Alterszentrum Churfirsten 9650 Nesslau - Jahrgang; 2. Ausgabe: August 2020 - Alterszentrum Churfirsten 9650 ...
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Inhalt Vorwort «Vorsicht und Respekt bei Heimöffnungen» 2 Sommergedicht 3 Zum Gedenken 4 Geburtstage 5 Sommer-Rezept: Gefülltes Pouletbrüstli mit Cantadou 6 Gedicht über das Altern – Alt werden 8 Sommergetränk: Rezept mit und ohne Alkohol 9 Interview Mitarbeiter-Portrait: Barbara Looser 10 Auflösung Wettbewerb 13 Bilderrätsel zum Thema Herbst 14 Wettbewerb «Herbst» 15 Interview Bewohner: Barbara Länzlinger 16 Seelsorge: Quelle des Lebens – Pfarrerin Katalin Schröder 20 Lehrabschluss-Feier Linda Feurer (FaGe) Juli 2020 23 Impressum 24 1
Vorwort Vorsicht und Respekt bei Heimöffnungen Die letzten Monate und Wochen waren nicht einfach für unsere Bewoh- ner und unser Personal. Zwar hat der Bundesrat zwischenzeitlich zahl- reiche Lockerungen im öffentlichen Leben angeordnet. Die Chance be- steht, dass wir mit einem blauen Auge davonkommen. Es gibt verschie- dene Szenarien, von optimistisch zu mittleren bis pessimistischen Sze- nario. Die Terz Stiftung spricht in ihrem Update der drei Corona-Szena- rien von der mittleren Möglichkeit. Nicht ohne Sorgen haben wir Insti- tutionsleiter die Lockerungen im öffentlichen Bereich zur Kenntnis ge- nommen, zumal eine zweite Welle nicht auszuschliessen ist. Da dies um jeden Preis vermieden werden muss, können strengere Schutzmassnah- men plötzlich wieder zum Thema werden. Seit dem 1. Juli liegt die Ver- antwortung nicht mehr beim kantonalen Gesundheitsamt, sondern bei den Institutionsleitern. Sie müssen das richtige Mass finden zwischen Lockerung und gleichzeitig «Sorgfaltspflichten» erfüllen, die zum Schutz ihrer Bewohner und des Personals unbedingt einzuhalten sind. Als Geschäftsleiterin des AZC freue ich mich einerseits über die Locke- rungen und teile die Freude mit unseren Pensionären. Andererseits muss im Sinne einer rollenden Planung die Situation von Tag zu Tag beobach- tet, Lehren aus der bisherigen Krisenbewältigung gezogen und gut intern und extern kommuniziert werden. Bis anhin haben wir dies erfreulicher- weise gut hinbekommen. Ein herzliches Dankeschön geht an unser ge- samtes AZC-Team. Unser Personal achtet sehr darauf, dass weiterhin bestehende Vorsichts- und Sicherheitsmassnahmen (Hygiene, Abstand etc.) konsequent eingehalten werden. Nach wie vor müssen wir alle drei Szenarien im Auge behalten und wachsam sein. In diesem Sinne bitte ich alle Beteiligten – Pensionäre, Angehörige und Personal – uns weiterhin so gut wie bis anhin zu unterstützen, damit sich unser Alltag (hoffentlich) langsam weiter normalisieren kann. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen einen schönen Spätsommer und viel Freude an den einzelnen Beiträgen. Gabriella Wiss (Geschäftsleiterin) 2
