AM ZIEL: MEHR SERVICE FÜR STUDIERENDE - Hochschule ...

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AM ZIEL: MEHR SERVICE FÜR STUDIERENDE - Hochschule ...
MAGAZIN DER HOCHSCHULE BOCHUM MAGAZINE OF THE BOCHUM UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES
BONEWS NR. 07 JUNI 2011 WWW.HOCHSCHULE-BOCHUM.DE

                    AM ZIEL:
                MEHR SERVICE FÜR
                  STUDIERENDE
AM ZIEL: MEHR SERVICE FÜR STUDIERENDE - Hochschule ...
02              BONEWS JUNI 2011                                               EDITORIAL / TITELTHEMA

                                                                                                     Am Ziel steht mehr
                                                                                                     Service für Studierende
                                                                                                     Prüfungsämter und
                                                                                                     Studierendenservice jetzt
                                                                                                     an einem Ort zusammen und
                                                                                                     unter gemeinsamer Leitung

                                                                                                     E
                                                                                                               in Sprichwort besagt, dass Gedanken fliegen können. Gemeint ist die
                                                                                                               menschliche Fähigkeit, sich mühelos Dinge vorzustellen, die tatsäch-
                                                                                                               lich nur mühsam und mit hohem Aufwand zu leisten sind. Die alten
                                                                                                               Griechen hatten für dieses Phänomen ein eigenes Bild, den Pegasus,
                                                                                                               das geflügelte Pferd.
                                                                                                     Manchmal ist Pegasus nur ein Pony; aber auch dieses zu satteln ist anspruchs-
                                                                                                     voll. Das wusste das Präsidium der Hochschule Bochum, als es am 22. Februar
                                                                                                     2010 beschloss, alle Prüfungsämter und den Studierendenservice räumlich und
                                                                                                     organisatorisch zu konzentrieren. Denn es unterstützte das Vorhaben nicht
                                                                                                     nur mit eigenen Mitteln für Workshops         sondern setzte zudem Stabs-
                                                                                                     stellen-Mitarbeiterin Brigitte Kriebel           als Projektleiterin und Koor-
                                                                                                     dinatorin ein.
Liebe Leserin, lieber Leser der BONEWS,

das Wintersemester 2011/2012 steht vor der        dentinnen und Studenten eingeschrieben und
Tür. Wir freuen uns auf die neuen Studen-         können ihren Weg ins Studium gehen.
tinnen und Studenten, die sich in unsere Ba-      Für die eingeschriebenen Studierenden sind
chelor- und Masterstudiengänge einschreiben!      überwiegend die Prüfungsämter Kontaktstel-
Wir rechnen mit einer steigenden Zahl von         len zur Verwaltung. Nicht alles lässt sich über
Studienanfängerinnen und -anfängern und wir       die Selbstbedienungsfunktionen im Internet
sind darauf vorbereitet. Bereits in den letzten   regeln. Aber alles ist wichtig und muss schnell
Jahren haben die Zahlen erheblich zugenom-        gehen! Auch die Mitarbeiterinnen der Prü-
men, nicht nur bei uns, sondern an den meisten    fungsämter werden oft bis an die Grenzen ihrer
Hochschulen, vor allem an den Fachhochschu-       Belastbarkeit gefordert. Nun haben wir die bei-
len. Bei uns wird man auf einen akademischen      den Bereiche unter der Leitung der Dezernen-
Beruf optimal vorbereitet, überwiegend in klei-   tin Martina Hoffmann im Verantwortungsbe-          Eigentlich ist die Vi-                                           eines Besprechungsraumes. „Ich
nen Gruppen. Jede und jeder hat die Chance,       reich der Vizepräsidentin für Wirschafts- und      sion vom konzentrierten                                       hatte bisher noch nie mit Baumaß-
das Studium erfolgreich abzuschließen und be-     Personalverwaltung, Dr. Christina Reinhardt,       studentischen      Servicebe-                     nahmen zu tun und bin bis heute beeindruckt
kommt dafür die notwendige Unterstützung.         personell und räumlich zusammengeführt.            reich weniger hochfliegend             als        davon, wie schwer es ist, diese gut und erfolg-
Wir bilden Persönlichkeiten und bereiten auf      Wie das geschehen ist und welche Vorteile für      naheliegend. Jahrzehntelang lag ein mehr          reich zum Ende zu bringen“, findet Brigitte
einen internationalen Arbeitsplatz vor. Ange-     die Studierenden sich daraus ergeben, lesen        oder weniger langer Weg zwischen Studieren-       Kriebel auch noch nach dem offiziellen Ab-
wandte Forschung und Entwicklung stellen          Sie in dieser Ausgabe der BONEWS.                  denservice und den Prüfungsämtern. Dieses         schluss des Projektes am 1. März 2011.
eine enge Verbindung zu Unternehmen und                                                              Eigenleben der Ämter führte zu Ausfällen bei      Zwar betrafen die wichtigsten Arbeiten zu-
anderen Organisationen dar und halten die         Ist Ihnen aufgefallen, dass im Bereich des         Krankheiten und Urlaub, manchmal zu Öff-          nächst nur fünf Büros (C 0 – 26und 27, sowie C
Lehre auf einem hohen wissenschaftlichen          Studierendenservice und der Prüfungsämter          nungszeiten, die Studentinnen und Studenten       0 – 14a bis – 14c), aber die Folgen dieser Neu-
Stand. Kein Wunder, dass sich immer mehr          ausschließlich Frauen arbeiten? Das hat si-        die Planung ihrer „Verwaltungsgänge“ nicht        gestaltung sind deutlich vielfältiger: So wurde
Studierende für ein Studium an der Hochschu-      cher mit tradierten Berufsbildern, vielleicht      gerade einfach machte. Deshalb hatten auch        für ein Büro und den Kopierraum der große
le Bochum und den anderen Fachhochschulen         auch mit geschlechtsspezifischen Neigungen         die Fachbereiche, ihre Dekane und Prüfungs-       Besprechungsraum C 0 – 16/17 um einein-
entscheiden.                                      zu tun, aber auch mit Qualität. In den letzten     ausschuss-Vorsitzenden ein Einsehen und           halb Meter verkürzt, ein dunkler Parkettboden
                                                  Stellenbesetzungsverfahren haben sich Frauen       stimmten der Planung noch vor dem Präsidi-        greift die Gestaltung des Studierendenservice
Der erste Kontakt zur Hochschule Bochum           dort mit ihren Leistungen gegen Männer             um zu.                                            vor dem studentischen Arbeitsraum wieder auf
erfolgt ja oft über Freunde oder über das In-     durchsetzen können. Wir achten an der Hoch-        Der Preis für eine Verbesserung der Vertre-       und die Verkehrsfläche vor den Büros wurde
ternet. Aber irgendwann erfolgt dann die          schule Bochum aus Überzeugung darauf, dass         tungsregelungen, für eine Verlängerung der        als Wartezone erweitert. „Und weil wir schon
Einschreibung, in der Lennershofstraße in Bo-     Frauen und Männer in allen Beschäftigungs-         Öffnungszeiten, eine Vereinheitlichung von        dabei waren, haben wir zudem im Sekretariat
chum oder am Höseler Platz in Heiligenhaus.       stufen die gleichen Chancen haben, sowohl          Geschäfts- und Arbeitsprozessen waren Um-         des Studierendenservice die Theke versetzt und
Dann stehen unsere zukünftigen Studentinnen       im Bereich Technik und Verwaltung als auch         bauarbeiten auf der 0-Ebene des C-Gebäudes        eine Glaswand eingezogen und die Damentoi-
und Studenten zum ersten Mal leibhaftig ei-       bei den Professuren. So steigt auch der Anteil     mit extremen Ungelegenheiten, Lärm und            lette renovieren lassen“, fügt Projektleiterin
ner Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter der      von Professorinnen ständig. Vor einhundert         Dreck auch für die Dekanate Elektrotechnik        Kriebel hinzu.
Hochschule gegenüber, meistens einer Mitar-       Jahren hatten es Frauen in Deutschland noch        und Informatik sowie Mechatronik und Ma-          Was übrigens vor den Umbauten niemand
beiterin. Wie wird jetzt der erste persönliche    schwer, überhaupt zum Studium zugelassen           schinenbau, Umzüge und das Verschwinden           so richtig wahrgenommen hatte, das war die
Eindruck ausfallen? Zum Glück sind unsere         zu werden, geschweige denn, dass sie Profes-
Mitarbeiterinnen des Studierendenservice          sorinnen werden konnten. Dass es trotzdem
hervorragend auf diesen Erstkontakt vorbe-        seit zweihundert Jahren in Deutschland und
reitet, auch unter erschwerten Bedingungen.       in der Welt immer wieder Frauen gelungen ist,
Es ist ja ein ausgesprochenes Stoßgeschäft,       wissenschaftliche Spitzenleistungen zu voll-
die Einschreibungen insbesondere zu Beginn        bringen, hat eine Ausstellung gezeigt, die am 8.
des Wintersemesters. Wartezeiten lassen sich      März, dem internationalen Frauentag, durch
nicht immer vermeiden, Unterlagen der Studi-      Frau Dr. Reinhardt an unserer Hochschule er-
enbewerberinnen und -bewerber sind manch-         öffnet wurde. Ich habe beim Lesen der Poster
mal unvollständig, es gibt Missverständnisse      gestaunt, wie diese Frauen-Persönlichkeiten
und die nächsten drängeln schon. Da heißt         sich mit ihrem Genie und Beharrlichkeit in ih-
es oft „tief durchatmen“ für unsere Spezialis-    rer Zeit durchgesetzt haben.
tinnen vom Studierendenservice und gewohnt
professionell und schnell weiter arbeiten, auch   Dies und vieles mehr ist an unserer Hochschu-
wenn sie sich (zum Glück nur selten) mal ein      le seit der letzten Ausgabe der BONEWS pas-
unfreundliches Wort anhören müssen. Am            siert. Eine spannende Lektüre und einen schö-
Ende sind dann weit über tausend neue Stu-        nen Sommer wünscht Ihnen

