Bankenbrief Bankenverband - Ausgabe 2021-17 - Das Thema Bankenstudie: EU-Taxonomie erfordert präzisere Daten
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Bankenbrief Bankenverband - Ausgabe 2021-17 Das Thema Bankenstudie: EU-Taxonomie erfordert präzisere Daten Das Klassifizierungssystem der Europäischen Union (EU) für nachhaltige Inves‐ titionen sollte einer Studie zufolge das Risiko von "Greenwashing" schmälern. Um die Effektivität der sogenannten EU-Taxonomie zu gewährleisten, seien allerdings qualitativ hochwertigere Firmendaten erforderlich. Zu diesem Ergebnis kommt eine heute in Brüssel veröffentlichte Studie des Europäischen Bankenverbandes EBF und der Finanzinitiative des Umweltpro‐ gramms der Vereinten Nationen UNEP FI. Mithilfe des Regelwerks könnten Investitionen als nachhaltig klassifiziert und Kapitalströme in kohlenstoffarme Projekte gelenkt werden, um die Klimaziele der EU zu erreichen. Im Rahmen der Untersuchung testeten 26 führende Banken das Regelwerk von Januar bis August 2020 in einer Reihe von Kernbankprozessen, einschließlich dem Privat‐ kundengeschäft, der Handelsfinanzierung sowie der Kreditvergabe an kleinere Unternehmen. Demnach werteten die Institute die Taxonomie grund‐ sätzlich positiv. Bedenken äußerten die Beteiligten indes hinsichtlich der Qualität, Detailliertheit und Standardisierung von Daten, insbesondere bei der Kreditvergabe an Firmen im Ausland. Der Bericht empfiehlt daher unter anderem, die Konsistenz und Vergleichbarkeit zwischen den in der Taxonomie verwendeten Kriterien sowie anderen EU- und nationalen Gesetzen sicherzu‐ stellen, eine globale Angleichung bestehender Taxonomien anzustreben und die internationale Datenerhebung etwa über den Aufbau von Datenbanken zu erleichtern. Die niederländische Großbank ING erklärte anlässlich der Vorlage der Studie, das einheitliche EU-Klassifizierungssystem helfe dem Banken‐ sektor, einen Beitrag zum nachhaltigen Umbau der Realwirtschaft zu leisten. Die EU-Taxonomie soll in den kommenden Monaten fertiggestellt werden und 2022 in Kraft treten. [reuters.com] [euractiv.com] [finextra.com] [twitter.com] [ebf.eu] (Studie) Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Meldungen UBS verdoppelt Gewinn und plant Aktienrückkauf Dank einer florierenden Vermögensverwaltung und guter Geschäfte im Invest‐ mentbanking hat die Schweizer Großbank UBS ihr Ergebnis im vierten Quartal 2020 verglichen zum Vorjahr auf 1,7 Milliarden US-Dollar (1,41 Milliarden Euro) mehr als verdoppelt. Wie die Bank heute in Zürich mitteilte, ergab sich für das Gesamtjahr ein Ergebnisplus von mehr als 50 Prozent auf 6,6 Milli‐ arden Dollar (5,4 Milliarden Euro). Der Konzern will nun im ersten Quartal 2021 eigene Aktien für 1,1 Milliarden Dollar (900 Millionen Euro) zurück‐ kaufen. Saisonale Faktoren und eine im Vergleich zum vierten Quartal verstärkte Kundenaktivität dürften sich im laufenden Jahr positiv auf die Geschäfte auswirken. Zudem kündigte UBS-Chef Ralph Hamers an, dass die Bank nun einfacher aufgestellt werden soll: "Wir müssen ein bisschen pragmatischer sein und schneller Entscheidungen treffen", erklärte der neue Vorstandsvorsitzende. [nzz.ch] Vorschlag zur Schuldenbremse sorgt für Zündstoff Kanzleramtschef Helge Braun ist mit seinem Vorschlag über eine langfristige Aufhebung der im Grundgesetz verankerten Schuldenbremse auf Kritik gestoßen. Der Chef der Wirtschaftsweisen, Lars Feld, sagte heute: "Es gibt bessere Alternativen." Eine Grundgesetzänderung lasse sich nur mit den erforderlichen Mehrheiten erreichen, wenn Zugeständnisse an andere Parteien gemacht würden. Der Präsident des Ifo Instituts für Wirtschaftsfor‐ schung, Clemens Fuest, betonte, da die Wirtschaftsentwicklung der kommenden Jahre noch nicht absehbar sei, sei ein Aussetzen der Schulden‐ bremse für längere Zeit nicht sinnvoll. Braun hatte in einem Gastbeitrag argumentiert, die Schuldenbremse sei in den kommenden Jahren auch bei ansonsten strenger Ausgabendisziplin nicht einzuhalten. [tagesschau.de] [spiegel.