AUGENBLICK Informationen aus der Evangelischen Kirchengemeinde Marienhagen-Drespe Juni - August 2019 Nr. 7 - Evangelische Kirchengemeinde ...
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AUGENBLICK Informationen aus der Evangelischen Kirchengemeinde Marienhagen-Drespe Juni – August 2019 · Nr. 7
ANDACHT DIE FERIEN UND DER „HEILIGE GEIST“ Bis zur Fusion unserer Kirchengemeinden Ma- An Pfingsten, so erzählt die Apostelgeschich- rienhagen und Drespe habe ich 16 Jahre lang te (Apg. 1+2), hat Gott Frauen und Männern, Religionsunterricht erteilt. Aus eigener Er- die Jesus nachfolgten den „Heiligen Geist“ fahrung weiß ich, wenn es um die Schulferien geschenkt. 50 Tage waren nach der Kreuzi- geht, verstehen Schüler – und auch Lehrer – in gung und der Auferstehung Jesu vergangen. der Regel keinen Spaß. Oder doch? Religions- Die kleine Gruppe der Anhänger Jesu war unterricht in Klasse 8. Es war kurz vor Pfings- am Boden zerstört. Sie hatten sich voller Zu- ten. Die Schüler freuten sich auf die kurzen Fe- kunftsangst in ihren Häusern eingeschlossen. rien. Nach der Begrüßung kam mir eine Idee. Wie sollte es weitergehen, ohne Jesus sicht- Humor darf auch im Unterricht sein. Ich teilte bar und hörbar an der Seite zu haben? Wer der Klasse sehr ernst mit, es gäbe einen neu- gab ihnen nun Orientierung, Halt, Hoffnung en Schulerlass zu den Ferientagen anlässlich und Glauben? Wie gelähmt waren sie, nur auf der großen kirchlichen Feste. Ab sofort hät- sich selber fixiert. War alles nur Phantasie und ten nur noch die Schüler und Schülerinnen zu Märchen, was an Ostern geschehen war? Dann Pfingsten, Ostern und Weihnachten frei, die wird berichtet, wie aus diesen ängstlichen, in erklären können, warum diese Feiertage da sich selbst zurückgezogenen Menschen, fröh- sind und was sie bedeuten. Die Gesichter vor liche und mutige Gläubige wurden, die ihre mir wurden lang und immer länger. Ich konn- Türen weit auf machten und zu ihren Mitmen- te in ihnen lesen, was die Jugendlichen gerade schen gingen. Ohne Scham und Scheu standen dachten, aber sich nicht auszusprechen trau- sie für die gute Nachricht ein: Gott ruft uns ten: Will der uns ver…? Meint er das ernst? Menschen zur Umkehr. Seine Liebe ist größer Ostern und Weihnachten zu erklären, war für als unsere Gleichgültigkeit, Härte und Sünde die Klasse kein Problem. Aber Pfingsten? Soll- samt aller Lebens- und Sterbensangst. Jesus te daran die Ferienfreude scheitern? Schließ- ist dafür Gottes ewiges Versprechen. lich konnte ich nicht mehr ernst bleiben und Die ersten Christen beschäftigten sich nicht die Schüler mussten auch lachen. Danach gab nur mit ihresgleichen und ihren Seelenleben. es übrigens ein richtig gutes Klassengespräch Es wird berichtet, wie sie Brücken zu Men- darüber, wozu Pfingsten da ist und was es be- schen mit anderen Sprachen und anderem kul- deutet. turellen Hintergrund schlugen. Später konnte Wäre das wirklich eine so schlechte Idee, wenn man sie daran erkennen, dass sie an der Seite bestimmte Feier- und Gedenktage nur noch der Menschen zu finden waren, die das Leben für die Menschen frei wären, die diese auch abgehängt hatte: Hungrige, Gefangene, Einsa- wirklich begehen? Ob „Tag der Arbeit“, „Tag der me, Kranke, Alte, Schwache, Sklaven, Witwen deutschen Einheit“ oder die zweiten Feiertage und Waisen… von Weihnachten, Ostern und Pfingsten, wa- Bis zum heutigen Tag können wir nicht erklä- rum sollten Arbeitgeber und Schulen solche ren, wer der Heilige Geist ist. Aber man kann Tage frei geben, wenn sie nicht begangen wer- wahrnehmen, was er bei den Menschen be- den? Natürlich sind dies gesetzliche Feiertage, wirkt. Wo Menschen Jesus Christus lieben, aber warum sollten sie es auch in Zukunft blei- seinem Versprechen glauben und von seiner ben, wenn sie von einer Mehrzahl nicht mehr Vergebung leben, wo diese Menschen sich mit mit Inhalt gefüllt werden? tätiger Liebe den Schwachen zuwenden, wo 2
gemeinsam Gott gedankt, geklagt und angebe- tet wird, da ist der Heilige Geist am Werk. INHALT 1. Korinther 12,3-9: Niemand kann sagen: Andacht Jesus ist der Herr, außer durch den Heiligen Die Ferien und der „Heilige Geist“ 2 Geist. 4 Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist. 5 Und es sind verschiedene Äm- Rückblick ter; aber es ist ein Herr. 6 Und es sind verschie- Nachruf Kurt Becker 4 dene Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirkt Tansania - Ein Reisebericht 5 alles in allen. 7 Durch einen jeden offenbart Reise nach Sri Lanka 6 sich der Geist zum Nutzen aller. 8 Dem einen Plan International 7 wird durch den Geist ein Wort der Weisheit Mädchenjungschartag Drespe 8 gegeben; dem andern ein Wort der Erkennt- Projektchor 9 nis durch denselben Geist; 9 einem andern Neues aus der OGS 9 Glaube, in demselben Geist; einem andern die Gabe, gesund zu machen, in dem einen Geist; Neues aus dem Kindergarten Vater, Mutter, Kind 18 Ein gesegnetes Pfingstfest und eine gute Som- Erlebnis pur. 20 merzeit wünscht Termine 34 Pfr. Achim Schneider Gemeindegruppen 26 Konfirmandenunterricht 28 Geburtstage 30 Gottesdienste 32 Ausblick Vorstellung Prädikanten 10 Cervin 11 + 12 Gespräch mit Fadi Al Hennawi und Ola Sheikr 14 Kochspaß mit deutscher und syrischer Küche 15 Spendenaktion für Ärzte ohne Grenzen 16 Durch einen jeden Notfallseelsorge 16 Sommerzeit - Reisezeit (wichtiger Hinweis) 17 offenbart sich der Geist Diakonie ‚Memory‘ - Gruppe Marienhagen 22 Diakonie Sommersammlung 22 Anmeldung zum Konfirmandenunterricht 25 zum Nutzen aller. Kinder- und Jugendtage Rückseite 1. Korinther 12,7 Kontakte 35 3
RÜCKBLICK NACHRUF Tief betroffen sind wir als Kirchengemeinde ten, Taufen, Trauungen und Beerdigungen hat über den plötzlichen Tod von Pfr. i. R. Kurt er mit Freude und Leidenschaft die gute Bot- Becker am Ostersamstag, den 20. April 2019. schaft von Jesus Christus verkündigt. Er hat Kurt Becker ist in den letzten Jahren zu einem Trost und Hoffnung des Evangeliums durch seine Dienste vielen in unserer Gemeinde vermittelt. Gerne sagte er immer wieder sei- ne Hilfe zu. Wir haben mit ihm einen treuen Freund und Bruder verloren. Geboren und aufgewachsen ist Kurt Becker in Happach bei Waldbröl. Nach seiner theo- logischen Ausbildung war er als Vikar in der Kirchengemeinde Müllenbach-Marienheide tätig. Seit 1971 wurde er in den Pfarrdienst der Kirchengemeinde Gummersbach berufen. Durch seine Predigten und seine vielfältigen pfarramtlichen Dienste hat er in 34 Jahren lei- denschaftlich am Bau der Gemeinde in Gum- mersbach mitgewirkt. Als langjähriger Pfar- rer hat er eine Vielzahl von Pfarrerinnen und Pfarrern zur Anstellung ausgebildet. Auch mir persönlich war er ein geduldiger Mentor und wir wussten uns freundschaftlich verbunden. Im Kirchenkreis hat er fast 20 Jahre als Syno- dalassessor mit Verantwortung übernommen. Ab 2002 war er als stellv. Superintendent für Fragen der Diakonie zuständig. In seinem knapp 14 Jahren „Ruhestand“ konnten wir im- mer auf seine Hilfe zählen. Wir sind traurig, dass wir Kurt Becker nun so unvermittelt abgeben müssen. Fast 75 Le- bensjahre wurden ihm anvertraut. Wir legen sein Leben mit großer Dankbarkeit zurück in Gottes Hände. Das tun wir mit den Worten des Paulus aus 2. Thess. 