Der Sommer Der Sommer, der Sommer, Das ist die schönste Zeit: Wir ziehen in die Wälder Und durch die Au'n und Felder Voll Lust und Fröhlichkeit. Der Sommer, der Sommer, Der schenkt uns Freuden viel: Wir jagen dann und springen Nach bunten Schmetterlingen Und spielen manches Spiel. Der Sommer, der Sommer, Der schenkt uns manchen Fund: Erdbeeren wir uns suchen Im Schatten hoher Buchen Und laben Herz und Mund. Der Sommer, der Sommer, Der heißt uns lustig sein: Wir winden Blumenkränze Und halten Reigentänze Beim Abendsonnenschein. Von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben 3
Zum Gedenken In den vergangenen Monaten und Tagen mussten wir für immer von folgenden Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern Abschied nehmen: 02.07.2020 Herr Karl Scheiwiller 10.07.2020 Frau Lisette Bollhalder 11.07.2020 Frau Vreni Lieberherr Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen seiner Mitmenschen. Albert Schweitzer 4
Geburtstage Folgenden Pensionärinnen und Pensionären dürfen wir ganz herzlich zum Geburtstag gratulieren: 02. September 2020 Bleiker Rösli 90 05. September 2020 Bleiker Helene 96 15. September 2020 Stauffacher Susette 95 19. September 2020 Schiess Bruna 82 07. Oktober 2020 Keller Martin 97 08. Oktober 2020 Baumgartner Babette 84 10. Oktober 2020 Giger Rösli 87 16. Oktober 2020 Hässig-Bachmann Klara 94 18. Oktober 2020 Eppenberger Susi 89 29. Oktober 2020 Abderhalden Elise 91 06. November 2020 Gübeli Thomas 86 08. November 2020 Bettosini Roberto 88 07. Dezember 2020 Lusti Jakob 84 20. Dezember 2020 Brander Arnold 84 21. Dezember 2020 Amacker Frieda 85 24. Dezember 2020 Bischof Stefan 89 24. Dezember 2020 Früh Vreni 90 5
Rezept gefülltes Pouletbrüstli mit Cantadou von unserer Köchin Naomi Schönenberger Zutaten: 4 Pouletbrüstli (je ca. 150 g), längs eine Tasche einschneiden Bratbutter zum Braten Salz Pfeffer Für die Füllung 125 g Cantadou 50 g Rohschinken in feinen Streifen 3 EL Schnittlauch, grob gehackt 3 EL Peterli, grob gehackt Für die Sauce 125 g Cantadou 1 dl Rahm 1 Zwiebel, fein gehackt 2 Knoblauchzehen, gepresst Butter Weisswein Und so wirds gemacht: • Cantadou mit dem Rohschinken, dem Schnittlauch und dem Pe- terli mischen • Pouletbrüstli damit füllen, Öffnung mit Zahnstochern verschlies- sen, Poulet würzen • Bratbutter in einer beschichteten Bratpfanne heiss werden lassen, Hitze reduzieren, Pouletbrüstli beidseitig je ca. 4 Min. braten, her- ausnehmen, warm stellen. • Für die Sauce gehackten Zwiebeln in der Butter andünsten, Knob- lauch beigeben, kurz mitdünsten und mit Weisswein ablöschen. • Rahm beigeben, aufkochen, Cantadou dazu geben und warm wer- den lassen. 6
Rezept Pilaw-Reis Zutaten: 1 Knoblauchzehe 2 EL Butter 320 g Langkornreis 5 dl kräftige Gemüsebouillon 1 Lorbeerblatt • Zwiebeln und Knoblauch in der Butter andünsten. • Reis beigeben. Unter Rühren mitdünsten, bis er glasig wird. • Mit Bouillon ablöschen und aufkochen, Lorbeerblatt beigeben. Im Ofen bei 180°C zugedeckt ca. 20 min garen. Rezept gedämpfte Tomaten Zutaten: 2 Tomaten Basilikum Salz Pfeffer Olivenöl • Tomaten in der Mitte halbieren, Basilikum grob hacken. • Tomatenhälften mit Olivenöl bestreichen, mit Salz und Pfeffer würzen, den gehackten Basilikum drauf verteilen. • Im Ofen bei 180°C ca. 10 min garen. 7
