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SICHERE P.b.b. | 11Z038824M | ÖGB-Verlag, 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1 | Retouren an PF 100, 1350 Wien ARBEIT Ausgabe 5 2016 ALTERNSGERECHTES ARBEITEN Gesund durch das gesamte Erwerbsleben FIT2WORK19 Die Arbeitsfähigkeit fördern SCREENING GESUNDES ARBEITEN 30 „Cinderella“ unterstützt die Evaluierung PSYCHOLOGIE38 Welche Ressourcen braucht der Mensch? (1)
Besuchen Sie uns im Internet: SICHERE P.b.b. | 11Z038824M | ÖGB-Verlag, 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1 | Retouren an PF 100, 1350 Wien ARBEIT Ausgabe 5 2016 ALTERNSGERECHTES ARBEITEN Gesund durch das gesamte Erwerbsleben FIT2WORK 19 Die Arbeitsfähigkeit fördern SCREENING GESUNDES ARBEITEN 30 „Cinderella“ unterstützt die Evaluierung PSYCHOLOGIE 38 Welche Ressourcen braucht der Mensch? (1) www.sicherearbeit.at www.auva.at
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INHALT IMPRESSUM Medieninhaber: Für immer jung Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) Adalbert-Stifter-Straße 65 1200 Wien „Arbeit ist dann als alternsgerecht zu bezeichnen, wenn sie vom Er- Tel. +43 5 93 93-22903 werbseinstieg bis zum Pensionsantritt ausgeübt werden kann, ohne dass www.auva.at sie (dauerhaft) schädigende Einflüsse auf die körperliche, geistige und DVR: 0024163 Umsatzsteuer-Identifikationsnummer: ATU 162 117 02 soziale Gesundheit der Arbeitenden hat.“ Dies ist der Leitsatz der Prä- ventionsaktivitäten der AUVA beim aktuellen Schwerpunkt „Alternsge- Herausgeber: rechtes Arbeiten“. Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) 1200 Wien, Adalbert-Stifter-Straße 65, Tel. +43 5 93 93-22 90 3 Zusätzlich zu den unverändert weiterlaufenden Präventionsmaßnahmen Beauftragter Redakteur: für eine sichere und gesunde Arbeitsgestaltung widmet sich die AUVA Wolfgang Hawlik, Tel. +43 5 93 93-22907 im Rahmen der derzeit EU-weit laufenden Kampagne „Gesunde Ar- wolfgang.hawlik@auva.at beitsplätze – für jedes Alter“ verschiedenen Ansatzpunkten für Verbes- serungen. Redaktion: Wolfgang Hawlik, Tel. +43 5 93 93-22907 wolfgang.hawlik@auva.at Titelbild: Fotolia/kuzmichstudio Bildredaktion/Layout/Grafik: Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes GmbH 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1 sicherearbeit@oegbverlag.at Art-Director: Peter-Paul Waltenberger peterpaul.waltenberger@oegbverlag.at Layout: Reinhard Schön Beauftragter Redakteur Wolfgang Hawlik reinhard.schoen@oegbverlag.at Abo/Vertrieb: „Alternsgerechte Arbeit soll auch einen Beitrag leisten, die Zahl der Philipp Starlinger gesunden Lebensjahre zu erhöhen“, heißt es im Artikel ab Seite 10. Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes GmbH 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1 Dahinter steckt ein wichtiger sozialpolitischer Ansatz, der das gesamte Tel. +43 1 662 32 96-0 Sozialversicherungssystem in unserem Land betrifft: Wir werden – so abo.sicherearbeit@oegbverlag.at prognostizieren alle demografischen Vorhersagen – immer älter. Und wenn wir in Gesundheit alt werden, dann steigert dies nicht nur unsere Anzeigenverkauf: Lebensqualität massiv, sondern senkt gleichzeitig auch die Kosten, die im Dr. Bernd Sibitz Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes GmbH Gesundheitssystem für jeden Einzelnen aufzuwenden sind. 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1 Tel. +43 664 441 54 97 „Für immer jung“– wie André Heller textete – werden wir wohl kör- anzeigen.sicherearbeit@oegbverlag.at perlich nie werden. Doch man kann heute schon viel dazu beitragen, um möglichst lange „jung“ – und damit hoffentlich kerngesund – zu bleiben Erscheinungsweise: Zweimonatlich und das Leben zu genießen, meint Hersteller: Leykam Druck GmbH & CoKG, 7201 Neudörfl, Bickfordstr. 21 Ihr Der Nachdruck von Artikeln, auch auszugsweise, ist nur mit schrift- Wolfgang Hawlik licher Genehmigung des Herausgebers bzw. Verlages gestattet. Für Beauftragter Redakteur Inserate bzw. die „Produkt-Beiträge“ übernimmt die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt keine Haftung. Alle Rechte, auch die Foto: Richard Reichhart Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs.1 und 2 Urheberrechtsge- setz, sind vorbehalten. Offenlegung gemäß Mediengesetz, § 25: www.sicherearbeit.at 4 SICHERE ARBEIT
INHALT 19 ALTERNSGERECHTES ARBEITEN Arbeitsplätze und Arbeitsorganisation alternsgerecht gestalten 10 Marie Jelenko AgeMan – Brücke des Verständnisses 16 Michaela Strebl Bild: Fotolia/industrieblick fit2work-Beratungen fördern die Arbeitsfähigkeit 19 Renate Czeskleba 30 Ein Gütesiegel für alter(n)sgerechte Organisationen und Unternehmen 26 Irene Kloimüller EVALUIERUNG „Cinderella“ als Grundlage für die Messung physischer und psychischer Foto: Richard Reichhart Risikofaktoren 30 Brigitte-Cornelia Eder 38 PSYCHOLOGIE Wie viel Geld, Macht und Einfluss braucht der Mensch? (1) 38 Sylvia Rothmeier-Kubinecz STANDARDS Aktuell6 Vorschriften/Normen46 Foto: Fotolia/sergej Nivens Termine48 Produkte49 www.sicherearbeit.at AUSGABE 5-2016 5
AKTUELL 1,7 Millionen Kinder geschult Seit nunmehr 30 Jahren lernen Kinder im Rahmen der Akti- on „Hallo Auto“, sich als Verkehrsteilnehmerinnen und -teil- nehmer richtig und sicher zu verhalten. „Und jetzt voll auf die Bremse steigen!“ Seit 30 Jahren lernen Volksschulkinder beim Verkehrserziehungsprogramm „Hallo Auto“ unter anderem, den Bremsweg von Autos richtig ein- zuschätzen. Mit diesem Kurs hat der ÖAMTC in Kooperation mit der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) bisher 1,7 Millionen Kinder fit für den Straßenverkehr gemacht. „Hal- Foto: ÖAMTC/APA-Fotoservice/Schedl lo Auto“ gilt damit als erfolgreichstes Verkehrserziehungspro- gramm Österreichs und hat einen wichtigen Beitrag zur Sen- kung der Unfallzahlen geleistet. „Verkehrserziehung muss Spaß machen, und dementsprechend gestalten wir unsere Kurse“, erklärt ÖAMTC-Verbandsdirektor Oliver Schmerold. Besonders beliebt ist die Übung, in der die Schülerinnen und Schüler in extra umgebauten Autos selbst auf das Bremspedal treten dür- DI Oliver Schmerold (ÖAMTC-Verbandsdirektor) und Mag. Joachim Rauch (AUVA- fen. Bei den weiteren Übungen von „Hallo Auto“ steht das si- Präventionsabteilung) mit den Schülerinnen Lilli und Caroline chere Verhalten der Kinder als Fußgängerinnen und Fußgänger ebenso auf dem Plan wie die richtige Sicherung im Auto. Als ein besonders wichtiges Anliegen, und Vorbeugung steht da- Schwerpunkt wird den Kindern vermittelt, welche Auswirkun- bei an erster Stelle.