Auf dün nem Eis - Maiden ...
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Titelstory Auf dün Knapp die Hälfte aller Business Traveller ist im Hotelzimmer – kommen dann noch Akzeptanzprobleme des weiblichen Ge- weiblich – ihre Sicherheit oftmals dem Zufall schlechts im Gastland dazu, können Ge- überlassen. Planen statt pokern: Was zu tun ist, schäftsreisen ziemlich anstrengend wer- um Frauen auf Reisen besser zu schützen den oder im schlimmsten Fall nicht durchführbar. Frauen wie Petra Sprenger können ein Lied davon singen – die Be- S icherheit auf Geschäftsreisen ist chen Kollegen. Vor allem, wenn sie allei- lastungsproben, denen die Architektin kein Genderthema – sie ist für ne unterwegs sind, sehen sie sich mit bei ihren Projekten in Libyen, Russland Männer und Frauen gleicherma- Gefahren konfrontiert, die – immer ab- oder Usbekistan ausgesetzt war, haben ßen wichtig und muss die Grundvoraus- hängig von Reiseland und Tageszeit – das Zeug zum Thriller (siehe Seite 24). setzung dafür sein, dass Menschen für unangenehm bis lebensgefährlich sein ihren Arbeitgeber um den Globus jetten. können. Plumpe Anmache im Restau- Immer mehr Frauen im Business Trotzdem sind Frauen mehr bzw. ande- rant, Spießrutenlauf im nächtlichen Nun ist nicht jede Frau in Kriegs- oder ren Risiken ausgesetzt als ihre männli- Bahnhof oder ein unerwünschter Gast Krisengebieten unterwegs, trotzdem 16 Business Traveller 1/2018 www.businesstraveller.de
/ Frauen auf Geschäftsreise / xxx / nem Eis wächst nicht nur die Zahl weiblicher ment haben knapp 30 Prozent der von Der Arbeitgeber hat Business Traveller, sondern auch deren Business-Frauen bereisten Länder ein die Bringschuld Radius seit Jahren stetig an. Der Grund: extremes, hohes oder mittleres Reiserisi- „Viele große Unternehmen wie Siemens, Immer mehr Frauen besetzen heute ge- ko (siehe Travel Risk Map, Seite 23). Der Bayer oder BASF haben firmeninterne hobene Positionen in Unternehmen, die Anteil der Frauen, die Länder mit extre- Länderportale, über die sich reisende mit intensiver Reisetätigkeit verbunden mem oder hohem Risiko bereisen, stieg Frauen informieren können“, weiß Risk sind. Laut aktueller VDR-Geschäftsreise- zuletzt um 24 Prozent. Manager Oliver Hirt von Litehouse analyse liegt der Anteil weiblicher Busi- Unternehmen sollten diesem Um- Consulting. Spätestens wenn Mitarbei- ness Traveller in Deutschland derzeit bei stand Rechnung tragen, indem sie ihre terinnen in Hochrisikoländer reisten, über 38 Prozent, weltweit sind es bereits Mitarbeiterinnen bestmöglich auf ihre reiche dies aber nicht mehr aus: „Dann rund 45 Prozent, weiß Aurore Chatard, Reisen vorbereiten, fordert Aurore Cha- dreht sich die Holschuld der Frauen in Regional Security Manager bei Interna- tard. Umfassende Informationen zum die Bringschuld des Arbeitgebers um, Fotos: iStock (6) tional SOS. Laut aktuellen Zahlen des Zielort, zu Kultur und Sprache, aber auch das heißt, der Arbeitgeber muss nach weltweit führenden Dienstleisters für zum Reiseverlauf müssten im Vorfeld Paragraf 1–7 Arbeitsschutzgesetz eine Sicherheits- und Gesundheitsmanage- vom Arbeitgeber bereitgestellt werden. Gefährdungsanalyse mit der reisenden www.businesstraveller.de Business Traveller 1/2018 17
Titelstory Mitarbeiterin persönlich machen, durch Direkt an reisende Frauen richten sich eine Fachkraft für Arbeitssicherheit die Online-Kurse von Maiden Voyage zum Risiken dokumentieren und außerdem Thema Sicherheit, mit denen sich Frau darstellen, welche Maßnahmen er er- vorbereiten kann – ein Service (nicht nur) greift, um die Risiken zu minimieren.