Alltägliche Diagnosen in der Psychiatrie - Thomas Stompe Klinische Abteilung für Sozialpsychiatrie, AKH Wien
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Alltägliche Diagnosen in der Psychiatrie Thomas Stompe Klinische Abteilung für Sozialpsychiatrie, AKH Wien
Leitfaden durch den Vortrag o Welche psychischen Erkrankungen sind häufig? o Wie funktionieren Klassifikationssysteme? o Wie komme ich als Psychiater zu einer Diagnose? o Welchen Einfluss hat die Diagnose auf die Behandlung? o In welcher Weise sind PatientInnen und Angehörige durch eine Diagnose betroffen?
Leitfaden durch den Vortrag o Welche psychischen Erkrankungen sind häufig? o Wie funktionieren Klassifikationssysteme? o Wie komme ich als Psychiater zu einer Diagnose? o Welchen Einfluss hat die Diagnose auf die Behandlung? o In welcher Weise sind PatientInnen und Angehörige durch eine Diagnose betroffen?
Leitfaden durch den Vortrag o Welche psychischen Erkrankungen sind häufig? o Wie funktionieren Klassifikationssysteme? o Wie komme ich als Psychiater zu einer Diagnose? o Welchen Einfluss hat die Diagnose auf die Behandlung? o In welcher Weise sind PatientInnen und Angehörige durch eine Diagnose betroffen?
…am Beispiel der Schizophrenie
Was sind Klassifikationssysteme? o Die Psychiatrie ist eine junge Wissenschaft, die noch über kein stabiles Klassifikationssystem verfügt. o Klassifikationssysteme sind daher Momentaufnahmen und der Versuch sich mit den zeitbedingten Erkenntnismöglichkeiten der Materie möglichst adäquat anzunähern.
Typologie psychotischer Erkrankungen Ätiologie Durchgangssyndrome, Pfropfpsychosen, Akute exogene Reaktionstypen Chronische organische Psychosen Flashbacks, Chronische Drogen- Alkoholdelir und Alkoholpsychosen Affektive Psychosen, Schubhafte Chronische Zykloide Psychosen Schizophrenien Schizophrenien Psychogene Sensitiver Psychosen Beziehungswahn Verlauf
Stationen in der Klassifikation der Schizophrenie(n)
Die Kraepelinsche Dichotomie der endogenen Psychosen Manisch- Depressives Dementia Irresein praecox
Die Bleulersche Dichotomie der endogenen Psychosen Zyklothymie Schizophrenie
Eugen Bleuler Grundsymptome Akzessorische Symptome • Störung der Assoziation • Halluzinationen • Störung der Affektivität • Wahnideen • Ambivalenz • Funktionelle Gedächtnisstörungen • Autismus • Katatonie • Störungen des Willens und Handelns • Störungen von Schrift und Sprache • Störungen der Person
Erweiterung der Kraepelinschen Dichotomie durch Kurt Schneider Zyklothymie „Zwischen- Fälle“ Schizophrenie
Abgrenzung der Schizophrenie von den endogenen affektiven Erkrankungen Emil Kraepelin Kurt Schneider Karl Leonhard Peter Berner Schizophrenie Schizophrenie Systematische Entscheidend sind nicht Entscheidend sind Erst- Schizophrenien irgendwelche Symptome rangsymptome wie Chronisch-progredient mit Endogenomorph- oder charakteristische Wahnwahrnehmungen, Defektbildung; keine schizophrenes Syndrome, sondern ein mit Gedankenlautwerden, Bipolaritätsphänomene Achsensyndrom „Defektbildung“ Gedankenausbreitung,- einhergehender Verlauf; eingabe,-entzug, Bipolaritätsphänomene kommentierende und Unsystematische fehlen dialogische Stimmen, Schizophrenien Willensbeeinflussung, Schubhaft mit Defekt- Endogenomorph- Leibeshalluzinationen bildung; zu Beginn bipolar schizoaffektives Achsensyndrom Zwischen-Fälle Zykloide Psychosen Manisch-depressive KH Keine eindeutige Diagnose Bipolar, remittierend Durch häufige Rezidive geprägter phasischer Verlauf Zyklothymie MDK mit jeweils vollständigen Remissionen im Intervall; Keine Symptome 1. Ranges; Bipolar remittierend Endogenomorph- Bedeutung der Vitaler Charakter der affektives Bipolaritätsphänomene Verstimmung, Hemmung, Phasische Psychosen Achsensyndrom Agitiertheit, Tagesschwankungen Monopolar, remittierend
Schizophrenie im ICD-10 1. Gedankenlautwerden, -eingebung, -entzug, - ausbreitung K. Schneider (Erstrangsymptome) 2. Kontroll-, Beeinflussungswahn, Gefühl des Gemachten, Wahnwahrnehmungen 3. Kommentierende-, dialogische Stimmen 4. Anhaltender und kulturell unangemessener und völlig unrealistischer Wahn 5. Anhaltende Halluzinationen jeder Sinnesmodalität E. Bleuler (akzessorisch) 6. Gedankenabreißen, Einschiebungen in den Gedankenfluss, Zerfahrenheit, Danebenreden, Neologismen E. Bleuler (Grundsymptom) 7. Katatone Symptome wie Erregung, Haltungsstereotypien, wächserne Biegsamkeit, Negativismus, Mutismus, Stupor 8. Negative Symptome wie Apathie, Sprachverarmung, verflachter oder inadäquater Affekt E. Bleuler Mindestenes ein eindeutiges Symptom von 1-4 oder mindestens zwei von 5-8 Fast ständig während eines Monats
Leitfaden durch den Vortrag o Welche psychischen Erkrankungen sind häufig? o Wie funktionieren Klassifikationssysteme? o Wie komme ich als Psychiater zu einer Diagnose? o Welchen Einfluss hat die Diagnose auf die Behandlung? o In welcher Weise sind PatientInnen und Angehörige durch eine Diagnose betroffen?
