Anlage: Faunistische Untersuchungen auf dem Gelände der BEST OIL GmbH (Hanenkamp-Gruppe) in Nienburg/Schäferhof-Kattriede
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Anlage: Faunistische Untersuchungen auf dem Gelände der BEST OIL GmbH (Hanenkamp-Gruppe) in Nienburg/Schäferhof-Kattriede - Sachstandsbericht - erstellt für BEST-OIL GmbH Mindener Landstraße 910, 31582 Nienburg durch die Arbeitsgemeinschaft COPRIS Großenbreden 17, 37696 Marienmünster Anlage: Faunistisches Gutachten Marienmünster, im Dezember 2020
PROJEKTINFORMATIONEN Projekt Ansiedlung eines Automobillogistikunternehmens auf dem Gelände der HGP Logistik Consulting/ Best Oil GmbH in der Mindener Landstraße 910 in Nienburg/Weser Bauherr BEST-OIL GmbH Mindener Landstraße 910, 31582 Nienburg Aufgabe Untersuchungen der Fauna der - Säugetiere; Fledermäuse - Brutvögel - Kriechtiere - Schmetterlinge - Heuschrecken - Käfer (xylobionte) PROJEKTBEARBEITUNG Projektleitung Ehrentrud M. Kramer-Rowold & Wolfgang A. Rowold Technische Mitarbeit Gerhard Steinborn Bearbeitungsdauer März bis September 2020 Fertigstellung Marienmünster, im Dezember 2020 Arbeitsgemeinschaft COPRIS Großenbreden 17, 37696 Marienmünster Tel. 05276 / 86 17, email copris@t-online.de (E. M. Kramer-Rowold) (W. A. Rowold)
Faunistische Untersuchungen auf dem Gelände der BEST OIL GmbH Arbeitsgemeinschaft (Hanenkamp-Gruppe) in Nienburg/Schäferhof-Kattriede - Sachstandsbericht - COPRIS 1 Einleitung Auf dem Gelände der HGP Logistik Consulting/Best Oil GmbH südlich der Mindener Landstraße 910 in Nienburg/Weser soll die Ansiedlung eines Automobil-Logistikunternehmens planerisch vorbereitet werden. Zu diesem Zweck wurden bereits 2011 faunistische Untersuchungen durchgeführt 1, die 2020 aktualisiert und erweitert werden sollten. Untersucht wurden Fledermäuse (Mammalia, Chiroptera), Brutvögel (Aves partim), Kriechtiere (Reptilia), Tagfalter (Lepidoptera, Rhopalocera), Nachtfalter (Lepidoptera, Heterocera), Heuschrecken (Saltatoria) und xylobionte Käfer (Coleoptera partim). Die Lage des Gebietes ist in der nachfolgenden Abbildung dargestellt. Abb. 1.1: Lage des Untersuchungsgebietes 1 HANDKE, K. & A. BELLMANN (2011): Untersuchungen der Reptilien unter besonderer Berücksichtigung der streng geschützten Anhang IV-Art der FFH-Richtlinie Zauneidechse (Lacerta agilis) und holzbewohnender Käferarten der FFH- Richtlinie Eremit (Osmoderma eremita), Eichenboch (Cerambyx cerdo) und Hirschkäfer (Lucanis cervus) [=Lucanus cer- vus] auf dem Gebiet des geplanten Logistik- und Industriezentrums Nienburg-Süd/Leeseringen 2011. - unveröff. Gutachten. 18 S., Ganderkeese. REICHENBACH, M. (2011): Faunistisches Gutachten zum geplanten Logistik- und Industriezentrum Nienburg- Süd/Leeseringen. Fledermäuse und Brutvögel. - unveröff. Gutachten. 18 S., Oldenburg. 58020 - Erläuterungsbericht Stand 03.11.2020 3
Faunistische Untersuchungen auf dem Gelände der BEST OIL GmbH Arbeitsgemeinschaft (Hanenkamp-Gruppe) in Nienburg/Schäferhof-Kattriede - Sachstandsbericht - COPRIS 2 Untersuchungsgebiet Naturräumlich gehört das Untersuchungsgebiet zu Weser-Aller-Flachland. Es hat eine Größe von ca. 24,2 ha und befindet sich südwestlich von Nienburg/Weser im Bereich Schäferhof/Kattriede. Nördlich von der B 215 begrenzt reicht es im Süden bis an die Bahnlinie Leese-Nienburg. Das Untersuchungsgebiet weist ein kleinräumiges Mosaik aus unterschiedlichen Lebensräumen auf. Neben Kiefernbeständen unterschiedlicher Altersklassen finden sich eichengeprägte Laubwaldbestände. Dazwischen befinden sich halbruderale Gras- und Staudenfluren und Sandtrockenrasen. Erwähnenswert sind vor allem die Alteichenbestände entlang der B 215. Auffällig sind Neophytenbestände in Form von Beständen der Goldrute (Solidago canadensis), Traubenkirsche (Prunus serotina) und Amerikanischer Roteiche (Quercus rubra). Abb. 2.1: Luftbild des Untersuchungsgebietes Die menschliche Nutzung des Gebietes ist zur Zeit eher extensiv. Die Erschließung des Gebietes erfolgt durch einige wenige, zum Teil befestigte Wege. Gewässer sind nicht vorhanden. Auf dem Gelände, vor alle im Westteil, befinden sich einige stillgelegte Bunkeranlagen. 58020 - Erläuterungsbericht Stand 03.11.2020 4
Faunistische Untersuchungen auf dem Gelände der BEST OIL GmbH Arbeitsgemeinschaft (Hanenkamp-Gruppe) in Nienburg/Schäferhof-Kattriede - Sachstandsbericht - COPRIS 3 Methodik 3.1 Methodik Fledermäuse (Mammalia; Chiroptera) Die Erfassung von Fledermäusen wird üblicherweise durch die Erfassung der Rufe durchgeführt. Da diese Rufe in der Regel zu Ortungszwecken abgegeben werden und daher keinerlei territoriale Bedeutung haben, sind Aussagen zur Populationsgröße sehr schwierig. Zudem wechselt die Attraktivität eines Biotops für Fledermäuse im Tages- und Jahresverlauf stark, was u. a. an der Phänologie der Insekten als Nahrungsquelle der Fledermäuse liegt. Gleichzeitig liegen bei Fledermäusen die Jagd- und Nahrungshabitate oft kilometerweit von den Quartieren entfernt. Diese Quartiere werden aus unterschiedlichen Gründen bei einigen Arten oft gewechselt. Die Raumnutzung von Fledermäusen ist deshalb als ausgesprochen dynamisch anzusehen, sie findet in einem kohärenten Lebensraumnetz statt. Strebt man ein hohes Maß an artenschutzrechtlicher Planungssicherheit an, ist dies bei der Projektierung der Untersuchung zu berücksichtigen. Von ALBRECHT et al (2014)2 werden acht Begehungen vorgeschlagen. Technische Aspekte Die Detektor-Erfassung zielt neben der Raumnutzungsanalyse auf die Dokumentation von Quartiernutzungen in den untersuchten Flächen ab, wobei der Schwerpunkt auf Baum- und Gebäudequartieren liegt. Vor allem im Kronen- und Firstbereich sind diese Quartiere visuell meist nicht zu verorten. Zu diesem Zweck sollen folgende Rufereignisse als direkter Hinweis auf derartige Quartiere erfasst werden: • Sozialrufe, die auf Interaktionen zwischen Mutter- und Jungtier schließen lassen, • Sozialrufe, die als Verlassenheitslaute von Jungtieren abgegeben werden, während das Muttertier Nahrung sucht, weiterhin • Sozialrufe, die an und aus Paarungsquartieren abgegeben werden, sowie • Konzentrationen von Ortungsrufen, die auf Quartiernähe schließen lassen und schließlich • Rufe, die während des Schwärmverhalten vor Quartieren abgegeben werden. Die Zuordnung und Erkennung dieser Rufe ist anhand der Arbeit von PFALZER (2002) und MIDDLETON et al. (2014)3 möglich. Die Erfassung der Rufe erfolgte durch Detektorbegehungen. Diese boten zusätzlich die Möglichkeit der visuellen Erfassung des Schwärmverhaltens, des sogenannten »Swarming«. Weiterhin wurde bei warmen Wetter eine Tagesbegehung durchgeführt, da vor allem die Jungtiere in den Quartieren dann sehr lautfreudig sind. Diese Methodenkombination wird u. a. von KUNZ & BROCK FENTON (2003) 4, KUNZ & PARSONS (2009) 5 sowie MITCHELL-JONES & McLEISH (2004)6 zur Bearbeitung dieser Fragestellung empfohlen. Die Identifizierung eines Raumes als Jagdhabitat erfolgte durch Erfassung sogenannter »feeding buzzes«. Hierbei handelt es sich um schnell aufeinanderfolgende Rufe zur Beuteortung (Abb. 3.1). 