Ausgabe November 2019 - Classic Computing

Die Seite wird erstellt Robert Krause
 
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Ausgabe

                                                                                  November 2019
                                         gen Einbringungen. Nun aber genug
                                         der langen (Vor-) Worte. Viel Spaß
Da sind Sie ja wieder. Sicher sitzen     beim Lesen der vorliegenden Ausga-
Sie gerade vor dem Computer und          be des Hypercard Macintosh Fanzi-
lesen diese, frische, Ausgabe des
                                         ne.
Hypercard Macintosh Fanzine. Und
wahrscheinlich gerade in der Mit-
tagspause - auf Ihrer Arbeit. Tja, wa-
rum auch nicht. Der Zweck heiligt die
Mittel. Das Christfest nähert sich mit
schnellen Schritten und wieder ist ein
Jahr vergangen. Erstaunlich, wie
schnell die Zeit vergeht.
Im März ist die erste Ausgabe er-
schienen. Gedacht - daher auch der
Name - war das Hypercard Macin-
tosh Fanzine als Disketten-Magazin
für klassische Macintosh-Rechner.
Offenbar kommt das Format nicht so
gut an oder es macht zu viel Arbeit,
das Image am echten Macintosh zu         Was ist klein, trägt grüne Haare und      und dann auf ein Lemming. Sofort
verarbeiten. Daher erscheint diese       läuft in Gruppen immer geradeaus,         fängt es an, sich steil nach unten in
Publikation wieder als bewährtes         auch wenn es den sicheren Tod be-         den Boden zu graben. Und zwar so-
PDF-Dokument.                            deutet? Lemminge. Wie bitte? Seit         lange, bis der Boden unter den Fü-
                                         wann Nagetiere grüne Haare haben?         ßen weg ist (ja, die kleinen Dinger
Als Basis kommt ein LC bzw. LC III
                                         Es scheint, als hätten Sie früher im      sind zwar unheimlich knuddelig, aber
und RagTime 3.2 zum Einsatz. Ein
                                         Informatik-Unterricht nicht aufge-        dafür umso dümmer...).
ebenso bewährtes Gespann. Sehen
                                         passt. Selbstverständlich handelt es
Sie die Wahl des "Transport-Medi-                                                  Wenn Sie dann nicht einen Blocker
                                         sich dabei um Lemminge. Beweis
ums" als Umfrage. Die Download-                                                    abstellen, werden alle anderen fol-
                                         gefälligst? Dann werden Sie einen
Zahlen sollen nämlich zeigen, wie es                                               gen und sich in das Loch stürzen.
                                         Blick auf die Screenshots.
weiter gehen wird. Als Disk-Ausga-                                                 Hierbei sollte man ebenfalls beden-
be, oder als PDF.                        Der Spielehit "Lemmings" erschien         ken, dass Lemminge einen Sturz aus
                                         zu Beginn der 1990er Jahre von            großer Höhe nicht überleben. Pech
Wenn wir schon bei Umfragen sind.
                                         DMA Design bzw. Psygnosis für na-         gehabt. Die Herausforderung besteht
Die Leserbrief-Ecke hat noch keine
                                         hezu allen Systemen. Und dazu ge-         also, in einem bestimmten Zeitlimit,
einzige Zuschrift erhalten. Nicht ein-
                                         hört gottseidank auch der 68k-Macin-      mit einer begrenzten Anzahl von
mal der versuchte Start einer regen
                                         tosh. Der Sinn und Zweck ist schnell      Spezial-Fähigkeiten, einen vorgege-
Leserdiskussion in der letzten Aus-
                                         erklärt. Sie steuern eine Gruppe der      benen Prozentsatz der kleinen Tier-
gabe konnte etwas Schwung in das
                                         seltsamen Geschöpfe durch ver-            chen ins Ziel zu dirigieren. Hört sich
Redaktions-Email-Fach bringen.                                                     zwar simpel an - im weiteren Spiel-
                                         schiedene Levels. Die laufen - wie
Dort liegt noch immer meterhoher         bereits erwähnt - immer gerade aus.       verlauf haben Sie aber ziemlich harte
Staub. Helfen Sie beim Sauberma-         Bis Sie auf ein Hindernis treffen oder    Nüsse zu knacken. Soweit zum
chen und legen Sie sich in die Ta-       in den Tod stürzen. In jeder Runde        Spielprinzip. Kommen wir zum tech-
sten: 68kmac@web.de lautet der           haben Sie eine bestimmte Anzahl           nischen Aspekt.
Empfänger. Nichts wie her mit Ih-        von "Fähigkeiten" zu vergeben. Sie
ren Anregungen, Kritiken und sonsti-     klicken auf ein Icon (z. B. buddeln)
Die Grafik (es werden s/w oder 256-     Puzzle-Spaß kommen, sollte Ihr Mac
Color-Modi unterstützt) ist superb.     eine Festplatte besitzen, da das
                                                                                            Lemmings
Die Nager sind wesentlich größer        Spiel zu groß für eine Diskette ist.
und Detailreicher, als z. B. am Amiga   Und jetzt los! Spielen bis die Maus-            Presage/Psygnosis
oder Atari ST. Dazu kommt, dass im      kugel glüht!
Spiel der Amiga-Soundtrack dudelt.                                                           Puzzlespiel
Eine außerordentlich gelungene                                                              CPU: 68000+
Kombination.
                                                                                       RAM: 1 MB oder höher
Das Spiel läuft auf allen 68000er-
Macs mit 1 MB Speicher. Es wird so-                                            Grafik: 512/640er Auflösung, s/w oder
                                                                                            256 Farben.
wohl die 512er, als auch die 640er
Auflösung unterstützt. Idealerweise                                              Festplatte ist unbedingt notwendig.
empiehlt sich der Einsatz eines Farb-
                                                                                             System 6+
Macintosh, sowie einem 68020-Pro-
zessor oder höher. Ach ja... damit                                                             95%
Sie in den Genuss des fröhlichen