Die Patientin kommt mit einem o Präsentiersymptom = „ich bin depressiv“, „ich habe ein Burnout“ – das ist in vielen Fällen ein kulturspezifischer Appell und bedeutet dann „es geht mir schlecht“, „ich brauche Hilfe“. o Leitsymptom = Beobachtbares Verhalten oder berichtetes Befinden, die Hinweise auf ein identifizierbares Erkrankungsgeschehen oder eine Persönlichkeitsstörung etc. sind.
OPS Dissoziale PS Intelligenz- minderung Alkohol- oder Gespannt- Borderline PS Drogenrausch Gereizter Affekt Katatone Paranoide Schizophrenie Schizophrenie Zornmanie
… am Beispiel der Schizophrenie Phänomene, die ich erfragen kann (Erlebnissymptome)
o Wie die Exploration gestaltet wird, hängt von mehreren Faktoren ab: 1. Wissen und kommunikative Kompetenz des Interviewers. 2. Kommunikative Kompetenz und Gesprächsbereitschaft des Patienten. 3. Verfassung des Patienten 4. Gesprächssituation 5. Gesprächsziel
o Kommunikative Kompetenz setzt sich aus Sprachverständnis und Artikulationsfähigkeit zusammen. o Bei schwacher sprachlicher Kompetenz des Pat.: 1. Annäherung an das sprachliche Niveau 2. Vermeiden von Fremdwörtern 3. Vermeiden von Ironie
o Krankheitsbedingte Gründe: 1. Angst (psychotische, reale) → Ansprechen, manchmal Umweg über „harmlose“ Symptome (Schlafstörungen, formale Denkstörungen, Unruhe) 2. Kein Krankheitsgefühl, keine Krankheitseinsicht: Umweg über harmlose Symptome, Verweis auf Probleme mit der Mitwelt, Konfrontation mit außenanamnestischen Informationen. 3. Depressiver, katatoner oder organischer Mutismus; Bewusstseinstrübung → Behandlung einleiten o Widerstand gegen die Situation → Aufklärung
o Akute Psychose o Aktuelle Angst o Manische Verfassung o Aggressivität, Gereiztheit, Gespanntheit → grundsätzlich kurze, zielgerichtete Gespräche, rasches Handeln; außer, wenn rasches Handeln durch das Behandlungssetting nicht möglich ist.
o In ambulanten Situationen und unter Zeitdruck muss die Exploration prinzipiell kürzer und zielgerichteter sein. o Wichtig ist hier die Erhebung der Informationen, die für einen akuten Behandlungsplan erforderlich sind. o Vor allem unbekannte Patienten müssen von dort abgeholt werden, wo sie sind. Primär sind das die gegenwärtigen Beschwerden. o Je mehr Zeit zur Verfügung steht, desto offener kann ein Gespräch gestaltet werden, desto länger kann die Eingangssequenz des Pat. sein. Vorsicht bei akut psychotischen oder wenig strukturierten Personen! o Dabei muss der Interviewer erkennen, ob der Patient ihn/sie auf ein Nebengleis führt. In diesem Fall muss man den Faden finden. o Gibt es Unterlagen, so kann der Pat. damit konfrontiert werden.