“ „Die Aktion ist eine von vielen Präventi- gen die Reaktionszeit der Fahrerin bzw. des Fahrers und die onsmaßnahmen im Schülerbereich, die uns hilft, die Sicherheit Geschwindigkeit des Autos auf den Anhalteweg haben. Schme- der Kinder auf dem täglichen Schulweg zu erhöhen“, erläutert rold: „Je früher und öfter sich Kinder mit den Risiken des Stra- AUVA-Generaldirektor Dr. Helmut Köberl. ßenverkehrs beschäftigen, desto nachhaltiger ist die Wirkung solcher Programme. Für die AUVA ist die Sicherheit der Kinder Weitere Informationen www.oeamtc.at/kinder Mehr Sicherheit an den Schulen Um Erste Hilfe noch besser im Schul- alltag zu verankern, hat das Öster- reichische Jugendrotkreuz gemein- sam mit dem Bildungsministerium und der AUVA das neue Programm „Erste Hilfe FIT“ gestartet. Anlässlich des Internationalen Tags der Ersten Hilfe am 10. September und rechtzeitig zum Start des neuen Schuljahres präsentierte das Österrei- chische Jugendrotkreuz (ÖJRK) ge- meinsam mit dem Bildungsministerium Foto: ÖJRK/Johannes Brunnbauer und der AUVA mit „Erste Hilfe FIT“ ein neues Programm für mehr Sicherheit an der Schule. „Wir laden ab sofort alle Schulen Österreichs ein, Erste-Hilfe- fit zu werden“, sagt Renate Hauser, 6 SICHERE ARBEIT
Generalsekretärin des ÖJRK. Jedes dern zeigt ihnen auch, worauf im Ernst- fokussiert. Dies reicht von der sicher- Jahr lernen beim Jugendrotkreuz mehr fall zu achten ist. Damit werden schon heitstechnischen Betreuung über den als 100.000 Schülerinnen und Schü- in der Schule wichtige Grundlagen ge- Brandschutz bis hin zu umfassenden ler Erste Hilfe. Mit der neuen Initiative schaffen, um Erste-Hilfe-Kenntnisse in Notfallplänen. Der große Benefit die- sollen auch jene Schulen erreicht wer- der Bevölkerung zu verankern“, erklärt ses Programms ist die Einbindung aller den, die Erste Hilfe noch nicht so fest Bildungsministerin Sonja Hammer- am Schul-standort tätigen und anwe- im Schulalltag verankert haben. Jede schmid. Fachleute der AUVA waren senden Personen: Pädagoginnen und Schule startet mit einfachen Schritten von Anfang an in den Entwicklungs- Pädagogen, Schulärztinnen und -ärz- zur Bewusstseinsbildung und sam- prozess des Programmes eingebun- te, Schülerinnen und Schüler, Eltern melt Punkte für umgesetzte Maßnah- den. DI Georg Effenberger, Leiter der und Präventivfachkräfte. Dabei obliegt men. Nach Erreichen einer bestimmten Präventionsabteilung bei der AUVA, der AUVA die sicherheitstechnische Punktezahl erhält die Schule das Prä- erklärt: „Um Schulen noch sicherer und sicherheitspädagogische Bera- dikat „Erste Hilfe FIT“ für ein Schuljahr. zu machen, wird – neben Themen der tung der Schulen.“ „Das Programm Erste Hilfe FIT schafft Ersten Hilfe – vor allem das ganzheit- bei Kindern nicht nur ein Bewusstsein liche und integrative Zusammenspiel Weitere Informationen: dafür, wie wichtig es ist zu helfen, son- aller sicherheitsrelevanten Bereiche www.erstehilfefit.at Neuer Direktor der AUVA-Landesstelle Salzburg Mit Dr. Herbert Koutny wurde der bisherige Verwaltungslei- ter des Unfallkrankenhauses Salzburg zum neuen Direktor der AUVA-Landesstelle Salzburg bestellt. Die AUVA hat mit Wirkung zum 1. September 2016 Dr. Herbert Koutny zum Direktor („Leitenden Angestellten“) der AUVA-Lan- desstelle Salzburg bestellt. Er ist Nachfolger von Dr. Susanne Oberrauch-Odar, die in den Ruhestand tritt. Als Landesstellendi- rektor trägt Koutny für die Führung der AUVA-Landesstelle Salz- burg, die für die Bundesländer Salzburg, Tirol und Vorarlberg zuständig ist, sowie für die Leitung des Unfallkrankenhauses (UKH) Salzburg Verantwortung. „Ich freue mich, dass wir mit Dr. Koutny einen erfahrenen Exper- ten und Kenner unseres Hauses für diese wichtigen Aufgaben gewinnen konnten. Aufgrund seiner profunden Kenntnisse der Wirtschaft, des Hauses und der Salzburger Spitalslandschaft ist Foto: Samantha Gostner er die Idealbesetzung für die Führung der Landesstelle und wird durch sein Engagement und seine hohe Professionalität zum weiteren Erfolg der AUVA in Salzburg, Tirol und Vorarlberg bei- tragen“, so der Obmann der AUVA, KommR DDr. Anton Ofner. Dr. Herbert Koutny, der neue Direktor der AUVA-Landesstelle Salzburg Herbert Koutny studierte Rechtswissenschaften in Salzburg und war nach seiner Gerichtspraxis in der Privatwirtschaft, hier bedingungen, wie etwa der Senkung des für die AUVA relevan- unter anderem in einer renommierten Wirtschafts- und Steuer- ten Beitragssatzes, der Gesundheitsreform oder der Verände- beratungskanzlei sowie in der Tauernkraftwerke AG, tätig, ehe rung der Spitalslandschaft in Salzburg. Koutny möchte trotz er 1997 in die AUVA wechselte. Zunächst war der studierte der wirtschaftlichen Veränderungen die Aufgaben der AUVA im Jurist für die Finanz- und Verrechnungsabteilung in der AUVA- Sinne ihres gesetzlichen Auftrages weiter ausbauen, ohne dabei Landesstelle verantwortlich. 2002 wurde Koutny zum Verwal- qualitative Einbußen hinnehmen zu müssen. In der Unfallheilbe- tungsleiter des Salzburger Unfallkrankenhauses bestellt. Koutny handlung sieht er die Notwendigkeit der Neupositionierung des übernimmt die neue Aufgabe unter herausfordernden Rahmen- AUVA-Unfallkrankenhauses im Bundesland Salzburg. www.sicherearbeit.at AUSGABE 5-2016 7