                                                                                                    Super!

                                                                                            Lemmings macht einfach
                                                                                           Spaß. Die Grafik, die witzi-
                                                                                           gen Animationen und der
                                                                                              absolut coole Amiga-
                                                                                            Soundtrack machen aus
                                                                                            Lemmings einen Hit. Ein
                                                                                             Muss auf der Harddisk.

             Mit Minus und Plus bestimmten Sie, wie schnell die Lemminge ins Spielfeld purzeln. Beginnen
             Sie langsam. Steht Ihr Lösungsweg, dann erhöhen Sie die Rate bis zum Maximum. Halten Sie
             zusätzlich Shift gedrückt, wird das Spiel beschleunigt. Ideal, um Wartezeiten zu überbrücken.
             Der Climber klettert Wände hoch - kann dann aber ggf. tief fallen. Den Sturz in den Tod verhin-
             dert der "Floater". Er wirkt wie ein Fallschirm. Der Bomben-Lemming explodiert nach Ablauf
             von fünf Sekunden. Mit dem Treppenbauer können Sie Abgründe überbrücken oder unter-
             schiedlich hohe Ebenen verbinden. Der Basher gräbt stur gerade aus, während der Miner
             schräg nach unten hackt. Es folgt nur noch der Buddler, der gerade aus nach unten schaufelt.
             Die beiden Pfötchen pausieren das Spiel, während der Atompilz eher als Notbremse zu verste-
             hen ist, wenn man sich total verfranzt hat.
Oben: Lemmings am s/w-Mac
 Rechts: In Farbe ein wahrer Au-
 genschmaus.