Gedicht über das Altern – Alt werden Niemand will heut älter werden, Altern, sagt man, bringt Beschwerden. Stimmt das – wollen wir uns fragen, geht’s uns wirklich an den Kragen? Altern heisst: das Leben kennen und den Kopf nicht einzurennen. Statt spontan nur loszuplatzen sich zuerst am Kinn zu kratzen. Altern heisst: sich wieder finden, ruhig, trödeln, statt zu schinden. Sich bisweilen hinzulegen und Erinnerungen pflegen. Altern heisst: wenn Junge schalten sich mit Rat zurückzuhalten. Dass die Jungen gar nicht spüren, dass wir aus Distanz sie führen. Alt sein, das heisst Zeit zum Lesen, wo und was da los gewesen. Oder, statt mit Kräften, straffen, mit Erfahrung Hilfe schaffen. Ja, man lernt in guten Treuen sich an Wenigem zu freuen. Alt sein – Feierabendzeit – hat viel Schönes noch bereit. Quelle unbekannt 8
Sommergetränk Rezept mit und ohne Alkohol von unserer Küche Ipanema (alkoholfreier Caipirinha) 2 Stück unbehandelte Limetten 10 cl Maracujasaft 25 cl Ginger Ale Crushed Ice o Die Limette in Achtelstücke schneiden, in ein Longdrink Glas geben. o Die Limettenstücke gut zerdrücken und anschließend mit dem Maracujasaft und dem Ginger Ale übergiessen und das Glas mit Eis auffüllen. o Gut mischen und mit einem Trinkhalm servieren. Erdbeer-Mojito 120 g Erdbeeren Minze 2 Stück unbehandelte Limetten 2 TL Zucker, brauner 5 cl Rum, weißer (Bacardi) Eis (Crushed Ice) 1 Stängel Minze 10 cl Sprite o Erdbeeren pürieren und in ein Glas geben. o Zucker, Minzblätter und Limettensaft zugeben und gut verrühren. o Den Bacardi zugeben und das Glas zu ca. 1/3 mit Crushed Ice füllen. o Mit Sprite auffüllen und das Ganze mit der übrigen Minze garnieren 9
Interview Mitarbeiterin Barbara Looser Seit Mai 2016 arbeitet Barbara Looser als Buchhalterin im AZC. Am 1. Januar 2019 wurde sie zur Leiterin Buchhaltung befördert und ist seitdem Mitglied des Kaders mit einem 65% Pensum. Im folgenden In- terview gewährt sie uns Einblicke in ihr Berufsleben und verrät uns auch Privates. Was sind die Aufgaben einer Leiterin Buchhaltung im AZC? Als Leiterin Buchhaltung mache ich die Lohnbuchhaltung inkl. Sozial- versicherungen und bin verantwortlich für die Abwicklung der Personal- administration. Zudem führe ich die Anlagebuchhaltung und bin zustän- dig für die Debitorenbuchhaltung inkl. Mahnwesen. Zusätzliche Unter- stützung erhalte ich von meiner Mitarbeiterin, Ruth Keller, welche die Kreditorenbuchhaltung besorgt und auch meine Stellvertreterin in der Buchhaltung ist. Für die GL erarbeite ich wichtige Kennzahlen und Sta- tistiken, besorge die Budgetplanung sowie den Jahresabschluss inkl. Mitwirken bei der Revision zusammen mit GL. Weitere Aufgaben? Da ich, in einer früheren Anstellung, Gelegenheit hatte, mich mit Soft- waresystemen tiefer zu befassen, bin ich im AZC auch Ansprechperson bei Softwareproblemen und leiste EDV Anwender Support. 10