“ für Selbstständige oder Freiberuflerinnen. Die Realität sehe leider anders aus, kaum ein Unternehmen verfahre – oft- Selbst ist die Frau mals aus Unwissenheit –, wie der Ge- Eigeninitiative sei unverzichtbar, auch setzgeber es vorgibt. So überrascht es wenn man Unterstützung vom Arbeit- nicht, dass sich gemäß einer aktuellen geber bekomme. International SOS rät Studie des Frauennetzwerks Maiden Frauen daher, sich „generalstabsmäßig Voyage beinahe 80 Prozent weiblicher vorzubereiten“, Reiseroute und Verbin- Business Traveller schlecht vorbereitet dungen zu kennen, schon vor der Abrei- fühlen, wenn sie auf Reisen gehen, bzw. se Kontakt zu Kollegen vor Ort aufzu- um ihre Sicherheit besorgt sind. nehmen und Kolleginnen, die dieselbe „Frauen müssen sich auf den Rück- Reise schon einmal angetreten haben, halt ihres Arbeitgebers verlassen kön- nach Tipps zu fragen. nen“, sagt auch Carolyn Pearson. Die bri- Auch die Ankunft am Zielort (mög- tische Unternehmerin, die 2008 das lichst bei Tageslicht) und der Transport Internetportal Maiden Voyage gründete, zum Hotel lassen sich vororganisieren – Risk Manager Oliver Hirt winkt ab: um weiblichen Business Travellern die am besten von der Reisestelle des Arbeit- „Gerade die jüngeren Frauen sind sich Möglichkeit zu geben, sich zu vernetzen gebers, von Kollegen oder vom Kunden oftmals nicht bewusst, dass sie einen und gegenseitig zu unterstützen, bietet vor Ort. Ein fest gebuchter Abholservice höheren Risikofaktor haben als Män- heute auch Mitgliedschaften für „verant- oder (je nach Land) ein offizielles Taxi sei- ner.“ Sie entstammten einer Generation, wortungsvolle Unternehmen“, die sie in en dem öffentlichen Nahverkehr immer „die selbstbewusst ist, im Job ihren Sicherheitsfragen berät. Wie auch Inter- vorzuziehen. In London, Dubai oder Mann steht und glaubt, sie könne ande- national SOS schult Maiden Voyage die Moskau stehen außerdem eigene Ladies- ren durchaus klarmachen, was sie will Mitarbeiterinnen ihrer Firmenkunden in Taxis zu Verfügung, die ausschließlich von oder nicht!“ Hirt: „Dem ist aber nicht so, allen Bereichen der Geschäftsreise: Loka- Frauen gesteuert werden – sichere und die Zahlen sprechen eine andere Spra- le Gesetze, kulturelle Besonderheiten, entspannte Fahrt garantiert. che.“ Laut Maiden Voyage wurden Ankunft und Transport, Hotelaufenthalt, Einen Wagen mit Unbekannten zu 51,2 Prozent aller Business Travellerin- Deeskalation von Konflikten und Selbst- teilen ist ebenso tabu wie sich vom nen bereits Opfer von sexueller Belästi- verteidigung gehören zu den Kernpunk- Fahrer aushorchen zu lassen – Grundre- gung, 23 Prozent Opfer eines Hand ten der angeleiteten Trainingseinheiten. geln, die Frauen per se befolgen, oder? taschenraubs und 46 Prozent Opfer „anderer Vorfälle“ wie K.-o.-Tropfen. Wissen gibt Sicherheit „Es ist wichtig, dass die reisenden Frau- en die gesellschaftlichen Gegebenheiten vor Ort kennen und wissen, wie man auf sie reagieren könnte“, sagt Aurore Cha- tard von International SOS. Kenne man die Einstellung zur Frau im Zielland, könne man sich auf mögliche Konflikte oder Gefahren einstellen. „In manchen Ländern wie Zentral asien wenden sich Geschäftsmänner automatisch den männlichen Kollegen zu, manche weigern sich gar, Frauen die Hand zu schütteln.“ In anderen Desti- nationen sei es essentiell, eine Visiten- 18 Business Traveller 1/2018 www.businesstraveller.de
/ Frauen auf Geschäftsreise / xxx / 1,5 Milliarden Euro, ergab eine Unter- suchung von VDR, Certified und BSB – trotzdem hält sich das Engagement für die potente Zielgruppe in Grenzen. „Die Botschaft an die Business-Hotels ist es, die Angebotslücke zu schließen und die Wünsche der weiblichen Ziel- gruppe zu erfüllen“, fordert VDR-Präsi- diumsmitglied Inge Pirner. „So haben Frauen auf Geschäftsreisen etwa spezi- elle Bedürfnisse in puncto Sicherheit, karte dabeizuhaben, um die eigene Posi- Weil sich (nicht nur) weibliche Busi- da sie anderen Gefahrenpotenzialen tion und Bedeutung im Unternehmen ness Traveller verlässliche Standards wün- ausgesetzt sind. Die geschlechterspezi- zu dokumentieren. In Lateinamerika schen, bevorzugen sie in der Mehrzahl fischen Unterschiede stellen besondere würden Frauen selbst in Führungsposi (68 Prozent) die Häuser internationaler Anforderungen an das Travel Manage- tionen immer noch aufgefordert, im Ketten. Das mag auch mit langjährigen ment und die Hotellerie.