Anhang - Deutsche Bundesstiftung Umwelt

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Anhang - Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Abschlussbericht
                          zum Projekt

Naturschutz in Börde-Landschaften durch Strukturelemente
              am Beispiel der Kölner-Bucht

                           Az. 19430

                         Anhang

   Teil A:   Öffentlichkeitsarbeit

   Teil B:   Projektstandsberichte

   Teil C:   Faunistische Fachgutachten

             Broschüre „Entsiegelung bei Neuversiegelung -
   Teil D
             Eingriffsregelung optimiert anwenden!

                       Bonn, Januar 2007
Anhang - Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Öffentlichkeitsarbeit im DBV-Bördprojekt

      25. November 2006: Präsentation der wissenschaftlichen
       Begleituntersuchungen des "Bördeprojektes" auf dem 19.
       westdeutschen Entomologentag im Löbbecke Museum in
       Düsseldorf

      Juli 2006: Veröffentlichung des
       Projektstandsberichtes Nr. 7

      20. Juni bis 22. Juni 2006: Präsentation des
       "Bördeprojektes" auf den DLG-Feldtagen in Hanau

      19. Juni 2006: Gemeinsame Sitzung und Exkursion des
       Bördeprojekt- Fachbeirates sowie der Gremien der
       Stiftung Rheinische Kulturlandschaft in Köln-Auweiler

      16. Mai 2006: Ornithologische Exkursion mit Studenten
       (Agrarwissenschaften, Fachrichtung Naturschutz und
       Landschaftsökologie) der Universität Bonn

      09. bis 10. Mai 2006: Fachtagung zum Thema Innovative
       Konzepte für Landwirtschaft und Naturschutz bei der
       Eingriffsregelung

      29. März 2006: Präsentation von Ergebnissen der
       ökologischen Begleituntersuchungen auf der 53.
       Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft der Institute für
       Bienenforschung

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   18. Januar 2006: Podiumsdiskussion zum Projektverbund
    "Lebensraum Börde" auf der Internationalen Grünen
    Woche in Berlin

   07. Dezember 2005: Informationsveranstaltung zum
    "Bördeprojekt" für Schüler des Couven-Gymnasiums
    Aachen und des Ungarndeutsches Bildungszentrum in
    Baja

   Dezember 2005: Neue Internetpräsenz "Acker als
    Lebensraum" des DBU-Projektverbundes “Lebensraum
    Börde” (www.acker-als-lebensraum.de)

   12. September 2005: Minister Uhlenberg und
    Regierungspräsident Lindlar informieren sich vor Ort auf
    dem Hof von Friedhelm Decker (Vorstandsvorsitzender)
    über die Aufgaben und Ziele der Stiftung

   August 2005: Veröffentlichung des
    Projektstandsberichtes Nr. 6

   13. Mai 2005: Einsaat erster Wildkräuter-
    Saatgutvermehrungsflächen auf Flächen der RWE Power

   Februar 2005: Veröffentlichung des
    Projektstandsberichtes Nr. 5

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Anhang - Deutsche Bundesstiftung Umwelt
   31. Januar 2005: Gründungstreffen der Initiative
         rheinisches Wildpflanzensaatgut

        25. November 2004: Fachtagung des Umweltzentrums
         Erftstadt zum Thema: “Natürliche Lebensgemeinschaften
         der Börde”. Vortrag von Dr. Frank Wetterich über die
         ökologische Bedeutung von Strukturelementen in der
         rheinischen Bördelandschaft.

        August 2004: Veröffentlichung des
         Projektstandsberichtes Nr. 4

        22. bis 24. Juni 2004: Gemeinsamer Auftritt des DBU-
         Projektverbund “Lebensraum Börde” auf den DLG-
         Feldtagen in Dummerstorf bei Rostock.

        März 2004: Veröffentlichung des
         Projektstandsberichtes Nr. 3

        Dezember 2003: Veröffentlichung des
         Projektstandsberichtes Nr. 2

        Oktober 2003: Veröffentlichung des
         Projektstandsberichtes Nr. 1

        15. Juli 2003: Erste Pressekonferenz “vor Ort” auf einem
         Acker mit Blühstreifen am Kölner Stadtrand.

Hinweis:
Termine, Veranstaltungen und Projektstandsberichte wurden zeitnah auf der Internetseite
des Bördeprojektes veröffentlicht (www.rheinische-kulturlandschaft.de).

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Anhang B
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BÖRDEPROJEKT
BÖRDEPROJEKT                  PROJEKTSTAND
                               PROJEKTSTAND

 Projektstandsberichte des Projektes

  „Naturschutz in Börde-Landschaften durch
             Strukturelemente
        am Beispiel der Kölner-Bucht“

            (DBV-Bördeprojekt)

             2003 bis 2006
Anhang - Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Nr. 1, Oktober 2003
 BÖRDEPROJEKT                                                        PROJEKTSTAND

Warum dieser ”Newsletter”?                           samte Projektlaufzeit begleiten. Wir erhoffen
Das im Sommer 2002 gestartete Bördepro-              uns von den Mitgliedern des Fachbeirates
jekt des Deutschen Bauernverbandes (DBV)             wertvolle Fachinformationen, das Aufzeigen
zieht immer weitere Kreise. Das mittlerweile         eines eventuellen Korrekturbedarfs, Hinweise
entstandene Netz aus aktiv beteiligten Land-         auf die Möglichkeiten (und Grenzen) einer
wirten, direkt eingebundenen Ämtern und              bundesweiten Übertragbarkeit der erarbeite-
Institutionen sowie den Kooperationspartnern         ten Konzepte und anderes mehr.
– DBV, Rheinischer Landwirtschafts-Verband           Der Fachbeirat soll mindestens einmal jähr-
(RLV), Landwirtschaftskammer Rheinland               lich – und ansonsten nach Bedarf – vor Ort
und Universität Bonn – wird größer und damit         zusammenkommen. Darüber hinaus werden
für viele auch schwerer überschaubar. Im             wir den Sachverstand der Fachbeiratsmit-
August 2003 wurde darüber hinaus ein                 glieder auf bilaterale Weise zu Rate ziehen
Fachbeirat mit rund 15 externen Fachleuten           und auch mit unseren Projektstandsberichten
ins Leben gerufen (s. u.). Um alle Beteiligten       versuchen, die Diskussion in Gang zu halten.
stets auf dem Laufenden zu halten, über ak-
tuelle Entwicklungen zu informieren sowie
”Informationsassymetrien” vorzubeugen, ha-           Stiftung Rheinische Kulturlandschaft
ben wir uns entschlossen, ab sofort (und             Die finanzielle Förderung des Bördeprojektes
hiermit beginnend) in unregelmäßigen Ab-             durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt
ständen kurze Projektstandsberichte zu ver-          wird im Sommer 2006 auslaufen. Der DBV
öffentlichen.                                        und seine Kooperationspartner setzen mit
                                                     dem Bördeprojekt nicht auf kurzfristige Effek-
                                                     te in der Landschaft. Vielmehr erheben wir –
Fachbeirat                                           wie schon im Eifelprojekt – den Anspruch,
Am 6. August 2003 fand die konstituierende           langfristig tragfähige sowie für alle Seiten er-
Sitzung des Bördeprojekt-Fachbeirates statt.         folgreiche Konzepte zu entwickeln und um-
Ihm gehören Experten aus folgenden, nicht            zusetzen.
unmittelbar vom Projekt betroffenen Instituti-       Damit die Kölner Bucht auch nach 2006 wei-
onen und Behörden an: Bundeslandwirt-                terhin ”blüht”, haben der Rheinische Land-
schaftsministerium (BMVEL), Bundesumwelt-            wirtschafts-Verband und die Landwirtschafts-
ministerium (BMU), Bundesamt für Natur-              kammer Rheinland aus dem Bördeprojekt
schutz (BfN), Umwelt- und Landwirtschafts-           heraus gemeinsam die ”Stiftung Rheinische
ministerium NRW (MUNLV), Landesanstalt               Kulturlandschaft” ins Leben gerufen. Am 6.
für Ökologie (LÖBF), Landkreistag, Bezirks-          Oktober hat sich der Stiftungsvorstand – be-
regierung Köln, Landesbetrieb Straßenbau             stehend aus den Herren Friedhelm Decker
NRW, Fördergemeinschaft nachhaltige Land-            (RLV), Ludwig Hanebrink (Landwirtschafts-
wirtschaft (FNL), Deutscher Naturschutzring          kammer Rheinland) und Prof. Dr. Wolfgang
(DNR) und die Deutsche Bundesstiftung                Schumacher (Universität Bonn) – konstituiert.
Umwelt (DBU) als Förderer des Bördeprojek-           Designierte Geschäftsführer der Stiftung sind
tes.                                                 Herr Thomas Muchow für den fachlichen und
In diesem Gremium sollen Fachleute aus               Herr Klaus Bersch für den kaufmännischen
kompetenten Institutionen das Projekt ”von           Bereich. Die Einrichtung einer Geschäftsstel-
Außen” kritisch und konstruktiv über die ge-         le im Haus der Landwirtschaftskammer

