AMTSWECHSEL AN DER KSH MÜNCHEN: Prof. Dr. Birgit Schaufl er wird Präsidentin, Prof. Dr. Andreas Schwarz wird Vizepräsident für Studium und Lehre
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Ausgabe 3 | 2021 AMTSWECHSEL AN DER KSH MÜNCHEN: Prof. Dr. Birgit Schaufler wird Präsidentin, Prof. Dr. Andreas Schwarz wird Vizepräsident für Studium und Lehre www.ksh-muenchen.de
EDITORIAL Liebe Leserinnen, liebe Leser, wie Sie an Editorial 2 unserem Magazin unschwer erkennen können: In den News 3 letzten Monaten war an unserer Hochschule einiges los. So konnten wir z. B. an unserem Campus Benediktbeuern Amtswechsel in der Hochschulleitung 4 das neue Zentrum Natur Kunst Medien eröffnen; verbuchen Die neue Präsidentin im Interview 6 eine erfolgreiche Auftaktveranstaltung mit der zweiten Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München zum Das neue Ellen-Amann-Seminarhaus am Campus München Frauen-Mentoring-Programm „KSHer“ und freuen uns ist eingeweiht 8 über die rege Teilnahme an unseren vielfältigen Fachtagen. Eröffnung des Zentrums Natur Kunst Medien am Campus Benedikbeuern 11 Trotz zeitlicher Verzögerungen durch die Corona-Pande- mie ist es gelungen, das neue Ellen-Ammann-Seminar- KSHer – Gelungener Auftakt des Frauen-Mentorings haus am Campus München feierlich einzuweihen. So groß an der KSH 13 wie die Freude am Ereignis, so positiv fielen auch die Klassentreffen der Ehemaligen der „Höheren Fachschule Grußworte aus. Generalvikar Christoph Klingan, Erzbistum für Sozialpädagogik in Aufbauform“ 14 München und Freising – der neben einem Grußwort auch Digitaler Infotag zu den Masterstudiengängen 15 die Segnung des Hauses übernahm – sprach von dem „Mut, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen“. Die KSH auf der Messe Einstieg 16 Bernd Sibler, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft Erfolgreicher Re-Start: die ConSozial 2021 17 und Kunst, würdigte wiederum das „klare Bekenntnis der KSH München zu einer Bildungsarbeit mit einem hohen Praxisseminar „Bildungsarbeit mit Erwachsenen“: Anspruch an Wertevermittlung.“ Lesen Sie dazu ab S. 8 Expertinnen erzählen … 18 des Magazins. Engagement stabilisiert die Demokratie: 5. Ehrenamtskongress Bayern 20 Nicht zuletzt hat die Hochschule zwei Positionen in ihrer Hochschulleitung neu vergeben: Prof. Dr. Birgit Schaufler MUZA: das Musikvideo „People help the People“ 22 wird ab 1. Januar 2022 Präsidentin, Prof. Dr. Andreas Schwarz Fachtag „Community Organizing: ein Thema übernimmt das Amt des Vizepräsidenten für Studium und für die Soziale Arbeit“ 24 Lehre. Beide Kandidaten dürfen sich über eine hohe Wahl- beteiligung und großen Zuspruch freuen. Lesen Sie ab Digitaler Fachtag „Demenz und Kultur“ 26 Seite 4 u. a. auch ein Interview mit der Präsidentin. Wanderausstellung „Stille Heldinnen“ 27 Wir wünschen Ihnen eine besinnliche Weihnachtszeit und Lesung im Kompetenzzentrum »Zukunft Alter«: einen guten Start ins neue Jahr – und freuen uns auf die Mehr Mut zum Altern 29 gemeinsamen Themen in 2022. Angewandte Forschungsethik an der KSH München 30 Ihre KSH-Hochschulkommunikation KSH-Forschung: (Begleit-)Forschung zur Einführung der neuen Pflegeausbildungen, Covid-19-Pandemie, zu häuslicher Gewalt, Qualitätsmerkmalen bayerischer Mehr- generationenhäuser, zur Integrierten Sozialraumplanung in Bayern 31 Internationales 38 Mit-Denken: die neue IF-Online-Vortragsreihe 42 Buchtipps 44 Publikationen 48 Personalia 51 Impressum 52 2
K S H - KO M PA K T Zwei Studierende der KSH München KSH-Absolventin mit dem Hoch- für den 23. Jahrgang der Bayerischen schulpreis 2021 der Landeshaupt- Elite Akademie (BEA) ausgewählt stadt München ausgezeichnet Das Referat für Arbeit und Wirtschaft (RAW) der Landes- hauptstadt München hat am 7. Juli den Hochschulpreis 2021 verliehen. Für diese mit 5000 Euro dotierte Auszeich- nung können sich Studierende mit einer Abschlussarbeit bewerben, die sich mit einem Thema auseinandersetzt, das für die Stadt München oder die Stadtverwaltung in Nach einem umfangreichen Auswahlprozess steht der wirtschaftlicher, kultureller, stadtplanerischer oder stadt- 23. Jahrgang der BEA (Bayerische Elite Akademie) fest. entwicklungspolitischer Hinsicht relevant ist. 19 Frauen und 21 Männer aus elf bayerischen Hochschulen wurden nach einem dreistufigen Auswahlprozess in die Unter den PreisträgerInnen ist die Absolventin Johanna Stiftung aufgenommen. Für sie beginnt eine zweijährige, Sailer, die an der KSH zunächst den Bachelorstudiengang studienbegleitende Weiterbildung zum Thema Führung Soziale Arbeit und im Anschluss den Masterstudiengang und Verantwortung. Angewandte Sozial- und Bildungswissenschaften studiert hat. Ihre Masterarbeit zu dem Thema „Der Fachkräftewech- Mit dabei sind Lena Pöhlmann, Soziale Arbeit (B.A.) und sel im Stadtjugendamt München an der Schnittstelle Anna Theresa Zahlten, Masterstudiengang Management zwischen Bezirkssozialarbeit und Vermittlungsstelle – Eine von Sozial- und Gesundheitsbetrieben an der KSH München. quantitative Erhebung der AdressatInnenperspektive“ Die beiden erwartet eine Ausbildung mit mehrwöchigen wurde mit dem 3. Platz des Münchener Hochschulpreises Präsenzphasen in der vorlesungsfreien Zeit, persönliches prämiert. Gutachter an der KSH München: Prof. Dr. Daniel Coaching durch hochrangige Mentoren aus der Wirtschaft, Flemming und Prof. Dr. Peter Lenninger. eine von Tutoren begleitete Projektarbeit im interdiszipli- nären Team sowie Auslandsreisen nach Brüssel und Asien. Die Laudatio von Prof. Dr. Peter Lenninger zur Preis- verleihung findet sich auf der Startseite der KSH-Webpage Prof. Dr. Clemens Koob, Professor für Management in Pflege unter „News“. und Gesundheit an der KSH München und Vertrauens- dozent der BEA an der KSH München, freut sich: „Wir begrüßen es sehr, dass sich zwei unserer Studierenden für das Programm der BEA qualifiziert haben. Sicherlich stellt es eine Bereicherung und Raum für persönliche Entwick- lung dar, wenn Stipendiatinnen und Stipendiaten aus verschiedenen Disziplinen zusammen kommen, um über Fragen von Leadership, Wirtschaft, Gesellschaft und Ethik zu diskutieren.“ In einer der 2022er-Ausgaben der KSH-News ist ein Interview mit den beiden Studentinnen geplant. v. l. n. r.: Prof. Dr. Peter Lenninger, Johanna Sailer, Wirtschafts- referent Clemens Baumgärtner Bildquelle: Referat für Arbeit und Wirtschaft 3
