AMBULANTE NOTFALLVERSORGUNG - NOTFÄLLE VERMEIDEN MODUL FÜR MODERATOREN AUGUST 2018 - KBV
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AMBULANTE NOTFALLVERSORGUNG – NOTFÄLLE VERMEIDEN MODUL FÜR MODERATOREN AUGUST 2018
HANDBUCH QUALITÄTSZIRKEL 3 MODUL: AMBULANTE NOTFALLVERSORGUNG – NOTFÄLLE VERMEIDEN INHALT PROLOG 4 ARBEITSZIELE 5 THEMENHINTERGRUND 6 EMPFEHLUNGEN FÜR DIE ZIRKELMODERATION 11 UNTERSTÜTZENDE MATERIALIEN 16 KURZVERSION 26 ABBILDUNGSVERZEICHNIS 27 WEITERE INFORMATIONSQUELLEN 28 LITERATURVERZEICHNIS 43 Autoren: Christiane Bürger Peter Bürger Ingrid Quasdorf Mitwirkung: Norbert Sponsel
HANDBUCH QUALITÄTSZIRKEL 4 MODUL: AMBULANTE NOTFALLVERSORGUNG – NOTFÄLLE VERMEIDEN PROLOG Das Thema Notfallversorgung von Das aQua-Institut hat 2016 ein Patienten die Notaufnahme eines Patienten ist eines der bestim- Gutachten zur ambulanten Notfall- Krankenhauses aufsuchen müssen. menden Themen der aktuellen versorgung1 erstellt und Handlungs- Die übrigen Ratsuchenden sollen gesundheitspolitischen Diskussion. empfehlungen abgeleitet, die von möglichst direkt dorthin vermittelt Aufgrund seiner Relevanz ist es in der KBV und den Kassenärztlichen werden, wo ihnen am besten gehol- den Koalitionsvertrag aufgenommen Vereinigungen (KVen) aufgegriffen fen werden kann. und aktuell zum Bestandteil des worden sind. Terminservice- und Versorgungsge- Mit der Diskussion um das Thema setzes (TSVG) der Bundesregierung In einem Eckpunktepapier haben Notfallversorgung geht die grund- gemacht worden. Das Problem ist, sich KBV und KVen eindeutig zum sätzliche Frage einher, welche dass zu viele Patienten die Notauf- Sicherstellungsauftrag für die am- Voraussetzungen erforderlich sind, nahmen der Krankenhäuser auf- bulante Notfallversorgung bekannt um Notfallsituationen und damit un- suchen, ohne dass ein akuter und sieben Eckpunkte2 formuliert. nötige Krankenhauseinweisungen stationärer Behandlungsbedarf Zu den Handlungsfeldern zählen zu vermeiden oder zu reduzieren. besteht. Gründe dafür sind z.B.: u.a. eine qualifizierte Ersteinschät- Dazu zählen nicht nur eine gute zung rund um die Uhr und die ambulante Versorgung, sondern > primäre Vorstellung in der Kran- Einrichtung von Portalpraxen an auch personelle, strukturelle sowie kenhausambulanz, da dort i.d.R. Krankenhäusern. finanzielle Aspekte und nicht zuletzt mehr Akutdiagnostik geleistet wird die Mitwirkung der Patienten. (z.B. sofortiges Röntgen, Labor) Die Kassenärztliche Bundesverei- nigung und der Marburger Bund Einige der damit im Zusammenhang > Umgehung langer Wartezeiten in haben ein Reformkonzept für die stehenden Erfordernisse müssen auf der Regelsprechstunde Notfallversorgung3 vorgelegt. Es der Ebene des Gesetzgebers oder der setzt auf vernetzte Notrufnummern Selbstverwaltungsorganisationen > unzureichende Gesundheitskom- für Rettungs- und Bereitschafts- im Gesundheitswesen in Angriff petenz für ein eigenverantwortliches dienst, eine zentrale Anlaufstelle für genommen werden, andere können Handeln die Patienten und eine einheitliche auch durch Vertragsärzte unmit- Ersteinschätzung. telbar beeinflusst werden. Es lohnt Darüber hinaus entstehen auch sich, die Themen Notfallvermeidung Krankenhausfälle, die durch eine Ein wichtiger Schritt zur Verbesse- und Notfallmanagement in der am- vorbeugende und besser koordi- rung der ambulanten Notfallver- bulanten Versorgung im geschützten nierte ambulante Versorgung ggf. sorgung war die Einführung der Raum eines Qualitätszirkels (QZ) zu vermeidbar wären. einheitlichen Rufnummer 116117 diskutieren. Das hier vorliegende für Patienten mit akuten, aber nicht Modul soll dazu motivieren und Zur Entlastung der Notfallambulan- lebensbedrohlichen Beschwerden. eine Empfehlung für das Vorgehen zen wurden an ausgewählten Kran- Die Terminservicestellen der KVen geben. kenhäusern Bereitschaftsdienstpra- sollen künftig an allen Wochentagen xen eingerichtet. rund um die Uhr (24/7) erreichbar sein. Die Bereitschaftsdienstnummer Im Fokus der öffentlichen Diskus- wird schrittweise um Beratungsan- sion stehen sowohl die Patienten- gebote ausgebaut. sicherheit als auch ein effizienter Ressourceneinsatz im Gesundheits- Der geplante Einsatz einer Software wesen insgesamt. Patienten sollen für ein „Strukturiertes medizini- dort behandelt werden, wo es ihrem sches Ersteinschätzungsverfahren Behandlungsbedarf entsprechend für Deutschland - SmED“ stellt einen erforderlich ist – unter Berücksichti- weiteren Schritt dar, um Patienten gung des Wirtschaftlichkeitsgebots: unter der Nummer 116117 rund um ausreichend, zweckmäßig und die Uhr eine Anlaufstelle bei akuten wirtschaftlich, das Maß des Notwen- Beschwerden zu bieten. Das standar- digen nicht überschreitend disierte Verfahren soll eine sichere (§ 12 SGB V). Empfehlung ermöglichen, welche
HANDBUCH QUALITÄTSZIRKEL 5 MODUL: AMBULANTE NOTFALLVERSORGUNG – NOTFÄLLE VERMEIDEN ARBEITSZIELE FÜR TUTOREN: FÜR MODERATOREN: FÜR QZ-TEILNEHMER: > Der Tutor kann Moderatoren schu- > Der Moderator ist ausgebildet, > Die Teilnehmer haben sich über len, das Thema „Ambulante Notfall- einen Qualitätszirkel zum Thema relevante Krankheitsbilder ausge- versorgung“ unter Verwendung des „Ambulante Notfallversorgung“ tauscht, die zu Notfällen und nicht vorliegenden Moduls strukturiert im strukturiert und ergebnisorientiert geplanten Krankenhausbehand- Qualitätszirkel (QZ) umzusetzen. zu leiten. lungen führen können. Sie haben Handlungsoptionen entwickelt, um > Er kann in das Thema „ambulant- > Der Moderator kann mit den potenzielle Notfallsituationen zu sensitive Diagnosen“ einführen Teilnehmern Notfälle und Notfallsi- verhindern. und gemeinsam mit Moderatoren tuationen in der Praxis reflektieren Strategien entwickeln, um Notfallsi- und dazu Handlungsempfehlungen > Sie haben verschiedene Modelle tuationen im Kontext ausgewählter für das praxisinterne Qualitätsma- für die Ersteinschätzung potenzieller Erkrankungen zu vermeiden. Dabei nagement der Teilnehmer erarbeiten. Notfallpatienten kennengelernt und nutzt er seine Erfahrungen aus der können sie für ihre Praxis nutzen. Praxis und dem Bereitschaftsdienst. > Er kann die Teilnehmenden an- leiten, Strategien zu entwickeln, um > Die Teilnehmer haben Empfeh- > Er besitzt die Kompetenz, relevan- Notfälle zu vermeiden. lungen gesammelt, wie Praxen dazu te Aspekte des Qualitätsmanage- beitragen können, die Gesundheits- ments einschließlich des Notfall- > Er kann einen Überblick über kompetenz der Patienten zu stärken. managements in die Schulung relevante Triage-Modelle geben. einzubeziehen. > Die Teilnehmer haben das Not- > Er kann mit den Teilnehmern fallmanagement der eigenen Praxis > Er kann das Bewusstsein fördern, Ideen entwickeln, wie Patienten- reflektiert und im Austausch mit dass Gesundheitskompetenz bei den kompetenz gestärkt werden kann, Kollegen Anregungen erhalten, um Patienten hilft, Notfälle zu vermei- um Patienten in eine ihrem Behand- es weiterzuentwickeln. den. lungsbedarf entsprechende Versor- gung zu lenken. > Er kennt verschiedene Triage- Modelle und kann sie erläutern. > Er kann die Qualitätszirkel-Teil- nehmer zum Transfer der im Zirkel erarbeiteten Handlungsoptionen in die Praxis motivieren.