2 ALBRECHT, K., T. HÖR, F. W. HENNING, G. TÖPFER-HOFMANN, & C. GRÜNFELDER (2014): Leistungsbeschreibun - gen für faunistische Untersuchungen im Zusammenhang mit landschaftsplanerischen Fachbeiträgen und Artens- chutzbeitrag. Forschungs- und Entwicklungsvorhaben FE 02.0332/2011/LRB im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Schlussbericht 2014 3 PFALZER, G. (2002): Inter- und intraspezifische Variabilität der Soziallaute heimischer Fledermausarten (Chiroptera: Vespertilionidae). - Berlin (Mensch-und-Buch-Verlag). 251 S. + Anh. MIDDLETON, N., A. FROUD & K. FRENCH (2014): Social Calls of the Bats of Britain and Ireland. - Exeter (Pelagic Pu- blishing). 176 S. 4 KUNZ, T. H. & M. BROCK-FENTON (2003): Bat Ecology.- Chicago, London (University of Chicago Press). 779 S. 5 KUNZ, T. H. & S. PARSONS (2009): Ecological and Behavioral Methods for the Study of Bats. Second Edition. - Balti - more (Johns Hopkins University Press). 901 S. 6 MITCHELL-JONES, A. J. & A. P. McLEISH (2004): Bat Workers' Manual. - Peterborough (Joint Nature Conserv. Comm.). 178 S. 58020 - Erläuterungsbericht Stand 03.11.2020 5
Faunistische Untersuchungen auf dem Gelände der BEST OIL GmbH Arbeitsgemeinschaft (Hanenkamp-Gruppe) in Nienburg/Schäferhof-Kattriede - Sachstandsbericht - COPRIS Abb. 3.1: Beispiele für „feeding buzzes“ einer Breitflügelfledermaus Bei den abendlich-nächtlichen Begehungen zwischen Mitte März und September wurden Ul- traschalldetektoren des Typs Batlogger M der Firma ELKON eingesetzt (Elektret-Mikrophon, Samplingrate 312,5 kHz, Amplitudenauflösung 16bis (ADC), Empfindlichkeitsbereich 10-150 kHz, Aufzeichnungszeit vor/nach dem Trigger 0-53,5 sec, Firmwareversion 2.4 vom 20.6.16). Diese Geräte arbeiten als Echtzeitsystem und zeichnen automatisch Ultraschallereignisse auf. Analog werden Temperatur und Standort (im Koordinatensystem WGS84, EPSG 4326) aufgezeichnet. Mit diesen Geräten wurde das Untersuchungsgebiet auf Transekten untersucht. Hierzu wurde das Mikrophon mittels einer Verlängerung und einer Manfrotto 035 Superclamp auf dem Fahrzeugdach montiert. Die Transekte wurden mit einer Geschwindigkeit von maximal 5 km/h befahren, einige Strecken mussten jedoch fußläufig untersucht werden. Ergänzend wurden Ultraschallzeitdehnungsdetektoren (PETTERSON 240x, Zeitdehnung: 1:10 oder 1:20, Speichergröße 1M x8 bits, Frequenzber: 10-120 kHz, Aufnahmezeit: 0,1, 1,7 oder 3,4 sec.) eingesetzt. Im Gegensatz zum Batlogger M wird der Aufnahmevorgang hier von Hand ausgelöst, was bei der Erfassung von (nicht-rhythmischen) Sozialrufen eine wertvolle Ergänzung darstellt. Die aufgenommenen Rufe werden hierbei zeitgedehnt aus dem digitalen S-RAM-Ringspeicher wiedergegeben und durch Überspielen auf ein geeignetes Aufnahmegerät (MARANTZ PMD-620) dokumentiert. Anhand der im Gelände aufgenommenen Rufe war im Labor die computergestützte Rufana lytik möglich. Hierbei kam das Programm BatLogger (Vers. 1.11.4.0) zum Einsatz. Ergänzend wurde das Programm BATSOUND PRO (Vers. 3.31) eingesetzt. Zur Bestimmung wurde die übliche Literatur herangezogen7. Eine ergänzende Erfassungsmethode der abendlich-nächtlichen Begeghungen ist die Erfassung durch Sichtbeobachtung bzw. Scheinwerfertaxation. Mit dem Detektor geortete Fledermäuse wurden hierbei mit einem Handscheinwerfer angestrahlt. Dadurch liessen sich auch Arten ansprechen, deren Ansprache mit dem Detektor nicht möglich ist. Weiterhin wurden einzelne Individuen durch den Lichtkegel verfolgt, so daß Rückschlüsse über Flugstraßen oder die Herkunft der Tiere möglich wurden. Eine Untersuchung der vorhandenen Bunkeranlagen hinsichtlich ihrer möglichen Nutzbarkeit für Fledermäuse wurde durchgeführt, wenngleich ein Besatz im Sommerhalbjahr nicht zu 7 BARATAUD, M. (2020): Acoustic Ecology of European Bats. Species Identification, Study of their Habitats and Foraging Behaviour. 2nd éd.. - Paris (Biotope, Mèze; Musèum national d'Histoire naturelle). 368 S. DIETZ, C. & A. KIEFER (2014): Die Fledermäuse Europas. Kennen, bestimmen, schützen. - Stuttgart (KOSMOS). 394 S. DIETZ, C., O. v. HELVERSEN & D. Nill (2007): Handbuch der Fledermäuse Europas und Nordwestafrikas. Biologie, Kennzeichen, Gefährdung. - Stuttgart (Franckh-KOSMOS Verlag). 399 S. MIDDLETON, N., A. FROUD & K. FRENCH (2014): Social Calls of the Bats of Britain and Ireland. - Exeter (Pelagic Pu- blishing). 176 S. NIETHAMMER, J. & F. KRAPP (Hrsg.) (2004): Handbuch der Säugetiere Europas. Band 4: Fledertiere. Teil II: Chiropte- ra II. Vespertilionidae 2, Molossidae, Nycteridae. - Wiesbaden (AULA). 604-1186. NIETHAMMER, J. & F. KRAPP (Hrsg.) (2001): Handbuch der Säugetiere Europas. Band 4: Fledertiere. Teil I: Chiropte- ra I. Rhinolophidae, Vespertilionidae I. - Wiesbaden (AULA). 1-606. PFALZER, G. (2002): Inter- und intraspezifische Variabilität der Soziallaute heimischer Fledermausarten (Chiroptera: Vespertilionidae). - Berlin (Mensch-und-Buch-Verlag). 251 S. + Anh. - RUSS, J. (1999): The Bats of Britain and Ireland. Echolocation Calls, Sound Analysis and Species Identifikation. - Shropshire (Alana Books). 104 S. RUSS, J. (2012): British Bat Calls. A guide to species identification. - Exeter (Pelagic Publications). 192 S. SKIBA, R. (2009): Europäische Fledermäuse. Kennzeichen, Echoortung und Detektoranwendung. - Hohenwarsleben (Westarp). NBB 648. 220 S. 58020 - Erläuterungsbericht Stand 03.11.2020 6