Werdegang? Vor mehr als 50 Jahren bin ich in Locarno auf die Welt gekommen. Ich habe einen älteren und einen jüngeren Bruder. Im Tessin habe ich eine kaufmännische Lehre in einem grossen Industriebetrieb absolviert. Sofort nach der Lehre habe ich die Schweiz verlassen, um als Au-Pair- Mädchen in Deutschland meine Deutschkenntnisse zu verbessern. In Baden-Baden war ich bei einer Wissenschaftler-Familie zu Gast und habe mich um Kind, Hund und Haushalt gekümmert. Nach dieser Erfah- rung wollte ich meine Deutschkenntnisse sofort zur Anwendung bringen und bin in die Deutschschweiz gezogen. Dort habe ich in diversen Bran- chen und Tätigkeiten meine Berufserfahrungen gesammelt…. Und das ist mittlerweile mehr als 30 Jahren her… (schmunzelt) Zuzug ins Toggenburg - wichtige Sinnesfragen - und glückliche Fügung Im Jahre 2005 habe ich meinen jetzigen Mann kennengelernt und bin ihm - der Liebe wegen - von Winterthur nach Nesslau gefolgt. In die- ser Zeit habe ich mein Leben in Frage ge- stellt: bin ich wirklich für das, was ich gerade mache, geschaffen? Die Frage hat mich stark beschäftigt. Da ich noch keine feste Stelle hatte, habe ich die Gelegenheit gepackt und mich in eine neue Tätigkeit gestürzt. Bei der 11
Spitex wurde gerade eine Stelle als Haushaltshilfe frei. Ich habe mich beworben und die Stelle auch erhalten. Damit konnte ich die Pflegehel- ferausbildung SRK besuchen und mein Praktikum im AZC absolvieren. Diese Tätigkeit hat mir grosse Freude bereitet, da ich den Austausch mit älteren Menschen sehr schätze. Aber die vielen Stunden mit putzen und haushalten waren meinem Rücken mit der Zeit zu viel. So habe ich mich, bei einer grossen Krankenkasse, wieder meiner alten Leidenschaft, den Zahlen, gewidmet. Dabei hatte ich aber immer eine Tätigkeit in der Ad- ministration eines Altersheims im Hinterkopf. So hätte ich die Leiden- schaft zu den Zahlen und die Freude an älteren Menschen ideal verbin- den können. Und siehe da, im 2016 war es soweit! Seitdem habe ich mit meinem Team, einige Herausforderungen erlebt und gemeistert, und viele schöne Momente und Begegnungen erleben dürfen. Hobbies In meiner Freizeit bin ich gerne zu Hause und pflege meinen Garten, wandere gerne in der Natur mit meinem Mann und suche Fotosujets, leiste meine Freiwilligen Stunden in der Ludothek bei der Ausleihe von Spielen oder schwinge mich auf mein Trampolin. Ich mag Kochen und lese gerne, wenn die Zeit es zulässt. Lebensmotto Jede Herausforderung, die mir das Leben stellt, versuche ich so gut wie möglich zu meistern und aus allem das Beste zu machen. Ich freue mich über die zukünftigen Herausforderungen und über die herzliche und kon- struktive Zusammenarbeit mit Bewohner/innen und den Mitarbeitenden des AZC. Interview: Gabriella Wiss 12
Auflösung Wettbewerb «Ein Rätsel rund um Frühlingsblumen» 1. Frage: Welche Blume blüht nicht im Frühling? ❑ Tulpe ❑ Narzisse ☒ Sonnenblume 2. Frage: Welches Land ist für die Tulpenblüte bekannt? ❑ Frankreich ☒ Holland ❑ Belgien 3. Frage: Wann blühen Hyazinthen in der Regel? ❑ Mai bis August ☒ März bis April ❑ Februar bis März Von 25 Teilnehmenden haben 20 Personen richtig getippt. Drei Gewin- ner/innen wurden ausgelost und die Preise bereits überreicht. Zusätzlich haben wir zwei Trostpreise vergeben. Es sind dies: 1. Rang: Amacker Christine, Mitarbeiterin 2. Rang: Werz Philipp, Mitarbeiter 3. Rang: Kofler Ursina, IDEM Trostpreise: Keller Martin, Bewohner Oswald Margot, IDEM Wir gratulieren allen Gewinner/innen ganz herzlich! 13