Am Macintosh existieren noch zwei
weitere Lemmings-Versionen. "Oh
No, more Lemmings" und "Holiday
Lemmings". Am Prinzip hat sich
nichts geändert - der Spielspaß ist
garantiert.
Mit Populous landete Bullfrog schon       darf man seinen Gott auch noch up-          Damit kommen wir auch schon zum
vor 30 Jahren einen Hit. Und wie es       graden. Das heißt, die Zaubereien im        wunden Punkt. Konnte man in Teil 1
im Leben so ist, einem Hit folgt im-      ausgewählten Bereich werden mäch-           noch zwei Macs via LocaTalk kop-
mer eine Fortsetzung. Warum sollte        tiger.                                      peln, damit sich zwei menschliche
diese Weisheit am Computer nicht                                                      Spieler miteinander messen konnten,
                                          Der Computer beginnt recht träge.
Anwendung finden? Mit Populous II                                                     so scheint es diese Option im Nach-
                                          Erst etwa ab Level 100 kommt
beweisen die Mannen um Peter Mo-                                                      folger nicht zu geben. Die Untersu-
                                          Schwung in die Sache. Damit man
lyneux ihr Können erneut. Reicht es                                                   chung der Programmdaten via Res-
                                          nicht immer von vorne beginnen
wieder für Top-Bewertungen? Spielte                                                   Edit hat zwar gezeigt, dass es den
                                          muss, darf man zum Einen sein Spiel
der Vorgänger noch in einer eher                                                      Koppel-Dialog auch hier gibt - er
                                          speichern, zum Anderen auch per
mittelalterlich angehauchten Welt, so                                                 lässt sich aber nicht aufrufen.
                                          Passwort fortsetzen. Die Soundeffek-
verschlägt es den Spieler nun ins al-
                                          te gehen in Ordnung, können aber            Schade - denn ein Zweispieler-Mo-
te Griechenland. Man darf sich in
                                          etwas nerven.                               dus wäre genau das fehlende I-Tüp-
1.000 Spielrunden mit diversen Göt-
                                                                                      felchen gewesen. So reicht es - trotz
tern messen, bis man Zeus gegenü-         Musik gibt es keine - man vermisst
                                                                                      der zahlreichen Verbesserungen -
bersteht.                                 sie auch nicht. Grafisch ist die Mac-
                                                                                      nicht zum Hit. Knapp daneben ist
                                          Version den anderen Portierungen
Allerdings werden unterschiedlich                                                     trotzdem vorbei. Das soll aber nicht
                                          voraus. Zwar gibt es auch hier nur
viele Runden übersprungen, je bes-                                                    heißen, dass Sie an Populous II so
                                          16-farbige Hausmannskost, aller-
ser Ihre erzielte Leistung war. Dabei                                                 einfach vorbeikommen. Ein Spiel-
                                          dings in einer höheren Auflösung
hat sich das Spielprinzip nicht geän-                                                 chen lohnt sich immer.
                                          (512x384 bzw. 640x480 Punkte).
dert. Es gilt Land einzuebnen, damit
                                          Das kann zwar auch die DOS-VGA-
das eigene Völkchen Platz zum Sie-
                                          Version, dann aber in einer anderen
deln hat. Je mehr Land, desto mehr
                                          Darstellung, die recht gewöhnungs-
Häuser, desto mehr Einwohner. Und
                                          bedürftig erscheint.
je größer der Stamm ist, desto mehr
Mana (Zauberkraft) erhält der gott-       Halten wir also fest: Der zweite Teil
gleiche Spieler in Populous II. Und       der Göttersimulation Populous legt
mit dieser Zauberkraft lässt sich so      tatsächlich noch einmal eine Schippe
Allerlei anstellen.                       drauf. Wie aber bereits beim Vorgän-
                                          ger, fehlt es im späteren Spielverlauf
Feuerregen, Blitz und Donner, Wir-
                                          an Abwechslung. Es macht trotzdem            Die Tribüne ist Indikator der Stär-
belstürme. Die ganze Palette. Die
                                          Spaß, sein Mana nach und nach zu             ke. Je größer die Bevölkerung, de-
Möglichkeiten der Plagen und Natur-
                                          erhöhen und die Auswirkungen der             sto mehr Platz wird von der jeweili-
katastrophen wurden extrem erwei-
                                          eigenen Zauberkraft am Computer-                  gen Seite eingenommen.
tert. Dagegen sieht Teil 1 wahrlich alt
                                          gegner auszuprobieren.
aus. Nach jeder geschafften Stufe
                                                                                      Populous II
                                                                                         Bullfrog
                                                                             Strategie / Göttersimulation
                                                                                       CPU: 68000+
                                                                                   RAM: 1 MB oder höher
                                                                    Grafik: 512/640er-Auflösung, s/w & 16 Farben

