Anschlussmotivation und Online-Dating - JULIA KUMMER JULIA RESS ANITA TRAUTSCH ELISA GARUS
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Anschlussmotivation und Online-Dating JULIA KUMMER JULIA RESS ANITA TRAUTSCH PINTUNG YEH ELISA GARUS
Gliederung 1. Theoretische Grundlagen 1.1 Uses and Gratification Ansatz 1.2 Bedürfnisse 1.3 Motive & Motivation 1.4 Implizite & explizite Motive 1.5 Basismotive 2. Motivmessung 3. Studien 4. Vorstellen des Projektes 5. Zusammenfassung
Uses und Gratification Ansatz Faktoren 1. Bedürfnisse & Motive 2. Funktionen der Medien 3. Soziale Hintergründe 4. Gesuchte und erhaltene Gratifikation 5. Aktivitäten der Rezipienten 6. Habitualisierte Medienselektion und -rezeption
Grundannahmen 1. Aktiver Rezipient 2. Intentionale Mediennutzung 3. Medien erfüllen bestimmte Funktionen 4. Bedürfnisse werden befriedigt 5. Medienkonsum ist nur eine von vielen Alternativen
Grundannahmen 2 6. Beeinflussung soziale und psychologische 7. Bedürfnisse bewusst 8. Rationaler Rezipient 9. Erhaltene Gratifikation zukünftige Selektionshilfe
Welche der folgenden Annahme gehört NICHT zum U&G? 1 . AKTIVER REZIPIENT 2 . RATIONALER REZIPIENT 3 . ATTRAKTIVER REZIPIENT
„Ein Bedürfnis kann als Zustand oder Erleben eines Mangels, verbunden mit dem Wunsch ihn zu beheben, definiert werden. Dabei dürften in der wiss. Literatur meist Bedürfnisse gemeint sein, die ein Lebewesen zu seiner Erhaltung und Entfaltung braucht.“ Lexikon der Psychologie, Dorsch, 17. Auflage, online
Regelkreismodell Beschreibt die Regulierung von physiologischen Ungleichgewichten und sozialer Bedürfnisse
Bedürfnispyramide nach Maslow 1954 Wachstums- bedürfnis Defizitbedürfnis
Welche Bedürfnisse spielen z.B. beim Kochen für eine kleinere Gemeinschaft eine Rolle? 1 . GRUNDBEDÜRFNIS, SICHERHEIT, SOZIALES BEDÜRFNIS, ACHTUNG 2 . ALLE 3 . GRUNDBEDÜRFNIS, SOZIALES BEDÜRFNIS, ACHTUNG
Motive und Motivation
Motive und Motivation Situationsseite Anreize als Anregungsfaktoren innere/ biologisch äußere/ soziale unwillkürlich unterschiedliche Ausprägung signalisieren Möglichkeit des Erreichens
Personenseite Motiv (lat.: motus „Bewegung, Antrieb“) Bewertungsvoreingenommenheit für einen bestimmten Zieltyp Unterschiede: genetische Grundlagen der Verfügbarkeit Lernerfahrungen der Individuen
Beeinflussung handlungsrelevanter Momente Wertschätzung Realisierungschancen Erfolgs-/ Misserfolgserwartung Wünschbarkeit Machbarkeit
Merkmale affektbezogen bewerten Ereignisse bedürfen Anreizen fördern Lebens- und Verhaltensorientierung bewerten, bilden, beeinflussen Ziele
Quelle: Rothermund 2000: 93
Personenseite • Ziele Verhaltensweisen 3 Klassen von Zielen: Anschluss, Sexualität, Intimität Leistung, Macht, Aggression Furcht, Exploration = Motivationsformen
„Ein Motiv stellt gewissermaßen den innerorganismischen Anteil eines Motivationssystems dar, das zielführendes Verhalten sicherstellt.“ (Schmalt 2009: 16)
Motivanregung: Aufeinandertreffen von Anreiz und Motiv Motivation: gemeinsames Produkt von Situations- und Personenfaktoren zielgerichtetes Verhalten Aufforderungscharakter
Quelle: Heckhausen 2000: 3
Basismotive stehen hinter allem motivierten Verhalten werden mit Tun angestrebt Motivliste von Murray (1938): Needs
Quelle: Rothermund 2000: 95
Grunddimensionen Leistung Macht Anschluss/Bindung
Wie kommt es zu aktiver Motivation? 1. BEIM AUFEINANDERTREFFEN VON ANREIZ UND MOTIV 2. DURCH EINE PASSUNG VON ANREIZ UND MOTIV 3. BEI GLEICHER AUSPRÄGUNG VON INNEREN UND ÄUßEREN ANREIZEN
