Arbeit und Qualifizierung in der digitalen Welt - Achim Berg, Bitkom-Präsident Berlin, 17. November 2017
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Arbeit und Qualifizierung in der digitalen Welt Achim Berg, Bitkom-Präsident Berlin, 17. November 2017 © Goldmund-Lukic – Stocksy United
Mehr Wachstum und Jobs – und eine ganz neue Lernkultur Auswirkungen der Digitalisierung auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt Mit der Digitalisierung verändern sich Berufe oder verschwinden ganz – und neue entstehen Digitale Technologien schaffen Wertschöpfung, Wachstum und neue Tätigkeitsprofile Beschäftigungszuwächse gibt es vor allem im Maschinen- und Fahrzeugbau, in der Elektroindustrie sowie in IT-Dienstleistungen, Forschung und Entwicklung und im Sozialsektor In der digitalen Welt wandeln sich die Muster des Wissenserwerbs – hin zu Kompetenzorientierung und lebenslangem Lernen Eine kontinuierliche Qualifizierung sichert langfristig Chancen auf dem Arbeitsmarkt 2
Alte Berufe verändern sich oder verschwinden – drei Beispiele Automobilkaufmann Notar Zahntechniker Durch geänderte Kundenwünsche Die Blockchain-Technologie Per 3D-Drucktechnologie können unterliegt der stationäre Autohandel ermöglicht es, Urkunden und Dentallabore schon heute Kronen, einem radikalen Wandel. Kamen die Verträge manipulationssicher zu Brücken und Implantate in höchster Kunden früher vor ihrer hinterlegen sowie beglaubigte Präzision herstellen. Konzeption, Kaufentscheidung mehrmals ins Eintragungen in behördliche Register Entwicklung, Design und Produktion Autohaus, ist es heute meist nur (z. B. Handelsregister, Grundbuch) erfolgen direkt vor Ort. Was noch einmal – nämlich zur finalen vornehmen zu lassen, ohne dabei auf Zahntechniker früher in aufwändigen Probefahrt vor der Bestellung. Die einen Mittelsmann angewiesen zu und langwierigen Arbeitsabläufen vorhergehende Beratung findet – wie sein. Zumindest technisch wäre es so herstellen mussten, erledigen in anderen Handelssegmenten auch bereits möglich, Aufgaben von Maschinen schneller und – überwiegend online statt. Notaren zu ersetzen. kostengünstiger. 3
Im digitalen Zeitalter spielt Weiterbildung eine große Rolle Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu?* 92% Im Zusammenhang mit Digitalisierung 89% wird lebenslanges Lernen immer wichtiger. Weiterbildungen zu Digitalthemen erhöhen die Chancen auf dem Arbeitsmarkt. 88% Um im Beruf erfolgreich zu sein, muss man sich heute auch zu digitalen Technologien weiterbilden. 4 Basis: Bundesbürger ab 14 Jahren (n=1.010) | *Angaben für »stimme voll und ganz zu« und »stimme eher zu« | Quelle: Bitkom Research
Digitale Technologien sind schon heute im Job nicht wegzudenken Bedeutung von Computern, Internet, digitalen Produktionsmaschinen u. a. für die tägliche Arbeit* 80% Digitale Technologien haben eine große Bedeutung für meine tägliche Arbeit 5 Basis: Alle Erwerbstätigen (n=551) | Angaben für »sehr große Bedeutung« und »große Bedeutung« | Quelle: Bitkom Research
Große Mehrheit sieht Digitalkompetenz als neue Kernkompetenz Welche Rolle wird Digitalkompetenz künftig für Ihren Arbeitsplatz spielen? 8% Digitalkompetenz wird die wichtigste Fähigkeit sein 77% Digitalkompetenz wird genauso wichtig sein 11% Digitalkompetenz wird von wie fachliche oder soziale untergeordneter Bedeutung sein Kompetenz 4% Weiß nicht/Keine Angabe 6 Basis: Alle Erwerbstätigen (n=551) | Quelle: Bitkom Research