Bilderrätsel zum Thema Herbst Welche Wörter sind im Bilderrätsel versteckt? Viel Spass beim Raten! 14
Wettbewerb «Herbst» Machen Sie mit beim Finden der richtigen Antworten! Nur eine Antwort pro Frage ist anzukreuzen. 1. Frage: Wann ist der meteorologische Herbstanfang? ❑ 1. Oktober ❑ 1. September ❑ 1. November 2. Frage: Welche Monate sind die drei Herbstmonate? ❑ Dezember, Januar, Februar ❑ Mai, Juni, Juli ❑ September, Oktober, November 3. Frage: Was ist legendär an der OLMA in St. Gallen? ❑ Kuh-Rennen ❑ Hasen-Rennen ❑ Säuli-Rennen Teilnahmezettel liegen im Café Churfirsten auf. Pro Person darf nur ein Talon ausgefüllt werden. Abgabeschluss ist der 1. Oktober 2020 Viel Glück! Die Auflösung erfolgt im nächsten Churfirschte-Heftli. 15
Interview Bewohnerin: Barbara Länzlinger, geb. 1.02.1953 Seit wann sind Sie bei uns? Knapp 1 Jahr, seit 18.9.2019. Grund für den Eintritt ins AZC waren 5 un- überwindbare Treppenstufen in meinem Haus, ein lahmer Fuss und 2 da- raus resultierende Stürze, die mich zum Eintritt ins AZC veranlassten. Was gefällt Ihnen am AZC? (schmunzelt). Mir gefällt es sehr gut! Im AZC fühle ich mich von Anfang an gut aufgehoben, kenne die Bewohner bereits, das Personal ist sehr nett und ich habe grosse Freiheiten als Pensionärin. Zudem profitiere ich von einem guten Unterhaltungsangebot und feinem Essen. „Ich kann einfach ich sein“: muss mich nicht mehr um Einkauf, Kochen, Putzen und andere Angelegenheiten kümmern. Das geniesse ich. 16
Wo und wie sind Sie aufgewachsen? Aufgewachsen bin ich mit meinem Cousin bei meiner Grossmutter im Zürcher Oberland in Nänikon/Greifensee. Meine Mutter starb als ich 5 Jahre alt war und ich lebte bis zur Wiederverheiratung meines Vaters 3 Jahre bei meiner Grossmutter. Dort genoss ich eine wunderschöne Kind- heit, wuchs mit einer grossen Tierschar auf. Dazu gehörten Hasen, Hühner und Pudel „Fipsi“ sowie eine zahme Gans namens „Gipsy“. Gerne ging ich ins Dorflädeli, treu begleitet von Hund und Gans. Ein Wisa Gloria Kinderwagen diente Fipsi dann auf dem Heimweg als Ruheplatz, während meine Gans Gipsy brav nebenher watschelte. Abends rief meine Gross- mutter Gipsy jeweils ins Haus, wo sie natürlich schnurstracks zu mir kam, Hund und Gans schliefen jeweils neben meinem Bett. Mit 8 Jahren zügelte ich zu meinem Papa nach Wetzikon und bekam eine Stiefmutter, mit der ich mich nicht so gut verstand. Als ich 9 Jahre alt war, kam mein Stiefbru- der Marco zur Welt. Von Anfang an durfte ich Marco füttern und wickeln, ihn betreuen, wenn Papa und meine Stiefmutter an einem Fussballmatch auswärts waren. Zu Marco baute ich eine enge und innige Beziehung auf. Meine Stiefmutter war froh, wenn ich mich um ihn kümmerte und sie Zeit für anderes hatte Erzählen Sie uns aus Ihrer Kindheit, Jugendzeit und späterem Leben? Nach der Schulzeit machte ich eine Lehre als Damencoiffeuse in Uster. (lacht). Eigentlich wäre ich lieber Krankenschwester geworden. Nach der Lehre