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Geschäftsbericht 2012 – Amt für Schulen, Bildung, ÖPNV, Kultur Seite 71 Amt für Schulen, Bildung, ÖPNV, Kultur (Amt 30) Arbeitsschwerpunkte des Amtes für Schulen, Bildung, ÖPNV, Kul- tur waren im Jahr 2012 die Vorpla- nung für die Modernisierung der Verkehrsstationen an der Franken- und der Tauberbahn, der ÖPNV-Ma- sterplan sowie die Weiterentwick- lung der beruflichen Schulen. Erst- mals konnte das Kreisjugendorche- ster Main-Tauber mit einer größe- ren Summe gefördert werden. Das Kreisarchiv verzeichnete einen gro- Kapitelsaal im Deutschordensmuseum: Durch eine neue Finanzierungsvereinbarung ßen Zugang an Gebäudebrandver- wurde die Zukunft der Einrichtung gesichert. sicherungsunterlagen. Das Kreisjugendorchester kommt in ger Zinserträge nicht erfolgreich. Be- Das Sachgebiet Wirtschaftsförderung der Regel in der Ferienzeit zusammen, triebskostenzuschüsse seitens der Ge- wurde Anfang des Jahres dem neuen um zu proben. Zwei Konzerte schlie- sellschafter reichten nicht aus, um den Amt Strukturentwicklung, Wirtschafts- ßen die gemeinsame Probephase ab. Museumsbetrieb in gleichbleibender förderung und Tourismus zugeteilt. Der Landkreis unterstützt das Projekt Qualität aufrecht zu erhalten. Die Ge- Dafür wurde das Sachgebiet Kultur dem mit 10.000 Euro im Jahr. sellschaft benötigt daher zu den bisher Amt 30 übertragen. von den Gesellschaftern geleisteten 1.2 Deutschordensmuseum GmbH Finanzierungsbeiträgen ab dem Jahr 1. Kultur und Heimatpflege 2013 zusätzliche Betriebskostenzu- Die Deutschordensmuseum Bad Mer- schüsse. In der Sitzung des Kreistages In der Kulturförderung waren im Jahr gentheim GmbH wurde am 20. De- am 24. Oktober 2012 wurde deshalb 2012 rund 25.000 Euro etatisiert. Un- zember 1990 gegründet. Gesellschaf- nach Vorberatung im Ausschuss für So- terstützt wurden unter anderem das ter sind neben dem Main-Tauber-Kreis ziales, Bildung, Kultur und Verkehr am Kreisjugendorchester Main-Tauber so- auch das Land Baden-Württemberg, 10. Oktober 2012 beschlossen, künf- wie das kulturelle Engagement von die Stadt Bad Mergentheim sowie der tig einen erhöhten Betriebskostenzu- (Heimat-)Vereinen. Verein Deutschordensmuseum Bad schuss von 33.686,92 Euro pro Jahr Mergentheim e.V. Angesichts der viel- zu zahlen. Dieser soll zunächst für die 1.1 Kreisjugendorchester fältigen attraktiven Ausstellungen so- Dauer von zehn Jahren gezahlt werden. wie Aktivitäten des Museums und der Das Kreisjugendorchester ist nach dadurch erreichten beachtlichen Be- 1.3 Landeswettbewerb großartigen Erfolgen in den bei- sucherzahl ist es gelungen, das Mu- „Unser Dorf hat Zukunft“ den vergangenen Jahren im Septem- seum als allseits geschätzte Kulturein- ber 2012 in die dritte Runde gestar- richtung mit Strahlkraft über den Main- Im Rahmen des Kreisentscheids zum tet. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt der Tauber-Kreis hinaus zu etablieren. Das Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zu- Jeunesses Musicales Deutschland und bei der Gründung erarbeitete Finanzie- kunft“ haben sich die Dörfer Boxberg- des Main-Tauber-Kreises zur musikali- rungsmodell zum Ausgleich des aus Schwabhausen, Creglingen-Finster- schen Spitzenförderung von Jungmu- dem laufenden Betrieb zu erwartenden lohr und Lauda-Königshofen-Oberbal- sikern aus dem gesamten Kreisgebiet. Fehlbetrags war leider wegen zu gerin- bach für den Bezirksentscheid im Re-
Seite 72 Geschäftsbericht 2012 – Amt für Schulen, Bildung, ÖPNV, Kultur gierungsbezirk Stuttgart qualifiziert. vorgesehen. Ziel ist es, alle Bahnstei- Um eine Landesförderung zu ermög- Im Juli und September 2012 fanden ge und Haltestationen nach den glei- lichen, hat der Main-Tauber-Kreis dar- die Besichtigungen durch die Bewer- chen Vorgaben zu sanieren. Die Bahn- über hinaus mit dem Verkehrsverbund tungskommissionen auf Bezirks- bzw. höfe Wertheim und Gamburg wurden Rhein-Neckar (VRN) ein Gutachten Landesebene statt. Im Landesent- bereits im Jahr 2011 und Anfang 2012 über den volkswirtschaftlichen Nutzen scheid errang Oberbalbach eine Bron- mit Bundesmitteln sowie Eigenmitteln einer Modernisierung der Haltepunk- zemedaille, Finsterlohr wurde mit einer der WestFrankenBahn ausgebaut. Der te an der Tauberbahn zwischen Wert- Goldmedaille ausgezeichnet. Dies war Ausbau der Bahnsteige in Tauberbi- heim und Niederstetten in Auftrag ge- die erste Goldmedaille auf Landesebe- schofsheim und Igersheim ist für das geben. Dieses Gutachten wurde in der ne für ein Dorf im Main-Tauber-Kreis Jahr 2013 vorgesehen. ersten Hälfte des Jahres 2012 erstellt. seit 1993. Der Gutachter stellt fest, dass die Hal- Um alle Stationen an der Tauberbahn tepunkte an der Tauberbahn einen gro- 2. Sachgebiet ÖPNV zu sanieren, reichen die der WestFran- ßen volkswirtschaftlichen Nutzen er- kenBahn zur Verfügung stehenden Mit- bringen, der die geschätzten Investiti- 2.1 Schienenpersonennahverkehr tel nicht aus. Es wurde deshalb um fi- onskosten bei weitem übersteigt. Au- nanzielle