HANDBUCH QUALITÄTSZIRKEL 6 MODUL: AMBULANTE NOTFALLVERSORGUNG – NOTFÄLLE VERMEIDEN THEMENHINTERGRUND Ein medizinischer Notfall ist definiert als ein „akuter, lebensbedrohlicher klinischer Zustand durch Störung der Vitalfunktionen oder Gefahr plötzlich eintretender, irreversibler Organschädigung infol- ge Trauma, akuter Erkrankung oder Intoxikation“. Die Versorgung von Notfallpatienten erfolgt i.d.R. durch den ärztlichen Notfalldienst und Notfallambulanzen an Krankenhäusern.4 Die Versorgung von Notfällen - auch werden könnten. „Laut Teilnehmern Notfälle bzw. das Aufsuchen der außerhalb der Sprechstunden - ist der Delphi-Studie ist die effektive Notaufnahme zu vermeiden. Bislang Teil des Sicherstellungsauftrags. Die Behandlung chronischer Erkran- war die telefonische Beratung nach Auseinandersetzung mit der Thema- kungen die Maßnahme, welche dem Berufsrecht nur bei persönlich tik erfordert jedoch eine sehr diffe- die Hospitalisierungsrate infolge bekannten Patienten zulässig [vgl. renzierte Betrachtung und nicht ambulant-sensitiver Krankenhaus- Krüger-Brand HE, Problematik der alle Aspekte können von Praxen fälle potentiell am besten reduzieren Fernbehandlung, Dtsch Arztebl mitgestaltet werden. Einige wesent- kann. Weiterhin häufig gewählte 2016; 113(1-2)]. Der Deutsche Ärztetag liche Aspekte des Themas sollen im Maßnahmen sind die frühzeitige Di- 2018 hat jetzt den Weg für eine allei- Folgenden kurz dargestellt werden. agnose von Krankheiten und andere nige Fernbehandlung frei gemacht. Sie dienen als Diskussions- und primärpräventive Maßnahmen. Im- Arbeitsgrundlage für den kollegialen munisierung spielt wie erwartet ins- Eine gute Arzt-Patienten-Kommuni- Austausch in ärztlichen/psychothe- gesamt eine untergeordnete Rolle, da kation, verständliche, krankheitsbe- rapeutischen Qualitätszirkeln. diese nur bei wenigen Krankheiten gleitende Informationen oder auch anwendbar ist.“ (versorgungsatlas. Patientenschulungen sind ebenfalls 1. In erster Linie sollte es darum de, Bericht Nr. 15/18, veröffentlicht Bausteine, um Unsicherheiten und gehen, Notfälle grundsätzlich zu am 27.10.2015) Ängste bei Patienten zu reduzieren, vermeiden. die sie in die Notfallambulanzen der Die kontinuierliche, evidenzbasierte Krankenhäuser führen (siehe hierzu Das wird nicht immer möglich Behandlung von Patienten mit chroni- auch die Qualitätszirkel-Module sein. Nicht alle Patienten, die akut schen Erkrankungen im Rahmen von „Methoden und Instrumente der stationär aufgenommen werden, Disease-Management-Programmen Evidenzbasierten Medizin – evidenz- sind ambulant behandelbar. Unter stellt in diesem Kontext ein Erfolgsbei- basierte Patienteninformation“ und bestimmten Voraussetzungen sind spiel guter Patientenversorgung dar. „Arzt-Patienten-Kommunikation“ Krankenhauseinweisungen unum- unter www.kbv.de/qz). Perspekti- gänglich. Neben strukturellen Voraussetzun- visch werden auch digitale Anwen- gen, wie zum Beispiel der Besetzung dungen Möglichkeiten eröffnen, um Einen Ansatz, sich mit vermeidbaren freier Arztsitze im Rahmen von Patienten bei der Bewältigung ihrer Krankenhausfällen auseinander- Förderprogrammen der Kassen- Erkrankungen zu unterstützen und zusetzen, bietet das Konzept der ärztlichen Vereinigungen, können die Patientenadherence zu fördern. ambulant-sensitiven Diagnosen. verschiedene weitere Maßnahmen Diesem Konzept liegt die Annahme dazu beitragen, potenzielle Notfall- 2. In der Praxis auf Notfälle gut zugrunde, dass Krankenhausfälle patienten gut zu versorgen und das vorbereitet sein infolge bestimmter Diagnosen durch Risiko von Notfällen zu senken. Das effektives Management chronischer betrifft zum Beispiel den Ausbau des Notfälle können bei allen diag- Erkrankungen, effektive Akutbe- Bereitschaftsdienstes, die Einrich- nostischen und therapeutischen handlungen im ambulanten Sektor tung von Portalpraxen an Kran- Maßnahmen und auch unabhängig oder Immunisierungen vermieden kenhäusern oder auch das Telemo- davon auftreten. Sie erfordern neben werden könnten.5 nitoring, genauso wie verbesserte der korrekten Notfallausstattung, Durchimpfungsraten oder eine hohe die zum Zeitpunkt vollständig Der konsentierte deutsche Katalog Inanspruchnahme empfohlener Vor- und funktionsfähig sein muss, ein ambulant-sensitiver Diagnosen sorgeprogramme durch Patienten. abgestimmtes Handeln im geschulten bietet eine Grundlage, um zu analy- Team. Unzureichende Vorbereitung sieren, welche Patienten der eigenen Auch die telefonische Beratung von auf Notfälle gefährdet nicht nur Pati- Praxis potenziell zu Notfallpatienten Patienten kann dazu beitragen, enten, sondern kann auch erhebliche
HANDBUCH QUALITÄTSZIRKEL 7 MODUL: AMBULANTE NOTFALLVERSORGUNG – NOTFÄLLE VERMEIDEN juristische Konsequenzen haben. Versorgung von Notfallpatienten Kriterien oder Triage-Systeme helfen, Das Notfallmanagement ist Bestand- und zur Notfallausstattung verortet. Notfallpatienten zu erkennen und teil des Qualitätsmanagements. Zusätzlich können Qualitätszirkel unverzüglich versorgen zu können. Nach dem Sozialgesetzbuch sind bei der Einführung und Weiterent- Praxen verpflichtet, einrichtungs- wicklung des Qualitätsmanagements Triage ist ein strukturiertes Verfah- intern ein Qualitätsmanagement unterstützen und dabei helfen, im ren zur Priorisierung medizinischer einzuführen und weiterzuentwi- kollegialen Austausch Synergieef- Hilfeleistungen bzw. Behandlungen ckeln (§ 135a Abs. 2 SGB V). Der fekte zu erschließen. nach ihrer Dringlichkeit. Für eine Gemeinsame Bundesausschuss hat sichere Triage sind in der Praxis in der Qualitätsmanagement-Richtli- Wichtig ist, Verantwortlichkeiten bestimmte Voraussetzungen erfor- nie6 bestimmt, dass im Rahmen des und Abläufe – vorzugsweise in derlich, so z.B. Kompetenzen des Qualitätsmanagements insbesonde- einem schriftlichen Notfallplan Teams, organisatorische Vorausset- re auch das Notfallmanagement zu – zu regeln, Notfalltrainings und zungen, Kommunikation, Feedback, regeln ist. Dazu heißt es: „Es wird Schulungen regelmäßig durchzufüh- Fallbesprechungen, Lernprozesse eine dem Patienten- und Leistungs- ren und Notfallsituationen in den usw. Wie diese Voraussetzungen spektrum entsprechende Notfallaus- Teamsitzungen zu reflektieren. reflektiert bzw. geschaffen werden stattung und Notfallkompetenz, die können, vermittelt z.B. der Praxis- durch regelmäßiges Notfalltraining Für die Bearbeitung des Themas leitfaden „Telefontriage unter der aktualisiert wird, vorgehalten. Die „Notfallmanagement in Praxen“ Lupe“10. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steht Qualitätszirkeln das Modul sind im Erkennen von und Handeln „QEP® im QZ: Notfallmanagement“ Häufig genutzte Triage-Modelle sind: bei Notfallsituationen geschult.“ zur Verfügung (www.kbv.de/qz). > Manchester Triage System (MTS/ Für die Umsetzung der normativen 3. Notfälle sicher identifizieren vorzugsweise in Krankenhäusern, Vorgaben bieten der QEP-Quali- Abbildung 1) tätsziel-Katalog®7 und das QEP- Das Praxisteam muss Notfälle sowohl Manual®8 (auch das QEP-Manual am Telefon als auch am Empfang > Telephone Triage and Advice (TTA) für Psychotherapeuten9) hilfreiche sicher identifizieren und die erfor- als telefonische Variante des MTS Unterstützung. Der Bereich Not- derlichen Maßnahmen einleiten fallmanagement ist im Kapitel 1 können. Dies kann auch eine sofor- > Swiss Medical Assessment System „Patientenversorgung“ des QEP- tige Einweisung ins Krankenhaus (SMASS/Red Flaggs) Qualitätsziel-Katalogs (Qualitäts- bedeuten. Checklisten (Arbeitsblatt/ ziel 1.3.4) mit zwei Kernzielen zur AB 1: Notfallkriterien) mit definierten sofort Akute Lebensgefahr Sofortiger Arztkontakt sehr Stärkste Schmerzen 10 Minuten dringend Unstillbare, große Blutung Starke Schmerzen dringend 30 Minuten Unstillbare Blutung Schmerzen normal 90 Minuten Jüngeres Problem Chronische Schmerzen nicht dringend 120 Minuten Älteres Problem Abbildung 1: Aufbau des Manchester-Triage-Systems
HANDBUCH QUALITÄTSZIRKEL 8 MODUL: AMBULANTE NOTFALLVERSORGUNG – NOTFÄLLE VERMEIDEN Die nachfolgende Abbildung 2 stellt das Red-Flag-System der Schweiz und das Manchester-Triage-System vergleichend gegenüber. RED FLAGS – MANCHESTER TRIAGE SYSTEM (MTS) ALARMSYMPTOME DER MEDIZIN Erarbeitet in Schweiz England Erarbeitungs- Expertenkonsens Expertenkonsens prozess Erstpublikation Red Flags - Alarmsymptome der Medi- Emergency Triage - Manchester Triage zin, D&F Verlag. 2013 Group Blackwell Publishing 1996 Autoren/ Schaufelberger M, Furger D, Derks H, Mackway-Jones, Marsden J, Windle J Verantwortliche Meer A et al. Sprach-/ Originär für deutschsprachigen Originär für angelsächsischen Sprach-/ Kulturraum Sprach-/Kulturraum konzipiert Kulturraum konzipiert. Übersetzung und (Schweiz, Deutschland, Österreich). Anpassung an deutschsprachigen Raum: Krey J, Moecke HP. Ersteinschätzung in Einsatz im angelsächsischen Sprach-/ der Notaufnahme - das Manchester Kulturraum gegenwärtig nicht vorgesehen Triage System. Huber Verlag Zielanwendungs- „Red Flags“ = standardisiertes Ver- „Manchester-Triage-System“ = standar- bereich fahren zur medizinischen Erstein- disiertes Verfahren zur medizinischen Er- schätzung in Hausarztpraxen, Notfall- steinschätzung in der Notaufnahme von praxen und Arztrufzentralen Krankenhäusern und Rettungsstellen Konzipiert/ Real- und Telefonkonsultationen (z.B. Realkonsultation (z.B. bei der Triagie- geeignet für im Rahmen der Terminvergabe bei der rung der neu eintreffenden Patienten in Sprechstundenplanung) der Notaufnahme) Anwender Nichtärztliche Gesundheitsfachper- Nichtärztliche Gesundheitsfachpersonen sonen (z.B. MFA) in Hausarztpraxen, (z.B. Notfallpflege) in der Notaufnahme Notfallpraxen und Arztrufzentralen von Krankenhäusern Patienten- Reine Patientenbefragung Patientenbefragung (Anamnese) u. Un- evaluation (Anamnese) tersuchung notwendig (z.B. Blutdruck- messung, Pulsoxymetrie, Peak-Flow) Zielgruppe Hausarztpraxen, Notfallpraxen und Notaufnahme von Krankenhäusern Arztrufzentralen Einschätzungs- > Notaufnahme Krankenhaus/ > Sofort - 0 Min. gruppen Rettungswagen sofort > Sehr dringend - 10 Min. > Haus-/Notarztpraxis: > Dringend - 30 Min. - Termin sofort > Normal- 90 Min. - Termin heute > Nicht dringend - 120 Min. - Termin später In der Softwareversion (SMASS-Triage Kein Behandlungs- s.u.): Vorschlag für Maßnahmen bis Behandlungsvorschlag vorschlag zum Arztbesuch Buch Buch Instrumente Schulung Schulung Webbasierte Software (SMASS- Triage) Abbildung 2: Vergleich Triage-Systeme (Quelle: Andreas Kintrup, APS-Jahrestagung 2017)
HANDBUCH QUALITÄTSZIRKEL 9 MODUL: AMBULANTE NOTFALLVERSORGUNG – NOTFÄLLE VERMEIDEN Insbesondere in Praxen findet viel- insbesondere dem behandeln- auch die KBV beteiligt ist (www. fach eine „Vor-Triage“ in Form einer den Arzt zu, denn das Wissen der bundesgesundheitsministerium. Befragung nach bestimmten krank- Patienten um ihre Erkrankung de). Wesentliche Ziele der Allianz heitsbezogenen Symptomen statt, und den Umgang damit erhöht die sind die Verbesserung von gesund- um die Dringlichkeit der Versorgung Patientenadherence und beeinflusst heitlicher Bildung, Information und beurteilen zu können. sowohl den Behandlungsverlauf Kommunikation im Gesundheits- als auch das Behandlungsergebnis wesen im Rahmen eines nationalen Untersuchungen beschreiben die positiv. Aktionsplans. Telefon-Triage als sicherheitsrele- vanten Prozess, insbesondere in der Dem Arzt-Patienten-Gespräch 5. Ausbau des ärztlichen/ Hausarztpraxis.11 Ein entsprechen- kommt daher eine ganz besondere psychotherapeutischen des Modellprojekt „GOINakut“ zur Bedeutung zu. Zusätzlich stellen Bereitschaftsdienstes telefonischen Notfall-Triage hat posi- Praxen verlässliche Informationen tive Ergebnisse gezeigt. Das Projekt (oder Informationsquellen) zu vielen Um Patienten auch außerhalb der ist 2016 an den Start gegangen. Pati- Krankheitsbildern zur Verfügung Sprechstundenzeiten gut zu ver- enten konnten sich bei einem – nach und bieten teilweise auch krank- sorgen, ist regional ein ärztlicher/ eigener Beurteilung – medizinischen heitsbezogene Schulungen für ihre psychotherapeutischer Bereit- Notfall an eine Telefonhotline Patienten an. Für Fragen der Patien- schaftsdienst organisiert. Hierfür wenden. Anhand wissenschaftlich ten sind sie erste Ansprechpartner. wurde die zentrale Rufnummer validierter Fragebogen erhielten die 116117 eingerichtet. Dieses Angebot Anrufer von Ärzten eine Einschät- Im Qualitätszirkel könnten dazu betrifft die nicht lebensbedrohlichen zung, ob sie in die Notaufnahme zum Beispiel die folgenden Fragen Erkrankungen und soll verhindern, eines Krankenhauses oder zu einem diskutiert werden: dass Patienten mit ambulantem Bereitschaftsarzt gehen sollten Behandlungsbedarf die Notaufnah- oder ob es ausreicht, dass sie in den Wie sollten Patienten auf Notfallsitu- men der Krankenhäuser aufsuchen. nächsten Stunden oder am nächsten ationen vorbereitet sein und welchen Die Rufnummer ist teilweise noch zu Tag ihren Haus- oder Facharzt oder Beitrag können Praxen dazu leisten? wenig bekannt. Entsprechendes In- eine Apotheke aufsuchen.12 formationsmaterial und Aufklärung Welche Informationen sollen Patien- in den Praxen kann dazu beitragen, Präventiv kann es hilfreich