Faunistische Untersuchungen auf dem Gelände der BEST OIL GmbH Arbeitsgemeinschaft (Hanenkamp-Gruppe) in Nienburg/Schäferhof-Kattriede - Sachstandsbericht - COPRIS erwarten war. Die Begehungen wurden gegen Sonnenuntergang begonnen und endeten vor Sonnenaufgang. Begehungen wurden nur bei geeigneter Witterung, d. h. niederschlagsfrei und windstill bis schwachwindig, mit 2 Personen durchgeführt. Die kalendarischen und dazugehörigen meteorologischen Daten sind Tab. 3.3 zu entnehmen. Die Methodik folgte somit im wesentlichen den Richtlinien für die gute fachliche Praxis 8. Zur Bestimmung wurde die übliche Literatur herangezogen 9, auch andere aufgezeichneten Tierlaute oder anthropogene Klangereignisse wurden hinsichtlich ihrer Bedeutung analysiert 10. 3.2 Methodik Habitatbäume Zielarten bei der Erfassung waren alle geschützten Arten an und in den Gehölzen sowie ihre definitiven und potentiellen Lebensstätten11. Folgende Strukturen12 wurden als relevant kartiert Horstbaum: als Reproduktionsstätte eines Greifvogel- oder Stelzvogelpaares Großhöhlenbaum: mit Höhle im Stammbereich, oft geschaffen vom Schwarzspecht, mit Nachnutzung durch Hohltaube, Dohle, Fledermäuse oder auch Eremiten 8 Bat Conservation Trust (2007): Bat Surveys. Good Practice Guidelines. - London (Bat Conservation Trust). 82 S. GERDING, G., U. MARKMANN & V. RUNKEL (2018): Handbuch: Praxis der akustischen Fledermauserfassung. - Ham- burg (Tredition). 260 S. KUNZ, T. H. & S. PARSONS (2009): Ecological and Behavioral Methods for the Study of Bats. Second Edition. - Bal- timore (Johns Hopkins University Press). 901 S. 9 BARATAUD, M. (2020): Acoustic Ecology of European Bats. Species Identification, Study of their Habitats and Foraging Behaviour. 2nd éd.. - Paris (Biotope, Mèze; Musèum national d'Histoire naturelle). 368 S. DIETZ, C. & A. KIEFER (2014): Die Fledermäuse Europas. Kennen, bestimmen, schützen. - Stuttgart (KOSMOS). 394 S. DIETZ, C., O. v. HELVERSEN & D. Nill (2007): Handbuch der Fledermäuse Europas und Nordwestafrikas. Biologie, Kennzeichen, Gefährdung. - Stuttgart (Franckh-KOSMOS Verlag). 399 S. MIDDLETON, N., A. FROUD & K. FRENCH (2014): Social Calls of the Bats of Britain and Ireland. - Exeter (Pelagic Pu- blishing). 176 S. NIETHAMMER, J. & F. KRAPP (Hrsg.) (2004): Handbuch der Säugetiere Europas. Band 4: Fledertiere. Teil II: Chiropte- ra II. Vespertilionidae 2, Molossidae, Nycteridae. - Wiesbaden (AULA). 604-1186. NIETHAMMER, J. & F. KRAPP (Hrsg.) (2001): Handbuch der Säugetiere Europas. Band 4: Fledertiere. Teil I: Chiropte- ra I. Rhinolophidae, Vespertilionidae I. - Wiesbaden (AULA). 1-606. PFALZER, G. (2002): Inter- und intraspezifische Variabilität der Soziallaute heimischer Fledermausarten (Chiroptera: Vespertilionidae). - Berlin (Mensch-und-Buch-Verlag). 251 S. + Anh. - RUSS, J. (1999): The Bats of Britain and Ireland. Echolocation Calls, Sound Analysis and Species Identifikation. - Shropshire (Alana Books). 104 S. RUSS, J. (2012): British Bat Calls. A guide to species identification. - Exeter (Pelagic Publications). 192 S. SKIBA, R. (2009): Europäische Fledermäuse. Kennzeichen, Echoortung und Detektoranwendung. - Hohenwarsleben (Westarp). NBB 648. 220 S. 10 MIDDLETON, N. (2020): Is That A Bat? - Exeter (Pelagic Publishing). 272 S. 11 DIETZ, M., D. DUJESIEFKEN, T. KOWOL, J. REUTHER, T. RIECHE & C. WURST (2014): Artenschutz und Baump- flege. - Braunschweig (Haymarket Media). 143 S. 12 nach: SPA WALDNATURSCHUTZ (Hrsg.)(2016): Arbeitshilfe zur Biotopbaumkartierung. -Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen. Gelsenkirchen. 18 S. 58020 - Erläuterungsbericht Stand 03.11.2020 7
Faunistische Untersuchungen auf dem Gelände der BEST OIL GmbH Arbeitsgemeinschaft (Hanenkamp-Gruppe) in Nienburg/Schäferhof-Kattriede - Sachstandsbericht - COPRIS Spechthöhle: - Reproduktionsstätte mittelgroßer und kleinerer Spechtarten, mit Nachnutzung durch Fledermäuse Faul-Spalthöhle: Lange, spaltenförmige, in den Splint gehende Verletzung, mit verschiedenen Graden der Fäule. Sollte als Versteck u.a. für Fledermäuse geeignet erscheinen Abstehende Rinde/Rindentasche: Abgelöste Rindenpartien, die vom Splintholz abstehen und ein Dach oder eine Tasche bilden. Häufig an toten oder kranken Bäumen zu beobachten. (Sollte als Versteck u.a. für Fledermäuse geeignet erscheinen.) Wertgebend waren zusätzliche Habitatelemente wie Epiphyten, Pilze, Flechten, Schling- und Kletter - pflanzenbewuchs, Phytotelmen, Abbrüche von Krone, Ästen oder Stämmlingen. Fledermäuse wechseln ihre Quartiere in Abhängigkeit von der Art der Nutzung als Tages-, Reproduk- tions-, Zwischen-, Paarungs- oder Überwinterungsquartier in unterschiedlichen Zeiträumen. Um die fachgerechte Untersuchung eines Gehölzes in einem wirtschaftlich vertretbaren Zeitrahmen mit ei- nem belastbaren Ergebnis abschließen zu können ist eine besondere Methodik notwendig. Ziel der Untersuchung ist deshalb die Dokumentation von Besiedlungsspuren, die sowohl eine aktuelle als auch historische Besiedlung geschützter Arten zeigen. Die Bestimmung und Interpretation dieser Spuren erfordert ein hohes Maß an Erfahrung und technischer Ausstattung. Gleichzeitig wurden Vogelnester und Nistplätze kartiert. Hierzu wurden diese untersucht, zusätzlich werden Kotspritzer, Gewöllfunde, Eierschalen und Mauserfedern analysiert 13. Ein besonderes Augen- merk wurde auf die Erfassung von streng geschützten Insektenarten gelegt. Die Erfassung des Ere- miten folgte den Vorgaben von PETERSEN et al. (2003)14 dabei wurde an den Füßen potentieller Brutbäume nach Kotpillen und Chitinresten gesucht. Die Suche nach Heldbock und Hirschkäfer folg- te methodisch THEUNERT (2013)15. Die Methodik folgte somit im wesentlichen den Richtlinien für die gute fachliche Praxis 16. 13 BERGMANN, H.-H. (2015): Die Federn der Vögel Mitteleuropas: Ein Handbuch zur Bestimmung der wichtigsten Arten. - Wiesbaden (AULA). 632 S. BEZZEL, E. (2003): Vogelfedern. Federn heimischer Arten bestimmen. - München (BLV). 127 S. BROWN, R., J. FERGUSON, M. LAWRENCE & D. LEES (1988): Federn, Spuren & Zeichen der Vögel Europas. Ein Feldführer. - Hildesheim (Gerstenberg). 232 S. BUSCHING, W.-D. (2005): Einführung in die Gefieder- und Rupfungskunde mit Federn-Schlüssel zu den Familien. - Wiebelsheim (AULA). 408 S. HARRISON, C. (1975): Jungvögel, Eier und Nester aller Vögel Europas, Nordafrikas und des Mittleren Ostens. Ein Naturführer zur Fortpflanzungsbiologie. - Hamburg, Berlin (Parey). 435 S. MÄRZ, R. (1987): Gewöll- und Rupfungskunde. - Berlin (Akademie-Verlag). 398 S. 14 PETERSEN, B., G. ELLWANGER, G. BIEWALD, U. HAUKE, G. LUDWIG, P. PRETSCHE, E. SCHRÖDER & A. SSY- MANK (Hrsg.) (2003): Das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000. Ökologie und Verbreitung von Arten der FF - H-Richtlinie in Deutschland. Band 1: Pflanzen und Wirbellose. - Schriftenr. Landschaftspfl. Natursch. 69/1 (Bonn-Bad Godesberg): 743 S. 15 THEUNERT, R. (2013): Erhaltungszustand der Populationen von Heldbock und Hirschkäfer. - Empfehlungen zur Bewer- tung für Deutschland. - Naturschutz und Landschaftsplanung 45 (4), 2013, 108-112. 16 BAT CONSERVATION TRUST (2007): Bat Surveys. Good Practice Guidelines. - London (Bat Conservation Trust). 82 S. KUNZ, T. H. & S. PARSONS (2009): Ecological and Behavioral Methods for the Study of Bats. Second Edition. - Bal- 58020 - Erläuterungsbericht Stand 03.11.2020 8