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Sparkassen: Pleitewelle geringer als befürchtet Die Sparkassen-Finanzgruppe erwartet als Folge der Corona-Krise keine massiven Firmenpleiten. "Wir sind vorsichtig optimistisch, dass die Insolvenz‐ welle in diesem Jahr nicht so hoch sein wird, wie viele befürchten", sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), Helmut Schleweis, heute. Die kleinen und mittelgroßen Firmenkunden der Sparkassen hätten zu Beginn dieser Krise eine gute Ertragslage und eine sehr stabile Eigenkapitalbasis gehabt, um eine längere Durststrecke gut zu überstehen. Die Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe gehen davon aus, dass die Konjunktur Deutschlands 2021 um 3,5 Prozent und 2022 um weitere 3,1 Prozent zulegt. Ende 2021 dürfte dann das Vorkrisenniveau beim realen Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 2019 wieder erreicht werden. [handelsblatt.com] (bezahlpflichtig) [faz.net] BlackRock verlangt mehr Einsatz für Klimaschutz Der US-Finanzriese BlackRock mahnt Unternehmen zu mehr Einsatz für den Klimaschutz. "Kein anderes Thema hat für unsere Kunden höhere Priorität als der Klimawandel", schrieb der BlackRock-Vorstandsvorsitzende Larry Fink in einem heute veröffentlichten Brief an die Chefs von Konzernen, an denen der weltgrößte Vermögensverwalter beteiligt ist. Für die Wachstumsaussichten eines jeden Unternehmens werde die Energiewende von zentraler Bedeutung sein. Daher rufe BlackRock die Unternehmen dazu auf, einen Plan vorzulegen, aus dem hervorgehe, wie sie ihr Geschäftsmodell an eine klimaneutrale Wirtschaft anpassen wollen. [saechsische.de] IWF erhöht Wachstumsprognose für 2021 Trotz der Corona-Pandemie hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft in diesem Jahr um 0,3 Prozent‐ punkte auf 5,5 Prozent angehoben. Als Grund nannte der IWF heute die positive Wirkung der anlaufenden Impfkampagnen und Konjunkturhilfen in den USA und Japan. Der Einbruch der Weltwirtschaft 2020 mit einem geschätzten Minus von 3,5 Prozent sei zudem nicht so schlimm ausgefallen wie zuletzt befürchtet. Für das kommende Jahr prognostiziert der IWF weiter Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief ein globales Wirtschaftswachstum von 4,2 Prozent. Für Deutschland senkte der IWF seine Prognose für 2021 um 0,7 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent. Für 2022 wird hierzulande ein Wachstum von 3,1 Prozent erwartet. [sueddeutsche.de] American Express verdient weniger Der US-Kreditkartenanbieter American Express hat zum Jahresende erheblich unter der Kaufzurückhaltung von Verbrauchern in der Corona-Krise gelitten. In den drei Monaten bis Ende Dezember fiel der Gewinn im Jahresvergleich um rund 15 Prozent auf 1,4 Milliarden US-Dollar (1,2 Milliarden Euro), wie das Unternehmen heute in New York mitteilte. Die Erlöse sanken um 18 Prozent auf 9,4 Milliarden Dollar (7,7 Milliarden Euro). Die Pandemie belaste das Geschäft weiter, sagte Vorstandschef Stephen Squeri. Die Zeichen stünden aber auf Erholung, zuletzt sei es schon wieder etwas besser gelaufen. Im Geschäftsjahr 2020 ging der Gewinn um 54 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar (2,6 Milliarden Euro) zurück. Die Erlöse nahmen um 20 Prozent auf 28,1 Milli‐ arden Dollar (23,1 Milliarden Euro) ab. [finanzen.net] Die Köpfe UBS schlägt zwei neue Verwaltungsräte vor Die Chefjuristin des Pharmakonzerns Roche, Claudia Böckstiegel, soll in den Verwaltungsrat der Schweizer Großbank UBS einziehen. Wie die Bank heute