Karottenlachs zum Frühstück - Typisch Heike
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Karottenlachs zum Frühstück Irgendwann wird der Corona-Spuk mal wieder zu Ende sein, hoffentlich dauert es nicht mehr allzu lange. Wie hat eine Freundin letzte Woche gesagt… Sie fühle sich wie auf einem fremden Planeten. Seither ist das mein geflügeltes Wort! So fühle ich mich auch! Wie auf einem anderen Planeten in einem Science-Fiction-Film, ein Genre, das ich so gar nicht mag… Ich möchte einkaufen, ein paar Osterbesorgungen machen. Kann man ja jetzt. Die Geschäfte sind mittlerweile wieder geöffnet, dachte ich. Ich reiße mich nicht darum, gemütlich bummeln mit der Maske ist nicht so mein Ding… Noch mehr Fremder-Planet- Feeling… Das Schicksal hat mich für mein langes Zögern bestraft, die Geschäfte sind wieder geschlossen. Oder Einkauf nur auf telefonische Bestellung. Also doch keine Ostereinkäufe! Ich bin ein visueller Mensch, ich muss Dinge sehen, sie müssen mir ins Auge springen… Ich ziehe mich also in meinen glücklicherweise sehr schönen Mikrokosmus mit meinem Mann und meinem Hund zurück und übe weiter für den „Ernstfall“. Wenn irgendwann mal wieder Gäste erlaubt sind… Die ersten Gäste in meinem neuen, veganen Lebensabschnitt! Es gibt einen besonders lieben Gast, auf den ich mich immer außerordentlich freue. Dieser Gast kommt von sehr weit her und liebt deutsche Küche und ein üppiges Frühstück mit Wurst, Käse, Lachs, Marmelade, wie es nur die Deutschen kennen. Das werde ich in dieser Form nicht mehr bieten können. Aber ich sehe mich ja als gutes Vorbild, als jemand, der unaufgeregt agiert und einfach mit Genuss überzeugt! Das ist sozusagen mein USP, dass keiner es merken wird, dass er bei Veganern zu Gast ist. Seit einem Jahr tüftele ich an genau diesen Rezepten! Dass man
aus dem Entzücken nicht mehr heraus kommt, weil es so unglaublich köstlich schmeckt! Ganz oft sage ich beim Essen zu meinem Mann, dass keiner es merken würde, dass er gerade vegan isst. Ich finde, dass mir das ausnahmslos gelingt. Ganz ohne Ersatzprodukte oder täuschend echten Nachbildungen von Fleisch-Gerichten. Das gibt es wirklich, ich kann es manchmal nicht fassen. Vegane Hühnerkeulen aus Seitan und Reispapier, sogar der Knochen wird imitiert. Oder vegane Chicken Nuggets, die so echt schmecken würden, dass sogar den betreffenden Erzeugern und Essern leicht mulmig wird. Nein, das wird man bei mir niemals finden. Ich schöpfe aus dem großen Rezepte- Fundus der ganzen Welt, da werden mir die Ideen auch ohne Imitate nie ausgehen! Herzhaftes Brötchen mit Karottenlachs Das Verblüffende ist immer wieder, wenn man die tierischen Zutaten einfach weglässt oder wenn man etwas veganisiert, dass es entweder genauso oder noch viel besser schmeckt. In
jüngster Zeit zum Beispiel die vegane Mayonnaise aus Sojamilch und Öl! Die lege ich euch wirklich ganz besonders ans Herz – in Geschmack und Konsistenz unvergleichlich gut! Nun gibt es aber auch andere Beispiele, wie heute dieser Karottenlachs, den ich für meinen lieben Besuch, den man irgendwann in ferner Zukunft mal wieder empfangen darf, probiert habe. Er schmeckt vorzüglich, keine Frage! Karottenlachs wird bestimmt ganz oft in unserem Kühlschrank zu finden sein. Er wird sich gut in meiner Sushi-Variante oder in den Sommerrollen machen… Dass er aber im Geschmack echtem Räucherlachs ähnelt, das kann man nun wirklich nicht sagen. Mein skeptischer Mann, mein liebster Testesser, der etwas zögerlich in das Brötchen gebissen hatte, als es das Fotoshooting hinter sich hatte, meinte, es schmecke „anders als gedacht“. Und dieses Urteil trifft es auf den Punkt. Auf keinen Fall natürlich wie Lachs! Aber auch nicht wie Karotte… Es lässt sich schwer beschreiben… Es war mein erster Versuch und beim ersten Abschmecken war ich doch sehr skeptisch, denn es schmeckte einfach nur nach Karotte. Aber durch das mindestens 24stündige Marinieren in Rapsöl, Räuchersalz und Norialgen tut sich sehr viel! Besser noch, wenn der Karottenlachs länger ruhen und durchziehen kann… Auf alle Fälle ein gesunder Hingucker auf dem Frühstückstisch, der beim nächsten Besuch dort zu finden sein wird! Rezept für Karottenlachs
Zutaten: 4 möglichst große Karotten (je größer die Karotte, desto breiter die Streifen) 2 EL Räuchersalz 2 Noriblätter in Bioqualität 5 EL Rapsöl 2 TL Reisessig Zubereitung:
Karotten mit einem Sparschäler in breite Scheiben schälen Die Karotten schälen und mit einem Sparschäler breite Streifen herunter schneiden.