DIE HOCHSCHULE Präsidialer Amtswechsel Prof. Dr. Birgit Schaufler wird Präsidentin der KSH München Prof. Dr. Birgit Schaufler tritt im Januar ihr Amt als neue von vier Jahren zur Präsidentin. Sie ist die erste Frau in Präsidentin der Katholischen Stiftungshochschule Mün- diesem Amt in der 50jährigen Geschichte der Hochschule; chen mit ihren beiden Hochschulstandorten in München vor ihr wurde die KSH München von sechs Präsidenten und Benediktbeuern an. Sie folgt auf Prof. Dr. Hermann geleitet. Prof. Dr. Schaufler übernahm bereits kurz nach Sollfrank, der die Hochschule in zweiter Amtszeit leitete ihrer Berufung zur Professorin für Pädagogik im Jahr 2009 und im Oktober 2021 als Vorstandsvorsitzender zum wichtige übergreifende Hochschulaufgaben, darunter das Caritasverband der Erzdiözese München und Freising Amt der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten und den wechselte. Mit der Neuwahl der Präsidentin geht auch Vorsitz in mehreren Senatsarbeitsgruppen. Vor fünf Jahren die Wahl von Prof. Dr. Andreas Schwarz zum Vizepräsi- (2016) wurde sie von der Versammlung der Hochschule denten Studium und Lehre einher. zur Vizepräsidentin für Studium und Lehre gewählt, nach ihrer Wiederwahl startete sie 2020 in eine zweite Amtszeit. Nun ist es offiziell: Die bisherige kommissarische Präsiden- Aufgrund des Ausscheidens des damaligen Präsidenten tin und Vizepräsidentin für Studium und Lehre Prof. Dr. übernahm sie Ende September 2021 die kommissarische Birgit Schaufler tritt zum 1. Januar 2022 ihr Amt als neue Leitung der Hochschule, nun sprach ihr die Hochschule in Präsidentin der Katholischen Stiftungshochschule München überzeugender Weise ihr Vertrauen aus und wählte sie zu an. Sie wurde am Freitag, 10. Dezember 2021, von der Ver- ihrer Präsidentin. sammlung der Hochschule gewählt. Der Stiftungsrat der Trägerstiftung bestätigte die Wahl der Hochschulmitglieder Die Wahl von Professorin Birgit Schaufler zur neuen Prä- und Stiftungsratsvorsitzender Kardinal Dr. Reinhard Marx sidentin der Katholischen Stiftungshochschule München bestellte Prof. Dr. Birgit Schaufler für eine erste Amtszeit verspricht die Fortschreibung der Traditionslinien und zu- gleich wichtige Impulse für die Erneuerung und Weiterentwicklung der Hochschule. „Die Kraft der KSH liegt in ihrer Konzentra- tion auf die Bereiche Soziale Arbeit, Erzie- hung und Bildung, Gesundheit und Pflege. Wir qualifizieren die nächste Generation für die Arbeit mit, für und an Menschen und dies auf dem stabilen Fundament eines christlichen Wertegefüges mit Fokus auf dem ganzen Lebensweg – vom Geborenwer- den bis zur palliativen Pflege und spirituellen Begleitung Sterbender. Das ist einzigartig“, sagt Prof. Dr. Birgit Schaufler und hebt da- rüber hinaus die starken Netzwerke der KSH in Wissenschaft, Berufspraxis, Kirche und Politik sowie die Kooperationen mit Partner- organisationen im In- und Ausland hervor, die die Hochschule über Jahrzehnte hinweg (Bild oben: erste Reihe, v. l. n. r.) In Erwartung der Wahlergebnisse: Prof. Dr. Birgit Schaufler und Prof. Dr. Andreas Schwarz mit dem Altpräsi- denten Prof. Dr. Hermann Sollfrank 4
DIE HOCHSCHULE aufgebaut hat. Dieses spezifische Profil zu schärfen, die Kontext von Digitalisierung, Globalisierung, ökologischer Fachlichkeit interdisziplinär zu bündeln und die Stärken Krise, demographischem Wandel und Fachkräftemangel. in Lehre, Forschung und Entwicklung, Weiterbildung und Wir werden gebraucht“, sagt die neue Präsidentin und ver- Transfer auch vor dem Hintergrund des neuen Hochschu- deutlicht in diesem Kontext die Notwendigkeit personeller linnovationsgesetzes zur Geltung zu bringen, sieht sie als und finanzieller Ressourcen. „Die KSH wird weiterhin ihren ihre Aufgabe an. Kernauftrag in Forschung und Lehre in exzellenter Weise erfüllen. Darüber hinaus wollen wir Wirkung in die Gesell- Sie betont die Bedeutung der KSH München in gesellschaft- schaft hinein entfalten, im Bereich der Weiterbildung Zu- lichen Zusammenhängen: „Die KSH besitzt die wissenschaft- kunftskompetenzen fördern und Freiräume für persönliche liche Expertise und Innovationsfähigkeit, um wesentliche Entwicklung und sozial-ökologische Transformation schaf- Fragen unserer Zeit zu formulieren und Antworten auf fen. Dafür die notwendigen Mittel zu sichern, wird eine aktuelle und vorhersehbare Herausforderungen zu geben. bedeutsame Aufgabe sein, der wir uns stellen.“ Unsere Fachlichkeit ist für die Gesellschaft unverzichtbar. Denn so richtig es ist, den naturwissenschaftlich-technischen Mit der Wahl der neuen Präsidentin ging die Neuwahl Fortschritt zu fördern, so wichtig sind Denk-, Diskurs- und von Prof. Dr. Andreas Schwarz zum Vizepräsidenten für Handlungsräume, die sich mit den hochdynamischen Ver- Studium und Lehre einher. Prof. Dr. Andreas Schwarz, änderungen der Gesellschaft befassen, beispielsweise im der bereits seit 1999 Lehraufträge an der KSH wahrnahm und 2010 als Professor für Politikwissenschaf- ten an die Hochschule berufen wurde, war von 2015 bis 2019 Dekan der Fakultät Soziale Arbeit am Campus München. Auch er spricht von einer „differenzierten Weiterentwicklung des Studienangebots“ und plädiert für die „starke Zusammenarbeit mit den entsprechen- den Netzwerkpartnern in Praxis, Kirche und Politik“. Einer seiner Schwerpunkte wird sein, „die Hochschule als Ort der Kommunikation, des Austausches und des Diskurses zu sichern“. Dabei wird die KSH München ihre (neu-)erwor- benen Kompetenzen im Digitalen und auch in anderen Organisationsbereichen wirkungsvoll aufgreifen: „Es wird in den kommenden Jahren auch darum gehen, die Möglichkeitsräume etablierter Strukturen auszuweiten und mit den immer wichtigeren Fragestellungen der Nachhaltigkeit und Transformation zu ver- knüpfen.“ Amtsantritt von Prof. Dr. Andreas Schwarz ist der 1. Januar, die Amtszeit dauert 4 Jahre. (Bild oben) Die Stimmen wurden digital vergeben: Die Versammlung der Hochschule bei der Wahl Beide Kandidaten durften sich über ein sehr positives Wahlergebnis freuen. am 10. Dezember. 5
DIE HOCHSCHULE „Die KSH München weist ein fachliches Profil auf, das für unsere Gesellschaft unverzichtbar ist“ Prof. Dr. Birgit Schaufler tritt im Januar berufliche Felder vorzubereiten, in und Prävention. Somit ist sie als Ak- ihr Amt als neue Präsidentin der Katho- denen Fachkräfte händeringend ge- teurin nicht nur relevant für unsere lischen Stiftungshochschule München sucht werden. Ich stelle mich in den Gesellschaft, sondern zugleich hoch- mit ihren beiden Hochschulstandor- Dienst der Hochschule, um diese attraktiv für viele Personen, die mit ten in München und Benediktbeuern Tradition fortzuschreiben. Seit zehn Menschen und für Menschen arbeiten an. Im Kurzinterview spricht die bis- Jahren bin ich Mitglied im Senat und wollen und vor einer Studienentschei- herige Vizepräsidentin (seit 2016) verantworte seit fünf Jahren als Vize- dung stehen. Ich möchte meine Er- und Professorin für Pädagogik in der präsidentin die Bereiche Studium fahrungen und meine Kompetenzen Sozialen Arbeit über ihre Motivation, und Lehre, Praxis, Alumni und Career, in der Hochschulentwicklung einbrin- zu kandidieren; ihre beruflichen und