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Anhang - Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Rheinland und die Berufung des Stiftungsbei-         chen und ersten Flächen im Erftkreis und im
rates wird in den nächsten Wochen erfolgen.          Rhein-Sieg-Kreis werden im Rahmen des
                                                     Bördeprojektes bis zum Frühjahr 2004 – zu-
Flächenstilllegung                                   sätzlich zu den bereits angelegten – vermut-
Mit der Verpflichtung der Landwirte zur kon-         lich rund 15 km neue Saumstrukturen einge-
junkturellen Flächenstilllegung existiert auch       sät.
in intensiv ackerbaulich genutzten Regionen
ein erhebliches Potenzial an Flächen, auf
denen in der Regel keine Nutzungskonkur-             Arbeitsschwerpunkte Herbst 2003
renz zum Anbau von Marktfrüchten oder Fut-           Für die kommenden Wochen stehen im Bör-
terpflanzen besteht und die grunsätzlich auch        deprojekt schwerpunktmäßig folgende Arbei-
für Ziele des Naturschutzes verfügbar wären.         ten an:
Im Rahmen des Bördeprojektes wurden im                Anlage neuer Maßnahmenflächen
Kreis Euskirchen im Frühjahr 2003 bereits             Vorbereitung der 2004 beginnenden fau-
drei konjunkturelle Stilllegungsflächen (ins-            nistischen Untersuchungen
gesamt 4 ha) durch entsprechende Einsaat              Vorbereitung der Akzeptanzuntersuchung
und Pflege naturschutzfachlich aufgewertet.
Die vom Bördeprojekt schwerpunktmäßig                Parallel dazu muss aus dem Bördeprojekt
verfolgten saumartigen Strukturen können             heraus die Stiftung Rheinische Kulturland-
bislang jedoch nicht als Stilllegungsflächen         schaft mit Leben gefüllt werden. Dazu steht
anerkannt werden, da sie die förderrechtli-          an:
chen EU-Kriterien bezüglich Mindestgröße              Aufbau einer funktionierenden Ge-
und -breite nicht erfüllen. Mit der Umsetzung            schäftsstelle
der im Juni 2003 beschlossenen Reform der             Berufung des Stiftungsbeirates
GAP zeichnen sich hier jedoch künftig neue            Planung erster Projekte
Möglichkeiten ab. Dazu haben wir ein Positi-         Hierüber werden wir sie in der nächsten Aus-
onspapier erstellt, das diesem Projektstands-        gabe des ”Projektstands” ausführlich infor-
bericht im Anhang beigefügt ist. Das Papier          mieren.
möchten wir gerne mit allen Projektbeteiligten
diskutieren.
                                                     Feedback
                                                     Für Fragen, Anregungen und Kritik zu unse-
Neueinsaaten Herbst 2003                             rem neuen ”Medium”, dem Projektstandsbe-
Im Kölner Süden im Bereich von Rondorf               richt, sind wir dankbar.
haben wir in Abstimmung mit der Stadt Köln
einen zusätzlichen regionalen Schwerpunkt
für die Anlage von blütenreichen Saumstruk-          Kontakt
turen initiiert. Die Maßnahmen fügen sich in         Deutscher Bauernverband – Bördeprojekt
die Fortschreibung des Flächennutzungspla-           Godesberger Allee 142-148
nes sowie des Grünachsenkonzeptes der                53175 Bonn
Stadt Köln ein. Frau Bettina Schwager hatte
sich als Agrarreferendarin der Landwirt-                Thomas Muchow, Tel. 0228 / 81 98 – 471
schaftskammer für einige Wochen in diesem                E-Mail: t.muchow@bauernverband.de
Bereich engagiert und fünf Landwirte gewon-
nen, die insgesamt 8,5 km neue Säume an-                Frank Wetterich, Tel. 0228 / 81 98 – 214
legen werden. Zusammen mit weiteren Maß-                 E-Mail: f.wetterich@bauernverband.de
nahmen im Kölner Westen, im Kreis
Euskir-

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Anhang - Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Nr. 2, Dezember 2003
 BÖRDEPROJEKT                                                     PROJEKTSTAND

Jahresrückblick
                                                      Mit der Erstellung entsprechenden Informati-
„Das Bördeprojekt blüht auf“ urteilte die Zeit-
                                                      onsmaterials und eines eigenen Internetauf-
schrift LZ Rheinland diesen Sommer. Tat-
                                                      tritts haben wir begonnen. Dennoch sind
sächlich ist dieses Jahr viel Vorzeigbares
                                                      schon erste Spenden eingegangen und eini-
geschehen – nach der eher unspektakulären
                                                      ge Anfragen und Angebote künden von dem
Anfangsphase 2002. Die ersten Demonstra-
                                                      Bedarf an derartigen Dienstleistungen, der in
tionsflächen präsentierten sich mit einem
                                                      der Region offensichtlich besteht.
unerwartet reichen und langanhaltenden Blü-
tenhorizont. Viele weitere Maßnahmenflä-
chen wurden und werden diesen Herbst und
                                                      Abgrenzung Bördeprojekt / Stiftung
Winter neu angelegt. Von vielen Seiten ha-
ben wir starken Zuspruch erhalten. Mit kriti-         Mit der (bis 2006) parallelen Arbeit von Bör-
schen Stimmen stehen wir in einem intensi-            deprojekt und Stiftung entstehen Fragen der
ven Dialog und arbeiten derzeit gemeinsam             Abgrenzung beider Bereiche. In der prakti-
die „Knackpunkte“ Stück für Stück ab. Die             schen Arbeit sind derzeit Projekt und Stiftung
Stiftung Rheinische Kulturlandschaft wurde            in weiten Teilen identisch. Die meisten Be-
diesen Herbst gegründet, hat mittlerweile ihre        wirtschaftungsverträge im Rahmen des Bör-
Geschäftsstelle eingerichtet und auch schon           deprojektes werden bspw. formal schon über
erste Anfragen erhalten.                              die Stiftung abgewickelt. Dennoch sind beide
Wir sind also guter Hoffnung, dass das Bör-           Institutionen auch klar getrennt zu sehen: Die
deprojekt im kommenden Jahr nicht nur wei-            Erprobung der Maßnahmen und Instrumente
terblüht, sondern bereits auch die ersten             sowie die wissenschaftlichen Begleituntersu-
Früchte tragen wird.                                  chungen sind Aufgabe des Bördeprojektes.
  Allen Projektbeteiligten wünschen wir ein           Soll die Umsetzung von Maßnahmen mit ei-
  frohes und besinnliches Weihnachtsfest,             ner dauerhaften Sicherung einhergehen,
  einen guten Rutsch und uns allen weiter-            kann dies jedoch nur über die Stiftung ge-
  hin eine fruchtbringende, konstruktive Zu-          währleistet werden. Außerdem weitet sich bei
  sammenarbeit im Jahr 2004.                          der Stiftung der Fokus: Der Handlungsraum
                                                      vergrößert sich von der Kölner Bucht (zwei
                                                      Städte, drei Landkreise) auf das gesamte
                                                      Rheinland (Regierungsbezirke Köln und Düs-
Stiftung Rheinische Kulturlandschaft                  seldorf). Der Tätigkeitsschwerpunkt wird sich
Die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft füllt        von der Umsetzung bördetypischer, integrati-
sich langsam mit Leben. Die Geschäftsstelle           ver Maßnahmen auf kooperative, land-
im Haus der Landwirtschaftskammer Rhein-              schaftstypische Maßnahmen verschieben
land wird ab kommendem Jahr von den Pro-              bzw. erweitern.
jektbearbeitern Herrn Muchow und Herrn
Wetterich im Wechsel besetzt und ist unter
folgender Anschrift zu erreichen:                     Arbeitsgruppe der ULBen eingerichtet
                                                      Im Zusammenhang mit der Frage, wie das
    Stiftung Rheinische Kulturlandschaft
                                                      Bördeprojekt neue Impulse auch in die Um-
    Endenicher Allee 60
                                                      setzung der naturschutzrechtlichen Eingriffs-
    53115 Bonn
                                                      regelung setzen kann, sind einige Detail-
    Tel.: 0228 / 70 31 538
                                                      probleme, aber auch grundsätzlichere Fra-
    Fax: 0228 / 70 38 538
                                                      gen deutlich geworden. Diese müssen zeit-