Implizite & explizite Motive
Implizite Motive Explizite Motive Definition • Emotionale Präferenzen • Selbstbilder, Werte, • energetisierende Funktion Einstellungen, Ziele • eng an Emotionen • lenkende Funktion gebunden • eng an kognitives System gebunden Erwerb • durch frühkindliche • sprachlich vermittelt im Zuge Erfahrungen und des Anlagefaktoren Selbstkonzepterwerbs • genetisch determiniert • beruhen auf sozialen • Nicht sprachlich Lernerfahrungen repräsentiert • sprachlich repräsentiert Anregung • Nonverbale Anreize • Verbale Anreize Folge • Spontane • kognitiven Präferenzen und Verhaltensimpulse entsprechende explizite Handlungstendenzen Prädiktive • besser bei langfristigen • besser bei kurzfristigen Validität Vorhersagen Vorhersagen Erfassung • TAT • Fragebögen
Übereinstimmung Hohe Übereinstimmung zwischen impliziten und expliziten Motiven= beide Motivarten sind innerhalb einer Domäne hoch ausgeprägt hohe Effizienz im Handeln, positive Stimmung und positive Lebenseinstellung Niedrige Übereinstimmung = eines der beiden Motive ist innerhalb einer Domäne hoch, das andere niedrig ausgeprägt Beeinträchtigung des Wohlbefindens
Welche Kombination erleichtert die Realisierung von impliziten Motiven? 1 . H O H E I N TR O V E R S I O N UN D A N S C H L US S M O TI V 2 . H O H E R N E UR O TI ZI S M US UN D A N S C H L US S M O TI V 3 . H O H E E X TR A V E R S I O N UN D A N S C H L US S M O TI V
Anschlussmotiv
Definition Das zeitlich überdauernde Bestreben, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten und eine wechselseitig positive Beziehung aufzubauen, die alle Beteiligten als bereichernd erleben. (Sokolowski und Heckhausen 2010, S. 194)
Anschlussmotiv Ziele Handlungen Emotionen Stärke
Zwei Komponenten • Hoffnung auf Anschluss • Furcht vor Zurückweisung
Hoffnung auf Anschluss • Sensible Reaktionen • Autofeedback
Furcht vor Zurückweisung • Hilflosigkeitssyndrom Teufelskreis • Überforderung • Weniger zuversichtlich
Konflikt • Regulation von Nähe und Distanz • Intensität • Schüchternheit
Intimitätsmotiv Bedürfnis, mit gut bekannten Personen eine enge, offene, vertrauensvolle und harmonische Beziehung einzugehen, die für sich selbst als wertvoll erachtet wird. Heckhausen &Sokolowski 2010
Was ist das Ziel des Anschlussmotivs? 1. Der Kontakt zu möglichst vielen (unbekannten) Menschen 2. Die Herstellung einer wechselseitigen positiven Beziehung 3. Zurückweisungen vermeiden
Motivmessung
Thematischer Apperzeptionstest Implizite Motive „Eine Person sagt bei der Interpretation einer mehrdeutigen Situation gewöhnlich ebenso viel über ihre eigene Persönlichkeit aus wie über das Ereignis“ Murray 1938
Fragen Was geschieht hier? Wer sind die Personen? Was denken, fühlen und wollen die Personen? Wie es zu der Situation gekommen? Wie wird die Situation weitergehen?
Multi-Motiv-Gitter
Personality Research Form Explizite Motive Inhaltsskalen Achievement (Leistungsstreben) Aggression (Aggressivität) Dominance (Dominanzstreben)
Implizite Motive Studie
Assessment of implicit motives with a research version of the TAT: Picture profiles, gender differences, and relations to other personality measures Schultheiss & Brunstein 2001
Hypothesen Hypothese 1: Frauen haben ein höheres Anschlussmotiv als Männer. Hypothese 2: Das Anschlussmotiv kann erfolgreicher gemessen werden, wenn Teilnehmer in der Gruppe getestet werden.