Internationales und das Qualitäts- gen, um diese hohe Relevanz unserer fachlichen Erfahrungswerte und da- management. In dieser Zeit habe ich Profilhochschule noch deutlicher zu rüber, wo sie die zentralen Entwick- die verschiedenen Wirkungsbereiche machen und zu stärken. Meine Motiva- lungsthemen der KSH München mit unserer Hochschule sehr gut kennen- tionen ist es, die Stimme der KSH in ihrem spezifischen Profil sieht. gelernt. Aber mehr als das: Ich fühle Gesellschaft, Politik und Kirche zur mich dieser Hochschule verbunden, Geltung zu bringen. Mit welcher hauptsächlichen Motiva- weil sie mit ihrem spezifischen Profil tion haben Sie sich für die Kandidatur schon immer auch Verantwortung Welche Erfahrungswerte bringen Sie als Präsidentin unserer Hochschule für die Einzelnen und die Gesellschaft für das Amt mit? entschieden? übernimmt. Sie schaut dorthin, wo Bereits zum Zeitpunkt meiner Beru- Mit ihrem attraktiven Studienangebot Fragen von Gerechtigkeit, Solidarität, fung zur Professorin für Pädagogik gelingt es der KSH seit Generationen, Menschenwürde berührt werden. Sie in der Sozialen Arbeit im Jahr 2009, junge Menschen zu bilden, sie wissen- denkt mit, auch voraus und entwickelt wurde ich vom damaligen Präsiden- schaftlich zu qualifizieren und sie auf konkrete Konzepte zur Intervention ten der KSH Prof. Dr. Egon Endres als fächerübergreifende ‚Vermittlerin‘ an der Hochschule begrüßt. Ein Begriff, der gut zu meiner Vita passt: Einer- seits bin ich Pädagogin und Sozialwis- senschaftlerin, andererseits bringe ich als Physiotherapeutin und ehemalige Leiterin des Weiterbildungsbereiches eines großen Klinikunternehmens vielfältige berufliche Erfahrungen im Gesundheitswesen mit. Vor diesem Hintergrund habe ich gelernt, die unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven und professionsbezoge- nen Entwicklungen in den Feldern, für die wir qualifizieren, in der Breite einordnen zu können. Ich kenne die Berufsfelder gut, die verschiedenen Die neugewählte Präsidentin Prof. Dr. Birgit Schaufler mit den beiden Amtsvorgängern Fachkulturen, deren Kommunikations- Prof. Dr. Egon Endres (links) und Prof. Dr. Hermann Sollfrank (rechts). strukturen – und es macht mir auf- 6
DIE HOCHSCHULE richtig Freude, mich zwischen diesen gen, ein Studium in bestmöglicher der Weiterbildung Zukunftskompe- Bereichen zu bewegen. Qualität anzubieten, auf dem aktuel- tenzen fördern und Freiräume für len Stand der Wissenschaft, orientiert persönliche Entwicklung und sozial- Dass ich vor meinem Wechsel an die an den Entwicklungen des beruflichen ökologische Transformation schaffen. KSH in leitender Funktion im Bildungs- Feldes und in einem Format, das Dafür die notwendigen Mittel zu sichern, management tätig war, erleichtert den Bedarfen der unterschiedlichen wird eine bedeutsame Aufgabe sein, mir jetzt wiederum den Zugang zum Zielgruppen entspricht. Aus diesem der wir uns stellen. Amt. Strategieentwicklung, Personal- Anspruch leitet sich eins der Entwick- wesen, Ressourcenplanung, Bildungs- lungsthemen ab: Die Sicherung und marketing: Das sind Felder, in denen Weiterentwicklung unseres Studien- ich mich jahrelang beruflich engagiert angebote im grundständigen Bereich habe, Expertise aufbauen und Erfah- wie im Bereich der Weiterbildung wer- rungswerte sammeln konnte. An mein den ein strategisches Schwerpunkthema ‚Berufswissen‘ konnte ich bereits in sein. Ebenso der Bereich des Transfers den vergangen fünf Jahren als Vize- in die Gesellschaft hinein sowie die präsidentin anknüpfen, davon werde Kooperation mit Partnerorganisatio- ich nun aber auch ganz sicher als Prä- nen aus Wissenschaft und Praxis im sidentin der KSH München profitieren. In- und Ausland. Dafür bin ich sehr dankbar, denn die fachlichen, organisationspolitischen An der Stelle möchte ich auch noch- und persönlichen Anforderungen in mals hervorheben: Die KSH besitzt diesem Amt – das konnte ich insbe- die wissenschaftliche Expertise und sondere in den letzten Monaten als Innovationsfähigkeit, um wesentliche kommissarische Vertretung wahrneh- Fragen zu formulieren und Antworten men – sind nicht gering. auf die Herausforderungen unserer Zeit zu geben. Sie weist ein fachliches Wo sehen Sie die Schwerpunkte in Profil auf, das für unsere Gesellschaft der Hochschulentwicklung in den unverzichtbar ist. Denn so richtig es kommenden Jahren? ist, den naturwissenschaftlich-techni- Das große Potential der KSH wurde schen Fortschritt zu fördern, so wich- in den letzten Jahren zum Beispiel an tig sind Denk-, Diskurs- und Hand- den innovativen Studiengangsent- lungsräume, die sich mit den hoch- wicklungen in Kindheitspädagogik, dynamischen Veränderungen der Hebammenkunde und Pflege deutlich. Gesellschaft befassen, beispielsweise Unsere Hochschule war eine der ers- im Kontext von Digitalisierung, Globa- ten in ganz Bayern, die das Bachelor- lisierung, ökologischer Krise, demo- studium Hebammenkunde einführte graphischem Wandel und Fachkräfte- Die Hochschulleitung ab Januar 2022 und auch beim primärqualifizieren- mangel. Die KSH wird weiterhin ihren (v. l. n. r.): Prof. Dr. Andreas Schwarz, den Studium Pflege (B.Sc.) haben wir Kernauftrag in Forschung und Lehre Vizepräsident für Studium und Lehre; eine Vorreiterrolle eingenommen. in exzellenter Weise erfüllen. Darüber Wolfram Freiherr von Haxthausen, Kanzler; Prof. Dr. Birgit Schaufler, Präsidentin der KSH; Dabei ist es der KSH München traditio- hinaus wollen wir Wirkung in die Ge- Prof. Dr. Martina Wolfinger, Vizepräsidentin nell ein besonders wichtiges Anlie- sellschaft hinein entfalten, im Bereich für Forschung und Entwicklung 7
DIE HOCHSCHULE Das neue Ellen-Ammann-Seminarhaus am Campus München ist eingeweiht Am 12. November 2021 wurde der Neubau am Campus Einhaltung der geltenden Hygieneregeln – kleine Seminar- München, das Ellen-Ammann-Seminarhaus, offiziell seiner einheiten statt. An eine größere Feierlichkeit war zu dem Bestimmung übergeben. Grußworte sprachen Prof. Dr. Zeitpunkt allerdings nicht zu denken. Zum Sommer 2021 kam Birgit Schaufler, kommissarische Präsidentin und Vizeprä- dann endlich ein wenig Entspannung in die epidemische sidentin der KSH München, Generalvikar Christoph Klingan, Lage und mit ihr die Aussicht auf mehr „Präsenzlehre“ und Bernd Sibler, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft eine offizielle Einweihung des Gebäudes im Wintersemester. und Kunst, Verena Dietl, Dritte Bürgermeisterin der Lan- deshauptstadt München und Anush Ghorbani, Vertreter So groß wie die Freude an dem Ereignis, so positiv fielen der StuVe München. Im Anschluss wurde das Haus geseg- die Grußworte an dem festlichen Freitagvormittag aus. net und für den Studienbetrieb freigegeben. Studierende Prof. Dr. Birgit Schaufler freut sich über den „gelungenen der KSH München konnten per Livestream an der Eröff- Neubau“ und betont, wie sehr das Ellen-Ammann-Seminar- nung teilnehmen. haus zur KSH München und ihrem Profil passt: „Es ist so transparent, einladend und offen wie unsere Hochschule Endlich war es soweit: am Freitag, 12. November, konnte und ihre Mitglieder. Das Gebäude ist für uns nicht nur das neue Seminarhaus am Campus München feierlich ein Meilenstein in unserer Hochschulgeschichte, es ist für eingeweiht werden. Obwohl schon im Frühjahr 2020 fertig- uns auch ein wichtiger Identifikationspunkt – und lädt uns gestellt, ließen es die Corona-Pandemie und damit ein- in seiner offenen Architektur und seinen vielen verschiede- hergehende Kontaktbeschränkungen und Maßnahmen im nen Sichtachsen zum (Neu-)Denken und zum Diskutieren Gesundheitsschutz zunächst nicht zu, das Seminarhaus auch ein. Danke an alle, die an der Umsetzung dieses Hauses als solches zu nutzen. Vereinzelt fanden – unter strenger mitgewirkt haben.