WALDZUSTANDS-BERICHT 2020 - Saarland.de

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WALDZUSTANDS-BERICHT 2020 - Saarland.de
WALDZUSTANDS-
BERICHT 2020

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WALDZUSTANDS-BERICHT 2020 - Saarland.de
Impressum

    Herausgeber                                                 Durchführung, Auswertung und Gestaltung
    Ministerium für Umwelt und                                  Zentralstelle der Forstverwaltung
    Verbraucherschutz Saarland                                  Forschungsanstalt für Waldökologie und
    Keplerstr. 18                                               Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz
    66117 Saarbrücken                                           Hauptstr. 16
                                                                67705 Trippstadt
    Ansprechpartner:                                            Telefon: 06306 911-0, Fax: 06306 911-200
    MR Thomas Steinmetz                                         zdf.fawf@wald-rlp.de
    Telefon: 0681 501-4271                                      www.fawf.wald-rlp.de

                                                    Mitwirkung

    Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz                      SaarForst Landesbetrieb
    Don-Bosco-Str. 1                                            Von der Heydt 12
    66119 Saarbrücken                                           66115 Saarbrücken
    Telefon: 0681 8500-0, Fax: 0681 8500-1384                   Telefon: 0681 9712-01, Fax: 0681 9712-150
    lua@lua.saarland.de                                         poststelle@sfl.saarland.de
                                                                www.saarforst-saarland.de
    Universität Trier
    FB VI, Geobotanik
    54286 Trier
    Telefon: 0651 201-0
    www.uni-trier.de

    Saarbrücken, November 2020
    als Download
    www.saarland.de/waldzustandsbericht.htm

    Titelbild:
    Trockenschäden und Borkenkäferbefall bei Steinbach-Lebach         Foto: Th. Wehner

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WALDZUSTANDS-
BERICHT 2020
                                                                               Seite
Vorwort                                                                          4

Waldzustand 2020 - Ein Überblick                                                6

Waldzustandserhebung (WZE)                                                      10

Einflüsse auf den Waldzustand Waldschutz                                        28

Einflüsse auf den Waldzustand Luftverunreinigungen                              38

Wiederholungskalkung von Waldbeständen zur nachhaltigen
Sicherung der Bodenvitaltiät                                                    48

Anhänge

 Zeitreihentabellen der Anteile der Schadstufen                                54

 Probebaumkollektiv 2020                                                       60

 Zusammensetzung des Probebaumkollektives nach Altersklassen                   61

 Statistische Signifikanz der Veränderungen der mittleren Kronenverlichtung    62

 Ausmaß und Ursachen des Ausscheidens von Probebäumen                          63

 Abkommen und gesetzliche Regelungen zur Luftreinhaltung                       65

 Masterplan für den saarländischen Wald                                        67

                                                                                       3
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VORWORT
    Liebe Saarländerinnen und Saarländer,

    der Klimaforscher Ed Hawkins entwickelte die                      Im Detail stellt sich die Lage im Saarland 2020 wie
    Grafik mit den farbigen Jahresstreifen und der                    folgt dar:
    Deutsche Wetterdienst füllte diese Grafik dann
                                                                      Die Buche hat mit 23 Prozent den größten Flä-
    mit den Durchschnittstemperaturen von 1881 bis
                                                                      chenanteil. Damit ist sie Leitbaumart der natür-
    2019. Im Ergebnis sehen wir auf eindrucksvolle
                                                                      lich vorkommenden Waldgesellschaften. Das
    Weise den Trend der Erwärmung in Deutschland,
                                                                      Schadniveau ist gegenüber dem Vorjahr erheblich
    insbesondere die beispiellose Häufung von Tem-
                                                                      angestiegen. Der Anteil der Buchen mit deutlichen
    peraturrekorden seit Anfang der 1990-er Jahre.
                                                                      Schäden liegt bei 58 Prozent. Das sind 32 Prozent-
    Es war in den vergangenen 20 Jahren zunehmend                     punkte mehr als im Vorjahr. Der Anteil der Buchen
    zu heiß und zu trocken, und das bleibt für unse-                  ohne sichtbare Schadmerkmale liegt bei zwölf
    ren Wald nicht ohne Folgen. Die Schäden haben                     Prozent, also um acht Prozentpunkte höher als
    massiv zugenommen. Die Ergebnisse der Wald-                       2019. Vergleichbare Spitzenwerte gab es zuletzt
    zustandserhebung 2020 für das Saarland machen                     2016 und 2006.
    deutlich, dass von Entspannung keine Rede sein
                                                                      Die Eiche als unsere zweite wichtige Laubbaumart
    kann. Unser Wald befindet sich im Klimastress,
                                                                      hat einen Flächenanteil von 21 Prozent. der Anteil
    auch wenn wir im bundesweiten Vergleich auf-
                                                                      der Bäume mit deutlichen Schäden beträgt 35
    grund unseres überdurchschnittlich großen Laub-
                                                                      Prozent, 2019 zeigten noch 51 Prozent der Eichen
    waldanteils noch immer einigermaßen gut daste-
                                                                      deutliche Schäden. Der Anteil der Bäume ohne
    hen: Von 11.000.000 Hektar Wald in Deutschland
                                                                      sichtbare Schäden liegt bei 19 Prozent also vier
    sind mittlerweile rund 2,6 Prozent Schadfläche.
                                                                      Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Dieses
    In absoluten Zahlen entspricht das rund 285.000
                                                                      Bild passt zu den relativ ausgeprägten Schwan-
    Hektar vernichteter Wald – vornehmlich Fichten-
                                                                      kungen der vergangenen 15 Jahre bei insgesamt
    Bestände. Die Schadfläche für Fichte im Staats-
                                                                      vergleichsweise hohem Schadniveau.
    wald des Saarlandes liegt dagegen bei etwa 1,22
    Prozent, umgerechnet etwa 420 Hektar. Das ist
    ganz und gar kein Grund zur Entwarnung aber
    doch ein kleiner Lichtblick.

    cc BY 4.0 Ed Hawkins (University of Reading) Quelle: www.climate-lab-book.ac.uk Datenquelle: Deutscher Wetterdienst

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Die Fichte kommt bei uns nur noch auf 15 Prozent       Hier finden Sie ausführliche Informationen zu un-
Anteil der Waldzusammensetzung. Der Anteil der         serer Suche nach Klima stabileren Baumarten, um
deutlichen Schäden liegt 2020 bei 55 Prozent und       unsere Wälder fit für die Zukunft zu machen.
ist gegenüber dem Vorjahr um elf Prozentpunk-
                                                       Liebe Leserinnen und Leser, infolge der klima-
te angestiegen. Wie in den Vorjahren, bestimmte
                                                       tischen Entwicklung kommt es zurzeit in den
auch 2020 der Borkenkäferbefall die Schadsitua-
                                                       saarländischen Wäldern zu großen Schäden. Ein
tion. Das Schadniveau hat einen neuen Höchst-
                                                       behutsamer und bedachter Umgang mit den Wäl-
stand seit Beginn der Zeitreihe 1984 erreicht.
                                                       dern sowie die Wiederbestockung mit angepass-
Die Kiefer hat im Vergleich der vier Hauptbaumar-      ten Baumarten muss in dieser Ausnahmesituation
ten mit knapp sechs Prozent den geringsten Flä-        das Handeln bestimmen. Für den Staatsforst ha-
chenanteil. Der Kronenzustand hat sich 2020 ge-        ben wir uns mit dem Masterplan für den saarländi-
genüber dem Vorjahr tendenziell verbessert. Die        schen Wald (vgl. Anhang) dazu entschlossen, dass
deutlichen Schäden liegen bei 13 Prozent, sie sind     aus Vorsorgegesichtspunkten, nur halb so viel der
um sechs Prozentpunkte gegenüber 2019 zurück-          dickeren Bäumen geerntet werden, als dies mög-
gegangen. Der Anteil ohne sichtbare Schäden liegt      lich wäre. So soll das Waldinnenklima stabilisiert
unverändert bei 36 Prozent. Damit stabilisieren sich   werden. Zusätzlich will die Landesregierung im
die Kieferbestände erfreulicherweise auf dem nied-     Haushalt Vorsorge dafür treffen, dass die Erlös-
rigen Schadniveau der vergangenen sechs Jahre.         einbußen und der Mehraufwand für Schadensbe-
Die Sonstigen 23 erfassten Baumarten sind das          seitigung und Wiederbewaldung im Staatswald
erfreuliche Ergebnis von drei Jahrzehnten naturna-     nicht mit Mehreinschlägen oder Personalabbau
her Waldwirtschaft im Saarland. Ihnen verdanken        beim Saarforst Landesbetrieb kompensiert wer-
wir den bundesweiten Spitzenwert beim Anteil an        den müssen. Hierfür sollen seitens des Landes
Laubbäumen von mehr als 70 Prozent und der da-         in den nächsten beiden Jahren zusätzlich jeweils
mit einhergehenden breiten Palette an weiteren         5,5 Mio € für das unverschuldete Defizit des Saar-
Baumarten. Sie dienen erheblich zur Risikostreu-       Forst bereitgestellt werden
ung und könnten in Zukunft noch mehr an Bedeu-         Sie werden bei der Lektüre dieses Berichtes fest-
tung gewinnen. Der Anteil der deutlichen Schäden       stellen, dass wir uns den Herausforderungen stel-
von 36 Prozent wirkte abmildernd auf das Ge-           len und an tragfähigen Lösungen arbeiten. Es gibt
samtergebnis der Waldzustandserhebung.                 viel zu tun und wir werden Sie über unsere Arbeit
Neben den reinen Zahlen der Erhebung wird Sie          auch in Zukunft regelmäßig informieren.
der Waldzustandsbericht auch wieder über ein
breites Spektrum forstlicher Aktivitäten informie-         Ihr Reinhold Jost
ren. Besonders wichtig sind mir dabei diesmal der
Bericht zur Versauerung von Waldböden und der
damit einhergehenden Notwendigkeit von Kom-                Minister für Umwelt und Verbraucherschutz
pensationskalkungen. Daneben sind das die Bau-             Saarland
martensteckbriefe und Klimahüllen.