2, 16f „Er aber, unser Herr Jesus Chris- tus und Gott, unser Vater, der uns geliebt und uns einen ewigen Trost gegeben hat und eine Foto: FM Rommert gute Hoffnung durch Gnade, der tröste eure Herzen und stärke euch in allem guten Werk treuen und verlässlichen Freund der alten Kir- und Wort.“ chengemeinden Marienhagen und Drespe und unserer neuen Gemeinde Marienhagen-Dre- Achim Schneider spe geworden. In vielen Krankheits- und Ur- laubsvertretungen bei Sonntagsgottesdiens- 4
RÜCKBLICK TANSANIA- EIN REISEBERICHT Lisa ist schon seit Ende Juli 2018 in Tansania. Jetzt onalhymne, während die Flagge hochgezogen wird. hatten wir die Möglichkeit für einen Familienbesuch. Anschließend mussten wir uns beim Schulleiter ins Fred, unsere älteste Tochter Christine und ich (Elke), Gästebuch eintragen, besuchten die Büros der an- haben uns Anfang April auf die Reise gemacht. Lisa deren Lehrer und konnten uns Klassenräume, Schlaf- lebt in der Stadt Mtwara, im äußersten Süd-Osten häuser, die neue Versammlungshalle, die Küche und von Tansania, direkt am Indischen Ozean. Dort arbei- den noch nicht ganz fertiggestellten Speiseraum an- tet sie, ausgesandt von Forum Wiedenest, an einer sehen. Gekocht wird auch dort draußen auf offenem englischsprachigen Sekundarschule, zusammen mit Feuer in riesigen Töpfen, wie es fast überall gemacht drei anderen deutschen Jugendlichen. Englisch- und wird. Am Sonntag haben wir am Gottesdienst der dortigen Gemeinde, zu der auch die vier deutschen Jugend- lichen gehören, teilgenommen. Die Kanisa da Biblia (Bibelgemeinde) trifft sich in einem offenen Pavillion, bunte Deko und lauter fröhlicher Gesang gehören unabdingbar dazu. Die Wohnung von Lisa und Cili wird vom Vermieter liebevoll „unser Kleiderschrank“ genannt. Sie ist wirk- lich ziemlich klein, aber etwas mehr war es schon. In den kommenden Tagen sind wir mit Lisa, die in die- ser Zeit Urlaub hatte, insgesamt 2200 km mit dem Linienbus durchs Land gereist und haben auch noch eine andere Missionsstation kennengelernt. Es war toll, einen Einblick in die Arbeit zu bekommen und Land und Leute kennen zu lernen. Wenn Lisa im Juli wieder nach Deutschland zurückkommt, wird ihr Schwimmunterricht, Vorbereiten und Korrigieren hier sicherlich manches sehr „deutsch“ vorkommen. von Arbeiten und viel Büroarbeit gehören zu ihren Man kann sich an einen wirklich einfachen Lebensstil Aufgaben. Lisa betreut außerdem die Patenschaften. sehr schnell gewöhnen. Einige Kinder können die Schule nur besuchen, wenn Eigentlich hätte Lisa nach unserer Abreise einen Be- sie einen deutschen Paten haben. Lisa achtet darauf, richt für die Gemeindezeitung schreiben sollen, aber dass die Kinder ab und zu einen Brief an ihre Patenel- die Kurzzeitler wurden aus Mtwara schon wenige tern schreiben und die Paten mit Informationen über Tage später evakuiert. Der Zyklon Kenneth steuer- die Schule versorgt werden. te auf Afrikas Ostküste zu, und es sah erst danach Über Zürich sind wir nach Daressalaam geflogen. aus, als ob der Süden Tansanias, und damit Mtwara, Dort wurden wir schon von Lisa erwartet. Am über- getroffen würde. Daher wurden viele Einheimische nächsten Tag machten wir uns mit dem Bus auf die in Notunterkünfte geschickt und die Kurzzeitler zu Reise nach Mtwara. Das sind ungefähr 560 km. Die einer Missionsstation im bergigen Hinterland. Leider Straßen waren meist geteert und in relativ gutem hat Lisa dort kein Internet. Deshalb gibt es dieses Mal Zustand. Für einige Tage waren wir im Missionsgäs- nur sehr herzliche Grüße von ihr. Sie freut sich immer tehaus untergebracht, wo auch Lisa in dieser Zeit sehr über eure Gebete, die Grüße, die sie erreichen, mit uns gewohnt hat. An einem der folgenden Tage und über die Spenden. Zu Ostern hat Lisa uns den haben wir die Schule, an der Lisa arbeitet, die CVSS, Gruß geschickt, den wir uns auch hier zurufen: „Der Call and Vision Secondary School, besucht. Wir Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstan- waren um 7.30 Uhr zur morgendlichen Versamm- den!“ lung auf dem Schulhof. Die Kinder, in Afrika alle in Oder eben: „Yesu amefufuka kweli kweli!“ Schuluniformen, stehen in Reih und Glied, singen zu Trommelrhythmen Lieder und die tansanische Nati- Elke Hasenbach 5
RÜCKBLICK REISE NACH SRI LANKA Meine Frau Rita und ich sind vom 21. März bis zum 06. April nach Sri Lanka gereist. Im ersten Teil der Reise wurden wir nach einer Übernachtung in Colombo von unserem ein- heimischen Fahrer mit Namen Jude vom Hotel abgeholt. Jude ist 30 Jahre alt und hat uns si- cher durch den teilweise für uns chaotischen Straßenverkehr nach Anuradhapura gebracht. Unterwegs hat er uns viel über das Land und die Leute erzählt und Sehenswürdigkeiten ge- zeigt. le und interessante Eindrücke gewonnen. Wir haben die Tempelanlage in Kandy, in der der Zahn Buddhas als Reliquie aufbewahrt wird, und die Höhlen von Dambulla mit ihren über 250 Buddhastatuen besucht. Wir sind den Sigeriya Felsen hochgekraxelt, haben im Hochland, 1800 m, eine Teeplantage besich- tigt und haben im Yala Nationalpark Büffel, Leoparden und Elefanten beobachtet. Zum Abschluss haben wir den Urlaub an dem gleichen Strand wie vor 39 Jahren ausklingen lassen. Das ehemalige Hotel war dem Tsunami zum Opfer gefallen, der Strand hatte sich aber kaum verändert. Am folgenden Tag haben wir mein Patenkind Am Strand sprach uns ein älterer Mann an und Kavindu, 18 Jahre alt, besucht. Die Patenschaft besteht schon seit 10 Jahren über PLAN International und wir hatten regen Briefkontakt in der Zeit. Es war ein besonde- rer Moment, als uns Kavindu und seine Eltern in dem Kindergarten des Dorfes empfingen. Seine Mutter hatte leckeres Essen zuberei- tet, das wir mit den Fingern gegessen haben. Er möchte nach der Schule Touristik studieren und ist sehr an Deutschland interessiert. Wir konnten uns gut mit ihm auf Englisch un- terhalten und waren uns einig, den Kontakt weiter zu halten. Danach haben wir uns einer Rundreisegruppe angeschlossen und viele tol- 6