sein, ten im Notfall bereithalten? ungerechtfertigte Krankenhaus- potenzielle Risikopatienten der Pra- kontakte zu vermeiden. Vielfältige xis zu identifizieren, zum Beispiel Wie sollen sich Patienten in Notfall- Informationsmaterialien zur Be- aufgrund ihrer Vorerkrankungen situationen verhalten? reitschaftsdienstrufnummer stehen oder chronischer Krankheitsver- auch auf der Website der KBV unter: läufe. Die Anamnese (AB 2: Anam- Wissen die Patienten, wo sie sich im www.116117info.de/html/86.php nesebogen für Patienten) und das Notfall - auch außerhalb der Sprech- zur Verfügung. Arzt-Patienten-Gespräch liefern dazu stundenzeiten - hinwenden können? die erforderlichen Informationen. Ebenfalls ein Schritt in diese Rich- Die Patientenakte kann mit einem Wie können Praxen Patienten tung ist die Einrichtung zentraler entsprechenden Vermerk versehen beraten, damit diese sich bei Baga- Anlaufstellen für Patienten, so werden. tellfällen selbst versorgen können genannter Portalpraxen, an ausge- (Informationsmaterial, ggf. Schulun- wählten Krankenhäusern. Sie sollen 4. Gesundheitskompetenz der Pati- gen usw.)? die Patienten versorgen, für die kein enten stärken stationärer Aufenthalt erforderlich Letztendlich trägt die Stärkung der ist. Patienten kontaktieren zunächst Die Gesundheitskompetenz der Gesundheitskompetenz der Patien- einen gemeinsamen Tresen, an dem Bürger ist wichtige Voraussetzung ten auch dazu bei, Patientenströ- über die Weiterbehandlung (am- für eine gesunde Lebensführung, me zu steuern und Patienten dort bulant oder stationär) entschieden den Umgang mit gesundheitlichen zu versorgen, wo es angemessen wird. Die Patientenbehandlung Risiken und die Vermeidung von ist. Das Thema steht auch auf der erfolgt sowohl durch Vertragsärz- Krankheiten. Es ist daher eine ge- politischen Agenda. Das Bundesmi- te im Rahmen des organisierten samtgesellschaftliche Aufgabe, die nisterium für Gesundheit hat dazu Bereitschaftsdienstes als auch durch Gesundheitskompetenz zu stärken. 2017 gemeinsam mit 14 Partnerorga- Krankenhausärzte. nisationen die „Allianz für Gesund- Im Krankheitsfall fällt diese Aufgabe heitskompetenz“ gegründet, an der Ein Beispiel dafür ist die Eigenein-
HANDBUCH QUALITÄTSZIRKEL 10 MODUL: AMBULANTE NOTFALLVERSORGUNG – NOTFÄLLE VERMEIDEN richtung der KV Rheinland-Pfalz chen Tresens an Kliniken – ähnlich Umsetzung des so genannten Ein- am Uniklinikum Mainz. Im Rahmen dem Konzept der Portalpraxen – zur Tresen-Prinzips. Integrierte Leitstel- eines Modellprojekts wurde ein Steuerung von ambulanten Notfall- len, die sowohl über die 116117 als gemeinsamer Tresen mit der Not- patienten durch elf Kassenärztliche auch die 112 erreichbar sind, sollen fallambulanz des Klinikums einge- Vereinigungen erprobt. Projektpart- nach einer Triage entscheiden, wo richtet. Der Behandlungsbedarf der ner sind das aQua-Institut, das Zen- der Patient versorgt werden muss. Patienten wird nach dem Manches- tralinstitut für die kassenärztliche ter-Triage-Modell identifiziert. Ein Versorgung (Zi) und das Deutsche Grundsätzlich geht es bei allen anderes Beispiel ist die Portalpraxis Krankenhaus-Institut. Ergänzt wird Ansätzen darum, Patienten gut und am Achenbach-Krankenhaus Königs der Modellversuch durch Telefon- sicher zu versorgen. Es geht aber Wusterhausen (Brandenburg), die zentralen, in denen Ärzte Patienten auch darum, Patienten in die Versor- seit längerem erfolgreich arbeitet. an die richtige Versorgungsadresse gungsstruktur zu lenken, die ihrem verweisen. Behandlungsbedarf entspricht – und Ebenfalls im Rahmen eines Modell- das unter Verwendung standardi- projektes („Demand-Projekt“) wird Auch der Sachverständigenrat für sierter, in der Regel IT-gestützter ab 2018 das Konzept eines einheitli- das Gesundheitswesen empfiehlt die Instrumente. Patient Praxis 116117/Telefonzentrale gemeinsame Anlaufstelle ambulant/stationär Beratung zur Nicht akuter Akuter ambulanter Akuter stationärer Selbstbehandlung Behandlungsbedarf Behandlungsbedarf Behandlungsbedarf Ambulante Ambulante vertragsärztliche Versorgung in Notaufnahme im Versorgung während Bereitschaftsdienst- Krankenhaus der Sprechstunden oder Portalpraxen Abbildung 3: Patientensteuerung in der ambulanten Notfallversorgung (in Anlehnung an aQua-Institut Göttingen)
HANDBUCH QUALITÄTSZIRKEL 11 MODUL: AMBULANTE NOTFALLVERSORGUNG – NOTFÄLLE VERMEIDEN EMPFEHLUNGEN FÜR DIE ZIRKELMODERATION Das nachfolgende Phasenmodell DATEN- UND INFORMATIONS- Die Teilnehmer sollten auch reflek- gibt eine Empfehlung für die Durch- BESCHAFFUNG tieren, welche Krankheitsbilder bei führung einer Zirkelsitzung von Patienten der eigenen Praxis oder im 120 Minuten, die durch den Mode- In Vorbereitung auf die Sitzung Bereitschaftsdienst am häufigsten rator angepasst werden kann. Die sollten die Teilnehmer das Notfall- zu Notfällen führen (Muster-Einla- inhaltlichen Schwerpunkte sollen management ihrer Praxen einem dungsschreiben). sich dabei an den Bedürfnissen der Selbstcheck unterziehen und dabei Teilnehmer orientieren. Notfallprävention und die Identifika- Der Moderator soll den Katalog tion von (potenziellen) Notfallpati- ambulant-sensitiver Diagnosen (in enten in den Fokus stellen. elektronischer Form) zur Sitzung mitbringen bzw. ihn im Vorfeld an die Teilnehmer verteilen. PHASENABLAUF DER MODERATION Phase EINFÜHRUNG: THEORETISCHE GRUNDLAGEN A ZEITBEDARF: 20 MINUTEN Ziele/Erwartungsabfrage: SCHRITT 1 Begrüßung, Erläuterung der Zielstellung der Zirkelsitzung durch den Moderator, Abfrage von Erwartungen und Wünschen der Teilnehmer zu Inhalt und Ergebnissen der Sitzung, ggf. Verein- barung eines speziellen Zirkelsettings zur Thematik Empfohlene Moderationsmedien: Flipchart Methodische Hinweise: Es sollen sich möglichst alle Teilnehmer einbringen. Dokumentieren Sie die Erwartungen und Fragen auf dem Flipchart. Bitten Sie ggf. einen Teilnehmer, diese Aufgabe zu übernehmen, um Sie als Moderator zu entlasten. SCHRITT 2 Thematische Einführung: Führen Sie nun in die Thematik ein. Dazu zählt ein Überblick über wesentliche Aspekte des Themas Notfallversorgung, insbesondere zur Notfallvermeidung. Sie können hierzu die Hinter- grundinformationen aus dem vorliegenden Modul nutzen. Verständigen Sie sich mit den Teilnehmern zu den Schwerpunkten, die in der Zirkelsitzung vertieft werden sollen. Empfohlene Moderationsmedien: ggf. kurze Präsentation Methodische Hinweise: Die Qualitätsmanagement-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses, die Ziele der Allianz für Gesundheitskompetenz und der Katalog ambulant-sensitiver Diagnosen sollten Berücksichtigung finden.