“ Mit Bezug auf die Corona-Pandemie Die kommissarische Präsidentin Prof. Dr. Birgit Schaufler überreichte ein Dankeschön an alle maßgelblich Beteiligten. 8
DIE HOCHSCHULE spricht die kommissarische Präsidentin davon, dass „das bilden, die bereit sind, Verantwortung in der Gesellschaft Erbaute erst dann Bedeutung erlangt, wenn es mit Leben und für den Nächsten zu übernehmen.“ Hier leiste die KSH gefüllt wird.“ München durch ihr klares Bekenntnis „zu einer Bildungs- arbeit mit einem hohen Anspruch an Wertevermittlung“ Generalvikar Christoph Klingan, Erzbistum München und einen maßgeblichen Beitrag. Er ging dabei auch darauf Freising, der neben einem Grußwort auch die Segnung ein, wie wichtig soziale Orientierung, Respekt und ein Mit- übernahm, sieht das Ellen-Ammann-Seminarhaus als einen einander „auf Augenhöhe“ in einer doch so wandelbaren wichtigen Baustein des Kirchlichen Zentrums, indem Viel- und unsteten Zeit sind. „Mein Dank gebührt all denjenigen, falt zentrales Thema ist und Menschen für ein gelungenes die anderen Menschen Orientierung geben und Werte Miteinander ausgebildet werden. Der Bildungscampus vermitteln, die unsere Gesellschaft zusammenhalten.“ mit seinen spezifischen Einrichtungen beweist den „Mut, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen“, zugleich „Verantwortung übernehmen“ und „für andere einstehen“: würdigte er alle, die zu einer solchen Ausbildung „im diesen Gedanken folgend kam es zur Namensgebung „Ellen- Dienst der Gesellschaft“ bereit sind. Ammann-Seminarhaus“. Ellen Ammann war eine Pionierin der Sozialen Arbeit, bereits 1909 gründete sie die sozial- Und auch Bernd Sibler, Bayerischer Staatsminister für caritative Frauenschule als eine der Vorgängerinstitutionen Wissenschaft und Kunst, stellte in seinem anschließenden der heutigen KSH München. Verena Dietl, Dritte Bürger- Grußwort die Bereitschaft zur sozialen Verantwortung meisterin der Landeshauptstadt München und Absolventin heraus: „Unser Ziel muss es sein, junge Menschen auszu- der KSH München, hebt in ihrem Grußwort den nachhal- Ein freudiges Ereignis: Generalvikar Christoph Klingan segnete das neue Seminarhaus am Campus München. 9
DIE HOCHSCHULE tigen Einfluss der gebürtigen Schwedin für die Landes- begleitet wurde die Eröffnung des Ellen-Ammann-Seminar- hauptstadt München hervor und sieht in der Namensge- hauses durch das „Trio Well – Cojocaru“ mit Violine, Violon- bung eine folgerichtige Würdigung: „Unsere Stadt hat cello und Akkordeon. viele ihrer sozialen Einrichtungen dem Wirken und Tun von Ellen Ammann zu verdanken“, sagte sie. Zugleich be- Beitrag: Tanja Singer, Sibylle Thiede dankt sie sich bei ihrer ehemaligen Alma Mater für die Fotos: Jens Bruchhaus heutige „starke Partnerschaft“ mit der Landeshauptstadt und die stets fruchtbare Zusammenarbeit, die Theorie und Praxiszusammenbringt und weit in die Stadtgemeinschaft hineinwirkt. Bildunterschrift Anush Ghorbani, Vertreter der Studierenden, spricht von Umfragen, die er unter den KSH-Studierenden machen kon- nte und von dem positiven Feed-Back. In seiner Ansprache bedankt er sich für die „optimalen Lehr- und Lernbedin- gungen“, die „tolle technische Ausstattung“ und für die Begegnungs- und Austauschmöglichkeiten, die der Neu- bau bietet. „Die Vernetzung untereinander ist so wichtig, in unseren Professionen vielleicht sogar noch mehr als in anderen.“ Die Grußworte mündeten in die Segnung des Gebäudes durch Generalvikar Christoph Klingan und mit den Worten, dass es „so viele Wege zu Gott gibt, wie es Menschen v. l. n. r.: Generalvikar Christoph Klingan; Verena Dietl, Dritte Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München; Prof. Dr. Birgit gibt“. In guter Stimmung fanden sich die Gäste danach Schaufler, kommissarische Präsidentin der KSH München; Bernd noch zu einem Get-together im Foyer ein. Musikalisch Sibler, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst 10
DIE HOCHSCHULE Nachhaltigkeit gelingen lassen Zur Eröffnung des Zentrums Natur Kunst Medien der Katholischen Stiftungshochschule München am Campus Benediktbeuern waren hochkarätige Gäste geladen und das Thema Nachhaltigkeit wurde in all seinen Facetten beleuchtet. Neben spannenden Vorträgen präsentierte sich die Ausstellung „Offene SchutzRäume“ als eines der Praxisprojekte, die im Rahmen einer gemeinsamen Lehr- veranstaltung der Kunst- und Medienwerkstatt entstan- den sind. Außerdem bestand für die Besucher die Mög- lichkeit, das Angebot des Zentrums Natur Kunst Medien in drei Workshops selbst auszuprobieren. Die Eröffnung begann mit der Begrüßung der Hochschul- leitung, Grußworten aus der Politik und einem Vortrag aus der Wissenschaft. Ministerialrätin Dr. Elisabeth Geuss, Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, skizzierte in ihrem Grußwort die Bayerischen Nach- haltigkeitsziele und definierte Nachhaltigkeit als Quer- schnittsaufgabe für alle Hochschulen. Sie verwies dabei auf die Verankerung derer im neuen Hochschulgesetz. Prof. Dr. Martin Vogt (LMU), der als Redner eingeladen war, sprach zum Thema „Nachhaltigkeit als Solidaritäts- prinzip“ und stellte anschaulich seine These über die acht notwendigen Dimensionen dar, die gegeben sein müssen, um Nachhaltigkeit „nicht zu einer leeren Worthülse ver- kommen zu lassen“. Dabei warf er viele Fragen unserer Zeit auf und spannte den Bogen immer wieder zur katho- lischen Soziallehre. Er nannte die Hochschulen eine Stätte, um Pioniere auszubilden, die einen Transformationsprozess anstoßen. Ein Umdenken ist nötig, um einen Wandel zu wortung gegenüber unseren Nächsten und Übernächsten, gestalten, der unsere Lebensform gegenüber zukünftigen gegenüber der Umwelt und der Mitwelt wahrnehmen und Generationen rechtfertigt. nachhaltige, kreative und auf Partizipation ausgerichtete Konzepte für eine ethische Bildung entwickeln“. Studierende Diesem Appell folgt die KSH mit der Gründung des Zen- sollen durch den methodischen Ansatz „Lab-Learning“ – trums Natur Kunst Medien. Hier werden verschiedene der Verbindung von analogen und digitalen Lehr-Lern- Aktivitäten der Katholischen Stiftungshochschule München formaten in drei Werkstätten, die sich jeweils einem der zum Thema Nachhaltigkeit gebündelt – und zwar in den Bereiche Natur, Kunst und Medien zuordnen lassen – drei Dimensionen sozial, ökologisch und ökonomisch. befähigt werden, Denkmuster in Kopf, Herz und Hand zu Prof. Dr. Birgit Schaufler, kommissarische Präsidentin, weist ändern, um Nachhaltigkeit gelingen zu lassen. in ihrer Ansprache auf den hochschulischen Anspruch hin: „Wir wollen als Profilhochschule mit den Schwerpunkten v. l. n. r.: Prof. Dr. Martin Vogt (LMU), Prof. Dr. Birgit Schaufler Soziale Arbeit, Gesundheit und Bildung unsere Verant- (KSH), Prof. Dr. Michael Spieker (KSH) 11