Faunistische Untersuchungen auf dem Gelände der BEST OIL GmbH Arbeitsgemeinschaft (Hanenkamp-Gruppe) in Nienburg/Schäferhof-Kattriede - Sachstandsbericht - COPRIS 3.3 Methodik Brutvögel (Aves) Die Untersuchungen zur Feststellung der Brutvogelbestände wurde durch 8 morgendliche flächendeckende Begehungen mit 2 getrennt kartierenden Personen zwischen Anfang März und Mitte Juli durchgeführt. Sie begannen um Sonnenaufgang und endeten 2 Stunden nach diesem. Im März und von Anfang Mai bis Mitte Juni erfolgten mindestens 6 weitere Begehungen in der Zeit von Sonnenuntergang bis Mitternacht. Die zeitliche Verteilung der Begehungen erfolgte im wesentlichen nach folgendem Schema: Tab. 3.1: Verteilung der sechs Standard-Begehungen (x) und weiterer Nachtkontrollen (N) in den verschiedenen Hauptlebensräumen17 März April Mai Juni Juli A M E A M E A M E A M E A M E Küstenlebensräume X X X X X X X Binnengewässer und Feuchtgebiete X X X x X X Wälder und Heiden X X X X X X Agrarlandschaft X X X X X X Siedlungen X X X X X X Alpine Hochlagen X X X X X X Eulen N N Wachtel und Wachtelkönig N N Waldschnepfe N N Ziegenmelker N N N Rallen N N N N Die kalendarischen und dazugehörigen meteorologischen Daten sind Tab. 3.3 zu entnehmen. Planungsrelevante Arten wurden mit Papierrevieren verortet, die anderen Arten wurden als Artenlisten mit Zuordnung zu räumlichen Einheiten dargestellt. Weiterhin fanden bei der Bestandserfassung auch Rupfungen, Mauserfedern sowie Gewöll- oder Schalenfunde Berücksichtigung, die zumeist im Labor determiniert18 wurden. Zum Nachweis schwer nachweisbarer Arten wurden ggf. Klangattrappen eingesetzt. Die nachgewiesenen Arten wurden mit ihrem jeweiligen Verhalten notiert, eine abschließende Festlegung der entsprechenden Statusangaben (s. u.) erfolgte gegen Ende der Untersuchungsperiode. Tab. 3.2: Erläuterung der Statusangaben für die nachgewiesenen Vogelarten Statuskürzel Erläuterung A kein Hinweis auf Reproduktion B Reproduktion möglich Bz B1 Vogelart zur Brutzeit in typischem Lebensraum beobachtet B2 singendes Männchen, Paarungs- oder Balzlaute zur Brutzeit timore (Johns Hopkins University Press). 901 S. 17 SÜDBECK, P., H. ANDRETZKE, S. FISCHER, K. GEDEON, T. SCHIKORE, K. ScHröder & C. SUDFELDT (Hrsg. 2005): Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands. Radolfzell, 792 S. 18 BERGMANN, H.-H. (2015): Die Federn der Vögel Mitteleuropas: Ein Handbuch zur Bestimmung der wichtigsten Arten. - Wiesbaden (AULA). 632 S. BEZZEL, E. (2003): Vogelfedern. Federn heimischer Arten bestimmen. - München (BLV). 127 S. BROWN, R., J. FERGUSON, M. LAWRENCE & D. LEES (1988): Federn, Spuren & Zeichen der Vögel Europas. Ein Feldführer. - Hildesheim (Gerstenberg). 232 S. BUSCHING, W.-D. (2005): Einführung in die Gefieder- und Rupfungskunde mit Federn-Schlüssel zu den Familien. - Wiebelsheim (AULA). 408 S. HARRISON, C. (1975): Jungvögel, Eier und Nester aller Vögel Europas, Nordafrikas und des Mittleren Ostens. Ein Naturführer zur Fortpflanzungsbiologie. - Hamburg, Berlin (Parey). 435 S. MÄRZ, R. (1987): Gewöll- und Rupfungskunde. - Berlin (Akademie-Verlag). 398 S. 58020 - Erläuterungsbericht Stand 03.11.2020 9
Faunistische Untersuchungen auf dem Gelände der BEST OIL GmbH Arbeitsgemeinschaft (Hanenkamp-Gruppe) in Nienburg/Schäferhof-Kattriede - Sachstandsbericht - COPRIS Tab. 3.2: Erläuterung der Statusangaben für die nachgewiesenen Vogelarten Statuskürzel Erläuterung C Reproduktion wahrscheinlich C3 ein Paar während der Brutzeit in arttypischem Lebensraum C4 Revier mindestens nach einer Woche noch besetzt C5 Paarungsverhalten und Balz Bv C6 warscheinlichen Nistplatz aufsuchend C7 Verhalten der Altvögel deutet auf Nest oder Jungvögel C8 gefangener Altvogel mit Brutfleck C9 Nestbau oder Anlage einer Nisthöhle D Reproduktion sicher D 10 Altvogel verleitet D 11 benutztes Nest oder Eischalen gefunden Br D 12 eben flügge juv. oder Dunenjunge festgestellt D 13 ad. brütet bzw. fliegt zum oder vom (unerreichbaren) Nest D 14 Altvogel trägt Futter oder Kotballen D 15 Nest mit Eiern D 16 Jungvögel im Nest (gesehen / gehört) Ng Nahrungsgast: nahrungssuchendes Individuum, daß wahrscheinlich oder sicher in der Umgebung nistet Dz Durchzügler: Zugvogel, auf dem Zug zwischen Brut-, Überwinterungs- oder Mausergebiet Rv Rastvogel: Individuum, welches die Fläche/Region während des Zuges kurzfristig als Rasthabitat nutzt Gv Gastvogel: Ind., welches die Fläche/Region als Mauser- oder Überwinterungsgebiet nutzt. Tr Transitart: Individuum, welches die Untersuchungsfläche lediglich überfliegt. Die Methodik folgte den allgemein üblichen Standards von SÜDBECK et al. (2005)19 und ist somit bei ordnungsgemäßer Durchführung gerichtsfest. 3.4 Methodik Kriechtiere (Reptilia): Zauneidechse Die Aktivität der Zauneidechse beginnt im April, die beste Erfassungszeit sind die Monate Mai bis Juni20. Bei Lufttemperaturen von 18 °C bzw. bei Substrattemperaturen von 19,5 °C tauchen die ersten Zauneidechsen auf. Mitte August bis Anfang September waren weitere Durchgänge zur Erfassung von Jungtieren notwendig. Die Begehungen müssen an sonnigen Tagen erfolgen, wenngleich bei hohen Temperaturen die Vor- und Nachmittagszeit vorzuziehen ist. Die Begehungen wurden gegen 9:30 MESZ begonnen und endeten gegen 11:00 MESZ. Begehungen wurden nur bei geeigneter Witterung, d. h. niederschlagsfrei und windstill bis schwachwindig, mit 2 Personen durchgeführt. Die kalendarischen und dazugehörigen meteorologischen Daten sind Tab. 3.3 zu entnehmen. Die Methodik der Feldarbeit orientierte sich hier an den von KORNDÖRFER (1992)21 erarbeiteten Standards. Es wurden 4 Begehungen durchgeführt22. 3.5 Methodik Heuschrecken (Saltatoria) Es wurden insgesamt 4 Begehungen und eine Nachtbegehung durchgeführt, wobei sich die 19 SÜDBECK, P., H. ANDRETZKE, S. FISCHER, K. GEDEON, T. SCHIKORE, K. SCHRÖDER & C. SUDFELDT (Hrsg.) (2005): Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands. - Radolfzell. 792 S. 20 DOERPINGHAUS, A., C. EICHEN, H. GUNNEMANN, P. LEOPOLD, M. NEUKIRCHEN, J. PETERMANN & E. SCHRÖDER (2005): Methoden zur Erfassung von Arten der Anhänge IV und V der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. - Naturschutz und Biologische Vielfalt 20 (Bonn-Bad Godesberg): 449 S. 21 KORNDÖRFER, F. (1992): Hinweise zur Erfassung von Reptilien. - Weikersheim . Ökologie in Forschung und An- wendung 5: 53-60. 22 KORNDÖRFER, F. (1992): Hinweise zur Erfassung von Reptilien. - Weikersheim . Ökologie in Forschung und An- wendung 5: 53-60. SCHLUMPRECHT, H. (Hrsg.) (1999): Handbuch landschaftsökologischer Leistungen. Empfehlungen zur aufwandsbezo- genen Honorarermittlung. - VUBD Veröff. Band 1: 259 S. 58020 - Erläuterungsbericht Stand 03.11.2020 10