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Anhang - Deutsche Bundesstiftung Umwelt
nah gelöst werden, wenn die Stiftung Rheini-         Sammlung, Vermehrung und Ausbringung
sche Kulturlandschaft das vorhandene Spekt-          von Wildkräuter-Saatgut, um die Definition
rum an Umsetzungsmöglichkeiten künftig               und Abgrenzung von Herkunftsregionen so-
auch um neue Wege und Maßnahmentypen                 wie um Fragen geeigneter Zertifizierungs-
ergänzen will. Dazu wurde von den beteilig-          möglichkeiten für „Regiosaatgut“. Die Firma
ten Ämtern und Unteren Landschaftsbehör-             Rieger-Hofmann, von der wir bislang unser
den (ULBen) mit Unterstützung der Höheren            Saatgut beziehen, ist Mitinitiator dieses Ar-
Landschaftsbehörde ein Katalog mit offenen           beitskreises.
Fragen und bestehenden Hindernissen erar-
beitet. Anschließend hat sich eine kleine Ar-
beitsgruppe mit je einem Vertreter der UL-           Konjunkturelle Flächenstilllegung
Ben, der Landwirtschaftskammer und den               Das mit dem PROJEKTSTAND Nr. 1 zur Dis-
Projektbearbeitern konstituiert, die die offe-       kussion gestellte Papier zur Bündelung von
nen Fragen im Detail diskutieren und Lö-             konjunktureller Flächenstilllegung und Agrar-
sungsansätze finden soll. Bei einem ersten           umweltmaßnahmen ist auf durchweg positive
Treffen wurde bereits der größte Teil des            Reaktionen gestossen. Allerdings wurde
Fragenkatalogs erfolgreich abgearbeitet.             auch deutlich, dass in Zeiten des agrarpoliti-
Diffizilere Probleme wie bspw. die Wahl ge-          schen Umbruchs diese Diskussion erst dann
eigneter Finanzierungsmodelle sollen in wei-         intensiver geführt werden sollte, wenn sich
teren Sitzungen diskutiert und einer Lösung          „der Nebel gelichtet“ hat, d.h. wenn die im
zugeführt werden. Außerdem haben die                 Rahmen der Agrarreform zu bestimmende
ULBen mit Herrn Geusen (Amt für Kreispla-            Umsetzung der Entkoppelung und des cross
nung und Naturschutz, Rhein-Erft-Kreis) ei-          compliance deutlich wird. Davon wird in ho-
nen Vertreter benannt, der die Landschafts-          hem Maße abhängen, wie die Agrarumwelt-
behörden künftig im Fachbeirat des Bör-              maßnahmen (und auch die Flächenstillle-
deprojektes vertreten wird.                          gung) verändert und weiterentwickelt werden
                                                     müssen. Im Laufe des Jahres 2004 wird dar-
                                                     über Klarheit aufkommen und dann wäre
Faunistische Begleituntersuchungen                   auch für das Bördeprojekt der geeignete
Im November trafen sich die faunistisch ver-         Zeitpunkt, die rechtlichen Rahmenbedingun-
sierten Mitglieder des Fachbeirates zur Vor-         gen von neuem auf mögliche Synergiepoten-
bereitung der faunistischen Begleituntersu-          ziale hin zu überprüfen und gegebenenfalls
chungen, die im Frühjahr 2004 beginnen               über unseren Fachbeirat der Poltik entspre-
sollen. Es wurde deutlich, dass die wissen-          chende Vorschläge zu unterbreiten.
schaftlichen Anforderungen an derartige Un-
tersuchungen den von der Deutschen Bun-
desstiftung Umwelt vorgegebenen finanziel-           Das Bördeprojekt auf den DLG-Feldtagen
len Rahmen bei weitem übersteigen. Wir sind          Das DBV-Bördeprojekt in der Kölner Bucht ist
daher nun auf der Suche nach zusätzlichen            Teil des von der Deutschen Bundesstiftung
Finanzquellen.                                       Umwelt (DBU) geförderten Projektverbundes
                                                     „Lebensraum Börde“. Unter diesem Dach
                                                     sind verschiedene Projekte aus insgesamt
Arbeitskreis Regiosaatgut                            fünf Bördelandschaften Deutschlands vereint
Das Bördeprojekt beteiligt sich seit diesem          (s. www.dbu.de/pro/boerde.html). DBU und
Herbst am bundesweiten „Arbeitskreis Regio-          Projektverbund haben beschlossen, sich ge-
saatgut“. Ziel des Arbeitskreises – bestehend        meinsam auf den DLG-Feldtagen vom 22. bis
aus Vertretern von Wissenschaft, Saatgutfir-         24. Juni 2004 bei Rostock mit verschiedenen
men, Naturschutzbehörden und -verbänden,             Demonstrationsflächen und mit einem Stand
Planungsbüros und Nachfragern – ist es,              zu präsentieren. Die von der Deutschen
geeignete Rahmenbedingungen für die Be-              Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) veran-
reitstellung regionaler Wildpflanzen-Saatgut-        stalteten Feldtage sind „das Spitzenereignis“
herkünfte zu schaffen. Bei dem Treffen am            des modernen Pflanzenbaus in Deutschland
15. Dezember an der Universität Hannover             und dem benachbarten Ausland.
ging es um Kriterien und Standards für

                                                 2
Ausblick                                            Kontakt
Für die ersten Wochen des neuen Jahres              Deutscher Bauernverband – Bördeprojekt
stehen folgende prioritären Aufgaben an:            Godesberger Allee 142-148
    Finanzierung der faunistischen Begleit-         53175 Bonn
    untersuchungen klären
    Einstieg in die ersten Flurbereinigungs-           Thomas Muchow, Tel. 0228 / 81 98 – 471
    verfahren                                          E-Mail: t.muchow@bauernverband.de
    Aussaaten im Rhein-Sieg-Kreis, im
    Rhein-Erft-Kreis und im Kreis Euskirchen           Frank Wetterich, Tel. 0228 / 81 98 – 214
    Arbeitsgruppe der ULBen: Diskussion                E-Mail: f.wetterich@bauernverband.de
    weiterer offener Fragen
    Stiftung: Informationsmaterial und Inter-
    netauftritt fertigstellen