mitteilte, soll Böckstiegel von den Aktionären auf der Generalversammlung am 8. April in das Gremium gewählt werden. Über die Wahl des Präsidenten des Parfüm- und Duftstoffunternehmens Firmenich, Patrick Firmenich, als neues Verwaltungsratsmitglied werde ebenfalls abgestimmt. Die Volkswirtin Beatrice Weder di Mauro will sich nach neun Jahren aus dem Gremium verab‐ schieden. [finews.asia] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Yellen wird US-Finanzministerin Die ehemalige Chefin der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), Janet Yellen, wird Finanzministerin der neuen US-Regierung von Joe Biden. Der Senat bestätigte die Ökonomin gestern mehrheitlich. Damit wird das Ministerium erstmals in der Geschichte der Vereinigten Staaten von einer Frau geführt. Vergangene Woche hatte der Finanzausschuss des Senats der Nominierung Yellens zugestimmt. [americanbanker.com] Conte tritt zurück Zwei Wochen nach dem Bruch seiner Regierungskoalition hat Italiens Minis‐ terpräsident Giuseppe Conte heute seinen Rücktritt bei Staatspräsident Sergio Mattarella eingereicht. Das teilte der Quirinalspalast in Rom mit. Zuvor hatte Conte sein Kabinett über den Rücktritt informiert. Morgen sollen bereits erste Verhandlungen über die Bildung einer neuen Regierung beginnen, die wieder von Conte geführt werden könnte. Auslöser für die Regierungskrise war ein Streit über milliardenschwere Hilfsgelder von der EU. [reuters.com] Der Tweet des Tages Es kann vorkommen, dass bei einer #Überweisung oder der Zahlung mit #Kreditkarte und #Lastschrift etwas schief geht. Wir geben Euch Tipps, was Ihr dann tun solltet: bit.ly/3peJOLL [twitter.com] Am Vortag meistgeklickt Klassische Anschreiben unerwünscht Große Unternehmen erwarten von ihren Bewerbern eher ein Motivations‐ schreiben als ein klassisches Anschreiben. Laut der Umfrage einer Recruiting- Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Plattform fordern lediglich 20 Prozent der deutschen Großunternehmen und Start-ups ein Anschreiben. HR-Manager stünden zunehmend unter Zeitdruck, die Zahl der Bewerbungen und der Aufwand, diese zu prüfen, steige. Im Gegensatz zu traditionellen Anschreiben beschrieben Motivationsschreiben kürzer und prägnanter das persönliche Engagement für die Stelle sowie die Soft Skills und Fähigkeiten des Bewerbers. Lesen Sie hier, in welchen Fällen sich ein klassisches Anschreiben dennoch empfiehlt: [businessinsider.de] Was morgen wichtig wird In Berlin stellt das Bundeswirtschaftsministerium den Jahreswirtschaftsbericht und die Projektion der Bundesregierung für 2021 vor. – Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) veröffentlicht sein Konjunkturbarometer. – In Nürnberg präsentiert das Marktforschungsinstitut GfK seinen Konsumklima‐ index für Februar. – In Washington entscheidet der Offenmarktausschuss der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) über die US-Zinssätze. – In New York zieht die US-Technologiebörse Nasdaq Bilanz zum vierten Quartal 2020. Der Nachschlag So reagieren Sie am besten auf eine Kündigung In Zeiten der Corona-Pandemie steigt die Angst vor einem möglichen Jobverlust. Falls es Sie trifft, sollten Sie in erster Linie ruhig bleiben und nicht emotional reagieren. Wahren Sie auch in den Tagen oder Wochen, in denen Sie noch am Arbeitsplatz erscheinen müssen, Contenance. Zudem sollten Sie herausfinden, warum Sie gehen müssen – falls Ihr Chef das im Kündigungsge‐ spräch nicht eindeutig kommuniziert hat. Die genauen Gründe können Sie auch Tage später noch erfragen, wenn Sie den ersten Schock überwunden haben. Wie Sie noch auf eine Kündigung reagieren sollten, lesen Sie hier: [capital.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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