“ Meeting den Kaffee zu servieren. Corporate-Verträgen zusammenhängen, Abends tue man als Business-Frau gut in erster Linie aber mit dem Image von Mehr Bewusstsein schaffen daran, ins Hotel zurückzukehren, anstatt Hilton, Marriott & Co., das Reisende nach Dass auch Travel-Manager umdenken den Tag mit Kunden und Kollegen in der wie vor mit einem sicheren Umfeld und müssen, ist in der Branche mittlerweile Bar ausklingen zu lassen. Letzteres kön- einer soliden, weil gehobenen Ausstattung angekommen – wenn auch zögerlich. ne (nicht nur) im südamerikanischen assoziieren. Dazu gehören auch Pool und Eine Umfrage von International SOS in Raum leicht als Aufforderung zu mehr Spa – Einrichtungen, die bei Business- Großbritannien ergab, dass 77 Prozent verstanden werden. Frauen umso mehr an Bedeutung gewin- der Frauen sich wünschen, ihre Arbeit- nen, je öfter und länger sie unterwegs sind. geber mögen in der Reiseplanung stär- Wandspiegel statt Türspion Allein in Deutschland bringen ker auf die Geschlechterdifferenzen ein- Das Hotel als Rückzugsort – für viele weibliche Business-Reisende der Hotel- gehen. Frauen ist das der Alltag auf Geschäfts- branche ein Umsatzvolumen von „Es geht nicht darum, Reisende un- reisen. Umso klarer sind daher ihre terschiedlich zu behandeln, es geht da- Anforderungen an ein „frauenfreund rum, sie bestmöglich zu behandeln“, ist Von Frauen für Frauen liches Hotelzimmer“. Sicherheit im Zim- Clive Wratten überzeugt. Der Geschäfts- mer und in den öffentlichen Bereichen, Das britische Frauennetzwerk Maiden führer des britischen Travel-Manage- Voyage macht weibliche Business Traveller Diskretion beim Check-in, ansprechen- ment-Spezialisten CTI ist ein Freund fit für die Herausforderungen von Geschäfts- de Essensmöglichkeiten, gut beleuchtete reisen – unter anderem mit einem Sicher- „maßgeschneiderter Lösungen“, mit de- sowie videoüberwachte Parkplätze – be- heitstraining in fünf Modulen, die man über nen jeder am Reiseprogramm beteiligte reits im Jahr 1990 definierte der Hotel- die Website (www.maiden-voyage.com) be- Partner im Unternehmen glücklich ist. ziehen kann. Die Themen: Sicherheit im Ho- buchungsdienstleister Expotel im Rah- Trotzdem glaubt auch Wratten, dass „in tel, interkulturelles Know-how, Planen & Pa- men der Kampagne „Women Aware“ cken, Sicherheit unterwegs vor Ort sowie si- der Frauenfrage“ zu wenig passiert sei, die Präferenzen der weiblichen Ziel- chere Meetings & Freizeit. Die Online-Kurse „obwohl sie im Business heute so viel gruppe. Seither hat sich die Hotellerie in englischer Sprache stehen für knapp stärker vertreten sind als noch vor 20 Pfund (circa 23 Euro) pro Modul zum di- immer wieder daran versucht, frauen- 30 Jahren“. Sichere Hotelzimmer, Frau- rekten Download zur Verfügung. freundliche Angebote zu entwickeln: enabteile in Zügen, Damentoiletten in Überhaupt ist die Seite eine erstklassige Gruppen wie Hilton, Hyatt oder Leo Quelle für Frauen, die für ihren Job um den Flugzeugen – es gebe viele Möglichkei- nardo setzten bzw. setzen auf feminin Globus reisen. Praktische Tipps, frauenspe- ten, das Reisen angenehmer zu machen gestaltete Zimmer – mit angenehmem zifische City-Guides von „Botschafterinnen“ für Frauen. Viel zu oft scheiterten not- vor Ort und die Möglichkeit, sich – so man Licht, schicken Kosmetika im Bad oder wendige Initiativen am Geld, auch am sich registriert – mit anderen Mitgliedern zu raumhohen Spiegeln. Der Sicherheits vernetzen – eine echte Hilfestellung für weib- mangelnden Bewusstsein für die hohe aspekt ist dabei eher selten Thema, eige- liche Business Traveller auf internationalem Relevanz des Themas. Aber: „Utopia ne Frauenetagen etwa wie im Jumeirah Terrain. Zugang zum Netzwerk haben übri- mag ein fernes Ziel sein, trotzdem gens nur Frauen: Wer sich auf der Website Emirates Towers in Dubai sind nach wie registriert, bekommt einen Kontrollanruf. sollten wir nicht aufgeben, darum zu vor die Ausnahme. kämpfen!“ Sabine Galas www.businesstraveller.de Business Traveller 1/2018 19
Titelstory Zwischen Frankfurt & Tripolis Kein Business-Trip gleicht dem anderen, ebenso wenig wie die Frauen, die für ihre Arbeitgeber unterwegs sind. Vier Beispiele 20 Business Traveller 1/2018 www.businesstraveller.de