Karottenscheiben über dem Wasserbad dünsten Karottenstreifen dünsten: entweder in einem Wok und einem Bambuskörbchen oder in einem Kochtopf mit Gemüsedämpfeinsatz. Dafür den Boden nur soweit mit Wasser füllen, dass die Karotten später nicht im Wasser liegen. 1 EL Rauchsalz zugeben und das Wasser zum Kochen bringen. Die Karottenstreifen in den Topf geben, Deckel drauf und 5 Minuten dünsten. Die Karotten sollten noch einen leichten Biss haben. Für die Marinade in einem Schälchen das Öl und den Reisessig verrühren.
Karottenstreifen marinieren Die Karottenstreifen in eine luftdicht zu verschließende Schale legen, die Marinade, den Rest Rauchsalz und die in breite Streifen geschnittenen Noriblätter dazu geben und mit zwei Gabeln vorsichtig mischen. Die Schale verschließen und 1 bis 2 Tage im Kühlschrank marinieren. Zwischendurch immer mal durchmischen.
Marinierte Karottenstreifen nach zwei Tagen Je länger der Karottenlachs marinieren darf, desto besser. Zwischendurch probieren und ruhig noch ein wenig nachwürzen und abschmecken. Diesen aromatischen Karottenlachs kann man dann nach Lust und Laune anrichten: mit knackigem Salat und Zwiebeln auf einem knusprigen Brötchen, unter Spaghetti mischen, als Topping für einen Salat…
Osterlamm und Hase in Kuchenversion Ich habe kurz überlegt, ob ich die Rezepte posten soll… Die fotografische Umsetzung gefällt mir nicht!!!! Das liegt allerdings weniger an meinem fotografischen Können als daran, dass ich einfach nicht gut im Verzieren bin. Ich mag das Gefummel nicht, auch keine Malereien mit Lebensmittelfarbe oder das Gestalten mit Zuckerperlen. Mein Fokus liegt schlicht und ergreifend mehr auf dem Geschmack. Natürlich erstarre ich in Ehrfurcht, wenn ich die kunstvoll gestalteten Motivtorten auf Facebook oder Instagram sehe, die eine phantasievolle Unterwasserwelt, idyllische Märchenszenen, oder eine wunderschöne Naturlandschaft zeigen. Ob sie neben der beeindruckenden Optik auch geschmacklich punkten können, wage ich allerdings zu bezweifeln.
Nun habe ich mir die Mühe gemacht – das Osterlamm brauchte ganze drei Anläufe bis es nicht mehr verkohlt war oder auseinander gefallen ist -, ich habe in zwei neue Backformen investiert und schließlich kommt man zumindest geschmacklich in Osterlaune, dass ich die beiden Rezepte, nicht ohne erhebliche Restzweifel, doch veröffentliche. Na ja, und das letzte Fünkchen, das mich zum Veröffentlichen bewogen hat: Nur in dieser Form, nämlich in einer schokoladigen und zitronigen Kuchenvariante ohne tierische Zutaten, sind Osterlamm und -hase zum Verzehr ethisch vertretbar. Und dass sie eben nicht ganz perfekt sind, ihnen ein Ohr oder die Augen fehlen, darauf kommt es einem Veganer glücklicherweise nicht an… Ich bin einfach auch nicht unfehlbar! Gibt man sich schließlich ein wenig Mühe mit der österlichen Tischdekoration, darin liegen wieder mehr meine Stärken, dann fallen die gestalterischen Unzulänglichkeiten beim Kuchenverzieren gar nicht mehr so gravierend ins Gewicht.
Rezept für ein „Braunes Osterlamm mit Paranüssen“ Zutaten: 250 g Dinkelmehl (Typ 630) 3 gestrichene TL Backpulver 200 g Zucker 1 Päckchen Vanillezucker 100 g gemahlene Nüsse nach Wahl (Mandeln, Haselnüsse, Walnüsse, Paranüsse…) 1 Prise Salz 3 EL Kakaopulver 3 EL Apfelmus 250 g geschmolzene Margarine optional: Mandellikör Zubereitung:
Braunes Osterlamm mit Paranüssen Backofen auf 175 Grad vorheizen. Margarine bei niedriger Temperatur schmelzen. Die Lammform gut fetten. Mehl und Backpulver mischen, die anderen trockenen Zutaten (Zucker, Vanillezucker, Kakao, gemahlene Nüsse, Salz) dazugeben und mit einem Kochlöffel gründlich durchmengen.