suchte ich eine Arbeit und lernte meinen späteren Mann kennen. Er war Filialleiter beim Lebensmittelverein Zürich und fragte mich, ob ich zu ihm in Verkauf arbeiten käme. Das tat ich und er merkte, dass ich ein Super Verkaufstalent bin, denn an einem Stand verkaufte ich an einem Tag 150 kg Champignons. Schnell waren wir unzertrennlich - beruflich und privat - und mein Mann meinte jeweils scherzhaft, ich wäre „sein bes- tes Pferd im Stall“. Nach 2 Jahren fragte mich ein Kollege meines Mannes, der ein Speiserestaurant in Oerlikon führte, ob ich nicht zu ihm arbeiten käme. Mein Mann motivierte mich, diese neue Herausforderung anzuneh- men und so kam es, dass ich im Service arbeitete. Ich lernte dies von der Pieke auf und arbeitete 15 Jahre dort. Dann kam eine Herausforderung im Toggenburg: 1974 erfolgte der Umzug nach Nesslau, wo mein Mann Sepp das Lebensmittelgeschäft seiner Eltern übernehmen konnte. Während 35 17
Jahren war ich die „Frontfrau“, tätig im Verkauf, einkassieren und Räume reinigen, eine Allrounderin, wie man heute sagt. Mein Mann war für das Büro zuständig und fuhr zweimal die Woche frühmorgens nach Zürich zum Grossmarkt. Nicht nur unser Geschäft vergrösserte sich mit der Zeit, sondern auch unsere Familie. Unsere 2 Kinder, Anita und Daniel, kamen in Uznach zur Welt und genossen ihre Kindheit im schönen Nesslau. Meine Schwiegermutter sagte oft, was mir natürlich schmeichelte: „Ohne dich könnten wir zu tun“. 2003 wurde unser Tante Emmaladen vergrössert auf 100 m2. Im Jahr 2008 starb mein geliebter Mann Sepp unerwartet. Ein Herzinfarkt riss ihn einfach aus unserem Leben. Das war eine sehr schwierige Zeit für mich und unsere Familie. Meine Tochter unterstützte mich tatkräftig und war oft im Laden, währenddessen ich ihre Kinder hü- tete. Wir belieferten damals 20 Hotels von Wildhaus bis Schwägalp. Wir führten das Geschäft noch bis 2011, mussten aber merken, dass es ohne Mann einfach nicht ging und ich von den Leuten her im Laden gefragt war und nicht an allen Orten sein konnte. Schweren Herzens übergaben wir unsren Laden an Nachfolger, die einen Kebab-Imbiss daraus machten. Die Zeiten hatten sich definitiv geändert und ich musste dies akzeptieren und umdenken. Was war Ihre Lieblingsbeschäftigung als Kind und was ist Ihre Lieb- lingsbeschäftigung heute? Als Kind mochte ich das unbekümmerte Spielen im Wald und die Jugi. Später kam eine andere Lieblingsbeschäftigung hinzu. Da ich unmittelbar nach der Schulzeit keine Lehrstelle fand, war ich ein Jahr in der Haus- haltsschule „Ländli“ in Oberägeri, die von Ordenschwestern geleitet wurde. Es waren gute Schwestern, jedoch als junge Frau mochte ich das regelmässige Beten vor und nach der Arbeit nicht besonders. Hingegen entdeckte ich in dieser Zeit wieder das Schwimmen - neu im Aegerisee - das war toll. Haben Sie eine Lieblingssendung im Radio oder im Fernsehen? Meine Lieblingssendung aktuell ist „Der Staatsanwalt“. Ich mag aber auch Liebesfilme à la Rosemunde Pilcher in der schönen Landschaft von Corn- wall oder Schlagermelodien. 18