/ Frauen auf Geschäftsreise / xxx / Brasilien, Indien bis China die ganze Welt sche Informationen bekommen, bei län- bereist, derzeit unternimmt sie etwa zehn geren Einsätzen auch interkulturelle internationale Business-Trips pro Jahr. Trainings und Hilfe im Krisenfall. „Die Die 55-Jährige fühlt sich generell sicher, wissen, wir sind da, und passen auf uns wenn sie unterwegs ist, aber: „Ich gehe auf“, sagt Christine Pongratz, „sodass wir auch nicht blauäugig drauflos, sondern uns aufs Geschäft konzentrieren kön- überlegt und mit Plan.“ Pongratz besucht nen.“ Das schone Ressourcen, Kraft, Zeit bei ihren Auslandseinsätzen die Nieder- – und gebe ein gutes Gefühl, wenn man lassungen ihres Arbeitgebers, der Ge- sich auf schwierigem Terrain bewege. schäftsverbindungen in 180 Länder un- Schwieriges Terrain – das sind für die Be- terhält – der Kontakt zu den Kollegen vor raterin Städte wie Rio und Johannesburg Ort ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Rei- oder Länder wie Saudi-Arabien, Pakistan sevorbereitung. Diese organisieren für sie oder Indien, wo Frauen erschwerte Be- Christine Pongratz, Senior Consultant in der Regel die Abholung vom Flugha- dingungen vorfinden und die sie nur be- fen, den Transfer zum Hotel und auch das sucht, „wenn es gar nicht anders geht“. „Hör auf dein Briefing für den Gang zum Kunden. Für Nicht nur dort vermeidet die erfahrene Bauchgefühl!“ einen geplanten Besuch in Saudi-Arabien etwa lag vor Ankunft schon der obligato- Globetrotterin provokantes Auftreten, die hochhackigen Pumps lässt sie ebenso zu rische Tschador bereit. Rückendeckung Hause wie aufreizende Kleidung oder Christine Pongratz ist ein Global Player, gibt es von der Security-Abteilung in der Schmuck. Eingeschränkt in ihrer Bewe- als Senior Consultant eines DAX-Unter- heimischen Firmenzentrale, wo Mitarbei- gungsfreiheit fühlt sie sich trotzdem nehmens hat sie von Russland, Südafrika, ter ihre Reisen anmelden, länderspezifi- nicht: „Zum souveränen Reisen gehört Anzeige Anzeige 1/2 Seite quer 1/2Anschnitt ohne Seite quer mit Anschnitt www.businesstraveller.de Business Traveller 1/2018 21
Titelstory für mich dazu, die Sitten und Gebräuche ihren Mitstreiterinnen. „Wenn du in anderer Länder zu respektieren.“ Freilich eine Situation kommst, in der du dich nur, solange diese andere nicht verletzten nicht wohlfühlst, gib dem Impuls nach oder herabwürdigten. Sei dies der Fall, und tue nicht Dinge, die du nicht bringe sie das durchaus zum Ausdruck, willst.“ Christine Pongratz scheint gut wenn auch diplomatisch verpackt. zu fahren mit ihrer Strategie: Sie hat „Hör auf dein Bauchgefühl und ihre Reisen bis dato ohne Zwischenfälle handle danach“, rät die Business-Frau gemeistert. Mit Vernunft und Kalkül Zwölf praktische Sicherheitstipps 1 Ankommen Versuchen Sie, bei Tageslicht am Zielort anzukommen. Wenn Sie abgeholt werden, lassen Sie sich vom Abholer eine schriftliche Legitimation zeigen. Inge Pirner, Travel-Managerin bei der 2 Auto mieten Stellen Sie sicher, dass Ihr Mietauto genug Sprit hat. Entfernen Sie alle sicht- baren Zeichen, die erkennen lassen, dass es sich um ein Mietauto handelt. Stellen Sie Ihre Handtasche in den Fußraum, der Beifahrersitz ist tabu. DATEV eG und Präsidiumsmitglied des Deutschen Geschäftsreiseverbands VDR 3 Zimmer checken Prüfen Sie gleich beim Ankommen, ob Ihr Hotelzimmer ordentliche Schlösser und – noch besser – eine Türkette aufweist. Wenn nicht, bitten Sie um ein ande- Mit der Brille des Profis res Zimmer. Inge Pirner ist beruflich ausschließlich 4 Türen verriegeln Nehmen Sie einen einfachen Gummi-Türstopper mit auf Reisen. Die- sen können Sie unter Ihre Zimmertür stecken, um ungebetene Gäste aufzuhalten. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann auch in einen „DoorJammer“ aus Metall (www.door-jammer. in Deutschland unterwegs – ihre Rei- sen führen sie in der Mehrzahl nach com, 36,51 Euro) investieren, der die Tür sicher verriegelt. Frankfurt, Berlin oder München. Min- destens 30 bis 40 Business-Trips waren 5 Auf Diskretion bestehen Manche Hotelmitarbeiter sind sich nicht bewusst, dass es unklug ist, die Zimmernummer laut zu nennen, womöglich in Gegenwart anderer Gäste. Falls Ihnen das passiert, bestehen Sie auf ein neues Zimmer und darauf, die Nummer diskret es im letzten Jahr, stets generalstabs- mäßig vorbereitet, als Travel-Manage- gezeigt zu bekommen. rin und VDR-Präsidiumsmitglied ist sie 6 Namenlos bleiben Nehmen Sie Ihr Namensschild ab, wenn Sie Konferenzen oder Meetings verlassen. Es könnte Informationen enthalten, die Sie nicht mit Fremden teilen möchten. Profi