Top-Tipp für vegane Kuchen: ein Kochlöffel mit Loch Bei veganen Kuchen immer ganz, ganz wichtig: zuerst alle trockenen Zutaten miteinander mischen, dann nur kurz die „nassen“ Zutaten unterrühren, bis die Masse homogen ist. Das gelingt mit dem Rühraufsatz der Küchenmaschine, noch besser mit einem Kochlöffel mit Loch. Jetzt kommen alle nassen Zutaten zur Mehl-Mischung: Margarine, Apfelmus, eventuell ein Schuss Mandellikör. So kurz wie möglich verrühren, bis der Teig schön glatt ist und keine Klümpchen mehr sichtbar sind. Den Teig in die Form füllen und auf der zweiten Stufe von unten ca. 40 Minuten backen. Eine Stäbchenprobe machen. Eventuell bei abgeschalteter Temperatur und einem Spalt geöffneter Tür für weitere 5 bis 10 Minuten im Backofen verweilen lassen.
Das Lamm für mehrere Stunden komplett in der Form auskühlen lassen! Ich war zu ungeduldig, habe die Form zu schnell geöffnet, um den Kuchen auf einen Rost nach draußen zu stellen. Da der Teig durch die Nüsse und das Apfelmus sehr schwer und saftig ist, ist das Lamm komplett auseinandergefallen. Rezept für einen „Osterhasen aus Zitronen-Rührteig“ Zutaten: Für den Teig:
125 g Dinkelmehl (Typ 630) 1 TL Backpulver 75 g Rohrohrzucker 1 Prise Salz 70 g Margarine 2 EL Apfelmus 70 Joghurt (pflanzlich) 1 Zitrone (Saft und gerieben Schale) Für den Zuckerguss: 100 Puderzucker 2 EL Zitronensaft Zubereitung:
Motivform für einen Osterhasen Backofen auf 175 Grad vorheizen. Margarine bei niedriger Temperatur schmelzen. Die Hasenform gut fetten. Zitronenschale reiben, Saft pressen. Mehl und Backpulver mischen, Zucker, geriebene Zitronenschale und Salz dazugeben und mit einem Kochlöffel gründlich durchmengen. Bei veganen Kuchen immer ganz, ganz wichtig: zuerst alle trockenen Zutaten miteinander mischen, dann nur kurz die „nassen“ Zutaten unterrühren, bis die Masse homogen ist. Das gelingt mit dem Rühraufsatz der Küchenmaschine, noch besser mit einem Kochlöffel mit Loch. Jetzt kommen alle nassen Zutaten zur Mehl-Mischung: Margarine, Apfelmus, Joghurt und Zitronensaft. So kurz wie möglich verrühren, bis der Teig schön glatt ist und keine Klümpchen mehr sichtbar sind. Den Teig in die Form füllen und auf der mittleren Schiene ca. 30 Minuten backen. Eine Stäbchenprobe machen. Eventuell bei abgeschalteter Temperatur und einem Spalt geöffneter Tür für weitere 5 bis 10 Minuten im Backofen verweilen lassen.
Den Kuchen aus dem Backofen nehmen, etwa eine halbe Stunde in der Form auskühlen lassen. Den Hasen vorsichtig auf ein Kuchengitter stürzen und vollständig auskühlen lassen. Osterhase aus Zitronen-Rührteig Den gesiebten Puderzucker in einer kleinen Schale mit dem Zitronensaft zu einem dickflüssigen Guss verrühren. Ist der Guss zu fest, vorsichtig noch etwas Zitronensaft dazugeben. Den Guss mit einem Pinsel auf dem Hasen verteilen.