Faunistische Untersuchungen auf dem Gelände der BEST OIL GmbH Arbeitsgemeinschaft (Hanenkamp-Gruppe) in Nienburg/Schäferhof-Kattriede - Sachstandsbericht - COPRIS Erfassungen auf die Offenlandbereiche konzentrierte. Eine Begehung erfolgt hierbei im April/Mai, die weiteren Begehungen im Zeitraum Juli bis September. Es wird eine Nachtbegehung durchgeführt. Es werden verschiedene Nachweismethoden eingesetzt. Durch visuelle Kontrolle übersichtlicher Strukturen und Abkeschern der Vegetation werden Individuen gefangen und anschließend determiniert. Weiterhin werden Arten anhand der artspezifischen Gesänge nachgewiesen. Hierzu werden unterstützend ein Breitband-Mischer-Detectoren des Typs LAAR TDM 7 mit einem Frequenzbereich von 13 bis 120 kHz eingesetzt. Falls notwendig, erfolgt eine Überprüfung der akustischen Determination durch eine computergestützte Analyse der im Gelände mit Hilfe eines Recorders des Typs MARANTZ PMD620 aufgenommenen Gesänge. Weiterhin werden im Rahmen abendlicher Begehungen mittels Kopflampe und Detektor schwer nachweisbare Arten gesucht. Die Abschätzung der Populationsgrößen wird halbquantitativ nach dem vom NLWKN für das Niedersächsische Tierartenerfassungsprogramm erarbeitetem Schema vorgenommen und in den entsprechenden Meldebögen notiert. Die Begehungen wurden gegen 11:00 MESZ begonnen und endeten gegen 14:00 MESZ. Begehungen wurden nur bei geeigneter Witterung, d. h. niederschlagsfrei und windstill bis schwachwindig, mit 2 Personen durchgeführt. Die kalendarischen und dazugehörigen meteorologischen Daten sind Tab. 3.3 zu entnehmen. Die Methodik der Feldarbeit orientiert sich hier an den von DETZEL (1992) und GREIN (1995)23 erarbeiteten Standards, die Bestimmung erfolgt anhand der üblichen Literatur 24. Diese Methoden sind anerkannt und somit bei ordnungsgemäßer Durchführung gerichtsfest. 3.6 Methodik Tagfalter und Widderchen (Lepidoptera; Rhopalocera et Zygaenidae) Die Schwerpunkte der Tagfaltererfasung bildeten der Fang und die Determination 25 der Imagines. Hierzu wurde das Gebiet mindestens 6 mal in der Zeit zwischen April und Ende September begangen. Mit dem Kescher werden sowohl fliegende Tiere erbeutet, als auch sitzenden Faltern nachgestellt. Hierbei wurden besonders solche Kleinstrukturen einer genaueren Beobachtung unterzogen, die den Arten etwa als „Saugstellen“ dienen, wie Faltersaugpflanzen, Pfützen, feuchte Wegstellen, „blutende“ Stamm- und Astpartien, oder aber für die Paarung oder die Thermoregulation geeignet erscheinen. Die Arten, die nicht sicher im Flug angesprochen werden können, werden mit einem Kescher gefangen, in Drosophila-Zuchtgläschen gehältert, gekühlt zum Determinationsort transportiert und nach der Bearbeitung wieder am Fangort freigelassen. Zur Determination werden die Tiere im Zuchtgläschen vorsichtig mit dem heruntergeschobenen Schaumstoffstopfen fixiert. Durch diese Form der Betrachtung werden Flügelschuppenverluste auf ein unvermeidbares Minimum reduziert. Das 23 DETZEL, D. (1992): Heuschrecken als Hilfmittel in der Landschaftsökologie. - Weikersheim (J. Margraf). Ökologie in Forschung und Anwendung 5: 189-194. GREIN, G. (1995): Hinweise zum Kartieren von Heuschrecken. - Informationsd. Natursch. Nieders. 15 (2): 37-43. 24 BELLMANN, H. (1993): Heuschrecken. Beobachten, bestimmen. - Augsburg (Naturbuch). 349 S. BELLMANN, H. (1993): Die Stimmen der heimischen Heuschrecken. - Augsburg (Naturbuch Verlag). 1 CD. FISCHER, J., D. STEINLECHNER, A. ZEHM, D. PONIATOWSKI, T. FARTMANN, A. BECKMANN & C. STETTMER (2016): Die Heuschrecken Deutschlands und Nordtirols. Bestimmen - Beobachten - Schützen. - Wiebelsheim (Quelle & Meyer). 367 S. TAUSCHER, H. (1986): Unsere Heuschrecken. Lebensweise, Bestimmung der Arten. - Stuttgart (Franckh-KOSMOS). 159 S. 25 FORSTER, W. & T. A. WOHLFAHRT (1984): Die Schmetterlinge Mitteleuropas. Band II. Tagfalter (Diurna: Rhopalocera und Hesperiidae). - Stuttgart (Franckh). 180 S. HIGGINS, L. G. & N. D. RILEY (1971): Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. - Hamburg, Berlin (Parey). 377 S. KOCH, M. (1984): Wir bestimmen Schmetterlinge. - Melsungen (Neumann-Neudamm). 792 S. SEGERER, A. H., G. BEHOUNEK, W. SPEIDEL, T. J. WITT & A. HAUSMANN (2011): Die Großschmetterlinge Deutsch - lands, 2011. The Macrolepidoptera of Germany, 2011. - Budapest (Heterocera Press). 308 S. SETTELE, J., R. FELDMANN & R. REINHARDT (1999): Die Tagfalter Deutschlands. Ein Handbuch für Freilandökolo - gen, Umweltplaner und Naturschützer. - Stuttgart (E. Ulmer). 452 S. TOLMAN, T. & R. LEWINGTON (1998): Die Tagfalter Europas und Nordafrikas. - Stuttgart (Franckh-KOSMOS). 319 S. 58020 - Erläuterungsbericht Stand 03.11.2020 11
Faunistische Untersuchungen auf dem Gelände der BEST OIL GmbH Arbeitsgemeinschaft (Hanenkamp-Gruppe) in Nienburg/Schäferhof-Kattriede - Sachstandsbericht - COPRIS Ausbringen von Ködern hat sich beim Nachweis der Gattungen Limenitis und Apatura bewährt. Eine wichtige Voraussetzung für die Tagfaltererfassung sind vegetationskundliche und botanische Kenntnisse. Nur so kann beispielsweise bei mono- oder oligophagen Arten eine gezielte Raupensuche durchgeführt werden, bei der die präimaginalen Stadien auf ihren Futterpflanzen gesucht und bestimmt26 werden. Eine gute Kenntnis der Biologie der Arten, die sowohl das Wissen um die artspezifischen Strukturtypen, die Flugzeiten und die regionale Verbreitung der Spezies beinhalten muß, bildet letztlich die Grundlage für eine umfassende Tagfaltererfassung. Die Begehungen wurden gegen 14:00 MESZ begonnen und endeten gegen 16:00 MESZ. Begehungen wurden nur bei geeigneter Witterung, d. h. niederschlagsfrei und windstill bis schwachwindig, mit 2 Personen durchgeführt. Die kalendarischen und dazugehörigen meteorologischen Daten sind Tab. 3.3 zu entnehmen. Die Methodik der Feldarbeit orientiert sich hier an den von HERMANN (1992) und SETTELE; FELDMANN & REINHARDT (1999)27 erarbeiteten Standards. Diese Methoden sind anerkannt und somit bei ordnungsgemäßer Durchführung gerichtsfest. 