                                                                                       System 6+

                                                                                          80%
Wir befinden uns in einer möglichen
Zukunft. Die Erde versinkt in Müll
und Überbevölkerung. Staaten exi-
stieren nicht mehr. Stattdessen herr-
schen       Verbrecherorganisationen
(Syndikate) über die Menschheit. Auf
der Tagesordnung stehen ständige
Scharmützel um Rohstoffe und Terri-
torien. Als Spieler übernehmen Sie
eines der Gangsterkartelle, mit dem
Ziel, die Weltherrschaft zu erlangen.
Handlanger sind Ihre Agenten, die
Sie natürlich vorher "angeheuert"
(entführt) haben. Je mehr Gebiete
diese Truppe für Sie einnimmt, desto
mehr finanzielle Mittel haben Sie
griffbereit. Und damit lässt sich prima
forschen. Zum Beispiel an Bein- und
Arm-Implantanten. Die machen die
Agenten schneller bzw. stärker
(mehr Ausrüstung).
                                          ern. So könnte ein Mann beim Aus-          len Städten. Züge fahren, Autos
Haben Sie am Anfang eine Shotgun          gang bleiben, während einer die Ge-        kreuzen Ihren Weg, zahlreiche Poli-
und Pistole in der Waffenkammer,          gend erkundet und zwei auf weitere         zisten, Arbeiter und Fußgänger lau-
lässt sich mit etwas Wissenschaft         Befehle warten.                            fen umher. Alles in hervorragender
und Geld eine Minigun zusammen-                                                      isometrischer Ansicht. Es dürfen
                                          Letztendlich bleibt der Weg zum Ziel
bauen. Irgendwann - mit steigenden                                                   selbstverständlich auch Gebäude be-
                                          Ihnen überlassen. Syndicate gibt
Schwierigkeitsgraden - können Ihre                                                   treten werden. Ja sogar Fahrzeuge
                                          sich dabei recht brutal. Setzen Sie
Mannen dann Scharfschützenge-                                                        lassen sich nutzen (und per Dauer-
                                          beispielsweise Flammen- oder Gas-
wehr, Laserkanone und Zeitzünder                                                     beschuss in eine Bombe verwan-
                                          werfer ein, so rennen die Opfer bren-
mit in den Einsatz nehmen.                                                           deln).
                                          nend und schreiend umher, bis nur
Die Missionsziele sind theoretisch        noch ein kleiner Haufen Asche übrig        Was die technische Seite angeht, so
immer die gleichen. Entweder müs-         bleibt.                                    erfordert Syndicate eine 16-Farb-
sen Sie gezielt Personen ausschal-                                                   Auflösung. Wobei sich während der
                                          Besser ist es, feindliche Agenten ein-
ten, oder "überzeugen", sich Ihnen                                                   Installation zwischen der 512x384
                                          fach zu erschießen - dann bleiben
anzuschließen. Dabei kommt bei                                                       und der 640x480-Auflösung ent-
                                          unter Umständen deren Ausrü-
Letzterem allerdings keine Gewalt                                                    schieden werden kann. Es kann übri-
                                          stungsgegenstände (Waffen) übrig.
zum Einsatz, sondern modernste                                                       gens recht vorteilhaft sein, wenn Sie
                                          Denn bedenken Sie, dass nicht un-
Technik (Gehirnwäsche). Zivile Ver-                                                  sich trotz VGA-Auflösung für den
                                          endlich viel Munition zur Verfügung
luste und Opfer in den Reihen der                                                    kleineren Bildschirm-Modus ent-
                                          steht. Auch kostet das Aufmunitionie-
Polizei gilt es zu vermeiden - anson-                                                scheiden. Das Spielfeld ist dann
                                          ren zwischen den Missionen bare
sten droht der Abbruch der Mission.                                                  zwar nicht mehr Monitorfüllend, aber
                                          Münze. Interessant ist Syndicate,
Wer will es sich denn auch bei sei-                                                  alles in Allem läufts flotter.
                                          weil es diese düstere Zukunft perfekt
nen zukünftigen Untertanen und
                                          in Szene setzt. Da flackern riesige        Genau in diesem Punkt ist Syndicate
Steuerzahlern verscherzen?
                                          Bildschirme, auf denen Werbung zu          leider sehr anspruchsvoll. Am LC III
Maximal dürfen vier Auftragskiller        sehen ist - Bladerunner lässt grüßen       mit einem 68030-Prozessor (25
zeitgleich für "die gute Sache" kämp-     - und ein paar Schritte weiter fließt      MHz) macht es keinen runden Ein-
fen. Sind alle erledigt, ist das Spiel    eine schwarze, tote Brühe in den Bä-       druck. Erst mit einem 68040 kommt
aus. Sie können dabei alle Teammit-       chen und Flüssen.                          Freude auf. Am LC mit 16 MHz ist es
glieder zeitgleich oder einzeln steu-                                                zwar grundsätzlich spielbar - dann
                                          Dabei ist recht viel los in den virtuel-
aber    mit   deutlichem    Ruckeln                          Diese Übersicht zeigt den
(640x480 getestet). PC- und Mac-                             Gesundheitszustand (weiße
Portierung sind grafisch gleichauf                           Balken rechts neben den
und liegen eindeutig an der Spitze.                          Agenten) Ihres Teams. Über
Die optionale Musik ist eher zu ver-                         die horizontalen Balken kann
nachlässigen, trägt aber auf ihrer                             Laufgeschwindigkeit, Kraft-
Weise zur Atmosphäre bei. Na dann:                           einteilung usw. vorgenom-
Fertigladen und entsichern!                                  men werden. Beachten Sie,
                                                             dass eine höhere Leistung
Der Scanner zeigt Entfernung und                             zu Erschöpfung (=Verlang-
Richtung des Einsatzziels. Der gel-                          samung) führt. Rot hinterlegt
be Punkt in der Mitte ist das zur                            ist der aktive Agent, den der
Zeit aktive Team-Mitglied. Rote                              Spieler zur Zeit steuert. Es
Punkte sollten vermieden werden,                             dürfen auch alle vier zeit-
da diese feindliche Kräfte anzei-                            gleich gelenkt werden. Ha-
gen. Als schwarze Punkte werden                              ben Sie jedes Teammitglied
Polizisten dargestellt. Sie mögen                            die gleiche Bewaffnung (un-
bewaffnete Personen überhaupt                                ten) gegeben, so tun Sie
nicht...                                                     sich wesentlich leichter, ins-
                                                             besondere beim Steuern der
                                                             vier Agenten zur selben Zeit.