                                                                                                            5
WALDZUSTANDS-BERICHT 2020 - Saarland.de
WALDZUSTAND 2020

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WALDZUSTANDS-BERICHT 2020 - Saarland.de
EIN ÜBERBLICK
Lange trockene Perioden in den Vegetationszeiten       Nicht vergessen werden darf, dass unsere Wald-
2018 bis 2020, weit überdurchschnittliche Tempe-       ökosysteme nach wie vor erheblich durch Luft-
raturen über den gesamten Zeitraum, eine bis heu-      schadstoffe belastet werden. Die Säurebelastung
te nie erreichte Borkenkäfermassenvermehrung an        übersteigt trotz Erfolgen bei der Luftreinhaltung
Fichten sowie weitere, durch Temperaturerhöhung        weiterhin das Pufferpotential vieler Waldbestände.
und Wassermangel verursachte Baumschäden               Vor allem die Stickstoffeinträge liegen nach wie
führten zu einem hohen Schadniveau in der Zeitrei-     vor über dem Schwellenwert der Ökosystemver-
he seit Beginn der Waldzustandserhebung im Jahre       träglichkeit. Auch Ozon wirkt weiterhin waldschä-
1984.                                                  digend, die Verträglichkeitsgrenzen für Waldbäume
                                                       werden an allen Messstandorten überschritten.
Der Anteil deutlicher Schäden ist auf 41 % weiter
angestiegen. Auch der Anteil der Bäume mit star-
ken Kronenschäden und abgestorbener Bäume,
das mittlere Verlustprozent und die Ausscheidera-
te sind weiter angestiegen. Der Anteil an Bäumen
ohne sichtbare Schadmerkmale ist mit 18 % dage-
gen sehr niedrig. Alle Kennwerte der Waldzustands-
erhebung weisen das dritte Jahr in Folge einen un-
günstigeren Zustand aus.

Bei der Fichte ist die Trockenheit mit einer Borken-
käferkalamität verbunden, die für die extrem hohe
Absterbe- und Ausscheiderate ursächlich ist. Für
die Buche scheint mittlerweile starker Fruchtbe-
hang im zweijährigen Rhythmus normal. Durch die
Trockenheit bleibt der Buche wenig Gelegenheit,
genügend Reservestoffe zu bilden, um die Krone in
den Zwischenjahren wieder hinreichend zu regene-
rieren. Das Schadniveau der Douglasie und Esche
prägen weiterhin die Pilzerkrankungen, die zu ho-
hen Nadelverlusten bzw. absterbenden Trieben und
Ästen führen. Nur wenige Baumarten weichen in
ihrer Entwicklung von dem allgemeinen Trend ab.
So hat sich der Zustand der Eiche gegenüber dem
Vorjahr erfreulich verbessert, auch die Kiefer und
einige seltene Laubbaumarten zeigen Verbesserun-
gen oder zumindest keine Veränderungen.

Saarschleife bei Orscholz   Foto: Th. Wehner

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Anteil der Baumarten
                                           an der Stichprobe

                                                       Fichte
                                            Sonstige    15 %
                                             23 %            Kiefer
                           100%                               11 %
                                            Eiche       Buche
                                            28 %         23 %

                                  80%
    Schadstufenanteile in [ % ]

                                  60%

                                  40%

                                  20%

                                  0%
                                          1984 -- 2020
                                        1984       2020                 1984 -- 2020
                                                                      1984       2020      1984 -- 2020
                                                                                        1984        2020   1984 - 2

                                              Fichte
                                             Fichte                         Kiefer
                                                                          Kiefer             Buche
                                                                                            Buche             Eiche

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Entwicklung der Waldschäden von 1984 bis 2020 im Saarland

                                          schwach geschädigt (Stufe 1)

                                          mittelstark geschädigt (Stufe 2)

                                         stark geschädigt und abgestorben (Stufe 3+4)

1984 - 2020        1984 -- 2020
                 1984       2020           1984 -- 2020
                                         1984        2020                  1984 -- 2020
                                                                         1984        2020

   Buche                 Eiche
                       Eiche           Sonstige
                                      Sonstige Baumarten    alleBaumarten
                                                Baumarten alle   Baumarten

                                                                                            9
WALDZUSTANDS-BERICHT 2020 - Saarland.de
WALDZUSTANDS-
     ERHEBUNG (WZE)

10
Die jährliche Waldzustandserhebung stützt sich auf den Kronenzustand als Indikator für die
Vitalität der Waldbäume. Veränderungen des Kronenzustands sind eine Reaktion auf Belas-
tungen durch natürliche und durch menschenverursachte Stresseinflüsse. Die Gewichtung der
einzelnen Einflüsse im Schadkomplex variiert zwischen den einzelnen Baumarten und von Jahr
zu Jahr.

Im Jahr 2020 hat sich der Kronenzustand gegenüber dem Vorjahr über alle Baumarten weiter
verschlechtert. Ein Anstieg des Schadniveaus ist vor allem bei Buche und Fichte aber auch bei
Douglasie, Birke, Lärche und Ahorn zu verzeichnen. Die Schadsituation bei Kiefer und Esche
hat sich wenig verändert. Die Eiche präsentiert sich in ihrem Kronenzustand dagegen merklich
besser.

Durchführung

Die Waldzustandserhebung erfolgt seit 1984 auf       Die Stichprobe erlaubt statistisch abgesicherte
einem systematischen, landesweiten Stichpro-         Aussagen zur Schadensentwicklung auf Landes-
benraster. Bis 1988 wurde die Erhebung in einem      ebene für den Wald allgemein und die häufigsten
4x4 km-Raster mit den Daten des Waldschadens-        Baumarten Buche, Eiche, Fichte und Kiefer. Für die
katasters ergänzt. Im Jahr 1989 wurde das 4x4 km-    weniger häufigen Baumarten Birke, Esche, Lärche,
Raster zu einem 2x4 km-Gitternetz verdichtet, auf    Douglasie und Ahorn sind ebenfalls Aussagen mög-
dem seitdem die jährliche Erhebung durchgeführt      lich, jedoch bei geringerer statistischer Sicherheit.
wird. Nur in 1990 musste die Waldzustandser-         Eine Übersicht über die Zusammensetzung des Kol-
hebung infolge der Schäden der Frühjahrsstürme       lektivs der Probebäume nach den verschiedenen
Vivian und Wiebke ausfallen. 2020 umfasst das        Baumarten und ihre Verteilung nach Altersklassen
Aufnahmeraster 98 Aufnahmepunkte, wobei an           findet sich im Anhang des Berichtes.
vier Punkten zurzeit kein geeigneter Waldbestand     In Vorbereitung der WZE 2021 wird überprüft, ob
stockt, um Probebäume auszuwählen. An diesen         an potenziellen Schnittpunkten des Rasters Wald
Punkten kann erst wieder eine Aufnahme erfolgen,     neu entstanden ist und Probebäume ausgewählt
sobald der nachfolgende Jungbestand etabliert ist.   werden können. Damit würden ggf. Aufnahme-
An einem weiteren Aufnahmepunkt konnte die Er-       punkte neu angelegt.
hebung nicht durchgeführt werden, da wegen Be-
falls mit Eichen-Prozessionsspinner ein zu hohes
Gesundheitsrisiko für das Aufnahmepersonal be-
                                                        5 Aufnahmepunkte sind zugleich Teil des euro-
stand. Insgesamt wurden an 93 Aufnahmepunkten
                                                        paweiten Level I-Monitoringnetzes zum Wald-
2232 Stichprobenbäume begutachtet.
                                                        zustand. Die auf diesen Punkten erhobenen
Die Außenaufnahmen erfolgten einschließlich Ab-
                                                        Daten gehen in die bundesdeutsche und euro-
stimmungsübung und Kontrollaufnahmen in der
                                                        päische Waldzustandserhebung ein.
Zeit vom 06. bis 24. Juli 2020.
                                                        Weitere Informationen finden Sie im Internet
                                                        unter
                                                        http://www.thuenen.de/de/wo/projekte/bo-
WZE-Aufnahmepunkt 122 bei Eitzweiler                    denschutz-und-waldzustand/projekte-waldzu-
Foto: Th. Wehner                                        standserhebung/bundesweite-waldzustandser-
                                                        hebung/
                                                        und www.futmon.org und www.icp-forests.org