DIE HOCHSCHULE Dabei wird auf vorhandene und bestens etablierte Struk- turen aufgebaut. Die Kunstwerkstatt ist seit Jahren ein we- sentlicher Identifikationspunkt des Campus Benediktbeuern. Mit der Medienwerkstatt hat die Medienpädagogik und die Anwendung zeitgenössischer Medien in der sozialen Arbeit einen festen Platz im Studienverlauf am Campus Benediktbeuern. Hier erarbeiten Praxispartner mit den Studierenden Modelle, um gemeinsam mit Menschen mit Beeinträchtigungen Teilhabe in, mit und durch Medien – auch gemäß der UN Behindertenrechtskonvention – zu realisieren. Im Bereich Natur ist das vom Freistaat geför- derte Projekt Natur-Land-Wirtschaft erfolgreich gestartet. Geleitet und koordiniert wird das Zentrum von Prof. Dr. Annette Eberle, Prof. Dr. Michael Spieker, Klaus Drescher und der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Tatjana Strobl. „Nachhaltigkeit soll keine leere Phrase bleiben. Dafür braucht es Kreativität, ein verändertes Verhältnis zur Natur und neue Vermittlungswege. Im Zentrum Natur Kunst Medien verbinden wir das“, sagt Prof. Dr. Michael Spieker, der für die Werkstatt „NaturenKulturen“ zuständig ist. Verantwortung wird nicht in Theorien vermittelt, sondern im Tun. In diesem Sinne steht das Zentrum Natur Kunst Medien ganz im Zeichen des Ausprobierens und Kennen- lernens. Lehre, Forschung und Praxis gehen dabei Hand in Hand. In der Vorlesungszeit wird es einen regelmäßigen Mittwochabend mit einem attraktiven Angebot geben, das Akademisches, Bürgerschaft und Kreativität zusammen- bringt – startend am 1. Dezember mit der Filmvorführung „Eine Frage der Haltung“ und einer Diskussion mit dem Regisseur. Und auch weitere Veranstaltungen sind gep- lant, die für Partner aus der Praxis und alle Interessierten geöffnet sind. Die genauen Termine finden sich auf der Website der KSH München: Die Ausstellung „Offene SchutzRäume“ wurde sehr gut angenommen. Beitrag und Fotos: Tanja Singer 12
DIE HOCHSCHULE KSHer! – Rundum gelungener Auftakt des Frauen-Mentorings an der KSH Mit dem neuen Mentoring-Programm KSHer schicken die Mentees der KSH nun in den folgenden Semestern in einem Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten, Prof. Dr. Anna abwechslungsreichen Rahmenprogramm und im persönli- Noweck und Prof. Dr. Julia Seiderer-Nack, ein innovatives chen Austausch mit Expertinnen ihren eigenen beruflichen und zukunftsweisendes Konzept zur Förderung weiblicher und persönlichen Weg voller Elan in den Blick nehmen. Studierender in den Sozial-, Pflege- und Erziehungsstudi- engängen an den Start. Grundbaustein des Mentoring- Konzepts ist die berufliche, direkte und partnerschaftliche Beziehung zwischen den Mentees und ihrer Mentorin. Dazu wurden 12 Studierende der Bachelorstudiengänge an der KSH München in einem Bewerbungsverfahren ausgewählt, die in den nächsten drei Semestern unter Begleitung erfahrener Mentorinnen neue Ziele und Vor- stellungen zu ihren Berufsperspektiven ausloten und ent- wickeln. Mit den Mentorinnen Silvia Wallner-Moosreiner (SkF Landesverband Bayern), Dr. Bettina Siebert-Blaesing (Erzbischöfliches Jugendamt), Dr. Regine Schelle (Deutsches Jugendinstitut) und Lena Heyelmann (kbo-Isar-Amper-Klini- kum) konnte die KSH dabei erfahrene Expertinnen in Füh- rungspositionen gewinnen, die ihre Mentees nun in ihrer beruflichen und persönlichen Entwicklung unterstützen, sie in ihrer Karriere voranbringen und als „role model“ Beitrag und Fotos: Prof. Dr. Julia Seiderer-Nack prägend sein können. Gelungener Auftakt mit Katrin Habenscha- den, 2. Bürgermeisterin Landeshauptstadt München Start des neuen Programms war eine festliche Abendver- anstaltung mit Mentees und Mentorinnen im neuen Ellen- Ammann-Seminarhaus der KSH am Campus München am 25.10.2021, bei der – neben Grußworten u. a. der kommis- sarischen Präsidentin Prof. Dr. Birgit Schaufler – die Key- note Speech der 2. Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München Katrin Habenschaden die angehenden Akademi- kerinnen und ihre Gäste beeindruckte. Nach einem histo- rischen Abriss über die Frauenbewegung und die Gleich- stellungsbemühungen der vergangenen 50 Jahre war es der Bürgermeisterin ein besonderes Anliegen, die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen in Sachen Chancen- gleichheit, Equal Payment, Vereinbarkeit und Sharing- Modellen von Führungsverantwortung herauszuarbeiten. Ermutigt auch von den persönlichen Lebenserfahrungen der Rednerinnen und Mentorinnen können die neuen 13
Beitrag und Fotos: Manfred Berger 14
DIE HOCHSCHULE Digitaler Infotag zu den KSH-Masterstudiengängen Am 11. November 2021 lud die KSH München zum Digita- Der Hochschule ist gelungen, virtuell einen bleibenden len Informationstag zu den konsekutiven Masterstudien- und vor allem auch positiven Eindruck bei den Studien- gängen ein. Das digitale Format der Infotage wurde im interessierten zu hinterlassen. Frühjahr/Sommer 2020 eingeführt und hat sich bereits • Vielen Dank für den strukturierten und freundlich sehr erfolgreich etabliert. gestalteten Überblick über das Master-Angebot an Ihrer Hochschule! Zu ihrem Digitalen Infotag durfte die Hochschule Studie- rende der Bachelorstudiengänge am Campus München • Die Veranstaltung war sehr informativ, es gab ausrei- und am Campus Benediktbeuern sowie viele externe Be- chend Gelegenheit, Fragen zu stellen. Herzlichen Dank! sucher begrüßen. Die Besucherinnen und Besucher konn- • Vielen Dank für diese informative und sehr schön ten sich zeitversetzt zu allen konsekutiven Masterstudien- organisierte Veranstaltung! gängen der Hochschule informieren – durch Vorträge oder aber auch in Fragerunden zum jeweiligen Studium. • Vielen Dank für das wunderbare Angebot. Auch die Idee, Das Studierendensekretariat informierte über die Bewer- Studierende der Masterstudiengänge mit