3.7 Methodik Nachtfalter (Lepidoptera, Heterocera) Allgemein werden folgende Familien den Nachtfaltern zugerechnet: • Bärenspinner (Arctiidae) • Birkenspinner (Endromidae) • Eulenfalter (Noctuidae) • Fensterfleckchen (Thyrididae) • Glucken (Lasiocampidae) • Wiesenspinner (Lemoniidae) • Pfauenspinner (Saturniidae) • Sichelflügler (Drepanidae) • Prozessionsspinner (Thaumepoeidae) • Trägspinner (Lymantriidae) • Schwärmer (Sphingidae) • Spanner (Geometridae) • Widderchen (Zygaenidae) • Zahnspinner (Notodontidae) Die klassische Methode zum Fang von Nachtfaltern ist der persönliche Lichtfang. Zu diesem Zweck wird eine Leuchtstoffröhreninstallation eingesetzt, wo jeweils eine superaktinische Röhre mit einem blauvioletten Licht (320-480 nm) und eine sogenannte Schwarzlichtröhre geschaltet sind. Als Reflektor wird ein weißes Tuch in vertikaler Spannung eingesetzt, ein weiteres ist waagerecht unter der Leucht - stoffröhreninstallation appliziert. Die Lichtfänge wurden in Nächten mit für die Nachtfalterfauna günstigen Witterungsbedingungen durchgeführt. Insbesondere in den Offenlandbiotopen wirken sich den Angaben von MEIER (1992)28 26 CARTER, D. J. & B. HARGREAVES (1987): Raupen und Schmetterlinge Europas und ihre Futterpflanzen. - Hamburg, Berlin (Parey). 292 S. 27 HERMANN, G. (1992): Tagfalter und Widderchen - Methodische Vorgehen bei Bestandsaufnahmen zu Naturschutzs- und Eingriffsplanungen. - Weikersheim (J. Margraf). Ökologie in Forschung und Anwendung 5: 219-238. SETTELE, J., R. FELDMANN & R. REINHARDT (1999): Die Tagfalter Deutschlands. Ein Handbuch für Freilandökolo - gen, Umweltplaner und Naturschützer. - Stuttgart (E. Ulmer). 452 S. 28 MEIER, M. (1992): Nachtfalter - Methoden, Ergebnisse und Problematik des Lichtfanges im Rahmen landschaftsökolo- gischer Untersuchungen. - Weikersheim (J. Margraf). Ökologie in Forschung und Anwendung 5: 203-218. 58020 - Erläuterungsbericht Stand 03.11.2020 12
Faunistische Untersuchungen auf dem Gelände der BEST OIL GmbH Arbeitsgemeinschaft (Hanenkamp-Gruppe) in Nienburg/Schäferhof-Kattriede - Sachstandsbericht - COPRIS zufolge neben den Temperaturverhältnissen (mind. 10 °C) folgende Witterungsbedingungen negativ auf den Fangerfolg aus: Vollmond, insbesondere in Verbindung mit klaren, abstrahlungsreichen Nächten auffrischender bis starker Wind (> 10 m/sec.) früher Taufall in Verbindung mit rasch fallenden Temperaturen starker Regen in großen Tropfen; leichter warmer Regen wirkt sich meist günstig auf die Flugakti - vität der Falter aus. Alle gefangenen Falter wurden bis zum Abschluß der jeweiligen Fangaktion einzeln in Drosophila- Zuchtbehältern in Kühlboxen gehältert, damit eine Quantifizierung und Determination der Fänge vor- genommen werden konnte. Nach Abschluß des Lichtfangs wurden die Tiere sofort wieder freigelas- sen, damit die sich nachts orientierenden Falter geeignete Tagesverstecke finden können und nicht bei Tagesanbruch oder sogar Sonnenschein wohl eher noch als “Vogelfutter” herhalten müssen. Un- sichere oder schwer bestimmbare Taxa wurden ebenfalls gehältert, so sie nicht zur Genitalisierung mit Aethylacetat abgetötet werden mussten, und am darauffolgenden Abend wieder an der Fangstelle frei- gelassen. Die Determination erfolgte anhand der üblichen Literatur 29. Parallel zum Lichtfang wurde die umliegende Vegetation abgeleuchtet; so gelingen nicht selten Bo- denständigkeitsnachweise und Hinweise auf Biotoppräferenzen durch den Nachweis von Raupen, nektarsuchenden Tieren, lockenden Weibchen etc.. Eine wichtige Voraussetzung für die Nachtfaltererfassung sind vegetationskundliche und botanische Kenntnisse. Nur so kann beispielsweise bei mono- oder oligophagen Arten eine gezielte Raupensuche durchgeführt werden, bei der die präimaginalen Stadien auf ihren Futterpflanzen gesucht und be- stimmt30 werden. Eine gute Kenntnis der Biologie der Arten, die sowohl das Wissen um die artspezifi- schen Strukturtypen, die Flugzeiten und die regionale Verbreitung der Spezies beinhalten muß, bildet letztlich die Grundlage für eine umfassende Nachtfaltererfassung. Die Lichtfänge wurden gegen 0:00 MESZ begonnen und endeten gegen 4:00 MESZ. Begehungen wurden nur bei geeigneter Witterung, d. h. niederschlagsfrei und windstill bis schwachwindig, mit 1 Person durchgeführt. Die kalendarischen und dazugehörigen meteorologischen Daten sind Tab. 3.3 zu entnehmen. Von MEIER (1992)31 werden 5-6 Leuchtabende als Mindeststandard angesehen; im Untersuchungs- gebiet wurden 5 Leuchtabende zwischen Mitte März und Mitte Oktober durchgeführt. 3.8 Methodik xylobionte Käfer (Coleoptera part.) Die Untersuchung der xylobionten Käfer fokussiert auf eine ökologische Einheit, die systematisch ausgesprochen inhomogen ist. Es handelt sich im wesentlichen um folgende Gruppen: 29 CARTER, D. J. & B. HARGREAVES (1987): Raupen und Schmetterlinge Europas und ihre Futterpflanzen. - Hamburg, Berlin (Parey). 292 S. FORSTER, W. & T. A. WOHLFAHRT (1984): Die Schmetterlinge Mitteleuropas. Band III. Spinner und Schwärmer (Bombyces und Sphinges). - Stuttgart (Franckh). 239 S. + 28 Tfln. FORSTER, W. & T. A. WOHLFAHRT (1980): Die Schmetterlinge Europas. Band IV. Eulen (Noctuidae). - Stuttgart (Franckh). 329 S. + 32 Tfln. KOCH, M. (1984): Wir bestimmen Schmetterlinge. - Melsungen (Neumann-Neudamm). 792 S. SEGERER, A. H., G. BEHOUNEK, W. SPEIDEL, T. J. WITT & A. HAUSMANN (2011): Die Großschmetterlinge Deutsch - lands, 2011. The Macrolepidoptera of Germany, 2011. - Budapest (Heterocera Press). 308 S. STEINER, A., U. RATZEL, M. TOP-JENSEN & M. FIBIGER (2014): Die Nachtfalter Deutschlands. Ein Feldführer. Sämt- liche nachtaktiven Großschmetterlinge in Lebendfotos und auf Farbtafeln. - Østermarie (Bugbook Publishing). 878 S. + 76 Tfln. 30 CARTER, D. J. & B. HARGREAVES (1987): Raupen und Schmetterlinge Europas und ihre Futterpflanzen. - Hamburg, Berlin (Parey). 292 S. 31 ibid. 58020 - Erläuterungsbericht Stand 03.11.2020 13
Faunistische Untersuchungen auf dem Gelände der BEST OIL GmbH Arbeitsgemeinschaft (Hanenkamp-Gruppe) in Nienburg/Schäferhof-Kattriede - Sachstandsbericht - COPRIS Lignicole Arten - Holzkäfer Corticole Arten - Rindenkäfer Xylodetriticole Arten - Mulmkäfer Mycetobionte Arten - Holzpilzkäfer Succicole Arten – Baumsaftkäfer Myrmecophile Arten bei xylobionten Ameisen Spezialisierte Prädatoren von holzbewohnenden Käfern Die Vertreter dieser Gilden interagieren auf vielfältige Weise durch Prädation oder Substratveränderung. Eine Beschränkung der Untersuchung auf nur wenige Taxa (z. B. die leicht bestimmbaren Bock- und Prachtkäfer) wird den Gegebenheiten nicht gerecht und muss als unprofessionell angesehen werden. Es kamen, in Anlehnung an BENSE (1992) sowie BUSSLER, MÜLLER & SIMON (2004) 32 folgende Methoden zur Anwendung: Hand- und Kescherfang Hier wurden Blüten besuchende, fliegende, laufende und schwärmende Käfer nach Sicht erbeutet. Klopfschirmeinsatz Beim Einsatz dieser Methode wurden Zweige, Äste, Büsche oder kleinere Stämme mit einem Gummiknüppel geklopft, gleichzeitig wurde der Klopfschirm unter das zu untersuchende Objekt gehalten. Dort befindliche Insekten fielen durch