                                                                                                             11
Kombinierte Schadstufe aufgrund von Nadel-/Blattverlusten und Vergilbung

        Kronenverlichtung                                                      Vergilbung der vorhandenen Nadeln/Blätter
        Nadel-/Blattverluste                                     0             1               2            3             Vergilbungsstufe
        Verluststufe            Verlustprozent               0 - 10 %     11 - 25 % 26 - 60 % 61 - 100 %                Vergilbungsprozent
                 0                   0 - 10 %                    0             0               1            2
                 1                   11 - 25 %                    1            1               2            2              Kombinations-
                 2                   26 - 60 %                    2            2               3            3                schadstufe
                 3                   61 - 99 %                    3            3               3            3
                 4                       100 %                                4 (abgestorben)
       Bezeichnung der Stufen: 0 ohne sichtbare Schadmerkmale; 1 schwach geschädigt; 2 mittelstark geschädigt;
       3 stark geschädigt; 4 abgestorben; die Stufen 2-4 werden als „deutlich geschädigt“ zusammengefasst

     Waldzustand allgemein

     Für die gesamte Waldfläche des Saarlandes über                                  Verschlechtert hat sich der Kronenzustand bei Bu-
     alle Baumarten und Altersstufen hat sich der Zu-                                che und Fichte, aber auch Douglasie, Birke, Lärche
     stand des Waldes gegenüber dem Vorjahr nicht                                    und Ahorn. Kiefer und Esche präsentieren sich weit-
     entspannt. Der Anteil an Probebäumen mit deutli-                                gehend unverändert im Schadniveau. Die Eichen
     chen Schäden ist um 2 Prozentpunkte angestiegen,                                sowie einige seltene Laubbaumarten wie Hainbu-
     der Anteil ohne sichtbare Schadmerkmale um 2                                    che, Kirsche und Erle konnten sich in ihrem Kronen-
     Prozentpunkt zurückgegangen. Die mittlere Kro-                                  zustand etwas verbessern. Durch die Gegenüber-
     nenverlichtung liegt um 1,3 Prozentpunkte über                                  stellung der sowohl 2019 als auch 2020 erhobenen
     dem Wert des Vorjahres, diese Veränderung ist sta-                              Probebaumindividuen (idente Probebäume) lässt
     tistisch signifikant.                                                           sich die beobachtete Entwicklung genauer analy-

         Entwicklung der Schadstufenverteilung über alle Baumarten
               100%

               90%

               80%

               70%

               60%
     Anteile

               50%

               40%

               30%

               20%

               10%

                0%      1   2    3   4   5   6   7   8   9   10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37
                      1984                                                         bis                                                   2020

                      ohne sichtbare Schadmerkmale                                   mittelstark geschädigt                  abgestorben

                      schwach geschädigt (Warnstufe)                                     stark geschädigt
12
sieren und statistisch absichern. Hierauf wird bei    dem Vorjahreswert; diese Veränderung ist signifi-
den betreffenden Baumarten eingegangen. Eine          kant. Stark geschädigt, mit Blattverlusten ab 65 %
Beschreibung und eine Tabelle mit den Ergebnissen     waren 2,9 % der Probebäume. Die Stichprobe traf
zur Signifikanz der Veränderung der mittleren Kro-    zum Erhebungszeitpunkt keine seit dem Vorjahr ab-
nenverlichtung gegenüber dem Vorjahr finden sich      gestorbenen Buchen. Auch die Ausscheiderate aus
im Anhang des Berichtes.                              dem Probebaumkollektiv des Vorjahres ist mit 1 %
                                                      unauffällig gering. An zwei Probebäumen (0,4 %)
Der Witterungsverlauf des Jahres 2020 war zum         wurde Schleimfluss an der Rinde beobachtet, der
dritten Mal in Folge ungünstig für den Wald. Ledig-   auf Borkenkäfer- oder Pilzbefall hindeuten kann.
lich der Februar brachte genügend Niederschläge,
um den Boden zu durchfeuchten, sodass der Aus-        Das Schadniveau erreicht damit wieder einen Spit-
trieb und Fruchtansatz weitgehend ungehindert         zenwert und bleibt nur knapp unter den Werten
erfolgen konnten. Die Bäume litten dann aber je       der Jahre 2016 und 2006. Seit Beginn der Zeitreihe
nach Standort und örtlichen Besonderheiten in         der WZE 1984 stieg die Kronenverlichtung bei der
unterschiedlichem Maße unter Spätfrost, som-          Buche an. Im Jahr 1995 wurde ein erstes Maximum
merlichem Trockenstress und lokal unter Gewitter      erreicht, in den Folgejahren zeigte sich bis 2003
mit Sturmböen, Starkregen oder Hagel. Bei vielen      ein Erholungstrend. In der Folge des Trockensom-
Baumarten kam eine starke Fruchtbildung als Be-       mers 2003 verschlechterte sich der Kronenzustand
lastung hinzu. Im Spätsommer war der Dürrezu-         jedoch wieder und erreichte 2006 ein neuerliches
stand der Böden im Saarland noch ungünstiger als      Maximum. In den Folgejahren konnte die Buche
im Vorjahr. Auf die anhaltende Trockenheit reagier-   ihren Kronenzustand unter günstigen Bedingungen
ten einige Baumarten mit einem Notprogramm zur        dann wieder verbessern, unter schlechten Bedin-
Verringerung der Blattverdunstung durch Grün-         gungen stieg die Kronenverlichtung entsprechend
blattabwurf und vorzeitige Herbstverfärbung. Ab       wieder an.
Anfang August war besonders bei Buche und Birke,
beginnend von der Oberkrone her, weiterer Blatt-      Im letzten Jahrzehnt trugen die Buchen nahezu
fall aber auch schnelle Braunfärbung zu beobach-      jedes zweite Jahr Bucheckern. Nach der Pause im
ten. Da die Außenarbeiten der Waldzustandser-         Vorjahr (23 %) gab es in 2020 mit 87 % wieder
hebung Ende Juli abgeschlossen waren, hat diese       reichlichen Fruchtbehang, von den über 60 Jahre
Entwicklung die Ergebnisse nicht mehr beeinflusst.    alten Buchen tragen 95 % der Probebäume Früch-
Hier wird sich erst im kommenden Frühjahr zeigen,     te. Bei den nur wenigen Buchen ohne Fruchtbehang
ob die Knospenbildung noch abgeschlossen wurde        zeigt sich ein tendenzieller, nicht signifikanter An-
und die Bäume normal austreiben können oder ob        stieg der Kronenverlichtung. Die deutlich fruktifi-
auch ganze Zweigpartien abgestorben sind.             zierenden Buchen weisen einen höheren Anstieg
                                                      der Kronenverlichtung auf als die nur schwach fruk-
                                                      tifizierenden.
Buche
Die Buche ist im Saarland mit 23 % Flächenanteil      Loch- und Minierfraß durch den Buchenspringrüss-
die wichtigste Baumart und zugleich Leitbaumart       ler (Rhynchaenus fagi) war an rund 7 % der Buchen-
der natürlich vorkommenden Waldgesellschaften.        Probebäume (Vorjahr 3 %) mit meist geringer In-
Auch in der Stichprobe der WZE ist sie mit einem      tensität aufgetreten und blieb ohne Einfluss auf
Anteil von 23 % vertreten.                            den Kronenzustand. Ebenso der Befall durch Blatt-
                                                      pilze, wie der Blattbräune (Apiognomonia errabun-
Das Schadniveau bei Buche ist gegenüber dem Vor-      da), der nur in unbedeutendem Ausmaß beobach-
jahr erheblich angestiegen. Der Anteil der deutli-    tet wurde. Blattvergilbungen sind nur an einzelnen
chen Schäden ist um 32 Prozentpunkte höher, der       Probebäumen zu beobachten, an fünfen (1 %) war
Anteil an Probebäumen ohne sichtbare Schadmerk-       Vergilbung in nennenswertem Ausmaß festgestellt
male ist um 8 Prozentpunkte geringer. Die mittlere    worden.
Kronenverlichtung liegt um 8,3 Prozentpunkte über

                                                                                                              13
Buche
                            Entwicklung der Schadstufenverteilung

                                       100%

                                        90%

                                        80%

                                        70%

                                        60%
     Anteile

                                        50%

                                        40%

                                        30%

                                        20%

                                        10%

                                            0%
                                                 1984
                                                  1 2 3          4       5       6   7   8    9
                                                                                                                                     bis
                                                                                                   10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37
                                                                                                                                                                                                                             2020

                           Buche
                             Entwicklung der mittleren Kronenverlichtung

                                       50

                                       45

                                       40
     Mittlere Kronenverlichtung in %

                                       35

                                       30

                                       25

                                       20

                                       15

                                       10

                                       5

                                       0     1   2   3   4   5       6
                                                                             1991
                                                                             7 8 9           10   11   12   13   14   15   16
                                                                                                                                 bis
                                                                                                                                1718   19   20   21   22   23   24   25   26   27   28   29   30   31   32   33   34   35
                                                                                                                                                                                                                            2020
                                                                                                                                                                                                                             36 37

14
Veränderung der mittleren Kronenverlichtung der über 60-jährigen Buchen in Prozentpunkten von
     2019 auf 2020 bei unterschiedlicher Intensität des Fruchtbehanges

           deutlich
           N = 264

           schwach
 1
           N = 110

           ohne
           N = 19

     0      1         2   3       4       5       6       7      8      9      10     11      12     13
         => Verschlechterung
         des Kronenzustandes