Kartoffel-Bohnen-Salat mit Zitronen-Senf-Dressing Früher gab es im Schnitt zwei neue Songs im Jahr, die es auf die Playlist meines iPods geschafft haben. Mittlerweile nicht mehr. Radio nervt mich. Die Helden meiner Jugend sind allesamt leider viel zu früh gestorben oder die Bands haben sich aufgelöst. Ich werde alt, ich verlagere meinen Fokus nun aufs Essen. Könnte ich mit Emojis umgehen, wäre an dieser Stelle ein Zwinkersmiley… Hauptakteur Kartoffel-Bohnensalat Beim Essen bin ich fündig geworden. Eine Neu-Entdeckung, ein neuer Hit. Das erste kulinarische Highlight für dieses Jahr, ich bin so gespannt, was sich noch so alles dazu gesellt. Innerhalb einer Woche habe ich diesen Traum von Salat dreimal
gemacht. Nicht, dass es wichtig wäre, denn der Zeitfaktor spielt für mich keine Rolle. Aber es ist verblüffend, wie unglaublich köstlich dieser Kartoffel-Bohnen-Salat schmeckt und wie schnell er zubereitet ist! Ich hatte noch so viele schöne, kleine Kartoffeln, Lust auf Bohnen, kann gerade ohne Chipotle Chili nicht leben und Knoblauch sorgt immer für richtig viel Aroma… Ich mag am allerliebsten den frischen Knoblauch, dessen Haut noch nicht getrocknet ist, der einen grünen Stil und noch keine Keime hat. Auch wenn ich kein Ernährungs-Experte bin, aber grüne Bohnen, Bohnen im Allgemeinen, sind das „Fleisch“ des Veganers. Sie sind eine wichtige Eiweißquelle, liefern Ballaststoffe. Sie enthalten Vitamine wie Vitamin B2, Vitamin B6 und Beta- Carotin, das der Körper in Vitamin A umwandeln kann und enthalten Mineralstoffe (Kalium, Kalzium, Magnesium…). Nicht schlecht also, wenn sie denn ab und an auch mal auf dem Speiseplan stehen. Wenn ich mich recht entsinne, habe ich hier noch kein Rezept mit grünen Bohnen veröffentlicht… Manchmal finden sie sich in einer Minestrone wieder, da machen sie sich auch gut. Hier passen die grünen Bohnen nun perfekt in einen außergewöhnlichen Kartoffel-Bohnen-Salat mit einem Dressing aus grobkörnigem, süßen Senf, Zitronensaft und Olivenöl. Wozu man ihn essen kann? Für mich ist er absolut ein Hauptakteur, ich war und bin heute noch der absolute Beilagenfan. Vielleicht noch eine Scheibe knuspriges Brot dazu…
Rezept für Kartoffel-Bohnen-Salat Für 4 Personen Zutaten: 1 Kilo kleine Kartoffeln in bester Qualität 500 Gramm Prinzessbohnen (tiefgekühlt) 12 Knoblauchzehen 1 TL Rauchsalz 6 EL Öl 1 Zitrone (Saft) 1 EL Agavendicksaft 2 EL süßer, grobkörniger Senf Meersalz
schwarzer Pfeffer 1 TL Chipotle Chili (geräucherte Chiliflocken) Zubereitung: Backofen auf 200 Grad vorheizen. Die Kartoffeln waschen, Knoblauchzehen schälen. Kartoffeln und 10 der 12 Knoblauchzehen in einer großen, feuerfesten Form verteilen, mit Salz und 2 EL Olivenöl mischen. Die Kartoffeln sollten nicht übereinander liegen, damit sie gleichmäßig garen können. Im heißen Ofen etwa 40 Minuten backen, die Kartoffeln sollten leicht gebräunt sein. Kartoffeln zerdrücken In der Zwischenzeit:
Für das Dressing Senf, Zitronensaft, gehackten oder gepressten Knoblauch, Agavendicksaft und 4 EL Olivenöl cremig rühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Bohnen in kochendes Salzwasser geben und 4 Minuten kochen lassen, abschütten. Die Kartoffeln mit einer Gabel zerdrücken, dann nehmen sie so schön das Olivenöl auf. Kartoffeln, Bohnen, Dressing und Chipotle Chili Bohnen, Dressing und Chipotle Chili untermischen – fertig. Dieses einfache, aber extremst köstliche Gericht schmeckt sowohl warm, als auch kalt als Salat.
Vegane Schwarzwälder Kirschtorte – Besser als das Original! Die Veganisierung dieser sensationellen Variante der berühmten Schwarzwälder Kirschtorte lag mir sehr am Herzen! Dass sie bereits beim ersten Versuch perfekt gelungen ist, freut mich umso mehr! Jamie Olivers Interpretation einer Schwarzwälder Kirschtorte hatte es mir einst sehr angetan… Ich mag keine Torten, schon gar nicht mit Biskuit und Sahne, damit kann man mich normalerweise jagen. Aber schon beim Lesen seines Rezeptes wusste ich, dass ich meine Meinung ändern würde. Denn er verwendet richtige Schokolade im Biskuit, geröstete Haselnüsse und als weitere Komponente eine Ganache. Ich habe meinerseits noch ein paar Änderungen vorgenommen, so dass das Ergebnis mit dem Original wenig bis gar nichts mehr gemeinsam hat, außer vielleicht die Farben Sahneweiß – Dunkelbraun – Kirschrot. Trotzdem kommen alle Liebhaber der klassischen Schwarzwälder Kirschtorte voll auf ihre Kosten, da bin ich mir mehr als sicher!