Beteiligung der Kommunen ßerdem ist zu erwarten, dass durch Ab 2017 sollen die vom Main-Tauber- und des Kreises gebeten. Bei einer Ko- eine moderne, attraktive Erneuerung Kreis geforderten neuen Fahrplanan- stenteilung zwischen den Gemeinden der Haltepunkte viele zusätzliche Fahr- gebote auf der Tauber- und der Fran- und dem Kreis fallen somit jeweils Ko- gäste gewonnen werden können. Allei- kenbahn greifen. Das Land Baden- sten von voraussichtlich 420.750 Euro ne durch die Nutzung der zehn einglei- Württemberg plant eine Neuausschrei- an. Der Kreistag hat im Dezember 2011 sigen Stationen, für die der Main-Tau- bung der Fahrplanleistungen auf die- beschlossen, dass der Kreis den ge- ber-Kreis seine finanziellen Zuschüs- sen Strecken zum Jahr 2017. In den nannten Anteil übernimmt. Die Antei- se zugesagt hat, werden 1,4 Millio- Ausschreibungen, die bereits 2013 le des Kreises und der Gemeinden fal- nen Pkw-Kilometer pro Jahr vermieden. anlaufen sollen, wird auch der Einsatz len je nach Baufortschritt voraussicht- Hinzu kommt der volkswirtschaftliche modernen rollenden Materials gefor- lich in den Jahren 2013 bis 2016 an. Nutzen durch eingesparte Reisezeit. dert. Bereits im Dezember 2011 hatte der Kreistag beschlossen, sich an der Modernisierung von Verkehrsstationen an beiden Bahnstrecken finanziell zu beteiligen. 2.1.1 Ertüchtigung der Verkehrs- stationen an der Tauberbahn Die Tauberbahn befindet sich seit 1. Januar 2006 in der Verantwortung der DB Regionetz Verkehrsinfrastruk- tur GmbH WestFrankenBahn (WFB) mit Sitz in Aschaffenburg. Seit 2006 hat die WestFrankenBahn rund 27 Millio- nen Euro in die Tauberbahn investiert. In den nächsten Jahren sind weitere In- vestitionen an und auf der Tauberbahn Die Westfrankenbahn will 2013 die Bahnsteige in Tauberbischofsheim ausbauen.
Geschäftsbericht 2012 – Amt für Schulen, Bildung, ÖPNV, Kultur Seite 73 2.1.2 Ertüchtigung der Verkehrs- stationen an der Frankenbahn Die Frankenbahn steht für die Schie- nenverbindung Würzburg – Lauda – Heilbronn – Stuttgart. Die Nahver- kehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH (NVBW) als Auftraggeber der Schienenverkehre plant, auf der Fran- kenbahn ab 2017 grundsätzlich den Am Bahnhof Lauda erläuterte Bürgermeister Maertens die geplante Modernisierung Einstundentakt für Regionalexpresszü- (von links): Stadtbaumeister Blessing, DB-Konzernbevollmächtigter Fricke, der Leiter ge einzuführen. Auf dem Streckenab- Bahnhofsmanagement Vogt (verdeckt), Bürgermeister Haas (Ahorn), Landrat Frank, schnitt zwischen Osterburken und Lau- Bürgermeister Kremer (Boxberg), DB-Sonderbeauftragter Brunnhuber, Amtsleiter Dr. da soll ab dem Jahr 2017 ein Zweistun- Schnell (Landratsamt), verdeckt dahinter VRN-Geschäftsführer Malik, Dezernent Müs- dentakt im Regionalbahnverkehr mit sig (Landratsamt) und, verdeckt dahinter, VRN-Planer Maier-Straßburg. Taktverdichtungen zur Schülerbeför- derung zum Tragen kommen. Um dies Der Kreistag hat im Dezember 2011 schen Bahn, Staatssekretär Georg realisieren zu können, müssen die Sta- beschlossen, für die Ertüchtigung die- Brunnhuber, und der Konzernbevoll- tionen Boxberg-Wölchingen und Lau- ser Stationen 918.000 Euro zur Ver- mächtigte der Deutschen Bahn für Ba- da-Königshofen ertüchtigt werden. fügung zu stellen. Die Städte Boxberg den-Württemberg, Eckart Fricke, die Dort wurden vor vielen Jahren Bahn- und Lauda finanzieren jeweils die an- Bahnstationen Wölchingen, Königs- steige rückgebaut, so dass nur noch dere Hälfte der kommunalen Anteile hofen und Lauda besichtigt. Landrat ein Bahnsteig zur Verfügung steht. Da- nach Abzug der erhofften Förderung Frank nutzte den Besuch, um auf eine her können an diesen Stationen die nach dem Gemeindeverkehrsfinanzie- Modernisierung der Bahnstationen zu Regionalbahnzüge jeweils nur in einer rungsgesetz (GVFG) durch das Land. drängen. Brunnhuber und Fricke sag- Richtung halten bzw. müssen auf das ten ihre Unterstützung zu. Sie wollen Gegengleis wechseln. Dies ist bei ei- Im Auftrag des Kreises, des VRN und sich bei Landesverkehrsminister Her- nem verdichteten Regionalbahn- bzw. der Städte Boxberg und Lauda-Kö- mann für eine zügige Umsetzung der Regionalexpressverkehr nicht machbar. nigshofen hat im Jahr 2012 das Inge- Projekte und die Aufnahme in die Lan- nieurbüro Metzger aus Niederstetten desförderung nach GVFG einsetzen. Um auch für die Stationen an der Fran- die Vorplanungen nach Leistungspha- kenbahn eine Förderung durch das se I und II HOAI (Honorarordnung für 2.2 Öffentlicher Busverkehr Land Baden-Württemberg zu ermög- Architekten und Ingenieure) durchge- lichen, hat der Main-Tauber-Kreis ge- führt. Die Ergebnisse werden bis An- 2.2.1 Regulärer Linienverkehr, meinsam mit dem VRN für diese Statio- fang 2013 durch die DB Station & Ser- Masterplan für den ÖPNV nen ebenfalls eine Untersuchung über vice AG als Bauherr geprüft. Dann wird den volkswirtschaftlichen Nutzen in die Planung in Abstimmung mit dem Mit einem Anteil von über 80 Prozent Auftrag gegeben. Diese Wirtschaftlich- Verkehrsministerium weitergeführt. bildet die Schülerbeförderung das keitsuntersuchungen sind insbeson- Rückgrat des ÖPNV. Der demografi- dere für die Stationen Boxberg-Wöl- 2.1.3. Besuch des Sonderbeauf- sche Wandel bewirkt einen Rückgang chingen und Lauda-Königshofen posi- tragten der Deutschen Bahn der Zahl der Schülerfahrkarten. Da- tiv und wurden bereits vom Ministerium mit schrumpft eine wichtige Finanzie- für Verkehr und Infrastruktur grund- Auf Einladung von Landrat Frank ha- rungssäule für den ÖPNV. Gleichzeitig sätzlich anerkannt. ben der Sonderbeauftragte der Deut- führen die Veränderungen in der Schul-