Dürres Feinreisig und abgestorbene Äste im Licht-        Stark geschädigt, mit Blattverlusten ab 65 %, wa-
kronenbereich werden schon seit Beginn der Er-           ren 0,7 % der Probebäume, frisch abgestorben
hebung 1984 bei der Bewertung der Kronenver-             waren 3 Probebäume (0,5 %). Die Ausscheiderate
lichtung berücksichtigt und gehen anteilsmäßig in        ist mit 3,7 % vergleichsweise hoch, wobei diese
die Beurteilung des Blattverlustes mit ein. In 2020      Probebäume jedoch alle noch stehend vorhanden
wurde an 27 % der Buchen-Probebäume (Vorjahr             sind, allerdings nicht bonitiert werden konnten.
11 %) Dürrreisig beobachtet. Da bei der Buche das        Die Eiche verharrt damit auf dem vergleichsweise
feine, dürre Reisig in der Regel im Laufe eines Jahres   hohen Schadniveau der letzten 15 Jahre mit relativ
herausbricht, bedeutet das, dass das beobachtete         ausgeprägten Schwankungen zwischen den einzel-
dürre Feinreisig überwiegend seit der letzten Erhe-      nen Jahren.
bung neu abgestorben ist.
                                                         Die Eichen erleiden regelmäßig mehr oder min-
                                                         der starke Schäden durch blattfressende Insekten.
Eiche                                                    Häufig wird der Wiederaustrieb durch den Eichen-
Die Eiche hat im Saarland einen Flächenanteil von        mehltau (Microsphaera alphitoides), ein Anfang des
21 %, im Kollektiv der WZE ist sie mit knapp 28 %        vorigen Jahrhunderts nach Europa eingeschleppter
häufiger vertreten.                                      Blattpilz, befallen. In 2020 wurden an 21 % der
                                                         Probebäume Fraßschäden beobachtet und damit
Der Kronenzustand der Eichen hat sich in 2020            in etwas geringerem Umfang als im Vorjahr (29 %).
verbessert. Der Anteil deutlich geschädigter Pro-        Befall durch den Mehltaupilz wurde an drei Probe-
bebäume ist um 16 Prozentpunkte gegenüber dem            bäumen (0,5 %) festgestellt, der damit wesentlich
Vorjahr zurückgegangen. Der Anteil ohne sichtba-         weniger bedeutend ist als im Vorjahr (18 %). Der
re Schadmerkmale liegt um 4 Prozentpunkte über           Insektenfraß ist überwiegend gering (um 5 % der
dem Vorjahreswert. Die mittlere Kronenverlichtung        Blattmasse), an etwa 3 % der Probebäume war ein
liegt um 4,2 Prozentpunkte unter dem Wert des            stärkeres Ausmaß festzustellen. Insektenfraß und
Vorjahres; diese Veränderung ist signifikant.

                                                                                                              15
Eiche
                            Entwicklung der Schadstufenverteilung

                                  100%

                                         90%

                                         80%

                                         70%

                                         60%
     Anteile

                                         50%

                                         40%

                                         30%

                                         20%

                                         10%

                                          0%
                                                   1984
                                                   1 2 3       4   5   6    7   8   9    10    11    12 13      14    15    16
                                                                                                                                 bis
                                                                                                                                  17 18   19   20    21 22     23    24    25    26 27     28    29    30 31    32   33   34   35 36
                                                                                                                                                                                                                                    2020
                                                                                                                                                                                                                                      37

                      Eiche
                     Entwicklung der mittleren Kronenverlichtung

                                         50

                                         45

                                         40
       Mittlere Kronenverlichtung in %

                                         35

                                         30

                                         25

                                         20

                                         15

                                         10

                                         5

                                         0     1   2   3   4   5   6   7
                                                                           1991
                                                                             8 9    10    11    12    13   14    15    16    17
                                                                                                                                 bis
                                                                                                                                   18   19   20     21   22   23    24    25    26   27   28    29    30   31   32   33   34   35
                                                                                                                                                                                                                                    2020
                                                                                                                                                                                                                                     36 37

16
Mehltaubefall haben sich wiederholt als bedeutsa-     nicht bekannt, es könnte sich um Virenbefall oder
me Einflussfaktoren auf die Entwicklung des Kro-      Pilzinfektionen handeln. Merkliche Blattvergilbun-
nenzustandes bei Eiche erwiesen. Der Schadanstieg     gen wurden 2020 nur an einem Probebaum beob-
des Vorjahres war vornehmlich durch die Mehl-         achtet.
tau- und Fraßschäden ausgelöst worden. Ohne
diese Belastung konnten sich die Eichen merklich
erholen, die wenigen stärker befressenen Probe-       Fichte
bäume dagegen nicht. Ausmaß und Intensität der        Die Fichte hat im Saarland einen Flächenanteil von
Schäden durch Insekten der klassische Eichenfraß-     15 %; im Aufnahmekollektiv der WZE macht sie ei-
gesellschaft waren in den letzten Jahren entgegen     nen Anteil von 16 % aus.
den Erwartungen vergleichsweise unbedeutend,          Die Fichte hat sich in ihrem Kronenzustand ge-
höchstens moderat. An Bedeutung gewonnen hat          genüber dem Vorjahr merklich verschlechtert.
dagegen der Eichen-Prozessionsspinner (EPS). Aus-     Der Anteil der deutlich geschädigten Probebäume
maß und Intensität der Fraßschäden an den Eichen      ist um 11 Prozentpunkte angestiegen. Die mittle-
sind meist gering, sodass sie nur bei genauer Be-     re Kronenverlichtung liegt um 4,6 Prozentpunkte
obachtung festgestellt werden. Durch die allergene    höher als im Vorjahr. Diese Veränderung ist sig-
Wirkung der Raupenhaare hat der EPS jedoch eine       nifikant. Das Schadniveau hat damit einen neuen
hohe hygienische Bedeutung. Die Aufnahmeteams         Höchstwert erreicht. Der Verlauf der Zeitreihe ab
der WZE sind daher gehalten, sorgfältig auf das       1984 zeigt ein erstes ausgeprägtes Maximum im
Vorkommen des EPS zu achten und abzuwägen,            Jahr 2006. In den Folgejahren verbesserte sich der
ob die Erhebung gefahrlos durchgeführt werden         Kronenzustand dann wieder. Das Schadniveau blieb
kann. Wurde im Vorjahr sein Vorkommen an zwei         jedoch merklich höher als in den Jahren zu Beginn
Aufnahmepunkten gemeldet, so wurde er 2020 an         der Zeitreihe und stieg ab 2019 wieder stark an.
neun Aufnahmepunkten festgestellt. Erstmals auch
an einem der Punkte in einem Ausmaß, welches          Wie schon im Vorjahr wird auch in 2020 die Schad-
eine gefahrlose Durchführung der Erhebung nicht       situation der Fichte durch den Borkenkäferbefall
zuließ. Obgleich die Probebäume stehend am Auf-       bestimmt. An 8,6 % der Probebäume wurde Bor-
nahmepunkt vorhanden sind, müssen sie aus der         kenkäferbefall festgestellt, 18 Probebäume (5,3 %)
Erhebung ausscheiden, bis ein gefahrloses Arbeiten    waren in 2020 frisch abgestorben. Mit insgesamt
in dem betroffenen Waldbereich wieder möglich         27 toten Probebäumen (8,0 %) ist der Anteil abge-
ist.                                                  storbener Bäume bei Fichte außerordentlich hoch,
                                                      23 dieser Probebäume konzentrieren sich jedoch
In 2020 fruktifiziert die Eiche wieder recht ausge-   an einem Aufnahmepunkt, an dem die Käferbäu-
prägt, an 43 % aller Probebäume wurde Fruchtbe-       me nicht geräumt wurden. Darüber hinaus ist auch
hang beobachtet. Die Früchte der Eiche sind zum       die Ausscheiderate mit 12 % sehr hoch, auch hier
Zeitpunkt der WZE jedoch häufig noch zu klein, um     war fast ausschließlich Borkenkäferbefall die Ursa-
den Fruchtbehang sicher abschätzen zu können. Ob      che für die Fällung der Probebäume. Mit dabei ist
die Fruchtbildung der Eiche einen Einfluss auf die    ein Aufnahmepunkt, an dem alle 24 Probebäume
Entwicklung der Kronenverlichtung hat, konnte da-     entnommen wurden. Nicht alle mit Borkenkäfer
her aus den Daten bisher nicht abgeleitet werden.     befallenen Fichten waren zum Zeitpunkt der WZE
In 2020 sind zwischen den Gruppen unterschied-        jedoch bereits abgestorben, sechs Probebäume
lich starken Fruchtbehangs keine Unterschiede in      zeigten noch grüne Nadeln und erst moderate Na-
der Entwicklung des Kronenzustandes erkennbar.        delverluste. Alle weisen jedoch so starken Borken-
                                                      käferbefall auf, dass von ihrem Absterben auszuge-
An einigen Eichen werden immer wieder ins Gelb-       hen ist.
liche gehende Verfärbungen der Blätter oder hell-     Im Jahr 2020 hat die Fichte wieder reichlich Zap-
grüne bis gelbliche Partien zwischen den Blattrip-    fen gebildet, an 76 % der Probebäume (Vorjahr
pen beobachtet. Die genaue Ursache hierfür ist        0,5 %) wurde frischer Zapfenbehang festgestellt.