RÜCKBLICK hatte und zeigte ihm dieses alte Bild. Er schau- te sich das Bild an, las den Namen des Bootes und sagte plötzlich, auf die zweite Person von links zeigend, „das bin ich, kleiner Junge, 16 Jahre alt, das bin ich“! Er freute sich sehr und wir fanden es bemer- kenswert, jemanden nach 39 Jahren wieder zu treffen. Es war der Mann mit dem weißen Hemd. Ich habe ihm das Bild geschenkt und wir sind mit seinem Sohn in die Lagune gefahren. Zwei Wochen nach dem Urlaub auf einer zau- berhaften Insel mit sehr freundlichen und hilfsbereiten Menschen sind die schrecklichen Anschläge in Colombo passiert. Es macht uns traurig und wütend, das in dem jetzt friedlichen Land, nach 26 Jahren Bürger- krieg und Tsunamikatastrophe von Terroristen alles zerstört wird. Sri Lanka ist eine Reise wert. Wir würden wie- der dorthin reisen. wollte mit uns eine Bootsfahrt in eine Lagune Die Menschen dort haben es verdient. unternehmen. Ich sagte ihm, dass ich diese Fahrt vor 39 Jahren schon einmal gemacht Norbert Filip PLAN INTERNATIONAL ERGÄNZUNG ZUM REISEBERICHT DER Sitz in Hamburg wurde 1989 gegründet und FAMILIE FILIP NACH SRI LANKA unterstützt Projekte in 52 Ländern weltweit. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fra- Plan International ist ein internationales Kin- gen hat Plan das DZI Spenden-Siegel zuer- derhilfswerk. Die Kinderhilfsorganisation ist kannt. Das Kinderhilfswerk ist mehrfach als in über 70 Ländern, unabhängig von Religion transparente Spendenorganisation ausge- und Politik, tätig (Stand März 2017). Im Rah- zeichnet worden und erreichte 2012 in diesem men der Entwicklungszusammenarbeit fi- Bereich zweimal den ersten Platz: beim Trans- nanziert Plan International nachhaltige und parenzpreis der Wirtschaftsprüfungsgesell- kinderorientierte Selbsthilfeprojekte haupt- schaft PricewaterhouseCoopers und in einer sächlich über Patenschaften, zusätzlich auch Analyse des Wirtschaftsmagazins Capital. Das über Einzelspenden. An der Planung und Re- Bundesministerium für wirtschaftliche Zu- alisierung der Projekte sind die Gemeinden sammenarbeit und Entwicklung verlieh Plan unmittelbar beteiligt. Die Organisation ist International Deutschland 2011 den Walter- vom Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Scheel-Preis für besonderes Engagement in Nationen als private und unabhängige Orga- der Entwicklungszusammenarbeit. Plan Inter- nisation anerkannt und ist im Beratungsaus- national Deutschland ist Unterzeichner der schuss von Nichtregierungsorganisationen für Initiative Transparente Zivilgesellschaft. UNICEF. Der Plan International Deutschland e. V. mit Quelle: de.wikipedia.org 7
RÜCKBLICK PIRATEN AHOI! oder mit Glitzersteinen eine Schatztruhe verzieren wollten. Nach getaner Arbeit gab es zum Mittagessen ein üppiges Piratenmahl. Danach wurde dann noch ... DAS WAR DAS MOTTO DES DIESJÄHRIGEN einmal gesungen und anschließend war Bewegung MÄDCHENJUNGSCHARTAGES IN DRESPE. angesagt. Da das Wetter leider nicht so mitspielte wie erhofft, funktionierten wir unsere Schatzsu- Am Samstag, den 11. Mai 2019 legten knapp 50 che, die fürs Gelände geplant war, kurzerhand nach „große“ und „kleine“ Piraten aus den Mädchen- drinnen um. Mit viel Einsatz erledigten unsere Pi- jungscharen Drespe, Hunsheim und Marienhagen raten an den einzelnen Stationen unterschiedliche mit Bibel und Schreibzeug bewaffnet in Drespe an. Aufgaben. Kurz durchatmen konnten sie bei einem Bei einem ausgiebigen Frühstück stärkten wir uns gemütlichen, gemeinsamen Kakaotrinken und Ku- für die Aufgaben des Tages, denn Piraten haben so chenessen. Danach ging es weiter, bis der Schatz einiges zu tun. Zunächst einmal wurden einige Lie- schließlich gefunden wurde. der gesungen, für die gute Stimmung an Bord. Als gegen Abend dann doch mal ein paar Sonnen- Danach teilten wir uns für eine Bibelarbeit in Grup- strahlen durch die Wolkendecke drangen, konnten pen auf. Dort beschäftigten wir uns mit der Ge- wir vor dem Abendessen noch ein paar Spiele drau- schichte von Jona. Wir erfuhren, dass er von Gott ßen machen und dabei etwas frische Luft schnup- den Auftrag hatte, die Stadt Ninive zur Umkehr auf- pern. zurufen. Aber Jona hatte Angst und lief weg. Er stieg Wir verabschiedeten uns in den Abend mit unserem in ein Schiff, welches ihn möglichst weit weg von Jungschargruß: „Mit Jesus Christus mutig voran!“ Ninive bringen sollte. Das Schiff geriet in einen gro- Am Sonntag, den 12. Mai 2019 trafen wir uns dann ßen Sturm und das nur wegen Jona. Die Besatzung noch einmal im Gottesdienst in Hunsheim, um die- des Schiffes warf ihn ins Meer, aber sen mitzugestalten und damit die Gott rettete ihn durch einen großen schöne und gelungene gemeinsa- Fisch. Unser Gott ist ein gerechter, me Zeit zu beenden. aber auch ein gnädiger Gott. Er hört uns, wenn wir zu ihm rufen und er Christin Lehmann rettet uns, so wie er Jona gerettet hat. Mit diesen guten Gedanken im Hinterkopf wurde es im Anschluss in unseren Workshops kreativ. Die Mädchen bemalten im ersten Workshop ihr eigenes Piratenkopf- tuch. Im zweiten Workshop konnten sie dann auswählen, ob sie mit Servi- ettentechnik eine Flasche gestalten 8
RÜCKBLICK Mitte Januar 2019 war es wieder soweit, der Pro- jektchor startete mit einem neuen Programm. Es trafen sich für ca. 8 Wochen zwischen 40 und 50 PROJEKTCHOR Sängerinnen und Sänger wöchentlich in Hunsheim um neue Lieder zu lernen. Dieses Mal standen 3 englisch- und 2 deutschsprachige Lieder auf dem Probenplan. Unter der Leitung von Heike Klotz und Markus Dillenhöfer wurden sie mit Klavierbeglei- tung einstudiert. Im Gottesdienst am 24. März in Hunsheim wurden sie dann zum ersten Mal mit Kla- Gottesdienst wurde zur diesjährigen Jahreslosung „Suche Frieden und jage ihm nach!“ gestaltet und die Prädikantin Christine Heiden-Kriegeskotte hielt dazu eine Predigt. In Anschluss daran gab es noch ein gemütliches Beisammensein mit Fingerfood und Getränken mit allen Sängerinnen und Sängern sowie den Gottesdienstbesuchern in neuen Ge- meindehaus neben der Kirche, was sich für solche vier, Gitarre und Cajon mit viel Freude vorgetragen. Veranstaltungen besonders anbietet. Ein besonderer Auftritt folgte in dem Abendgottes- dienst am 5. April in der Marienhagener Kirche. Der Claudia Schmalenbach NEUES AUS DER OGS Das Abschlussprojekt der ange- henden Erzieherinnen Monja und Caroline kann sich sehen lassen: Gemeinsam mit einigen Kindern haben sie eine Kräuterspirale ge- baut. Deren Ertrag wird so gut wie täglich beim Mittagessen eingesetzt. Auch baulich hat sich etwas verändert; eine di- rekte Verbindung zwischen dem Gruppenraum und dem Legoraum wurde geschaffen. Zurzeit macht Tamy Behrens aus der neunten Klasse der Gesamtschule ein Praktikum für drei Wochen, um sich beruflich zu orientieren. Unsere 43 Plätze für das kommende Schuljahr sind bereits belegt. Das OGS-Team 9