                                                3
Nr. 3, März 2004
 BÖRDEPROJEKT                                                    PROJEKTSTAND

Im Märzen der Bauer...                               tersuchungsregion. Herr Schindler von der
                                                     „OIKOS-Konzepte GbR“ wird in Kooperation
                                                     mit der Universität Bonn die Besiedelung der
                                                     unterschiedlich alten Blühstreifen (sowie ent-
                                                     sprechender Referenzflächen) durch Tagfal-
                                                     ter, Wildbienen und Hummeln untersuchen.
                                                     Ferner ist das „Kölner Büro für Faunistik“ mit
                                                     der Erfassung der Laufkäfer- und Spinnen-
                                                     fauna beauftragt.
                                                     Die Erhebungen beginnen in diesen Tagen
                                                     mit dem Flug der ersten Wildbienen und wer-
                                                     den bis in den August mit der Erfassung der
                                                     Spinnen der Krautschicht andauern. Erste
                                                     Ergebnisse stehen dann hoffentlich ab Sep-
                                                     tember zur Verfügung – wir werden Sie aus-
                                                     führlich darüber informieren.
... neue Blühstreifen einsät. In den vergange-
nen Tagen wurden wieder zahlreiche neue
Maßnahmen im Rhein-Erft-Kreis, im Rhein-
Sieg-Kreis sowie im Kreis Euskirchen ange-           Neuer Internetauftritt
legt. Damit existieren nun rund 75 Modellflä-        Die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft ist
chen auf einer Gesamtfläche von ca. 20 ha.           vor kurzem ans Netz gegangen. Unter der
Neben einigen naturschutzfachlich aufge-             Adresse www.rheinische-kulturlandschaft.de
werteten konjunkturellen Stilllegungsflächen         können Sie sich umfassend über den Aufbau
handelt es sich überwiegend um die Einsaat           sowie die Ziele und Aufgaben der Stiftung
von Blühstreifen, die mittlerweile auf einer         informieren.
Gesamtlänge von ca. 21 km angelegt sind.             Der Internetauftritt des Bördeprojektes ist mit
                                                     umgezogen und findet sich jetzt unter dem
                                                     Stichwort „Projekte“ auf der Stiftungs-Home-
                                                     page. Wir möchten damit nun umfangreicher
Faunistische Begleituntersuchungen                   und vor allem noch aktueller über das Bör-
Bei einem Planungstreffen im vergangenen             deprojekt informieren. Sie finden dort jetzt
November hatten die zoologisch versiertern           bspw. auch Folien der Fachbeiratssitzung,
Mitglieder unseres Fachbeirates Empfehlun-           alle bisherigen Presseinformationen, eine
gen für die Durchführung der faunistischen           Karte des Projektgebietes, Fotogalerien und
Begleituntersuchungen gegeben. Mittlerweile          als pdf-Download sämtliche PROJEKT-
wurden auch die damit verbundenen Finan-             STAND’sberichte, die damit nun auch für die
zierungsfragen weitgehend geklärt und An-            Allgemeinheit zugänglich sind. Der Ab-
fang März konnten die entsprechenden Auf-            schlussbericht des Eifelprojektes – quasi
träge vergeben werden. Frau Dr. Kahl-                Vorgänger des Bördeprojektes – kann e-
Dunkel von der Ornithologischen Arbeitsge-           benfalls heruntergeladen werden.
meinschaft Köln wird eine Kartierung der             Wir möchten Sie zum „surfen“ einladen und
Brutvögel vornehmen – und verfügt auch               freuen uns über konstruktive Kritik und weite-
bereits über langjährige Daten aus der Un-           re Anregungen zu dem neuen Internetauftritt.

                                                 1
AG Naturschutz- und Planungsbehörden                  DLG-Feldtage
Die ursprünglich als „Arbeitsgruppe der               Das Bördeprojekt ist zusammen mit seinen
ULBen“ initiierte Expertenrunde traf sich Mitte       Partnerprojekten aus dem DBU-Verbund
März ein weiteres Mal. Inzwischen sind nicht          „Lebensraum Börde“ auf den DLG-Feldtagen
nur die Unteren Landschafts- bzw. Pla-                präsent. Die von der Deutschen Landwirt-
nungsbehörden, sondern auch die Höhere                schafts-Gesellschaft (DLG) organisierten
Landschaftsbehörde sowie das Amt für Ag-              Feldtage finden vom 22. bis zum 24. Juni
rarordnung Euskirchen vertreten. Gegen-               2004 in Dummerstorf bei Rostock statt
stand des Treffens war unter anderem die              (www.dlg-feldtage.de). Mit einem Infozelt und
Bewertung der Blühstreifen im Rahmen der              anhand von sechs Demonstrationsparzellen
Eingriffsregelung sowie die Kalkulation und           werden wir über verschiedene Möglichkeiten
Kapitalisierung von Kompensationsmaßnah-              und Strategien des integrativen Naturschut-
men in einem Stiftungsmodell.                         zes informieren. Am Donnerstag den 24. Juni
                                                      veranstaltet die DBU um 10 Uhr ein gemein-
                                                      sames Forum mit dem Titel „Naturschutz in
                                                      intensiv genutzten Agrarlandschaften – Akti-
DBU-Projekttreffen                                    onen, Hintergründe, Perspektiven.“
In der Magdeburger Börde trafen sich am 23.
März die Vertreter der im Projektverbund
„Lebensraum Börde“ und „Lebensraum Bra-
                                                      Kontakt
che“ der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
(DBU) zusammengeschlossenen Projekte (s.              Deutscher Bauernverband – Bördeprojekt
www.dbu.de/spunkte/schwer.php?id=boerde               Godesberger Allee 142-148
&tit=Lebensraum%20Börde). Das Treffen                 53175 Bonn
diente der weiteren Vernetzung der verschie-
denen regionalen Projekte, der Vorbereitung              Thomas Muchow, Tel. 0228 / 81 98 – 471
des im Juni 2004 stattfindenden Statussemi-              E-Mail: t.muchow@bauernverband.de
nars und des Gemeinschaftsstandes auf den
DLG-Feldtagen (s.u.).                                    Frank Wetterich, Tel. 0228 / 81 98 – 214
                                                         E-Mail: f.wetterich@bauernverband.de

                                                  2
Nr. 4, August 2004
 BÖRDEPROJEKT                                                   PROJEKTSTAND

Die Blühstreifen im zweiten Jahr...

... wissen die hervorragenden Böden in der          Aus Erfahrungen lernen
Kölner Bucht ebenfalls zu schätzen und ha-          Mit unseren 75 eigenen, ein- und zweijähri-
ben sich zu stattlichen, fast mannshohen und        gen Modellflächen in derzeit neun Schwer-
reichhaltig blühenden Beständen entwickelt.         punktregionen innerhalb des Projektgebietes
Wie erwartet gingen die bewußt als „Akzep-          haben wir inzwischen einiges an Erfahrungen
tanzbildner“ für das erste Jahr eingesäten          gesammelt. Durch unsere Literaturrecherche
Ackerwildkrautarten Klatschmohn und Korn-           sowie durch zahlreiche Besichtigungen und
blume in den zweijährigen Beständen stark           den Erfahrungsaustausch mit anderen Vor-
zurück. Den Blühaspekt domineren nun die            haben ähnlicher Zielsetzung haben wir e-
hochwüchsigen Malvenarten, Pastinak, Wilde          benfalls profitiert. Nachfolgend wird be-
Möhre und vereinzelt die Königskerze. Da-           schrieben, welche „neuen Erkenntnisse“ wir
runter blühen Schafgarbe, Margarite, Flo-           künftig im Bördeprojekt unmittelbar umsetzen
ckenblumen, Rot- und Hornklee sowie viele           werden.
weitere Arten.

                                                    Saatgutmischung
Faunistische Begleituntersuchungen
                                                    Grundsätzlich sind wir mit unserer Blühstrei-
Konkrete Ergebnisse der faunistischen Be-           fenmischung sehr zufrieden; im Herbst letz-
gleituntersuchungen liegen zwar noch nicht          ten Jahres hatten wir lediglich kleine Korrek-
vor, die ersten Einschätzungen der beteilig-        turen vorgenommen, bspw. die Wilde Möhre
ten Zoologen weisen jedoch auf eine hohe            und den Wiesenbärenklau aus der Mischung
Attraktivität der angelegten Blühstreifen für       genommen und dafür den Anteil von Pasti-
viele wildlebende Tierarten hin. Neben den          nak und Wiesenflockenblume erhöht. Künftig
im Rahmen des Projektes erfassten Arten-            werden wir auf die Wilde Malve verzichten,
gruppen Brutvögel, Tagfalter, Wildbienen,           dafür den Anteil der Moschusmalve erhöhen
Hummeln, Laufkäfer und Spinnen kommen               und Dost, Kleiner Odermennig und Jakobs-
bspw. auch regelmäßig Feldhasen sowie in            Greiskraut neu in die Mischung mit aufneh-
hohen Dichten Schwebfliegen und Heuschre-           men. Wir wollen dadurch den Wiesen- ge-
cken auf den Blühstreifen vor.                      genüber dem Ruderalaspekt etwas stärken
                                                    sowie die Wuchshöhe der mehrjährigen
                                                    Blühstreifen reduzieren.