HANDBUCH QUALITÄTSZIRKEL 12 MODUL: AMBULANTE NOTFALLVERSORGUNG – NOTFÄLLE VERMEIDEN Übergreifende methodische Hinweise: In dieser ersten Phase soll eine Einordnung des Themas erfolgen und es soll ein Überblick über die Bedeutung der Notfallversorgung sowie die verschiedenen inhaltlichen Facetten gegeben werden. Es geht noch nicht darum, Details zu erörtern. ZIELE > Die Teilnehmer verfügen über ein einheitliches Verständnis zur Bedeutung des PHASE A Themas für ihre Praxen. > Die Erwartungen an die Inhalte der Zirkelarbeit sind geklärt. Phase PRAKTISCHE ARBEIT AM THEMA B ZEITBEDARF: 80 MINUTEN SCHRITT 1 Erkrankungen mit Notfallrisiko: Besprechen Sie im Zirkel, welche Krankheitsbilder in den Praxen der Teilnehmer (je nach Fachgebiet) und im Rahmen des ärztlichen Bereitschaftsdienstes als Notfälle auftreten oder zu Notfällen werden könnten. Sammeln Sie die Erkrankungen mit einem Notfallrisiko auf dem Moderationsplakat (MP) 1 oder einem Flipchart/einer Pinnwand. Sie können auch den Anamne- sebogen (Arbeitsblatt 2) verwenden. Stimmen Sie anschließend ab, welche Krankheitsbilder für die beteiligten Praxen die größte Relevanz besitzen. Diskutieren Sie dazu, welche Maßnahmen in den Praxen ergriffen worden sind, um potenzielle Notfälle zu vermeiden bzw. wie die ambulante Versorgung betroffener Patienten gesichert wird. Hier kommen Beispiele wie Therapie- und Medikationsüberprüfungen, die Neueinstellung von Patienten nach Krankenhausaufenthalt, ein ausreichender Medikamentenvorrat beim Patien- ten oder auch Hausbesuche in Frage. Empfohlene Moderationsmedien: Katalog ambulant-sensitiver Krankenhausfälle Flipchart/Pinnwand, AB 2: Anamnesebogen, AB 3: Krankheitsbilder mit Notfallrisiko, MP 1: Krankheitsbilder mit Notfallrisiko Methodische Hinweise: Verwenden Sie den Katalog ambulant-sensitiver Krankenhausfälle als Orientierung. Beispiel- haft für eine hausärztliche Praxis steht die Übersicht häufig auftretender Krankheitsbilder (AB 3) zur Verfügung. Sie können z.B. die Karten- oder die Zuruftechnik anwenden oder auch in Kleingruppen arbeiten lassen.
HANDBUCH QUALITÄTSZIRKEL 13 MODUL: AMBULANTE NOTFALLVERSORGUNG – NOTFÄLLE VERMEIDEN SCHRITT 2 Identifikation von Notfallpatienten: Hier sollten Sie als Moderator - soweit noch nicht bekannt – häufig genutzte Triage-Systeme kurz vorstellen. Anschließend berichten die Teilnehmer zu den Regelungen (Checklisten o.Ä.) in ihren Praxen. Durch das Lernen von Kollegen kann das eigene Modell hinterfragt und weiter- entwickelt werden. Ergänzende Aspekte könnten sein: Kompetenzentwicklung des Praxisper- sonals oder Teamschulungen. Empfohlene Moderationsmedien: Präsentation und/oder Lesearbeit Praxisbeispiele , MP 2: Notfallkriterien AB 3: Notfallkriterien (Checkliste aus dem QEP-Manual®) Methodische Hinweise: Es geht darum, sich ausgehend von theoretischen Modellen einen Überblick zu praxisrelevan- ten Umsetzungslösungen der Teilnehmer zu verschaffen (best practice). SCHRITT 3 Stärkung der Patientenkompetenz: Überlegen Sie mit den Zirkelteilnehmern, wie Praxen dazu beitragen können, die Gesundheits- kompetenz der Patienten zu stärken, insbesondere im Hinblick auf Aufklärung, Information, Be- ratung und Schulung. Ein positives Beispiel sind Patientenschulungen im Rahmen von Disease- Management-Programmen. Stellen Sie einige Informationsquellen/-materialien vor. Durch Information oder Informationsmaterialien können Praxen unterstützen, dass der Patient im Notfall weiß, wie er sich verhalten soll und wo er sich hinwenden kann. Dokumentieren Sie die Beispiele auf dem Moderationsplakat. Dazu zählt auch die Information der Patienten zum ärztlichen Bereitschaftsdienst und zu den Portalpraxen. Tauschen Sie sich im Zirkel anschließend darüber aus, welchen Beitrag Praxen ggf. darüber hinaus noch leisten könnten, um potenzielle Notfälle zu vermeiden. Tragen Sie auch diese Beispiele in das Moderationsplakat ein. Empfohlene Moderationsmedien: Flipchart oder MP 3: Patientenkompetenz ggf. Kleingruppenarbeit Informationsmaterialien für Patienten Methodische Hinweise: Lockere Diskussion zum Thema mit Sammlung von Optionen und Dokumentation der Vorschläge. Alle Teilnehmer sollten mitwirken, um möglichst viele gute Beispiele zusammenzu- tragen. Je nach Größe des Zirkels kann dies auch in Kleingruppen erfolgen. SCHRITT 4 Ggf. zusätzlich: Notfallmanagement der Praxen Austausch zur Organisation des Notfallmanagements in den Teilnehmer-Praxen, was wurde beim Selbstcheck festgestellt: Was läuft gut? Wo besteht Verbesserungsbedarf? Wie machen es die anderen? Orientierung geben die im QEP-Qualitätsziel-Katalog® definierten Qualitätsziele zum Notfall- management. Empfohlene Moderationsmedien: QEP-Qualitätsziel-Katalog ® [Qualitätsziele Notfallmanagement 1.3.4 (1, 2)] Methodische Hinweise: Dieser Part füllt normalerweise eine eigene Zirkelsitzung. Einzelne Aspekte können jedoch in die aktuelle Sitzung eingebaut werden.
HANDBUCH QUALITÄTSZIRKEL 14 MODUL: AMBULANTE NOTFALLVERSORGUNG – NOTFÄLLE VERMEIDEN Übergreifende methodische Hinweise: Die Zirkelteilnehmer profitieren in dieser Phase von den Praxisbeispielen, Erfahrungen und Ideen der Kollegen. Es geht nicht um eine Bewertung der einzelnen Beispiele. ZIELE > Die Teilnehmer haben eine Vielzahl an praxisrelevanten Maßnahmen zusammen- PHASE B getragen, die geeignet sind, Notfälle zu vermeiden bzw. sicher zu identifizieren und zu versorgen. > Sie haben Vorschläge gesammelt, wie die Patientenkompetenz zur Vermeidung medizinischer Notfallsituationen oder zum Umgang damit gestärkt werden kann. > Ggf. haben die Teilnehmer Anregungen erhalten, das praxisinterne Notfall- management weiterzuentwickeln. Phase PRAXISTRANSFER/WEITERES VORGEHEN C ZEITBEDARF: 20 MINUTEN SCHRITT 1 Interne Regelung/Verfahrensanweisung erstellen: In einer Einzelarbeit sollen alle Teilnehmer überlegen, welche Ideen sie – ausgehend von den in Phase B besprochenen Beispielen zur Vermeidung, Identifikation und guten Versorgung von Notfällen – in ihre Praxis übernehmen möchten. Lassen Sie die Teilnehmer dazu eine kurze interne Regelung (IR)/Verfahrensanweisung (VA) schreiben, die in das praxisinterne Qualitäts- management übernommen werden kann. Empfohlene Moderationsmedien: Moderationsplakat 1: Notfallkriterien Arbeitsblatt 4: Verfahrensanweisung Methodische Hinweise: Geben Sie den Teilnehmern einige Minuten Zeit, damit sie ihre Überlegungen kurz skizzieren können. SCHRITT 2 Zusammenfassung/Erwartungsabgleich: Fassen Sie die Ergebnisse der Sitzung zusammen. Gleichen Sie diese mit der Erwartungsabfra- ge zu Beginn der Sitzung ab. Geben Sie der Gruppe ein kurzes Feedback zur geleisteten Arbeit und stimmen Sie ab, ob und wie weiter am Thema gearbeitet werden soll. Empfohlene Moderationsmedien: Flipchart/Pinnwand (Erwartungsabfrage) Methodische Hinweise: Offene Fragen sollten dokumentiert und es sollte festgelegt werden, wie deren Beantwortung erfolgt. Dokumentieren Sie die Entscheidung der Gruppe zur weiteren Arbeit am Thema im Protokoll.