AUSBLICK VORSTELLUNG PRÄDIKANTEN Mein Name ist Michael Kunz. Ich bin Gemeindere- Hallo und guten ferent und seit zwei Jahren im pastoralen Vertre- Tag, mein Name tungsdienst des Kirchenkreises tätig. ist Christine Hei- den-Kriegeskotte. In dieser Funktion werde ich überall dort einge- Wie man am Bin- setzt, wo eine Gemeinde für die pastoralen Aufga- destrich erkennen ben, also Gottesdienste, Beerdigungen, Hochzei- kann, bin ich mit ten usw. für einige Zeit eine Entlastung braucht. Thomas verheira- tet. Wir wohnen Ich bin 57 Jahre alt, verheiratet, wir haben drei er- gemeinsam mit un- wachsene Kinder und wohnen in Derschlag. serem Hund Lutz in Wehnrath – am östlichen Zipfel unserer Kirchen- gemeinde. Schon seit meinem Teenager-Alter bin ich Mitarbeiterin in unserer Kirchengemeinde und habe mich alterstechnisch voran gearbeitet. Begonnen habe ich im Kinder- gottesdienst in Wehnrath, habe Jungschar gehal- ten und im Jugendbund mitgewirkt und bin mitt- lerweile unter anderem im Seniorenkreis unserer Gemeinschaft angekommen. Besonders gerne habe ich schon immer die Bibel- arbeiten oder Andachten vorbereitet, aber leider war es mir in jungen Jahren nicht möglich eine theologische Berufsausbildung zu absolvieren. Im „hohen“ Alter von 37 Jahren hat Gott mir dazu eine Möglichkeit aufgezeigt und ich habe ein berufsbe- gleitendes Theologie-Studium am CVJM-Kolleg in Kassel besuchen dürfen. Nach drei Jahren wurde ich als Theologin/CVJM-Sekretärin ausgesegnet. Nach einigen Startschwierigkeiten habe ich an der Ausbildung zur Prädikantin der ev. Landeskirche im Rheinland teilgenommen und wurde im Feb. In den nächsten Ausgaben unseres Gemeindebriefes 2014 von Jürgen Knabe ordiniert. Seit dieser Zeit stellen sich unsere mitarbeitenden Prädikanten vor. halte ich regelmäßig Gottesdienste in unserer Kir- chengemeinde – vermehrt seit dem Zusammen- Prädikanten (lateinisch: „praedicare“ – predigen) sind schluss und auch auswärts, zusätzlich Demenz- ehrenamtliche, ordinierte Laienprediger mit einer spe- gottesdienste in der Tagespflege der Johanniter in ziellen theologischen Ausbildung. Sie sind, neben der Wiehl. Gestaltung von Gottesdiensten und Predigten, auch mit der Sakramentsverwaltung (Taufen, Abendmahl) Darüber hinaus bin ich Seelsorgerin im Johan- beauftragt. nes-Hospiz in Wiehl und engagiere mich in der lan- deskirchlichen Gemeinschaft in Wehnrath. 10
AUSBLICK Liebe Freunde und Verwandte, Fast ein Jahr ist es her seit wir unseren letzten Rundbrief schrieben. baten um Hilfe und Unter- stützung. Die Frage ist nun, CERVIN Damals haben wir damit begonnen unsere Koffer zu wie wir diesen Einrichtun- packen und es ging langsam ans Abschied nehmen gen nützlich sein können… Im Moment bin ich damit von vielen, uns lieb gewordenen, Freunden. Was alles beschäftigt, Daten zu sammeln und Abklärungen zu in der Zwischenzeit passierte, erzählen wir gerne in machen. Wir werden uns aber bewusst auf eine Regi- einem kurzen Bericht. Sara, Gabi und ich kamen am on beschränken. Die Region ist sehr klein, wenn man 22.6.18 in der Schweiz an. Halters aus Braunau luden auf Brasilien oder auch nur den Staat Paraiba schaut uns ein, für die erste Zeit bei ihnen zu wohnen, bis wir und trotzdem fast halb so gross wie die Schweiz. Bis eine geeignete Wohnung fanden. Sara hat ihre Lehre jetzt konnte ich aber nur gerade eine Handvoll Ein- als FaGe (Fachfrau Gesundheit) im August angefan- richtungen ausfindig machen. Gabi arbeitet seit No- gen und wir Eltern hatten viel Zeit fürs Einleben und vember wieder in ihrem Beruf als Krankenschwester dafür, eine Wohnung und passende Arbeitsstellen, in einem Alterszentrum. Die Arbeit gefällt ihr sehr zu suchen. Im Oktober flog ich nach Kuba, wo ich und auch der Arbeitsweg ist so kurz, dass sie meist zusammen mit einem brasilianischen Psychologen mit dem Fahrrad unterwegs ist. Ich habe ein halbe einen Kurs für Suchthelfer anbot. Die Kursteilneh- Stelle gefunden in einer Firma, die Sonnenkollek- mer hatten sehr unterschiedliche Vorkenntnissen. toren herstellt und Solaranlagen und Heizungen So hatte es unter ihnen Helfer der Rehas, Kranken- vertreibt. Ich kenne den Besitzer schon seit über 30 schwestern, Gefängniswächter, Psychologen, Ärzte Jahren. So kann ich auch weiterhin Öffentlichkeits- und sogar eine Psychiaterin. Für die Vorträge wurden arbeit für den CERVIN und Präventionsangebote in wir von einem kubanischen Arzt übersetzt, der lange Schulen machen. Für März ist ein weiterer Einsatz in in Brasilien arbeitete. Nach dem Kurs besuchten wir Kuba geplant, was auch einiges an Vorbereitung vor- noch eine Reha- Einrichtung (Bild) in der Nähe Ha- aussetzt. Debora hat eine Lehre als FABE (Fachfrau vannas und erschraken über die Armut und Einfach- Betreuung) begonnen. Rebekka und Miriam arbei- heit. Die Schüler haben alle auf der Strasse gelebt, be- ten beide im Spital. Unseren Töchtern geht es gut, sie vor sie hierher kamen und sind sichtlich dankbar, dass alle haben sich gut eingelebt in der Schweiz und sind sich jemand um sie kümmert. Während des Kurses sehr selbstständig. Ja und vor drei Wochen konnten waren wir in der UNI untergebracht und erfuhren, wir eine schöne Wohnung hier in Braunau beziehen. wie einfach die Kubaner leben und essen. Es ist nicht Wir sind noch nicht ganz eingerichtet, aber es gefällt jenes Kuba, welches die Touristen erleben. So assen uns hier sehr. Die Verbundenheit mit dem CERVIN ist wir z.B. Mittags und Abends immer genau dasselbe. noch immer sehr gross und der Kontakt hilft uns, dass Reis mit Avocados und meist gab es auch etwas Huhn unser Portugiesisch nicht ganz verloren geht. So grüs- dazu. Danach ging es für mich weiter in den Nor- sen wir herzlich und danken für alle Verbundenheit. dosten Brasiliens. Auf dem Weg dahin gab es einen Zwischenstopp von 2 Tagen in Panama, wo ich zwei Gabi und Sepp Dietsche Rehas besuchte. Sie baten um Hilfe, vor allem was die Landwirtschaft und die Produktion zur Selbstversor- gung angeht. Dann war ich für 10 Tage im Nordosten Brasiliens, wo ich an der Missionsarbeitskonferenz der Marburger Mission teilnahm. Es war ein gutes Miteinander und wir konnten einige Entscheidungen für die Zukunft treffen. Ein weiteres Ziel meines Be- suchs war eine Bestandsaufnahme, was es an REHA - Arbeiten im Sertão gibt, und wie wir dort helfen könnten. Der Nordosten ist als das Armenhaus Bra- siliens bekannt. Die Trockenheit und die Hitze (wir hatten immer zwischen 26° und 40°) machen der Bevölkerung sehr zu schaffen. Zwei REHAs, die ich besuchen wollte, hatten ihre Türen wieder geschlos- sen. Die anderen beiden, die ich besuchen konnte, 11