Thematischer Apperzeptionstest 1. Architekt am Tisch 2. Frauen in Labor 3. Schiffskapitän 4. Paar am Fluss 5. Trapezkünstler 6. Clubscene Implizite Motive
Methode Explizite Motive Fragebögen (PRF): Dominanz, Leistung Anschluss Persönlichkeit NEO-FFI: Big 5
Anschluss- und Intimitätsmotiv Studie
Intimacy and affiliation motives in daily living Constantian & Mc Adams 1983 • 1. Phase • TAT • 2. Phase • Elektronische Abrufgeräte - Pager • Self-reports • N= 50
Methode 1. Phase - TAT 2. Phase- Fragebogen 1. Architekt am Tisch Datum & Uhrzeit 2. Schiffskapitän 3. Trapezkünstler Gedanken? 4. Paar am Fluss Situation? Handlung? 5. Frau Laune? 6. Silhouette eines Mannes an offenem Fenster
Hypothese 1 Intimität und Anschlussmotivation hängen positiv mit der Anzahl der aufgeschriebenen Gedanken zusammen, die Menschen und/oder Beziehungen betreffen. Intimitätsmotiv Beide: r= 0.52, p
Hypothese 2 Intimität und Anschlussmotivation hängen positiv mit der Anzahl der Gespräche bzw. mit dem Schreiben von Briefen zusammen Intimitätsmotiv r= 0.4; p
Hypothese 3 Intimität und Anschlussmotivation sollten einhergehen a)mit positiven Gefühlen in interpersonalen Situationen und b) mit negativen Gefühlen in nicht interpersonalen Situationen Mittelwerte Interaktion: 10,9 Keine Interaktion: 7,4 Varianzanalyse (ANOVA) Hoch IM positivere Nennungen NUR Situation signifikant
Hypothese 4 Intimität und Anschlussmotivation sollten a) negativ mit der Anzahl der Gelegenheiten zusammenhängen in denen die VPN sich in nicht- interaktionalen Situationen befindet b) positiv mit den Gelegenheiten korrelieren, in denen sich die VPN in Gesellschaft befindet Intimitätsmotiv r=-0.32; p
Ausblick Aussagekräftige Prädiktoren für Gesprächsqualität Keine strikte Trennung möglich Übereinstimmung mit anderen Studien Größer Zusammenhang Frauen & Intimitätsmotiv homogene Stichprobe Methodenwahl sehr gute Ergebnisse
Interaktion
Thesen 1. Hoch Motivierte sind nicht gerne alleine 2. Spielt das Intimitätsmotiv eine Rolle im Online Dating? 3. Welches Alter eignet sich für unsere Stichprobe? Online Dating? 4. Frauen sind häufiger auf Dating-Plattformen zu finden 5. Implizite und explizite Motive repräsentieren zwei unterschiedliche Konstrukte 6. Männer suchen im Netz eher nach erotischen Abenteuern. 7. Bedürfnisse werden immer bewusst wahrgenommen.
Unser Projekt
Wie ist der Zusammenhang zwischen dem Anschlussmotiv und Nutzern von Online-Dating Plattformen?
Relevanz Studien
ZU-ZWEIT.de Facebook Online-Dating Studie 2013 weltweit erste & einzige ihrer Art 2,3 Mio. Datensätze derzeit 7 Mio. Onlinedater
Wer nutzt Online-Dating? Untersuchungsgegenstand: Interessen, Aktivitäten von über 4.000 deutschen Facebook-Nutzern - Film-, Musikgeschmack - Kleidungsstil - Freizeit-Aktivitäten - Lieblingsessen - …
Arten der Online-Dating-Portale
Vorgehensweise Analyse von Facebook-Profilen Auswertung essentieller Daten Auswertung spezifischer Angaben Facebook-Likes
Singlebörsen
Partnervermittlungen
Casual-Dating-Portale
Ergebnisse Aktivität vielseitige Interessen, Hobbies Unterschiede bei Online-Dating-Typen
Studie Online-Dating-Markt
Der Online-Dating-Markt 2013/2014 Begriffsdefinition: Single: Menschen die nicht in einer festen Partnerschaft leben. Online-Dating: zwischenmenschlicher Kennlernprozess, mit dem Ziel eine Annäherung zu erreichen. Mobile-Dating: keine strickte Trennung mehr zwischen Online-Dating und Mobile-Dating möglich.
Kategorisierung der Dating-Online-Portale Social-Dating-Plattformen dominieren App-Stores sowie Facebook-Umfeld. Kontaktanzeigen-Portale derzeitiger Marktführer: FRIENDSCOUT24 und NEU.DE. Internet-Partnervermittlungen derzeitige Marktführer: PARSHIP, ELITEPARTNER und EDARLING Adult-Dating-Portale derzeitige Marktführer: C-DATE, JOYCLUB und AFFAIRE.COM. Nischenportale derzeitige Marktführer: GAY und DAMEN AUS OSTEUROPA.
Online-Dating Nutzer
Online-Dating-Umsatz
Zusammenfassung 30% aller heutigen Beziehungen entstehen im Internet. Über 8 Mio. User sind monatlich aktiv. Sehr hoher Anteil an Mitgliedschaften → allerdings auch viele „Karteileichen“.