o Informationen über Erlebnissymptome o Informationen über Ausdruckssymptome o Krankheitsbezogene Anamnese o Nichtkrankheitsbezogene Anamnese
o Adaptierung an die Sphäre des Wahns, z.B.: o Fragen bei religiösen Größenwahn: Fühlen Sie sich von Gott zu etwas berufen? Hat er zu Ihnen gesprochen oder stehen Sie mit ihm in gedanklicher Verbindung? Haben Sie erkannt, dass Sie eine wichtige Rolle im Weltgeschehen spielen werden? Haben Sie erkannt, dass Sie Jesus Christus (oder eine andere wichtige religiöse Figur) sind? Hatten Sie Visionen? o Haben die anderen Menschen Sie erkannt? o Ist damit eine Gefahr für Sie verbunden? o Sollen Sie einen Opfertod sterben? o Etc.
o Einstieg: ist Ihnen in letzter Zeit aufgefallen, dass sich Leute in Ihrem Umfeld seltsam verhalten hätten? Haben Sie sich durch irgendjemand bedroht gefühlt? → Verfolgungsideen? o Zwischenfrage: Wenn mit ja beantwortet, was ist Ihnen aufgefallen? Wie ist es Ihnen aufgefallen? → Wahn? o Fragen zur Konkretisierung: Wer hat es auf Sie abgesehen, bedroht Sie etc.? Was tun diese Personen? Warum richtet sich das gerade gegen Sie? Welches Ziel verfolgen diese Personen? → Ausgestaltung, Systematisierung, Logik o Könnte das Ganze Zufall sein? Haben Sie auch eine andere Erklärung dafür? → Wahn?
o Hören Sie gelegentlich Personen, deren Stimmen Sie nicht den unmittelbar Anwesenden zuordnen können? o Wer sind diese Leute? Bekannte oder Unbekannte? o Sind die Stimmen im Kopf oder kommen sie von außen? Von wo? o Was sagen die Stimmen? o Sind sie Ihnen unangenehm? Ist es oft schwer, nicht das zu tun, was die Stimmen verlangen? o Klingen Sie so, wie wenn wir miteinander reden oder irgendwie anders? o Hören Sie die Stimmen, wenn Sie alleine sind oder auch wenn andere im Raum sind? Sprechen die Stimmen jetzt gerade auch mit Ihnen? o Wie oft hören Sie die Stimmen? Wie lange dauert es? Können Sie etwas machen, damit die Stimmen verschwinden?
o Warum glauben Sie, dass Sie diese Stimmen hören? Könnte es Teil einer Krankheit sein? o Hören Sie manchmal seltsame Geräusche? Könnten Sie das näher beschreiben? o Hören Sie manchmal Musik, deren Herkunft Sie nicht gleich zuordnen können? Könnten Sie das näher beschreiben? o Warum hören gerade Sie solche Dinge?
… am Beispiel der Schizophrenie Phänomene, die ich beobachten kann (Erlebnissymptome)
Sprache und Denken Für das Vorliegen einer Schizophrenie sprechen: o Gedankengleiten o Gedankenblockaden o Inkohärenz o Faseln o Wortneubildungen o Manierierte Sprechweise
Affektivität Für das Vorliegen einer Schizophrenie sprechen: o Affektverflachung o Parathymie o Gespannter, gereizter Affekt
Psychomotorik Für das Vorliegen einer Schizophrenie sprechen: o Bewegungslosigkeit (Stupor) o Bewegungssturm (Raptus) o Qualitativ auffällige Bewegungsmuster (Parakinesien)
Verlaufstypen der Schizophrenie Chronisch Schubhaft-progredient schubhaft
Leitfaden durch den Vortrag o Welche psychischen Erkrankungen sind häufig? o Wie funktionieren Klassifikationssysteme? o Wie komme ich als Psychiater zu einer Diagnose? o Welchen Einfluss hat die Diagnose auf die Behandlung? o In welcher Weise sind PatientInnen und Angehörige durch eine Diagnose betroffen?
Vier Strategien: o Nosologisch (Diagnose zentral) o Syndromatologisch (Symptomkombinationen zentral) o Neurobiologisch (Synapsenprofile zentral) o Patientenorientiert (Erleben und Befinden sind zentral) o In der klinischen Realität werden von guten Psychiaterinnen alle vier Bereiche berücksichtigt!
Leitfaden durch den Vortrag o Welche psychischen Erkrankungen sind häufig? o Wie funktionieren Klassifikationssysteme? o Wie komme ich als Psychiater zu einer Diagnose? o Welchen Einfluss hat die Diagnose auf die Behandlung? o In welcher Weise sind PatientInnen und Angehörige durch eine Diagnose betroffen?