in Sachen Geschäftsreise. Was sie anderen rät, setzt die 59-Jährige auch selbst um: Ankommen möglichst noch 7 Leise telefonieren Denken Sie daran, keine Informationen über sich preiszugeben, wenn Sie in der Öffentlichkeit telefonieren. Nehmen Sie außerdem immer einen Akkulader mit, um in Notsituationen nicht mit leerem Handy-Akku dazustehen. bei Tageslicht, organisierter Transport von oder zum Flughafen, Sicherheits- 8 Mit unauffälligem Gepäck reisen Verreisen Sie mit einfachem Gepäck, nicht mit teuer aussehender Markenware. Versehen Sie das Innere Ihres Koffers mit Ihrem Namen und Ih- rer Telefonnummer. Verwenden Sie hochwertige Schlösser und ein farbiges Kofferband, damit standards im Hotel checken – Maß- nahmen, die gängig sind bei internati- Sie Ihren Koffer leicht und schnell identifizieren können. Vermeiden Sie alles, was den Schluss onalen Einsätzen, aber in Deutschland? nahelegt, der Koffer könnte einer Frau gehören. „Ja, ich mache das auf deutschem Bo- 9 Handtasche sichern Tragen Sie die Handtasche mit einem Riemen vor dem Körper, da- den genauso, wie ich es im Urlaub im mit Sie im Notfall beide Hände frei haben, um sich zu verteidigen. Befestigen Sie Ihre Tasche Ausland machen würde, ich gucke mir am Stuhl, wenn Sie im Restaurant sitzen. Wenn Sie auf Reisen schlafen, sollten Sie Ihre Handta- die Lage immer mit meiner professio- sche so gesichert haben, dass Sie merken, wenn sie jemand entwenden will. nellen Brille an.“ So hält sich Pirner 10 Wertsachen verbergen Nehmen Sie nur ein Minimum an Wertsachen mit, wenn Sie unterwegs sind, und erregen Sie keine Aufmerksamkeit durch Herumspielen am Smart- phone, an teurem Schmuck oder Ähnlichem. Wenn Sie einen Laptop dabeihaben müssen, geplant nie nach 21.30 Uhr an einem Bahnhof auf, legt den Heimweg nach fragen Sie Ihren Arbeitgeber nach geeigneten Sicherheitsmaßnahmen. Verteilen Sie Ihre Wert- einer Abendveranstaltung mindestens sachen am Körper, damit nicht alles auf einmal gestohlen werden kann. zu zweit zurück oder nimmt „im Not- 11 Kleingeld in der Tasche haben Nehmen Sie immer etwas Kleingeld in einem extra Geldbeutel mit, um ein Taxi oder einen Drink bezahlen zu können. Dann müssen Sie nicht die dicke Brieftasche mit Ihren Barschaften hervorholen. fall“ ein Taxi. Das Hotel überprüft die resolute Fachfrau mit Röntgenblick: „Wo ist das Treppenhaus, der Notaus- 12 Höflichkeit über Bord werfen Vergessen Sie die Etikette, wenn Sie sich in einer Situation unwohl fühlen. Es ist besser, als unhöflich zu gelten, als etwas zu tun, was man nicht will. Wenn etwa jemand mit Ihnen ein Taxi teilen möchte, der Ihnen unangenehm ist, sagen gang, wie ist das Haus abgesichert, wer kommt raus, und wer kommt rein“ – Sie „nein“. Werden Sie auch ruhig laut und erregen Sie die Aufmerksamkeit anderer, wenn Sie Fragen, welche die Reiseexpertin am das Gefühl haben, dass Gefahr im Verzug ist. Quelle: Maiden Voyage liebsten schon im Vorfeld beantwortet haben möchte. 22 Business Traveller 1/2018 www.businesstraveller.de
/ Frauen auf Geschäftsreise / xxx / Eigene Frauenetagen sieht Pirner viele ihrer jüngeren Kolleginnen anders bekämen diese spezifische Informatio- eher kritisch, zumal dann jeder wisse, bewegen, „die sehen noch nicht so viele nen und Empfehlungen. Für die Reise- wo er weibliche Gäste finden könne. Ins Gefahren und denken infolgedessen planung in besonders gefährlichen Regi- Hotelrestaurant geht die Vielreisende nicht über alles nach“. Dass sie selbst onen (Beispiel: Brasilien) suchten Travel ebenso wenig wie an die Bar oder alleine nichts dem Zufall überlässt, schreibt sie Management oder Personalabteilung auswärts essen – „da fühle ich mich ihrer langjährigen Erfahrung zu: „Ich den direkten Kontakt zum Reisenden. nicht wohl“. Als wertvolle Errungen- habe einfach viel erlebt, und bestimmte Für heikle Situationen gäbe es eine Not- schaft empfindet Inge Pirner die neuen Vorkommnisse sind haften geblieben.