                                             Syndicate
                                                Bullfrog
                                           Strategie / WiSim
                               CPU: 68020+ (schneller 030er oder 040er
                                            empfohlen)
                                        RAM: 4 MB oder höher
                               Grafik: 512/640er-Auflösung, 16 Farben

                                Festplatteninstallation notwendig

                                                 70%

   Das Urteil über Syndicate ist nicht leicht zu fällen. Grafisch gefällt das Spiel. Jedoch können weder Soundeffekte
   noch Musik überzeugen. Die Missionsziele wiederholen sich thematisch. Doch trotz dieser Mankos und der
   ziemlichen Brutalität spielt man Syndicate gerne. Zum Vergessen ist der (Waffen-)Forschungsteil, sowie das
   Haushalten mit seinen Finanzen. Diese Spielelemente dienen wohl eher einer Pseudo-Abwechslung und sollen
   über die fehlende Tiefe hinwegtäuschen.
   Obwohl das Game recht hohe Anforderungen an den Rechner stellt (am Amiga lief es seiner Zeit zwar bereits
   am 68000 , dort aber in Zeitlupe - bei einem Viertel der Auflösung) gehört es zur gehobenen - aber nicht zur
   Spitzen-Klasse. Menschen, die Ballerspiele verabscheuen machen einen Bogen um Syndicate. Der schlichte
   Gamer von Welt kann ruhig einen Blick riskieren und eine (steile?) Verbrecherkarriere in Angriff nehmen. Die
   grafische Darstellung mit nur 16 Farben, die Atmosphäre dieser düsteren Zukunftswelt - sie retten das Pro-
   gramm über die Mittelklasse und machen es empfehlenswert.
Guybrush Threepwood, Held der Monkey
                                                                         Island-Reihe, beteuert im ersten Teil, er
                                                                         könne zehn Minuten lang die Luft anhalten.
                                                                         Im späteren Verlauf des Spiels wird er mit
                                                                         einem Gewicht am Fuß ins Meer geworfen.
                                                                         Es scheint so, als würde dieser Umstand
                                                                         nicht weiter stören. Doch was passiert
                                                                         wohl, wenn man sich an dieser Stelle ein-
                                                                         fach zurück lehnt und abwartet?
                                                                         Nach einigen Minuten verfärbt sich das Ge-
                                                                         sicht des Möchtegern-Piraten bläulich.
                                                                         Während des Farbenspiels treffen sich
                                                                         Passanten am Dock und unterhalten sich.
                                                                         Nach besagten zehn Minuten unter Wasser
                                                                         läuft Guybrush dann grün an und erstickt.
                                                                         Game Over. Und damit Sie nicht unnötig
                                                                         lange mit dem Ausprobieren und Nachstel-
                                                                         len dieser Situation beschäftigt sind, sehen
                                                                         Sie links den Beweis. Mehr als zehn Minu-
                                                                         ten Luftanhalten sind tatsächlich nicht
                                                                         machbar.

Der Held unserer Jugend ist und bleibt Duke Nu-                       Duke Nukem 3D 68K
kem. Seinen 3D-Einsatz erhält man auch mit dem
Prädikat "68k" am Macintosh. Wer sich jetzt schon                             3D Realms
voller Vorfreude die Hände reibt - stop! Es gibt eine                     First Person Shooter
gute und eine schlechte Nachricht. Die gute: Ja, in
der Tat läuft das Spiel auf 680x0-Maschinen. Die        CPU: 68030+ (ohne PPC keine Chance auf ein vernünftiges
schlechte: Es läuft langsamer als eine Schnecke                               Spielen)
kriechen kann. Und das selbst am 33 MHz 68040 -                         RAM: 4 MB oder höher
mit sämtlichen Grafikoptionen auf unterstem Ni-
veau. Die ausgezeichnete 3D-Engine ist wohl doch                      Grafik: 256 Farben, 640x480
zu viel für unseren guten alten Motorola-Prozessor.
Erst mit einem 66 MHz PPC 601 kann man sich an
Dukes Sprüchen erfreuen ("Come, get some!").
Dort läufts auch in Vollbild (640x480) flüssig. Wor-
um gehts? Aliens haben die Erde überfallen und
entführen Frauen, um diese als Gebährmaschinen
zu mißbrauchen. Natürlich kann der gute, alte Duke
diesen Zustand nicht dulden - immerhin gehören
die Bunnies nur ihm alleine. So macht er sich also
auf den Weg zur Alien-Königin, um ihr eine Hand-
granate dorthin zu stecken, wo keine Sonne
scheint (doch, wirklich!).
Blöde Story - gutes Spiel. Doch leider trübe Aus-
sichten ohne PPC. Der Zusatz "68k" im Namen
verheißt halt nicht immer nur Gutes. Tja.
Thema "Emulation am Macintosh"

