Wien, Landesgerichts straße 16, Tel. (01) 310 88 29-0, Fax. (01) 310 88 29-27, Mail. presse@bsa.at, Verlag: Verlag der SPÖ GmbH, 1040 Wien, Löwelstraße 18. Offenlegung gemäß §25 Mediengesetz: „Akzente“ ist die Zeitung des BSA und dient zur Mitgliederinformation über das Vereinsleben. „Akzente“ erscheint zweimal im Jahr.
3 LAbg. Dr.in Julia C. Röper-Kelmayr Oberärztin und Fachärztin für Radiologie, Gesundheitssprecherin der SPÖ OÖ, Abgeordnete zum OÖ-Landtag Diskurs – also auch kritisches Hinterfragen und Querdenken – sind Vor- raussetzung für Innovation. und Innovation ist wertvolle Basis für eine gute Politik. Persönlich engagiere ich mich vor allem in der Gesundheits- politik und im Kulturbereich. Foto: SPÖ OÖ Dir. Mag. Günter Schraik Direktor der HAK St. Pölten Mit Bildungspolitik setze ich mich schon mein ganzes Leben auseinan- der – als Schüler, Student und nun als Lehrer und Direktor einer Han- delsakademie. Auch Infrastruktur und Technologie sind mir ein Anlie- gen: Sicherung und nachhaltige Weiterentwicklung der Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfes und nachhaltige Energieversorgung, um nur zwei Themen zu nennen. Gesellschaftspolitisch engagiere ich mich für Chancengerechtigkeit, Foto: Privat Cornelia Schweiner Landesgeschäftsführerin des BSA Steiermark und Fachreferentin im Büro der Landesrätin für Finanzen, Frauen und Integration Mit viel Leidenschaft und Energie an einer gerechten und solidarischen Gesellschaft zu arbeiten, wo der Mensch und seine Bedürfnisse im Mit- telpunkt stehen – das ist mein Antrieb und meine Motivation mich poli- tisch zu engagieren! Besonders wichtig ist mir einerseits Bildung, und hier besonders die elementare Bildung – denn: Bildung macht groß! Foto: Sissy Furgler Auch Integration ist mir ein Anliegen, vor allem die Vielfalt unserer Ge- sellschaft und die damit verbundenen Herausforderungen Anti-Diskri- minierung, Migration und Asyl. Dr.in Dagmar Staubmann Vorsitzende des BSA Kärnten, Erziehungswissenschafterin, Lebens- und Sozialberaterin Mein Ziel ist eine Politik, die von Solidarität, Gerechtigkeit und Toleranz in einer demokratischen Gesellschaft geprägt ist. Ich trete für eine wirksa- me Finanzpolitik ein, deren Prinzip Verteilungsgerechtigkeit ist. Ich trete ein für ein chancengerechtes Bildungssystem für alle – unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder sozialem Hintergrund; mein politisches Ziel ist die Umsetzung der InklusionFoto: als BSA Handlungsprinzip. Foto: BSA Kärnten
Akzente. 01 /2013 4 Mag.a Olivia Weiss BSA-Generalsekretärin Der Einsatz für mehr Gerechtigkeit hat mich schon immer angetrieben und ist auch das Leitprinzip meines politischen Engagements. Besonde- res Augenmerk lege ich dabei auf den Bereich Bildungspolitik, denn Bil- dung ist der Schlüssel zu einer gerechten, solidarischen Gesellschaft und steht allen zu – unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder sozialem Background. Aber auch ein Umdenken in der Wirtschafts- und Steuer- politik hin zu mehr Verteilungsgerechtigkeit ist mir ein großes Anliegen. Vordringliches Ziel sozialdemokratischer Wirtschaftspolitik muss es je- denfalls sein, sich an den Bedürfnissen der Menschen zu orientieren und nicht am Diktat der Märkte. Foto: BSA A.o. Univ.-Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger Wiener Frauengesundheitsbeauftragte Ich engagiere mich seit Jahren für Frauen in verschiedenen Lebenssi- tuationen, insbesondere im Zusammenhang mit Schwangerschaft, Mut- terschaft, psychischer Gesundheit und gesellschaftlicher Diskriminie- rung von Frauen im Alter. Ich nenne gerne die Dinge beim Namen – auch bei Tabuthemen – und setze mich mit viel Energie und Leidenschaft für Frauen ein. Meine zentralen Anliegen sind, mehr Frauen in Spitzenpositi- onen in Forschung und Lehre zu bringen und den gesellschaftlichen Blick auf Frauen mit sozialen Benachteiligungen zu schärfen. Foto: Inge Prader BSA Bund BSA Impulse – Ein Nachdenk- und Diskussionsprozess Von Wirtschafts- und Finanzkrise bis zum Bun- onsprozess zu beginnen. In einem inhaltlich, —— Sozialdemokratisches Menschenbild desheer, von der Schulreform bis zum Politi- zeitlich und personell offenen Prozess werden —— Staat-Privat kerInnenbild hat es kaum je so viele politische profilierte DenkerInnen (vorzugsweise der jün- —— Entwicklung der urbanen Räume Themen gegeben, die kritischer Analyse und geren Generationen) eingeladen, Themen und sozialdemokratischer Bewertung bedürfen. . Thesen zu formulieren. Auf Basis der Ergebnisse der Arbeitsgrup- Vorläufig gibt es Arbeitsgruppen zu folgen- pen wird ein interner Diskussionsprozess ge- Gerade der Sozialdemokratie wird in jün- den Themenbereichen: startet, bei dem die Positionen überprüft wer- gerer Vergangenheit immer wieder der Vor- den. Der gesamte Prozess wird von einem Ko- wurf inhaltlicher Leere und Substanzlosigkeit —— Internationales ordinationsteam begleitet – dafür haben sich gemacht. Es ist auch Aufgabe eines neuen und —— Familie Stefan Etzelstorfer (Geschäftsführer BSA OÖ), jüngeren BSA als AkademikerInnen- und Intel- —— Soziale Demokratie Michael Rossecker (BSA NÖ und Renner-Ins- lektuellenorganisation der Österreichischen —— Grundwerte titut) und Lisa Sinowatz (BSA Burgenland und Sozialdemokratie, diesbezüglich Vorschläge zu —— Medienpolitik Arbeiterkammer) zur Verfügung gestellt. Das machen. —— Gutes Leben führen können Ziel ist – wie der Name schon andeutet – star- Präsident und Generalsekretariat des BSA —— Sozialdemokratisches Politikverständnis ke zeitgemäße Impulse für Politik und Gesell- haben sich daher entschlossen, einen zu- —— Wirtschaftsdemokratie, alternatives schaft zu formulieren. nächst informellen Nachdenk- und Diskussi- Wirtschaftsdenken
5 BSA Burgenland Frauen*FrühlingsUni auf der Friedensburg Schlaining Unter dem Motto „Feminism United“ fand heu- danach Assistent von er erstmals die Frauen*FrühlingsUni (FFU) im Jürgen Habermas Burgenland statt. Mehr als 90 Teilnehmerin- in Heidelberg und nen aus dem In- und Ausland nahmen an die- Frankfurt am Main sem Seminarwochenende teil, das auch vom war. Seiner Meinung BSA Burgenland unterstützt wurde.. nach führe diese Ver- engung dazu, dass Exklusive Dialoge mit außergewöhnlichen Per- die Legitimation Eu- sönlichkeiten – das ist das Ziel der wort_wech- ropas durch die Be- sel-Diskussionsreihe des BSA Steiermark. Zum völkerungen schwin- Start der Herbstveranstaltungen konnte BSA- det, da sie zusehen Foto: BSA Burgenland Vorsitzende Landesrätin Bettina Vollath einen müssen, wie mit Billi- der führenden deutschen Sozialphilosophen in onen Euros herumge- Graz begrüßen: Professor Oskar Negt, der sein worfen wird und sie neuestes Buch „Gesellschaftsentwurf Europa“ gleichzeitig den Ab- – erschienen im Steidl Verlag – als Streitschrift bau des Sozialstaa- Gabi Tremmel, Barbara Grabher, Leonie Tanczer, Johanna Leitner bzw. als Diskussionsgrundlage über ein ande- tes akzeptieren müs- res Europa der BürgerInnen sieht. „Ohne so- sen: „Es geht dabei um einen Widerspruch, der BSA-Vorsitzende Landesrätin Bettina Voll- ziale Bewusstseinsbildung entsteht keine soli- explosive Formen annehmen kann, die in Grie- ath sah dabei vor allem die Europäische Politik darische Ökonomie, bei der es nicht nur um die chenland und Spanien schon jetzt festzustel- gefordert: „Es steht außer Streit, weshalb wir Rettung von Banken geht, sondern die eine ech- len sind“. Hinsichtlich seiner Motivation, dieses in Europa in diese Misere geraten sind. Trotz te Ausgleichsbewegung zwischen Schwachen Buch zu schreiben, meinte Negt: „Es geht um ei- dieser Erkenntnis hat sich in den letzten zwei und Starken möglich macht“, ist Oskar Negt nen Protest gegen diejenigen, die den offiziel- Jahren nicht wirklich etwas an den Machtver- überzeugt. Darüber diskutierte er mit Landes- len Diskurs auf der Ebene von Institutionen und hältnissen in der Welt geändert. Daher ist es rätin Bettina Vollath und weiteren zahlreichen Geldverhältnissen halten.