“ fallnummer, außerdem einen Krisenstab, Open Lobbys, die derzeit in der Hotelle- Den Business-Reisenden ihres Unter- der sich einschalte, wenn es ernst wird. rie entstehen: „Das ist für Frauen inter- nehmens legt sie daher ans Herz, sich Immer ansprechbar zu sein für die rei- essant, weil man nicht aus dem Haus – speziell im Ausland – umfassend auf senden Mitarbeiter – von diesem An- muss, sich zwanglos hinsetzen kann und die jeweilige Destination vorzubereiten spruch profitieren bei DATEV auch oder eine gute Möglichkeit zur offenen Kom- und von der Firma unterstützen zu las- vor allem die Frauen. Sie machen im munikation hat – das ist wirklich etwas, sen. Bewegten sich Mitarbeiter(innen) in Consulting bereits 30 bis 40 Prozent der was uns hilft.“ Pirner weiß, dass sich Ländern mit schwieriger Sicherheitslage, Business Traveller aus. w e lt k a r t e d e r r i s i k o z o n e n 2 0 1 8 Sicherheitsrisiko niedrig moderat mittel hoch extrem Grafik: „World Threat Map 2018“, Result Group www.businesstraveller.de Business Traveller 1/2018 23
Titelstory Mit Know-how und Selbstbewusstsein Fünf eiserne Grundregeln 1 Seien Sie sich Ihres persönlichen Profils bewusst Wenn Sie eine weiße Deut- sche sind, werden Sie in China oder dem Mittleren Osten immer auffallen, ganz gleich, wie Sie angezogen sind. Ebenso mag es einer Iranerin gehen, die Australien besucht. 2 Informieren Sie sich im Vorfeld über das Land, in das Sie reisen Es ist wichtig, die Kultur am Zielort zu kennen. In muslimisch geprägten Ländern etwa schütteln Männer Frauen nicht die Hand. Wer das weiß, kann unschöne Situationen vermeiden. Ebenso mit adäquater Kleidung: Sie verschafft Respekt und entspanntes Reisen. 3 Seien Sie ein hartes Ziel Immer auf der Hut sein, vom ersten bis zum letzten Tag: Vorfälle passieren gerne dann, wenn wir uns sicher fühlen und unaufmerksam wer- den. Risiken minimiert man, indem man sich vernünftig verhält – zu jeder Zeit. Wenn Sie das Gefühl haben, verfolgt zu werden, suchen Sie sich Hilfe. Gehen Sie ins nächste Ge- Sara Yussefi, Head of Communications schäft oder Hotel, und bitten Sie um Unterstützung. EMEA bei einem führenden Wissen- schafts- und Technologieunternehmen 4 Seien Sie selbstbewusst und bestimmt Reduzieren Sie ungewollte Aufmerk- samkeit durch selbstbewusstes Auftreten. Stehen Sie nicht verloren auf der Straße, sondern gehen Sie mit forschem Schritt Ihrem Ziel entgegen. Auf den Stadtplan können „Alles nutzen, was Sie schauen, bevor Sie das Haus verlassen. die Firma anbietet“ 5 Bleiben Sie ruhig Wenn Ihnen die Handtasche entrissen wird, loslassen. Es ist besser, die Tasche zu verlieren, als im Kampf verletzt zu werden. Wenn Sie keine wichtigen Sachen dabeihaben und Ihre Dokumente in zweifacher Ausfertigung, lässt sich Sara Yussefi jettet durch Europa und der Verlust verschmerzen. Wenn Sie mit einer Waffe bedroht werden, ruhig und besonnen den Mittleren Osten, aktuell in die bleiben. USA, im vergangenen Jahr war sie viel Quelle: International SOS in Afrika. Reisen macht etwa 40 bis 50 Prozent ihrer Arbeitszeit aus – sich dabei nicht wohlzufühlen wäre für sie dem fühlt sie sich keineswegs einge- kein Zustand. Die 37-Jährige tritt schränkt: „Ich bin jemand, der auch die selbstbewusst auf, fühlt sich sicher, lokalen Gegebenheiten im Kopf hat.“ wenn sie unterwegs ist, und versucht, In Kenia abends alleine eine Runde ihre Aufenthalte im Ausland so ange- joggen zu gehen verbiete sich ebenso nehm wie möglich zu gestalten. Ein wie an der Elfenbeinküste in ein x-be- Hotel in zentraler Lage, gutes Essen liebiges Taxi zu steigen. Aber: „Wenn und genügend Bewegung – „es ist mir dir da etwas passiert, ist es total egal, wichtig, nicht völlig aus der Routine zu ob du eine Frau bist oder ein Mann.“ kommen, nur weil ich viel verreise, Von zentraler Bedeutung ist für Yus- sonst komme ich frustriert und über- sefi, „keine Scheu zu haben, alles zu müdet zurück“. Auch Hotelbars haben nutzen, was der Arbeitgeber anbietet“. für Sara Yussefi keine abschreckende Transport und Hotel vom Corporate- Wirkung, ganz im Gegenteil: „Ich finde Reisebüro vororganisieren zu lassen, Petra Sprenger, Architektin ihre Atmosphäre besonders, du kannst Hilfe zu suchen bei den Partnern oder Leute beobachten, in ihre Leben hin- Kollegen vor Ort – bei ihrem Unterneh- Das Hotel als eingucken.