                                                                                 "Zak McKracken" (CGA) spielen - ein
                                                                                 Klassiker, den es leider nie am Mac
                                                                                 gegeben hat. Übrigens bringt der
                                                                                 Software-PC alles an Unterstützung
                                                                                 mit, was man sich vorstellen kann.
                                                                                 CD-Treiber (benutzt das Mac-CD-
                                                                                 Laufwerk), Maus-Treiber (für die
                                                                                 Mac-Maus) und die Möglichkeit, über
                                                                                 "Netzlaufwerke" Ordner der Macin-
                                                                                 tosh-HD als DOS-Laufwerk zu ver-
                                                                                 wenden. Nie war der Datenaus-
                                                                                 tausch so einfach.
                                                                                 Im Emulator enthalten ist ein abge-
                                                                                 specktes MS-DOS 3.3 samt GW-BA-
                                                                                 SIC. Es spricht natürlich nichts dage-
                                                                                 gen, eine andere DOS-Version auf-
                                                                                 der virtuellen Harddisk zu installie-
                                                                                 ren. Auf einen Benchmark diverser
                                                                                 BASIC- und Turbo Pascal-Program-
                                                                                 me soll an dieser Stelle aber verzich-
                                                                                 tet werden. Die Geschwindigkeit
Es gibt durchaus Gründe, dass           B. Tastaturkontroller, Piepser, usw.)
                                                                                 kann am "Durchschnitts-Mac" (68k)
selbst ein verwöhnter Macintosh-Be-     zur Verfügung. Kurz: Eben alles, was
                                                                                 nicht überzeugen und ist wirklich nur
nutzer zu MS-DOS greifen muss.          ein XT bzw. AT so mit sich bringt. Ihr
                                                                                 für experimentierfreudige User zu
Zum Beispiel, weil man in einer Disk-   altes DOS-Progrämmchen wird den
                                                                                 gebrauchen.
box noch ein Programm für dieses        Unterschied gar nicht bemerken.
Betriebssystem gefunden hat und es      SoftPC unterstützt 8088/8086-kom-         Der Speicher unter DOS
- vielleicht nur der Erinnerungen we-   patible Software, SoftAT bringt es
gen - unbedingt noch einmal starten     auf 80286-Kompatibilität (inkl. HMA       Macintosh-Besitzer      haben    es
möchte.                                 und XMS). Grafisch darf es Mono-          leicht. Sie haben genügend Spei-
                                        chrom, CGA oder EGA sein. Zumin-          cher, oder nicht. Der 680x0-Pro-
Das Vorhaben scheitert meistens
                                        dest für die meisten Fälle reicht das     zessor ist gottseidank in der Lage,
aus verschiedenen Gründen. Faul-
                                        völlig aus.                               zig Megabytes (ab 68020 auch
heit   (DOS-Rechner      aus    dem
                                                                                  Gigabytes) am Stück zu verwalten.
Schrank holen), Schreibtisch aufräu-    Damit Sie beim HerumDOSen nicht
                                                                                  PC-User waren sicher schon im-
men (dort steht ja der Macintosh),      ein langes Gesicht bekommen, sollte
                                                                                  mer neidisch auf diese Fähigkeit.
oder man ist gar nicht mehr im Besitz   Ihr Macintosh schon ein bisschen
                                                                                  Denn der 80x86-Prozessor unter
eines PC-DOS-Rechners. Alle die         mehr Pferdchen unter der Haube ha-
                                                                                  DOS kann lediglich ein Megabyte
genannten Punkte sind jetzt kein        ben. SoftPC (8088/8086) startet pro-
                                                                                  Arbeitsspeicher verwalten. Und das
Hindernis mehr und können dank          blemlos am Macintosh LC - dort
                                                                                  auch nicht am Stück, sondern un-
"SoftPC" komplett entfallen. Der PC     reisst es aber naturgemäß nieman-
                                                                                  terteilt in 64 Kilobyte große Häpp-
wird durch dieses geniale Stück Soft-   den vom Hocker. In der Tat ist die
                                                                                  chen. Alles, was die 1 MB-Grenze
ware einfach am Macintosh simuliert.    PC-Simulation erst mit einem 68040-
                                                                                  überschreitet, braucht einen Trei-
                                        oder PPC-Prozessor sinnvoll. Dann
Das Programm tut also, als wäre es                                                ber (HIMEM.SYS). Nun steht DOS
                                        darf man sich sogar an Windows 3.1
ein PC. Es übersetzt die Intel-Ma-                                                auch nicht das volle Megabyte zur
                                        versuchen - aber wer möchte das
schinenbefehle und führt entspre-                                                 Verfügung. Denn davon abgezo-
                                        schon, wenn er einen Macintosh
chende 68000-Opcodes aus. Außer-                                                  gen werden noch Grafik (128K),
                                        hat...? Immerhin lässt sich am LC III
dem stellt es Grafikspeicher und di-                                              Speicherbereiche für mögliche
                                        mit der AT-Variante SoftAT schon
verse Mainboard-Komponenten (z.
Steckkarten und eventuelle Seiten für bestimmte Arten von Erweiterungsspeicher (EMM). Es bleiben unterm Strich
640K (am PC "Konventioneller Speicher" genannt) für Betriebssystem und Programme übrig. Reicht der freie Konven-
tionelle Speicher nicht aus, dann nützen auch die vielen schönen Megabytes nicht, die im PC stecken, denn DOS be-
kommt das Programm nicht in den Rechner. Ab 80286-Prozessoren kann im letzten verfügbaren 64K-Häppchen ohne
Wrap-Around nach Adresse 0 noch weitergearbeitet werden, was dann knapp 64K weiteren Speicher verfügbar
macht. Dieser letzte, oberste, Speicherblock wird "HMA" (High Memory Area) genannt.