“ Für diejenigen Re- dringend notwendig, dass die Hebel auf politi- Interessierten am Freitag, den 28. September, gionen Europas, in denen die Entwicklung der scher Ebene angesetzt werden.“ Da die Schere im Franziskanerkloster in Graz. Arbeitsgesellschaft nicht so weit gediehen ist zwischen Arm und Reich immer größer werde, „Es ist ein Protest gegen die Verengung der wie in unseren, forderte Negt deshalb eine Art sei Verteilungsgerechtigkeit das oberste Ge- Diskussion über Europa auf die Währungspro- Marshall-Plan: „Eine Art Entwicklungsplan, der bot, zeigte sich die BSA-Vorsitzende abschlie- bleme“, erklärte Oskar Negt, der in den 60er- die Produktion umfasst, und nicht nur die Sa- ßend überzeugt. Der Link zum gesamten Pro- Jahren bei Theodor W. Adorno studierte und nierung maroder Banken.“ gramm: http://ffuni.blogsport.de/ BSA Oberösterreich Heute das Europa von morgen gestalten Nach den Nationalratswahlen im September kete ließen die Staatsschulden explodieren. ropa, das das Gemeinwohl aller BürgerInnen 2013 stehen im Frühjahr 2014 die Wahlen zum Doch die vor allem von Deutschland verordne- in den Mittelpunkt stellt. Wir sind überzeugt, Europäischen Parlament ins Haus, wo 751 Ab- te „Rosskur“ – Sparen, Sparen, Sparen – ver- dass es mehr denn je notwendig ist, für eine so- geordnete von fast 400 Millionen EU-Bürge- schlimmerte die Situation und führte vielerorts ziale Politik in einem gemeinsamen Europa zu rInnen direkt gewählt werden. Der BSA Ober- zu Rekordarbeitslosigkeit. Wir im BSA Oberös- kämpfen. österreich erarbeitet bis dahin gemeinsam mit terreich sind der Meinung, dass es mehr als Wenn der BSA OÖ nach Europa geht dem Jahoda-Bauer-Institut Ideen für die Zu- Zeit ist über ein neues, soziales Europa zu dis- kunft Europas. kutieren. Gemeinsam mit dem Jahoda-Bauer- Zur Vorbereitung auf die inhaltliche Arbeit Institut der SPÖ Oberösterreich (www.jbi.or.at) machte sich eine kleine BSA-Delegation Mitte Die Finanzkrise hat weitreichende Konse- wollen wir daher sozialdemokratische Ideen Februar 2013 auf den Weg nach Brüssel, um quenzen für Europa: Die Bankenrettungspa- für ein modernes Europas entwickeln. Ein Eu- zu sehen, was „Europa“ gerade so macht. Uns
Akzente. 01 /2013 6 war bewusst: In drei Tagen kann man die eu- ropäische Welt nicht neu erfinden, aber man kann einen Eindruck über Arbeits- und Denk- weisen bekommen, VertreterInnen eines mo- dernen, sozialen Europas kennen lernen und begreifen, wie das EU-Parlament „tickt“. Wir ha- ben die Zeit intensiv genutzt: neben Diskussi- onen mit unserem oberösterreichischen EU- Abgeordneten Prof. Josef Weidenholzer tra- fen wir den österreichischen Botschafter Dr. Karl Schramek, den Generalsekretär von „so- lidar“ Conny Reuter, besuchten Parlaments- ausschüsse, eine Datenschutzkonferenz, wa- ren bei der 20 Jahre PES-Feier (die gemeinsa- me Partei der Europäischen Sozialdemokratie) und beim Neujahrsempfang des ÖGB. Foto: BSA „Wir wollen das Europa von morgen mitge- stalten und leisten als BSA Oberösterreich ge- Gemeinsam mit MEP Josef Weidenholzer war die BSA OÖ-Delegation u.a. auch beim österreichischen Bot- meinsam mit dem Jahoda-Bauer-Institut unse- schafter Karl Schramek zu Gast. ren Beitrag.