Welche Jahreszeit mögen Sie am liebsten? (Ohne zu zögern): Frühling bis Herbst, den Winter mag ich nicht! Wie finden Sie unsere Hauszeitung? Was interessiert Sie am meisten? Schon 3 Ausgaben mit dieser habe ich gesehen. Super! Speziell mag ich den Wettbewerb und Fragen beantworten. Verraten Sie uns noch Ihr Lieblingsmenu? Schwierig zu sagen. „Schnipo“ und Kalbsplätzli mit Pilzrahmsauce und Gemüse mag ich sehr. Haben Sie einen Leitsatz oder wichtigen Spruch? Die Schwester Agatha aus Aegeri hat immer gesagt: „es chunnt vo ir- gendwo es Liechtli her“. Und ja, das ist mein Lebensmotto geworden, ge- rade auch in schwierigen Zeiten. Welcher Lebensabschnitt war der Schönste für Sie und warum? Da ich aus jedem Lebensabschnitt das Beste mache, kann ich das nicht so genau sagen. Jedoch meine „Ladenzeit in Nesslau“ waren sowie meine Zeit mit meinen Kindern waren und sind immer noch sehr schön. Was ist Ihr grösster Wunsch? Gesund bleiben und hoffen, dass es mit meinem Fuss und Rücken nicht schlimmer wird. Was können Sie uns von Ihrer eigenen Erfahrung mitgeben? Jeden Tag nehmen, wie er kommt! Gross zu planen, habe ich aufgehört und lebe im Hier und Jetzt. Interview: Gabriella Wiss 19
Seelsorge Quelle des Lebens Das Wasser zum Durstlöschen: In der Sommerhitze wünscht man im- mer wieder ein Glas frisches Wasser zum Trinken. Insbesondere nach einem Spaziergang, wenn man den Durst stillen möchte, weiss man es richtig zu schätzen. Nicht nur dürfen, sondern auch müssen wir trinken. Wenn es öfter vergessen wird, dann werden wir schon vom Arzt daran erinnert. Der Körper kann nur mit Wasser gut funktionieren. Für uns ist es selbstverständlich, dass wir den Wasserhahn aufdrehen und es fliesst schon das kostbare Bergwasser. Viele Millionen Mitmenschen spazieren täglich in der Hitze zu einem Brunnen, das Gleiche zu bekommen, wie wir hier. Sagen wir heute einen Dank dafür, was im Alltag als ganz na- türlich genommen wird. Einen Dank für Gott, dass Er uns es geschenkt hat! Das Wasser zum Erfrischen: Wenn der Wanderer zu einem Brunnen kommt, das klare Bergwasser mit den zwei Händen schöpft, steht er mit 20
dem Gesicht darübergebeugt. Er schaut einen kleinen Moment die Klar- heit und das Kühle an, das langsam zwischen den Fingern runterfliesst und dann schliesst er langsam die Augen, hält den Atem zurück und klatscht das Wasser ins Gesicht. Und nochmal, und nochmal… Eine oft- mals erlebte Kleinigkeit von uns Allen. Als eine Nichtigkeit halten wir es an einer Wanderung, als eine fast unmerkbare Sache. Trotzdem hilft es uns oft über einen Punkt hinweg. Wie gewinnt schon durch diese Klei- nigkeit unser Körper neues Gemüt, mit neuer Kraft erfrischt weiter zu gehen? Aber es gilt für alle Stress-Situationen. Die Wirkung des Ge- sichtswaschens ist das Gleiche. Das Wasser reinigt: Wie der ganze Körper, nach dem Heuen geschwitzt und von dem Staub piksend, unter der Dusche angenehm wieder aufat- met. Schon ohne Seife sieht man an dem runterlaufenden Wasser, was sich alles auf dem Körper abgelagert hat, innerhalb von einem einzigen Tag. Wenn man sich schon längere Zeit nicht waschen konnte und keine sauberen