                                                1
Aussaattermin                                         che durchführen, die die Landwirte auf ihren
Inzwischen liegen auch wertvolle Erfahrun-            eigenen Flächen nur ungern anlegen würden.
gen mit unterschiedlichen Aussaatterminen             So wurde dort im Frühjahr 2004 ein Aussaat-
vor. Die Aussage unseres Saatgut-Liefe-               stärkenversuch gestartet. Neben der bislang
ranten, dass unter den Klimabedingungen               für die Anlage der Blühstreifen verwendeten
des Rheinlandes sowohl eine Herbst- als               – und vom Saatgutlieferanten als Minimum
auch eine Frühjahrsaussaat möglich ist, hat           empfohlenen – Saatstärke von 25 kg/ha wur-
sich grundsätzlich bestätigt. Die Frühjahrsan-        den auch Teilflächen mit 20 bzw. 15 kg/ha
saaten haben sich sowohl in dem trocken-              eingesät. Eine vierte Teilfläche wurde nicht
heißen Frühjahr/Frühsommer 2003 als auch              eingesät, ansonsten aber identisch bearbeitet
in dem feucht-kalten Jahr 2004 prächtig ent-          und bleibt nun der Selbstbegrünung überlas-
wickelt. Die im vergangenen Herbst zwischen           sen. Die ersten Vegetationsaufnahmen bele-
Anfang Oktober und Mitte Dezember einge-              gen – wie auch schon die 2003 in Köln an-
säten Blühstreifen in Köln haben sich – nach          gelegten Kontrollflächen – mit fünf bis acht
langem Warten – ebenfalls überwiegend sehr            „Allerweltsarten“ je 20 m² die starke Verar-
gut gemacht, präsentieren sich insgesamt              mung der bodenbürtigen Samenbank. Dem-
allerdings heterogener als die Frühjahrsaus-          gegenüber weisen die drei eingesäten Vari-
saaten. Der mit der Herbstsaat auch erhoffte          anten deutlich höhere Artenzahlen auf, wobei
Effekt – die Unterdrückung des „Proble-               die Flächen mit reduzierter Aussaatstärke
munkrautes“ Weißer Gänsefuß – ist zwar                tendenziell sogar besser abschneiden als die
eingetreten, allerdings um den Preis eines            Standardsaatstärke mit 25 kg/ha. Wenn das
höheren Konkurrenzdruckes durch Gräser                (vorläufige) Ergebnis dieses Demonstrations-
(vor allem Ackerfuchsschwanz) und Kamille-            versuches auch nicht im wissenschaftlichen
arten. Auf einen Schröpfschnitt kann daher            Sinne abgesichert ist, so scheint es dennoch
auch bei den Herbstsaaten oft nicht verzich-          in jedem Fall beachtlichen Spielraum zur Re-
tet werden.                                           duzierung der Aussaatstärke – und damit der
Gute Gründe für eine Frühjahrsaussaat re-             Saatgutkosten! – zu geben, welchen wir bei
sultieren aus den intensiv geführten Diskus-          künftigen Aussaaten auch nutzen werden!
sionen mit unserer Ornithologin Frau Dr.
Kahl-Dunkel: Die Herbstaussaaten entwi-
ckeln sich im Frühjahr zeitiger und sollten           Aktivitäten im DBU-Projektverbund
daher spätestens Mitte Mai geschröpft wer-            In Göhrendorf auf der Querfurter Platte in
den, damit die eingesäten Arten nicht zu              Sachsen-Anhalt trafen sich Mitte Juni die
stark durch die vorhandene Unkrautflora un-           Vertreter der im Projektverbund „Lebensraum
terdrückt werden. Dieser frühe Schnitttermin          Börde“ und „Lebensraum Brache“ der Deut-
kollidiert jedoch mit der Brutzeit vieler Feld-       schen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zu-
vögel, welche durch das Projekt explizit auch         sammengeschlossenen Projekte (s. www.
gefördert werden sollen. Bei einer Früh-              dbu.de/spunkte/schwer.php?id=boerde&tit=
jahrsaussaat verschiebt sich das Zeitfenster          Lebensraum%20Börde). Die aktuellen Er-
für den Schröpfschnitt im ersten Jahr dage-           gebnisse aller Einzelprojekte wurden vorge-
gen um etwa vier Wochen nach hinten, wo-              stellt und gemeinsam mit den Gutachtern der
durch der Zielkonflikt zwischen optimaler             DBU diskutiert. Der besondere strategische
Entwicklung der Einsaaten einerseits und              Ansatz unseres DBV-Projektes wird dort mit
ungestörter Vogelbrut andererseits ganz er-           Spannung verfolgt und die Gutachter sind
heblich vermindert werden kann.                       sehr interessiert, wie sich die umgesetzten
                                                      Maßnahmen in den demnächst vorliegenden
                                                      Ergebnissen der faunistischen Begleitunter-
Aussaatstärkenversuch                                 suchungen widerspiegeln werden.
Der Rhein-Erft-Kreis hat uns ermöglicht, auf
Teilen einer neu angelegten Ausgleichsfläche          Alle Partnerprojekte im DBU-Verbund waren
bei Sinnersdorf Blühstreifen auf rund einem           auf den DLG-Feldtagen in Rostock bei
Hektar Fläche unbefristet anzulegen. Dort             Dummerstorf vom 22. bis 24. Juni 2004 mit
können wir nun langjährig die Entwicklung             einem Gemeinschaftszelt und Demonstrati-
der Einsaaten beobachten, aber auch Versu-            onsparzellen vertreten. Die Resonanz von

                                                  2
Seiten der Landwirte auf unseren „exoti-            Der „Extrakt“ dieses Treffens wird natürlich
schen“ Messeauftritt war außerordentlich            auch beim nächsten Fachbeiratstreffen vor-
positiv.                                            gestellt, welches am 15. November 2004
                                                    stattfinden wird.
Ende Juli organisierten die Mitarbeiter unse-
res Partnerprojektes in der Soester Börde
einen Feldtag zum Thema Kräutereinsaaten.           Kontakt
Wir haben deren Saatgutmischungen – be-             Deutscher Bauernverband – Bördeprojekt
stehend aus Kultur- und Wildkraut-Pflanzen-         Godesberger Allee 142-148
arten – begutachtet und diskutiert und eine         53175 Bonn
künftig noch engere Zusammenarbeit verein-
bart.                                                  Thomas Muchow, Tel. 0228 / 81 98 – 471
                                                       E-Mail: t.muchow@bauernverband.de

Termine                                                Frank Wetterich, Tel. 0228 / 81 98 – 214
Am 4. November 2004 findet die (ausführli-             E-Mail: f.wetterich@bauernverband.de
che) Vorstellung der diesjährigen Ergebnisse
der faunistischen Begleituntersuchungen
statt. Darauf aufbauend wollen wir bei die-
sem Termin in die „Bewertungsfrage“ im
Rahmen der Eingriffsregelung einsteigen.
Wer – außer den bislang schon Angespro-
chenen – Interesse an diesem Termin hat,
möge sich bei den Mitarbeitern des Bör-
deprojektes melden.