“ Die junge Managerin geht men sei alles schön, weil transparent ge- Schutzraum gerne hin, arbeitet am Laptop, trinkt ein regelt. Eine klare Reiserichtlinie, die für Glas Wein. Klar, dass „ich mich nicht alle gelte, ein gutes Hotelangebot und Petra Sprenger arbeitet in einer män- um drei Uhr morgens mit betrunkenen ein Informationssystem, in dem hinter- nerdominierten Branche – auf der Bau- Männern an die Bar stelle“. Vernunft legt sei, wann und wo sich Reisende stelle hat die Architektin und Nieder- und gute Vorbereitung – das sind für aufhalten. Auch schwierige Länder wie lassungsleiterin keinen leichten Job: Sara Yussefi die Eckpfeiler sicherer Ge- Saudi-Arabien können Sara Yussefi nicht „Ich bin immer schon froh, wenn ich schäftsreisen, gerade als Frau müsse schrecken: „Wenn ich die wichtigsten eine ganz normale Geschäftsbeziehung man sich innerhalb klarer Grenzen be- Eckpunkte vorbereitet habe, gehe ich so aufbauen kann und meinem Gegen- wegen, wie zu Hause eben auch. Trotz- mit dem Flow.“ über egal ist, von wem er die hoffent- 24 Business Traveller 1/2018 www.businesstraveller.de
/ Frauen auf Geschäftsreise / xxx / Zimmer auf ihrem Sarong – ein Stück Heimat, das sie immer dabeihat und ihr Halt gibt in kritischen Momenten. Die Herberge als Burg – „so ein Hotel bedeutet für uns Frauen viel mehr als für Männer“. Petra Sprenger wohnt am liebsten in den 4- bis 5-Sterne-Häu- sern internationaler Ketten: „Die sind überall gleich, in die kann man sich wie in einen Schutzraum zurück ziehen“. In Usbekistan kommt die athleti- sche Fachfrau zum ersten Mal an den lich gute Leistung bekommt – Mann verschleiern würde oder wie ich ein Punkt, „wo ich begriffen habe, dass es oder Frau.“ Die 50-Jährige versucht da- Gespräch führen würde, wenn mich an meinem Geschlecht liegt, dass es so her gleich beim ersten Kontakt, klar mein Gegenüber nicht anschaut.“ Trotz arg ist“. Eine Erfahrung, die nachwirkt: und tough aufzutreten, „so dass die aller Schwierigkeiten erfuhr die Archi- „Ich werde nie wieder blauäugig in ein Leute gar nicht erst in Versuchung tektin Respekt in Libyen, „vielleicht, derart brandgefährliches Land reisen kommen, einen blöden Spruch loszu- weil es kein Urlaubsland ist und man und ein Projekt abwickeln.“ Immer lassen“. Beim Auslandseinsatz gewinnt keine Angst hat vor westlichen Einflüs- wieder hat die Architektin erlebt, dass das Genderthema nochmals an Bedeu- sen“. Ganz anders in Usbekistan, wo sich ihre Arbeitgeber für interessante tung: Petra Sprenger war als Projekt Petra Sprenger „die Hölle“ erlebte. Ge- Aufträge auf Abenteuer eingelassen leiterin in Libyen – da wurden die Bau- walt, Machokultur, Despotentum – und nicht hinterfragt haben, ob diese herren bereits im Vorfeld vom Unter- „hier kannst du als Frau nur schauen, für Menschen aus unserem Kulturkreis nehmen darüber informiert, dass eine dass du nicht auffällst“. Allein den Job überhaupt umsetzbar seien. „Dem Ar- Frau tätig sein wird. Bei der Vorberei- zu machen war für Sprenger „unfass- beitgeber muss klar sein, dass er einen tung auf Land und Leute jedoch war bar schwierig“, ein Leben jenseits der Plan braucht, wenn in Tripolis der Krieg Sprenger auf sich gestellt, las Reisefüh- Baustelle gab es nicht. Den kürzesten ausbricht.“ Den gab es nicht, als Petra rer, tastete sich heran an die Aufgabe in Weg zur Arbeit nehmen und sich Sprenger zur Unzeit vor Ort war – und dem arabischen Land. Kleidung, Kul- abends ins Hotel zurückziehen – „so die Kollegen aus der Gefahrenzone tur, Sprache: „Ich habe mir gut über- habe ich Usbekistan überlebt“. Petra holte. So was braucht kein Mensch, legt, wie weit ich gehe, ob ich mich Sprenger saß Abend für Abend im Frauen schon gar nicht . . . Anzeige Anzeige 1/3 Seite quer 1/3 Seite quer mit Anschnitt www.businesstraveller.de Business Traveller 1/2018 25