                                                   Ihr Martin Sternberg
                                                   Präsident

                                                                                                     Hat Dienstleistungen für Studierende an einem Ort konzentriert und auch organisatorisch neu geord-
                                                                                                     net: Dezernentin Martina Hoffmann freut sich über die Fortschritte und denkt gleich weiter ...
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TITEL MEHR SERVICE FÜR STUDIERENDE                                                              BONEWS JUNI 2011        03
Tatsache, dass der Umbau des Flurs eine Nut-
zungsänderung bedeutete, die einen Flucht-
weg am Ende des Ganges notwendig machte.
Diesem Notausgang musste die Kaffeeküche
der Dekanate weichen; bis zum Erscheinen der
BONEWS 7 waren die Arbeiten noch nicht ab-
geschlossen.

Dass das Resultat so vieler Mühen sich gelohnt
hat, davon ist vor allem die Leiterin des jetzt
zusammengeführten          Studierendenservice,
Martina Hoffmann, überzeugt. Zunächst sind
vor allem die nunmehr 15 Mitarbeiterinnen
der Dezernentin vor allem mit den neuen
Möglichkeiten der Zusammenarbeit zufrie-
dener. „Das merken wir schon deutlich“, stellt
sie fest; „für die Studierenden andererseits ist
der Fortschritt vielleicht nicht ganz so deut-
lich sichtbar“, überlegt Hoffmann. Dabei hat
sie für die Zukunft des Studierendenservices
Ideen und Pläne, die ohne die Konzentration
der Dienstleistungen gar nicht möglich wäre:
Weit über die jetzt mögliche einheitliche Nut-
zung von Formularen und Siegeln hinaus, ist
es jetzt möglich, auch die Internetinformati-
onen zu studentischen Angelegenheiten neu
zu systematisieren und zu vereinheitlichen.
Dazu zählt auch der schnelle Zugang zu al-
len Formularen im neuen Download-Center
oder die konsequentere Nutzung von Online-
Selbstbedienungsfunktionen. Und ganz weit
vorn, hat sie noch eine Vision: der Service
aus einer Hand, ähnlich wie bei kommunalen
Bürgerbüros, bei dem ein Besuch der Studie-
renden die unterschiedlichsten Vorgänge erle-
digen könnte. „Das wäre eine außerordentlich
große Herausforderung; schließlich müssten
die Kolleginnen sehr verschiedene komplexe
Vorgänge komplett verstehen und beherrschen
können.

Zunächst aber denkt die Leiterin des Studie-
rendenservices darüber nach, wie auch den
Studierenden der jetzt schon erzielte Fort-
schritt deutlicher werden könnte. Etwa durch
eine Sitzgruppe in der Ecke des studentischen
Arbeitsraumes, die das unbequeme Schlange-
stehen auf den Fluren erleichtern könnte. Bei      Das zusammengeführte Team für alle Dienstleistungen der Prüfungsämter und des Studierendenservice ist jetzt ein eigenes Dezernat. Mit dabei (von hin-
so viel Komfort könnte selbst Pegasus zum          ten nach vorn und von links nach rechts): Stephanie Schmidt, Elke Himmighofen, Zakia Achlihi, Anke Stichlmair, Bärbel Cors, Petra Kruip, Gudula Gascher-
Fliegen zu bequem werden…                          mann, Martina Dahlmann, Melanie Kolnisko, Heike Dukatz, Simone Gorks, Ingrid Budzinski, Ute Jahn, Meike Katthöfer und Dezernentin Martina Hoffmann.

   Die Eckdaten für den Umbau:
   Von Philip Nachtigal,
   Technisches Facility Management

   „ Es wurden 6 Büros mit einer Gesamtflä-
      che von ca. 120 QuadratmeternFläche
      neu aufgebaut, von denen zuvor in einer
      anderen Struktur 5 schon vorhanden
      waren.

   „ Die gesamte West-Etage wurde auf die
      Brandmeldeanlage der Hochschule
      aufgelegt

   „ Der Flur mit ca. 90 Quadratme-
      tern Fläche wurde optisch an den
      vorderen Bereich des Studieren-
      denservice angepasst.

   „ Korrigierende Umbaumaß-
      nahmen: im vorderen Bereich des Studierendenservices wurde der
      Besprechungsraum zum Büro umgebaut und der Thekenbereich wurde
      modifiziert.

   „ das Damen-WC wurde modernisiert und ein weiteres Damen-WC in C1
      eingerichtet.

   „ durch den Umbau sind ca. 180 qm inkl. Wartezone im Flur zu
      attraktiven Serviceflächen in zentraler Lage aufgewertet worden.

   Die Perspektive für den
   baulichen Abschluss:
   „ Sobald die Nutzungsänderungsgenehmigung erteilt wurde, wird die
      derzeit provisorische Außentreppe ersetzt und eine Teeküche für den
      Fachbereich im Raum C0-18 eingebaut.
   „ Die Fassade am Ende des Flures wird mit einer gläsernen Außentür
      geschlossen.                                                                      Auch wenn sich Warten auf dem Flur nicht immer vermeiden läßt, haben die Mitarbeiterinnen des Studierendenser-
                                                                                        vice dennoch häufig eine offene Tür und vor allem ein offenes Ohr bei Problemen.
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04               BONEWS JUNI 2011                                                         INTERNATIONAL
                                                                                                                                                                gung GtV-Bundesverband Geothermie und
                                                                                                                                                                der EnergieAgentur.NRW – den internatio-
                                                                                                                                                                nalen Wettbewerb zur Ansiedlung der IGA-
                                                                                                                                                                Geschäftsstelle zu gewinnen und den Standort
                                                                                                                                                                der IGA-Geschäftstelle für den Zeitraum 2011
                                                                                                                                                                bis 2015 nach Bochum zu verlagern.
                                                                                                                                                                „Das IGA-Sekretariat wird uns dabei unterstüt-
                                                                                                                                                                zen, Bochum weiter zu einem wichtigen Kno-
                                                                                                                                                                tenpunkt des internationalen Geothermienetz-
                                                                                                                                                                werkes zu entwickeln“, so Prof. Rolf Bracke,
                                                                                                                                                                Leiter des Internationalen Geothermiezen-
                                                                                                                                                                trums (GZB) in Bochum. „Die internationale
                                                                                                                                                                Vernetzung des GZB auf wissenschaftlicher
                                                                                                                                                                Ebene und die weltweite Mitarbeit in Projekten
                                                                                                                                                                zur geothermischen Wärme- und Stromerzeu-
                                                                                                                                                                gung wird in den nächsten Jahren auch von der
                                                                                                                                                                Arbeit der IGA in Bochum profitieren“, erhoff-
                                                                                                                                                                te sich Prof. Bracke.
                                                                                                                                                                Horst Rüter, Präsident des GtV-Bundesver-
                                                                                                                                                                bandes Geothermie sieht die Entscheidung
Das Gruppenbild nach der Feierstunde zum IGA-Start: Das Directors Board mit seinen Mitgliedern aus aller Welt, NRW-Umweltminister Remmel (9.v.l.),              der IGA für den Standort Bochum als eine
Bochums OB Dr. Ottilie Scholz (11.v.l.), Hochschulpräsident Prof. Martin Sternberg (4.v.r.) und der neuen IGA-Geschäftsführerin Marietta Sander (3.v.l.).       Auszeichnung: „Die vorherigen IGA-Sitze
                                                                                                                                                                Italien, USA, Neuseeland und Island gelten
Weltverband der Geothermie eröffnete Büro in Bochum                                                                                                             als klassische Geothermie-Länder. Durch die
                                                                                                                                                                hohe fachliche Qualität unserer Branche ist
                                                                                                                                                                Deutschland nun Teil dieser Riege geworden.
Umweltminister Remmel: „NRW wird Vorbild bei der Nutzung geothermischer Energie“                                                                                Es besteht ein großes Potenzial, den Export-
                                                                                                                                                                anteil deutscher Geothermie-Unternehmen