                                                3
Nr. 5, Februar 2005
 BÖRDEPROJEKT                                                     PROJEKTSTAND

                    Ausgabe Nr. 5 unseres             Wildbienen, Hummeln und Tagfalter
                    PROJEKTSTANDes steht              Die Untersuchungen von Dr. Schindler (Oi-
                    ganz im Zeichen der fau-          kos Konzepte GbR) belegen den natu-
                    nistischen Begleituntersu-        schutzfachlichen Wert der Blühstreifen im
                    chungen. Die Untersu-             Vergleich zu gut ausgeprägten Grasrainen
                    chungsberichte des er-            und Heckensäumen (Kontrollflächen) der
sten Untersuchungsjahres liegen jetzt vor.            Untersuchungsgebiete im Westen und Süden
Sie dokumentieren den naturschutzfachli-              Kölns. Während auf den Kontrollflächen 13
chen Wert der durchgeführten Maßnahmen                bzw. 16 Wildbienenarten (inkl. Hummeln)
und liefern wertvolle Hinweise für die künftige       erfasst werden konnten, wurden einjährige
Anlage und Pflege der Flächen sowie deren             Blühstreifen bereits von 26 bzw. 24 Arten und
optimales Management im übergeordneten                zweijährige Blühstreifen sogar von 39 Wild-
Landschaftszusammenhang.                              bienenarten besiedelt. Anhand nachgewiese-
                                                      ner Nester von bodennistenden Wildbienen-
Brutvögel                                             arten konnte gezeigt werden, dass die Blüh-
Durch die ehrenamtliche Mitarbeit von Frau            streifen nicht nur zur Nahrungssuche genutzt
Dr. Kahl-Dunkel von der Ornithologischen              werden, sondern für viele Arten einen voll-
Arbeitsgemeinschaft Köln konnten im Jahr              wertigen Lebensraum darstellen. Die Lebens-
2004 Voruntersuchungen und          qualitative       raumansprüche der bodennistenden Arten
Beobachtungen der im Kölner Süden ange-               verdeutlichen, dass räumlich begrenzte Initi-
legten Blühstreifen durchgeführt werden.              alstadien (durch Neuanlage) bzw. Störstellen
Dabei wurde deutlich, dass aus Sicht der              keine Beeinträchtigung, sondern ein wertge-
Vogelfauna Blühstreifen entlang von Hecken            bendes Qualitätskriterium dieses Biotopotyps
oder Waldrändern klar von solchen zu unter-           darstellen.
scheiden sind, die inmitten der offenen Feld-         Bei der Gruppe der Tagfalter konnten auf
flur angelegt sind. Da typische Offenlandar-          den Kontrollflächen lediglich 1 bzw. 2 „Aller-
ten wie die Feldlerche vertikale Strukturen           weltsarten“ festgestellt werden. Demgegen-
zum Teil bis auf mehrere hundert Meter Di-            über wurden auf den einjährigen Blühstreifen
stanz meiden, sind insbesondere auch die              8 bzw. 9 und auf den zweijährigen 12 Tag-
inmitten der freien Feldflur angelegten Blüh-         falterarten erfasst. Auf den zweijährigen Flä-
streifen sehr zu begrüßen. Zu Pflege und              chen konnte bspw. auch der Schwalben-
Management der Blühstreifen lassen sich               schwanz bei der Eiablage beobachtet wer-
aus Sicht der Brutvögel im Wesentlichen               den, ebenfalls ein Zeichen für die Vollwertig-
zwei Erkenntnisse ableiten: (1.) keine Stö-           keit dieser neu geschaffenen Biotop-
rung der Blühstreifen durch Schröpfschnitt            Strukturen.
oder Mahd in der Zeit von Anfang März bis
Anfang/Mitte Juni und (2.) Schaffung einer            Laufkäfer und Spinnen
möglichst große Strukturvielfalt auf Land-            Die Zoologen des Kölner Büros für Faunistik
schaftsebene. Letzteres wird erreicht durch           Herr Weglau, Dr. Esser und Dr. Albrecht
eine zeitlich versetzte Mahd sowie die ge-            konnten auf den Kontrollflächen (ebenfalls
zielte periodische Störung einzelner Blüh-            Grasraine) insgesamt 20, auf einjährigen
streifen durch Neuanlage oder Pflü-                   Blühstreifen 25 und auf zweijährigen 30
gen/Grubbern außerhalb der Brutsaison.                Laufkäferarten feststellen. Alle seltenen oder
                                                      gefährdeten Arten kamen nicht in den Kon-

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trollflächen, sondern ausschließlich in den          Gemeinsame Saatgut-Initiative
Blühstreifen vor. Auffallend ist der hohe An-        Im Bördeprojekt haben wir uns von Anfang
teil wärme- und trockenheitsliebender Arten,         an auch mit der Herkunftsproblematik heimi-
welche zugleich als „Zielarten“ des Natur-           scher Wildkräuter befasst. Um mittel- und
schutzes in der Börde anzusehen sind. Be-            langfristig die Verfügbarkeit regionaler Saat-
merkenswert ist insbesondere auch der Wie-           gutherkünfte von heimischen Wildpflanzen zu
derfund des ebenfalls wärme- und trocken-            verbessern, haben wir mit den Biologischen
heitsliebenden Kleinen Bombardierkäfers              Stationen Bonn und Rhein-Sieg-Kreis, mit
(Brachinus explodens), welcher in NRW seit           den Städten Bonn und Sankt-Augustin sowie
langem als ausgestorben gilt (Rote Liste 0).         mit RWE Power und dem Kölner Büro für
                                                     Faunistik eine gemeinsame Initiative gestar-
Die Spinnenfauna der unterschiedlichen Flä-          tet. Bereits in diesem Frühjahr sollen erste
chen unterscheidet sich ebenfalls. Während           Wildkrautarten, von denen Saatgut in der
die höchste Artenzahl bei den einjährigen            Region gesammelt wurde, auf Flächen von
Blühstreifen festgestellt wurde, weisen die          RWE Power angebaut und vermehrt werden.
höchsten Individuenzahlen die zweijährigen           Längerfristig werden Landwirte oder Gärtner
Flächen auf. Auffällig ist auch hier die hohe        in der Region gesucht, die sich den Einstieg
Anzahl wärme- und trockenheitsliebender              in einen entsprechenden Vertragsanbau vor-
Arten. Anhand der Anzahl Eikokon-tragender           stellen könnten.
Spinnen konnte nachgewiesen werden, dass
die Blühstreifen ab dem zweiten Jahr auch            Kontakt
zur Fortpflanzung genutzt werden.
                                                     Deutscher Bauernverband – Bördeprojekt
Ergebnisse im Internet                               Godesberger Allee 142-148
                                                     53175 Bonn
Die detaillierten Ergebnisse der faunistischen
Untersuchungen sind im Internet veröffent-              Thomas Muchow, Tel. 0228 / 81 98 – 471
licht. Die Untersuchungsberichte können un-             E-Mail: t.muchow@bauernverband.de
ter www.rheinische-kulturlandschaft.de >
Projekte > Bördeprojekt > Ergebnisse her-               Frank Wetterich, Tel. 0228 / 81 98 – 214
untergeladen werden.                                    E-Mail: f.wetterich@bauernverband.de

                                                 2
Nr. 6, August 2005
 BÖRDEPROJEKT                                                    PROJEKTSTAND

Die Blühstreifen haben sich vom ersten (2003, oben) zum zweiten (2004) ...

... und dritten Jahr 2005 ...

... sehr gut entwickelt. Die Blühstreifen pas-       haltenen Arten auch in den Blühstreifen etab-
sen sich zunehmend an die kleinräumig indi-          liert. Die oben beschriebene Differenzierung
viduellen Standortbedinungen an und werden           der Bestände hat jedoch den Effekt, dass bei
in sich heterogener. Kein Blühstreifen gleicht       den Anfang Juli durchgeführten Vegetations-
dem anderen.                                         erhebungen je Aufnahmefläche (20 m²) meist
                                                     geringfügig weniger Pflanzenarten gezählt
Vegetationsentwicklung                               wurden als im Vorjahr.
Zu den in 2004 die Bestände prägenden                Auffällig ist, dass die im Trockenjahr 2003
zweijährigen Wildpflanzenarten gesellen sich         gesäten Blühstreifen nur einen minimalen
in diesem Jahr zunehmend mehrjährige                 Grasanteil aufweisen. Dagegen konnten sich
Kräuter. Stellenweise dominiert stark das            auf den im kühl-feuchten Jahr 2004 angeleg-
Wiesen-Labkraut, so dass wir für künftige            ten Flächen die eingesäten Gräser mit einem
Einsaaten unsere Saatgutmischung noch-               Anteil von meist rund 20 bis 30 % etablieren.
mals geringfügig modifizieren werden. Insge-         Erfreulicherweise berichten die Landwirte,
samt sind die dreijährigen Flächen deutlich          dass es in den angrenzenden Kulturen (mit
weniger massenwüchsig als noch im zweiten            einer Ausnahme bei Chiccoree) bislang zu
Jahr, was auch auf eine verringerte Nähr-            keinen „Unkraut-“Problemen gekommen ist.
stoffverfügbarkeit schließen lässt. Mit Aus-         Die durch Samenflug unweigerlich auch an-
nahme der Acker-Glockenblume haben sich              grenzend im Acker auflaufenden Wildkräuter
mittlerweile alle in der Saatgutmischung ent-        werden mit den herkömmlichen Herbiziden