einzubinden bungsmodalitäten, Zulassungsvoraussetzungen, Termine fand ich sehr gut. und Fristen. Die Studierenden der Hochschule, die sich an • Die Veranstaltung war sehr informativ und einige meiner dem Programmverlauf aktiv beteiligten, sorgten für einen noch offenen Fragen konnten beantwortet werden. lebendigen Austausch und eine Diskussion mit den Inte- ressenten auf Augenhöhe. Darüber hinaus öffneten die • Für mich ist es nochmals ein großer Schritt in meiner Fakultäten im Rahmen der Infotage zu den konsekutiven beruflichen Laufbahn, dieses Masterstudium zu absol- Masterstudiengängen ihre regulären Lehrveranstaltungen vieren. Deswegen ist es für mich besonders wichtig, für Gäste und luden ein, gemeinsam mit den Studierenden gut informiert zu sein. Durch ihr Angebot des digitalen der Hochschule in die Themen der verschiedenen „Open Infotages fühle ich mich jetzt noch mehr bestätigt, diese Class Lehrveranstaltungen“ einzutauchen. Herausforderung anzunehmen. Herzlichen Dank dafür! Mit dem digitalen Format ergreift die Hochschule die Möglichkeit, ihr Studienangebot und die Vorteile eines Der nächste Digitale Informationstag zu den konse- Studiums an der KSH München den Studieninteressierten kutiven Masterstudiengängen am Campus München findet in ganz Deutschland vorzustellen. Die Online-Befragung, am 10.11.2022 von 16.30 – 19.00 Uhr statt. die im Rahmen des Infotages durchgeführt wurde, hat ergeben, dass mehr als 45 % der Teilnehmerinnen und Weitere Infos finden Sie auf unserer Website unter Teilnehmer zum Zeitpunkt des Digitalen Infotages über 65 Informationsveranstaltungen: https://www.ksh-muenchen. km vom Campus München entfernt, 25 % mehr als 100 km de/hochschule/studienberatung/informationsveranstal- entfernt waren – und trotzdem entstand eine Nähe, wie tungen/ und unter Digitale Infotage https://www.ksh- das Feedback ergab. Ganz besonders freut sich die Hoch- muenchen.de/studieninteressierte/digitale-infotage/ schule über die hohe Zahl der externen Besucher und Besucherinnen: mehr als 65 % der Teilnehmenden waren Beitrag: Tatjana Reinholdt Studierende anderer Hochschulen und Universitäten und Berufstätige mit Bachelorabschluss. 15
DIE HOCHSCHULE KSH München auf der Messe Einstieg München am 26./27.11.2021 Die aktuellen sich rasant verändernden und verschärfen- den behördlichen Auflagen in Bayern stellten uns alle vor „Ich fand es toll, dass die Messe trotz der aktuellen Situation große Herausforderungen. Wir sind sehr dankbar, dass auf die Beine gestellt wurde. Vielen Dank an den Messever- die Messe Einstieg München am 26./ 27.11.2021 stattfin- anstalter und die Aussteller!“ sagt Florentine, Schülerin aus den und den Jugendlichen wieder einen Schritt in ihre München. Zukunft ermöglichen konnte. Elisa Bauch, Studierende der Sozialen Arbeit am Campus Insgesamt haben 2066 Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte München: und Eltern die Messe unter 2G+ Bedingungen besucht und „Trotz der Corona-Pandemie nutzten viele SchülerInnen die konnten sich bei 73 Ausstellerständen informieren. Möglichkeiten, sich am Stand der KSH München zu infor- mieren und sich einen Überblick über das Studienangebot zu verschaffen. Ich erläuterte die Voraussetzungen für ein Studium und die Studieninhalte und berichtete über die familiäre Atmosphäre am Campus München, die ich selbst sehr genieße. Einige Interessierte haben sich bereits im Vorfeld informiert und kamen zielgerichtet auf unseren Messestand zu. Mir fiel positiv auf, dass bereits sehr junge SchülerInnen die Möglichkeit der Messe wahrnahmen und sich sehr aufgeschlossen für das Studienangebot zeigten. Die meisten Gespräche führte ich über das Studienfach Soziale Arbeit, beantwortete aber auch allgemeine Fragen zum Studium an der KSH München und zu den Studien- gängen Hebammenkunde, Pflege, Kindheitspädagogik, Healthcare-Management und Religionspädagogik.“ Kick van Walbeek, Studierende der Pflegepädagogik am Campus München: Manuela Heckl, Studierende der Sozialen Arbeit am Campus „Am Samstag waren wir mit zwei Studierenden aus den Benediktbeuern, beantwortet Fragen der interessierten Bereichen ‚Soziale Arbeit‘ und ‚Pflegepädagogik‘ sowie einer Schülerinnen am Messestand der KSH München. Studiengangsreferentin der Fakultät Gesundheit und Pflege Die Hochschule sagt ein großes DANKESCHÖN! an alle, auf der Messe vertreten. Wir konnten zahlreiche, zum Teil die als Berater dabei waren: Birgit Gollor, Studiengangs- sehr ausführliche Gespräche mit den SchülerInnen und leitung Hebammenkunde (B.Sc.) / Solveigh Ludwig, Fakul- manchmal auch mit deren Eltern führen. Besonders nach- tätsreferentin Gesundheit und Pflege / Thomas Fruth, gefragt am zweiten Messetag waren die Studiengänge Fakultätsreferent Gesundheit und Pflege / Elisa Bauch, Hebammenkunde, Soziale Arbeit und Kindheitspädagogik. Studierende der Sozialen Arbeit am Campus München / Wenn wir medizinisches Interesse bemerkten, lenkten wir Manuela Heckl, Studierende der Sozialen Arbeit am den Fokus gerne noch auf den neuen Studiengang Pflege Campus Benediktbeuern / Kick van Walbeek, Studierende B.Sc. und bei betriebswirtschaftlichem Interesse auf den der Pflegepädagogik am Campus München Studiengang Healthcare-Management.“ Bild oben: Thomas Fruth, Fakultätsreferent Gesundheit und Beitrag: Tatjana Reinholdt Pflege, führt ein Beratungsgespräch mit Studieninteressierten. Fotos: Elisa Bauch, Tatjana Reinholdt 16
DIE HOCHSCHULE Erfolgreicher Re-Start: die ConSozial 2021 in Nürnberg Die ConSozial 2021 feierte vom 10. bis 11. November 2021 tigten in der Sozialwirtschaft. Sie leisten tagtäglich einen erfolgreichen Re-Start vor Ort und auf dem Nürn- Außergewöhnliches!“ berger Messegelände. Sozialministerin Trautner, die die zwei Messetage begleitete, dankte im Anschluss allen, Über 80 Programmpunkte, darunter Podiumsdiskussionen, die zum Gelingen beigetragen haben. Fachvorträgen, Best Practices oder Workshops und rund 200 Aussteller, bestimmten das lebendige Treiben in den Die ConSozial 2021 konnte, zur großen Freude aller Betei- Messehallen. Die KSH München wurde am Gemeinschafts- ligten, endlich wieder mit persönlichen Begegnungen und stand der Bayerischen Hochschulen von Frau Prof. Dr. Tina direktem Austausch im Kongress- und Messebetrieb statt- Friederich präsentiert, die einen Kurzworkshop zum Thema finden. Bayerns Sozialministerin Carolina Trautner wies in „Personen mit ausländischen Abschlüssen zu Fachkräften ihrem Grußwort zur Eröffnung darauf hin, dass das dies- qualifizieren – BEFAS“ hielt. jährige Motto „Den Menschen im Blick – mehr denn je!