die Erschütterungen in den Klopfschirm, wo sie aufgenommen werden konnten. Weiterzucht gefundener Larven und Puppen Bei der Untersuchung insbesondere von Baummulm oder Borke wurden mehrfach Larven und Puppen gefunden. Einige konnten vor Ort bis zur Art bestimmt werden. Andere wurden mitgenommen. Aus ihnen sollten die Vollinsekten "gezüchtet" werden. Die Ernährung der Larven gestaltete sich zumeist relativ einfach, da im Regelfall Substrat, in welchem die Arten gefunden wurde, zur Ernährung mitgenommen wird. Selbiges wird mit Aminosäureverbindungen behandelt, um eine schnellere Entwicklungszeit zu erreichen. Carnivore und fakultativ carnivore Arten wurden mit Mehlkäferlarven (Tenebrio molitor) gefüttert. Arbeit mit der "Holzkammer" Zur Zucht wurden Holz, Baumpilze, Mulm u. ä. eingetragen, in Plastikbeutel verpackt und in einer Wärmekammer gelagert. Sukzessiv aus dem Material geschlüpfte Individuen können sehr leicht von den Beutelinnenseiten abgesammelt werden. Diese von BENICK (1951) und von VOGT (1972)33 beschriebene Methode eignet sich sehr gut zur Erfassung kleiner und kleinster Arten, die im Gelände oft übersehen werden. Da für viele Bestimmungen Genitaluntersuchungen an männlichen Tiere vorgenommen werden müssen, ist es im Vergleich zu vielen reinen Freilandmethoden ein Vorteil der Holzkammer, oftmals mehrere Tiere einer Art zu erhalten. Arbeit mit dem Käfersieb Hierzu wurden Aststücke, Borkenstücke, Baumpilze u. a. zerkleinert und in einem Käfersieb mit Maschenweite von 5 mm kräftig geschüttelt und geklopft. Das durchfallende Substrat enthält in solchen Fällen meist zahlreiche Kleinkäfer, die mit anderen Methoden kaum zu bekommen sind, von der Holzkammer einmal abgesehen. Die Auslese der Arten aus dem gewonnenen Substrat kann entweder auf einer hellen Unterlage mit Hilfe eines angefeuchteten Pinsels und unter Einblasen von Pfeifenrauch oder aber in einem Ausleseapparat erfolgen. Alle Möglichkeiten wurden entsprechend genutzt. 32 BENSE, U. (1992): Methoden der Bestandserhebung von Holzkäfern. - Weikersheim (J. Margraf). Ökologie in Forschung und Anwendung 5: 163-176. BUSSLER, H., J. MÜLLER & U. SIMON (2004): Erfassung xylobionter Käfer in Waldökosystemen. Ein Methodenver- gleich unter besonderer Berücksichtigung der Kronenfauna. - Naturschutz und Landschaftplanung 36 (7): 197-201. 33 BENICK, L. (1951): Über das Sammeln von Pilzkäfern. - Ent.Bl. 47: 43-48. VOGT, H. (1972): Bemerkenswerte Käfergesellschaften III: Die moderne Holzkammer. - Ent.Bl. 68 (2); 115-123. 58020 - Erläuterungsbericht Stand 03.11.2020 14
Faunistische Untersuchungen auf dem Gelände der BEST OIL GmbH Arbeitsgemeinschaft (Hanenkamp-Gruppe) in Nienburg/Schäferhof-Kattriede - Sachstandsbericht - COPRIS Untersuchung der bodennahen Vegetation (Kraut- und Strauchschicht): Eine ganze Reihe holzbesiedelnder Käferarten ist auf Blütenpflanzen anzutreffen, beispielsweise die sogenannten Blütenböcke. Der Schwerpunkt lag jedoch auf dem Einsatz von Fensterfallen (Eklektor) von Ende April bis Ende September Diese äußerst effektive Falle besteht im wesentlichen aus 2 kreuzweise angeordneten Plexiglasscheiben, unter denen ein Trichter mit Fanggefäß angebracht wurde. Anfliegende Insekten prallen gegen die Scheiben stürzen in den Trichter, um dann im Fanggefäß in einer Konservierungslösung zu enden. Eine Scheibe hat bei einer Breite von 20 cm eine Höhe von 50 cm. Berücksichtigt man, daß bei diesem Fallentyp im Idealfall bei 2 Scheiben mit jeweils Vorder- und Rückseite 0,4 m2 fängige Glasfläche zum Einsatz kommen, kann man die Effektivität dieses Fallentyps leicht ermessen34. Die Eklektoren wurden in zweiwöchigem Turnus geleert. Die Hangplätze sind im Anhang I dargestellt. Gefangene und nicht vor Ort bestimmbare Individuen wurden im allgemeinen mit Aethylacetat getötet und anschließend bis zur Determination in Barbers Flüssigkeit aufbewahrt. Durch dieses Verfahren werden sie sowohl konserviert als auch geschmeidig gehalten, so daß die stellenweise notwendige Anfertigung von Genitalpräparaten problemlos möglich ist. Vorschlag zur Durchführung einer Bestandserhebung der holzbewohnenden Käfer (nach BENSE 1992; aus COCH 199535); verändert Fraßspuren-, Larven- Eintragen von Holz und Puppensuche Anflugeklektoren nächtl. Leuchten Entwicklungsort und Holzpilzen Käfersuche am Einsatz von Handfang Termin März bis April Ende April bis Anfang Mai Mitte bis Ende Mai Anfang bis Mitte Juni Mitte bis Ende Juni Anfang Juli Mitte bis Ende Juli August bis September Die Determination wurde unter einem binokularem Auflichtmikroskop des Fabrikats Askania mit einer Vergrößerung von 10- bis 160-fach durchgeführt. Zur Begutachtung von Genitalpräparaten kam ein binokulares Durchlichtmikroskop des Fabrikats Euromex mit Phasenkontrast und einer Vergrößerung von 40-1.000-fach zum Einsatz. Zur Determination wurde die übliche Literatur 36 hinzugezogen. 34 KÖHLER, F. (2000): Totholzkäfer in Naturwaldzellen des nördlichen Rheinlands. Vergleichende Studien zur Totholzkäferfauna Deutschlands und zur deutschen Naturwaldforschung. Naturwaldzellen Teil VII. - Recklinghausen. LÖBF-Schriftenreihe 18: 352 S. 35 COCH, T. (1995): Waldrandpflege. Grundlagen und Konzepte. - Radebeul (Neumann). 240 S. 36 BENSE, U. (1995): Bockkäfer. Illustrierter Schlüssel zu den Cerambyciden und Vesperiden Europas. - Weikersheim (Margraf). 512 S. BÖHME, J. (2005): Die Käfer Mitteleuropas. Band K. Katalog (Faunistische Übersicht). - München (Spektrum Akad. Verlag). 515 S. DEMELT, C. v. (1966): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile nach ihren Merkmalen und nach ihrer Lebensweise. 52. Teil. Bockkäfer oder Cerambycidae. I. Biologie mitteleuropäischer Bockkäfer (Col. Cerambycid- ae) unter besonderer Berücksichtigung der Larven. - Jena (VEB G. Fischer). 115 S. FREUDE, H., K. W. HARDE & G. A. LOHSE (1964); Die Käfer Mitteleuropas. Band 4. Staphylinidae I (Micropeplinae bis Tachyporinae). - Krefeld (Goecke & Evers). 264 S. FREUDE, H., K. W. HARDE & G. A. LOHSE (1965): Die Käfer Mitteleuropas. Band 1. Einführung in die Käferkunde. - Krefeld (Goecke & Evers). 214 S. FREUDE, H., K. W. HARDE & G. A. LOHSE (1966): Die Käfer Mitteleuropas. Band 9. Cerambycidae, Chrysomelidae. - 58020 - Erläuterungsbericht Stand 03.11.2020 15