Seite 74 Geschäftsbericht 2012 – Amt für Schulen, Bildung, ÖPNV, Kultur landschaft dazu, dass häufig mehr und planung zur Umsetzung dieser Vor- 2.3 ÖPNV-Tag weitere Fahrten notwendig sind. schläge beauftragt. Bestandteil dieser Planung ist auch eine Verkehrserhe- Am 21. Oktober 2012 fand rund um Im Rahmen des ÖPNV-Masterplanes bung auf den neu zu planenden Bus- den Bahnhof in Wertheim der vierte werden Gestaltungsvorschläge für die- linien. Diese Verkehrserhebung (Zäh- ÖPNV-Tag im Main-Tauber-Kreis statt. se Veränderungen erarbeitet. Ein wich- lung und Befragung von Fahrgästen) Dafür gab es gleich zwei Anlässe: Am tiges Ziel des Masterplans ist es, zu- wurde zwischen Ostern und Ende Sep- 1. Oktober 1912 wurde die Bahnstrec- sätzliche Fahrgäste außerhalb des tember 2012 insbesondere an Fe- ke zwischen dem bayerischen Stadt- Schülerverkehrs zu gewinnen. Dies soll rien- und sonstigen schulfreien Ta- prozelten und dem badischen Wert- durch eine Steigerung der Attraktivität gen durchgeführt, da die Schülerströ- heim fertig gestellt und feierte somit erreicht werden, beispielsweise durch me bekannt sind. Teilweise werden die ihr 100-jähriges Bestehen. Gleichzei- eine Vertaktung und gegebenenfalls Busse gerade in der Ferienzeit deutlich tig wurde der zeitgemäß modernisier- durch die Verstärkung von Leistungen. stärker genutzt als angenommen. te Wertheimer Bahnhof eingeweiht. Der ÖPNV-Tag startete mit einem öku- Der Gutachter der Nahverkehrsbera- 2.2.2 Rufbusse menischen Gottesdienst, danach folg- tung Südwest hat in der Kreistagssit- ten Ansprachen und eine Zugtaufe. zung am 28. März 2012 die Ergebnis- Im Main-Tauber-Kreis besteht seit VRN und VGMT, das Landratsamt mit se des Masterplan ÖPNV vorgestellt. 2006 ein Rufbus-Angebot. Der Ruf- dem Tourismusverband, der Fahrgast- Gleichzeitig wurde die Nahverkehrsbe- bus ist ein im Linienverkehr eingesetz- verband PRO BAHN, die WestFranken- ratung mit der weiteren Detailplanung tes Fahrzeug, das auf Bestellung, aber Bahn, die Stadt Wertheim, die Touris- beauftragt. An den Planungskosten nach festen Fahrplänen fährt. Insbe- mus Wertheim GmbH, die Wertheimer und den Erhebungskosten beteiligen sondere zu Zeiten ohne regelmäßigen Zeitung und die Verkehrswacht stell- sich die Verkehrsgesellschaft Main- Linienverkehr wird so die öffentliche ten sich mit Informationsständen vor. Tauber (VGMT) und der VRN finanziell. Mobilität ohne hohe zusätzliche Kosten Wertheimer Vereine sorgten für Un- Die Verkehrsanalyse zeigt, dass ein verbessert. Im Rahmen des ÖPNV-Ma- terhaltung und Bewirtung. Neben dem relativ dichtes und verlässliches An- sterplanes ist voraussichtlich das Ruf- „Buspulling“ für die großen Besucher, gebot auch angenommen wird. Wer- bus-Angebot im Jahr 2013 ebenfalls gab es für die Kinder unter anderem den nur einzelne Fahrten außerhalb teilweise zu überplanen. eine Hüpfburg und einen Zauberer. Der des Schülerverkehrs angeboten, zum Beispiel an Ferientagen, werden diese hingegen kaum angenommen. Vor die- sem Hintergrund empfahl die Nahver- kehrsberatung Südwest, den Verkehr auf Achsen mit hinreichendem Nach- fragepotenzial auszubauen (zum Bei- spiel durch vertaktete Buslinien) und in Gebieten mit geringem Potenzial verstärkt auf bedarfsgesteuerte fle- xible Systeme (zum Beispiel Rufbusse, Bürger- und Einkaufsbusse) zu setzen. Der Geschäftsführer der WestFrankenBahn Gerd Hutterer, Wertheims Oberbürger- Der Kreistag hat in seiner Sitzung am meister Stefan Mikulicz, Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann und 28. März 2012 die Nahverkehrsbera- Landrat Reinhard Frank (von links) bei der Zugtaufe anlässlich des ÖPNV-Tages am 21. tung Südwest mit der weiteren Detail- Oktober 2012 in Wertheim. Foto: Fränkische Nachrichten, Heike v. Brandenstein