Vegane Schwarzwälder Kirschtorte Ich habe gewartet, bis es eine ganz bestimmte pflanzliche Sahne bei uns in die Supermarktkühlregale in unserer Kleinstadt geschafft hat. Über den Rest habe ich mir keine Sorgen gemacht, ein wenig Erfahrung habe ich mittlerweile im Veganisieren von Kuchen, beziehungsweise im Ersetzen von Zutaten tierischen Ursprungs. Aber bezüglich Sahne, ihres Geschmacks, ihrer Konsistenz und ihrer Haltbarkeit war ich skeptisch. Das Warten hat sich gelohnt und auch hier muss ich sagen, dass es ein Frevel ist, dass Tiere noch immer gequält werden und leiden müssen, obwohl es den perfekten oder sogar noch besseren Ersatz gibt!
Schwarzwälder Kirschtorte mit pflanzlicher Sahne Da ich mir nicht ganz sicher war, wie sich die geschlagene Sahne (ver)hält, da ich kein Freund von zusätzlichen Stabilisatoren bin, habe ich keine Sahne zwischen die Schokoladenböden geschichtet. Das werde ich beim nächsten Mal aber auf alle Fälle machen, lockert auch farblich das Innenleben etwas auf. Obwohl die pflanzliche Sahne im Geschmack fast identisch zur Sahne tierischen Ursprungs ist, schneidet sie bezüglich der verbleibenden Kriterien erheblich besser ab. Sie lässt sich sehr viel schneller aufschlagen, ist wesentlich ergiebiger, ist bekömmlicher und vor allem: sie spritzt nicht beim Aufschlagen! Was sind die wesentlichen Unterschiede zum Klassiker Schwarzwälder Kirschtorte? Der Boden ist kein Biskuit, sondern erinnert mehr an einen saftigen Schokoladenkuchen. Statt Schwarzwälder Kirschschnaps, der der Torte ihren Namen gibt,
verwende ich Mandellikör. Innen wie außen erhält die Torte einen himmlischen Crunch durch karamellisierte Haselnüsse. Da die Torte noch nicht mächtig genug ist, sorgt eine köstliche Schokoladencreme (Ganache) für höchsten Genuss! Hier nun also das veganisierte Rezept für eine sensationell schmeckende Schwarzwälder Kirschtorte… Rezept für Vegane Schwarzwälder Kirschtorte Zutaten:
Teig: 185 g Margarine 150 g qualitativ hochwertige Zartbitterschokolade (70% Kakaoanteil) 125 ml Pflanzenmilch (z.B. Hafermilch) 175 g Dinkelmehl (Typ 630) 1 1/2 TL Weinsteinbackpulver 200 g feiner Rohrohrzucker 100 g Kokosblütenzucker 1 EL Kakaopulver 3 EL Apfelmus 75 ml „Buttermilch“ aus Sojamilch und einem Schuss Apfelessig Füllung: 600 ml Sahne 50 ml Mandellikör, plus ein paar Spritzer für die Böden 1 EL Agavendicksaft 100 g dunkle Schokolade 100 g gehobelte Haselnüsse 1 Glas Schattenmorellen 30 g Speisestärke, wahlweise 2,5 g Agar-Agar Tortenboden Den Backofen auf 150 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen. Für die „Buttermilch“ Sojamilch und Apfelessig mischen und ca. 5 Minuten warten, bis das Gemisch durch Gerinnung die Konsistenz von Buttermilch angenommen hat.