AKTUELL Der „Oscar“ für Filme zur Sicherheit am Arbeitsplatz Im September 2017 werden die welt- besten Filme und Multimedia-Anwen- dungen zum Thema Sicherheit und Gesundheit in Singapur prämiert. Noch bis 31. Jänner 2017 können Bei- träge eingereicht werden. Die Bühne für das Internationale Media Festival für Prävention (IMFP) wird der XXI. Weltkongress für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit in Singapur bieten. Ausgezeichnet werden dort Medienproduktionen, deren Ziel es ist, die Sicherheit und die Gesundheit am Foto: BG ETEM/Andrea Enderlein Arbeitsplatz zu verbessern. Noch bis Ende Jänner 2017 können nationale so- wie internationale Organisationen, Un- ternehmen und Institutionen, Agenturen und Filmschaffende ihre Produktionen zum Wettbewerb einreichen. Mit dieser Trophäe werden Medienproduktionen für mehr Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz ausge- Bereits seit 1990 findet das IMFP regel- zeichnet. mäßig im Rahmen der Weltkongresse für Sicherheit und Gesundheit bei der oder Multimedia-Anwendungen in allen Rahmen des Weltkongresses 2017 in Arbeit statt. Organisiert wird es von den Formen (Apps, Web Based Trainings, Singapur stattfinden. Einsendungen Sektionen „Elektrizität, Gas und Was- Social Media, Software …), die seit von Film- und Multimediaproduktionen ser“ sowie „Information über Präventi- Jänner 2013 produziert wurden. Eine in jeder Sprache sind bis zum 31. Jän- on“ der Internationalen Vereinigung für internationale Jury vergibt Preise in den ner 2017 unter http://imfp.online mög- Soziale Sicherheit (IVSS). Zur Teilnahme Kategorien „Film“ und „Multimedia“. lich. Die Anzahl der Einreichungen pro am IMFP 2017 zugelassen sind Filme Die Preisverleihung wird ebenfalls im Teilnehmer ist nicht begrenzt. Was leisten Sicherheitsfachkräfte? Was tun Sicherheitsfachkräfte und dürfnisse von Sicherheitsfachkräften Die AUVA ersucht um rege Beteiligung welchen Beitrag leisten sie zur Stei- in Österreich beleuchtet werden. Wei- an der Umfrage. Die Teilnehmerinnen gerung der betrieblichen Arbeitssi- ters will man die Zusammenarbeit mit und Teilnehmer können damit die po- cherheit? Dieser Frage geht eine wis- Führungskräften in Betrieben und mit sitive Weiterentwicklung der Arbeit der senschaftliche Studie von AUVA und Arbeitsmedizinerinnen bzw. Arbeitsme- Sicherheitsfachkräfte in Österreich aktiv Universität Wien nach. Ziel ist es, die dizinern untersuchen. Projektziel ist es, vorantreiben. Gleichzeitig setzt man mit Arbeit der Sicherheitsfachkräfte zu die Arbeit von Sicherheitsfachkräften zu der Beteiligung an der Umfrage auch ein verstehen und zu erleichtern. verstehen und zu erleichtern. positives Zeichen: Für jeden ausgefüllten Fragebogen leistet die AUVA eine kleine Im Fokus des neuen Forschungsprojekts Die Befragungen im Rahmen der Studie Spende an den österreichischen Behin- von AUVA und Universität Wien stehen finden im Oktober 2016 und im Septem- dertensportverband! Sicherheitsfachkräfte (SFK) und ihr Bei- ber 2017 statt. Sie richten sich sowohl an trag zur Verbesserung der betrieblichen Sicherheitsfachkräfte und Arbeitsmedizi- Weitere Informationen zur Studie finden Arbeitssicherheit. Insbesondere sollen nerinnen bzw. Arbeitsmediziner als auch Sie unter: Tätigkeiten, Wirksamkeitsfelder und Be- an Führungskräfte. www.sicherheitsklima.univie.ac.at 8 SICHERE ARBEIT
04.10. 2016 Bad Ischl 07. 03. 2017 Graz 11.10. 2016 Eisenstadt 23. 03. 2017 Wien Alternsgerechte Arbeitswelt – ein Vorteil für alle! Informationsveranstaltung www.auva.at www.sicherearbeit.at AUSGABE 5-2016 9
ALTERNSGERECHTES ARBEITEN Arbeitsplätze und Arbeits- organisation alternsgerecht gestalten Der Präventionsschwerpunkt „Alternsgerechtes Arbeiten“ der AUVA widmet sich dem Zusammenhang von sicherem und gesundem Altern mit arbeitsbezogenen Rahmenbedingungen. Betriebe sollen dabei unterstützt werden, die Arbeitsplätze und die Arbeitsorganisation alternsgerecht zu gestalten und spezifische Fähigkei- ten und Bedürfnisse unterschiedlicher Altersgruppen in der Arbeitsgestaltung zu berücksichtigen. MARIE JELENKO Bild: Fotolia/auremar 10 SICHERE ARBEIT
D ie AUVA knüpft an die weit sich an bestimmten Arbeitsplät- Kampagne „Gesunde zen oder bei bestimmten Arbeits- Arbeitsplätze – für je- vorgängen spezifische Gefahren für des Alter“ der Europä- Arbeitnehmer ergeben können, für ischen Agentur für Sicherheits- und die ein besonderer Personenschutz Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz besteht.“ (ASchG § 4 (2)) (EU-OSHA) an. Die Umsetzung durch die AUVA erfolgt im Sinne Daten zur Bevölkerungsentwick- der Reduktion von Arbeitsunfällen lung zeigen, dass sich, bedingt durch und Berufskrankheiten. Alterns- den Rückgang der Geburtenrate gerecht ist nicht gleichbedeutend und die steigende Lebenserwar- mit „den Älteren gerecht“. Aus tung (bis 2060 bei Männern 87,3 dem Blickwinkel der Prävention Jahre und bei Frauen 90,6 Jahre), ist Arbeit dann als alternsgerecht die Form der Bevölkerungspyra- zu bezeichnen, wenn sie vom Er- mide verändert: Die Anteile der werbseinstieg bis zum Erreichen älteren Bevölkerung wachsen im- Abbildung 1: Bevölkerungspyramide 2014, 2030, 206 des Pensionsantrittsalters ausgeübt mer stärker an. Der Anteil an Per- werden kann, ohne dass sie (dauer- sonen, die 65 Jahre und älter sind, port steigt die Krankenstandsquote haft) schädigende Einflüsse auf die liegt in Österreich derzeit bei unter zwischen dem 41. und dem 65. Le- körperliche, geistige und soziale Ge- 19 Prozent und soll laut Hauptsze- bensjahr kontinuierlich von rund sundheit der Arbeitenden hat. Al- nario der Statistik Austria bis 2060 drei auf sieben Tage pro Jahr, wobei ternsgerechte Arbeit soll auch dazu auf fast 29 Prozent ansteigen (vgl. die Anzahl der Krankenstandsfälle beitragen, die Anzahl der gesunden Hanika, 2015, S. 919ff). Auch die mit zunehmendem Alter tendenziell Lebensjahre zu erhöhen (vgl. Kistler, Altersstruktur der Erwerbsbevöl- sinkt, die Anzahl der Krankenstands- 2008, S. 40). kerung verschiebt sich nach oben: tage pro Krankenstand aber steigt. 2050 werden rund 42 Prozent der Warum beschäftigt sich die Erwerbspersonen in Österreich 45 „Die durchschnittliche Anzahl von AUVA mit dem Thema? Jahre und älter sein – gegenüber Krankenstandsfällen nimmt im rund 38 Prozent im Jahr 2014. Haupterwerbsalter ab, bleibt bis zur Laut ArbeitnehmerInnenschutz- Altersgruppe der 60- bis 64-Jäh- gesetz muss die Erhaltung der Ge- Diese Entwicklungen werden Aus- rigen weitgehend konstant und sundheit und Arbeitsfähigkeit durch wirkungen auf die Struktur von sinkt in der höchsten Altersgruppe alternsgerechte Arbeitsbedingungen Fehlzeiten und auf Arbeitsunfälle merklich. Die Dauer der Kranken- für alle Generationen gewährleistet haben – verstärkt dann, wenn Prä- stände verlängert sich hingegen im sein. ventionsmaßnahmen nicht gezielt Alter merklich. Der durchschnitt- die Einführung alternsgerechter liche Krankenstandsfall dauert bei „Bei der Ermittlung und Beurtei- Arbeitsbedingungen forcieren. Dass Unter-25-Jährigen 5,8 Tage, bei 60- lung der Gefahren sind auch beson- hier Potenzial vorhanden ist, ergibt bis 64-Jährigen fast viermal so lang ders gefährdete oder schutzbedürfti- sich aus der Tatsache, dass mit zu- (21,4 Tage). Insgesamt ergibt sich ge Arbeitnehmer sowie die Eignung nehmendem Alter die Unterschiede daraus eine mit dem Alter steigen- der Arbeitnehmer im Hinblick auf in Hinblick auf die psychische und de Krankenstandsquote.