                                                                                                            17
Fichte
                               Entwicklung der Schadstufenverteilung

               100%

                      90%

                      80%

                      70%

                      60%
     Anteile

                      50%

                      40%

                      30%

                      20%

                      10%

                                  0%                   1 2 3        4       5       6       7       8   9   10   11    12    13    14    15    16   17    18   19    20    21   22   23   24   25   26   27   28 29     30   31   32   33   34   35    36 37
                                                      1984                                                                                         bis                                                                                                2020

                             Fichte
                               Entwicklung der mittleren Kronenverlichtung

                                                 50

                                                 45

                                                 40
               Mittlere Kronenverlichtung in %

                                                 35

                                                 30

                                                 25

                                                 20

                                                 15

                                                 10

                                                 5

                                                 0      1   2   3       4       5       6       7
                                                                                                    1991
                                                                                                     8 9 10           11    12    13    14    15    16
                                                                                                                                                         bis18
                                                                                                                                                         17         19    20    21   22   23   24   25   26   27   28   29   30   31   32   33   34   35
                                                                                                                                                                                                                                                        2020
                                                                                                                                                                                                                                                         36 37

18
Die Fruchtbildung bedeutet eine zusätzliche Belas-                                   ohne sichtbare Schadmerkmale ist unverändert.
tung für die Fichten, ein Einfluss der Fruktifikation                                Die mittlere Kronenverlichtung liegt um 1 Prozent-
auf die Entwicklung der Kronenverlichtung ist aus                                    punkt niedriger. Diese Veränderung ist aber nicht
den Daten aber nicht abzuleiten.                                                     signifikant. Stark geschädigt, mit Nadelverlusten ab
                                                                                     65 % waren 0,8 % der Probebäume. Abgestorben
Nadelvergilbungen in nennenswertem Umfang wa-                                        waren fünf Probebäume (2,1 %), davon drei frisch
ren in 2020 an fünf Fichten zu beobachten. Bis in                                    und zwei bereits in den Vorjahren. Wie schon im
die 1980er Jahre war Vergilbung besonders in den                                     Vorjahr waren landesweit immer wieder abgestor-
Höhenlagen der Mittelgebirge ein weit verbreitetes                                   bene Kiefern zu beobachten, meist nur einzelne
Phänomen bei Fichte, seit Mitte der 1990er Jahre                                     Bäume oder Gruppen. Von 2019 auf 2020 sind keine
ist sie jedoch stark zurückgegangen.                                                 Kiefern aus dem Probebaumkollektiv ausgeschie-
                                                                                     den. Im Verlauf der Zeitreihe ab 1984 zeigt sich ein
                                                                                     ausgeprägtes Maximum des Schadniveaus im Jahr
Kiefer                                                                               2006. In den Folgejahren verbesserte sich der Kro-
Die Kiefer hat im Saarland einen Flächenanteil von                                   nenzustand wieder. Trotz des Anstieges im Vorjahr
knapp 6 %. In der Stichprobe der WZE beträgt ihr                                     liegt das Schadniveau noch in vergleichbarer Höhe
Anteil 11 %, wobei Waldkiefer und Schwarzkiefer                                      wie zu Beginn der Zeitreihe. Mit nur drei Nadeljahr-
als eine Baumartengruppe gemeinsam ausgewer-                                         gängen reagiert die Kiefer auch vergleichsweise fle-
tet werden.                                                                          xibel mit variierender Benadelungsdichte.
Bei der Kiefer hat sich der Kronenzustand gegen-
über dem Vorjahr tendenziell verbessert. Der An-                                     Im Berichtsjahr war an rund 24 % der Kiefern und
teil an Probebäumen mit deutlichen Schäden ist                                       damit merklich häufiger als im Vorjahr (4 %), Rei-
um 6 Prozentpunkte zurückgegangen, der Anteil                                        fefraß durch Waldgärtner (Tomicus piniperda und

                                                                                          Kiefer
                                                                                         Entwicklung der Schadstufenverteilung

           100%

           90%

           80%

           70%

           60%
 Anteile

           50%

           40%

           30%

           20%

           10%

            0%
                  1984
                   1 2 3   4   5   6   7   8   9   10   11   12   13   14   15
                                                                                 bis
                                                                                 16 17   18   19   20   21   22   23   24   25   26   27   28 29   30   31   32   33   34
                                                                                                                                                                            2020
                                                                                                                                                                            35
                                                                                                                                                                             36 37

                                                                                                                                                                                     19
Kiefer
                                       Entwicklung der mittleren Kronenverlichtung

                                       50

                                       45

                                       40
     Mittlere Kronenverlichtung in %

                                       35

                                       30

                                       25

                                       20

                                       15

                                       10

                                        5

                                        0   1   2   3   4   5   6   7
                                                                        1991
                                                                        8 9 10   11   12   13   14   15
                                                                                                          bis17
                                                                                                          16      18   19   20   21   22   23   24   25   26   27   28   29   30   31   32   33   34
                                                                                                                                                                                                        2020
                                                                                                                                                                                                       3536 37

              T. minor) zu beobachten. Durch den Reifefraß die-                                                        Andere Baumarten
              ser auf Kiefern spezialisierten Borkenkäfer sterben                                                      In unseren Wäldern findet sich neben den bereits
              einjährige Triebe ab. Bei wiederholtem Befall kann                                                       genannten noch eine Vielzahl anderer Baumarten,
              es dadurch zu Störungen in der Verzweigung kom-                                                          die insgesamt einen Flächenanteil von 34 % aus-
              men, die dann zu einem schlechteren Kronenzu-                                                            machen. Die WZE erfasst mit ihrem Kollektiv insge-
              stand führen. Pilzbefall der Nadeln (Kiefernschütte)                                                     samt 21 weitere Baumarten, die zusammen einen
              wurde in 2020 an den Probebäumen nicht festge-                                                           Anteil von 23 % an dem Probebaumkollektiv ha-
              stellt (Vorjahr 11 %).                                                                                   ben. Einige werden nur mit einzelnen Exemplaren,
                                                                                                                       andere aber auch mit mehr als 50 Probebäumen
              Die Kiefer erleidet immer wieder Schäden durch                                                           erfasst, sodass eine baumartenspezifische Aus-
              Kronenbrüche oder Abrisse stärkerer Äste, meist                                                          sage zum Kronenzustand möglich ist. Wegen des
              durch Nassschnee. Bei starker Windbewegung kön-                                                          geringeren Stichprobenumfangs sind die Aussagen
              nen die Zweigspitzen benachbarter Baumkronen                                                             hier jedoch mit höheren Unsicherheiten behaftet
              aneinander schlagen und so Nadeln verlieren. Die-                                                        und die Veränderungen statistisch meist nicht zu
              se rein mechanischen Schäden werden an Kiefern                                                           sichern. Auch können in den Schadstufenanteilen
              regelmäßig beobachtet und soweit wie möglich bei                                                         oder bei der mittleren Kronenverlichtung von Jahr
              der Begutachtung des Nadelverlustes ausgeklam-                                                           zu Jahr größere Sprünge auftreten, da sich starke
              mert. Die Ansprache der Kronenverlichtung ist da-                                                        Veränderungen auch nur einzelner Probebäume
              durch aber erschwert, da insbesondere ältere Kie-                                                        durchprägen und Veränderungen von gleich meh-
              fern einmal entstandene Lücken nicht mehr durch                                                          reren Prozentpunkten in der Statistik entsprechen
              Ersatztriebe ausfüllen.                                                                                  können. Veränderungen zwischen den Jahren sind
              Die Kiefern haben in 2020 stark geblüht und zeigen                                                       daher nur im längeren Verlauf der Zeitreihe sinnvoll
              auch sonst regelmäßigen und reichlichen Fruchtbe-                                                        zu bewerten.
              hang. Dieser hat jedoch keinen erkennbaren Einfluss
              auf den Kronenzustand. Vergilbung war in 2020 an
              einem Kiefernprobebaum beobachtet worden.

20
Andere Baumarten
 Entwicklung der Schadstufenverteilung

Baumart           Jahr      Anzahl an    Anteile der Schadstufen (in %)       mittlere
(bzw. Gattung)            Probebäumen     0            1          2-4     Kronenverlichtung
Birke            2020          87        21           48           31           22,5
                 2019          87        33           38           29           20,2
                 2018          91        14           53           33           26,5
                 2011          89        45           52            3           13,4
                 2001          65        60           40           0            10,9
                 1991          67        57           34            9           11,2
Esche            2020           87        8           28           64           45,6
                 2019           90       11           26           63           46,0
                 2018           90        7           32           61           42,9
                 2011          100       46           40           14           14,9
                 2001           99       82           17            1            6,5
                 1991           98       80           15            5            5,9
Lärche           2020          82         7           51           42           29,8
                 2019          89        17           39           44           27,0
                 2018          89        21           50           29           23,3
                 2011          90        20           61           19           19,8
                 2001          84        21           75           4            17,4
                 1991          89        83           14            3            9,3
Ahorn            2020          63        62           32           6            13,6
                 2019          60        65           23           12           13,9
                 2018          60        35           43           22           20,5
                 2011          41        64           34            2           11,0
                 2001          38        95            5           0            4,3
                 1991          39        79           18           3             4,7
Douglasie        2020          60          7          30           63           35,6
                 2019          59          5          32           63           29,8
                 2018          58          7          65           28           23,6
                 2011          43         37          37           26           19,3
                 2001          40         28          40           33           25,1
                 1991          39         95           5           0             3,2

weitere andere   2020          141       25           54           21           22,0
Baumarten        2019          142       27           34           39           25,5
                 2018          141       31           41           28           18,0
                 2011          116       62           29            9           12,3
                 2001          164       87           11            2            6,5
                 1991          155       84           13            3            6,4