“ Ergebnisse in Buchform: zur Demokratisierung Europas versuchen wir Vorsitzende der sozialdemokratischen Frak- „Die Zukunft Europas“ Wege aus der Krise zu skizzieren und Vorschlä- tion im EU-Parlament, MEP Hannes Swoboda, Unsere Ergebnisse wollen wir wie bereits beim ge für eine „Sozialunion“ zu entwickeln. Inter- sorgen erneut für Einblicke aus der Praxis. Ge- letzten Themenschwerpunkt „Neue Arbeit“ in views mit PolitikerInnen und ExpertInnen, da- planter Erscheinungstermin ist Februar 2014. Buchform festhalten. Neben Überlegungen runter EuGH-Richterin Maria Berger oder der TÜV AUSTRIA AKADEMIE TÜV AUSTRIA Wissenschaftspreis 2013 ERLEBNIS WISSEN Die TÜV AUSTRIA Akademie stiftet 15.000 Euro für Arbeiten in den Bereichen Technik, Sicherheit, Einreichen u Qualität und Umweltschutz. nd gewin nen! Technisch-na turwissensch Diplomarbeite aftliche n und Disser tationen HTL-Abschlus sarbeiten Beispiele aus der Unterneh www.tuv-akademie.at/wissenschaftspreis menspraxis Bis 30. Juni 2013
7 BSA Salzburg Nachruf Diskussion mit Georg Maltschnig RA Dr. Heinz Damian Der BSA Salzburg und seine interdisziplinäre weit möglich – insofern über den Dingen, als Dr. Heinz Damian wurde am 18.01.1925 Arbeitsgruppe JuristInnen und Wirtschaft mit er bekanntlich nicht wahlwerbend auftreten als Kind eines LehrerInnenehepaares ge- deren Vorsitzender Waltraud Riesner luden am musste, da er seine Kurzzeit-Tätigkeit als Lan- boren, das in der Folge von den Faschis- 22. April, also noch einige Tage vor der Land- desrat nur bis zur Konstituierung einer neuen tInnen aus Südtirol vertrieben wurde. tagswahl, zu einer offenen Landesausschuss- Landesregierung ausübt. Die Familie übersiedelte nach Wien, wo sitzung ins SPÖ-Haus in Salzburg ein Gleich eingangs berichtete Maltschnig, dass Heinz Damian auch die Matura ablegte. Als Referent stand uns Finanz-Landesrat zum Stand 22.4. von den etwa 1,8 Mrd. an Ver- Heinz Damian wurde zur Wehrmacht ein- berufen und begann nach Kriegsende mit dem Jusstudium an der Universität Wien. Während seiner Studentenzeit erfolg- te die Neugründung des Verbandes Sozi- alistischer StudentInnen, deren späterer Verbands(Bundes)obmann Heinz Damian wurde. Die zweite Hochschulwahl, eingebet- tet in ein konservatives Umfeld nach dem Krieg, fand dann bereits unter seiner Ob- mannschaft statt, wobei die sozialistischen StudentInnen an einzelnen Hochschulen und Universitäten sehr gut abschnitten. Die Arbeiterzeitung belohnte Damians er- folgreichen Hochschulwahlkampf mit der Schlagzeile „Sozialistischer Vormarsch an den Hochschulen“. Vorübergehend kamen Foto: BSA Salzburg die sozialistischen StudentInnen wieder in die Gunst der Parteiführung, wie Heinz Damian in seiner Autobiographie „Der rote Advokat“ bemerkte. Finanz-Landesrat Georg Maltschnig mit dem Vorsitzenden des BSA Salzburg, Walter Pichler Nach Beendigung des Jusstudiums und der erforderlichen Konzipientenjahre und Georg Maltschnig zur Verfügung und zwar zum anlagungen rund die Hälfte aufgelöst werden nach Ablegung der Anwaltsprüfung eröff- nicht nur damals nahe liegenden Thema „Stand konnte – und dies nach 3 Monaten, obwohl man nete Heinz Damian gemeinsam mit Dr. Ro- bei der Finanzcausa in Salzburg“. Nicht uner- sich ein Zeitlimit von 12 bis 18 Monaten gege- bert Amhof eine Anwaltskanzlei, die von wartet war der Sitzungsraum dann auch prak- ben hatte. Wichtig war ihm vom Beginn seiner Anfang an im politischen Umfeld tätig war. tisch bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Begrü- Tätigkeit an, dass das Land und seine Bürger Heinz Damian wurde als gebürtiger Süd- ßung nahm unser BSA-Landesvorsitzender MR aus der Causa möglichst keinen Schaden neh- tiroler von damaligen Staatssekretär Dr. Dr. Walter