Kleider anziehen konnte, um so unangenehmer fühlt man sich. Und fast ungeduldig wartet man, wieder sauber werden zu dürfen. Ja, den Dreck loszuwerden ist bei allen einen «Urgefühl», was übrigens auch abgewöhnt werden kann. Man kann die Gedanken und auch die Nase darauf einstellen, dass man sauber zu werden nicht mehr wichtig findet. Aber dabei lässt man das Umfeld ausser Acht. Wenn es absicht- lich ist, dann findet man wenig Verständnis. Und frisch gewaschen sagt man hinterher: Ich fühle mich wie neugeboren. Tatsächlich! Quelle des Lebens: In der Bibel lesen wir als Beispiel an vielen Stellen, dass Gott die drei Aspekte des Wassers zur Seele analog nimmt. Die Seele dürstet, braucht lebendiges Wasser. Ihren Durst zu löschen, ist nicht nur optional, es ist notwendig. Die Seele wünscht und braucht 21
die Erfrischung, den Wendepunkt überwindendes, helfendes, erqui- ckendes Wasser. Die Seele braucht das Waschen, das Sauberwerden, die tägliche Möglichkeit runterlaufen zu sehen, was sie beschmutzt hat. Wie bekommt die Seele diese drei Sachen? Die Bibel sagt uns: Es ist vollkommen durch Jesus. Seine Worte und Lehre schenken uns, wie das Trinken, das Notwendige und die ausrei- chende Klarheit. Durch sein Mensch sein hat Er alles Menschliche mit- erlebt und jetzt betet Er für uns, damit unsere Seele erquickt wird und durch Wendepunkte neue Kraft gewinnt. Und durch sein eigenes Opfern schenkt er uns das neue Leben, in Hingabe zu dem Vater. All unseren Schmutz und Dreck der Seele, dem Gott auch widersteht, können wir täglich wegwaschen lassen von Ihm. Wie Jesus es selbst gesagt hat: «Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fliessen.» (Johannes 7,37-39) Frau Pfarrerin Katalin Schröder 22
Lehrabschluss-Feier Linda Feurer (FaGe) Juli 2020 Am 9. Juli 2020 fand die Lehrabschlussfeier von Linda Feuer im AZC mit einem feinen Apéro statt. Linda Feurer und ihre Angehörigen, unsere Pen- sionäre sowie das AZC-Team gratulierten Linda zu ihrem erfolgreichen Lehrabschluss als Fachfrau Gesundheit (FaGe). In ihrer dreijährigen Lehr- zeit war Linda auf allen 3 Pflegeabteilungen eingesetzt, zuletzt in der Wohngruppe Stockberg für Menschen mit dementieller Entwicklung. Ein herzliches Dankeschön geht an Margrit Giger (Berufsbegleiterin), an Marlies Janssen (LBP) und Pflegeteam sowie an Vreni Früh (Ausbildung FaGe). Das AZC-Team wünscht Linda Feurer einen guten Start am neuen Ar- beitsort in Rehaklinik Valens und viel Freude und Zufriedenheit als Fach- frau Gesundheit. 23
Corona-bedingt mussten wir alle externen Veranstaltungen absagen. Detaillierte Angaben zu unseren Veranstaltungen finden Sie auf unserer Website: www.az-churfirsten.ch oder im Aushang. Zum Schluss danken das Redaktionsteam und das Churfirsten-Team seiner treuen Leserschaft für das Interesse und wünscht Ihnen einen bunten Herbst. Das Redaktionsteam 2020: Gabriella Wiss G.W. (Geschäftsleiterin) Thomas Gübeli T.G. (Bewohner) Patricia Keller P.K. (Mitarbeiterin) Pirkko Honka P.H. (Mitarbeiterin), Redaktion und Gestaltung 24
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