                                                                              SoftPC / SoftAT
                                                                                    Insignia
                                                                                  PC-Emulator
Busbreite 68000: 8 und 16-Bit                                      CPU: 68020+ (68040 oder PPC empfohlen)
Registerbreite: 32 Bit                                            RAM: je nach Konfiguration des virtuellen PCs
Maximaler Arbeitsspeicher: 16 MB (davon 16 MB am Stück)           Grafik: alle Modi mit mind. 512x384 Punkten
Software: 32 Bit

                                                                 Keine Wertung, da Nutzen des Programms von
Busbreite 8086: 8 (8088) oder 16-Bit (8086)                      Anwendung und Macintosh-Prozessor abhängt.
                                                                 Grundsätzlich interessant für User, die auf MS-
Registerbreite: 16 Bit (kann keine komplette Adresse in einem          DOS-Software zugreifen müssen.
Register speichern)
Maximaler Arbeitsspeicher: 1 MB (davon 64K am Stück)
Software: 16 Bit
Auch ein klassischer Macintosh-         für, dass die Dekodie-
Rechner lässt sich in eine Diskothek    rung weniger Prozessor-
verwandeln. Und je nach Modell, so-     leistung verbraucht, da-
gar in eine stromsparende dazu.         für aber die Qualität
Was Sie dazu brauchen ist "Mpeg-        (oder Ihre Ohren) mehr
Dec 3.1.1" (Freeware) von Stephane      oder weniger darunter
Tavenard und Mark White. Die Soft-      leidet.
ware erlaubt das Abspielen von
                                        Beim Stichwort "Prozes-
MP3-Dateien. Über ein zusätzliches
                                        sorleistung" sind wir
Tool können MP3s auch ins Mac-ei-
                                        schon beim wichtigsten
gene AIFF-Format umgewandelt
                                        Punkt angelangt. Das
werden.
                                        entpacken der Daten-
Das Programm sieht recht an-            mengen in Echtzeit setzt
spruchslos aus. Möchte man eine         einen schnellen Daten-
Datei oder gar mehrere Songs ab-        träger und einen schnel-
spielen, muss man die gewünschten       len Prozessor voraus.
Files über das Window ziehen und        Ein 68030 (25 MHz) mit
dort ablegen (Drag & Drop). Aller-      68882 FPU reicht hier
dings besteht MpegDec darauf, dass      nicht aus. Die Geschwindigkeit ent-
die Datei(en) die Endung ".mp3" trägt   spricht nichr ganz der vom Radio ge-         MpegDec 3.1.1
- sonst wird gar nichts passieren.      wohnten. Auch sorgte die Festplatte
Dieser Umstand mag eingefleischten      für sekündliche Unterbrechungen der          S.Tavenard/M. White
Mac-Besitzern komisch vorkommen,        Wiedergabe, um die nächsten Da-
                                                                                         MP3-Player
erinnert er doch stark an Windows.      tenhäppchen einzulesen.
                                                                                  CPU: 68030+ (besser 040+)
Haben Sie also MP3-Dateien auf CD       Ein 68LC040-25 (ohne FPU) schafft
oder Wechselplatte, so achten Sie       es tatsächlich, ein MP3-File (Fre-               RAM: 8 MB
stets auf die korrekte Namensge-        quenzteiler 4!) abzuspielen. Ohne
bung. Kommen aber nun zu den in-        Zwangspausen. Unterhalb dieser
teressanten Details. Naturgemäß         Konfiguration dürfte es wohl nur am    Brauchbar erst mit 68040, besser
können an klassischen Macs Klänge       Mac IIfx machbar sein, das gleiche     PPC für 44 KHz-Wiedergabe ohne
nur in einer Qualität von 22KHz wie-    Resultat zu erzielen. PPC-User müs-               Aussetzer.
dergegeben werden. Erst mit Po-         sen sich keine Sorgen machen, ihre
werPC-Systemen dürfen es auch           CPUs haben genug Leistung um
44KHz sein. Je nach Hardware darf       MpegDec zu benutzen.
zwischen Stereo und Mono ausge-
wählt werden.
Gehört Ihr Macintosh zur älteren Ge-
neration, kann optional noch eine
Frequenzteilung von zwei oder vier
aktiviert werden. Das sorgt zwar da-
Ein Macintosh ist ein echtes Arbeits-    Word 6.0 bzw. 6.0.1.                      eingesetztes Programm seine Pre-
pferd. Selbst mit der 68000er-Reihe                                                miere: Photoshop. Am wohlsten fühlt
                                         Wer noch System 6 benutzt und we-
lässt sich so manche anspruchsvolle                                                sich ein durchschnittlicher 68k-Rech-