Die Schokolade in Stücke brechen und mit Margarine, Pflanzenmilch und einer Prise Meersalz in einen kleinen Topf geben. Bei schwacher Hitze schmelzen, nicht zum Kochen bringen (!) und immer mit dem Schneebesen rühren, damit sich nichts am Boden festsetzt! Abkühlen lassen. Mehl in einer großen Rührschüssel mit dem Backpulver, Zucker und Kakao mischen. „Buttermilch“ unter die Schokomischung rühren und zusammen mit dem Apfelmus kurz unter die Mehlmischung ziehen – am besten mit einem Kochlöffel, nur so lange bis sich alles schön miteinander vermischt hat. Die Masse in eine gefettete Springform (22 cm Durchmesser) geben und etwa 1 Stunde backen. Wenn beim Testen noch Teig am Spieß kleben bleibt, den Kuchen bei abgeschalteter Temperatur (ansonsten wird er zu dunkel) und geschlossener Tür noch 5 Minuten ruhen lassen. 10 Minuten in der Form abkühlen lassen, zum Auskühlen auf ein Gitter setzen. Ganache
Ganache Für die Ganache 200 ml Sahne, 25 ml Amaretto und den Agavendicksaft in einem kleinen Topf bei mittlerer Hitze zum Köcheln bringen. Die Schokolade in Stücke brechen und mit einem Schneebesen in die Sahnemischung rühren, bis die Masse glatt ist und glänzt. Komplett abkühlen lassen. Haselnüsse karamellisieren
Haselnüsse karamellisieren Die Haselnüsse in einer Pfanne bei mittlerer Hitze mit zwei gehäuften Esslöffeln Rohrohrzucker karamellisieren. Wenn der Geruch an gebrannte Mandeln auf der Kirmes erinnert, dann ist das Ergebnis im wahrsten Sinne des Wortes goldrichtig. Kirschen andicken Die Sauerkirschen in einem Sieb abtropfen lassen, die Flüssigkeit auffangen und 250 ml abmessen. Die Speisestärke in einer Tasse mit einigen Esslöffeln Saft glatt rühren, den Rest und weitere 25 ml Amaretto in einem großen Topf erhitzen. Die Speisestärke dazu geben und unter ständigem Rühren kurz aufkochen. Die Kirschen untermischen und kalt stellen. Gelingt genauso gut mit Agar-Agar.
Mein Tipp: All diese Schritte (Tortenboden backen, Ganache herstellen, Nüsse karamellisieren und Kirschen andicken) einen Tag vorher vorbereiten oder wenigstens ein paar Stunden früher. Damit ist gewährleistet, dass alle Komponenten komplett ausgekühlt sind! Wichtig, wenn Sahne im Spiel ist, damit sie auch ohne Sahnesteif schön stabil bleibt… Den Boden in einer Folie aufbewahren, damit er soft bleibt. Am nächsten Tag muss man dann nur noch die Sahne rühren und die Torte zusammenbauen. Torte fertigstellen Kirschen und Ganache auf dem Boden verteilen Den Boden horizontal einmal durchschneiden. Beide Böden noch mit ein paar Spritzern Amaretto benetzen. Auf dem unteren Boden die Sauerkirschen verteilen. Mindestens zwei Zentimeter
Platz zum Rand lassen, dass die Kirschen nicht überlaufen. Die Ganache und eventuell ein Drittel der steif geschlagenen Sahne darauf streichen (in dieser Version habe ich keine Sahne im Inneren), eine Handvoll Haselnüsse darüber streuen und den Deckel aufsetzen. Sahne mit der Spritztülle aufbringen Ich bin nicht sehr geschickt im Verzieren und habe ein schlechtes Augenmaß, daher spielt mir diese Lösung optimal in die Karten: Die restliche Sahne wird mit einer Spritztülle in Tupfen aufgespritzt. Schließlich noch die übrigen Nüsse darüber streuen und fertig ist DER Traum von Torte!
Tofu richtig zubereiten – würzen, marinieren, braten… Dieses Thema schiebe ich schon sehr lange vor mir her. Ich wollte mich nicht gleich als ‚typischer Veganer‘ unbeliebt machen. Sind ja auf der Beliebtheitsskala auf einer Stufe – Veganer und Tofu. Ein Veganer isst nichts anderes und ist damit der größte Umweltsünder, den es gibt. Der Veganer ist Schuld an der Abholzung des Regenwaldes… Als ich noch nicht einer von ihnen war, habe ich das zwar nicht unbedingt geglaubt, aber auch nicht hinterfragt. Inzwischen bin ich schlauer und stolz ein Veganer zu sein! Stolz darauf, mit Vorurteilen aufzuräumen! Stolz darauf, meiner Ernährung komplett neue Impulse zu geben. Niemals sonst hätte ich mich so leidenschaftlich mit den unterschiedlichen Zubereitungsweisen von Tofu beschäftigt und meiner Ernährungsvielfalt unerwarteten Auftrieb gegeben! Zugegeben: roh und unbearbeitet schmeckt er eher unspektakulär, nach nichts. Genauso wenig schmecken aber auch eine Hühnerbrust oder ein Rinderfilet, wenn man sie nicht entsprechend würzt, mariniert und fachmännisch brät! Das sei allen Tofu-Gegnern, Zweiflern oder Lästermäulern schon einmal vorangeschickt…
Tofu natur, im Block Gestern habe ich mit einer ebenfalls veganen Freundin kurz überlegt, ob wir dem Kind nicht einen anderen Namen geben sollen, damit wir weitere Zweifler auf unsere Seite ziehen. Aber ich habe mich stattdessen dafür entschieden, ‚Tofu‘ zu rehabilitieren! Das heute ist nur ein Anfang… Im Laufe des letzten Jahres, seit ich Veganerin bin, bin ich auf unzählige Zubereitungsarten gestoßen. Ganz einfach ist es mit geräuchertem Tofu, da muss man gar nicht mehr viel machen. Der schmeckt schon roh und kalt aufgeschnitten sensationell… Gibt es auch in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen mit Kräutern, Chili, Mandeln und Sesam… Noch besser schmeckt er, wenn man ihn in dünne Scheiben schneidet und in Olivenöl knusprig brät. Ein bisschen bunter oder schwarzer Pfeffer drüber – köstlich! So habe ich ihn in einem herrlichen Sandwich untergebracht, damit wurde mein Mann von heute auf morgen Veganer. Obwohl er sich zuerst auch über den knusprig gebratenen Räuchertofu lustig gemacht hat.