                                                                                              21
In 2020 ist die Entwicklung der Kronenverlich-                            auf einem hohen Niveau halten. Ursächlich dafür
     tung bei den Nebenbaumarten insgesamt günstig                             ist das zunehmend massive Auftreten des Eschen-
     verlaufen. Artspezifisch sind das Schadniveau und                         triebsterbens, das durch eine Pilzinfektion mit dem
     auch die Veränderungen der Kronenverlichtung                              „Falschen Weißen Stängelbecherchen“ (Hymenos-
     sehr unterschiedlich.                                                     cyphus fraxineus) verursacht wird. Das Eschentrieb-
                                                                               sterben tritt landesweit in bestandsbedrohendem
                                                                               Ausmaß auf. Bei der WZE gehen die infolge der
     Esche                                                                     Erkrankung abgestorbenen Triebe oder Blätter in
     Bei der Esche ist das Schadniveau in 2020 unverän-                        die Bewertung der Kronenverlichtung mit ein. Bei
     dert, der Anteil deutlich geschädigter Probebäume                         der aktuellen Erhebung wurden bei 72 % (im Vor-
     liegt um 1 Prozentpunkt über dem Vorjahreswert,                           jahr 62 %) aller begutachteten Eschen Infektions-
     die mittlere Kronenverlichtung um 0,4 Prozent-                            merkmale festgestellt. Zwei der Eschen-Probebäu-
     punkte darunter. Eschen ohne sichtbare Schad-                             me waren in 2020 frisch abgestorben. An den 14
     merkmale sind nur selten im Kollektiv der Probe-                          Probepunkten mit Eschenvorkommen sind in fünf
     bäume zu finden. Der Anteil stark geschädigter und                        Fällen tote, absterbende oder infolge des Eschen-
     abgestorbener Probebäume (Schadstufen 3 und 4)                            triebsterbens vorzeitig ausgeschiedene Eschen zu
     bleibt unverändert mit 29 % extrem hoch.                                  finden. In 2020 schieden vier Eschen, darunter zwei
     Bis in das Jahr 2011 hielt sich die Esche auf einem                       bereits abgestorbene, aus dem Probebaumkol-
     konstant niedrigen Schadniveau und galt auf ge-                           lektiv aus, als Ersatzbäume wurde nur eine Esche
     eigneten Standorten als stabile, zukunftsträchtige                        ausgewählt. Seit 2015 ist die Anzahl der Eschen-
     Baumart. Ab 2011 kam es dann zu einem rasan-                              Probebäume von 100 auf 87 zurückgegangen, was
     ten Anstieg der Kronenschäden, die sich seit 2013                         bedeutet, dass ausgeschiedene Eschen vornehm-

               Esche
               Entwicklung der Schadstufenverteilung

           100%

               90%

               80%

               70%

               60%
     Anteile

               50%

               40%

               30%

               20%

               10%

                0%
                       1991
                       1 2  3   4   5   6   7   8   9   10   11   12   13   bis
                                                                            14 15   16   17   18   19   20   21   22   23   24   25   26   27   28   2020
                                                                                                                                                     29 30

22
lich durch Probebäume anderer Arten ersetzt wer-                                               Bedeutung. Fruchtbehang war an 28 % der Probe-
 den. Es bedeutet aber auch, dass die Esche an den                                              bäume zu beobachten.
 Aufnahmepunkten in Mischbeständen wächst und
 durch den Ausfall die Eschen zwar immer weniger
 werden, das Waldgefüge als solches aber erhalten                                               Douglasie
 bleibt. Im Laufe der letzten drei Jahre wurden an                                              Die Douglasie hat im Saarland einen Flächenan-
 allen Aufnahmepunkten mit Eschen-Probebäumen                                                   teil von 4,2 % (BWI 2). In der Stichprobe der WZE
 Symptome des Eschentriebsterbens festgestellt.                                                 ist sie mit einem Anteil von 2,7 % weniger häufig
 Es ist daher davon auszugehen, dass der Erreger in                                             vertreten. Die Douglasie zeigte in 2020 eine Ver-
 allen Eschenbeständen gegenwärtig ist. Die Symp-                                               schlechterung des Kronenzustandes. Der Anteil
 tome sind unterschiedlich stark, von Jahr zu Jahr                                              deutlich geschädigter Probebäume ist gegenüber
 wechselnd ausgeprägt und nicht immer offensicht-                                               dem Vorjahr unverändert, die mittlere Kronen-
 lich.                                                                                          verlichtung liegt um 5,8 Prozentpunkte über dem
 In 2020 wurden bei 57 von insgesamt 87 Probe-                                                  Vorjahreswert, die Veränderung ist signifikant. Der
 bäumen dürre Äste notiert (Vorjahr 32). Die frisch                                             Anteil stark geschädigter Probebäume ist auf 8 %
 abgestorbenen, feinen Dürräste sind ein wichtiges,                                             angestiegen, abgestorben ist jedoch keiner der Pro-
 leicht erkennbares (und daher auch namensge-                                                   bebäume.
 bendes) Symptom des Eschentriebsterbens. Das                                                   Das Schadniveau liegt damit weiter in dem Bereich
 Erscheinungsbild und Schadniveau der Esche wird                                                der Periode ab 2012. Allerdings beruhen diese Er-
 von dem Eschentriebsterben geprägt. Insektenfraß,                                              gebnisse auf einer relativ geringen Stichprobe von
 6 Probebäume mit leichtem Lochfraß und Blatt-                                                  nur 60 Probebäumen, verteilt auf neun Aufnahme-
 vergilbung (0 Probebäume) waren in 2020 ohne                                                   punkte.

                                                                                                     Douglasie
                                                                                                      Entwicklung der Schadstufenverteilung

       100%
       100%
           90%
           90%
           80%
           80%
           70%
           70%
           60%
           60%
 Anteile
Anteile

           50%
           50%
           40%
           40%
           30%
           30%
           20%
           20%
           10%
           10%
            0% 1 2
            0%
               1984      3       4       5   6   7   8   9
                                                                                                bis
                                                                 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37
                                                                                                                                                                            2020
                 1   2       3       4       5   6   7       8     9   10   11   12   13   14   15    16   17   18   19   20   21   22   23   24   25   26   27   28   29    30

                                                                                                                                                                                   23
Generell bewegt sich die Douglasie seit Ende der          Eine eingehende Beschreibung der Methodik
     1990er Jahre auf einem relativ hohen Schadniveau,         finden Sie auf der Webseite
     mit einem Maximum in 2013. Eine Ursache ist der           https://saarland.de/waldzustandsbericht.html
     Befall durch die Rußige Douglasienschütte (Pha-
     eocryptopus gaeumannii), die im ganzen Land ver-
     breitet ist. Im Verlauf der letzten Jahre wurden an
     allen bis auf einem Aufnahmepunkt mit Douglasi-        zentpunkte zurückgegangen, die mittlere Kronen-
     en-Probebäumen Schüttesymptome beobachtet.             verlichtung dagegen um 2,7 Prozentpunkte ange-
     Je nach Witterungsverlauf und Befallsintensität        stiegen. Die Veränderung ist aber nicht signifikant.
     können befallene Nadeln mehrere Jahre am Baum          Der Anstieg der mittleren Kronenverlichtung ist
     verbleiben. Die Nadelschütte selbst erfolgt meist in   einzig auf das Absterben von fünf Probebäumen
     Kombination mit kalter Winterwitterung. In 2020        zurückzuführen, die Ursache dafür blieb unbekannt.
     waren an 42 % der Douglasien-Probebäume Schüt-         Bei der Lärche zeigen sich starke Veränderungen
     tesymptome notiert worden (Vorjahr 61 %). An           zwischen den Jahren mit einem Maximum in 2007,
     Douglasien können noch weitere Pilzinfektionen         es ist aber kein gerichteter Trend in der Entwicklung
     auftreten, die diesjährige Triebe infizieren und sie   der gesamten Zeitreihe erkennbar. In 2020 wurde
     gänzlich zum Absterben bringen können. Solche als      an 85 % der Lärchen (Vorjahr 23 %) Zapfenbehang
     „Triebsterben“ bezeichneten Infektionen wurden         festgestellt. An einem Probebaum war Insektenbe-
     2020 jedoch nicht beobachtet, auch Befall durch        fall der Nadeln (Lärchenminiermotte) zu beobach-
     die Douglasiengallmücke konnte nicht beobachtet        ten, Pilzbefall oder Nadelvergilbung trat nicht auf.
     werden. Fruchtbehang war 2020 an 37 % der Pro-
     bebäume zu sehen.                                      Ahorn
                                                            Die Ahorne (Berg-, Spitz- und Feldahorn) zeigen
     Birke                                                  gegenüber dem Vorjahr eine tendenzielle Verbesse-
     Bei der Birke hat sich der Kronenzustand in 2020       rung im Kronenzustand. Der Anteil deutlich geschä-
     leicht verschlechtert, der Anteil deutlich geschä-     digter Probebäume ist um 6 Prozentpunkte und die
     digter Probebäume ist um zwei Prozentpunkte            mittlere Kronenverlichtung um 0,3 Prozentpunkte
     angestiegen, die mittlere Kronenverlichtung um         zurückgegangen; diese Veränderung ist aber nicht
     2,3 Prozentpunkte; diese Veränderung ist signifi-      signifikant, sie beruht auch auf dem Ausscheiden
     kant. Stark geschädigt ist nur ein Probebaum, ab-      eines stark geschädigten und eines abgestorbenen
     gestorben keiner. Schäden durch Insektenfraß oder      Probebaumes. In 2020 wurde an 87 % der Probe-
     Pilzbefall wurden während der WZE an keinem der        bäume Fruchtbehang festgestellt (Vorjahr 52 %).
     Probebäume festgestellt. Sehr häufig, an 88 % der      Besondere Belastungen wie Insektenfraß wurde
     Probebäume, war Fruchtbehang zu beobachten.            an einem, Pilzbefall an keinem der Probebäume
     Die Birke reagiert auf anhaltende Bodentrocken-        beobachtet, auch Vergilbung trat nicht auf. Das
     heit mit vorzeitiger Blattfärbung und Laubfall, dies   Schadniveau ist im Laufe der gesamten Zeitreihe
     war jedoch verstärkt erst ab Anfang August nach        vergleichsweise niedrig, ohne ausgeprägte Maxima.
     Abschluss der Außenarbeiten der WZE zu beobach-
     ten. Das Schadniveau der Birke zeigt seit Beginn der
     WZE insgesamt einen leicht ansteigenden Trend;         Einfluss ausgeschiedener und ersetzter Probe-
     im Jahr 2015 wurde ein erstes, in 2018 ein zweites     bäume
     Maximum erreicht. Insgesamt bleibt die Birke in der    Von den markierten Stichprobebäumen scheiden
     Zeitreihe aber auf einem moderaten Schadniveau.        jedes Jahr einige aus dem Beobachtungskollektiv
                                                            aus. Die Waldteile, in denen die Aufnahmepunk-
     Lärche                                                 te der Waldzustandserhebung angelegt und die
     Die Lärche zeigt in 2020 einen tendenziellen An-       Probebäume markiert sind, werden meist regulär
     stieg der Kronenverlichtung. Der Anteil deutlich       forstlich bewirtschaftet. Maßgeblich sind dabei die
     geschädigter Probebäume ist zwar um drei Pro-          Ziele und Wünsche der jeweiligen Waldbesitzen-