AUSBLICK CERVIN 2019 - EIN JAHR VOLLER UNSICHERHEIT Die großen Herausforderungen für das Jahr 2019 stellen die feuerpolizeilichen Auflagen für unsere Gebäude dar. Das bedeutet eine Investiti- on von knapp Euro 30.000.-. Wir sind verpflichtet z.B. einen großen Wassertank mit Pumpen für ei- nen Brandfall vorzuhalten. Eine andere Herausforderung betrifft unsere Kü- che. Bis jetzt werden alle unsere Lebensmittel für den Verkauf (Käse, Kokosnussküchlein, versch. Frucht- und Obstkonserven, Brot, Kuchen, Plätz- chen, etc) in der Küche hergestellt, wo auch täg- lich gekocht wird. Dies führt oft zu Konflikten und Platzproblemen. Ideal wäre eine Küche oder ein NEUZA, SOZIALARBEITERIN IM CERVIN SEIT getrennter Raum, wo die Schüler und Mitarbeiter 1999 SCHREIBT: sich ungestört der Produktion widmen könnten. Wir sparen auf eine Photovoltaikanlage. Unse- Für den CERVIN war das Jahr 2018 ein unruhiges re Stromkosten sind enorm. Mit einer eigenen und nicht gerade stabiles Jahr. Stromproduktion könnten wir die laufenden Kos- Zwei Gründe für die Unsicherheit waren der Ab- ten verringern. schied unseres langjährigen Präsidenten Sepp Besonders wichtig ist Dietsche, der nach über 24 Jahren CERVIN wie- uns die Weiterbildung der in die Schweiz zurückkehrte. Die zweite Un- der Mitarbeiter. Die sicherheit entstand durch das Auslaufen unseres uns anvertrauten Men- 5 jährigen Vertrages der staatlichen Zuschüsse. schen in der Therapie Der Vertrag lief im Monat August aus, in dem in bringen sehr kompli- Brasilien ein neuer Staatspräsident gewählt wur- zierte Lebens- und Lei- de. Bis Januar war es nicht geklärt, wie es mit der densgeschichten mit. staatlichen Hilfe weiterging. Oft kommen psychi- Der Vertrag für den Männercervin konnte zwar sche Erkrankungen zum Ende des Jahres noch unterschrieben werden, Suchtproblem dazu. Un- trat aber erst im März in Kraft. Für den Frauen- sere Mitarbeiter sollen cervin warten wir noch immer auf Antwort. geschult werden, um Die Regeln für diese Verträge sind sehr streng verständnisvoll auf die und werden überprüft. Man erhält für höchstens Schüler und Familien 50% der Plätze einen Beitrag der ca. 70% der ef- eingehen zu können. fektiven Kosten abdeckt. Momentan haben wir 40 Diese Unsicherheiten haben uns dazu motiviert, Schüler im Männercer- noch mehr unserer Produkte aus der Landwirt- vin, der Jüngste ist gera- schaft zu verkaufen. Unsere gesamte Milchpro- de 13 geworden und der duktion wird heute zu Käse verarbeitet. Der Ab- Älteste ist 66 Jahre alt. Im Frauencervin haben wir satz unseres Käses ist sehr gut. Wir haben sogar 12 Frauen zwischen 13 und 55 Jahren. nicht genug Milch, um die Nachfrage abzudecken. Im Jahr 2018 hatten wir insgesamt 275 Schüler auf- Dazu müssten wir wohl noch einige Kühe dazu- genommen. Davon im Männerprogramm 212 (Tee- kaufen. nies und Erwachsen), bei den Frauen waren es 63. 12
AUSBLICK PRÄSIDENT DES CERVIN EDSON - POLITI- REGINALDO - EIN SCHÜLER DES CERVIN SCHE SITUATION IN BRASILIEN BRICHTET Wer Brasilien von außen betrachtet, wird sich Durch Dummheit und dann auch durch Sturheit, wohl fragen, was passiert dort politisch und irrte ich jahrelang ziellos umher in meinem Le- wirtschaftlich wirklich? Wirtschaftlich geht ben. Ich kam nicht vom Fleck, obwohl ich immer es uns nicht gut. Wir sind immer noch in einer ruhelos unterwegs war. Als ich schließlich in den Rezession und haben fast 14 Millionen Arbeits- CERVIN gebracht wurde, veränderte sich lang- lose. Investoren und Unternehmer sind sehr sam etwas. Am Anfang habe ich zwar praktisch zurückhaltend, es fehlt an Vertrauen, um in nichts aufgenommen, dann begann ich mich anzu- Brasilien zu investieren. strengen und machte richtig mit im Therapie-Pro- Die Ursachen dieser Situation sind wohl in al- gramm. Mir wurde klar, dass wir im CERVIN nicht len Ländern, denen es so ergeht wie uns, sehr nur lernten, wie man ohne Drogen lebt, sondern ahnlich: wenig Investitionen wegen zu großen auch, wie an unserm Charakter gearbeitet wur- Unsicherheiten, korrupte Politiker, Verlust an de. Nach dem ich das normale Programm von 6 Monaten abgeschlossen hatte, bat ich aus zwei Gründen darum, noch einige Zeit als Freiwilliger im CERVIN zu bleiben. Erstens musste ich mein Leben draußen nochmal überdenken und neu or- ganisieren. Zweitens war ich einfach sehr dank- bar und wollte etwas davon zurückgeben, was ich hier bekommen habe. So kam in mir der Wunsch auf, dass auch ich anderen helfen könnte, weil ich selber Hilfe erfahren hatte. Ich fand Bestätigung in dieser Aufgabe und blieb darum mehr als ein ganzes Jahr als Freiwilliger. Sicher habe ich noch viel zu lernen. Aber ich merke täglich, dass wenn ich anderen helfe, ich mir auch selbst etwas Gu- tes tue. Heute, nach gut einem Jahr als Freiwilli- ger, wurde ich als Nachtwächter eingestellt. Jetzt habe ich eine Anstellung mit allen Rechten und, was mir wirklich Freude bereitet. Ich bin Gott Glaubwürdigkeit der staatlichen Institutionen, sehr dankbar für diese Chance. Skandale, oft bleiben Kriminelle unbestraft, usw. Sicher kann sich die aktuelle Situation Reginaldo Nunes – 25.04.2019. Brasiliens verbessern. Aber dazu genügen allei- ne die Anstrengungen der Unternehmer nicht. Wenn sich in der Regierung nichts ändert, ist es unmöglich. Bei den Wahlen 2018 gewann der rechtsext- reme Jair Bolosnaro, auch wenn er sehr wenig Unterstützung der politischen Parteien erfuhr. Das Volk hatte nach 16 Jahren Arbeiterpartei- regierung einfach genug von Korruptionsskan- dalen und Politikern, die nur an sich selber den- ken. Noch sehen wir nach seinem Amtsantritt keine großen Veränderungen, aber das Land steht vor wichtigen Entscheidungen, die unser Parlament in den nächsten Monaten zu treffen hat. 13