Faunistische Untersuchungen auf dem Gelände der BEST OIL GmbH Arbeitsgemeinschaft (Hanenkamp-Gruppe) in Nienburg/Schäferhof-Kattriede - Sachstandsbericht - COPRIS 3.8.1 Hirschkäfer und Eremit Die Erfassung des Hirschkäfers und des Eremiten sind mit den üblicherweise zur Erfassung einer Holzkäferzönose angewandten Methoden nur unzureichend zu bewältigen. Aus diesem Grund werden allgemein auf diese Arten fokussierte Methoden empfohlen, wenn ein Gebiet auf ihre Vorkommen geprüft werden soll. Demzufolge sind hierbei Fangerfolge anderer xylobionter Käfer eher zufällig. Die Vorgehensweise bei der Erfassung des Hirschkäfers orientiert sich an den Vorgaben von PETERSEN et al. (2003)37. Demnach sollen allen potentiell für die Reproduktion geeigneten Baumstubben im April/Anfang Mai kartiert werden. (Einmessen mittels GPS, Photodokumentation). Diese Brutstätten müssen zwischen Mai und Juli wöchentlich kontrolliert werden, wobei auf Schlupflöcher und Imagines geachtet wird. Zwischen Juni und August wurden potentielle Brutstätten durch abendliche Begehungen und einmaliges vorsichtiges Graben auf das Vorhandensein von Krefeld (Goecke & Evers). 299 S. FREUDE, H., K. W. HARDE & G. A. LOHSE (1967): Die Käfer Mitteleuropas. Band 7. Clavicornia. - Krefeld (Goecke & Evers). 310 S. FREUDE, H., K. W. HARDE & G. A. LOHSE (1969): Die Käfer Mitteleuropas. Band 8. Teredilia, Heteromera, Lamellicor- nia. - Krefeld (Goecke & Evers). 388 S. FREUDE, H., K. W. HARDE & G. A. LOHSE (1971): Die Käfer Mitteleuropas. Band 3. Adephaga 2, Palpicornia, His- teroidea, Staphylinoidea 1. - Krefeld (Goecke & Evers). 365 S. FREUDE, H., K. W. HARDE & G. A. LOHSE (1974): Die Käfer Mitteleuropas. Band 5. Staphylinidae II (Hypocyphtinae und Aleocharinae), Pselaphidae. - Krefeld (Goecke & Evers). 381 S. FREUDE, H., K. W. HARDE & G. A. LOHSE (1976): Die Käfer Mitteleuropas. Band 2. Adephaga 1. - Krefeld (Goecke & Evers). 302 S. FREUDE, H., K. W. HARDE & G. A. LOHSE (1979): Die Käfer Mitteleuropas. Band 6. Diversicornia. - Krefeld (Goecke & Evers). 367 S. FREUDE, H., K. W. HARDE & G. A. LOHSE (1981): Die Käfer Mitteleuropas. Band 10. Bruchidae, Anthribidae, Scolytid - ae, Platypodidae, Curculionidae. - Krefeld (Goecke & Evers). 310 S. FREUDE, H., K. W. HARDE & G. A. LOHSE (1983): Die Käfer Mitteleuropas. Band 11. Curculionidae II. - Krefeld (Goecke & Evers). 342 S. GERSTMEIER, R. (1998): Buntkäfer. Illustrierter Schlüssel zu den Cleridae und Thanerocleridae der West-Paläarktis. - Weikersheim (Margraf). 241 S. GRÜNE, S. (1979): Handbuch zur Bestimmung der europäischen Borkenkäfer. - Hannover (M. & H. Schaper). 182 S. KLAUSNITZER, B. (1991): Die Käfer Mitteleuropas. Die Larven der Käfer Mitteleuropas. Band 1. - Krefeld (Goecke & Evers). 273 S. KLAUSNITZER, B. (1992): Die Käfer Mitteleuropas. Die Larven der Käfer Mitteleuropas. Band 2. - Krefeld (Goecke & Evers). 325 S. KLAUSNITZER, B. (1996): Die Käfer Mitteleuropas. Die Larven der Käfer Mitteleuropas. Band 3. - Krefeld (Goecke & Evers). 335 S. KLAUSNITZER, B. (1997): Die Käfer Mitteleuropas. Die Larven der Käfer Mitteleuropas. Band 4. - Jena (G. Fischer). 370 S. LOHSE, G. A. & W. H. LUCHT (1989): Die Käfer Mitteleuropas. Band 12. 1. Supplementband mit Katalogteil. - Krefeld (Goecke & Evers). 346 S. LOHSE, G. A. & W. H. LUCHT (1992): Die Käfer Mitteleuropas. Band 13. 2. Supplementband mit Katalogteil. - Krefeld (Goecke & Evers). 375 S. LOHSE, G. A. & W. H. LUCHT (1994): Die Käfer Mitteleuropas. Band 14. 3. Supplementband mit Katalogteil. - Krefeld (Goecke & Evers). 403 S. LUCHT, W. H. (1987): Die Käfer Mitteleuropas. Katalog. - Krefeld (Goecke & Evers). 342 S. LUCHT, W. H. & B. KLAUSNITZER (1998): Die Käfer Mitteleuropas. Band 15. 4. Supplementband mit Katalogteil. - Krefeld (Goecke & Evers). 403 S. MROZEK-DAHL, T. (1928): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile nach ihren Merkmalen und nach ihrer Lebensweise.7. Teil. Coleoptera oder Käfer I: Carabidae (Laufkäfer). - Jena (G. Fischer). 210 S. MÜLLER-MOTZFELD, G. (2004): Die Käfer Mitteleuropas. Band 2. - Krefeld (Fischer). 521 S. PFEFFER, A. (1995): Zentral- und westpaläarktische Borken- und Kernkäfer (Coleoptera: Scolytidae, Platypodidae). - Basel (Pro Entomologica). 310 S. REITTER, E. (1913): Bestimmungs-Tabelle der Borkenkäfer (Scolytidae) aus Europa und den angrenzenden Ländern. - Paskau (K. Prochaska). 116 S. ROHE, W. (2020): Die Brutbilder der wichtigsten Forstinsekten. Feldbestimmungsschlüssel für Deutschland, Österreich und die Schweiz. - Wiebelsheim (Quelle & Meyer). 224 S. 37 PETERSEN, B., G. ELLWANGER, G. BIEWALD, U. HAUKE, G. LUDWIG, P. PRETSCHE, E. SCHRÖDER & A. SSY- MANK (Hrsg.) (2003): Das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000. Ökologie und Verbreitung von Arten der FF - H-Richtlinie in Deutschland. Band 1: Pflanzen und Wirbellose. - Schriftenr. Landschaftspfl. Natursch. 69/1 (Bonn-Bad Godesberg): 743 S. 58020 - Erläuterungsbericht Stand 03.11.2020 16
Faunistische Untersuchungen auf dem Gelände der BEST OIL GmbH Arbeitsgemeinschaft (Hanenkamp-Gruppe) in Nienburg/Schäferhof-Kattriede - Sachstandsbericht - COPRIS Larven kontrolliert. Alle relevanten Strukturen wurden mehrfach auf Hirschkäferreste in Gewöllen o. ä. sowie auf Wühlspuren von Säugern kontrolliert. Gefangene Imagines sollten mit Nagellack (Turbo Colour® von Nivea, trocknet in 45 sec.) gekennzeichnet werden, um Mehrfachzählungen zu vermeiden. Auch die Erfassung des Eremiten folgte den Vorgaben von PETERSEN et al. (2003)1. An den Füßen potentieller Brutbäume wurde nach Kotpillen und Chitinresten gesucht, weiterhin wurden zwischen Juli und September Imagines gesucht. An heißen Sommertagen wurde olfaktorisch nach dem charakteristischen fruchtigen Geruch der männlichen Imagines gesucht. Sämtliche relevanten Strukturen sollten mittels GPS verortet und photographisch dokumentiert werden. Die Begehungen wurden gegen 15:00 MESZ begonnen und endeten gegen 19:00 MESZ. Die nächtlichen Untersuchungen wurden gegen 0:00 MESZ begonnen und endeten gegen 4:00 MESZ Begehungen wurden nur bei geeigneter Witterung, d. h. niederschlagsfrei und windstill bis schwachwindig, mit 1 Person durchgeführt. Die kalendarischen und dazugehörigen meteorologischen Daten sind Tab. 3.3 zu entnehmen. 3.9 Zeitliche Methodik Es wurden Untersuchungen an folgenden Daten vorgenommen: Tabelle 3.3: Untersuchungstermine für die einzelnen Artengruppen Datum Wetter Bedeckt, überwiegend trocken, 24.04.20 ☾ ☼ ☼ ☼ warm 01.05.20 ☾ ☼ ☼ ☾ ☼ ☼ ☼ Sonnig, warm, trocken 20.05.20 ☾ ☼ ☼ ☾ ☼ Sonnig, warm, trocken Sonnig, warm, trocken, schwach 17.06.20 ☾ ☼☾ ☼ ☾ ☼ ☼ ☾☼ windig 05.07.20 ☾ ☼☾ ☼ ☼ ☼ ☼ Sonnig, warm, trocken 23.07.20 ☾ ☼ ☼ Klar, warm, trocken, leicht bewölkt 30.07.20 ☾ ☼ ☾ ☼ ☼ ☾☼ Sonnig, warm, trocken Sonnig, warm, trocken, schwach 20.08.20 ☾ ☼ ☼ ☼ ☼ windig 16.09.20 ☾ ☼ ☾ ☾☼ Klar, warm, trocken, leicht bewölkt 58020 - Erläuterungsbericht Stand 03.11.2020 17
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