K
         limaschutzminister Johannes Remmel möchte Nordrhein-Westfalen                                                                                          ähnlich wie bei allen anderen erneuerbaren
         zum Vorbild für die Nutzung und Erforschung von Geothermie machen.                                                                                     Energien wesentlich auszubauen und die
         Das Sekretariat des Weltverbandes für Geothermie IGA (International                                                                                    Technologieentwicklung international zu ver-
         Geothermal Association) ist kürzlich für die kommenden fünf Jahre                                                                                      netzen.“
         nach Bochum gezogen. Heute hat Minister Remmel die 30 internationa-
len Direktoren der IGA an der Hochschule Bochum begrüßt. „Die Landesregierung                                                                                   „Die Hochschule Bochum ist stolz auf das
hat sich ehrgeizige Klimaschutzziele gesetzt. Um sie zu erreichen, müssen wir                                                                                   Vertrauen, das sie jetzt zum organisatorischen
die Nutzung der regenerativen Energien deutlich ausbauen. Geothermie ist eine                                                                                   Mittelpunkt der Bemühungen der ganzen Welt
wichtige Energiequelle der Zukunft. Und mit der Ansiedlung des Sekretariats des höchsten Nutzungsraten an Umweltwärmehei-                                       um die Nutzung der Erdwärme als sehr wich-
geothermischen Weltverbandes konnte ein wichtiger Akteur in Sachen Geother- zungen. Im Jahre 2010 wurden rund 50.000                                            tigen Beitrag zur Energieversorgung macht“,
mie nach NRW geholt werden“, sagte Klimaschutzminister Johannes Remmel.         neue Wärmepumpen in Deutschland instal-                                         freute sich Prof. Martin Sternberg, Präsident
                                                                                                            liert. Von den nun bundesweit installierten         der Hochschule Bochum, bei der das IGA-
Das Land NRW und die Europäische Union              die geothermische Forschung und Entwick-                400.000 Wärmepumpen sorgen rund 80.000              Sekretariat jetzt angesiedelt ist. „Für die Geo-
haben die IGA mit 1,35 Millionen Euro für           lung. Die Region verfügt über wirtschaftliche           (20 Prozent) in NRW für umweltfreundliche           thermie hat Deutschland weniger die idealen
die kommenden fünf Jahre gefördert. „Die            und wissenschaftliche Stärken in der Bergbau-           Wärmeerzeugung.“                                    geologischen Voraussetzungen als vielmehr
Umwelttechnologien – und dazu zählt Geo-            technologie, im Anlagenbau, der Bohrtechnik             Als internationaler Verband wechselt die            vor allem exzellentes Know-how zu bieten.
thermie – sind ein riesiger Wachstumsmarkt.         und der Versorgungs- und Gebäudetechnik“,               IGA im fünfjährigen Turnus regelmäßig den           Dieses Wissen und Können zu vergrößern, es
Nordrhein-Westfalen ist bei der Entwicklung         so Remmel.                                              Standort ihrer Geschäftsstelle. In 2010 gelang      zu vernetzen und international nutzbar zu ma-
und Umsetzung neuer Technologien an der             Dr. Frank Michael Baumann, Geschäftsfüh-                es einem Konsortium – bestehend aus der             chen, wird eine Aufgabe, sein, für die sich die
internationalen Spitze. Das Land und die Me-        rer der EnergieAgentur.NRW betonte: „Be-                Hochschule Bochum, dem GeothermieZen-               Hochschule Bochum mit viel Kraft engagieren
tropole Ruhr bieten gute Voraussetzungen für        reits jetzt hat das Bundesland NRW eine der             trum Bochum, der Geothermischen Vereini-            will“, versicherte Prof. Sternberg.

BO went Venice                                                                     geliebt zu wer-
                                                                                   den“ beworben
                                                                                                            ger von der ETH Zürich. Sie hatten das über-
                                                                                                            geordnete Thema „Sehnsucht“ ausgerufen und
                                                                                                                                                                tur Biennale in Venedig ist er ausgewiesener
                                                                                                                                                                Kenner der internationalen Architekturszene.
                                                                                   und erhielt die          präsentierten im Deutschen Pavillon 183 Skiz-       Seit Jahren begleitet er mit Bewunderung und
Bochumer Masterstudenten veranstalteten                                            M ö g l i c h ke i t ,   zen von Architekten und Künstlern, die deren        kritischer Distanz das Phänomen der soge-
                                                                                   seinen Master-           Sehnsüchte illustrieren.                            nannten Star-Architekten.
Internationale Architekturkonferenz in Venedig                                     studierenden             In diesem inspirierenden Umfeld sprachen die        Möglich wurde das Sehnsuchtssymposium
                                                                                   diese internati-         Architekturprofessorinnen der Macromedia            durch Studienbeitragsmittel und Partner aus
TEXT UND FOTO: AMM-Team                                                            onale Bühne zu           Hochschule Stuttgart Mona Mahall und Asli           der Wirtschaft: Der Baustoffhersteller Eternit
                                                    bieten.                                                 Serbest über „Strategien der Aufmerksamkeit“.       und die Automarke Maserati luden alle Sym-

I
    m Rahmen der weltgrößten Archi-                 Neben Inhabern renommierter Architektur-                Das menschliche Bedürfnis, nicht nur wahrge-        posiumsteilnehmer im Anschluss zu einem
    tekturausstellung veranstalteten                büros zählten Professoren verschiedener Uni-            nommen, sondern geliebt zu werden, erläuterte       festlichen Abendessen ins Hotel Monaco und
    die Studierenden des Bochumer                   versitäten, Kuratoren und Journalisten zu den           Daniel S. Margulies, Neuro-Wissenschaftler          gaben damit dem Veranstaltungstitel „Sympo-
    Masterstudiengangs Architektur                  Teilnehmern. Das Thema traf offenbar den                am Max-Planck-Institut in Leipzig. Er zählt zu      sium“ seine ursprüngliche Bedeutung, denn
    Media Management eine Internati-                Nerv einer Architektenschaft, die neuen Gefal-          den führenden Forschern über die Wechsel-           im Altertum war das Symposium ein Gastmahl
onale Architekturkonferenz zum The-                 len an emotionaler Kommunikation anstelle               wirkung zwischen Liebe und Schönheit und            mit Vorträgen und Gesprächen.
ma „Die Sehnsucht des Architekten ge-               nüchterner Faktendarstellung findet. „Durch             führte in die Architektur des Gehirns ein.
liebt zu werden“. Rund 70 Teilnehmer                Praxis-Veranstaltungen wie dieser wollen wir            Den Schlusspunkt des AMM-Symposiums                 Nach dem AMM-Symposium begaben sich
folgten der Einladung der Hochschule                die Qualität der Lehre steigern und das inter-          setzte der irische Journalist Shane O´Toole         rund 40 Bachelor- und Masterstudenten der
Bochum zum 7. AMM-Symposium nach                    nationale Netzwerk der Hochschule Bochum                mit seinem ebenso poetischen wie nachdenk-          Hochschule Bochum unter Leitung von Ge-
Venedig – darunter so prominente Ar-                weiter ausbauen“, erklärt Prof. Krause.                 lichen Vortrag über die Frage, ob Architekten       org Poensgen und Prof. André Habermann
chitekten wie Jan Kleihues und der                  Namhafte Referenten aus Architektur, Medi-              geliebt oder vor allem berühmt werden wollen:       auf Venedig Exkursion. Geführt wurden sie
Präsident der Akademie für Baukultur.               en und Wissenschaft konnten für das AMM-                „It´s fame, not love, that architects crave above   von der Kölner Architektin Stephanie Ernst,
                                                    Symposium gewonnen werden, allen voran die              all else“ lautete seine These. Als Architekturre-   die als Set-Architektin zahlreiche „Komissar-
Grau ist alle Theorie, wissen wir seit Goethe       Kuratoren des Deutschen Biennale Beitrags               dakteur der Sunday Irish Times und zweifacher       Brunetti“-Serien verantwortet hatte und Vene-
– umso wichtiger ist es, bereits im Studium         Cordula Rau aus München und Eberhard Trö-               Kurator des Irischen Beitrags auf der Architek-     digs geheimste Winkel kennt.
Praxiserfahrung zu gewinnen und sich Schnitt-
stellen zur Öffentlichkeit zu suchen. Das gilt
insbesondere für den Masterstudiengang AMM
Architektur Media Management der Hoch-
schule Bochum. Als besonderer Höhepunkt
der akademischen Ausbildung gilt das AMM-
Symposium. Innerhalb von sieben Jahren hat
es sich zur führenden Konferenz über Archi-
tekturkommunikation entwickelt. Nach ersten
Veranstaltungen in der BlueBox der Hochschu-
le Bochum führte der Weg zweimal ins Kon-
ferenzzentrum der Messe Essen und zuletzt
ins Deutsche Architekturmuseum DAM nach
Frankfurt. Das 7. AMM-Symposium fand auf
Einladung der Kuratoren des Deutschen Pa-
villons auf der 12. Internationalen Architektur
Biennale in Venedig statt. Prof. Jan R. Krause
hatte sich mit dem ebenso sinnlichen wie ge-        7. AMM-Symposium im „Roten Salon“ des Deutschen Pavillons auf der Architektur Biennale in Venedig. Kurator Eberhard Tröger erläutert das Konzept
wagten Titel „Die Sehnsucht des Architekten         der Ausstellung zum Thema „Sehnsucht“.
AM ZIEL: MEHR SERVICE FÜR STUDIERENDE - Hochschule ...
INTERNATIONAL                                                                BONEWS JUNI 2011        05
                                                                                                   Deutsch-chinesische
                                                                                                   Bildungsachse bewegt Studierende