Risiko (Minimal- und Maximalangaben) für Kriminalität, Gewaltkriminalität und Tötungsdelinquenz bei Psychosen (OR, RR, 95% CI) Kriminalität Gewaltkriminalität Tötungsdelikte min max min max min max m 2,3 (2,1 - 2,5)1) 3,7 (3,5 - 4,0)1) 2,4 (2,1 - 2,8)1) 6,5 (3,2 - 13,0)12) 2,3 (1,7 - 3,0)16) Psychosen (Major Mental f 3,4 (2,9 - 3,9)1) 5,0 (2,8 - 9,1)2) 5,9 (3,6 - 9,6)1) 27,5 (9,8 - 76,9)2) 6,4 (4,0 - 10,2)16) Disorders) m+f -- -- -- -- 2,4 (1,9 - 3,1)16) m 0,9 (0,7 - 1,3)3) 4,9 (3,7 - 6,6)4) 1,9 (1,4 - 2,6)13) 7,9 (2,8 - 21,9)5) 5,9 (4,3 - 8,0)16) 10,1 (5,6 - 18,6)14) Schizophrenie f 1,3 (0,3 - 5,4)5) 5,0 (2,3 - 10,8) 4) 4,3 (1,6 - 11,6)14) 7,1 (3,3 - 15,3)13) 6,5 (2,6 - 16,0)17) 18,8 (11,2 -31,6)16) m + f 1,6 (1,3 - 1,9)6 4,8 (3,6 - 6,2)4) 3,2 (2,4 - 4,2)6) 7,4 (4,0 - 13,5)4) 8,8 (6,7 - 11,5)16) 38,1 (17,9 - 81,0)6) m 1,7 (1,2 - 2,4)7) 6,8 (1,2 - 38,7)8) 0,8 (0,4 - 1,5)13) 10,4 (1,2 - 94,0)8) 0,4 (0,2 - 0,9)16) 5,4 (2,0 - 14,6)10) Affektive Störungen, f 3,3 (1,2 - 8,7)9) 4,5 (2,4 - 8,5)10) 1,4 (0,3 - 6,2)13) 5,7 (2,5 - 12,8)10) 1,8 (0,7 - 4,4)17) 19,6 (4,5 - 86,4)10) Psychosen m+f -- -- -- -- 0,6 (0,3 - 1,0)16) Paranoide, m 5,5 (1,3 - 23,8)11) 2,0 (1,4 - 2,7)15) 4,7 (0,6 - 39,3)11) 6,0 (1,9 - 16,5)16) andere Psychosen f -- -- 3,0 (1,4 - 6,7)15) -- -- 1) 2) 3) 4) Hodgins et al 1996, RR, ICD-8; Hodgins 1992, OR, “Diagnosen vergleichbar mit DSM-III”; Modestin & Ammann 1996, OR, RDC; Wallace et al 2004, OR, DSM-IV, ICD-10; 5) Mullen et al 2000,RR, ICD-8; 6)Haller et al 2001, RR, ICD-10; 7)Modestin et al 1997, OR, RDC, bipolar OR 2,1 (95% CI 1,1 - 3,9), unipolar depressiv OR 1,2 (95% CI 0,6 - 2,1); 8) Tiihonen et al 1997, OR, affektive Störungen mit psychotischen Merkmalen, DSM-III-R; 9)Wallace et al 1998, OR, „affektive Psychosen“ (ICD-9 296, 298); 10)Wallace et al 1998, OR, 11) 12) „affektive Störungen“ (ICD-9 296, 298, 300, 301, 309, 311); Tiihonen et al 1997, OR, paranoide und andere Psychosen (DSM-III-R 297, 298); Räsänen et al 1998, OR, DSM-III-R, inkl.schizoide und schizotypische Persönlichkeitsstörungen, substanzbedingte, organische und nicht näher bezeichnete Psychosen; 13)Brennan et al 2000, OR, ICD-8; 14)Wallace et al 1998, 15) 16) 17) OR, ICD-9; Brennan et al 2000, OR, ICD-8, reaktive, paranoide und nicht näher bezeichnete Psychosen; Schanda et al 2004, OR, DSM-IV; Eronen et al 1996, OR, DSM-III,
PSYCHIATRISCHE STÖRUNGEN BEI STRAFGEFANGENEN Strafgefangene Allgemein- Strafgefangene Allgemein- (M, %) bevölkerung (F, %) bevölkerung (M, %) (F, %) Psychose 1 1 4 4 Depression 2-4 5-7 10 12 Jede Persönlich- 65 5-10 42 5-10 keitsstörung Antisoziale Persön- 47 5-7 21 0.5-1 lichkeitsstörung Alkoholmissbrauch/- 18-30 14-16 10-24 4-5 abhängigkeit Drogenmissbrauch/ - 10-48 4-6 30-60 2-3 abhängigkeit Geistige Behinderung 0,5-1,5 1 0,5-1,5 1 Fazel S, Baillargeon J. The health of prisoners. Lancet 2011;377:956-965