Knusprig gebratener Räuchertofu Da Räuchertofu einen sensationellen Eigengeschmack hat, muss man gar nicht mehr viel würzen, wenn man ihn weiterverarbeitet. Gerieben ist er Hauptbestandteil meiner veganen Frikadellen, zusammen mit geriebener Paprikaschote, Schalotten und Semmelbrösel… Tofu: Kleine Warenkunde Tofu ist ein asiatisches Lebensmittel und wird auch Bohnenquark oder Bohnenkäse genannt, weil er der Käseherstellung aus Milch ähnelt. Bei der Tofuherstellung werden eingeweichte Sojabohnen mit Wasser zu einem feinen Püree zermahlen. Dieses Püree wird anschließend gefiltert, wodurch die festen Faserbestandteile vom flüssigen Anteil, der Sojamilch, getrennt werden. Die
Sojamilch wird durch die Zugabe von natürlichen Gerinnungsmitteln zum Stocken gebracht, wobei ausgeflocktes Sojaeiweiß und Sojamolke entstehen. Das Sojaeiweiß wird zu Blöcken gepresst, welche im Anschluss bei der industriellen Herstellung vakuumverpackt und pasteurisiert werden. Veganern wird gerne vorgeworfen, dass für die Anbauflächen von Soja Regenwald abgeholzt wird. Allerdings dienen 70 bis 75 % der weltweiten Sojaernte in Form von Schrot als Tierfutter der industriellen Tierproduktion. Das Schrot war ursprünglich ein Nebenprodukt der Sojaöl- Herstellung. Inzwischen ist es jedoch das lukrativere Produkt des Sojaanbaus, zumal rund 80 % von einer Tonne Soja zu Schrot verarbeitet werden und nur 18 % zu Öl. Das Öl findet in Lebensmitteln wie Margarine und immer mehr als Agrotreibstoff Verwendung. Nur ein kleiner Bruchteil der Sojaernte steckt also in offensichtlichen Sojaprodukten wie Tofu und Pflanzenmilch.
Ganz wichtig: Kauft man Sojaprodukte prinzipiell in Bioqualität, ist garantiert, dass man sich nicht an der Abholzung des Regenwaldes schuldig macht! Die Sojabohne ist eine hervorragende Quelle für pflanzliches Eiweiß, von dem sie 35 Prozent enthält. Sojabohnen enthalten auch B-Vitamine, daneben gibt es verschiedene Mineralstoffe wie Magnesium und Spurenelemente wie Eisen, das der Körper für die Blutbildung benötigt. Es gibt zig Zubereitungsarten von Tofu. Es fängt an bei den Gewürzen, es gibt unzählige Rezepte für Marinaden… Man kann Tofu marinieren, frittieren, glasieren… Ihn in der Pfanne, auf dem Grill oder im Backofen zubereiten. Ich habe unglaublich lange recherchiert. Es ist schwer in einem Beitrag diesem großen und sehr wichtigen Thema gerecht zu werden. Ich habe mich für drei köstliche Zubereitungsarten entschieden, weitere werden ganz bestimmt folgen! Was ich hier nicht aufgelistet habe, wie Tofu aber am häufigsten in asiatischen Curries oder Sommerrollen verwendet wird: er wird frittiert. Also den Tofu nicht einfach aufgeschnitten ins Curry geben, sondern vorher frittieren, bis er eine goldgelbe Farbe annimmt. Die folgenden Rezepte sind schon einmal gute Fleisch- oder Käse-Alternativen! Es müssen nicht zwingend die knusprige Hühnerbrust oder saftigen Rinderfilet-Streifen sein. Es lohnt sich wirklich, die Probe aufs Exempel zu machen. Allerdings sei geraten, den Tofu erst kurz vorm Anrichten zu braten. Dann ist er schön saftig und weich. Isst man ihn kalt, wird er fest und verliert erheblich an Aroma. Das ist es dann, warum viele Tofu zu Unrecht nicht mögen…
Rezept für Tofu „Mozzarella-Style“ Das ist so ziemlich der beste ‚Mozzarella‘, den ich jemals gegessen habe! Irgendwo hatte ich das in einer Zeitschrift oder beim Googeln gelesen… Tofu in Scheiben schneiden, mit kochendem Wasser übergießen und kräftig salzen… Ich war wenig bis gar nicht zuversichtlich, als ich das zum ersten Mal probiert habe. Aber so geht mir das öfter. Umso größer die Begeisterung, wenn ein solch großartiges Ergebnis dabei herauskommt! Tofu im Tomaten-Mozzarella-Style Zutaten: 200 g weicher Tofu