“ zugleich ein Hinweis darauf sei, wie wichtig es in Krisen- Insgesamt zählte die diesjährige ConSozial über 3000 zeiten ist, für andere Menschen einzustehen: „In diesen Besucherinnen und Besucher. Sie ist somit die führende außergewöhnlichen Zeiten wollen wir einerseits alle Kongressmesse für Fach- und Führungskräfte der Sozial- Menschen – von den Kita-Kindern bis zu den Seniorinnen politik, der Sozialwirtschaft und des Sozialwesens im und Senioren – in den Fokus rücken, andererseits richten deutschsprachigen Raum. Alljährlich informieren sich Fach- wir auch ganz bewusst unser Augenmerk auf die Beschäf- besucherinnen und Fachbesucher im Messezentrum in Nürnberg an zwei Tagen über die neuesten Entwicklungen und Trends der Sozialbranche. Parallel findet der KITA-Kon- gress statt, der sich an Fach- und Führungskräfte von Kitas wendet. Die ConSozial wird vom Bayerischen Sozialminis- terium veranstaltet. Partner sind die Rummelsberger Dia- konie, die Nürnberg Messe und die Caritas Bayern. Die nächste ConSozial findet vom 7. bis 8. Dezember 2022 wieder in der Nürnberg Messe statt. Beitrag: Tatjana Reinholdt Fotos: Irene Haffa Kurzvortrag von Frau Prof. Dr. Tina Friederich zum Thema „Personen mit ausländischen Abschlüssen zu Fachkräften qualifizieren – BEFAS“ 17
D I E FA K U LTÄT E N Expertinnen der Erwachsenenbildung erzählen … Im Rahmen des Praxisseminars „Bildungsarbeit mit Erwach- nariat der Erzdiözese München und Freising. Daneben senen“ unter der Leitung von Prof. Dr. Jutta Reich-Claassen ist sie Lehrtrainerin für Biographiearbeit und verantwort- und Ulrike Will wurde auch in diesem Jahr eine Podiums- lich für die Qualifizierung von Ehrenamtlichen in der diskussion mit drei Expertinnen der Erwachsenenbildung Seniorenarbeit. organisiert und durchgeführt. Dabei hatten wir Studieren- den die Gelegenheit, die Expertinnen und ihre Arbeitsfelder Isabella Würker ist ebenfalls Absolventin des Studiums der näher kennenzulernen. Sozialpädagogik an der KSH. Nach ihrem Studium durchlief sie mehrere berufliche Stationen. Diese begannen in der Die Expertinnen Familienhilfe bei der Stadt München, gingen über Seminar- Christine Freutsmiedl ist gelernte Erzieherin mit langjäh- leitungstätigkeiten am bfz sowie Coaching und Beratung riger Berufserfahrung, u. a. in Montessori-Einrichtungen. von ALG2-EmpfängerInnen. Heute ist sie als pädagogische Deswegen bildete sie sich im Laufe dieser Tätigkeit vor Mitarbeiterin beim Projekt „mona lea“ der Münchener Volks- allem im Bereich der Montessoripädagogik weiter. Sie stu- hochschule beschäftigt. In diesem Projekt unterstützt sie dierte anschließend Soziale Arbeit an der KSH. Nach einem Migrantinnen durch gezielte Maßnahmen, sich beruflich Auslandsaufenthalt an einer Brennpunktschule in Brasilien und sprachlich so zu qualifizieren, dass sie einen Neu- oder begann sie ihre Tätigkeit bei der Montessori21 Akademie Wiedereinstieg in das Berufsleben schaffen können. als Referentin für Erwachsenenbildung. Dort organisiert und leitet sie Fortbildungen für Eltern und Fachpersonal, Definition von Erwachsenenbildung wie zum Beispiel Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter. Wie würden die drei Expertinnen Erwachsenenbildung für sich definieren? Diese Frage war zentral für unsere Karin Wimmer-Billeter studierte vor vielen Jahren Sozial- Podiumsdiskussion. In einem Punkt, möchten wir vorweg- pädagogik an der KSH in München. Mehr als 25 Jahre lang nehmen, waren sich alle Expertinnen einig: Erwachsenen- war sie verantwortlich für die Bereiche der Seniorenbildung bildung bedeutet, Raum zu schaffen für ein lebenslanges und Freiwilliges Engagement im Münchner Bildungswerk. Lernen. Isabella Würker definiert für sich Erwachsenen- Seit 01.03.2021 ist sie nun Referentin für Seniorenbildung bildung außerdem als ein Geländer, das im Wandel der und intergenerationelle Bildung im Erzbischöflichen Ordi- Zeit, der Modernisierung und Digitalisierung Halt geben soll, um ein gelingendes Leben zu unterstützen. Christine Freutsmiedl fügt für sich eine unterstützende Funktion hinzu. In ihrem Bereich bedeutet das vor allem, Eltern bei der Erziehung und der Entwicklung ihrer Kinder zu un- terstützen oder anderen SozialarbeiterInnen diese unter- stützende Fähigkeit zu vermitteln. Karin Wimmer-Billeter definiert, dass Erwachsenenbildung durch Sozialarbeite- rInnen im Gesamten gesehen werden soll. Es steht nicht nur der Bildungsauftrag im Vordergrund, sondern auch die lernende Gruppe an sich. Das Ziel ist es, nicht nur zu lehren, sondern auch soziale Kontaktaufnahme zu fördern. Denn besonders Menschen in höheren Lebensaltern haben das Problem, zunehmend zu vereinsamen. Bild oben: Die Studentinnen und Studenten des Praxisseminars Die Expertinnen, v. l. n. r.: Isabella Würker, Christine Freutsmiedl, bekamen einen sehr guten Einblick in die Welt der Erwachsenen- Karin Wimmer-Billeter bildung. 18
D I E FA K U LTÄT E N Besonderheiten in der Erwachsenenbildung Wir haben uns als Studierende gefragt, was den jewei- ligen Bereich der Expertinnen in der Erwachsenbildung besonders macht. Dabei waren sich alle drei einig: „Der Anspruch an das Bildungsangebot ist ein anderer als der von Kindern.“ Das Angebot muss viel differenzierter an die Zielgruppe angepasst sein. Bei Isabella Würker ergibt sich eine weitere Besonderheit: Im Projekt mona lea sol- len nicht nur sprachliche und berufliche Qualifikationen vermittelt werden, sondern es besteht auch ein Integra- tionsauftrag. Außerdem müssen die TeilnehmerInnen Er- gebnisse erbringen, da das Projekt staatlich gefördert und nur so lange subventioniert wird, wie es Erfolge – also ei- Aktiv dabei: Franziska Muselmann, Julia Pichlmeier nen Nutzen – vorweisen kann. Es handelt sich dabei nicht um einen kostenlosen Deutschkurs, wie manche Teilneh- Frauen mit Kopftuch zu stärken. Doch wie sollen wir das merinnen am Anfang denken. Karin Wimmer-Billeter be- schaffen, haben wir Studierenden uns gefragt. Die Antwor- tont vor allem die Bedeutung der verschiedenen Genera- ten der Expertinnen waren: „Habt vertrauen in euch selbst, tionen und Lebensphasen, welche bei den Angeboten der mit den Aufgaben und den Menschen zu wachsen. Nutzt Erwachsenenbildung beachtet werden müssen. Wie kann mutig die Vielfalt des Studiums. Traut euch, auszuprobieren, man dabei am besten unterstützen? Da ist Kreativität ge- sucht und nutzt jede Lernchance, die ihr bekommen könnt.“ fragt. Das Kernprinzip der Erwachsenenbildung ist wie in Wir danken den Expertinnen für diesen großartigen Ein- vielen Bereichen der Sozialen Arbeit die Zielgruppenorien- blick in ihre Welt und in ihre Erfahrungen der Erwachse- tierung. Der Bedarf muss ermittelt werden und manchmal nenbildung. Es war eine große Bereicherung für unser muss der Bedarf auch den Zielgruppen erst bewusst gemacht Praxisseminar. werden. Besonderheiten, die die Erwachsenenbildung ausmachen! Beitrag: Gözde Erkoc, Sarah Wimmer Fotos: Boris Spyker Wichtige Werte in der Erwachsenenbildung Wichtig ist es immer, auf Augenhöhe zu handeln, das Interesse der Zielgruppe zu kennen oder zu ermitteln, die Freude, Wissen zu vermitteln, die den Teilnehmenden in ihrer Lebensbewältigung helfen kann und abschlie- ßend immer ein wertschätzender Umgang mit jedem Menschen. Ein politischer Auftrag? Besonders Isabella Würker machte in einer flammenden Rede deutlich, dass Soziale Arbeit in der Erwachsenen- bildung im Besonderen auch ein politischer Auftrag ist. Es wird sich dabei weniger auf das Befinden eines Einzel- nen konzentriert als vielmehr auf einen gesellschaftlichen Auftrag. Zum Beispiel die gesellschaftliche Akzeptanz von 19