                                                                                                   P
                                                                                                          rof. Ligui Li, Geschäftsführer der Chinesisch-Deutschen Hochschule
                                                                                                          für angewandte Wissenschaften CDHAW (an der Tongji-Universität in
                                                                                                          Shanghai), besuchte in dieser Woche die Hochschule Bochum. „Ein-
                                                                                                          drucksvoll!“ lautet sein Urteil zum Besuch in der Ruhr-Metropole. Nicht
                                                                                                          zuletzt, weil beide akademischen Bildungseinrichtungen hervorragend
                                                                                                   zusammenarbeiten, wie sich Prof. Li vor Ort überzeugen konnte.
                                                                                                   Die Hochschule ist Partner im deutschen Kon-        Studierende der CDHAW, die jetzt im Som-
                                                                                                   sortium für den CDHAW-Studiengang Mecha-            mersemester eine Praxisphase in einem Unter-
                                                                                                   tronik. Im vierjährigen Bachelor-Studiengang        nehmen der Region absolvieren.
                                                                                                   studieren chinesische Studenten diese Ingeni-       Auch Unternehmen aus der Bochumer Region
                                                                                                   eurwissenschaft und erlernen gleichzeitig mit       fragten schon mehrfach die Betreuer (Prof. Dr.
                                                                                                   1.200 Stunden Unterricht die deutsche Spra-         Reiner Dudziak, Prof. Dr. Werner Roddeck)
                                                                                                   che. Nach dem Bestehen des TestDaF (Test            des chinesisch-deutschen Studiengangs nach
                                                                                                   Deutsch als Fremdsprache) kommen die Stu-           diesen Absolventen. Viele hiesige Unterneh-
                                                                                                   denten im vierten Studienjahr an eine von 10        men sind in China tätig und benötigen für ihre
                                                                                                   deutschen Partnerhochschulen.                       Projekte Ingenieure mit Deutsch-Kenntnissen
Gruppenfoto der iranischen und deutschen Delegation vor dem „Fariman Damm“.                        Seit 2004 arbeitet die Hochschule Bochum mit        und Erfahrungen aus deutschen Unterneh-
                                                                                                   beim Aufbau der CDHAW und nimmt seit 2007           men.
Auf den Spuren alter                                                                               chinesische Studierende im vierten Studienjahr
                                                                                                   auf. In dieser Zeit absolvieren die Studenten
                                                                                                                                                       Gleichfalls schickt die Hochschule Bochum
                                                                                                                                                       ihre deutschen Ingenieurstudierenden zum
persischer Ingenieurkunst                                                                          ein Studiensemester und ein Praxissemester
                                                                                                   mit Bachelor-Arbeit in einem deutschen Un-
                                                                                                                                                       internationalen Praxissemester unter anderem
                                                                                                                                                       auch nach China oder zum Studiensemester
Wasserbau-Exkursion im Herbst 2010 mit 12 deutschen Teilnehmern                                    ternehmen. Nach erfolgreichen Prüfungen er-         z.B. an der Partnerhochschule CDHAW. Seit
                                                                                                   halten die Studenten einen Doppelabschluss,         2001 haben ca. 30 Studierende ein Praxisse-
                                                                                                   den Bachelor-Grad der Hochschule Bochum             mester in einem Unternehmen in China absol-

G
         roße Leistungen im Wasser-              der 2.500 Jahre alte Quanat (unterirdischer       und der CDHAW in Shanghai.                          viert. Die Hochschule Bochum wird mit ihrem
         bau schafft die Menschheit              Freispiegelkanal) von Gonabad, der mit 156        Gerade deutsche Unternehmen in China su-            neuen Studiengang zum „Wirtschaftsingeni-
         nicht erst in der Neuzeit.              Fontänen geschmückte Sonnenpalast von Na-         chen solche Mitarbeiter, die dieses praxisori-      eur“ auch Partner im gleichnamigen Studien-
         Nicht zuletzt im alten Persien          dir Schah (ab 1737), der 900 Jahre alten Nadery   entierte wissenschaftliche Studium nach dem         gang der CDHAW werden. Erste Studierende
         hat der Bau von Staudämmen              Damm, das Quellenhaus „Cheshme Emarat“            deutschen Fachhochschulmodell absolviert            werden im nächsten Wintersemester in Bo-
und Bewässerungsanlagen bereits vor              aus dem 16. Jahrhundert und das Wassermu-         haben. Prof. Li traf bei seinem Besuch sechs        chum erwartet.
Jahrhunderten ein beeindruckendes                seum Pardisan Park in Teheran. So erhielten
technisches Niveau erreicht. Grund               die Exkursionsteilnehmer interessante Ein-
genug für Wasserbau-Professor Dr.                blicke in die persische Wasserbau- und Ingeni-
Bernhard Haber, im Herbst 2010 mit               eurkunst, sowie einen Eindruck davon, welche
Studierenden der Hochschule Bochum               Bedeutung Wasser und dessen Nutzbarma-
auf Exkursion in den Iran zu fliegen.            chung haben kann. Das fachliche Exkursions-
                                                 programm wurde durch die Besichtigung von
Mit dabei waren neben den Studierenden der       Museen und Moscheen ergänzt. Auch der Be-
Revier-Hochschule auch Studentinnen und          such eines Basars durfte nicht fehlen, um das
Studenten der Bergakademie Freiberg sowie        kulturelle Leben im Iran aus nächster Nähe
Wissenschaftler einer Reihe iranischer Univer-   zu erfahren. Beeindruckt hat die Teilnehmer
sitäten. Zahlreiche historische sowie moderne    auch die Gastfreundschaft, die die Gäste aus
Wasserbauwerke und Bewässerungssysteme           Deutschland erfahren durften.
besichtigte die 32-köpfige Gruppe – auch die     Die Exkursion war übrigens bereits die dritte
Besichtigung von Staudammbaustellen ge-          dieser Art und ist somit ein Beispiel für die
hörte dazu. Auf dem Besuchsprogramm stan-        grenzenlosen Möglichkeiten wissenschaft-
den etwa der 1.200 Jahre alte Fariman-Damm,      licher Zusammenarbeit.                            Prof. Li (2. v. rechts) trifft CDHAW-Studierende und deren deutsche Betreuer.

Unter Ministern und Personalchefs                                                                  hatte und umgeben von Journalisten und Bo-
                                                                                                   dyguards über das Messegelände zog, ging
                                                                                                                                                       schon etwas nach Routine. Ansonsten erlebte
                                                                                                                                                       er Peking als Kontrast zu Shanghai. „Peking
Wenn einer eine Reise tut – Wirtschaftsstudent Andreas Klein                                       Klein kurzerhand auf ihn zu und sagte: „Herr        verkörpert teilweise noch das alte China mit der
                                                                                                   Brüderle, als alter Meenzer, muss man doch          verbotenen Stadt und den vielen alten Palästen
entdeckt die Faszination des Reichs der Mitte                                                      am Erdal-Stand ein Bild machen.“ Der Wirt-          und Wohnvierteln, während Shanghai ganz
                                                                                                   schaftsminister ließ sich nicht lange bitten und    klar für das neue, aufbrechende China steht“,
TEXT: Rüdiger Kurtz                                                                                plötzlich stand der ganze Tross der Medienver-      schildert der Masterstudent seine Eindrücke.
                                                                                                   treter am Stand von Klein. „Ich war dann sogar      Beeindruckt haben ihn auch mehrere Besuche