HANDBUCH QUALITÄTSZIRKEL 15 MODUL: AMBULANTE NOTFALLVERSORGUNG – NOTFÄLLE VERMEIDEN SCHRITT 3 Evaluation: Holen Sie sich ein kurzes Feedback zur Sitzung ein (Blitzlichtfeedback oder Evaluationsbogen). Empfohlene Moderationsmedien: Muster-Feedbackbogen Methodische Hinweise: Legen Sie fest, bis wann der Feedbackbogen an Sie zurückzugeben ist. Übergreifende methodische Hinweise: Die Zirkelteilnehmer sollen möglichst konkrete Vorschläge für die Umsetzung in ihren Praxen mitnehmen. ZIELE > Die Teilnehmer verfügen über konkrete Verfahrensvorschläge für die Weiter- PHASE C entwicklung der Notfallkompetenz ihrer Praxen. > Sie haben sich über die weitere Arbeit am Thema verständigt.
HANDBUCH QUALITÄTSZIRKEL 16 MODUL: AMBULANTE NOTFALLVERSORGUNG – NOTFÄLLE VERMEIDEN UNTERSTÜTZENDE MATERIALIEN MUSTER-EINLADUNGSSCHREIBEN An die Mitglieder des Qualitätszirkels per E-Mail/Fax Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Vermeidung medizinischer Notfälle und eine gute Versorgung unserer Patienten auch außerhalb der Sprech- stundenzeiten sind uns ein wichtiges Thema, das viele Facetten umfasst. Sicherlich gibt es dazu auch bei Ihnen Fragen oder schwierige Situationen, die Sie gern einmal mit Kollegen besprechen würden. Ich lade Sie daher ein, das Thema „Notfallvermeidung/Notfallversorgung“ zum Thema unserer nächsten Qualitäts- zirkelsitzung zu machen: Ort: ........................................................................................ Zeitrahmen: am ..................., ................. Uhr bis .......................... Uhr Dabei soll das Lernen von Kollegen im Vordergrund stehen. Bitte bereiten Sie sich auf die Sitzung vor, indem Sie sich über folgende Fragen Gedanken machen: Welche typischen Krankheitsbilder meiner Patienten können zu Notfallsituationen führen und wie gehe ich in meiner Praxis damit um? Wie werden Notfallpatienten am Telefon oder in der Praxis sicher identifiziert? Wie kann meine Praxis dazu beitragen, die Kompetenz der Patienten in Gesundheitsfragen zu stärken (Informati- on, Beratung, Schulung)? Ist mein praxisinternes Notfallmanagement auf dem aktuellen Stand? Geben Sie mir bitte bis ............................. per E-Mail/Fax Bescheid, ob Sie an der Sitzung teilnehmen werden. Ich freue mich auf einen regen Austausch im Zirkel. Mit freundlichen kollegialen Grüßen Ihre Moderatorin/Ihr Moderator
HANDBUCH QUALITÄTSZIRKEL 17 MODUL: AMBULANTE NOTFALLVERSORGUNG – NOTFÄLLE VERMEIDEN KRANKHEITSBILDER MIT NOTFALLRISIKO ERKRANKUNGEN/SYMPTOME INDIZIERTE MASSNAHMEN Moderationsplakat 1: Erkrankungen mit Notfallrisiko
HANDBUCH QUALITÄTSZIRKEL 18 MODUL: AMBULANTE NOTFALLVERSORGUNG – NOTFÄLLE VERMEIDEN BEISPIELE HÄUFIG AUFTRETENDER KRANKHEITSBILDER UND FRAGESTELLUNGEN MIT NOTFALLRISIKO IN EINER HAUSARZTPRAXIS BZW. IM RAHMEN DES ÄRZTLICHEN BEREITSCHAFTSDIENSTES > Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Blutdruckprobleme, insbesondere hypertensive Krise, Vertigo/Schwindel 1. Anruf: selbst gemessene Blutdruckwerte Beratung über zusätzlich häuslich einzunehmende Medikamente. 2. Anruf: Beratung über selbst gemessene Kontrollwerte Ggf. Hausbesuch, wenn keine Besserung. > Pulmonale Erkrankungen – Asthma bronchiale, COPD, Dyspnoe Beratung über zusätzliche Medikation: Asthma- bzw. COPD-Spray bzw. Hausbesuch. Bei Dyspnoe dringender Hausbesuch. > Diabetes mellitus, meistens Typ II, seltener Typ I – Frage nach Insulindosierung 1. Anruf: selbst gemessene Blutzucker-Werte Beratung über zusätzliche Medikation, in der Regel Insulin. 2. Anruf: Beratung zu selbst gemessenen Blutzucker-Kontrollwerten (Dabei sehr viele Senioren- bzw. Pflegeheime, wenn kein ausreichendes Insulin- Anpassungsschema des Hausarztes vorliegt.) > Abdominelle Beschwerden, insbesondere akute Schmerzen, Übelkeit/Erbrechen, Diarrhoe Ggf. Fieber messen lassen, i.d.R. Hausbesuch. > Muskuloskelettale Erkrankungen, Rücken- und Gelenkbeschwerden mit akuten Schmerzzuständen Frage nach Schmerzmedikation, die der Patient schon zu Hause hat, und Beratung dazu. > Hauterkrankungen, allergische Reaktionen, Unverträglichkeiten > Lebensmittelvergiftungen 112, ggf. Weiterleitung an Vergiftungszentrale. > Psychische Alterationen und neurologische Defizite Hausbesuch bei Patienten zu Hause. Aus Pflegeheimen häufige Frage: „Der Patient ist unruhig, verwirrt, agitiert, welches Medikament könnte ver- abreicht werden?“ Meistens telefonisch zu klären. Wenn keine Besserung bzw. keine Medikamente vor Ort, ggf. Hausbesuch im Heim. > Pädiatrische Krankheitsbilder Insbesondere die Frage, was zu tun ist bei Temperaturerhöhung/Fieber bzw. bei Kinderkrankheiten mit möglicher Ansteckung, wenn morgen Kita/Schule? > Schwangerschaft und Medikamente I.d.R. telefonische Beratung und Verweis an Gynäkologen. > Frage nach Medikamentenwechselwirkungen bzw. -nebenwirkungen und Dosierungen Häufig auch Nachfrage, insbesondere aus Pflegeheimen, wenn Tabletten vertauscht und dem falschen Patienten gegeben worden sind oder das falsche Insulin verabreicht worden ist. Dann auch zweite oder ggf. dritte Beratung auf der Grundlage gemessener Kontrollwerte.
