Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2021 61 - Das Thema London und Brüssel grundsätzlich einig über Regulierung von Finanzdienstleistungen

Die Seite wird erstellt Anton Lohmann
 
WEITER LESEN
Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2021 - 61

  Das Thema

  London und Brüssel grundsätzlich einig über
  Regulierung von Finanzdienstleistungen
  Die Europäische Union (EU) und Großbritannien haben sich auf die Grundzüge
  einer freiwilligen Kooperation bei der Regulierung von Finanzdienstleistungen
  verständigt. Wie das britische Finanzministerium am Freitagabend mitteilte,
  wurden die Gespräche über ein Memorandum of Understanding zur
  Ergänzung des Handels- und Kooperationsabkommens abgeschlossen. Die
  Abmachung könne zeitnah unterschrieben werden. Brüsseler Diplomaten
  sprachen von einem Durchbruch. Beide Seiten wollen sich künftig in einem
  "Forum" zu Regulierungsfragen austauschen. Medien berichteten unter
  Berufung auf einen Entwurf des Abkommens, dass damit Unsicherheiten
  reduziert, Fragen der grenzüberschreitenden Bereitstellung von Finanzdienst‐
  leistungen adressiert und eine mögliche regulatorische Arbitrage verhindert
  würden. Der Entwurf sieht der "Financial Times" zufolge zwei jährliche Treffen
  des britischen Finanzministers, Rishi Sunak, und der EU-Kommissarin für
  Finanzdienstleistungen, Mairead McGuinness, vor. Flora Hamilton, Direktorin
  für Finanzdienstleistungen beim britischen Unternehmerverband CBI, erklärte,
  ein konstruktiver Dialog zwischen den Behörden sei "essentiell für die
  zukünftige Finanzstabilität, die Erhöhung der nachhaltigen Finanzströme und
  die Bekämpfung von Cyber-Kriminalität." Die Einigung bildet zudem die
  Voraussetzung für die Anerkennung weiterer regulatorischer Äquivalenzregeln
  durch die EU.

  [bloomberg.com]
  [ft.com] (bezahlpflichtig)
  [wiwo.de]
  [fnlondon.com]
  [france24.com]

             Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                     Seite 1/7
             Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief

 Meldungen

 Credit Suisse und Nomura warnen vor Verlusten wegen
 US-Hedgefonds
 Die Schweizer Großbank Credit Suisse ist nach der Greensill-Affäre nun von
 einem weiteren Rückschlag betroffen. Ein bedeutender Hedgefonds mit Sitz in
 den USA sei in der vergangenen Woche den Margenforderungen der Credit
 Suisse und einiger anderer Banken nicht nachgekommen, teilte die Bank
 heute mit. Die Institute seien nun dabei, sich aus diesen Positionen zurückzu‐
 ziehen. Obwohl es derzeit noch zu früh sei, die genaue Höhe des Verlustes aus
 diesem Ausstieg zu beziffern, könnte er "sehr bedeutend und wesentlich" für
 das Ergebnis des ersten Quartals 2021 sein. Die Bank will sich "zu gegebener
 Zeit" weiter dazu äußern. Die japanische Investmentbank Nomura warnte
 heute ebenfalls vor möglichen erheblichen Verlusten durch den Ausstieg aus
 Positionen bei einem US-Hedgefonds. Medienberichten zufolge handelt es
 sich dabei um Archegos Capital.

 [nzz.ch]

 Studie: Kein drastischer Anstieg von
 Unternehmenspleiten
 Trotz des verlängerten Lockdowns rechnet der Kreditversicherer Euler Hermes
 in diesem Jahr nicht mit einem deutlichen Anstieg der Unternehmensinsol‐
 venzen in Deutschland. Voraussichtlich werde die Zahl der Firmenpleiten
 lediglich um 6 Prozent zulegen und damit weiterhin deutlich unter dem Niveau
 des Vorkrisenjahres 2019 bleiben, prognostizierte Euler Hermes in einer heute
 veröffentlichten Studie. Grund dafür sei die Verlängerung und Ausweitung der
 Maßnahmenpakete der Bundesregierung, die die Folgen der Covid-19-
 Pandemie für die Unternehmen teilweise abfederten. Erst im Verlauf des
 Jahres 2022 sei ein deutlicher Anstieg der Insolvenzen zu erwarten.