I
    n Mainz hat er seinen Bachelorabschluss gemacht und dann einen Studi-                          im chinesischen Fernsehen zu sehen“, grinst         auf der EXPO. Zur größten Weltausstellung
    enplatz für den Masterstudiengang „Internationales Management“ an der                          der Wirtschaftsstudent über den gelungenen          aller Zeiten kamen über 70 Millionen Besu-
    Hochschule Bochum erhalten. Derzeit absolviert er sein drittes Masterse-                       Coup: „Das war richtig gutes Marketing für          cher. „Wirklich ein Event der Superlative“,
    mester in China, genauer gesagt an der renommierten Tongji-Universität in                      Erdal-Rex in China.“                                staunt Klein noch immer. Der Aufenthalt in
    Shanghai. Aus der asiatischen Boomtown berichtet Andreas Klein seinen                          Natürlich darf während eines China-Aufent-          China bringe ihm fast täglich unvergessliche
Freunden und Kommilitonen regelmäßig, was ihm vor Ort so passiert. Und das ist                     halts auch ein Besuch in Peking nicht fehlen.       Eindrücke: „Es ist einfach toll, dass ich hier so
eine ganze Menge.                                                                                  Der Deutsche Akademische Auslandsdienst             viele Erfahrungen sammeln kann“, so Klein,
                                                                                                   hatte zum Stipendiatentreffen in die deutsche       der sich aufgrund der in den letzten Wochen
Aber von Anfang an: Was verschlägt einen         gige Politiker und Wirtschaftsvertreter vorbei.   Botschaft geladen. „Richard von Weizsäcker          gemachten Erfahrungen ganz sicher ist, dass
Mainzer nach Bochum? „Ich habe hier die          So etwa die ehemalige Bundesjustizministe-        und der Generalkonsul aus China waren eben-         China in Zukunft noch weiter an Einfluss ge-
Möglichkeit erhalten, meinen Wunschstudi-        rin Herta Däubler-Gmelin, die zum Thema           falls anwesend“, erzählt Klein und es klingt        winnen wird.
engang zu studieren“, erläutert der 27jährige:   „Deutschland, eine alternde Gesellschaft?“
„Zudem war mir die Partnerschaft der Hoch-       sprach. „Es macht Spaß und ist sehr interes-
schule Bochum mit der Tongji-Universität in      sant, Persönlichkeiten aus Politik und Wirt-
China sehr wichtig.“                             schaft hautnah zu erleben und mit Ihnen
Weit ist es allerdings nach China. Dorthin       zu sprechen“, erzählt Andreas Klein, der im
kam Andreas Klein mit einem Stipendium. Es       CDHK auch schon auf die Personalchefs von
führte ihn an das Deutsche Hochschulkolleg       adidas und Media Markt sowie den Leiter des
(CDHK) der Tongji-Universität. Dort hat er       Deutschlandpavillions der EXPO gestoßen ist.
sich am Lehrstuhl für Marketing um eine As-      Eine weitere prominente Bekanntschaft
sistenzstelle beworben und diese auch prompt     machte Klein auf der Messe „Life Inferior“ in
erhalten. Neben seinem Studium erarbeitet        Shanghai. Kurzfristig hatte ihn das Mainzer
er nun sogenannte Soft-Skill-Seminare für        Unternehmen Werner&Mertz verpflichtet, das
chinesische Nachwuchsführungskräfte. Der         durch die Marken Erdal-Rex und Frosch be-
Erwerb von überfachlichen Kompetenzen wie        kannt wurde. „Als ich gehört habe, dass auch
Kommunikationsstärke und Teamfähigkeit sei       unser Wirtschaftminister Rainer Brüderle die
in China noch eher ungewöhnlich, erläutert       Messe besucht“, erzählt Andres Klein: „habe
Klein: „Die chinesischen Studenten lernen        ich einen Plan geschmiedet, wie ich ihn an un-
meist nur Bücher auswendig.“                     seren Stand locken kann.“                         Der Bochumer Wirtschaftsstudent und Marketingstratege Andreas Klein (re.) mit dem damaligen
Beim CDHK schauen regelmäßig hochran-            Nachdem der Minister die Messe eröffnet           Wirtschaftminister Rainer Brüderle auf der Messe „Life Inferior“ in Shanghai.
AM ZIEL: MEHR SERVICE FÜR STUDIERENDE - Hochschule ...
06               BONEWS JUNI 2011                                                 INTERNATIONAL / CAMPUS

                                                                                                          Besuch aus Südafrika
                                                                                                          Interesse an deutschem Ingenieur-
                                                                                                          Know-how schafft Kontakte
                                                                                                          und Zukunftspläne

                                                                                                          E
                                                                                                                   ine Delegation der Nelson Mandela Metropolitan University aus Port
                                                                                                                   Elisabeth in Süd-Afrika besuchte am 31. Mai 2011 die Hochschule Bo-
                                                                                                                   chum. Die drei Vertreter der School of Engineering unter Leitung von
                                                                                                                   Direktor Sarel Schoombie interessierte besonders die Bochumer Ak-
                                                                                                                   tivitäten auf den Fachgebieten Mechatronik, Leistungselektronik und
                                                                                                          Solarenergie. Auf allen Gebieten hat sich die Hochschule Bochum eine besonde-
                                                                                                          re Expertise erworben, an der die Südafrikaner sehr interessiert sind.
                                                                                                          Es wurde vereinbart, die Kontakte mit dem          sich zudem auch an den Deutschland- und
                                                                                                          Austausch von Studierenden und Lehrenden           Europa-weiten Mechatronik-Aktivitäten, wie
Gute Gespräche (von links): Marion Werthebach, Maschinenbau-Dekan Prof. Dr. Jens Feldermann,              fortzuführen. Zukünftig sind auch gemein-          den Arbeitskreis „Mechatronik an Hochschu-
Prof. Dr. Carsten Köhn, Dekan des Fachbereichs Elektrotechnik und Informatik, Direktor Prof. Sarel        sameForschungs- und Entwicklungsprojekte           len“ und den „International Workshop on Re-
Schoombie, Prof. Alan Roberts, Prof. Dr. William Phipps, Prof. Dr. Reiner Dudziak und Prof. Dr. Michael   geplant.                                           search and Education in Mechatronics REM“
Pohl.                                                                                                     Die Hochschullehrer aus Süd-Afrika wollen          beteiligen.

                                                                                                                                               SIFE Team der HS Bochum startet
                                                                                                                                               Energie- und Umweltprojekt bei Gisela
                                                                                                                                               Vogel – Institut für berufliche Bildung

                                                                                                                                              D
                                                                                                                                                        urch den am 25.03.2011geschlos-
                                                                                                                                                        senen Kooperationsvertrag zwischen
                                                                                                                                                        dem Bildungsinstitut Gisela Vogel aus
                                                                                                                                                        Bochum und der studentischen Initi-
                                                                                                                                                        ative SIFE wurde der Grundstein für
                                                                                                                                              das Energie- und Umweltprojekt „Enviup!“ ge-
                                                                                                                                              legt. In den kommenden Monaten wird der Um-
                                                                                                                                              gang des Instituts mit Energie und Ressourcen
                                                                                                                                              unter die Lupe genommen.
                                                                                                                                              Unter dem Motto „be smart, be sustainable“ wurde die
                                                                                                                                              Projektgruppe des SIFE Teams Hochschule Bochum im
                                                                                                                                              Januar 2010 gegründet und hat sich als Aufgabe gesetzt,
                                                                                                                                              Unternehmen zu finden, die in erster Linie ihre Betriebs-
                                                                                                                                              kosten senken wollen und dadurch gleichzeitig die Um-
                                                                                                                                              welt verbessern können. Dadurch wird eine Win-Win
                                                                                                                                              – Situation erreicht, wovon nicht nur das Unternehmen,
                                                                                                                                              sondern auch die Umwelt profitiert.
                                                                                                                                              Die Geschäftsleitung des Bildungsinstituts Gisela Vogel
                                                                                                                                              und die Stabstelleninhaber waren nach der Präsentation
                                                                                                                                              von der Projektidee sowie dem Engagement der Studie-
                                                                                                                                              renden begeistert.
                                                                                                                                              Erste Energieverbrauchsmessungen haben bereits begon-
                                                                                                                                              nen. Anschließend werden interne Befragungen und En-
                                                                                                                                              ergieseminare mit den Mitarbeitern durchgeführt. So soll
                                                                                                                                              das Umweltbewusstsein der Mitarbeiter nach Durchfüh-
                                                                                                                                              rung der Seminare gesteigert und der sparsame Umgang
Das SIFE-Team der Hochschule Bochum freut sich über einen Platz unter den besten 5 deutschen Teams beim Bundeswettbewerb                      mit Energieressourcen durchgesetzt werden.
2011                                                                                                                                          Durch die Implementierung eines unternehmensbezo-
                                                                                                                                              genen Maßnahmenkataloges, der dem Institut speziell

Vom theoretischen Wissen zur praktischen Hilfe                                                                                                zugeschnitten und durch „Envi Up!“ angefertigt wird, soll
                                                                                                                                              ein nachhaltiges, energieeffizientes Arbeiten gewährlei-

Studieren, engagieren, helfen                                                                                                                 stet werden.
                                                                                                                                              Nach Durchführung dieses Pilotprojektes, hofft das En-
                                                                                                                                              viUp! Team auf weitere Kooperationspartner und würde
SIFE-Team der Hochschule Bochum für gelungene Sozialprojekte ausgezeichnet                                                                    sich über Unterstützung interessierter Studierender sehr
                                                                                                                                              freuen.
TEXT: Rüdiger Kurtz