Geschäftsbericht 2012 – Amt für Schulen, Bildung, ÖPNV, Kultur Seite 75 Dampfzug des Hanauer Eisenbahnmu- seums gab ein Gastspiel mit Pendel- fahrten. Die von der VGMT angebote- nen Stadtrundfahrten mit einem histo- rischen Bus waren ebenfalls ein Publi- kumsmagnet. 3. Sachgebiet Bildung, Kreisschulen, Schülerbeförderung Die Kinder der Außenstelle der Schule im Taubertal in Wertheim begrüßten gemeinsam mit Schülern der Edward-Uihlein-Förderschule die Vertreter von Landkreis, Stadt und 3.1 Sonderschulen Presse mit einem Lied. 3.1.1 Schülerzahlen, der Schülerzahlen herrschte seit eini- landesweit um rund 30 Prozent zu- Schulentwicklung gen Jahren Raumnot in Waldenhausen, rückgehen. Trotz der leichten Rück- da auch der Sonderschulkindergar- gänge befinden sich die Schülerzahlen Der Landkreis ist Schulträger der ten für geistig- und sprachbehinderte aufgrund der stetigen starken Zuwäch- Sonderschulen und Sonderschulkin- Kinder im gleichen Gebäude beheima- se seit den 1990er Jahren nach wie vor dergärten in Unterbalbach, Unter- tet ist. Die Raumnot ließ nur eine ein- auf einem sehr hohen Niveau. Voraus- schüpf und Waldenhausen. Im Schul- geschränkte Einzelförderung der Kin- sichtlich erst nach 2020 wird die Zahl jahr 2010/11 mussten erstmals leicht der zu. Deshalb sind zwölf Schülerin- der Schüler wieder das Niveau der Zeit rückläufige Schülerzahlen verzeich- nen und Schüler gemeinsam mit ihren vor den starken Zuwächsen seit etwa net werden. Auf diesem Niveau ha- Lehrkräften in freundliche, helle Räu- 1995 erreichen. ben sich auch die Zahlen des laufen- me in Wertheim umgezogen. Die Ver- den Schuljahres 2012/13 eingepen- lagerung hat den Kreis rund 12.000 Nach einer Berechnung der Universi- delt. Jedoch ist ein starker Anstieg bei Euro gekostet. Insbesondere im Rah- tät Mannheim über die zu erwarten- den Schülern, die die Schule im Tau- men der Inklusion sind nunmehr auch den Schülerzahlen an den beruflichen bertal für Geistigbehinderte besuchen, gemeinsame Begegnungen, Koopera- Schulen im Kreis gehen die Zahlen zu verzeichnen, von 93 Schülerinnen tionen und ggf. Unterricht möglich. voraussichtlich auf 4579 Schüler im und Schülern im Schuljahr 2003/2004 Schuljahr 2020/2021 und 3962 Schü- auf 128 Schülerinnen und Schüler im 3.2 Berufliche Schulen ler im Schuljahr 2030 zurück. Schuljahr 2012/13. Nach einem starken Zuwachs um rund Auf Grundlage der Untersuchungen 3.1.2 Verlagerung der Außenstelle 1000 Schüler in den Jahren 1998/99 der Universität Mannheim, Lehrstuhl Schule im Taubertal nach Wertheim bis 2008/09 setzte an den Beruflichen für Wirtschaftspädagogik, fand insbe- Schulen in Trägerschaft des Main-Tau- sondere wegen des auch von den Gut- Nach dem Beschluss im Ausschuss ber-Kreises eine leichte Trendwende achtern festgestellten aktuell erheb- für Soziales, Bildung, Kultur und Ver- ein. Im laufenden Schuljahr 2012/13 lichen Raumbedarfs für die Gebäude kehr am 21. März 2012 konnte die Au- besuchen nach aktuellen Zahlen in der Seegartenstraße der Gewerbli- ßenstelle der Schule im Taubertal Un- 5411 Schüler die Beruflichen Schu- chen Schule Bad Mergentheim und der terbalbach, die bisher im Gebäude des len, das sind 88 weniger als im Schul- Schule für Ernährung, Pflege und Er- kommunalen Kindergartens in Walden- jahr 2011/12. Die Schülerzahlen sol- ziehung (EPE) am 15. Mai 2012 in Bad hausen untergebracht war, in die Räu- len bis 2030 laut Vorausberechnung Mergentheim ein Workshop des zu- me der Edward-Uihlein-Förderschule in des Statistischen Landesamtes auf- ständigen Kreistagsausschusses statt. Wertheim umziehen. Aufgrund steigen- grund des demografischen Wandels Die Ergebnisse flossen in die Beratun-
Seite 76 Geschäftsbericht 2012 – Amt für Schulen, Bildung, ÖPNV, Kultur gen des Ausschusses am 24. Juni 2012 und die Sitzung des Kreistags am 19. Juli 2012 ein. Dabei fasste der Kreis- tag den Grundsatzbeschluss zum Neu- bau eines Fachraumzentrums in Bad Mergentheim. Im Rahmen eines VOF- Verfahrens (Vergabeordnung für frei- berufliche Leistungen) wurden daher drei Architekturbüros mit der Ausarbei- tung eines Entwurfs beauftragt. In der Sitzung am 24. Oktober 2012 beschloss der Kreistag, den Entwurf des Büros Wolf und Sedat, Weikers- heim, umzusetzen. Die Kosten belau- fen sich auf rund 3,5 Millionen Euro. So soll das neue Fachraumzentrum in Bad Mergentheim aussehen. Hierzu wurde ein Antrag auf Schul- hausbauförderung beim Regierungs- um Stuttgart wurden in den vergange- nende Verfahren wie Drehen, Fräsen, präsidium Stuttgart eingereicht. Der nen Jahren viele neue attraktive Profile Bohren oder Schleifen an. Die ortsnahe Neubau soll 2013 und 2014 errichtet und Schulformen eingeführt und vom Beschulung von Auszubildenden ist für werden. Anschließend soll das Altge- Kreistag beschlossen. Weitere kommen Betriebe im ländlichen Raum ein zen- bäude der EPE und der Gewerblichen stetig hinzu. trales Standortkriterium und Voraus- Schule generalsaniert werden. setzung für eine nachhaltige Personal- Die Landkreisverwaltung arbeitet eng gewinnung. Die Aufnahme des Zerspa- Auch an den Beruflichen Schulen in mit den jeweiligen Schulleitungen zu- nungsmechanikers in das Portfolio des Tauberbischofsheim und Wertheim sammen. Auch 2012 fanden wieder re- BSZ Wertheim stärkt den Schulstand- sind erhebliche bauliche Investitionen gelmäßige Treffen statt, um den ge- ort, gleicht den Rückgang an Auszubil- erforderlich. Diese sollen insbeson- meinsamen Austausch sowie die Fort- denden im Beruf Feinwerkmechaniker dere ab 2015 umgesetzt werden, wo- entwicklung der Schulen zu fördern. aus und tritt