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vollständig erfasst und erfordern daher kei-        Aktivitäten im DBU-Projektverbund
nen erhöhten Herbizidaufwand, wie zu Pro-           Im Juni fand in Veitshöchheim bei Würzburg
jektbeginn verschiedentlich befürchtet wurde.       erneut ein Statusseminar des Projektverbun-
Die Abstimmung der Saatgutmischung mit              des „Lebensraum Börde“ und „Lebensraum
dem Pflanzenschutzdienst der Landwirt-              Brache“ der Deutschen Bundesstiftung Um-
schaftskammer hat sich in jedem Fall als            welt (DBU) statt. Der aktuelle Stand der Ein-
sinnvoll und richtig erwiesen.                      zelprojekte wurde gemeinsam und mit den
Auf den selbstbegrünten Kontrollflächen da-         Gutachtern der DBU diskutiert. Ferner wurde
gegen dominieren inzwischen Disteln und             vereinbart, dass sich die DBU-Projekte auch
Quecken. „Begleiter“ sind neben einigen aus         wieder bei den kommenden DLG-Feldtagen
den angrenzenden Einsaaten eingewander-             im Juni 2006 in Hessen präsentieren werden.
ten Arten vor allem Weidenröschen, das
Schmalblättrige Greiskraut und der erste An-        Wir ziehen um – neue Anschrift!
flug von Sal-Weiden.
                                                    Nach jahrelanger Planungs- und Bauphase
Faunistische Begleituntersuchungen                  zieht der Deutsche Bauernverband (DBV) als
                                                    Träger des Bördeprojektes in diesen Tagen
Auch in der Vegetations-                            nach Berlin um. Das gemietete Gebäude in
periode 2005 wurden im                              der Godesberger Allee in Bonn wird komplett
Rahmen der faunistischen                            aufgegeben. Die Mitarbeiter des Bördepro-
Begleituntersuchungen die                           jektes benötigen daher ein neues „Zuhause“.
Besiedlung ausgewählter                             Dankenswerter Weise können wir im Hause
Blühstreifen durch Wild-                            des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes
bienen, Hummeln und Tag-                            (RLV) in Bonn-Duisdorf (direkt gegenüber
falter untersucht. Die Freiland-         ar-        des BMVEL) Unterschlupf finden.
beiten werden in den kommenden Tagen                In den neuen Büroräumen wird neben den
abgeschlossen. Die Auswertung der Ergeb-            Mitarbeitern des Bördeprojektes auch der
nisse steht noch aus, mit dem Nachweis der          neue Mitarbeiter der Stiftung Rheinische Kul-
Knautien-Sandbiene (Andrena hattorfiana, s.         turlandschaft, Herr Dr. Matthias Schindler, als
Foto) auf einem zweijährigen Blühstreifen in        Zoologe das Team vervollständigen.
Köln-Widdersdorf wurde jedoch auch in die-          Bitte notieren Sie sich die folgenden neuen
sem Jahr wieder eine faunistisch bemer-             Kontaktdaten, unter denen das Bördeprojekt
kenswerte Art erfasst. Die Weibchen dieser          ab 26. August 2005 erreichbar sein wird:
Einsiedlerbiene graben ihre Nester in den
Boden, wobei jedes Weibchen ein eigenes             DBV-Bördeprojekt
Nest anlegt. Als Larvenfutter tragen die            Rochusstr. 18
Weibchen in die Brutzellen ausschließlich           53123 Bonn
Pollen von Kardengewächsen (Dipsacaceae)
ein. Als Pollenquelle wird hierbei vor allen           Thomas Muchow
Dingen die Ackerwitwenblume (Knautia ar-                Tel. 0228 / 61 99 658
vensis) genutzt, die auch in der Aussaatmi-             Fax: 0228 / 62 00 249
schung unserer Blühstreifen enthalten ist.              E-Mail: t.muchow@rheinische-
Andrena hattorfiana kommt heute nur noch                kulturlandschaft.de
da vor, wo die benötigten Trachtpflanzen
während der Lebensphase – von Mitte Juni               Dr. Frank Wetterich
bis Anfang August – in ausreichendem Um-                Tel. 0228 / 61 99 656
fang vorhanden ist.                                     Fax: 0228 / 62 00 249
                                                        E-Mail: f.wetterich@rheinische-
                                                        kulturlandschaft.de

                                                       Dr. Matthias Schindler
                                                        Tel. 0228 / 61 99 656
                                                        Fax: 0228 / 62 00 249
                                                        E-Mail: m.schindler@rheinische-
                                                        kulturlandschaft.de

                                                2
Nr. 7, Juli 2006
 BÖRDEPROJEKT                                                   PROJEKTSTAND

Die Ausgabe Nr. 7 unseres PRO-                       Termine und Veranstaltungen
JEKTSTANDes steht ganz im Zeichen der                Die Ziele und vorläufigen Ergebnisse des
Abschlussphase des DBV-Bördeprojektes.               Bördeprojektes wurden auf verschiedenen
Es wird ein Überblick über die Aktivitäten der       Veranstaltungen vorgestellt:
vergangenen Monate gegeben, bereits ver-
fügbare Ergebnisse werden in komprimierter
Form dargestellt. Bei weiterem Informations-           •    12. September 2005: Minister Eck-
bedarf möchten wir Sie auf unserer Homepa-                 hard Uhlenberg (MUNLV) und Regie-
ge verweisen. Hier werden bis zum Projekt-                 rungspräsident Lindlar informieren sich
abschluss im September 2006 sämtliche Er-                  vor Ort über das DBV-Bördeprojekt
gebnisse und Informationen um das Bör-                     und die Aufgaben und Ziele der Stif-
deprojekt zur Verfügung gestellt. Für Rück-                tung Rheinische Kulturlandschaft.
fragen stehen wir Ihnen natürlich jederzeit            •    21. November 2005: Treffen des
gerne zur Verfügung.                                       DBU-Projektverbundes in Göttingen.
                                                           Vorstellung der neuen Internetpräsenz
Abschluss des Bördeprojektes                               „www.acker-als-lebensraum.de“.
Das DBV-Bördeprojekt befindet sich in der              •    17. November 2005: Präsentation der
Abschlussphase. In Abstimmung mit der                      vorläufigen Ergebnisse des DBV-
Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU)                      Bördeprojektes auf der Mitgliederver-
konnte eine kostenneutrale Verlängerung des                sammlung des Rheinischen Landwirt-
Projektes bis zum 30.09.2006 erreicht wer-                 schafts-Verbandes (RLV).
den. Durch die Verlängerung ist es nun mög-
lich, die diesjährigen Begleituntersuchungen           •    07. Dezember 2005: Schüler des
vollständig durchzuführen und die Ergebnisse               Couven-Gymnasiums Aachen und des
in den Endbericht einzuarbeiten. Ursprünglich              Ungarndeutschen Bildungszentrums in
endete der Förderzeitraum am 30. Juni 2006.                Baja recherchieren im Rahmen des
                                                           DBU-Projektes „Umwelt baut Brücken
Eine Pressekonferenz zum Abschluss des                     - Jugendliche im europäische Dialog“
DBV-Bördeprojektes wird im September                       vor Ort zum DBV-Bördeprojekt.
2006 in Bonn stattfinden. Der genaue Termin
und Ort wird rechtzeitig über unseren Vertei-          •    18. Januar 2006: Podiumsdiskussi-
ler bekannt gegeben. Die Abschlussveran-                   on zum DBU-Projektverbund "Lebens-
staltung des gesamten DBU-Projektver-                      raum Börde" auf der Internationalen
bundes wird voraussichtlich im Januar 2007                 Grünen Woche in Berlin.
im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK)               •    12. April 2006: Fachtagung zum
in Osnabrück stattfinden.                                  Thema „Innovative Konzepte für

                                                 1
Landwirtschaft und Naturschutz in der          den     Abschlussbericht      des      DBV-
      Eingriffsregelung“ in Berlin.                  Bördeprojektes einfließen.

  •    09. bis 10. Mai 2006: Fachtagung in
      Bonn zum Thema Innovative Konzepte             Faunistische Begleituntersuchungen
      für Landwirtschaft und Naturschutz bei
                                                     Auch in der Vegetationsperiode 2005 wurde
      der Eingriffsregelung
                                                     die Wildbienen- und Tagfalterfauna von aus-
  •    19. Juni 2006: Gemeinsame Sitzung             gewählten Blühstreifen und Kontrollflächen
      und Exkursion des Bördeprojekt-                (Wegraine) bei Köln-Widdersdorf und Köln-
      Fachbeirates sowie der Gremien der             Rondorf untersucht. Nachfolgend werden
      Stiftung Rheinische Kulturlandschaft in        zusammenfassend für 2004 und 2005 die
      Köln-Auweiler                                  Ergebnisse dargestellt:
  •    20. bis 22. Juni 2006: Präsentation
      des DBU-Projektverbundes unter dem             Insgesamt wurden auf den Blühstreifen in
      Motto „Acker als Lebensraum“ auf den           Köln-Widdersdorf und Köln-Rondorf 68
      DLG-Feldtagen.                                 Wildbienenarten nachgewiesen, auf den
                                                     Kontrollen 21 Arten. Die relative Individuen-
                                                     dichte auf den Blühstreifen war mit ca. 95 %
                                                     (n=2148) deutlich höher als auf den Kontrol-
                                                     len. Anhand nachgewiesener Nester von bo-
                                                     dennistenden Wildbienenarten konnte ge-
                                                     zeigt werden, dass die Blühstreifen nicht nur
                                                     zur Nahrungssuche genutzt werden, sondern
                                                     für viele Arten einen Gesamtlebensraum dar-
                                                     stellen. Die Lebensraumansprüche der bo-
                                                     dennistenden Arten verdeutlichen, dass
                                                     räumlich begrenzte vegetationsarme oder

 DLG-Feldtage: Der Infostand des DBU-
 Projektverbundes mit verschiedenen Blüh-
 streifen fand großes Interesse.