24
den. Einzelne Probebäume werden daher im Zuge          Regionale Verteilung
von Durchforstungen gefällt. Zudem werden durch        Der Anteil deutlich geschädigter Probebäume va-
Sturmwurf, Schneebruch oder Insektenbefall be-         riiert an den einzelnen Aufnahmepunkten erheb-
troffene Bäume entnommen. Probebäume schei-            lich. Punkte, die keine oder nur wenige deutlich
den aber auch, ohne dass sie entnommen wurden,         geschädigte Probebäume aufweisen, liegen in di-
nach Sturmwurf, einem Kronenbruch oder wenn            rekter Nachbarschaft von solchen, an denen über
sie von Nachbarbäumen überwachsen wurden, aus          die Hälfte der Probebäume deutlich geschädigt
dem Stichprobenkollektiv aus. Ein Ersatz ausge-        ist. Wegen der starken Unterschiede der Kronen-
schiedener Probebäume ist notwendig, damit die         schäden bei den verschiedenen Baumarten und Al-
WZE den aktuellen Zustand des Waldes widerspie-        tersstufen wird das Niveau der Kronenschäden am
gelt.                                                  einzelnen Aufnahmepunkt in erster Linie durch die
                                                       Verteilung der Baumarten und das Alter der Pro-
Im Jahr 2020 sind insgesamt 98 Probebäume aus-         bebäume am Aufnahmepunkt beeinflusst. Werden
geschieden, von denen 50 ersetzt werden konn-          verschiedene Regionen miteinander verglichen,
ten. Die Ausscheiderate beträgt damit 4,3 % des        sind daher die Baumarten- und Alterszusammen-
Kollektivs der Stichprobe und liegt merklich über      setzung zu beachten. Weitere Bestimmungsgrößen,
dem Mittel von 2,7 % der letzten 29 Jahre. Im Jahr     wie standörtliche Parameter, Witterung oder Im-
2020 sind zwei Aufnahmepunkte komplett ausge-          missions- und Depositionssituation, variieren we-
schieden. Von den ausgeschiedenen Probebäumen          niger stark und überprägen den Einfluss von Baum-
wurden rund 57 % zwangsweise vorzeitig wegen           art und Alter im Regelfall nicht. Der am einzelnen
Insektenschäden oder Sturmschäden geerntet oder        Aufnahmepunkt festgestellte Grad der Schädigung
sind vom Sturm geworfen im Wald noch liegend           sagt unmittelbar nur etwas über die Probebäume
vorhanden.                                             selbst und allenfalls über den in Artenzusammen-
Der überwiegende Teil (55 %) der ausgeschiedenen       setzung und Alter entsprechenden umgebenden
Probebäume wurde für die Holznutzung aufgear-          Waldbestand aus. Erst die Zusammenfassung einer
beitet. Der andere Teil ist zwar noch am Aufnah-       gewissen Anzahl an Aufnahmepunkten erlaubt eine
mepunkt vorhanden, die Bäume können aber nicht         repräsentative Aussage für das jeweilige Bezugsge-
in ihrem Kronenzustand bewertet werden, da sie         biet. Je höher dabei die Zahl der Stichprobebäume
nicht mehr am Kronendach des Waldbestandes be-         ist, umso zuverlässiger ist die gewonnene Aussage.
teiligt sind oder der Zugang zu den Probebäumen
nicht möglich ist. Stehende abgestorbene Probe-
bäume verbleiben mit 100 % Nadel-/Blattverlust
als bewertbare Probebäume im Aufnahmekollektiv,
bis das feine Reisig aus der Krone herausgebrochen
ist oder sie von den Nachbarbäumen überwachsen
wurden. Danach werden sie aus dem Probebaum-
kollektiv entfernt, auch wenn sie weiterhin als ste-
hendes Totholz im Wald verbleiben. In 2020 wur-
den zwei Probebäume aus diesem Grund ersetzt.
Insgesamt wurden 49 abgestorbene Probebäume
im Kollektiv vermerkt, von denen 17 bereits beim
letzten Erhebungstermin 2019 tot waren. Die Rate
der frisch abgestorbenen Probebäume liegt damit
bei 1,4 % (Vorjahr 0,9 %). Eine Übersicht über die
Ursachen des Ausscheidens von Probebäumen und
eine Gegenüberstellung der Schadstufenverteilung
der ausgeschiedenen Probebäume mit der ihrer Er-
satzbäume findet sich im Anhang 5.

                                                                                                            25
Anteil der deutlich geschädigten Probebäume an den einzelnen Aufnahmepunkten 2020

26
Eichenprozessionsspinnerbefall bei Stennweiler
Foto: Th. Wehner
                                                 27
EINFLÜSSE AUF DEN
       WALDZUSTAND
        WALDSCHUTZ

28
Trockenheit und Hitze führten bereits 2018 und 2019 zu einer Vitalitätsschwächung der
     Bäume. Dies hat sich 2020 fortgesetzt. Geschwächte Bäume werden anfälliger für Antago-
     nisten (Gegenspieler/Schaderreger), zudem beschleunigen langandauernde höhere Tempera-
     turen die Entwicklung zahlreicher Insektenarten. Die Kombination dieser Entwicklung führt zu
     Waldschäden in einem bisher in Saarland nicht gekannten Ausmaß.

     Fichte
     Je drei Borkenkäfergenerationen in den Jahren             aufnahme. In beiden Fällen, oder gar in Kombi-
     2018, 2019 und 2020 führten zu einem Ausmaß               nation beider Fälle, wird der Harzfluss im Baum,
     an Schäden in historisch bisher nicht erreich-            d. h. die Abwehrmöglichkeit gegenüber sich ein-
     tem Ausmaß. Die Käferpopulation erreichte zum             bohrenden Käfern, reduziert. Erfolgreiche Brutan-
     Start 2020 einen erneuten Höchststand, was                lagen der Käfer unterbinden den Saftfluss im Baum
     dazu führte, dass selbst vitale Fichten Opfer des         und führen zu dessen Absterben.
     Buchdruckers wurden. Ausgangspunkt von Buch-              Im Frühjahr 2020 war der Befallsdruck infolge einer
     druckermassenvermehrungen ist geeignetes Brut-            hohen Ausgangspopulation enorm hoch. Danach
     material, zum Beispiel von geschwächten Fichten.          wurden schon die durch die Stürme Lolita, Yulia
     Dies kann durch Sturmwurf, durch Trockenheit              und Sabine geworfenen und gebrochenen Fich-
     oder die Kombination beider Einflussfaktoren ge-          ten, die dem Buchdrucker einen idealen Brutraum
     schehen. Beim Sturmwurf umgefallene Fichten               boten, in einer außergewöhnlich hohen Besiede-
     mit eingeschränktem Wurzelkontakt können nur              lungsdichte befallen. Die hohe Käferzahl führte
     begrenzt Wasser aufnehmen. Bei Trockenheit führt          auch zum Befall von zu diesem Zeitpunkt noch vi-
     Wassermangel direkt zu einer reduzierten Wasser-          talen und sehr gut mit Wasser versorgten Fichten.