D I E FA K U LTÄT E N © Katrin Heyer Photographie „Engagement stabilisiert die Demokratie“ Joachim Gauck spricht beim 5. Ehrenamtskongress Bayern Am 1. und 2. Juli 2021 fand der fünfte Ehrenamtskongress Eine tragende Säule der Gesellschaft ist Bürgerschaftliches Bayern im Nürnberger Rathaussaal statt. Der Kongress ist Engagement. In Bayern sind rund 47 % der Bevölkerung, Treffpunkt für Verantwortliche aus allen Feldern ehren- also über 5 Millionen BürgerInnen ehrenamtlich tätig. amtlichen Engagements, wenn auch in diesem Jahr pan- Rund 800 von ihnen trafen sich zum bayerischen Ehrenamts- demiebedingt in erster Linie virtuell. Veranstalter sind das kongress in Nürnberg, pandemiebedingt erstmals nahezu Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Sozi- vollständig virtuell und mit einem Jahr Verspätung. Der ales sowie die „Hochschulkooperation Ehrenamt“ (HKE). Kongress bietet Ehrenamtlichen und Menschen, die haupt- amtlich mit Ehrenamtlichen zusammenarbeiten, ein praxis- Die HKE ist ein 2009 gegründeter Zusammenschluss der nahes und wissenschaftlich fundiertes Forum in allen Feldern TH Nürnberg, der Evangelischen Hochschule Nürnberg, des Bürgerschaftlichen Engagements. des Instituts für Fort- und Weiterbildung der Katholischen Stiftungshochschule München, der Fachhochschule Ober- Ehrenamtliches Engagement als stabili- österreich, dem Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Enga- sierendes Element in einer Demokratie gement, St. Virgil Salzburg sowie der Landesgemeinschaft Joachim Gauck, Bundespräsident a.D. (Bild unten), hielt Bayern der freien Wohlfahrtspflege. Sie bietet neben dem am Freitag einen Festvortrag vor Ort und bedankte sich Ehrenamtskongress Weiterbildungen im professionellen in seiner Rede für das ehrenamtliche Engagement in Ver- Management von Ehrenamtlichen an. „Das strategische bänden, Vereinen und Stiftungen. „Engagement ist für Freiwilligenmanagement ist eine wichtige Ressource für die Überlebensfähigkeit der offenen Zivilgesellschaft not- das Ehrenamt“, sagt Prof. Dr. Doris Rosenkranz von der TH wendig. Ehrenamtliche sind das stabilisierende Element Nürnberg. Sie ist Mitgründerin der HKE. „Unser Angebot in einer lebendigen, liberalen Demokratie.“ Dort, wo Men- richtet sich an die Verantwortlichen in den verschiedenen schen gemeinsame Ziele verfolgten, andere integrierten ehrenamtlichen Bereichen, wie Soziales, Kommunen, Kultur und Pluralismus lebten, werde ein Grundkonsens für das oder Sport – eine große Bandbreite. Gemeinsam erarbei- gesellschaftliche Zusammenleben geschaffen. Der Vortrag ten wir die Grundlagen des Managements von Ehrenamt- des Bundespräsidenten a.D. fand im historischen Rathaus- lichen auf akademischem Niveau und mit zertifiziertem saal in Nürnberg vor rund 60 Zuschauenden statt und wurde Abschluss.“ live auf der virtuellen Veranstaltungsplattform des Ehren- amtskongresses übertragen. Ebenfalls in Präsenz zu Gast war die bayerische Sozialminis- terin Carolina Trautner. Sie betonte: „Die Pandemie hat uns gelehrt: Das Ehrenamt ist so digital wie nie zuvor. Deshalb passt die Premiere des ersten virtuellen Ehrenamtskon- gresses perfekt in unsere Zeit. Hier können sich die vielen ehren- und hauptamtlich Engagierten austauschen und miteinander diskutieren, wie wir das Ehrenamt weiter vo- ranbringen. Die Pandemie hat gezeigt, welche große Be- deutung das Ehrenamt für den Zusammenhalt in unserem Land hat. Darum wollen wir die Ehrenamtlichen stärken, denn sie sind die besten Vorbilder, die wir haben können. Ihr Einsatz zeugt von dem tiefen Wunsch, etwas Sinnvolles zu tun. Sie gestalten unsere Gesellschaft und machen sie ein Stück wärmer, ein Stück sozialer. Dafür möchte ich 20
FDOI ER SFCAHK U UNL TGÄ T E N © Katrin Heyer Photographie unseren Ehrenamtlichen mit einem herzlichen ‚Vergelt’s Die Organisation des Events hatte die TH Nürnberg Gott‘ danken.“ in Zusammenarbeit mit der HKE übernommen, und war neben dem Staatsministerium Mitveranstalter des Ehrenamtskongresses. Beitrag: Prof. Dr. Andrea Dischler (Mitglied der HKE für das IF der KSH München) Quelle Bilder: Katrin Heyer Photographie Anmerkung in eigener Sache: Prof. Dr. Andrea Dischler ist seit 01.10.21 nicht mehr Vize-Direktorin des IF der KSH München; für das kommenden Studienjahr (2021/22) fungiert sie als Beauftragte des IF noch als Ansprechpartnerin für einige Kooperationspart- ner Sozialer Arbeit des IF. In einer anschließenden gemeinsamen Gesprächsrunde tauschten sich Joachim Gauck, Carolina Trautner (im Bild rechts) und der Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König auf dem Podium aus. Die Mitglieder der HKE waren im Anschluss an das Podium zum Austausch mit den Betei- ligten bei einem Mittagsbüfett im Innenhof des Nürnberg Rathauses eingeladen. In dieser Runde fand ein angeregter, lockerer und gutgelaunter Austausch statt. Einer der Schwerpunkte: digitales Ehrenamt An beiden Tagen des Kongresses erhielten die Teilneh- menden in über 50 interaktiven Workshops mit Referie- renden aus Deutschland, Österreich und England span- nende Einblicke in die Welt des Ehrenamts. Unter anderem beschäftigen sie sich mit dem Beitrag des Ehrenamts zur Integration geflüchteter Menschen, rechtlichen Fragen oder dem gelungenen Einsatz von Social-Media-Arbeit im Ehrenamt. Bedingt durch die Pandemie-Erfahrungen des letzten Jahres lag ein Fokus auch auf dem digitalen Ehren- v. l. n. r.: Prof. Dr. Doris Rosenkranz (TH Nürnberg/HKE), amt. Darüber hinaus bot die erstmals virtuelle Kongress- Prof. Dr. Andrea Dischler (KSH München/HKE), Prof. Dr. Tilman welt in den Pausen zahlreiche interaktive Vernetzungs- Botsch, (Vizepräsident Forschung & Transfer, TH Nürnberg), Prof. Dr. Helene Ignatzi (EVH Nürnberg/HKE), Andrea Gerlach- und Unterhaltungsmöglichkeiten für alle Teilnehmenden. Newman (Kanzlerin TH Nürnberg), Bundespräsident a.D. Joachim Gefördert wird der Ehrenamtskongress vom Bayerischen Gauck, Dr. Thomas Röbke (Geschäftsführer „Landesnetzwerk Staatsministerium für Arbeit, Familie und Soziales. Bürgerschaftliches Engagement Bayern“/HKE) 21
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