Begleituntersuchungen
Die Begleituntersuchungen zur Vegetations-
entwicklung sowie zur Wildbienen- und Tag-
falterfauna aus der Vegetationsperiode 2005
sind inzwischen ausgewertet und wurden
bereits bei der letzten Sitzung des Fachbeira-
tes in komprimierter Form vorgestellt (nähere
Infos s. u.). Auch in der Vegetationsperiode         Begleituntersuchungen: Die Ergebnisse
                                                     aus 2004 und 2005 belegen die hohe Be-
2006 konnten die Begleituntersuchungen               deutung von Blühstreifen zur Förderung der
fortgeführt werden. Die Ergebnisse werden in         Biodiversität in der Börde.

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vegetationsfreie Stellen keine Beeinträchti-         munkräuter zurückgedrängt werden. Ledig-
gung, sondern ein wichtiges Requisit dieses          lich im Ansaatjahr kann es zu einer starken
Biotoptyps darstellen können.                        Dominanz von Weißem Gänsefuß (Cheno-
                                                     podium album) oder Echter Kamille (Matrica-
Bei Tagfaltern wurden auf den Blühstreifen           ria recutita) kommen. Durch einen einmaligen
insgesamt 17 auf den Kontrollflächen dage-
gen lediglich 4 Tagfalterarten nachgewiesen.
Im Mittel (Median) wurden auf Blühstreifen 4            2004
Tagfalterarten, auf den Kontrollflächen 1 Art
erfasst. Die Kontrollflächen wurden insbe-
sondere vom Kleinen Kohlweißling (Pieris
rapae) und in geringem Umfang auch vom
Tagpfauenauge (Inachis io) und Admiral (Va-
nessa atalanta) als Nahrungshabitat und zur
Eiablage genutzt. Auf den Blühstreifen traten
neben ubiquitären Arten und Wanderfaltern
vor allem der Gemeine Bläuling (Polyomma-
tus icarus) und im zweiten Untersuchungs-
jahr auch das Große Ochsenauge (Maniola                 2005
jurtina) mit großer Stetigkeit auf. Auch der
Vergleich der relativen Individuendichte zeigt
einen deutlichen Unterschied zwischen den
Blühstreifen und den Kontrollfllächen. Von
rund 390 registrierten Tagfalterindividuen
wurden 86 % auf Blühstreifen beobachtet.

Vegetationsentwicklung und Pflegemaßnah-
men auf den Blühstreifen
Auf den Blühstreifen wurde von 2003 bis
                                                        2006
2005 auf verschiedenen Referenzflächen die
Vegetationsentwicklung untersucht. Hierbei
wurde die Artenzusammensetzung erfasst
und der Deckungsgrad der einzelnen Arten
geschätzt.
Insgesamt ist ein Rückgang der mittleren ()
Artenzahl von rund 23 Arten im Jahr 2003
gegenüber 15 Arten im Jahr 2004 und 14
Arten im Jahr 2005 festzustellen. Außerdem
deutet sich an, dass der Deckungsgrad der
Gräser mit zunehmendem Alter der Blühstrei-
fen stark ansteigt.                                  Vegetationsentwicklung: Auch vier Jahre
Ein Vergleich der Spontanvegetation mit den          alte Blühstreifen weisen insgesamt noch eine
                                                     hohe Anzahl an Wildkräutern auf, wobei der
Arten der Einsaat verdeutlicht, dass Proble-         Grasanteil aber deutlich zunimmt.

                                                 3
Schröpfschnitt Mitte Juni können diese Arten          Fortführung      der     Bördeprojekt-
jedoch unterdrückt und die Arten der An-              Blühstreifen in 2007 und 2008
saatmischung gefördert werden.                        Sowohl der Rhein-Sieg-Kreis als auch die
                                                      Stadt Köln haben sich bereit erklärt, die
Um einer zunehmenden Vergrasung entge-                Blühstreifen, die im Rahmen des Bördepro-
genzuwirken wurden im Herbst 2005 probe-              jektes angelegt wurden, weiter zu finanzie-
weise Fenster in den Blühstreifen flachgrün-          ren. So können die Begleituntersuchungen –
dig mit einem Grubber bearbeitet. Durch die           sofern deren Finanzierung gesichert werden
Lockerung des Bodens und die Schaffung                kann - im nächsten Jahr weitergeführt wer-
von Störstellen sollten insbesondere Arten            den. Der Rhein-Sieg-Kreis hat die Fortfüh-
wie Klatschmohn (Papaver rhoeas) und                  rung der Verträge für drei weitere Jahre zu-
Kornblume (Centaurea cyanus) gefördert                gesagt.
werden. Diese Maßnahmen sollen in größe-
rem Umfang (Teilbreiten von Blühstreifen) im          Blühstreifen        als     Kompensationmaß-
Herbst 2006 erprobt werden. Hierbei soll              nahmen
auch untersucht werden, ob durch solche
                                                      Ein wichtiges Ziel des DBV-Bördeprojektes
Pflegemaßnahmen aus landwirtschaftlicher
                                                      war die Integration des Blühstreifen-Kon-
Sicht kritische Arten, wie die Ackerkratzdistel
                                                      zeptes im Rahmen von Kompensationsmaß-
(Cirsium arvense) und die Gemeiner Quecke
                                                      nahmen. Hierdurch sollte gezeigt werden,
(Agropyron repens), gefördert werden.
                                                      dass die Umsetzung von naturschutzfachlich
                                                      anerkannten Kompensationsmaßnahmen in
Initiative   Rheinisches      Wildpflanzen-
                                                      Ackerbaugebieten auch ohne den Verlust
saatgut
                                                      landwirtschaftlicher Fläche und damit Be-
Am 15. Februar 2006 fand an der Universität           triebseinkommen für den Landwirt möglich
Bonn das 3. Treffen des Arbeitskreises                ist. Inzwischen wurden erste Verträge abge-
„Rheinische Wildpflanzensaatgut“ statt. Von           schlossen, der Abschluss weiterer Verträge
dem im Jahr 2005 angelegten Vermehrungs-              in Köln, Mettmann und im Rhein-Sieg-Kreis
flächen konnten Klatschmohn (Papaver                  steht unmittelbar bevor.
rhoeas) und Wilde Malve (Malva sylvestris)
geerntet werden. Angestrebt wird, in diesem
                                                      DBV-Bördeprojekt
Jahr auch von weiteren Arten Ausgangssaat-
                                                      Projektbüro
gut zu gewinnen. Weiterhin soll eine Zusam-           Rochusstr. 18
menarbeit mit Landwirten und Gärtnern vor             53123 Bonn
Ort organisiert werden, um die Vermehrung
                                                      Tel. 0228 / 61 99 - 656 o. - 658
von regionalem Wildpflanzensaatgut weiter             Fax: 0228 / 62 00 249
zu fördern. Die Biologischen Stationen in
                                                      Ansprechpartner:
Bonn und im Rhein-Sieg Kreis haben ge-
sammeltes Saatgut zur Verfügung gestellt,               Alexander Becker
von dem durch Zwischenvermehrung Aus-                    [a.becker@rheinische-kulturlandschaft.de]
gangssaatgut für einen großflächigeren An-              Thomas Muchow
                                                         [t.muchow@rheinische-kulturlandschaft.de]
bau gewonnen werden soll.
                                                        Dr. Matthias Schindler
                                                         [m.schindler@rheinische-kulturlandschaft.de]

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