“ (Leonie, Konstitution, Körperkräfte, Alter physische Leistungsfähigkeit inner- 2015, S. 25) und Qualifikation (§ 6 Abs. 1) zu halb gleicher Altersgruppen größer berücksichtigen. Insbesondere ist zu werden (vgl. Jaeger, 2015, S. 45). Der demografische Wandel und ermitteln und zu beurteilen, inwie- Laut österreichischem Fehlzeitenre- eine ältere Erwerbsbevölkerung 2014 2030 2050 45 und 45 und 45 und Altersgruppen in Jahren 15–29 30–44 15–29 30–44 15–29 30–44 mehr mehr mehr Altersstruktur in Prozent 24,8 37,1 38,1 22,6 38,5 38,9 23 35,3 41,7 Tabelle 1: Altersstruktur der österreichischen Erwerbsbevölkerung, 2014, 2030, 2060 (Quelle: STATISTIK AUSTRIA – Erwerbsprognose 2010, Neudurchrechnung 2015; erstellt am 22.1.2016) www.sicherearbeit.at AUSGABE 5-2016 11
ALTERNSGERECHTES ARBEITEN den Hintergrund. Aus Abbildung 2 wird ersichtlich, dass in den Jahren 2011 bis 2015 mit nahezu 8.000 Ar- beitsunfällen (ohne Wegunfälle) die meisten Unfälle pro Jahrgang im Alter von 18 bis 22 Jahren gesche- hen, ein zweiter niedrigerer Gipfel wird bei den Jahrgängen der heute 46- bis 49-Jährigen erreicht. In den Jahrgängen dazwischen gehen die Unfälle kontinuierlich zurück und erreichen bei 37 Jahren mit rund 5.200 Unfällen den tiefsten Wert. Ab dem vollendeten 50. Lebensjahr gehen die Unfälle neuerlich zu- nächst ein wenig, dann stark zurück, wobei die geringeren Unfallzahlen Abbildung 2: Meldepflichtige Arbeitsunfälle ohne Wegunfälle 2011–2015, Erwerbstätige nach am oberen und am unteren Ende Jahrgängen der Statistik auch mit den niedri- geren Beschäftigtenzahlen in diesen werden damit voraussichtlich zu gang bei den mittleren und einen Jahrgängen zusammenhängen. einer Erhöhung der Krankenstands- leichten Anstieg in älteren Alters- quote beitragen, wobei institutio- gruppen. Bezogen auf die absoluten Zusammenfassend lässt sich fest- nelle und beschäftigungspolitische Unfallzahlen setzt ein deutlicher halten, dass junge Beschäftigten- Rahmenbedingungen, das Ausmaß neuerlicher Rückgang am oberen gruppen das größte Risiko aufwei- von Belastungen am Arbeitsplatz Ende der Altersgruppen bereits bei sen, in der Arbeit zu verunfallen. sowie das individuelle Gesundheits- den 55- bis 64-Jährigen ein, wäh- Gleichzeitig sind ältere Beschäftigte bewusstsein und -verhalten letztlich rend die Unfallrate in dieser Alters- (nach den jüngsten) überdurch- darüber entscheiden, wie stark diese gruppe noch steigt. Dies hängt mit schnittlich stark von Unfällen mit Auswirkungen spürbar sein werden den unterschiedlichen Versicherten- schweren Unfallfolgen betroffen. (ebd., S. 28). zahlen in den Altersgruppen zusam- Maßnahmen zur Senkung von Ar- men. Bei Konzentration auf Arbeits- beitsunfällen sollten daher über die Das Alter spielt auch bei der Häufig- unfälle mit schweren Unfallfolgen allgemeine Prävention hinaus ge- keit von Arbeitsunfällen eine Rolle. setzt sich der Anstieg bis zur ältesten zielt auf die Arbeitssituationen und Die jüngste Altersgruppe sticht hier Altersgruppe der über 64-Jährigen die Lebenswelten junger und älterer als besonders unfallgefährdet hervor. fort und erreicht dort mit einem Menschen zugeschnitten sein. Sowohl die absolute als auch die re- Wert von rund 3,2 annähernd den lative Unfallhäufigkeit, bezogen auf Wert der unter 25-Jährigen (siehe Worauf zielt der AUVA-Prä- 1.000 Versicherte, zeigt mit unter- Tabelle 2). Durch die Zuordnung ventionsschwerpunkt ab? schiedlicher Gewichtung Höchst- von Arbeitsunfällen zu Altersgrup- werte in der jüngsten Altersgruppe pen tritt die M-Form der jahr- Da die negativen Effekte schlecht (21.226 bzw. 53,74), einen Rück- gangsspezifischen Unfalldaten in gestalteter Arbeit über den Er- Unfallrate je Unfallrate je Alter Arbeitsunfälle absolut 1.000 Versicherte gesamt 1.000 Versicherte, schwer unter 25 21.226 53,74 3,28 25–34 20.155 28,83 2,15 35–44 16.777 23,74 2,06 45–54 18.501 22,69 2,22 55–64 7.302 23,16 2,71 über 64 157 17,74 3,16 Tabelle 2: Anerkannte Arbeitsunfälle (ohne Wegunfälle) nach Alter, absolut und relativ, 2015, Dienstnehmer (Quelle: AUVA) 12 SICHERE ARBEIT
werbsverlauf kumulieren und zu gen, Arbeitsabläufe und betriebliche sundheit in Betrieben. Die Zielset- Folgeerkrankungen sowie erhöh- Karrierewege sollen das Potenzial zungen können folgendermaßen ten Unfallgefährdungen führen und die Fähigkeiten der Mitarbei- zusammengefasst werden: können, darf ein altersgruppenspe- terinnen und Mitarbeiter in jeder nn Sensibilisierung und Bewusst- zifischer Zugang kein Ersatz für Lebensphase nutzen. Der Betrieb seinsbildung: allgemeine Präventionsmaßnah- beachtet neben allgemeinen auch Den Zielgruppen ist bewusst, men und die sichere und gesunde alterskritische Unfall- und Ge- dass durch alternsgerechte Gestaltung von Arbeit für alle sein, sundheitsrisiken und setzt auf die Arbeitsgestaltung ein sicheres sondern kann nur zusätzlich dazu Gestaltung gesunder und sicherer und gesundes Arbeiten über stattfinden. Arbeitsbedingungen sowie auf die den gesamten Erwerbsverlauf Stärkung gesundheitsgerechter Ver- hinweg möglich ist. „… in addition to gender-related haltensweisen. Mit der Schaffung nn Handlungsmöglichkeiten differences in morbidity and mor- betrieblicher Gelegenheits- und erkennen: tality old-age-health is influenced Unterstützungsstrukturen soll er- Die Zielgruppen können die by resources and strains of previous kannten Gefährdungen und etwa- Situation im eigenen Betrieb stages of life, which are difficult to igen Benachteiligungen von Älte- überblicken und Handlungs- influence ex post.“ (Backes/Lasch/ ren und Jüngeren entgegengewirkt möglichkeiten zur Umsetzung Reimann, 2006, S. 15). Alterns- werden (vgl. BMAS, 2010, S. 72; alternsgerechter Arbeitsgestal- gerechtes Arbeiten erfordert eine Sporket, 2011, S. 115). tung erkennen. Arbeitsorganisation, der ein umfas- nn Umsetzung im Rahmen der sendes, auf den gesamten Alterungs- Der AUVA-Präventionsschwer- Arbeitsplatzevaluierung: prozess aller Mitarbeiterinnen und punkt richtet sich insbesondere an Die Zielgruppen sind fähig, Mitarbeiter abgestimmtes Konzept Entscheidungs- und Funktionsträ- den Gedanken der alternsge- zugrunde liegt. Arbeitsanforderun- ger im Bereich Sicherheit und Ge- rechten Arbeitsgestaltung in Soundsaver® PRO+ Gehörschutz für Industrie und Gewerbe > Ideal für Arbeiter in Lärmbetrieben > Reduziert Lautstärke auf ein angenehmes Maß, Kommunikation bleibt möglich Abb.: Soundsaver® PRO+ > Perfekter Tragekomfort durch individuelle Anpassung NEUROTH – 123x in Österreich Info-Tel 00800 / 8001 8001 www.neuroth.at B E S S E R H Ö R E N . B E S S E R LE B E N . www.sicherearbeit.at AUSGABE 5-2016 13