HANDBUCH QUALITÄTSZIRKEL 19 MODUL: AMBULANTE NOTFALLVERSORGUNG – NOTFÄLLE VERMEIDEN > Saisonal bedingte grippale Infekte in den Wintermonaten Fieber messen, ausreichend trinken, ggf. fiebersenkende Mittel, dann ggf. erneuter Telefonkontakt. Symptomatische Therapie. > Anfragen von Patienten, ob der Besuch des Patienten mit seinem Krankheitsbild auch am nächsten Tag bei einem Haus- bzw. Facharzt ausreichend ist. Beratung dazu. Die meisten Fragen lassen sich durch die telefonische Beratung klären, ca. 25-30% der Fälle erfordern einen Haus- besuch, davon sind wiederum ca. 25% als dringender Hausbesuch einzustufen. Quelle: Christiane Bürger, Hausärztin Berlin Arbeitsblatt 1: Krankheitsbilder mit Notfallrisiko
HANDBUCH QUALITÄTSZIRKEL 20 MODUL: AMBULANTE NOTFALLVERSORGUNG – NOTFÄLLE VERMEIDEN ANAMNESEBOGEN FÜR PATIENTEN MUSTER FORMBLATT PRAXISNAME UND GGF. –LOGO 1.2.1 (1) NAME DES PATIENTEN: GEBURTSDATUM: Leiden Sie an einer der folgenden Erkrankungen? Diabetes mellitus Bluthochdruck Schilddrüsenerkrankung Angina pectoris Lebererkrankung Sonstige Herzerkrankungen Nierenerkrankung Durchblutungsstörungen erhöhte Blutfettwerte Krampfadern erhöhte Harnsäurewerte (Gicht) Krebserkrankung Sonstige Erkrankungen: Nehmen Sie regelmäßig Medikamente? Wenn ja, listen Sie Ihre Medikamente bitte auf: JA 1. NEIN 2. 3. 4. 5. Leiden Sie an Medikamentenunverträglichkeiten? Wenn ja, listen Sie die Unverträglichkeiten bitte auf: JA 1. NEIN 2. 3. Leiden Sie an Allergien? Wenn ja, listen Sie diese bitte auf: JA 1. NEIN 2. 3. 4. 5. Welche Operationen wurden bereits durchgeführt? 1. 3. 2. 4. Aktuelle Beschwerden und erkrankungsspezifische Informationen: Vielen Dank für das Ausfüllen des Fragebogens! Arbeitsblatt 2: Anamnesebogen für Patienten (Quelle: QEP-Manual®)
HANDBUCH QUALITÄTSZIRKEL 21 MODUL: AMBULANTE NOTFALLVERSORGUNG – NOTFÄLLE VERMEIDEN NOTFALLKRITERIEN* MUSTER DOKUMENT PRAXISNAME UND GGF. –LOGO 1.3.4 (1) NOTFÄLLE AM TELEFON UND AN DER ANMELDUNG ERKENNEN: > Akutes Auftreten der Symptome (maximal in den letzten Tagen) > Heftigkeit der Symptome > Deutliche, schnell fortschreitende Verschlechterung (in den letzten 3 Tagen) > Rasche Einschätzung der Leitsymptome, keine Erhebung der Vorgeschichte > Kein Versuch der eigenen Diagnosestellung > Im Zweifel für den Patienten > Im Zweifel unverzüglich Arzt anfragen CHECKLISTE ZUR EINSCHÄTZUNG DER DRINGLICHKEIT EINES NOTFALLS: SYMPTOME DRINGLICHKEIT Plötzliche Bewusstlosigkeit sofort 112 und Klinikeinweisung Akut aufgetreten: Kopfschmerzen, Lähmungen,Sprachstörungen, Sehstörungen sofort 112 und Klinikeinweisung Kopfschmerzen mit Fieber, Nackensteifigkeit und Bewusstseinseinschränkungen sofort Akute Atemnot sofort Akut aufgetretenes andauerndes Erbrechen mit Kopfschmerzen sofort Fieber >39° C sofort Akute Blutung sofort Herzschmerzen, Herzrasen, Blutdruck >200 mmHg oder
HANDBUCH QUALITÄTSZIRKEL 22 MODUL: AMBULANTE NOTFALLVERSORGUNG – NOTFÄLLE VERMEIDEN NOTFALLKRITERIEN AM TELEFON UND IN DER PRAXIS SPEZIELLE SYMPTOME, VON PATIENTEN GESCHILDERT: am Telefon in der Praxis GRUNDSÄTZLICHES ZUM ERKENNEN VON NOTFÄLLEN am Telefon in der Praxis Moderationsplakat 2: Notfallkriterien
HANDBUCH QUALITÄTSZIRKEL 23 MODUL: AMBULANTE NOTFALLVERSORGUNG – NOTFÄLLE VERMEIDEN STÄRKUNG DER PATIENTENKOMPETENZ WAS LEISTEN PRAXEN BEREITS (INFORMATION, BERATUNG, FORTBILDUNG USW.)? 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. WELCHE MASSNAHMEN SIND DARÜBER HINAUS DENKBAR? 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. Moderationsplakat 3: Patientenkompetenz
HANDBUCH QUALITÄTSZIRKEL 24 MODUL: AMBULANTE NOTFALLVERSORGUNG – NOTFÄLLE VERMEIDEN ERSTELLUNGSRASTER FÜR EINE INTERNE REGELUNG (IR)/ VERFAHRENSANWEISUNG (VA) Titel der IR/VA Inhalt Diese IR/VA beschreibt die Vorgehensweise bei/im … Geltungsbereich Praxis, Teil der Praxis, Indikation o. Ä. ….. Welches Qualitätsziel soll mit der Umsetzung der IR/VA erreicht werden? Umzusetzende Maßnahmen/anzuwendende therapeutische und diagnostische Verfahren usw.: Bei welchen Patienten soll die IR/ VA Anwendung finden? VERBINDLICHE EINFÜHRUNG IN DAS PRAXISINTERNE QM-SYSTEM: Wer ist für die Umsetzung verantwortlich? Wie und wo muss die Umsetzung Im QM-Handbuch, in der Patientenakte usw. ... der IR/VA dokumentiert werden? Wer hat die IR/VA erstellt? Datum Wer ist für die Freigabe der IR/VA verantwortlich? Datum der Freigabe Wann muss die IR/VA überprüft und eventuell überarbeitet werden? Arbeitsblatt 4: Interne Regelung/Verfahrensanweisung
HANDBUCH QUALITÄTSZIRKEL 25 MODUL: AMBULANTE NOTFALLVERSORGUNG – NOTFÄLLE VERMEIDEN BITTE NACH AB- SCHLUSS DER ZIRKEL- SITZUNG AUSFÜLLEN UND DEM MODERATOR FEEDBACKBOGEN QUALITÄTSZIRKEL ZURÜCKGEBEN Bezeichnung QZ: Thema: Datum: Ort: Moderator: BEWERTUNG DER ZIRKELSITZUNG ++ + +– – –– Moderation der Sitzung Themenpräsentation Diskussion und Ergebnisfindung Möglichkeit, eigene Fragen/Meinungen einzubringen Umsetzbarkeit der Ergebnisse in der Praxis Klarheit der weiteren Arbeit am Thema Einhaltung des Zeitrahmens Meine Gesamtbewertung der Sitzung ist … Firmen- und Produktneutralität wurden gewahrt Ja Nein Was ist offen geblieben? Name (Diese Angabe ist freiwillig.):
HANDBUCH QUALITÄTSZIRKEL 26 MODUL: AMBULANTE NOTFALLVERSORGUNG – NOTFÄLLE VERMEIDEN KURZVERSION NOTFALLVERMEIDUNG/NOTFALLVERSORGUNG PHASE A: EINFÜHRUNG/THEORETISCHE GRUNDLAGEN 20 MINUTEN > Erläuterung des Ziels der Zirkelsitzung > Erwartungsabfrage > ggf. Vereinbarung eines speziellen Settings für die Zirkelsitzung > Einführung: Einordnung/Bedeutung des Themas für die Praxen, wesentliche inhaltliche Aspekte PHASE B: PRAKTISCHE ARBEIT AM THEMA 80 MINUTEN > Krankheitsbilder mit Notfallrisiko: Zusammentragen von relevanten Erkrankungen für den Patientenkreis der beteiligten Praxen und Diskussion, durch welche Maßnahmen Notfälle vermieden werden können bzw. wie sie gut versorgt werden können > Identifikation von Notfällen: Triage-Modelle, Notfallkriterien, Checklisten - best practice > Gesundheitskompetenz der Patienten: Möglichkeiten der Praxen, Patientenkompetenz zu stärken > ggf. Austausch der Praxen zu ihrem Notfallmanagement: Notfallkompetenz, Notfallausstattung, Notfalltrainings usw. PHASE C: PRAXISTRANSFER/WEITERES VORGEHEN 20 MINUTEN > Praxistransfer der Ergebnisse: Überlegungen für die Praxen in Einzelarbeit > Formulieren einer Internen Regelung/Verfahrensanweisung für das Qualitätsmanagement der eigenen Praxis > Zusammenfassen der Ergebnisse der Zirkelsitzung und Abgleich mit der Erwartungsabfrage > Abstimmung des weiteren Vorgehens zum Thema > Feedbackrunde