D
           ie Begeisterung und Freude ist immer noch greifbar:                        schule    Bo-       Ehrensache, ihre Schützlinge auf dem Wettbe-       nend zu senken. Unternehmen und Umwelt
           „Plötzlich war da unser Name“ berichtet Katharina Wy-                      chum im in-         werb in Bonn zu unterstützen. „Das war eine        profitieren dadurch gleichermaßen. Auch der
           pior: „Hochschule Bochum – Finale!“ Tränen und Jubel                       ternationalen       unglaubliche Stimmung“, so die engagierte          vom Team gegründete Verein „Lucky Charms
           mischten sich bei den 16 jungen Bochumer Studentinnen                      Studiengang         Professorin: „Die freundschaftliche Atmosphä-      e. V.“ verfolgt mehrere Ziele: Einerseits soll die
           und Studenten auf dem diesjährigen Bundeswettbewerb                        Business and        re, die Begeisterung der Studentinnen und Stu-     Sozialisierung und Integration jugendlicher
der SIFE-Teams in Bonn. Kurz darauf hieß es dann aber schon wie-                      Management          denten und die professionelle Darstellung der      Bagatellstraftäter unterstützt, andererseits
der: Volle Konzentration. Schließlich winkte das Ticket zum Welt-                     eingeschrie-        Projekte haben mich stark beeindruckt.“            der Freizeitwert von Senioren in Altenheimen
finale in Kuala Lumpur.                                                               ben. Gleich                                                            gehoben werden. Realisiert wird das Ganze
                                                                                      zu Beginn des       Nach einem Ausscheidungsprozess mit Vor-           in einer Zusammenarbeit mit Jugendämtern,
SIFE steht für „Students In Free Enterprises“       Studiums hatten sie von den SIFE-Projekten            und Hauptrunde konnte das SIFE-Team der            Gerichten, Sozialarbeitern und Gemeinden.
und ist eine Organisation für Hochschüler, die      erfahren und beschlossen, selber aktiv zu wer-        Hochschule Bochum als einziges Fachhoch-           Die Ableistung von Sozialstunden durch die
sich in sozialen Projekten engagieren und da-       den. Seither sind sie begeistert bei der Sache.       schul-Team in die Endrunde einziehen. 5            Jugendlichen in Altenheimen wird von allen
für ihr unternehmerisches Know-how und viel         „Der Finaleinzug hat uns für all die Mühen der        Teams durften im Finale ein weiteres Mal ihre      Seiten als gewinnbringend begrüßt.
Freizeit in die Waagschale werfen. Weltweit         letzten Wochen mehr als entschädigt“, so die          Projekte vor großem Publikum vorstellen: „Ein
gibt es inzwischen in 47 Ländern an fast 2000       22jährige Katharina Wypior. Regelmäßig hatte          unvergessliches Erlebnis, vor gut 600 Leuten,      Am Ende gab es lang anhaltenden Applaus
Hochschulen SIFE-Gruppen. „Die Projekte             sich die Gruppe in den Tagen vor dem Wettbe-          darunter die Fachjury aus 22 Unternehmern,         für das Bochumer Team und einen Pokal für
der SIFE-Teams beginnen meist mit einer Idee,       werb bis weit nach Mitternacht an der Hoch-           auf Englisch zu präsentieren“, berichtet Sarah     das Erreichen des Finales. Dass es zum Sieg
die durch eine Beobachtung im Alltag, einem         schule Bochum auf den Wettbewerb vorberei-            Imminger.                                          nicht ganz gereicht hatte, stimmte die Gruppe
zufälligen Gedankengang oder auch durch             tet. „Da waren nur noch Wachleute und das                                                                nicht lange traurig. „Irgendwie sind wir hier
konkretes Brainstorming erfolgt“, erläutert         Putzpersonal unterwegs, die haben uns jetzt           Das Bochumer Team stellte drei Projekte vor,       alle Gewinner“, freute sich Katharina Wypior:
Sarah Imminger, die zusammen mit Freundin           auch die Daumen gedrückt“, freut sich Sarah           darunter mit „Envi Up!“ eine Kooperation mit       „Wir haben tolle Kontakte zu anderen Studie-
Katharina Wypior Teamleiterin der Bochumer          Imminger über die zusätzliche Unterstützung           kleinen und mittelständischen Unternehmen          renden und Teams sowie zu den Vertretern der
Gruppe ist.                                         für das Team.                                         der Region. Ziel des Projektes ist es, den hohen   Wirtschaft geknüpft und werden die positiven
Die beiden Studentinnen sind an der Hoch-           Auch für Wirtschaftsdekanin Eva Waller war es         Energiebedarf der Unternehmen umweltscho-          Erfahrungen in neue Projekte umsetzen.“
AM ZIEL: MEHR SERVICE FÜR STUDIERENDE - Hochschule ...
CAMPUS                                                                BONEWS JUNI 2011        07
Laserstammtisch
„gewandert“
Der „Laserstammtisch Ruhr“, ein regelmä-
ßiges Treffen von Experten und Interessierten,
bewegt sich. Denn bislang hatte die unter an-
derem von Prof. Dr. Carolin Radscheit (Fach-
bereich Mechatronik und Maschinenbau)
initiierte Veranstaltungsreihe zum Thema La-
seranwendungen in der Hochschule Bochum
stattgefunden. Ende Mai traf sich der Stamm-
tisch außerhalb Bochums bei der Firma Evo-
nik Degussa GmbH im Chemiepark Marl. The-
ma der spätnachmittäglichen Runde war die
„Kunststoffbearbeitung“. „Wir sind selbstän-
dig geworden“, freut sich Prof. Radscheit über
den Erfolg ihrer Initiative, die sie gemeinsam
mit Prof. Dr. Andreas Ostendorf von der Ruhr-
Universität und Dirk Kalinowski vom Kompe-
tenznetz Optische Technologien (OpTech-Net
e.V.) mit Leben füllt.

                                                 Glücklich mit dem aktuellen Transferpreis Handwerk der Hochschule Bochum (von links): Präsident Prof. Martin Sternberg, Preisträgerin Nora Voß, Preis-
                                                 trägerin Jeannette Arnoldi, Prof. Susanne Stark, Preisstifter Johann Philipps und Christina Philipps (Geschäftsführerin der Philipps GmbH & Co. KG).

                                                 Transferpreis Handwerk spiegelt vielfältiges Arbeitsfeld
                                                 Jeannette Arnoldi und Nora Voß für Abschlussarbeiten mit praktischen Nutzen ausgezeichnet

                                                 I
                                                     mmer mehr Studierende der Hoch-               Kühlungsprozess mittels Erdwärmesonden.             es sein, neue Kunden insbesondere für den
                                                     schule Bochum entdecken das                   Dabei galt es herauszufinden, ob und wie lei-       Bereich der erneuerbaren Energien zu gewin-
                                                     Handwerk als lohnendes vielsei-               stungsfähig dieses Verfahren am Firmensitz in       nen. Über das Aufdecken von Schwachpunk-
                                                     tiges Arbeitsfeld. Dieser Trend               Remscheid sowie unter den klimatischen und          ten und Optimierungspotenzialen des vorhan-
                                                     spiegelt sich auch bei der Verlei-            geologischen Bedingungen in Rom und Ma-             denen Konzeptes hinaus hat die von Prof. Dr.
                                                 hung des Transferpreises Handwerk                 drid arbeitet. Gegenüber den bisher verwen-         Susanne Stark betreute Arbeit im Dialog mit
                                                 2011, der in diesem Jahr gleich zwei              deten Nasskühltürmen verspricht sich Vaillant       dem Handwerksbetrieb ein in sich stimmiges
                                                 herausragende Bachelor-Arbeiten aus-              insbesondere Vorteile in Ländern mit höheren        Marketingkonzept entwickelt. Die daraus her-
                                                 zeichnet.                                         Lufttemperaturen. Dieser technische Ansatz          geleiteten Marketinginstrumente konnten bis
                                                                                                   könnte darum zukünftig eine wichtige Rolle im       zu konkreten operativen Vorgaben herunterge-
                                                 Gute technische Planung und handwerklich          Angebotsportfolio des Sanitär-Heizung-Klima         brochen werden.
Campus wächst                                    fundierte und oft auch innovative Ausfüh-
                                                 rung gehören im Bereich der Heizungs- und
                                                                                                   (SHK) Gewerbes spielen. Die Bachelor-Arbeit
                                                                                                   wurde vom Leiter des Geothermiezentrums,
                                                                                                                                                       Preisstifter Johann Philipps (Philipps GmbH
                                                                                                                                                       & Co.KG) übereichte den erfolgreichen Ab-
                                                 Klimatechnik zusammen. Das zeigt Nora             Prof. Dr. Rolf Bracke betreut.                      solventinnen jeweils nicht nur eine Urkunde,
Der Campus der Hochschule Bochum an der          Voß mit ihrer Arbeit „Rückkühlung von so-                                                             sondern auch einen Scheck über 750 Euro.
Lennershofstraße wächst. Rund zwei Minuten       larbetriebenen Absorptionskältemaschinen          Ebenfalls mit dem Transferpreis Handwerk            Der Transferpreis Handwerk wurde erstmals
zu Fuß vom A-Gebäude entfernt hat das Intern-    mittels Erdwärmesonden“. Dabei leistete sie       ausgezeichnet wird die Arbeit „Entwicklung          1996 verliehen und ist mit 1.500 Euro dotiert.
nationale Geothermiezentrum im April neue        einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung ei-       und Bewertung eines Kommunikationskon-              Die Transferpreise werden von der Hochschule
Büros bezogen. In den gut 20 Räumen in der       ner gebäudetechnischen Technologie, die mit       zeptes im Privatkundenbereich eines SHK-            Bochum und den preisstiftenden Firmen für
Lennershofsiedlung ist auch die International    erneuerbaren Energien auskommt und vor-           Handwerksbetriebes“ von Jeannette Arnoldi.          Bachelor- und Master-Arbeiten verliehen, die
Geothermal Association (IGA) untergebracht.      zugsweise in südeuropäischen Ländern zum          Die Absolventin des Fachbereichs Wirtschaft         einen herausragenden Praxisbezug aufweisen
Noch in diesem Jahr soll zudem mit dem Bau       Einsatz kommen soll. Für die Vaillant GmbH        untersuchte ein bereits von einer Agentur er-       oder eine besonders gelungene Zusammenar-
des Geotechnikums im Bereich hinter den D-       & Co. KG simulierte sie die Funktion einer bis-   stelltes Marketingkonzept für die Bochumer          beit der Hochschule mit einem Unternehmen
Gebäuden begonnen werden.                        lang noch nicht bewährten Komponente, den         Firma Berkowitz. Ziel des Konzeptes sollte          darstellen.