ALTERNSGERECHTES ARBEITEN rechten Arbeitens dargestellt, wobei onen ebenso zu finden sind wie sich die AUVA bei ihrem Präventi- Angebote, Materialien, Publika- onsschwerpunkt auf die dunkelblau tionen und eine Linksammlung markierten Felder konzentrieren zum Thema „Alternsgerechtes Ar- und die hellblauen Felder zusätz- beiten“ mit jeweils einer kurzen lich beachten wird (vgl. ebd.). Die Beschreibung zu den Links. Da es Handlungsfelder der Prävention schon eine Vielzahl an Aktivitäten und Gesundheitsförderung sowie im Bereich „Arbeit und Alter“ in der Arbeitsorganisation umfassen Österreich und Europa gibt, infor- eine Vielzahl von Themen, die sich miert die Webseite nicht nur über in der Maßnahmenplanung je nach den AUVA-Schwerpunkt mit sei- Ausgangssituation im Betrieb un- ner präventiven Ausrichtung, son- terschiedlich gewichten lassen. Da- dern stellt auch einen Konnex zu runter fallen zum Beispiel: allgemeinen Informationen, Pra- nn Ganzheitlichkeit der Arbeit xisbeispielen und Angeboten an- nn Gewährung von Handlungs- derer Institutionen her. Die AUVA spielraum unterstützt die Umsetzung einer nn Vielseitigkeit der Tätigkeit alternsgerechten Arbeitsgestaltung Bild: Fotolia/contrastwerksatatt nn Arbeitszeitgestaltung in Betrieben mit verschiedenen nn Ergonomische Gestaltung Angeboten. Im Herbst 2016 und nn Rücksichtnahme auf unter- im Frühjahr 2017 werden insge- schiedliche Wahrnehmungsfä- samt vier Informationsveranstal- higkeit tungen für Entscheidungs- und nn Soziale Unterstützung Funktionsträger im Bereich Sicher- die Arbeitsplatzevaluierung zu nn Feedback, Anerkennung, Wert- heit und Gesundheit in Betrieben integrieren. schätzung stattfinden, die Fragestellungen des nn Wissen vertiefen, systematisie- nn Lebensphasenorientierter alternsgerechten Arbeitens und An- ren und vermitteln: Führungsstil satzpunkte im Betrieb skizzieren. Die AUVA vertieft und sys- Expertinnen und Experten werden tematisiert ihr Wissen über Welche Angebote und Ma- Einblicke in verschiedene fachliche den Zusammenhang von terialien gibt es zum AUVA- Zugänge zu alternsgerechter Ar- alternsgerechter Arbeit und Präventionsschwerpunkt? beitsgestaltung geben. Beispiele aus Prävention und macht es den Betrieben sollen veranschaulichen, Betrieben über verschiedene Im Rahmen des Präventions- wie die praktische Umsetzung aus- Vermittlungswege zugänglich. schwerpunktes wurde die Web- sehen kann. Spezielle Angebote der seite www.auva.at/alternsgerech- AUVA sollen Betriebe befähigen, In Abbildung 3 sind die wesentli- tes-arbeiten eingerichtet, auf der alternsgerechtes Arbeiten zu reali- chen Handlungsfelder alternsge- wichtige Hintergrundinformati- sieren. Termine und Orte der Informa- tionsveranstaltungen „Alternsge- rechte Arbeitswelt – ein Vorteil für alle!“: nn 4.10.2016, Bad Ischl nn 11.10.2016, Eisenstadt nn 7.3.2017, Graz nn 23.3.2017, Wien Vertiefend können Führungskräfte und Multiplikatoren für Sicher- heit und Gesundheit im Betrieb an Workshops und Seminaren der Abbildung 3: Handlungsfelder alternsgerechten Arbeitens AUVA teilnehmen oder Beratun- 14 SICHERE ARBEIT
gen von AUVA-Expertinnen und Alters zu unterstützen, stellt die (Hrsg.): Leistungsfähigkeit im Betrieb. -Experten zu Aspekten der al- AUVA Materialien auf der Webseite Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2015, ternsgerechten Arbeitsgestaltung in www.eval.at zur Verfügung, die im S. 41–52. • Hanika, Alexander: Zukünftige Bevölke- Anspruch nehmen. Das Programm Zuge des Präventionsschwerpunk- rungsentwicklung Österreichs und der AUVAfit dient der Verbesserung tes laufend ergänzt werden. Darüber Bundesländer 2015 bis 2060 (2075). In: der Qualität von Arbeitsplätzen und hinaus können themenspezifische STATISTIK AUSTRIA: Statistische Nach- ist geeignet, Fragestellungen der al- Merkblätter und Apps der AUVA richten 12/2015, S. 917–935. ternsgerechten Arbeitsgestaltung zu als Informationsgrundlage für die • Kistler, Ernst: Alternsgerechte Erwerbs- arbeit. Ein Überblick über den Stand von behandeln. fit2work eröffnet neue Gestaltung alternsgerechter Arbeit Wissenschaft und Praxis, Hans-Böckler- Chancen bei gesundheitlichen Pro- dienen. Zum Beispiel enthält das Stiftung, Düsseldorf 2008. blemen am Arbeitsplatz. Es bietet erst kürzlich erschienene AUVA- • Leonie, Thomas: Fehlzeitenreport 2015. Beratung und Unterstützung für Merkblatt M 028 eine Vielzahl von Krankheits- und unfallbedingte Fehlzei- Betriebe und Personen. Im Rah- ergonomischen Empfehlungen für ten in Österreich. WIFO, Wien 2015. men der Betriebsberatung ist die die „Alternsgerechte Arbeitsplatz- • Sporket, Mirko: Organisationen im demographischen Wandel. Alternsma- AUVA mit ihren speziellen AUVA- gestaltung“. ■ nagement in der betrieblichen Praxis, fit2work-Beraterinnen und -Bera- VS Verlag für Sozialwissenschaften / tern für den check4start zuständig. LITERATUR Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, • Backes, Gertrud M.; Lasch, Vera; Reimann, 2011 Katja: Gender, Health and Ageing. European Eine Analyse der betriebsspezifi- Perspectives on Life Course, Health Issues schen Altersstruktur kann einen INTERNETQUELLEN and Social Challenges, VS Verlag für Sozi- guten Einstieg bieten, um sich im • Statistik Austria: Erwerbsprognose 2010 alwissenschaften, Wiesbaden 2006. (Neudurchrechnung 2015). Abrufbar unter: Betrieb intensiver mit dem The- • BMAS: Aufbruch in die altersgerechte www.statistik.at/web_de/statistiken/ ma auseinanderzusetzen. Sie kann Arbeitswelt. Bericht der Bundesregierung menschen_und_gesellschaft/bevoel- als Frühwarnsystem fungieren, das gemäß § 154 Absatz 4 des Sechsten kerung/demographische_prognosen/ Buches Sozialgesetzbuch zur Anhebung beispielsweise Qualifizierungsbe- erwerbsprognosen/023524.html (zuletzt der Regelaltersgrenze auf 67 Jahre. 