bisherigen Abwanderun- bei in Wertheim einige Brandschutz- Gemeinsam konnten so in Abstimmung gen an andere Schulen entgegen. maßnahmen bereits begonnen wur- mit dem Regierungspräsidium Stutt- den. Schon bis 2016 sollen an den gart zwei neue Schularten bzw. Ausbil- 3.2.1.2 Biotechnologisches drei Standorten der beruflichen Schu- dungsberufe eingeführt werden. Gymnasium len insgesamt rund acht Millionen Euro investiert werden. Hinzu kommen jähr- 3.2.1.1 Fachklasse Nach zehnjährigen Bemühungen sei- lich rund 1,5 Millionen an Sachmitteln Zerspanungsmechaniker/in tens der Schule wie auch des Landkrei- und Investitionen in die Ausstattung ses konnte der Kreistag im März 2012 der beruflichen Schulen. Zum Schuljahr 2012/2013 wurde am die Einrichtung eines Biotechnologi- Beruflichen Schulzentrum (BSZ) Wert- schen Gymnasiums am BSZ Wertheim 3.2.1 Fortentwicklung des heim eine Fachklasse des Ausbil- zum Schuljahr 2012/2013 beschlie- Bildungsangebotes dungsberufes „Zerspanungsmechani- ßen. Für Schüler, die ihre allgemeine ker/in“ neu eingerichtet. Zerspanungs- Hochschulreife am Biotechnologischen In Zusammenarbeit mit den Schullei- mechaniker/innen fertigen Präzisions- Gymnasium ablegen, stehen viele Tore tungen und dem Regierungspräsidi- bauteile meist aus Metall durch spa- offen. Gerade die Nähe des Main-Tau-
Geschäftsbericht 2012 – Amt für Schulen, Bildung, ÖPNV, Kultur Seite 77 ber-Kreises zu Würzburg und die hi- 3.5 Ehrung der besten Hauptschüler der Arbeitgeber zahlt. Begleitend fin- storisch gewachsenen und traditionell den standardisierte Leistungsüber- starken Bindungen nach Mannheim mit Bereits seit einigen Jahren werden die prüfungen durch das Institut für Orga- den an den beiden Standorten vorhan- besten Hauptschul-Absolventen vom nisationskommunikation in Bensheim denen Hochschuleinrichtungen in der Landkreis in Zusammenarbeit mit dem (IFOK) statt. Eingangs- und Abschluss- Biotechnologie begünstigen die Mög- Staatlichen Schulamt Künzelsau ge- tests sowie Monatstests geben Auf- lichkeiten der Absolventen. ehrt. Auch 2012 konnte elf Schülerin- schluss über den Wissenstand der Azu- nen und Schülern als Anerkennung ih- bis. Nach Abschluss des Projektes hat 3.3 Zusammenarbeit mit dem rer Leistungen ein Geldgeschenk über- sich gezeigt, dass sich das Allgemein- Staatlichen Schulamt Künzelsau reicht werden. wissen der Auszubildenden enorm ge- steigert hat. Im Rahmen des Projektes Im Oktober fand die jährliche Koopera- 3.6 Lernende Region + besuchten die Azubis auch den Mann- tionsbesprechung mit dem Staatlichen Main-Tauber heimer Morgen sowie den SWR in Stutt- Schulamt Künzelsau statt. Es wurden gart. Zudem wurde dieses Jahr zum er- aktuelle Fragestellungen und Neue- 3.6.1 Klasse Azubis sten Mal eine Schreibwerkstatt ange- rungen insbesondere zu den Themen boten, bei der die Auszubildenden mit Inklusion sowie Entwicklung der Schul- Bereits zum zweiten Mal haben un- Hilfe von Redaktionsmitgliedern Zei- landschaft im Hinblick auf die Gemein- ter Federführung des Amtes für Schu- tungsartikel verfassten. schaftsschulen besprochen. len, Bildung, ÖPNV, Kultur vier Auszu- bildende des Main-Tauber-Kreises am 3.6.2 Lernende Region Heilbronn- 3.4 Weltlehrertag Projekt „Klasse Azubis“ der Fränki- Franken e.V. schen Nachrichten teilgenommen. Das Anlässlich des Weltlehrertages am 5. Projekt richtet sich an Azubis von ver- Im Jahr 2009 ist der Main-Tauber-Kreis Oktober dankte Landrat Reinhard Frank schiedenen Unternehmen und zielt dem Verein „Lernende Region Heil- allen Lehrerinnen und Lehrern für ihr darauf ab, ihre Leistungen in Betrieb bronn-Franken e.V.“ beigetreten. Die Engagement. Dieser Dank galt beson- und Berufsschule zu steigern. Dazu Industrie- und Handelskammer Heil- ders den Pädagogen und Pädagogin- erhalten die Azubis für die Dauer ei- bronn-Franken ist mit der Geschäfts- nen an den Schulen in Trägerschaft nes Jahres ein Zeitungsabonnement führung betraut. Ziel der Lernenden des Landkreises. der Fränkischen Nachrichten, welches Region Heilbronn-Franken e.V. ist, Schüler mit Hilfe von Projekten insbe- sondere in Bezug auf die Ausbildungs- reife zu unterstützen. Im Main-Tauber- Kreis werden mehrere dieser Projekte durchgeführt. Beim Jobfit-Projekt werden motivier- te Haupt- und Werkrealschüler über ein Jahr gezielt dabei unterstützt, ihre Chancen auf einen Ausbildungsplatz zu erhöhen. Dabei helfen Gymnasiasten den Schülern ein Jahr lang bei der Ver- Projekt „Klasse Azubis“: Die teilnehmenden Azubis Franziska Kraft, Janine Jarosch, besserung ihrer schulischen Leistun- Annika Dötter und Felix Hemmerich mit der im Landratsamt für das Projekt zuständigen gen und ihrer Ausbildungschancen. Mitarbeiterin Sabine Schroth. Foto: Fränkische Nachrichten Die Gymnasiasten werden zuvor von