Pichler vor. Georg Maltschnig beein- men sollen. Er trat auch dafür ein, dass künftig Bruno Kreisky beauftragt, dem Berg Isel druckte den ganzen Abend mit wohltuender Of- Gebietskörperschaften mit Derivatsgeschäften Bund beizutreten, um dort seine Politik fenheit. Er beschönigte nichts und stand – so- nichts zu tun haben sollten. umzusetzen. Dies führte letztlich zur er- folgreichen Südtirolpolitik mit dem Auto- nomiepaket. Heinz Damian hat in vorbildli- cher Weise bis ins hohe Alter den von ihm geliebten Anwaltsberuf sehr erfolgreich ausgeübt und sich dabei auch immer für die Schwachen und Benachteiligten der Gesellschaft eingesetzt. Am 15.01.2013 ist Dr. Heinz Damian verstorben. Die sozialdemokratischen Rechtsan- wältInnen werden ihm immer ein ehren- des Angedenken bewahren
Akzente. 01 /2013 8 BSA Steiermark im_puls: „Wie viel Solidarität können wir uns leisten?“ „Solidarität ist ein bedeutender Wert, der eine ge, Pensionen, Sozial- und Gesundheitsleistun- der unverzichtbaren Grundlagen des sozialen gen bei gleichzeitig immer größer werdendem Zusammenhalts darstellt“, so BSA-Vorsitzen- Spardruck auf die öffentlichen Haushalte? „Tat- de Landesrätin Bettina Vollath im Zuge der im_ sache ist, dass selten jene Menschen, die wirk- puls-Diskussionsveranstaltung „Wie viel Soli- lich Unterstützung brauchen und in Notlagen darität können wir uns leisten?“ am 16. Mai im sind, im Fokus stehen, sondern dass oft sofort Franziskanerkloster in Graz. an jene Menschen gedacht wird, die das Sys- tem missbrauchen. Aber an diesen darf man Eingeladen von der BSA Fachgruppe die Diskussion definitiv nicht aufhängen“, meint „Recht&Werte“ unter Vorsitz von Robert Zin- Bettina Vollath. Für Bundesminister Rudolf kanell und Brigitta Lurger und unserer Lan- Hundstorfer steht fest, dass es immer wichti- desvorsitzenden Bettina Vollath diskutierte ein ger wird, Egoismen einzudämmen und den Zu- hochkarätiges Podium mit Sozialminister Ru- sammenhalt in der Gesellschaft, vor allem zwi- dolf Hundstorfer, Volkshilfepräsidentin Barba- schen den Generationen, zu stärken. Hierbei ra Gross und SPÖ-Klubobmann Walter Kröpfl gilt es vor allem, jene Werte, die die Sozialde- über Solidarität in Zeiten der Krise in Europa. mokratie mit ihren Ideen verbindet, aktiv zu le- Was kann sich die Gesellschaft auf Dau- ben und glaubwürdig zu transportieren. er und in welchem Ausmaß leisten – gerade Auch Barbara Gross, Präsidentin der in Zeiten stark steigender Ausgaben für Pfle- Volkshilfe Steiermark, sieht die Frage des „Leis- ten-Könnens“ oder des „Leisten-Wollens“ für die Sozialdemokratie ganz klar als „eine Fra- ge des Leisten-Müssens“. „Wenn wir Solidarität zwar bekennen, aber nicht zeigen, dann ist es leider nur ein Wort“, so die Volkshilfepräsiden- tin. Gross unterstreicht, dass die zivile Solidari- tät in den Vordergrund treten muss. „Solidarität ist nicht verhandelbar. Diese ist einzubringen. Sowohl im sozialen als auch im finanziellen Bereich“, betont daher auch Klubobmann der SPÖ-Landtagsfraktion, Wal- ter Kröpfl. Er sieht auch auf europäischer Ebe- ne eine Notwendigkeit für einen stärkeren so- Foto: BSA lidarischen Zusammenhalt: Solidarität müsse man auch in einem europäischen Kontext se- v.l.n.r.: Rudolf Hundstorfer, Walter Kropfl und Barbara Gross im Rahmen hen: „Ein Ausgleich zwischen Nord und Süd ist der Veranstaltung „Wie viel Solidarität können wir uns leisten?“ auch hier unbedingt notwendig, damit der sozi- ale Friede in Europa erhalten bleibt.“ BSA Generalsekretariat: Landesgerichtsstraße 16, 1010 Wien Tel. (01) 310 88 29 | Fax. (01) 310 88 29-27 | presse@bsa.at | www.bsa.at Öffnungszeiten: MO bis DO 8.00 – 17.00 Uhr, FR 8.00 – 12.00 Uhr
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