Weiterbildungen zu Digitalthemen sind die Ausnahme Haben Sie zu folgenden Themen bereits eine berufliche Weiterbildung gemacht? Dazu habe ich bereits eine Weiterbildung Richtige Bedienung von 32% gemacht Anwendungsprogrammen, 27% z. B. Office, SAP 34% Ich habe noch keine Weiterbildung 19% gemacht, obwohl es im Job hilfreich wäre Allgemeine Handhabung digitaler Technik 31% Ich habe noch keine Weiterbildung dazu 44% gemacht und halte es in meinem Job auch 13% nicht für relevant Datenschutz im Internet 19% 62% Digitalisierung in Wirtschaft 13% und Gesellschaft 18% 66% Technische Grundlagen, 9% z. B. Firewall einrichten, 19% Programmiersprachen 66% Rechtlichte Grundlagen im 8% Internet, z. B. Urheberrecht 14% 75% Richtiges Verhalten in Chats 3% und Sozialen Netzwerken 20% 72% 0% 20% 40% 60% 80% 7 Basis: Alle Erwerbstätigen (n=551) | Quelle: Bitkom Research
Es fehlt an Zeit und Angeboten für berufliche Weiterbildungen Inwieweit treffen die folgenden Aussagen zu?* 72% Während der Arbeit bleibt mir 59% keine Zeit, um mich zum Umgang mit neuen, digitalen Technologien und Anwendungen weiterzubilden. Weiterbildungen zu Digitalthemen werden von meinem Arbeitgeber nicht 39% angeboten. Mein Arbeitgeber setzt vermehrt auf neue, digitale Technologien, ohne in die dafür erforderliche Weiterbildung der Mitarbeiter zu investieren. 8 Basis: Erwerbstätige in abhängigem Beschäftigungsverhältnis (n=462) | *Angaben für »trifft voll und ganz zu« und »trifft eher zu« Quelle: Bitkom Research
Drei von vier Bundesbürgern bilden sich privat weiter Nutzung von privaten Weiterbildungsangeboten (allgemein) 76% nach Altersgruppen 14–29 78% 30–49 83% 50–64 79% 65+ 62% 9 Basis: Bundesbürger ab 14 Jahren (n=1.010) | Quelle: Bitkom Research
Digitale Lernformate sind bei vielen Themen nur zweite Wahl Zu welchen Themen haben Sie sich privat weitergebildet und welches Format haben Sie genutzt? Ernährung/Kochen 36% 23% Computer-Programme, 25% z. B. Office, Photoshop 7% Fremdsprachen 20% 7% Nutzung des Internets, 16% z. B. Suchmaschinen, Privatsphäre 7% Garten/Pflanzen 11% 8% Allgemeine Handhabung digitaler 7% Technik 13% Fotografie 7% 10% klassisch digital Programmieren 4% 2% 0% 20% 40% 60% 10 Basis: Bundesbürger ab 14 Jahren (n=1.010) | Mehrfachnennungen möglich | Quelle: Bitkom Research
Jeder Fünfte will keine Zeit in private Weiterbildung investieren Wie viel freie Zeit sind Sie bereit, pro Woche in eine private Weiterbildung zu investieren? Weiß nicht/k. A. Bis zu 30 Minuten Ich bin aktuell nicht 5% 13% bereit, Zeit in eine 20% Weiterbildung zu investieren 2% 27% Bis zu 1 Stunde Mehrere Tage 13% Bis zu einem Tag 21% Bis zu 2 Stunden 11 Basis: Bundesbürger ab 14 Jahren (n=1.010) | Rundungsbedingt kann die Summe der Anteile von 100 Prozent abweichen | Quelle: Bitkom Research
Digitale Technologien machen lebenslanges Lernen leichter Inwieweit treffen die folgenden Aussagen zu?* 87% Dank digitaler Technologien kann ich 59% mich immer und überall weiterbilden. Mit digitalen Lernformaten kann ich schneller und zielgerichteter lernen. 43% Digitales Lernen macht mehr Spaß als klassische Lernformate. 12 Basis: Befragte, die mindestens ein digitales Lernformat genutzt haben (n=459) | *Angaben für »trifft voll und ganz zu« und »trifft eher zu« Quelle: Bitkom Research
Digitale Lernformate – drei Beispiele Online-Tutorials Lern-Apps MOOOCs 13
Qualifizierungsoffensive: Was Politik und Wirtschaft tun müssen Lebenslanges und informelles Lernen stärken: Voraussetzungen schaffen und Kulturwandel einleiten und gestalten Digitale Kompetenz fördern: Vermittlung von Digitalkompetenz über gesamte Bildungskette hinweg in den Vordergrund rücken Weiterbildung ausbauen: Angebote verbessern und steuerliche Anreize für Unternehmen und Erwerbstätige schaffen Ausbildung zukunftsfähig gestalten: Orientierung zu Berufen mit Zukunft geben 14
Arbeit und Qualifizierung in der digitalen Welt Achim Berg, Bitkom-Präsident Berlin, 17. November 2017 © Goldmund-Lukic – Stocksy United
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