Seite 78 Geschäftsbericht 2012 – Amt für Schulen, Bildung, ÖPNV, Kultur Experten der IHK für diese Aufgabe geschult. In den Job-Fit-Arbeitsteams wird gemeinsam gelernt, das Jobfit Praktikum vorbereitet und die Berufs- wahl geplant. 2012 nahmen die Grund- und Hauptschule Creglingen, das Gym- nasium Weikersheim, die Hauptschule Werbach sowie das Wirtschaftsgymna- sium der Kaufmännischen Schule Tau- berbischofsheim teil. Daneben wurde 2012 auch wieder das Modern ausgestattete Schulungs- und Medienräume im Kreismedienzentrum bieten Projekt MuT – Mädchen und Technik optimale Voraussetzungen für effiktives Lernen. durchgeführt. Ziel ist, vor allem Mäd- chen sogenannte „Männerberufe“ nä- Sonderschulen und Sonderschulkin- 4. Kreismedienzentrum her zu bringen, um das Interesse zu dergärten zuständig. Zudem erfolgt wecken und weitere Möglichkeiten für auch die Abrechnung der Fahrdienste 4.1 Medienpädagogische Beratung die Berufswahl aufzuzeigen. Es wurden in andere Bundesländer, wie beispiels- beispielweise Exkursionen zum Berufs- weise Bayern, oder zu Sonderschulen Bereits seit vielen Jahren gibt es am informationszentrum, der Agentur für in anderen baden-württembergischen Kreismedienzentrum in Distelhausen Arbeit, zur Firma Lauda Dr. R. Wobser Landkreisen. Die Beförderungskosten (KMZ) die Medienpädagogische Bera- GmbH & Co. KG, zur Dualen Hochschu- zu den kreiseigenen Sonderschulen tung. Die Beraterin ist vom Land in Zu- le Mosbach und zur „experimenta“ in und Sonderschulkindergärten belau- sammenarbeit mit dem Landesmedi- Heilbronn durchgeführt. fen sich auf rund 540.000 Euro, für enzentrum für diese Tätigkeit an das Fahrten zu auswärtigen Schulen auf KMZ abgeordnet. Sie berät die Lehr- Das Projekt Eltern-Schüler-Werkstatt rund 680.000 Euro im Jahr. kräfte vor Ort und ist deren direk- wurde 2009 erstmals an der Grund- ter Ansprechpartner in Medienfra- und Hauptschule in Wertheim, die als 3.8 Satzungsänderung gen, beispielsweise hinsichtlich der Pilotschule fungierte, durchgeführt. Einbettung von Medien in den Unter- Eltern wie auch Schüler werden in die Mit Beschluss des Kreistags vom 18. richt, methodisch-didaktischer Unter- Verantwortung genommen und auf be- Juli 2012 wurde die Satzung über die richtskonzepte und geeigneter Medi- rufliche Herausforderungen vorberei- Erstattung der notwendigen Schüler- en und Vorschläge für Unterrichtsein- tet. Gruppenworkshops für und von El- beförderungskosten zum 1. Septem- heiten. Darüber hinaus spielt die Be- tern und Schülern zum Thema Berufs- ber 2012 angepasst. Schüler der wei- gleitung und Mitwirkung bei der Durch- orientierung sowie weitere Bausteine terführenden Schulen, die eine Zeit- führung verschiedener Projekte und wie Patenprogramme oder Coaching karte des Ausbildungsverkehrs erwer- Unterrichtsvorhaben eine wichtige Rol- werden organisiert. ben, erhalten zu den entstehenden le. Auch zur Beratung und Unterstüt- notwendigen Beförderungskosten nun zung bei der Medienentwicklungspla- 3.7 Schülerbeförderung zu kreisei- einen einheitlichen Zuschuss in Höhe nung (MEP) kann die medienpädago- genen Sonderschulen von fünf Euro im Monat. Die Grund- gische Beraterin hinzugezogen wer- und Sonderschüler einschließlich der den. Im Jahr 2012 lag ein besonderer Die Landkreisverwaltung ist für die Or- Gemeinschaftsschüler der Klassen 1 Schwerpunkt der Beratung im Bereich ganisation und Abrechnung der Schü- bis 4 erhalten wie bisher einen Zu- „Medienerziehung früh beginnen“, ei- lerbeförderung zu den kreiseigenen schuss in voller Höhe des Fahrpreises. ner Initiative des Landes, die den Me-
Geschäftsbericht 2012 – Amt für Schulen, Bildung, ÖPNV, Kultur Seite 79 dieneinsatz in der Grundschule unter- ters lagen im zurückliegenden Jahr in zurückblicken, die im Juni 2012 im sucht und fördert. Zusammen mit der der Datenschutzberatung der Lehrer und rund um das Kreismedienzentrum Turmbergschule in Königshofen wird sowie in der Vorstellung sogenannter stattfand. In Zusammenarbeit mit dem in einem mehrjährigen Pilotprojekt der „digitaler Schultaschen“. Staatlichen Seminar Bad Mergentheim Erfolg des frühen Medieneinsatzes im sowie den Medienzentren der benach- Unterricht untersucht. 4.3 Schulkinowoche barten Kreise wurde an zwei Tagen in 50 Seminaren und Workshops präsen- 4.2 Dezentrale Schulnetzberatung Im März 2012 wurde in Zusammenar- tiert, diskutiert, geschnitten, vertont, beit mit dem Landesmedienzentrum, animiert, gezockt, hinterfragt und er- Der Dezentrale Schulnetzberater er- dem Verband der Filmwirtschaft und kundet. Über 200 Lehrerinnen und gänzt die Tätigkeit der zentralen Schul- örtlichen Kinobetreibern wieder die Lehrer ließen sich durch echte Fach- netzberatung am Landesmedienzen- landesweite Schulkinowoche durchge- leute über den sinnvollen Einsatz von trum Baden-Württemberg (LMZ) vor führt. Lehrer hatten die Möglichkeit, Medien im Unterricht ebenso wie über Ort und ist für die Schulen und Schul- mit ihren Schulklassen in einem Kino aktive Medienproduktion informieren. träger im Landkreis direkter Ansprech- ausgewählte Spielfilme zu sehen so- Als Referenten waren Medienpädago- partner in Sachen Medienentwick- wie diese Filme vor- und nachzuberei- gen aus den Kreismedienzentren Tau- lungsplanung. Er