2010 darf, drohende personelle Engpässe • Jaeger, Corinna: Leistungsfähigkeit und abgerufen am 8.8.2016). oder eine notwendige Nachfol- Alter – praxisrelevante Hinweise für Un- geplanung bei bevorstehendem ternehmen und Beschäftigte. In: Institut Berufsaustritt Älterer frühzeitig für angewandte Arbeitswissenschaft anzeigt. Auf der AUVA-Webseite finden sich Links zu drei Alters- strukturanalysetools, die Betriebe Mag. Marie Jelenko AUVA-Hauptstelle kostenlos nutzen können. Um die Abteilung für Unfallverhütung und Berufskrankheitenbekämpfung praktische Umsetzung der Evalu- marie.jelenko@auva.at ierung unter Berücksichtigung des ZUSAMMENFASSUNG SUMMARY RÉSUMÉ „Alternsgerechtes Arbeiten“ nennt The AUVA’s current prevention cam- L‘AUVA appelle son actuel thème die AUVA ihren aktuellen Präventions- paign is focused on age-appropriate work. central « Le travail conforme à l‘âge ». Son schwerpunkt. Ziel ist es, Arbeitsplätze Its aim is to organise work compatible but est d‘adapter les postes de travail et und Arbeitsorganisation alternsgerecht with the ageing process. To respect the l‘organisation du travail selon l‘âge. Le tra- zu gestalten. Alternsgerecht ist die Arbeit ageing process is to allow individuals to vail est considéré comme conforme à l‘âge, dann, wenn sie vom Erwerbseinstieg bis spend a work life from their career entry quand on peut travailler depuis le moment zum Erreichen des Pensionsantrittsalters until retirement without suffering (lasting) où l‘on est engagé jusqu‘à l‘âge de la re- ausgeübt werden kann, ohne dass sie adverse effects on their physical, mental traite, sans que cela n‘ait de conséquences (dauerhaft) schädigende Einflüsse auf die and social states. ■ négatives (durables) sur la santé physique, körperliche, geistige und soziale Gesund- psychique ou sociale des travailleurs. ■ heit der Arbeitenden hat. ■ www.sicherearbeit.at AUSGABE 5-2016 15
ALTERNSGERECHTES ARBEITEN AgeMan – Brücke des Verständnisses Wie wird man sich kurz vor dem Pensionsantritt fühlen? Wird der Büroalltag so locker ablaufen wie heute? Wird man in der Produktion noch immer alles auf die sprichwörtliche leichte Schulter nehmen können? Diese und andere Fragen der jüngeren Generation können mit dem AgeMan-Simulationsanzug beantwortet werden. MICHAELA STREBL „Was du mir sagst, das vergesse ich Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich Was du mich tun lässt, das verstehe ich“ (Konfuzius) B rauchen wir einen Kon- fuzius, der uns daran erinnert, was wirklich notwendig ist, um zu „verstehen“? Ja, manchmal schon. Wir wissen, dass alles, was wir selbst erlebt und erfahren haben, unse- ren Blickwinkel verändert. Nicht nur momentan, sondern nachhal- tig, weil wir mit unseren eigenen Sinnen gespürt und erfahren ha- ben und somit das Erlebte in un- sere eigene Lebenswelt integrieren. Ich wage nicht zu behaupten, dass es nicht möglich ist, vieles auch ohne eigene Erfahrung nachvoll- ziehen und verstehen zu können. Diese Behauptung wäre vermessen. Doch die Ebene des Verständnisses ist eine andere, eine höhere. Und diese Ebene braucht es, damit im Zusammenleben und in der Zu- sammenarbeit junger und alter Generationen insbesondere jungen Bild: R. Reichhart Menschen klar wird, mit welchen Herausforderungen im Berufs- und Alltagsleben ältere Menschen Der Simulationsanzug trägt dazu bei, optimale Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten zu schaffen. tagtäglich konfrontiert sind. Wie 16 SICHERE ARBEIT
fühlt es sich beispielsweise für ei- nen älteren Menschen an, in eine Badewanne zu steigen, eine Treppe zu erklimmen oder mit unbeweg- licheren Fingern eine Münze aus dem Geldbörsel zu nehmen? Eintauchen in die Erlebnis- und Erfahrungswelt älterer Menschen Unser Organismus ist einer Viel- zahl von Alterungsprozessen aus- gesetzt: ob Muskelmasse (ab dem Bild: M. Strebl 30. Lebensjahr verliert der Mensch im Schnitt fünf Prozent an Mus- kelmasse pro Jahr), Knochendichte, Das Einkleiden dauert zwischen zehn und 15 Minuten, die Trägerin bzw. der Träger fühlt sich Funktionalität der Bänder, Sehnen danach rund 30 bis 40 Jahre älter. und Gelenke betroffen sind oder ob sensorisch betrachtet die Leistungs- Funktionsweise und Be- Entwickelt wurde der Alterssimula- fähigkeit der Sinnesorgane und da- standteile des AgeMan tionsanzug vom Meyer-Hentschel mit beispielsweise das Hörvermö- Institut (Saarbrücken/Zürich), Part- gen, Sehvermögen oder auch die Der AgeMan simuliert die Bean- nerinstitut der Age Suit Germany Gleichgewichtsfähigkeit abnimmt. spruchung im Alter mit dem Ziel, GmbH. 1994 stellte man den ersten Inwieweit Alterungsprozesse (unge- bei der alternsgerechten Planung Alterssimulationsanzug vor. hindert) ihren Lauf nehmen, ist in von Arbeitsplätzen zu unterstützen. entscheidendem Maße von Lebens- Demonstriert werden soll eine in- Der AgeMan besteht aus einer Ja- stil, Lebensumgebung, Konstitution, tensive Alterszunahme von 30 bis cke, einer Hose, 22 Gewichten (von Ernährung etc. und nicht zuletzt 40 Jahren, also kein definierter Al- je ca. 220 Gramm), einem Gehör- von unserer Einstellung zum Leben terszustand. Die Mehrzahl der im dämpfer, einem Visier, Baumwoll- abhängig. Wie groß die individuel- Altersanzug erlebbaren Veränderun- handschuhen, Handschuhen mit len Unterschiede sind, erstaunt und gen stellt sich für die meisten Men- offenen Fingern, einer Halsban- fasziniert immer wieder! schen nach dem 70. Lebensjahr ein. dage, einer Lendenwirbelbandage, Mit dem sogenannten AgeMan, dem Alterssimulationsanzug oder auch Altersforschungsanzug, wird jungen Menschen die Gelegenheit gegeben, sich in die Erlebens- und Erfahrungswelt älterer Menschen hineinzuversetzen und die Umge- bung aus der Sicht älterer Personen wahrzunehmen. Die veränderte Perspektive lässt Defizite erkennen, die viele Jüngere sonst gar nicht be- merken. Es wird kreative Energie freigesetzt, die hilft, das Verhalten gegenüber älteren Menschen eben- so wie Produkte und Dienstleistun- gen zu optimieren. Der Age Man ist Bild: M. Strebl demnach eine Brücke des Verständ- nisses zwischen den Generationen, die immer mehr an Bedeutung ge- Verständnis fördern: Der AgeMan Alterssimulationsanzug wurde auch beim Forum Prävention der winnt. AUVA im Frühjahr in Innsbruck eingesetzt. www.sicherearbeit.at AUSGABE 5-2016 17