AUSBLICK ... WAS UNS HILFT, IST DER KONTAKT MIT DEUTSCHEN FAMILIEN ... GESPRÄCH MIT FADI UND OLA ÜBER DAS FA- Familien zusammen. Die Nachteile dieser Situati- MILIENLEBEN IN SYRIEN UND IN DEUTSCH- on: Es wurde kein deutsch gesprochen, man konn- LAND te sich nicht helfen, sich zu integrieren. Das war für uns verlorene Zeit. Fadi Al Hennawi und Ola Sheikr sind seit 3 1/2Jah- ren in Deutschland. Ihre Tochter Leen ist 13, Sohn Habt ihr auch schlechte Erfahrungen gemacht? Johannes 10, Milan wird im Sommer 2. Sie sind Selten. Schlimm war für uns das Misstrauen, gut integriert: Die Kinder kommen in der Schule wenn Leute meinten, wir seien eine Risikoquelle. zurecht, Fadi hat eine seinem Studium entspre- chende Arbeit und Ola besucht ab Sommer einen Welche Unterschiede seht ihr bei der Erziehung der Sprachkurs, wenn Milan im Kindergarten ist. A1 Kinder? Niveau hat sie bereits, auch ohne Sprachkurs. Besonders schwierig ist für uns die Herausforde- Wir sprachen mit ihnen über das Leben als Fa- rung, wenn die Kinder älter werden und viel al- milie in Syrien und lein unterwegs sind. Welche Freunde haben sie? Deutschland. Sind die Familien gut, die sie besuchen oder sind sie dort schlechten Einflüssen ausgesetzt, z.B. im Was war für euch als Fa- Umgang mit ungeeigneten Filmen oder Drogen? milie wichtig, als ihr nach Das Problem hätten wir in Syrien sicher auch, Deutschland kamt? aber weniger als hier. Leben ohne Angst! Wir wollten unsere Kinder In den arabischen Ländern ist der Zusammenhalt in schützen, ihnen eine der Großfamilie ja viel größer als hier. Vermisst ihr gesicherte Zukunft das? und eine gute Bildung Wenn nach dem Wochenende die Kinder in der zukommen lassen. Da- Schule berichten, was sie mit den Großeltern für haben wir uns Zie- unternommen haben, ist unser Sohn oft traurig, le gesetzt: schnell die deutsche Sprache lernen, dass wir als Familie allein sind. Viele Familien sind beruflich Fuß fassen und Kontakte zu anderen hier einsam. Deshalb ist uns auch der Kontakt zu knüpfen! Der Umgang mit deutschen Familien deutschen Familien so wichtig. hat uns sehr geholfen: Leute, die uns eine Chance In Syrien lebten wir auch mit Eltern und Ge- gaben und uns vertrauten. Sie helfen uns immer schwistern nahe beieinander. Das hatte Vor- und und unterstützen uns, um die Schwierigkeiten zu Nachteile. Der Zusammenhalt war groß, man überwinden. In guten und schlechten Zeiten neh- nahm Anteil an dem Geschick der anderen. Jedes men sie Anteil, insbesondere, als wir unser dritter Fest wurde groß gefeiert. Das vermissen unsere Kind Milan bekommen hatten. Wir fühlten uns Kinder hier auch. Feste wie Silvester oder Ostern tatsächlich wie mit unserer Familie verbunden mit vielen Familien und buntem Programm zu fei- Hoffnung ist für uns ein wichtiges Wort! ern war üblich. Aber auf der anderen Seite: Im ersten halben Jahr Andererseits gab es wenig Privatsphäre. wohnten und lebten wir nur mit ausländischen Die Eltern hatten während der Veranstaltungen 14
AUSBLICK und Feiern keine Zeit für sich: Sie waren immer Ola: Wir möchten uns auch gern einbringen: Mei- beschäftigt mit den Kindern oder für viele Leute ne Mitarbeit bei der Aktion „Griffbereit“ macht zu kochen. mir sehr viel Spaß. Gerne würde ich mit anderen Frauen kochen: Einen Kochkurs anbieten mit sy- Die Großfamilie mit ihrer starken Hierarchie be- rischer Küche und evtl. auch deutsche Gerichte stimmte ja oft die Weichenstellungen des Lebens bis mit anderen kochen. Manchmal kommt Johannes hin zur Partnerwahl. Habt ihr das auch so erlebt? aus der OGS und möchte, dass ich die Gerichte Das ist in den konservativen Familien mit anderen auch zubereite, aber ich kenne sie nicht. religiösen und ethnischen Hintergründen stärker ausgeprägt und in den Dörfern noch extremer als Fadi & Ola: Schließlich würden wir sagen: Dank in den Städten. Wir als Drusen – wie Christen – der Hilfe von Staat, Gemeinde, Kirche und Freun- hatten wesentlich mehr Freiheiten. den konnten wir die Hindernisse überwinden und den Übergang von der Krise zum normalen Leben Was wäre noch wichtig zu sagen? schaffen. Dafür sind wir dankbar. Das Leben in Deutschland hat für Familien viele Unser Ziel ist es, eine aktive und produktive Kom- Vorteile: Gesunde Umwelt, kontrollierte Lebens- ponente in der deutschen Gesellschaft zu sein mittel, genügend Medikamente und eine gute und ein Teil ihrer Gunst zurückgeben zu können. Versorgung, z. B. bei dem Verlust des Arbeits- Sie verdient allen Respekt und Wertschätzung. platzes oder bei Krankheit oder Tod. Und, was am wichtigsten ist: Das Leben in Frieden, ohne Angst Vielen Dank für das Gespräch. vor Krieg und Bomben. Das Gespräch führte Martha Torkler KOCHSPASS MIT SYRISCHER UND DEUTSCHER KÜCHE Ola Sheikr und Heike Stützle laden ein zum gemeinsamen Kochen. Ort: Gemeindehaus Hunsheim Termine: 4. Juni und 2. Juli Zeit: 18-20 Uhr Unkostenbeitrag: Lebensmittelumlage Anmeldung bei: Ola Sheikr 0151 7109 474 Heike Stützle 02296 900 935 oder Martha Torkler 0151 6462 7952 15
WEITBLICK SPENDENAKTION FÜR „ÄRZTE OHNE GRENZEN“ Es ist immer gut, mal über den eigenen Tellerrand zu beteiligt haben, herzlichen Dank. schauen. Manchmal entdeckt man dann, dass man Ärzte ohne Grenzen unterstützt damit eine Initiative mit einfachen Mitteln andere unterstützen kann, auf der Insel Lesbos in Griechenland. In einem Flücht- denen es sehr viel schlechter geht. Die Empfänger lingscamp, das für 3000 Menschen ausgerichtet ist, freuen sich dann u.U. nicht nur über die finanzielle warten 9000 Geflüchtete darauf, endlich weiterrei- oder materielle Zuwendung, sondern auch über die sen zu dürfen. Die Menschen leiden unter Gewalt, Wertschätzung ihrer Aktion und die Solidarität. Krankheiten breiten sich aus und die Hoffnung auf Die Flüchtlingshilfe hat aus dem Grund bei dem Fest ein besseres Leben schwindet an jedem Tag. am Ende der Seminarreihe um Spenden für „Ärzte Ärzte ohne Grenzen betreut außerhalb des Lagers ohne Grenzen“ gebeten. Eine Sonntagskollekte und eine Krankenstation, um die Menschen mit ihren kör- eine Zuwendung von unserem Bürgermeister Herrn perlichen und seelischen Verletzungen und Krank- Gennies sowie ein Beitrag des Chores Schemmer- heiten zu helfen. Im Internet kann man sich ausführ- hausen und den Teilnehmern einer Seminarreihe lich über die Arbeit der Organisation informieren. Es der Ev. Akademie in Meißen haben den Betrag auf- lohnt sich. gestockt, so dass wir 1208,95€ an „Ärzte ohne Gren- zen“ überweisen konnten. Allen Spendern, die sich Das Team der Asylhilfe NOTFALLSEELSORGE – MEHR ALS NUR HÄNDCHENHALTEN Auch im Oberbergischen Kreis gibt es Notfallseel- Die beiden Kirchen tragen die Notfallseelsorge sorge. In allen Städten und Kommunen steht sie zur gemeinsam, die meisten Notfallseelsorger en- Verfügung, wenn Menschen plötzlich in eine Krise gagieren sich ehrenamtlich und unterliegen der geraten. Wie schnell das gehen kann: Unfälle und Verschwiegenheit. Zugerüstet und begleitet wer- schlimme Ereignisse geschehen von jetzt auf gleich. den sie durch Koordinatoren, die in schwierigen Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger wer- Situationen auch unterstützen. den von der Feuerwehr, dem Rettungsdienst oder Ein Förderverein unterstützt die Notfallseel- der Polizei benachrichtigt. Sie sind für Menschen sorger und hat die Anschaffung eines Einsatz- in Krisen da und versuchen, da etwas Stabilität zu- fahrzeuges bezahlt, Feuerwehrmänner fahren rückzubringen, wo die Welt aus den Fugen gerät. es ehrenamtlich. In manchen Einsätzen fehlt ein Das ist oft mehr als nur »Händchenhalten«. Wenn Dach über dem Kopf oder ein Rückzugsraum, die Rettungsdienste gehen, bleiben sie da, so dass dann kann der »Bulli« zum Einsatz kommen. man nicht allein bleibt. Sie wissen auch Antwor- Mehr über die Arbeit der Notfallseelsorge erfah- ten auf die häufigsten Fragen in solchen Situatio- ren Sie auf den Seiten des Fördervereins unter nen und helfen, wieder etwas festen Boden unter www.nfs-obk.de oder einfach den QR-Code scan- die Füße zu bekommen. Manchmal ist auch ein- nen. fach nur dran, der Verzweiflung nicht das letzte Wort zu lassen. Marc Platten 16