steht Schulträgern ten. Das KMZ sorgte für einen Teil der berbischofsheim, Buchen, Künzel- wie Schulen beratend zur Seite und un- Werbung, die Vorbereitung der Lehrer, sau, Crailsheim, Heidelberg und Mos- terstützt das Fortbildungsangebot des stellte geeignetes Unterrichtsmateri- bach, aus dem Landesmedienzentrum Kreismedienzentrums von technischer al zur Verfügung und führte die Film- Stuttgart sowie der Firmen Medien- und pädagogischer Seite. So fanden besprechungen nach dem Kinoerleb- LB aus München und VS aus Tauberbi- auch im Jahr 2012 viele Veranstaltun- nis durch. schofsheim geladen. Die Angebotspa- gen der Netzwerkberater an den ein- lette reichte von psychologischen und zelnen Schulen im Schulungsraum des 4.4 Medienwerkstatt 2012 – rechtlichen Aspekten der Mediennut- Kreismedienzentrums statt, wo den Tage der Medienkompetenz zung über den Einsatz von interaktiven Netzwerkern auch ein spezielles La- Medien, iPads und Whiteboards bis zur bornetz zur Verfügung steht. Schwer- Auf eine mehrjährige Tradition kann Erstellung kleiner Trickfilme und Ge- punkte der Arbeit des Schulnetzbera- die „Distelhäuser Medienwerkstatt“ dichtsvertonungen. 4.5 Schulungen, Seminare, Workshops Auch im Jahr 2012 fanden in den Räu- men des KMZ wieder vielfältige Fortbil- dungsveranstaltungen im Bereich Me- dienpädagogik, -technik und -didak- tik statt, die überwiegend von Lehrern besucht wurden. Zu den Aktivitäten im KMZ gehören eigene Veranstaltun- gen, oft in Zusammenarbeit mit dem Landesmedienzentrum (zum Beispiel zu den Themen digitaler Videoschnitt, Präsentationen mit digitalen Fotos, Medienpädagogische Fachberatung im Kreismedienzentrum. Medienrecherche, Hörspielprodukti-
Seite 80 Geschäftsbericht 2012 – Amt für Schulen, Bildung, ÖPNV, Kultur on, Trickfilm). Weitere Veranstaltungen tionen mit der Firma Smart Technolo- passende Ausrüstung für eine Veran- fanden gemeinsam mit den Schulamts- gies sowie seit 2011 auch mit der VS staltung geht. Arbeitskreisen Multimedia und Netz- lassen eine weiter steigende Nachfra- werke (zum Beispiel Homepageerstel- ge erwarten. 5. Kreisarchiv lung für Schulen, Benutzerverwaltung in Netzwerken) sowie mit dem Staat- Wie immer sehr stark gefragt war die In Publikationen, Vorträgen, Ausstel- lichen Seminar in Bad Mergentheim Medientechnik, deren Wartung und lungen und Führungen werden die ar- (zum Beispiel Medieneinsatz in den Verwaltung dementsprechend immer chivischen Quellen und die daraus ge- Fächern, Multimediawoche, Präsenta- mehr Aufwand erfordert. Neu hinzuge- wonnenen Forschungsergebnisse ei- tionsprüfungen) statt. Hinzu kommen kommen sind die Tablet-PCs, die von nem breiteren Publikum vorgestellt. Veranstaltungen anderer Dienststel- vielen Lehrern als ideale Unterrichts- Beiträge finden sich zum Beispiel in len des Landratsamtes sowie externer hilfen gesehen werden. Das Kreisme- den vom Landesarchiv Baden-Württem- Stellen (zum Beispiel Baumschnittkur- dienzentrum unterstützt die Schulen berg herausgegebenen Archivnach- se des Kreisverbandes für Obst, Garten hier mit mehreren Sätzen iPads sowie richten – einer Zeitschrift, die kosten- und Landschaft, Jagdscheinausbildung mit entsprechenden Fortbildungen und los an Interessierte abgegeben wird. des Kreisjagdverbandes, EDV-Schu- Unterrichtsmaterialien. Mit dem Verleih Beim Festakt „1000 Jahre Gissigheim“ lungen für Mitarbeiter des LRA). Der von Beamern, Notebooks, GPS-Gerä- am 29. Januar hielt die Kreisarchivarin hohe technische Ausrüstungsgrad der ten, Mikroskopen, Camcordern, Foto- einen Vortrag zum Thema „Klösterli- Räumlichkeiten – insgesamt vier inter- apparaten, Mikrofonen, Verstärker- cher Besitz, adlige Herrschaft, dörfli- aktive Tafelsysteme, zwei voll ausge- und Lichtanlagen, Leinwänden und vie- che Gemeinschaft – Gissigheim im Lauf stattete Computerräume, Netzwerkver- lem mehr unterstützt das Kreismedien- der Jahrhunderte“. bindungen und Beamer – kommt den zentrum nicht nur Schulen im Kreis – Veranstaltern dabei zu Gute. sei es im Unterricht oder bei Veranstal- Am 5. Oktober fand in Niederstetten tungen –, sondern auch Vereine und der vom Kreisarchiv organisierte 23. 4.6 Medien- und Technikbestand Stadtverwaltungen, wenn es um die Tag der Heimatforschung statt. Dieses Trotz einer steigenden Anzahl von Nut- zern der Online-Lizenzen, die in die- sem Jahr vom Kreismedienzentrum für die Schulen des Kreises erworben wur- den, blieben die Zahlen im Medienver- leih auf hohem Niveau. Es ist jedoch eine starke Verlagerung weg von den analogen hin zu digitalen Medien fest- zustellen. Dem trägt das KMZ durch die schrittweise Digitalisierung des Medi- en- und Technikbestandes Rechnung. Gerade im Zusammenhang mit der zunehmenden Verbreitung interakti- ver Tafelsysteme steigt die Nachfrage nach hochwertigen Unterrichtsmedien, welche durch interaktive Elemente für den Einsatz an diesen Whiteboards op- Ein kompetentes Mitarbeiterteam im Kreismedienzentrum berät in Fragen rund um timiert wurden. Bestehende Koopera- moderne Medien.