ALTERNSGERECHTES ARBEITEN AgeMan im praktischen Einsatz Empathietraining für Pflegeeinrichtungen und Kliniken nn Altenbetreuungsschule des Landes OÖ, Linz nn Charité Berlin Training für Produktentwickler, Architekten, Verpackungsdesigner nn Villeroy & Boch AG Einsatz bei Gesundheitstagen und in diversen universitären Ausbildungsstätten nn Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) nn Berufsfeuerwehr Köln nn Bildungszentrum Gesundheit und Soziales (CH-Chur) nn Universitätsklinik Köln nn Universität Salzburg, Human-Computer Interaction & Usability Unit Gelenksbandagen für die Ellbo- es wird eine mindestens zweistündi- Synergieeffekte zwischen den Ge- gen- und Kniegelenke sowie einer ge Tragedauer empfohlen. nerationen herzustellen und somit Gewichtsweste (zehn Kilo). Konkret ein Umfeld zu schaffen, von dem werden der altersbedingte Kraftver- Einsatzgebiete des AgeMan jeder profitieren kann. lust (indirekt über die Gewichts- zunahme mittels der angelegten Der AgeMan wird im deutschspra- Auch bei den in Zukunft angebo- Gewichtsweste), die Einschränkung chigen Raum bereits von einer Rei- tenen Seminaren der AUVA zur des Greifvermögens, der Verlust der he von Institutionen und Unter- alternsgerechten Gestaltung von Feinmotorik, die Einschränkung der nehmen eingesetzt (siehe Kasten). Arbeitsplätzen werden die Teil- Koordinationsfähigkeit (über Ge- Der Alterssimulationsanzug eröffnet nehmerinnen und Teilnehmer die lenksbandagen), die Altersschwerhö- die Möglichkeit, durch besseres Ver- Möglichkeit haben, den Altersanzug rigkeit (durch Gehördämpfer), die stehen der jeweiligen Lebenswelten auszuprobieren. ■ Eintrübung der Augenlinse und die Einengung des Blickfeldes (durch das Visier) simuliert. Mag. Michaela Strebl AUVA-Hauptstelle Abteilung für Unfallverhütung und Berufskrankheitenbekämpfung Das Ankleiden der Probanden dau- michaela.strebl@auva.at ert rund zehn bis 15 Minuten, und ZUSAMMENFASSUNG SUMMARY RÉSUMÉ Der sogenannte AgeMan, auch Al- The “AgeMan” suit simulates old Afin de simuler la soumission aux tersforschungsanzug oder Alterssimulati- age and enables research into the ageing efforts des personnes âgées, et dans le but onsanzug genannt, wurde entwickelt, um process. It was developed to simulate the de soutenir la planification des postes de die Beanspruchung älterer Menschen zu physical strain on elderly people and help travail conformes à l‘âge, on a développé simulieren – mit dem Ziel, bei der alterns- to devise workplaces compatible with the « AgeMan », aussi connu sous l‘appellation gerechten Planung von Arbeitsplätzen ageing process. Wearing the suit helps the de combinaison de recherche sur l‘âge, zu unterstützen. Besonders für jüngere younger generation in particular to experi- ou combinaison de simulation des effets Generationen soll durch das Tragen des ence challenges and limitations faced by de l‘âge. Le port de cette combinaison Anzuges erleb- und erfahrbar werden, mit the elderly. ■ devrait permettre aux jeunes générations welchen Einschränkungen und Herausfor- d‘appréhender les limitations et les efforts derungen ältere Menschen tagtäglich kon- auxquels les personnes âgées sont con- frontiert sind. ■ frontées. ■ 18 SICHERE ARBEIT
ALTERNSGERECHTES ARBEITEN fit2work-Beratungen fördern die Arbeitsfähigkeit Die gute Nachricht: Die Lebenserwartung nimmt auch in Österreich Jahr für Jahr zu. Hand in Hand damit gehen allerdings Herausforderungen – etwa, dass alle gerne gesund alt werden und sich darüber hinaus auch eine angemessene Pension leisten wollen. Gesundheit, Leistbarkeit von sozialer Absicherung sowie nachhal- tige Arbeitsfähigkeit sind daher zentrale gesellschaftliche Themen. Die Initiati- ve „fit2work“, ein Programm der Österreichischen Bundesregierung, unterstützt Unternehmen und individuelle Personen dabei, ihre Arbeitsfähigkeit länger als bisher zu erhalten. RENATE CZESKLEBA Bild: Fotolia/industrieblick www.sicherearbeit.at AUSGABE 5-2016 19
ALTERNSGERECHTES ARBEITEN M it 1. Jänner 2011 lange Vorarbeiten vorausgegangen fit2work-Betriebs- und ist das Arbeits- und – so z. B. das AUVA- und PVA- fit2work Personenberatung Gesundheitsgesetz geförderte Programm „fit für die – zwei Standbeine in Kraft getreten. Zukunft – Arbeitsfähigkeit erhal- Ziel dieses Bundesgesetzes ist die ten“, mit dem ab dem Jahr 2008 Unter dem Programmnamen „fit- möglichst langfristige Erhaltung 20 österreichische Unternehmen 2work“ wird seit 2011 die Perso- der Arbeits- bzw. Erwerbsfähig- über vier Jahre lang die Arbeitsfä- nenberatung und seit 2012 die Be- keit sowohl von erwerbstätigen als higkeit ihrer Mitarbeiterinnen und triebsberatung umgesetzt. Das eine auch von arbeitslosen Personen. Mitarbeiter gefördert haben. Auch Angebot richtet sich an Personen, Ihnen sollen möglichst frühzeitig wurde vom Berufsbildungs- und das andere an Unternehmen. Die gesundheitliche Interventionen Rehabilitationszentrum (BBRZ) Beratungsleistungen für Personen angeboten werden. schon etliche Jahre vor dem Ge- und Unternehmen werden zu 100 setz das Casemanagement zur Ein- Prozent gefördert – für die Kosten Das Arbeits- und Gesund- gliederung kranker bzw. gesund- kommen AUVA, PVA, Kranken- heitsgesetz als Basis für heitseingeschränkter Menschen in kassen, AMS, Sozialministerium fit2work den Arbeitsmarkt entwickelt und und ESF auf. im Rahmen mehrerer Projekte er- Darüber hinaus sollen Unterneh- folgreich umgesetzt. fit2work-Personenberatung men bei der Entwicklung und Die Personenberatung richtet Festigung einer gesundheitsför- Das Arbeits- und Gesundheitsge- sich an arbeits- bzw. erwerbslo- derlichen Arbeitswelt unterstützt setz wurde von der Bundesregie- se Personen sowie an erwerbstä- werden. Die