Preisthemen spiegeln die Vielfalt                                                                  ten wurde ein gänzlich neuer Wartungsansatz
                                                                                                   entwickelt: Anhand von Vibrationen und Be-
                                                                                                                                                       sonderer Berücksichtigung von Long Range
                                                                                                                                                       SILS mit Hilfe diskreter Fabriksimulation“
des Ingenieurberufs                                                                                triebsgeräuschen wird die Arbeit der Klima-
                                                                                                   anlage kontrolliert und mit einer speziellen
                                                                                                                                                       kann deutliche Einsparungen nach sich zie-
                                                                                                                                                       hen. Denn wenn im Herbst diesen Jahres der
Opel-Transferpreis Mechatronik für Simon Heyne                                                     Software (PAHMIR) Vorhersagen über die              neue Zafira in Bochum in Produktion geht,
                                                                                                   Haltbarkeit von Bauteilen hergeleitet. So wird      dann werden die Bauteile, die von Zulieferern
                                                                                                   die Wartung flexibel: Komponenten müssen            erstellt werden „just in time“ geliefert. Stefan

E
         ine bereits bekannte Technik grundsätzlich und damit neu zu durchden-                     nicht mehr turnusmäßig ausgetauscht werden,         Groten hat, betreut von Logistik-Professor
         ken, kann für einen Ingenieur der Anfang eines neuen Gerätetyps sein.                     ohne dass sie in absehbarer Zeit tatsächlich        Dr. Michael Habich, geprüft, wie groß das zu-
         Bei seiner Bachelor-Arbeit über den „Aufbau von Wirbelstromprüfgerä-                      defekt werden würden. Auch entfallen die bei        gehörige Hochregallager sein muss, um eine
         ten zur Unterweisung von Wirbelstromprüfern“ hat Simon Heyne genau                        tatsächlichen Defekten notwendigen zeitrau-         reibungslose Produktion zu gewährleisten. Er
         dies getan. Mit Wirbelströmen ist es möglich, in leitenden Materialien                    benden Reparaturen außerhalb der routinemä-         konnte nachweisen, dass das Lager mit drei
wie Bauteilen aus Metall Fehler aufzuspüren: Risse, Einschlüsse oder Uneben-                       ßigen Wartungsintervalle. Johannes Golückes         statt der bislang angedachten vier Gassen aus-
heiten können erfahrene Prüfer feststellen. Der Kfz-Handwerkmeister und Jung-                      Beitrag zu diesem Projekt, das langfristig den      kommt. Damit kann das Bochumer Opelwerk
ingenieur Heyne hat die konventionelle Prüftechnik nicht nur genau beschrieben,                    Fluggesellschaften erhebliche Wartungskosten        die Umbaukosten für eine Hochregallager-Gas-
sondern sich auch Gedanken über eine neue Gerätetechnik gemacht. Heyne ist                         einsparen helfen soll, ist ein Versuchsstand, mit   se einsparen.
Absolvent der Fachhochschule für Ökonomie und Management (FOM). Betreut                            dem die Software für eine Anlagenkomponen-          Ebenfalls ausgezeichnet werden die Bachelor-
wurde seine Thesis von Prof. Dr. Johannes Zacheja. Für sie erhält er den Opel                      te (Hochdruckrückführung) des Airbus A340-          Thesis „Füllstandsermittlung von Lithium-Io-
Transferpreis Mechatronik 2011.                                                                    600 geprüft werden konnte. Diese Masterarbeit       nen Akkumulatoren mit einem Gas Gauge IC
                                                                                                   entstand übrigens an der London South Bank          von Manuel Berg, die Diplomarbeit „Entwick-
Die Bochumer Adam Opel AG ehrt mit diesem        Masterarbeit „Design and Simulation of an         University, die seit vielen Jahren eine Partne-     lung eines regenerativen elektromagnetischen
mit 1.500 Euro verbundenen Preis Ingenieur-      Intelligent Predictive Failture Diagnosis for     runiversität der Hochschule Bochum ist. So          Hybrid-Dämpfers“ von Stephan Zielberg (Be-
arbeiten, die einen herausragenden Praxisbe-     Acvanced Maintenance Technologies“ von            war der Bochumer Prof. Dr. Eckehard Müller          treuer jeweils Prof. Dr. Jan Albers) sowie die
zug aufweisen oder eine besonders gelungene      Johannes Golücke. Für die Abteilung Mainte-       Zweitprüfer; betreut wurde die Arbeit von der       „Entwicklung eines PC-gesteuerten Prüfge-
Zusammenarbeit der Hochschule mit einem          nance Systems Engineering“ des Flugzeugher-       Londoner Dozentin Esther Perea.                     rätes zur Auswertung und Beeinflussung der
Unternehmen darstellen. Eine Jury wählte da-     stellers Airbus in Hamburg (Airbus Operations     Anlässlich der Transferpreisverleihung wird         UIC-Bremssignalleitung (ep/NPÜ) bei Loko-
bei aus herausragenden Diplom- Bachelor- und     GmbH) beschäftigte sich Johannes Golücke          auch Stefan Groten ausgezeichnet. Auch sei-         motiven“ von Lukas Misch. Diese Diplomar-
Masterarbeiten die Beste aus.                    mit der Wartung der Klimaanlage moderner          ne Bachelor-Arbeit „Dimensionierung eines           beit, die in Zusammenarbeit mit der Siemens
Für fast genauso preiswürdig wie die Bachelor-   Flugzeuge. Um die Wartung der Maschinen           Hochregallagers in Abhängigkeit von Produk-         AG entstand, wurde von Prof. Dr. Reiner Dud-
Thesis von Simon Heyne hielt die Jury die        kürzer und damit kostengünstiger zu gestal-       tionskapazität und Variantenvielfalt unter be-      ziak betreut.
AM ZIEL: MEHR SERVICE FÜR STUDIERENDE - Hochschule ...
08               BONEWS JUNI 2011                                                            CAMPUS

                                                    Chancengleichheit im Bewerbungsgespräch
                                                    Gastvortrag „Genderfaire Personalauswahl“
                                                    TEXT: Andrea Kiendl

                                                    D
                                                              as Gleichstellungsbüro hatte gerufen und rund zwei Dutzend Hoch-                         früheren Gehalt fragen? (nein). Darf man nach
                                                              schulangehörige waren gekommen. Bei der Veranstaltung „Genderfaire                       der Konfession fragen? (nur bei Bewerbungen
                                                              Personalauswahl“ am 7. Februar 2011 konnten sich alle Interessier-                       für religiöse Organisationen).
                                                              ten über aktuelle Anforderungen an die Personalarbeit informieren.
                                                              Mit der Psychologin Martina Stangel-Meseke hatte das Gleichstel-                         Nach der Einführung ins Thema setzte Marti-
                                                    lungsbüro eine ausgewiesene Expertin eingeladen. Die von ihr konzipierten Trai-                    na Stangel-Meseke einen Akzent auf die gen-
                                                    nings „Genderfaire Personalauswahl“ erhielten 2005 einen Innovationspreis des                      derfaire Personalauswahl. Bei der „Kay-Fried-
                                                    Landes NRW. Die Professorin der Business and Information Technology School                         rich-Übung“ ging es darum, eigene stereotype
                                                    in Iserlohn ist außerdem Sachverständige für den ersten Gleichstellungsbericht                     Vorstellungen zu hinterfragen. Ist der fiktive
                                                    des Bundesfamilienministeriums.                                                                    Bewerber „Kay Friedrich“ als Mann wirklich
                                                                                                                                                       für eine Position als Assistent des Geschäfts-
                                                    Zwei Stunden lang erläuterte Martina Stangel-    nen: Beim Regency-Effekt prägt sich z. B. der     führers geeignet? Welche Rolle spielen sein
                                                    Meseke das idealtypische Vorgehen im Per-        letzte Eindruck des oder der Betreffenden ein.    Lebenslauf, der ein Studium und eine Selbst-
                                                    sonalauswahlprozess. Immer vor der Frage,        Beim Halo-Effekt überstrahlen einzelne Eigen-     ständigkeit einschließt und die Tatsache, dass
                                                    wie durch systematisches Vorgehen Chancen-       schaften (wie Charme oder eine Behinderung)       er Elternzeit in Anspruch genommen hat für
                                                    gleichheit für alle Bewerberinnen und Bewer-     die weitere Wahrnehmung der Person. Anhand        die Beurteilung?
Prof. Fröhlichs                                     ber hergestellt werden kann. Kleine Übungen
                                                    zeigten, welche unbewussten Beurteilungs-
                                                                                                     zahlreicher Fragen frischte die Vortragende
                                                                                                     den Wissensstand des Publikums in Sachen
                                                                                                                                                       Eine lebhafte Diskussion rund um die Anfor-
                                                                                                                                                       derungen an die beste Bestenauswahl begleite-
heimlicher Held                                     fehler die Personalauswahl beeinflussen kön-     Auswahlinterview auf: Darf man nach dem           te den Workshop.