HANDBUCH QUALITÄTSZIRKEL 27 MODUL: AMBULANTE NOTFALLVERSORGUNG – NOTFÄLLE VERMEIDEN ABBILDUNGSVERZEICHNIS Abbildung 1: Aufbau des Manchester- Triage-Systems Abbildung 2: Vergleich Triage- Systeme Abbildung 3: Patientensteuerung in der ambulanten Notfall- versorgung
HANDBUCH QUALITÄTSZIRKEL 28 MODUL: AMBULANTE NOTFALLVERSORGUNG – NOTFÄLLE VERMEIDEN WEITERE INFORMATIONSQUELLEN Burgdorf F, Sundmacher L: Potenziell Jenny, M , Strukturierte Entschei- Sepsis rechtzeitig erkennen und vermeidbare Krankenhausfälle in dungsfindung, Alpha Campus Talks: richtig reagieren unter: www.kbv.de/ Deutschland, Originalarbeit. Dtsch www.br.de/fernsehen/ard-alpha/ html/sepsis.php Ärztebl Jg. 2014; 111(13): 215-23. index.html Telephone Triage: www.patienten- Diel F, Gibis B (Hrsg) (2012), QEP Manchester Triage System der Chari- sicherheit.ch/de/themen/Risikoma- Manual® Für Praxen. Für Koopera- té: https://notfallmedizin.charite.de/ nagement/Telefon-Triage.htm tionen. Für MVZ. Kernziel-Version standorte/campus_benjamin_frank- 2010., 2. Auflage, Deutscher Ärzte- lin_cbf/notfallversorgung/manches- verlag, Köln. ter_triage_system/ Herrmann T, Köster C, Seyderhelm Nationale Versorgungsleitlinien un- A, Broge B, Szecsenyi J, Willms G ter: https://www.leitlinien.de/nvl/ (2017). Instrumente und Methoden zur Ersteinschätzung von Notfall- Scherer M, Lühmann D, Kazek A, patienten. Bestandsaufnahme und Hansen H, Schäfer I: Patients at- Konzeptentwicklung für die kassen- tending emergency departments—a ärztliche Notfallversorgung. Göttin- cross-sectional study of subjectively gen: aQua-Institut für angewandte perceived treatment urgency and Qualitätsförderung und Forschung motivation for attending. Dtsch im Gesundheitsweisen GmbH. Arztebl Int 2017; 114: 645–52. DOI: 10.3238/arztebl.2017.0645
HANDBUCH QUALITÄTSZIRKEL 29 MODUL: AMBULANTE NOTFALLVERSORGUNG – NOTFÄLLE VERMEIDEN LITERATURVERZEICHNIS 1 Köster C, Wrede S, Herrmann T, 6 Richtlinie des Gemeinsamen 7 Gehring K, Schwappach D, Meyer S, Willms G, Broge B, Bundesausschusses über grund- Patientensicherheit in der Haus- Szecsenyi J (2016). Ambulante sätzliche Anforderungen an ein arztpraxis, Z. Evid. Fortb. Qual. Notfallversorgung. Analyse und einrichtungsinternes Qualitäts- Gesundh. wesen (ZEFQ) (2014) Handlungsempfehlungen. management für Vertragsärztin- 108, 25-31. Göttingen: AQUA – Institut für nen und Vertragsärzte, Vertrags angewandte Qualitätsförderung psychotherapeutinnen und 8 Positive Bilanz für Telefon-Triage, und Forschung im Gesund- Vertragspsychotherapeuten, Ärztezeitung online, 08.05.2017, heitswesen GmbH. medizinische Versorgungs- www.aerztezeitung.de/praxis_ zentren, Vertragszahnärztinnen wirtschaft/netze_kooperation/ 2 Eckpunkte der Kassenärztlichen und Vertragszahnärzte sowie article/935216/notfallmanage Bundesvereinigung und der zugelassene Krankenhäuser, ment-positive-bilanz-telefon- Kassenärztlichen Vereinigungen Qualitätsmanagement-Richtlinie/ triage.html?sh=4&h=-649467389 zur Weiterentwicklung der QM-RL, Stand: 17. Dezember 2015, 2014. ambulanten Notfallversorgung www.g-ba.de/informationen/ vom 28.03.2017 unter: richtlinien/87/ www.kbv.de/html/27975.php 7 Diel F, Gibis B (Hrsg) (2010) QEP 3 Integrative Notfallversorgung Qualitätsziel-Katalog®, aus ärztlicher Sicht – Konzept- Deutscher Ärzteverlag, Köln. papier von KBV und Marburger Bund, September 2017, unter: 8 Diel F, Gibis B (Hrsg) (2010) QEP www.kbv.de/html/31065.php Qualitätsziel-Katalog®, Deutscher Ärzteverlag, Köln. 4 Pschyrembel online, Medizi- nischer Notfall, aufgerufen am 9 Diel F, Gibis B (Hrsg) (2017) QEP 09.04.2018 Manual® für Psychotherapeuten, Deutscher Ärzteverlag, Köln. 5 Sundmacher L, Schüttig W, Faisst C, Ein konsentierter 10 Patientensicherheit Schweiz deutscher Katalog ambulant (Hrsg.), 1. Auflage 2013, sensitiver Diagnosen, versor- www.patientensicherheit.ch gungsatlas.de, Bericht Nr. 15/18, veröffentlicht am 27.10.2015
HANDBUCH QUALITÄTSZIRKEL 32 MODUL: AMBULANTE NOTFALLVERSORGUNG – NOTFÄLLE VERMEIDEN IMPRESSUM Herausgeber und Copyright: Kassenärztliche Bundesvereinigung Dezernat Versorgungsqualität Herbert-Lewin-Platz 2 10623 Berlin Verantwortlich: Ingrid Quasdorf Ulrike Schmitt Dr. med. Franziska Diel Kontakt: Telefon 030 4005-1230, iquasdorf@kbv.de, www.kbv.de 4. Auflage 2018 Wichtige Hinweise: Die Medizin und das Gesundheitswesen unterliegen einem fortwähren- den Entwicklungsprozess, sodass alle Inhalte immer nur dem Wissens- stand zum Zeitpunkt der Erarbeitung des Moduls entsprechen können. Alle Angaben wurden sorgfältig geprüft. Dennoch können die KBV und die Autoren keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte geben. Der Nutzer selbst bleibt verantwortlich für jede diag- nostische und therapeutische Applikation, Medikation und Dosierung. Autoren und Herausgeber übernehmen infolgedessen keine Verantwor- tung und Haftung für Schäden, die auf irgendeine Art aus der Benutzung der in dem Werk enthaltenen Informationen oder Teilen davon entstehen. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Genehmigung der KBV. Das gilt gleichermaßen für Präsentationen und andere Moderationsmedien, die ergänzend zu dem Modul auf der Web- site der KBV zum Download zur Verfügung stehen. Das Modul ist für Vertragsärzte und -psychotherapeuten gleichermaßen entwickelt worden. Sofern im Text nur von Ärzten beziehungsweise Ver- tragsärzten gesprochen wird, sind immer beide Berufsgruppen gemeint. Im Sinne einer besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwen- dung männlicher und weiblicher Bezeichnungen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen betreffen beiderlei Geschlecht.
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