2 Knoblauchzehen Meersalz Zubereitung: Ein wichtiger Schritt: den Tofu vor der Zubereitung auspressen! Das Wasser in der Verpackung dient dazu, den Tofu frisch zu halten, saugt sich aber wieder in den Tofu wie in einen Schwamm. Solange der Tofu mit Wasser vollgesogen ist, kann er weder Gewürze noch Marinade aufnehmen. Den Tofu in Küchenpapier wickeln, auf einen Teller legen und zum Beispiel mit einem mit Wasser gefüllten Kopftopf beschweren. Für mindestens 10 Minuten. Tofu in Salzlake für ‚Mozzarella‘-Style Tofu in Scheiben schneiden. In einem luftdicht verschließbaren
Behältnis auffächern. Den in dünne Scheiben geschnittenen Knoblauch darauf verteilen und mit reichlich kochendem Wasser übergießen, so dass die Tofuscheiben bedeckt sind. Beherzt salzen, es darf ruhig ein wenig mehr sein. Ähnlich der Salzlake, in der sich ein echter Mozzarella befindet. Den Behälter verschließen und für mindestens zwei Stunden, je länger desto besser, durchziehen lassen. Tomate-Mozzarella in der veganen Variante Danach kann er angerichtet werden. Wer Tomate-Mazzarella mag, also Caprese, wird mit dieser Tofu-Variante voll auf seine Kosten kommen!
Rezept für marinierten Tofu Serviervorschlag für marinierten Tofu Zutaten: 200 g weicher Tofu 1 Stück frischer Ingwer (30 g) 1 Knoblauchzehe 1 rote Chilischote 1 Stängel Zitronengras 1 Orange (Saft) 1 Limette (Saft) 3 EL Tamari- oder Sojasauce 1 EL Sherry
Zubereitung: Den Tofu aus der Verpackung nehmen und zwischen Küchenpapier gut ausdrücken. Anschließend in schmale Scheiben oder Würfel schneiden. Tofu-Marinade Ingwer und Knoblauch schälen, fein reiben oder pressen. Chilischote entkernen und in feine Streifen schneiden. Vom Zitronengras den oberen Teil und den harten Strunk wegschneiden. Das verbleibende Stück in hauchdünne Ringe schneiden.
Tofu marinieren Orangen- und Limettensaft, Tamari und Sherry verrühren. Knoblauch, Chili, Ingwer und Zitronengras unterrühren und alles in einen luftdicht zu verschließenden Behälter oder ein großes Schraubglas geben. Gut mischen, mindestes 2 Stunden (besser länger) marinieren und öfter mal durchmischen.
Tofu braten Der Tofu schmeckt roh mariniert, man kann ihn aber auch trocken tupfen und in der Pfanne mit wenig Öl braten. Sesam oder Kokosflocken mitrösten, je nach Gericht, macht das Ergebnis noch interessanter. Rezept für glasierten Tofu
Serviervorschlag für glasierten Tofu Zutaten: 200 g weicher Tofu Rapsöl zum Braten 1 Knoblauchzehe 40 ml Soja- oder Tamarisauce 3 EL Agavendicksaft 50 g Erdnussmus Zubereitung: Sojasauce, Agavendicksaft und Erdnussmuss gut miteinander vermischen, am besten mit dem Pürierstab. Den Tofu zwischen Küchenpapier gut ausdrücken und in Scheiben schneiden. Reichlich Öl in einer Pfanne erhitzen und den Tofu
darin knusprig braun braten. Aus der Pfanne nehmen und trocken tupfen. Öl bis auf einen kleinen Rest aus der Pfanne entfernen. Knoblauch hineinpressen und bei mittlerer Hitze kurz andünsten. Die angerührte Sauce zugeben, verrühren und bei mittlerer Hitze kurz einkochen lassen. Tofu glasieren Tofu in einer Pfanne 2 bis 3 Minuten glasieren, dabei mehrmals wenden. Die Bratflüssigkeit sollte am Ende klebrig dick eingekocht sein und den Tofu schön glänzend überziehen. Unbedingt frisch aus der Pfanne genießen. Mit einem Salat, Gemüse…
Sie können auch lesen