Online-Dating-Vergleich
Ideen
Forschungsdesign Stichprobe aus den verschiedenen Online-Dating Plattformen „Genres“ ziehen jeweils 20 VPN, 10 Männer 10 Frauen Eine Kontrollgruppe Alter 18-45? Methode TAT durchführen Anschluss- (beide Ausprägungen) und evtl. Intimitätsmotivation messen (vgl. Mc Adams) Fragebogen self report: Nutzungsverhalten Online-Dating & Motive
Arbeitsthesen Hoch anschlussmotivierte Menschen nutzen signifikant häufiger Dating-Plattformen. Personen, deren Furcht vor Zurückweisung dominiert, nutzen signifikant häufiger Dating- Plattformen- wenn ja eine bestimmte Form. Hoch intimitätsmotivierte Menschen nutzen seltener Online-Dating? Online-Dating Angebote werden häufiger von Frauen mittleren Alters genutzt?
Wie ist der Zusammenhang zwischen dem Anschlussmotiv und Nutzern von Online-Dating Plattformen?
Info‘s to go
Zusammenfassung Motivation Nur durch Passung von Anreiz und Motiv entsteht aktive Motivation Motive stellen zielführendes Verhalten sicher
Zusammenfassung Implizite Motive: Solche Motive, die der Introspektion nicht zugängig sind und die daher mit indirekten Tests, statt mit direkten Methoden erfasst werden. Explizite Motive: Solche Motive, die sich eine Person selbst zuschreibt und die daher mit Methoden des Selbstberichtserfasst werden können.
Zusammenfassung • Anschlussmotiv: Das zeitlich überdauernde Bestreben, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten und eine wechselseitig positive Beziehung aufzubauen, die alle Beteiligten als bereichernd erleben. Furcht &Hoffnung Regulierung von Nähe und Distanz
Wie ist der Zusammenhang zwischen dem Anschlussmotiv und Nutzern von Online-Dating Plattformen?
Quellen Literatur Aspendorf, J. (2007). Psychologie der Persönlichkeit. (4. Aufl.). Heidelberg: Springer-Verlag Berlin Heidelberg. Brunstein, J. C. (2010). Implizite und explizite Motive, in: J. Heckhausen, & H. Heckhausen (Hrsg.), Motivation und Handeln. Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg. Elbe, A.-M., Krippl, M., Melzer, M., & Teubel, T. (2013). Testgütekriterien des Fragebogens AnMS-Sport zur Erfassung des Anschlussmotivs im Sportkontext. Sportwissenschaft, 43(2), 102–115. doi: 10.1007/s12662-012-0278-0. Heckhausen, J., & Heckhausen, H. (2010). Motivation und Handeln. (4. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag Berlin Heidelberg. Langens, T.A., Schmalt, H.-D., & Sokolowski, K. (2005). Motivmessung: Grundlagen und Anwendungen, in: R. Vollmeyer, & J. C. Brunstein (Hrsg.), Motivationspsychologie und ihre Anwendung (S. 70–89). Stuttgart: Kohlhammer. McAdams, D. P., & Constantian, C. A. (1983). Intimacy and affiliation motives in daily living: An experience sampling analysis. Journal of Personality and Social Psychology, 45(4), 851–861. doi: 10.1037/0022-3514.45.4.851. Moucha, P., Plitsch, D., & Wiechers, H. (2014). Der Online-Dating-Markt 2013-2014. Online-Single-Börsen Vergleich. http://www.singleboersen-vergleich.de/presse/online-dating-markt-2013-2014.pdf. Zugegriffen: 25. Nov. 2014. Pleines, C., & Semmler, M. (2013). Die ZU-ZWEIT.de Facebook Online-Dating Studie 2013. http://www.zu- zweit.de/tl_files/up/studien/facebook-online-dating-2013/ZU-ZWEIT.de%20Facebook%20Online- Dating%20Studie%202013.pdf. Zugegriffen: 25. Nov. 2014. Rothermund, K., & Eder, A. (2000). Motivation und Emotion. Wiesbaden: Springer. Sokolowski, K., & Heckhausen, H. (2010). Soziale Bindung: Anschlussmotivation und Intimitätsmotivation, in: J. Heckhausen, & H. Heckhausen (Hrsg.), Motivation und Handeln (S. 193–210). Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg. Weber, H., & Rammsayer, T. (2012). Differentielle Psychologie - Persönlichkeitsforschung. Göttingen: Hogrefe.
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