Geschäftsbericht 2012 – Amt für Schulen, Bildung, ÖPNV, Kultur Seite 81 Jahr wurde den teilnehmenden Mitglie- 2381 Archivalien im Umfang von 97,6 dern der Heimatvereine und interes- laufenden Metern wurden im Berichts- sierten Personen das Thema „Ländli- jahr durch Titelaufnahmen neu erfasst che Armut im Schatten des Wirtschafts- und inhaltlich erschlossen. Darunter wunders – Entwicklungen in den Oden- befinden sich auch über 2000 Perso- wald-Kreisen zwischen 1949 und nenstandszweitregister aus dem ge- 1970“ vorgestellt. samten Kreisgebiet mit einem Umfang von 91,0 laufenden Metern. Dem Ziel, Zum ÖPNV-Tag am 21. Oktober in Wert- alle Bestände des Kreisarchivs im Ar- heim gestaltete das Kreisarchiv eine chivintranet und, soweit archivische Ausstellung zum 100-jährigen Beste- Sperrfristen nicht entgegenstehen, hen der Maintalbahn auf der Strecke auch im Internet für Recherchen zur Stadtprozelten-Wertheim. In der dazu Verfügung zu stellen, ist das Kreisar- erschienenen Sonderbeilage der Wert- chiv damit ein weiteres Stück näher ge- heimer Zeitung wurde die Geschichte rückt. dieser Bahnstrecke erläutert. Neben der Überlieferung des Landkrei- Das Kreisarchiv als Dienstleistungsein- Verzeichnete und verpackte Archivalien ses werden auch die nicht hauptamtlich richtung berät bei der Suche nach hi- im Kreisarchiv in Bronnbach. besetzten Stadt- und Gemeindearchive storischen Unterlagen, recherchiert des Main-Tauber-Kreises vom Kreisar- gegebenenfalls in den im Archivver- gebiet Heimatpflege. Für den umfang- chiv betreut. Die Kommunen Freuden- bund verwahrten Quellen und legt Nut- reichen Zugang an Gebäudebrandver- berg, Igersheim, Königheim, Külsheim, zern sperrfristfreie Akten zur Einsicht- sicherungsunterlagen konnte in der Tauberbischofsheim (Ortsteil Distel- nahme im Lesesaal des Archivs vor. Kaufmännischen Berufsschule in Tau- hausen) und Wittighausen wurden ar- Etwa 130 Kunden an circa 510 Benut- berbischofsheim ein Ausweichquartier chivfachlich beraten. In zwei Gemein- zertagen (wenn eine Personen an drei gefunden werden, da wegen der beste- den wurden umfangreiche Altaktenbe- Tagen kommt, sind dies zum Beispiel henden Kapazitätsprobleme in Bronn- stände auf Aufbewahrungswürdiges drei Benutzertage) nutzten die Be- bach eine Einlagerung derzeit nicht durchgesehen und wurde nicht archiv- stände des Kreisarchivs und der Ver- möglich ist. Der Gesamtumfang be- würdiges Schriftgut zur Kassation frei- bundpartner, circa 420 schriftliche An- hördlicher Schriftgutabgaben beläuft gegeben. Im Jahr 2011 übernomme- fragen wurden verbundweit beantwor- sich auf 98,3 laufende Meter. ne Unterlagen der Stadt Freudenberg tet. Für das Landratsamt wurden 33 (Ortsteil Wessental) wurden dem Orts- Aktenanforderungen, in der Hauptsa- Die Bemühungen von Landkreis und archiv eingegliedert. che nach Bauakten, Staatsangehörig- Archivverbund zur Erweiterung der Ma- keits- und Einbürgerungsunterlagen, gazine in Bronnbach sind bisher noch Die Arbeitsabläufe bei der Fortführung bearbeitet. ohne positives Ergebnis. Solange sich der im Kreisarchiv verwahrten Perso- keine Lösung abzeichnet, können Ak- nenstandszweitregister wurden im Jahr Im Bereich Aktenaussonderung und ten weiterhin nur in begrenztem Um- 2011 geändert. Das Kommunalamt, zu Aktenübernahme wurden hauptsäch- fang übernommen werden. dessen Aufgabenbereich diese Tätig- lich Unterlagen des Tourismusver- keit gehört, übernahm einen Teil der bands „Liebliches Taubertal“ und des Den Sammlungsbeständen konnten Eintragungen mit eigenem Personal, Amts für Schulen, Bildung, ÖPNV und durch Schenkung und Kauf vor allem so dass die Aufarbeitung der Rück- Kultur bewertet. Ins Kreisarchiv über- Fotos und Postkarten, aber auch digi- stände glücklicherweise vorangekom- nommen wurden Akten aus dem Sach- tale Unterlagen angefügt werden. men ist.
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