Titelstory Interview entweder als aggressiv wahrgenommen oder als auffordernd. Sie raten auch in der europäischen Heimat „Frauen sind anderen zur Vorsicht. Hat es Veränderungen gegeben in den letzten Jahren, oder ist und bleibt Bedrohungen aus- man auch hier als Frau Freiwild? Ja, es hat sich insofern verändert, als die gesetzt als Männer!“ Menschen eher gewöhnt sind, dass Frauen wichtige Positionen besetzen. . . . mit Aurore Chatard, Regional Das Verhalten der Männer aber hat sich Security Manager beim Sicherheits- leider nicht verändert. In der Pariser U- spezialisten International SOS Bahn haben Frauen immer noch Proble- me mit Männern, die ihnen zu nahe Sicherheit auf Reisen ist generell ein großes mieren. Das ist ganz einfach: Entweder kommen. Wichtig ist auch hier, dass Thema im Moment, für Frauen aber noch ich rede mit den Kollegen vor Ort oder man klar und deutlich ist. Distanz wah- mal ein bisschen größer. Was macht den mit Leuten, die schon dort waren. Und ren, sich auf keinen Fall berühren lassen, entscheidenden Unterschied aus? dann bieten wir bei International SOS nicht zweideutig sein! Frauen sind anderen und auch mehr spezielle Trainings an . . . Bedrohungen ausgesetzt als Männer. Wie steht es um die Einstellung der Arbeitge Es gibt immer noch Länder, in denen Was bringen Sie den Frauen bei? ber, die ihre (weiblichen) Mitarbeiter ins Aus Frauen keine gleichberechtigte Stellung Wir bringen ihnen Grundsätzliches bei: land schicken? Sorgen sie für die nötige Vor zuerkannt wird. Wenn die Firmen ihre Ich sage den Frauen zum Beispiel, dass bereitung, oder ist da noch Luft nach oben? weiblichen Experten ins Ausland schi- sie flache Schuhe tragen sollen, um im Da ist noch Luft nach oben. Es gibt immer cken, muss man das daher besonders Notfall schnell laufen zu können. Und noch Arbeitgeber, die denken, „ist doch vorbereiten. wir bereiten gezielt auf das jeweilige egal, ich schicke eine Expertin“, und denen Einsatzland vor: Frauen, die nach Afri- nicht klar ist, dass eine Frau besonderen An welche Länder denken Sie vor allem? ka reisen, empfehle ich, einen Ehering Risiken und Bedrohungen ausgesetzt ist. Das hängt vom Profil der Frau ab. Als zu tragen, um nicht für eine (dort be- Dieses Bewusstsein muss erhöht werden. Französin mit asiatischen Wurzeln kann sonders begehrte / Anm. d. Red.) Jung- Wir helfen den Firmen dabei, die Frauen ich in viele Länder reisen, in denen mein frau gehalten zu werden. In Südameri- vorzubereiten auch in Sachen Logistik, Aussehen egal ist. In Ländern, in denen ka dagegen ist ein Ehering so wertvoll, sichere Hotels, sichere Transportmöglich- man auffällt, kann man dagegen schon dass man im Zweifel auch mal den Fin- keiten. Auch halten wir die Firmen an, die mal mit Rassismus konfrontiert werden. ger abhackt, um an den Ring zu kom- Frauen zu fragen, was sie brauchen. Für sie Auch verhalten sich Frauen unterschied- men. Wichtig ist auch, die lokalen Ge- eine Community zu schaffen, mit der sie lichen Profils anders: Eine Japanerin, die setze zu kennen: In Saudi-Arabien sich austauschen können. im Ausland die gleichen Sicherheits- etwa durften Frauen bis vor Kurzem standards erwartet wie zu Hause, ist hö- nicht Auto fahren . . . Wie sieht für Sie das optimale Sicher heren Risiken ausgesetzt als eine Frau heitspaket aus, das Unternehmen für ihre aus Johannesburg, die unbewusst Maß- Gibt es spezielle Musts, die ich als Frau un weiblichen Mitarbeiter schnüren sollten? nahmen ergreift, die sie schützen, weil bedingt beachten sollte? Ein Training anbieten, die Leute vorbe- sie es nicht anders kennt. Ja, wichtig ist, möglichst wenig über sich reiten, auch die lokalen Partner: „Passen selbst preiszugeben. Familienverhältnis- Sie auf, die Expertin, die zu Ihnen Wie bereiten Sie Frauen auf „kritische“ se, Termine, Pläne oder auch den Um- kommt, ist die beste, die wir haben!“ Länder und Kulturen vor? stand, dass man alleine reist, sollte man Und dann sollte es natürlich einen Kon- Das Wichtigste ist zunächst, dass Frauen für sich behalten. Auch Menschen direkt takt geben, intern im Unternehmen oder ihr Profil kennen. Ich muss wissen, wie in die Augen zu schauen ist keine gute einen externen vom Unternehmen be- mein Profil im Zielland eingeordnet wird Idee. Hier in Europa ist es normal, dass auftragten Dienstleister, den man anru- und wie die Leute auf mich reagieren. ich die Leute direkt anschaue. Aber in fen kann, wenn es Probleme gibt. Aber Dann muss ich mich über die dortige den meisten Ländern, auch in Südost- das gilt nicht nur für Frauen, sondern Kultur und Einstellung zu Frauen infor- asien, wird der direkte Augenkontakt auch für Männer. 26 Business Traveller 1/2018 www.businesstraveller.de
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