TOD DURCH SUIZID, HOMIZID UND UNFALL BEI PATIENTEN MIT SCHIZOPHRENEN UND AFFEKTIVEN PSYCHOSEN (Dänemark, 1973-1993, bevölkerungsbasierte Daten, n = 275.720, standardized mortality rates, SMR, 95%CI) Todesursache Suizid Homizid Unfall SMR (95% CI) SMR (95% CI) SMR (95% CI) 10,73 (9,73-11,83) 7,34 (3,50-15,39) 2,13 (1,68-2,69) Schizophrenie m f 10,80 (9,36-12,46) 3,41 (0,85-13,63) 2,87 (2,44-3,69) 16,44 (15,62-17,31) 3,05 (1,27-7,32) 2,23 (1,95-2,54) Affektive m Psychosen f 16,00 (15,26-16,78) 3,27 (1,76-6,08) 2,10 (1,90-2,32) Hiroeh U, Appleby L, Mortensen PB, Dunn G. Death by homicide, suicide, and other unnatural causes in people with mental illness. Lancet 2001; 358: 2110-2112
PRÄVALENZ PSYCHIATRISCHER STÖRUNGEN BEI OBDACHLOSEN N Studien Random effects pooled prevalence (95% CI) Psychotische 12,7% 28 (10,2%-15,2%) Störungen Major Depression 11,4% 19 (8,4%-14,4%) Persönlichkeits- 23,1% 14 (15,5%-30,8%) störungen Alkohol- 37,9% 19 (m) (27,8%-48,0%) abhängigkeit Drogen- 24,4% 7 (m) (13,2%-35,6%) abhängigkeit Fazel S, Khosla V, Doll H, Geddes J. The prevalence of mental disorders among the homeless in Western countries: Systematic review and meta-regression analysis. PLoS Med 5(12):e225. doi:10.1371/journal.pmed. 0050225
VIKTIMISIERUNG PSYCHISCH KRANKER Sturup et al 2011 [Stockholm County; 390 psychiatrische Patienten, alle Diagnosen, ICD-10: 32% Affektive Störungen, 20% Schizophrenie, Schizotype und Wahnhafte Störungen, 14% Persönlichkeitsstörungen, 6% Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen, 28% andere; 1.170 Kontrollen, gematcht nach Geschlecht und Alter] 1-Jahresprävalenz Männer OR (95% CI) Frauen OR (95% CI) Gesamt OR (95% CI) Sichtbare Verletzung 4,2 (2,2-8,1) 7,7 (3,8-15,9) 5,7 (3,6-9,2) Ärztliche Versorgung erforderlich 4,3 (1,9-11,9) 20,3 (6,8-81,1) 8,8 (4,7-17,3) Jede gewalttätige Viktimisierung 4,7 (2,6-8,3) 10,5 (5,7-19,9) 6,4 (4,2-9,7) Sturup J, Sorman K, Lindqvist P, Kristiansson M. Violent victimization of psychiatric patients: a Swedish case-control study. Soc Psychiat Epidemiol 2011;46:29-34 Teplin et al 2005 [USA, 936 Patienten mit SMI (CIDI = DSM-IV, ICD-10): Psychosen, affektive Störungen; 32.449 Kontrollen (Teilnehmer der National Crime Victimization Study), gematcht nach Geschlecht, Rasse/Ethnie, kontrolliert für Einkommen und demografische Unterschiede] 1-Jahresprävalenz Männer Prevalence Ratio Frauen Prevalence Ratio (95% (95% CI) CI) Jedes Gewaltverbrechen 8,5 (6,6-10,9) 15,6 (12,3-19,9) Vergewaltigung/ Sexueller Übergriff [32,5 (4,5-233,0)] 18,5 (11,2-30,4) Raub 6,8 (4,4-10,4) 8,8 (5,0-15,5) Diebstahl 80,7 (41,6-156,2) 238,3 (145,0-391,7) Teplin LA, McClelland GM, Abram KM, Weiner DA. Crime victimization in adults with severe mental illness. Comparison with the National Crime Victimization Survey. Arch Gen Psychiatry 2005;62:911-921
Diskriminierungen durch psychiatrische Diagnosen o Am Arbeitsmarkt o Im Gesundheitssystem o In Beziehungen
Angehörige
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