WEITBLICK SOMMERZEIT - REISEZEIT sich die Örtlichkeiten über einen längeren Zeit- raum an, wissen wann wir in den Urlaub, für uns die schönste Zeit im Jahr, fahren ... es ist dann auch die schönste Zeit für sie, da sie viel Zeit haben … Wir posten unsere Urlaubsbilder um das Urlaubsgefühl mit allen unseren Freunden und Bekannten zu tei- len, dabei teilen wir diese auch mit den Einbrechern. So wissen sie, dass wir nicht gleich aufwachen und sie abschrecken werden. Viele von uns sind derzeit mit der Planung der schönsten Jahreszeit beschäftigt, nämlich der Ur- laubszeit. Auch wenn die Vorfreude groß ist, ein kleines mulmiges Gefühl begleitet uns dabei. Was ist mit dem „Hab und Gut“ welches wir für die Ur- laubszeit zurücklassen? Wir hören ständig in den Medien dass in Deutsch- land alle 2 bis 3 Minuten eingebrochen wird, das macht uns nachdenklich. Natürlich haben wir uns mit Sicherheitsschlössern und Fensterverrieglun- gen ausgestattet, doch diese erschweren nur den Was lernen wir daraus? Die Reisefreude und das Zugang zu unserem Zuhause, ganz verhindern kön- Urlaubsgefühl sei Ihnen herzlich vergönnt, aber – nen sie den Einbruch nicht. es ist doch auch schön, nach der Rückkehr aus dem Es geht um den Faktor Zeit, wenn jemand in unsere Urlaub die Urlaubsbilder mit Freunden und Be- Privatsphäre einbrechen möchte! Ihn werden diese kannten anzuschauen und das schöne Urlaubsge- Sicherungsmaßnahmen abschrecken, da er oder fühl zuhause noch länger zu genießen. sie viel Zeit braucht um diese zu überwinden! Doch Wie auch immer sie sich entscheiden, wir wünschen was ist wenn er die Zeit hat? Ihnen in ihrem Urlaub Ruhe und Erholung, und dass Heute sind die Einbrecher multimedial, schauen Sie nicht zum Tippgeber für ‚Böse Buben‘ werden. UND NACH DEM URLAUB ... ... müssen wir leider unsere Kirche in Marienhagen Bevor da was passiert, müssen wir handeln. Des- für etwa zweieinhalb Monate schließen. halb bitte vormerken, dass in der Zeit vom 02. September 2019 bis etwa Mitte November Die schon länger anstehenden Restaurierungsar- kein Gottesdienst in der Bunten Kirche stattfindet. beiten an den Freskomalereien bzw. den Zwischen- Diese finden in der genannten Zeit im Gemeinde- putzen, dulden jetzt keinen weiteren Aufschub. haus statt. 17
KINDERGARTEN „UNTERM SCHIRM“ VATER, MUTTER, KIND. FAMILIE ZU SEIN WAR UND IST DOCH EIN laden, einen Platz in der Gemeinde zu finden. WENIG MEHR ... Unsere Stärke hier in Drespe liegt in der sehr en- „KINDER MÜSSEN MIT ERWACHSENEN gen Zusammenarbeit, dem sehr guten Kontakt SEHR VIEL NACHSICHT HABEN.“ zur Kirchengemeinde, sowie der Umgebung und ANTOINE DE SAINT-EXUPÉRY der von hoher, persönlicher Integrität geprägten Arbeitsweise. In der heutigen Zeit sind wir als Kindertagesein- Als Leiterin der Einrichtung liegt es mir beson- richtung ein ganzes Stück weit mehr mit Teil des ders am Herzen, dass sich alle, Groß und Klein, Familiensystems als noch in den 80/90er Jah- bei uns willkommen fühlen. Kinder, Mitarbeiter, ren. Kinder verbringen im Durchschnitt mehr Eltern & Gäste sollen spüren, dass unser Mitein- Zeit außer Haus. Im Vergleich zu anderen Kin- ander durch das stete Festhalten an den christli- dertagesstätten sind wir sehr ländlich gelegen. chen Grundwerten geprägt ist. Mir ist es wichtig, Der Reichshof erstreckt sich flächenmäßig über dass wir in unserer immer schnelllebigeren Zeit ein sehr großes Gebiet; unser Einzugsgebiet ist den Fokus für das wirklich Wichtige nicht ver- relativ weit gefasst. Die Kinder kommen aus 19 lieren. Wir wollen es schaffen, Beständigkeit zu verschiedenen Dörfern zu uns. Nur eine Familie leben und die richtigen Prioritäten zu setzen. in der Elternschaft kann unsere Einrichtung zu Ich erlebe in den vergangenen 6 Jahren meiner Fuß erreichen. Aktuell betreuen wir59 Kinder in Leitungstätigkeit bei uns einen starken Wandel 3 altersgemischten Gruppen. Das Anliegen der in den Bedarfen der Familien. Unser Leistungs- Landesregierung, die Familien in ihrem sozialen angebot wurde daher an vielen Stellen neu aus- Gefüge zu unterstützen, entspricht seit Errich- gerichtet: tung unseres Kindergartens u. a. auch denen in • Änderung der Öffnungszeiten von 35 auf 45 unserem Leitfaden festgeschriebenen Grund- Wochenstunden sätzen. • Organisation einer warmen Mahlzeit am Mittag für alle Kinder Unser Bild vom Menschen, was wir im Herzen • U3-Betreuung/konzeptionelle Neuausrich- tragen, entscheidet darüber, wie wir miteinan- tung und Erweiterung der leben, reden, lernen, handeln und unsere • Errichtung einer zusätzlichen Gruppe im Kinder mit ins Leben nehmen. So beginnt auch Gemeindehaus jeder pädagogische Ansatz mit der Einstellung • Konzeptionelle Neuausrichtung der Arbeit zum Menschen. Wir glauben, dass jeder Mensch mit den Schulanfänger-Kindern von Gott als wertvolles Geschöpf geschaffen • Beginn von Inklusion und Teilhabe (konzepti- und gewollt ist. Es ist uns bewusst, dass jedes onelle Erweiterung) Kind aus seinem eigenen Umfeld kommt und • Intensive Kooperation mit einer logopädi- seine eigene Prägung mitbringt. Das gemeinsa- schen Praxis me Leben im Kindergarten soll dabei unterstüt- • Neue Struktur der Elternarbeit/Elternge- zen, den Anforderungen seines Lebens gerecht spräche zu werden. Unsere Türen stehen für alle Kinder • Neue Kommunikationsstrukturen offen. Wir schauen nicht auf Konfession, Glaube oder Weltanschauung der Familie. Wir erwar- Seit 2008 sind wir zudem Familienzentrum und ten aber, dass die Grundlagen und Ziele unserer haben uns das Thema „Familie“ somit sozusagen Arbeit Akzeptanz finden. Unser besonderes An- offiziell mit auf unsere Fahne geschrieben. liegen ist es, Eltern nach der Taufe ihrer Kinder zu unterstützen, diese im christlichen Glauben Wir zu erziehen. Das Miteinander soll helfen, den • beraten und unterstützen Glauben ans Herz zu legen und ihn wachsen zu • verfügen über Kooperationspartner lassen. Wir wollen alle Kinder und Familien ein- • organisieren besondere Aktionen 18