    Buchdruckerbefall an einer vom Wind geworfenen sowie an einer benachbarten stehenden Fichte an der mittlerweile
    aufgegebenen Versuchsfläche im Forstamt Neuhäusel                                            Fotos: H.W. Schröck

Bestandesmessstelle Deposition Fichte-Arzbach 1984 - 2019 Fotos: F. Schmidt
                                                                                                                       29
Durchschnittliche Fangzahlen Buchdrucker je Region
     Es gab so viele Käfer, dass auch vitale Fichten        und Jahr (12 Fallen je Region)
     den Befall nicht mehr abwehren konnten. Dies ist
                                                            30000
     ein zu diesem Zeitpunkt der Massenvermehrung
     durchaus „normaler“ Verlauf. Trotz großer An-                         Pfälzerwald          Hunsrück
                                                            25000
     strengungen seitens SaarForst und vieler Waldbe-
     sitzenden war es nicht zu vermeiden, dass ein Teil
                                                            20000
     der brutbesetzten Fichten nicht rechtzeitig aufge-
     arbeitet und entrindet bzw. abtransportiert werden     15000
     konnte.
                                                            10000
     Monitoring Buchdrucker
     Der Buchdrucker wird an jeweils drei Stand-            5000

     orten im Pfälzerwald und im Hunsrück über-
     wacht. Auf Grundlage dieser Daten werden                   0
                                                                    2014    2015         2016     2017     2018   2019   2020
     fortlaufend Empfehlungen zur effektiven Kon-
     trolle der Fichtenwälder auf Stehendbefall für
     die Waldbesitzenden abgeleitet und wöchentlich
     veröffentlicht (https://fawf.wald-rlp.de). Die Ent-
     wicklung der Käferfangzahlen pro Falle verdeut-
     licht den Anstieg der Käferpopulation im aktuellen
     Jahr.

     Schadenskataster und Wiederbewaldungspla-
     nung
     Im Saarland wird das 2019 aufgestellte Schadens-      Pflanzungen sind zunächst auf den Flächen vor-
     kataster zur regionalen Erfassung von Schadflä-       gesehen, die keine oder nur wenig Naturverjün-
     chen auch 2020 weitergeführt. (s. WZE-Bericht         gung aufweisen und auf denen keine wesentlichen
     2019, Seite 32 und 36ff https://www.saarland.de/      Hemmnisse durch verdämmende Begleitvegeta-
     muv/DE/portale/waldundforstwirtschaft/service/        tion wie Brombeere oder Adlerfarn zu erwarten
     publikationen/pub_waldzustandsbericht_muv.            sind.
     pdf?__blob=publicationFile&v=1)                       Die Pflanzungen erfolgen nach diesem Konzept
     Bis August 2020 hat sich allein im Staatswald die     nicht vollflächig sondern kleinflächig im sogenann-
     im Zuge des Borkenkäferbefalls entstandene Frei-      ten Klumpen-Verfahren. Der Klumpen-Pflanzbe-
     fläche auf 450 ha erhöht. Auf diesen Kalamitäts-      reich hat einen Durchmesser von 5 m bis 7 m und
     flächen, aber auch auf weiteren Schadflächen von      die Pflanzen im Klumpen werden im Abstand von
     Buche, Douglasie (Schütte) oder Esche (Eschen-        1,0 m x 1,0 m bepflanzt. In den Zwischenbereichen,
     triebsterben) wurden seit letztem Jahr systema-       den sogenannten Zwischenfeldern, wird die Fläche
     tische Wiederbewaldungsplanungen erstellt, die        der natürlichen Sukzession überlassen. Hier finden
     Flächen örtlich nach Schadensumfang und wald-         keine weiteren Maßnahmen statt. Durch die ge-
     baulicher Priorität beurteilt. Wo immer möglich,      ringe Pflanzenanzahl werden Kosten für die Pflan-
     hat in den naturnah bewirtschafteten Wäldern          zung und spätere Pflege gespart und gleichzeitig
     natürliche Sukzession/Naturverjüngung Vorrang.        soll der Wald mehr dem natürlichen Gefüge über-
     Nur wenn nötig werden Ergänzungspflanzungen in        lassen werden.
     Form von Klumpen mit standortsheimischen oder –
     gerechten Baumarten auf der Fläche eingebracht.

30
Auszug aus dem Schadenskataster Revier Homburg und Karlsberg nach Baumarten und
  Schadstufen

In die Bepflanzungsplanungen werden vornehm-         empfindlicher Baumarten wie gerade der Eiche
lich einheimische Baumarten aufgenommen, die         durch Wildverbiss häufig stark eingeschränkt. In
nach jetziger Einschätzung im Klimawandel Be-        vielen Verjüngungen gehen initial höhere Anteile
stand haben können, zuvorderst Eiche, aber je nach   von Mischbaumarten durch wiederholten Verbiss
Standort auch Tanne, Bergahorn und Edelkastanie,     durch Schalenwild drastisch zurück (Entmischung).
dazu dienende Mischbaumarten wie Linde, Hain-        In der Regel müssen die Verjüngungsflächen vor
buche, Hasel oder andere beschattende Arten der      dem Verbiss durch Schalenwild geschützt werden.
natürlichen Pflanzengesellschaft
Das Verbissmonitoring der letzten Jahre auf reprä-   Während nach den Stürmen der 1990er Jahre viele
sentativen Waldflächen sowie die Verjüngungsent-     Flächen mit Zäunen geschützt wurden, sollen jetzt
wicklung im Vergleich ungezäunter und gezäunter      zum Schutz der aufkommenden Naturverjüngung
Verjüngungsflächen zeigt eindeutig: Auch bei in-     oder der Pflanzung Hordengatter aus Fichtenkäfer-
tensiverer Bejagung ist das Aufwachsen verbiss-      holz zum Schutz der Pflanzen aufgestellt werden.

                                                                                                         31
Weitergehende Daten und Auswertungen:
                                                                Weisergatter zur Kontrolle von Wildverbiss in
                                                                Eichen-Verjüngungsflächen, in
                                                                https://www.saarland.de/SharedDocs/Down-
                                                                loads/DE/muv/waldundforstwirtschaft/
                                                                dl_waldzustandsbericht2017_muv.pdf?__
                                                                blob=publicationFile&v=2

                                                                Wald-Wild-Konflikt im Spannungsfeld des Kli-
                                                                mawandels
                                                                https://www.saarland.de/SharedDocs/Down-
                                                                loads/DE/muv/waldundforstwirtschaft/
                                                                dl_waldzustandsbericht2019_muv.pdf?__
                                                                blob=publicationFile&v=3
     Hordengatter in Kombination mit Einzelschutzmaßnahmen
     auf einer Kahlfläche         Foto: Alexandra Steinmetz
                                                                Wildverbiss - Kontrolle der Verbissbelastung der
                                                                Waldverjüngung auf Indikatorflächen
                                                                https://www.saarland.de/SharedDocs/Down-
                                                                loads/DE/muv/waldundforstwirtschaft/
        Buche                                                   dl_waldzustandsbericht2014_muv.pdf?__
        2020 hat die Buche wieder sehr stark fruktifi-          blob=publicationFile&v=3
        ziert. Auch wenn Blühen und Fruchten normale
        Vorgänge im Lebenszyklus eines Baumes und für
        die Verjüngung von Wäldern von entscheidender         tieren von geschwächten Buchen und den warmen
        Bedeutung sind, führt dies zu einer starken Belas-    Temperaturen, können sich gut vermehren und
        tung der Bäume. Der Nährstoffbedarf zur Anlage        verursachen weitere Schäden.
        von Blüten und Früchten ist erheblich und wird        2020 führten die in weiten Bereichen des Landes
        entweder durch angelegte Reserven oder durch          zu trockenen Monate April, Juli und August zu
        Verlagerung von Wachstumsvorgängen gedeckt.           einem Rückgang der Wasservorräte im Wurzel-
        Auf den Buchen-Dauerbeobachtungsflächen geht          raum der Bäume. Ende Juli/Anfang August gerieten
        die seit 1990 und verstärkt seit 2002 auftretende     insbesondere die stark fruktifizierenden Buchen
        Fruktifikation mit einem signifikanten Anstieg der    unter zunehmenden Wasserstress. Dies äußerte
        Kronenverlichtung und einem signifikanten Rück-       sich in gelb und braun werdenden Buchenblättern
        gang des Zuwachses einher (https://fawf.wald-rlp.     und häufig in nicht vollständig entwickelten Buch-
        de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=71199&tok             eckern. Deutlich sichtbar wurde dies durch flächig
        en=3ce70d4e0685edce7be475a4f4a28ae5a31b               braunwerdende Buchenwälder, z. B. auf südlich ex-
        bba2).                                                ponierten Standorten des Hunsrücks.
        Während vor 2018 tote Buchen lediglich in Verbin-
        dung mit der sogenannten Buchenkomplexkrank-          Die Kombination von Trockenheit und starker Fruk-
        heit auftraten, führten die Jahre 2018 bis 2020 zu    tifikation führt zu einer Schwächung der Bäume.
        einem deutlichen Anstieg trockenheitsbedingter        Auch wenn im August die Buchen ihre Knospen
        Absterbevorgänge.                                     für das nächste Jahr bereits ausgebildet hatten
        Die Bäume sind geschwächt und werden anfällig         und diese in der Regel auch grün und vital waren,
        gegenüber anderen Schaderregern. Durch Son-           werden die Auswirkungen dieser Schwächung erst
        nenbrand verursachte Rindennekrosen führen zu         nächstes Jahr sichtbar werden. Zu erwarten ist je-
        einem Auftreten von Rindenpilzen. Dem folgt die       doch eine weitere, deutliche Zunahme der Schä-
        Besiedelung durch Holzfäulepilze oder Hallimasch.     den.
        Buchenborkenkäfer und Buchenprachtkäfer profi-

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