N                                                   Hochschule Bochum baut Familienfreundlichkeit aus
          ostalgie muss nichts Ver-
          staubtes sein. Sie kann hel-
          fen, durch das Verstehen un-
          serer Geschichte der eigenen
                                                    Neue Zertifikatsurkunde in Berlin überreicht
          Lebenswirklichkeit näher zu

                                                    D
kommen. So wie Prof. Dr. Hans Fröh-                          as Zertifikat vom audit berufundfamilie als familiengerechte Hoch-                        dem Titel „audit familiengerechte hochschu-
lich „seinem“ Hauptmann Bendemann                            schule erstmals zu erlangen ist eine Sache. Das schaffte die Hoch-                        le“ angeboten. Es erfasst den Status quo der
näher gekommen ist. Prof. Fröhlich,                          schule Bochum bereits 2008. Es zu erneuern und zu verlängern (Re-                         bereits angebotenen Maßnahmen zur besse-
seit 2002 an der Hochschule Bochum                           Auditierung) war für sie eine neue Herausforderung, der sie sich                          ren Balance von Beruf und Familie, entwickelt
im Fachbereich Vermessung und Geo-                           erfolgreich in diesem Jahr gestellt hat. Am 25. Mai überreichte Staats-                   systematisch das jeweils hochschuleigene Po-
informatik tätig, ist bereits vor Jahren            sekretär Peter Hintze die Zertifikatsurkunde an Projektleiterin Brigitte Kriebel.                  tenzial und sorgt mit verbindlichen Zielverein-
in seiner Heimat im Sauerland auf das                                                                                                                  barungen dafür, dass ein wachsendes Familien-
Wirken dieses Pioniers der Geodäsie                 Mit Angeboten wie flexibler Arbeitszeitgestal-   organisation an der Hochschule, der Ausbau        bewusstsein in der Hochschulkultur verankert
gestoßen, der in den 80er Jahren des                tung, Telearbeít, Kinderferienbetreuung oder     der Unterstützung für Hochschulmitglieder,        wird. Nach erfolgreichem Abschluss dieses
19. Jahrhunderts durch die Festlegung               der Ermäßigung von Studienbeiträgen für Stu-     die Familienangehörige pflegen und eine syste-    Prozesses erhalten die beteiligten Hochschule,
trigonometrischer Punkte (Hauptver-                 dierende mit Kindern konnte die Hochschule       matische Personalentwicklung unter Berück-        so wie Unternehmen und Institutionen, das
messungspunkte) die Grundlage für                   Bochum schon länger aufwarten; jetzt hat sie     sichtigung von Aspekten der Vereinbarkeit von     „Zertifikat zum audit berufundfamilie“. Die
die präzise Landkarten in einem 70.000              sich neue Ziele gesetzt. Dazu zählen etwa die    Beruf und Familie.                                praktische Umsetzung wird jährlich von der
qkm großen Gebiet, das sich vom Mün-                Verbesserung der familiengerechten Studien-      Seit 2002 wird das audit an Hochschulen unter     berufundfamilie gGmbH überprüft, einer In-
sterland bis nach Trier und von der                                                                                                                    itiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung.
belgisch-niederländischen Grenze bis                                                                                                                   Nach drei Jahren können – so wie jetzt für die
nach Thüringen erstreckte, legte.                                                                                                                      Hochschule Bochum – im Rahmen einer Re-
                                                                                                                                                       Auditierung weiterführende Ziele vereinbart
Als Prof. Fröhlich im letzten Jahr die Nachfah-                                                                                                        werden. Nur bei erfolgreicher Re-Auditierung
ren des kaiserlichen Vermessungsdirigenten                                                                                                             darf die Hochschule das „Zertifikat zum audit
der Königlich Preußischen Landesaufnahme,                                                                                                              familiengerechte hochschule“ weiterführen.
Hans Bendemann, ausmachte und so das Tage-
buch seines heimlichen Helden in die Hände
bekam, da war seine Begeisterung groß. Zwei
Bücher im Eigenverlag hat Prof. Fröhlich seit-                                                                                                          Impressum
dem verfasst, „Das Reisetagebuch des Haupt-
manns Bendemann“ und „Preußens letzte
Kette“. Sie veranschaulichen eindrucksvoll                                                                                                             BONEWS NR. 07 JUNI 2011
die Faszination, die für Prof. Fröhlich von
Hauptmann Bendemanns Wirken ausgeht.                                                                                                                   Herausgeber
Der Professor für Landesvermessung hat darin                                                                                                           Der Präsident der Hochschule Bochum
die Reise des Hauptmanns durch seine Heimat
nachvollzogen und erläutert.                                                                                                                           Redaktion
Übrigens konnte Prof. Fröhlich Ende April                                                                                                              Detlef Bremkens (verantwortlich)
2011 sein 40jähriges Dienstjubiläum feiern.                                                                                                            KIT Kommunikation, Innovation, Transfer
Gratulant Hochschulpräsident Prof. Martin
Sternberg freute sich, als Prof. Fröhlich ihm                                                                                                          Fotografie (außer gekennzeichnete Bilder)
bei dieser Gelegenheit „Preußens letzte Kette“      Peter Hintze, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technolo-    Detlef Bremkens
schenkte.                                           gie, überreichte Projektleiterin Brigitte Kriebel in Berlin die Zertifikatsurkunde.
                                                                                                                                                       Texte (außer gekennzeichnete Artikel)
                                                                                                                                                       Detlef Bremkens

Frauenförderpläne in Kraft                                                                           zelnen Bereiche nun Maßnahmen für die Frau-
                                                                                                     enförderung entwickelt. „Dabei war Kreativität
                                                                                                                                                       Druck
                                                                                                                                                       Schürmann + Klagges GmbH & Co. KG, Bochum
                                                                                                     gefragt“, so Regina Schrade weiter. „Eine Idee

D
          ie Fachbereiche und zen-                  gelten bis zum Jahr 2013.                        war zum Beispiel, zur Rekrutierung von Pro-       Papier
          tralen Einrichtungen der                  Alle drei Jahre müssen die Fachbereiche, die     fessorinnen mögliche Kandidatinnen direkt         70g/m2, 100% Altpapier,
          Hochschule Bochum haben                   Verwaltung sowie die Hochschulbibliothek         anzuschreiben und zur Bewerbung aufzufor-         Blauer Engel-zertifiziert
          endlich wieder gültige Frau-              Frauenförderpläne abliefern. Ziel ist es, den    dern. Oder auch auf Netzwerke in der Scienti-
          enförderpläne. Mit der Veröf-             Frauenanteil bei Beschäftigten und Studie-       fic Community zurückzugreifen.“                   Auflage
fentlichung in den Amtlichen Bekannt-               renden sukzessive auf 50 Prozent zu erhöhen.                                                       5.000 Stück
machungen am 11. März 2011 sind sie                 Dazu wird zunächst die Geschlechtervertei-       Um die Studiensituation der Studentinnen
in Kraft getreten. Der Zentrale Rah-                lung in den einzelnen Bereichen analysiert.      zu verbessern ist u. a. daran gedacht, verstär-   Kontakt
menplan zur Gleichstellung von Frauen               Das Verhältnis von Frauen zu Männern etwa        kt Genderaspekte in der Lehre zu berücksich-      Hochschule Bochum
und Männern an der Hochschule Bo-                   bei Studierenden, Studentischen Hilfskräften,    tigen. Besonderes Informationsmaterial oder       Detlef Bremkens
chum wurde im vergangenen Juli vom                  Absolventinnen und Absolventen, Lehrkräf-        gezielte Beratung sollen die Orientierung auf     Lennershofstraße 140 | 44801 Bochum
Senat beschlossen.                                  ten und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern        weniger gewählte Fächer verbessern. Einige        presse@hs-bochum.de | +49(0)234.32 10-702
                                                    wird betrachtet. Ursachen für die Unterreprä-    Fachbereiche haben Maßnahmen formuliert,
„Der gesetzliche Auftrag zu den Frauenförder-       sentanz von Frauen sollen aufgedeckt und hin-    damit Studieren zukünftig mit familiären           Die nächste Ausgabe der BONEWS erscheint
plänen ist eindeutig“, erklärt Gleichstellungsbe-   terfragt werden. Bei den Beschäftigten geht es   Pflichten für beide Geschlechter besser zu ver-    voraussichtlich im September 2011
auftragte Regina Schrade. „Das Landesgleich-        nicht nur um die Anzahl der Stellen, sondern     einbaren ist. Außerdem ist geplant, den Anteil
stellungsgesetz NRW sieht Frauenförderpläne         auch um ihre Wertigkeit.                         von Frauen an den kooperativen Promotions-
an den Hochschulen vor.“ Die aktuellen Pläne        Auf Grundlage ihrer Analysen haben die ein-      verfahren zu erhöhen.
AM ZIEL: MEHR SERVICE FÜR STUDIERENDE - Hochschule ... AM ZIEL: MEHR SERVICE FÜR STUDIERENDE - Hochschule ...
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