KINDERGARTEN „UNTERM SCHIRM“ • fördern alle wichtigen Kompetenzen, nerschaft. Zum Führen von gut gelingenden El- • begleiten die uns anvertrauten Kinder ganz- terngesprächen und des Entwickelns eines gut heitlich bei ihrer Entwicklung strukturierten Plans zur Begleitung und Förde- • bieten Eltern- Infoveranstaltungen an rung jeden einzelnen Kindes, ist die Gestaltung • können Hilfen vermitteln des Prozesses auf der Beziehungsebene Basis • sind Ansprechpartner für Fragen allen Arbeitens. • vermitteln Babysitter Bei den nun teils doch sehr „fachlich-professi- • sind Partner im Erziehungs-Alltag onellen“ Schilderungen soll nun nicht der Ein- • öffnen unsere Tür für Groß & Klein druck entstehen, dass bei uns allein der Ver- stand Maßgabe des Handelns ist. Mit Kindern Wir wollen mit den Kindern unterwegs sein unterwegs sein ist eine Herzensangelegenheit. und unser Handeln und unsere Schwerpunkte Wie Fröbel schon feststellte: „Erziehung ist stets neu hinterfragen und evaluieren. Auch Beispiel und Liebe.“ Elternarbeit hat in unserem Alltag einen hohen Nicht am Ziel, aber auf dem Weg und immer in Stellenwert. Um an dieser Stelle eine effektive Bewegung ... und gelingende Zusammenarbeit möglich zu „Ihr seid Gottes geliebte Kinder, daher sollt ihr machen, sind eine große Offenheit und ein sehr in allem seinem Vorbild folgen.“ Epheser 5 tolerantes Denken nötig. Voreingenommenheit Dessen sind wir uns bewusst. An dieser Stelle und Vorurteile, Projektion eigener Wertvor- bin ich sehr dankbar, Teil eines sehr einsatz- stellungen sind hinderliche Faktoren, die blo- freudigen, motivierten, kompetenten und ei- ckieren und Prozesse in eine Richtung lenken, genständigen Teams zu sein. die nicht zielführend ist. Die Gestaltung der Zusammenarbeit von Kindergarten und Eltern- Kerstin Ehlert haus ist mir ist ein großes Anliegen. Ich lege Wert auf eine respektvol- le, gleichwertige und wohlwollende Art der Kommu- nikation. Ich bin der persönlichen Überzeugung, dass man durch das eigene Verhal- ten so viel Einfluss nehmen kann, dass ein Miteinander gut gelingen kann. Als „guter Dienst- leister“ sind wir zur Freundlich- keit verpflichtet und immer dafür zuständig, Hal- tung und Ruhe zu bewahren. Auch in Bezug auf eine gut gelingende Erziehungspart- 19
KINDERGARTEN „UNTERM SCHIRM“ ERLEBNIS PUR. Wir erleben momentan eine ganze Menge. Im denen Forscher-AG’s haben Jahr unserer Rezertifizierung haben wir uns, stattgefunden, Auch die wie bereits in der vergangenen Ausgabe er- Forscher-Kids waren wie- wähnt, ganz dem Thema „Forschen, Staunen der da. In einer sehr ange- und Entdecken“ gewidmet und werden dies nehmen Atmosphäre wurde auch noch eine ganze Weile so tun. Anbei nun experimentiert. Luft & Was- mal eine ganze Menge ser, eine spannende Angele- an Bildern, da diese be- genheit. kanntlich mehr sagen Außerdem stand wieder als 1000 Worte… Es der Oma/Opa-Nachmit- finden sich hier Ein- tag an. Geladen hatten wir drücke von folgenden dieses Mal zur „Bergischen Aktionen. Die verschie- Kaffeetafel nach Dresper 20
KINDERGARTEN „UNTERM SCHIRM“ Art“. Immer wieder schön. Immer wieder lecker. Dankbar für jeden einzelnen Tag schauen wir alljährlich auf die Projekttage in der Passions- zeit zurück. Es ist ein Geschenk, den Kindern die Geschehnisse auf diese Art und Weise zu vermitteln und sie fest in den Gedanken zu ver- ankern. TERMINE Juni 03.06. Mitarbeiter-Ausflug Kiga geschlossen 12.06. vormittags Puppenbühnenfestival der Polizei (Schulanfänger) 12.06. 14.00 Uhr Elterncafé zum Thema „Eingewöhnung“ 14.06. 11.30 Uhr Wochenabschlussgottesdienst 19.06. 8.45 Uhr Schulschnuppern in Hunsheim Treffen vor Ort 21.06. Brückentag nach Fronleichnam Bedarfsgruppe 26.06. 14.00 Uhr Elterncafé zum Thema „Auftanken, aufatmen“ 28.06. 11.30 Uhr Wochenabschlussgottesdienst Juli 01.07. 18.00 Uhr Schultütenbasteln 05.07. Schulanfänger-Ausflug Kiga geschlossen 10.07. 17.00 Uhr Gottesdienst zur Verabschiedung der Schulanfänger 19.07. letzter Kiga-Tag Ende 13.00 Uhr Sommerferien: 22.07. – 12.08. Erster Kiga-Tag: 13.08. Aufnahme der Kiga-Neuanfänger ab dem 14.08. KONTAKT Ev. Kindergarten Unterm Schirm 02296 8961, Kerstin Ehlert
WEITBLICK DIAKONIE ‚MEMORY‘ – GRUPPE MARIENHAGEN Am 07. März 2019 ging die Memory-Gruppe der Diakonie im neuen Gemeindehaus in Mari- enhagen an den Start. Mit einem kleinen Imbiss begrüßten Daniela Völler und Geraldine Loewen- guth, die zuständigen Gruppenleiterinnen, die erste Teilnehmerin Dagmar Gallon. Seit dem Beginn treffen sich, jeweils dienstags und donnerstags von 09.00 Uhr bis 14.00 Uhr, im Schnitt 6-7 zu betreuende Menschen in der Gruppe. Herzlichen Dank an die Diakoniestation für die Einrichtung dieser Gruppe und im Besonderen an Daniela und Geraldine für ihr segenreiches En- gagement. Horst Rau ZEICHEN SETZEN SOMMERSAMMLUNG DER DIAKONIE VOM kann, sucht er aber immer noch vergeblich. 22. JUNI BIS ZUM 13. JULI 2019 Hella R. (61) bekommt mit, wie sich ihre Nach- barschaft verändert. Fußläufig gibt es seit Jahren Hartmut S. (78) hat sich seinen Ruhestand anders keine Lebensmittelgeschäfte mehr, nur noch die vorgestellt. Nach dem Tod seiner Ehefrau lebt er Supermärkte am Ortsrand. Das letzte Café öffnet allein. Seine Kinder sind schon vor Jahren wegge- lediglich bei Trauerfeiern und die neu zugezoge- zogen, der Arbeit wegen. Nun muss er sich ganz nen Nachbarn sprechen fremde Sprachen. allein um das viel zu große Einfamilienhaus und Vier Beispiele, vier Schicksale, die exemplarisch den Garten kümmern. Das fällt ihm zunehmend für viele andere Menschen in unserem Land ste- schwerer. hen. Vier Menschen, bei denen die Diakonie ZEI- Kathi B. (37), Mutter von drei Kindern, lebt in CHEN SETZEN will und Hilfe anbietet. Einrich- einer dringend renovierungsbedürftigen 2-Zim- tungen der Diakonie beraten, unterstützen und mer-Wohnung. Der Schimmel an den Wänden engagieren sich für „Faires Wohnen für alle“. setzt ihrer Gesundheit zu. Ihr fehlt aber die Kraft, Da gibt es Wohnpatenschaften oder Wohnschu- das Geld und das Wissen, was sie tun muss, damit len in Kirchengemeinden, die ältere Menschen die Wohnung renoviert wird. in zu großen Wohnungen zusammenbringen mit Armin K. (24) hat Jahre lang in einer Werkstatt für Jüngeren, die dringend eine Bleibe suchen. Die Behinderte gearbeitet und in einer Wohngruppe Wohnberatungsstellen der Diakonie beraten der Diakonie gelebt. Nun hat er einen neuen Ar- Mieter auch in schwierigen finanziellen Situa- beitsplatz bei einem Schreiner gefunden. Eine tionen und organisieren Hilfen. Verschiedene eigene barrierefreie Wohnung, die er sich leisten diakonische und kirchliche Einrichtungen bau- 22
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