österreichweiten fit- rung auf Basis der Erfahrungen tige Personen. Voraussetzung für 2work-Personen- und fit2work– der Sozialpartner beschlossen. die Beratung sind gesundheitliche Betriebsberatungen unterstützen Explizite Ziele des Gesetzes sind Einschränkungen. Die Beratung dabei(Quelle: Arbeits- und Ge- die Senkung von Invaliditäts- und kann nur freiwillig in Anspruch ge- sundheitsgesetz § 1 Absatz 1, sowie Berufsunfähigkeit sowie das An- nommen werden. Sie enthält unter www.fit2work.at). Dem Arbeits- heben des faktischen Pensionsan- anderem einen arbeitsmedizini- und Gesundheitsgesetz sind jahre- trittsalters. schen und bei Bedarf einen arbeits- psychologischen Check sowie ein anschließendes Casemanagement. fit2work-Betriebsberatung Diese Maßnahme wird aus Mitteln des Die fit2work-Betriebsberatung be- Europäischen Sozialfonds gefördert. gleitet Unternehmen dabei, Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter, die Betriebliches Gesundheitsmanagement gesundheitlich eingeschränkt und daher auch leistungsgeschwächt Arbeits- und Arbeits- und Arbeits- und sind, im Unternehmen systema- Beschäftigungsfähigkeit Beschäftigungsfähigkeit Beschäftigungsfähigkeit tisch zu unterstützen und ihre Ar- fördern (wieder)herstellen, erhalten fördern und erhalten beitsfähigkeit wieder herzustellen. Voraussetzung für den Erfolg ist ArbeitnehmerInnen-/ die aktive Mitarbeit der betroffe- Betriebliche Gesundheitsförderung fit2work Bedienstetenschutz nen Mitarbeiterinnen und Mitar- Arbeit gesund gestalten / Erhalt / Früherkennung / Arbeitszeitgesetz u.a. beiter. Die fit2work-Beraterinnen Wiederherstellung Aktuell: Evaluierung und -Berater sind Ansprechpart- gesunden Lebensstil fördern Psychischer Belastungen ner, wenn es um das Finden von individuellen innerbetrieblichen Primär, Sekundär- und Primärprävention Primärprävention Lösungen geht, und informieren Tertiärprävention darüber hinaus auch über exter- gemeinsame Steuerung aller drei Säulen ne Unterstützungsleistungen. Das © fit2work Betriebsberatung Beratungsangebot der Betriebsbe- ratung ist für Unternehmen und Grafik 1: Eingliederungsschritte im Unternehmen deren Beschäftigte freiwillig. 20 SICHERE ARBEIT
Organisation und Umsetzung von fit2work Diese Maßnahme wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert. Das Sozialministeriumservice ist Wo beginnt die Eingliederung zu welchem Zeitpunkt ansetzen? Auftraggebervertreter für die An- verminderte Arbeitsfähigkeit bieter von fit2work. Bis 2019 stel- • subjektives Erleben und Befinden len das BBRZ (Berufsbildungs- verändert sich • relativ gesunde Abschnitte wechseln und Rehabilitationszentrum) in mit Krankheitsphasen ab verminderte Arbeitsfähigkeit acht Bundesländern sowie die • Eventuell verändert ÖSB Consulting GmbH in einem sich das Sozialverhalten Bundesland die fit2work-Perso- Warnzeichen nenberatung zur Verfügung. Für erkennen Krankenstand Flexibel begleitete Angebote sind: Rückkehr Unternehmen bietet im selben Zeitrahmen ein Bieterkonsorti- Gespräche und Begleitung ambulante oder um (BBRZ als Erstbieter sowie stationäre Reha- Rückkehr in die Arbeit: BAB/„Bewusst anders beraten“ /Betreuung? besondere Begleitung und und ÖSB Consulting) fit2work- Krankmeldung Betreuung und stufenweise Beratungen in ganz Österreich an. Wiedereingliederung durchschnittliche Krankheitsdauer bei körperlichen Erkrankungen 11 Tage, fit2work-Personenberatung bei psychischen Erkrankungen 40 Tage (HBV, 2009) im Detail Grafik 2: Je früher Maßnahmen gesetzt werden, umso besser Seit 2011 wird fit2work-Perso- nenberatung flächendeckend in ganz Österreich angeboten. Mehr ten und Burgenland beauftragt. beitspsychologischer Basis-Check als 55.000 Personen haben in den 127 BBRZ-Mitarbeiterinnen erforderlich ist. Auch wird bei die- vergangenen Jahren das kosten- und -Mitarbeiter (67 in der Be- sem Termin über die soziale und/ freie Beratungsangebot bereits in ratung, 16 in der Projektassistenz, oder finanzielle Situation der oder Anspruch genommen, sich infor- acht in der Projektleitung, 17 in des Ratsuchenden gesprochen, miert bzw. beraten lassen. der Arbeitsmedizin und 19 in der da diese Krankheit oder Heilung Arbeitspsychologie) beraten in oft beeinflusst. Erste Maßnah- Im Mittelpunkt der fit2work-Per- den acht Bundesländern an 37 men können zu diesem Zeitpunkt sonenberatung stehen die seelische Standorten Personen mit gesund- schon angedacht werden. und körperliche Gesundheit sowie heitlichen Einschränkungen. In (C) Wenn psychische Belastungen die nachhaltige Arbeitsfähigkeit Niederösterreich tut dies die ÖSB im Vordergrund stehen, wird psy- von derzeit gesundheitlich einge- Consulting GmbH mit insgesamt chologische oder psychotherapeu- schränkten Menschen. Frühzeiti- 21 Personen. tische Behandlung vermittelt. ges Ausscheiden aus dem Erwerbs- (D) fit2work-Personenberaterin- leben soll verhindert werden. Die Typischer Beratungsablauf nen und -berater entwickeln in fit2work-Personenberatung setzt in der Personenberatung der Folge mit den ratsuchenden auf ihre professionellen Beraterin- Betroffenen einen Entwicklungs- nen und Berater und vermittelt da- (A) Am Anfang jeder Beratung plan und begleiten sie bei der rüber hinaus zusätzliche Angebote bzw. jedes Casemanagements steht Umsetzung. verschiedenster Einrichtungen. die telefonische Basisinformati- (E) Um Nachhaltigkeit zu garan- on. Interessentinnen und Interes- tieren, werden alle Personen drei Die Bietergemeinschaft BBRZ senten nutzen das Telefonat dazu, bis vier Monate nach Abschluss Österreich und FAB ist seit Au- einen ersten persönlichen Bera- des Casemanagements zu einem gust 2012 mit der Umsetzung tungstermin zu vereinbaren. Feedbackgespräch eingeladen. der Personenberatung in Salz- (B) Beim ersten persönlichen (F) Bei besonders schweren Er- burg, seit April 2015 zusätzlich in Beratungstermin wird gemein- krankungen und bei besonders Wien und der Steiermark sowie sam mit der betroffenen Person misslichen Umständen können seit Jänner 2016 auch in Oberös- abgeklärt, ob zusätzlich zum ar- Personen eine neuerliche Betreu- terreich, Tirol, Vorarlberg, Kärn- beitsmedizinischen auch ein ar- ung erhalten. www.sicherearbeit.at AUSGABE 5-2016 21
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