 [n-tv.de]

             Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                     Seite 2/7
             Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief

 Deutsche Immobilienpreise steigen weiter
 Der Anstieg der Immobilienpreise in Deutschland setzt sich trotz der Corona-
 Krise ungebremst fort. Im vierten Quartal 2020 waren Wohnungen sowie Ein-
 und Zweifamilienhäuser im Schnitt um 8,1 Prozent teurer als ein Jahr zuvor,
 wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte. Dies sei der stärkste Preisan‐
 stieg seit dem vierten Quartal 2016 mit damals durchschnittlich 8,4 Prozent.
 Gegenüber dem dritten Vierteljahr stiegen die Preise für Wohnungen und
 Häuser Ende 2020 um durchschnittlich 2,6 Prozent. Besonders deutlich
 verteuerten sich zum Jahresende Ein- und Zweifamilienhäuser. Die Nachfrage
 nach Wohnraum wird befeuert von niedrigen Bauzinsen.

 [rp-online.de]

 Institute: Wirtschaft im Euroraum erholt sich ab dem
 Frühjahr
 Nach einem Schrumpfen der Wirtschaft im Euroraum im ersten Quartal 2021
 rechnen Ökonomen ab dem Frühjahr mit einer Belebung der Konjunktur. Das
 Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den Euroländern werde zwischen Januar und
 März um 0,4 Prozent zum Vorquartal sinken, prognostizierten das Münchner Ifo
 Institut für Wirtschaftsforschung, die Schweizer KOF Konjunkturforschungs‐
 stelle der ETH Zürich und das Istituto Nazionale di Statistica (Istat) aus Rom
 heute. Im Frühjahr dürfte das BIP dann um 1,5 Prozent und im Sommer um 2,2
 Prozent wachsen. Allerdings seien die Prognosen recht unsicher und hingen
 vom Verlauf der Corona-Pandemie ab.

 [finanztreff.de]

 Smishing und Phishing – schützen Sie sich vor
 Datenklau

       Beim Smishing geht es um das Abfischen von Daten per SMS. Das
 Opfer erhält eine Textnachricht mit der Aufforderung, einem Link zu folgen
 oder eine Telefonnummer anzurufen, um das eigene Konto zu "prüfen", zu
 "aktualisieren" oder zu "reaktivieren". Im Falle solcher Datenklau-Attacken
 sollten Betroffene vor allem Ruhe bewahren, empfiehlt der Bankenverband in
 einem heute veröffentlichten Blog-Beitrag. Wichtig sei es, sich nicht unter
 Druck setzen zu lassen. Links, Anhänge und Bilder sollten nicht geöffnet

             Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                     Seite 3/7
             Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief

 werden, ohne den Absender vorher genau zu prüfen. Wie Sie Ihre Kontodaten
 noch vor Cyber-Kriminellen schützen können, lesen Sie hier:

 [bankenverband.de]

 Die Köpfe

 Gottschalk soll neuer Aufsichtsratschef
 der Commerzbank werden
 Die Commerzbank hat einen neuen Aufsichtsratschef gefunden. Wie die Bank
 gestern Abend in Frankfurt mitteilte, soll der frühere Aufsichtsratsvorsitzende
 der DZ Bank, Helmut Gottschalk, das Kontrollgremium führen. Gottschalk soll
 die Nachfolge von Hans-Jörg Vetter antreten, der sein Amt kürzlich aus
 gesundheitlichen Gründen niedergelegt hatte. Gottschalk soll auf der Haupt‐
 versammlung von den Aktionären in das Kontrollgremium und anschließend
 von den Gremiumsmitgliedern zum Vorsitzenden gewählt werden. Mit Blick
 auf die noch offene weitere Aufsichtsratsposition bei der Commerzbank
 werde mit einem zeitnahen Vorschlag gerechnet. Auch die wegen der offenen
 Personalien verschobene Hauptversammlung dürfte kurzfristig neu
 anberaumt werden.

 [tagesschau.de]

 Campelli wird Vorstand für Investment Banking der
 Deutschen Bank
 Die Deutsche Bank bekommt einen eigenen Vorstand für das Investment‐
 banking. Wie das Institut heute in Frankfurt mitteilte, wird Fabrizio Campelli
 die Aufgabe vom 1. Mai an übernehmen. Campelli war im Vorstand bisher für
 den Umbau des größten deutschen Geldhauses zuständig. Vorstandschef
 Christian Sewing hatte die ertragreichste Sparte der Bank bisher selbst
 geleitet. Sewing, der einen neuen Vertrag bis 2026 bekommt, übernimmt im
 Gegenzug die Zuständigkeit für Personalthemen. Campellis bisherige
 Aufgaben gehen an Rebecca Short, die in den Vorstand aufsteigt. Der für die
 Organisation zuständige COO Frank Kuhnke verlässt die Bank. Seine Position
 wird nicht neu besetzt.

             Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                     Seite 4/7
             Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief

 [bloomberg.com]

 Ifo-Chef Fuest pocht auf harten Lockdown über Ostern
 Der Präsident des Ifo Instituts für Wirtschaftsforschung, Clemens Fuest, hat
 einen harten zweiwöchigen Lockdown über Ostern angemahnt. "Mit den
 Osterferien haben wir ein Zeitfenster, in dem die Kinder nicht in die Schule
 gehen", sagt Fuest heute in einem Interview. "Warum man das nicht
 entschlossen nutzt, um die Infektionszahlen herunterzubringen, ist mir absolut
 schleierhaft." Bundeskanzlerin Angela Merkel sollte dafür sorgen, dass es
 vorangehe, und zusammen mit den Ministerpräsidenten Beschlüsse fällen, die
 eine Wirkung hätten. Stattdessen sorge der Kurs der Regierung für eine
 "verlängerte Unsicherheit".

 [boersen-zeitung.de]

 Der Tweet des Tages

 Am Ende geht es um Dein Geld: Kriminelle haben es auf Deine sensiblen
 Daten abgesehen. Neben dem bereits bekannten #Phishing per E-Mail gibt
 es auch noch andere Varianten der #Betrugsmasche: über SMS oder via
 Telefon. So schützt Du Dich: go.bdb.de/3y9vM

 [twitter.com]

 Am Freitag meistgeklickt

 Ifo: Deutsche Wirtschaft trotz Corona-Krise
 optimistischer
 Trotz der anhaltenden Corona-Pandemie hat sich die Stimmung der Unter‐
 nehmen in Deutschland im März überraschend stark aufgehellt. Der Ifo-
 Geschäftsklimaindex sei auf 96,6 Punkte gestiegen, nach 92,7 Zählern im
 Februar, und damit auf den höchsten Wert seit Juni 2019, teilten die
 Wirtschaftsforscher vom Ifo Institut heute mit. Ökonomen hatten deutlich
 weniger erwartet. "Trotz steigender Infektionszahlen startet die deutsche

            Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                    Seite 5/7
            Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief

 Wirtschaft zuversichtlich in den Frühling", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest.
 Der Optimismus in den Unternehmen mit Blick auf die kommenden Monate
 sei zurückgekehrt. Besonders deutlich stieg der Indikator für die Bewertung
 der künftigen Geschäfte. Er verbesserte sich ausgehend von 95,0 Punkten auf
 100,4 Zähler. Ein kräftiger Zuwachs zeigte sich auch bei der Einschätzung der
 aktuellen Lage. Dieser Indexwert erhöhte sich um 2,4 Punkte auf 93,0 Punkte.
 Die Wirtschaftsforscher hatten erst in dieser Woche wegen des anhaltenden
 Lockdowns etwa für das Gastgewerbe ihre Wachstumsprognose für die
 deutsche Wirtschaft nach unten korrigiert. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP)
 dürfte nach ihrer Prognose in diesem Jahr nur um 3,7 Prozent und nicht wie
 noch im Dezember erwartet um 4,2 Prozent zulegen. Chefvolkswirt Uwe
 Burkert von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) sieht in den
 jüngsten Ifo-Daten eine positive Überraschung: "Sie steht im Kontrast zum
 Durcheinander der Corona-Maßnahmen der letzten Tage", sagte der Experte.
 Als Grund für die Verbesserung sieht er das jüngste Anziehen der Weltwirt‐
 schaft und die Aussicht auf den Erfolg der Impfkampagne. Die Signale seien
 klar: "Im zweiten Quartal geht es konjunkturell voran", erklärte Chefvolkswirt
 Thomas Gitzel von der VP Bank.

 [wiwo.de]
 [tagesschau.de]
 [spiegel.de]
 [finanzen.net]
 [ifo.de]

 Was morgen wichtig wird

 In Frankfurt zieht die DekaBank Bilanz zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2020.
 – Die Commerzbank präsentiert eine Firmenkundenumfrage zur Nutzung des
 Renminbi und zu den Aussichten für das China-Geschäft 2021. – In Wiesbaden
 gibt das Statistische Bundesamt eine erste Schätzung zur deutschen Inflati‐
 onsrate für März 2021 bekannt.

 Der Nachschlag

            Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                    Seite 6/7
            Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief

 Tipps für ein überzeugendes Bewerbungsfoto
 Ein sympathisches Porträtfoto auf dem Lebenslauf ist zwar keine Pflicht, doch
 kann es eine Bewerbung entscheidend voranbringen. Idealerweise zeigt das
 Bewerbungsfoto die Kandidatin oder den Kandidaten so, wie sie oder er am
 besten zur jeweiligen Stelle passt. Das gilt für Mimik, Gestik und Kleidung.
 Recherchieren Sie daher im Vorfeld, welcher Dresscode bei dem Unter‐
 nehmen gilt und probieren Sie per Webcam-Aufnahme überzeugende Posen
 aus. Weitere Tipps für ein geeignetes Bewerbungsfoto bekommen Sie hier:

 [capital.de]

             Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                     Seite 7/7
             Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Sie können auch lesen