                                         nig Speicher frei hat, der darf ruhigen
Aufgabe erledigen. Ist ein 68k-/PPC-                                               ner mit einer Zweier-Version - hier
                                         Gewissens auch zu Mac Write II
Macintosh heute noch "produktiv" (im                                               darfs als Basis ein 68020er sein. Um
                                         oder einer Microsoft Works-Version
Rahmen der privaten Nutzung) ein-                                                  aber alle Features nutzen zu können,
                                         greifen. Allen genannten Program-
setzbar? Lässt sich Hobby mit Nützli-                                              muss ein 68881/68882-Co Prozessor
                                         men gebrauchen die Mac-GUI und
chem verbinden? Vorab sei gesagt,                                                  installiert sein. Die letzte 68k-kompa-
                                         lassen das Einbetten von Grafiken
dass die Geschmäcker verschieden                                                   tible Version ist V4.0 - unterhalb ei-
                                         und die Formatierung in verschiede-
sind und es sicher auch andere                                                     nes 030er-Prozessors sollten Sie
                                         nen Schriftarten, -stilen und -größen
Rechner geben mag, die ähnliches                                                   daran aber gar erst denken. Und
                                         zu. Mit einem 68030 sind Sie in die-
oder selbes Leisten. Hier dreht sich                                               selbst mit: Stellen Sie Ihre Anzeige
                                         sem Bereich schon ein User der
aber alles um den guten alten Macin-                                               auf mindestens 32768 Farben und
                                         Oberklasse.
tosh. Daher ist und bleibt er der Mit-                                             800x600 Punkte ein. Übrigens unter-
telpunkt. Die hier erwähnten Soft-       DTP-Programme wie z. B. QuarkX-           stützt auch die oben angegebene al-
und Hardware-Komponenten erhe-           Press oder Aldus Pagemaker stellen        te Photoshop-Version ein Grafikta-
ben übrigens keinen Anspruch auf         die Obergrenze des Machbaren dar.         blett mit drucksensitiven Stift (gete-
Vollständigkeit. Sehen Sie die Anga-     Ein Pagemaker 5 begnügt sich be-          stet mit einem Mac LC und dem Wa-
ben daher als Richtwert.                 reits mit einem 68020-Prozessor,          com ADB-Tablett).
                                         ebenso Quark 2. So richtig Spaß
Beachten Sie, dass nicht mehr alle                                                 Als Shareware verfügbar ist "Graphic
                                         macht es aber erst mit einem 68040.
Dokument- bzw. Dateiformate an                                                     Converter". Es läuft so ziemlich über-
                                         In ihren jeweiligen Grenzen lassen
modernen Rechnern lesbar sind. In                                                  all und unterstützt zahlreiche Bild-
                                         sich auch gewöhnliche Textverarbei-
der Regel lässt sich aber immer ein                                                Formate (selbst die, welche Photo-
                                         tungsprogramme als DTP-Werkzeug
kleinster gemeinsamer Nenner fin-                                                  shop nicht öffnen mag). Außerdem
                                         mißbrauchen. Allerdings mit weitaus
den, der einen Dateiaustausch mög-                                                 ist ein Thumbnail-Browser enthalten,
                                         weniger Möglichkeiten.
lich macht. Zur Not können Sie am                                                  der eine Miniatur-Ansicht einer Bild-
Macintosh auch noch einen PDF-                                                     datei ins Icon schiebt - man sieht al-
oder PICT-Druckertreiber einsetzen.                                                so im Finder, welches Bild sich hinter
                                         Als erstes kommt sofort "Excel" in
                                                                                   welchen Namen verbirgt. Der Gra-
                                         den Sinn. Natürlich ist es auch am
                                                                                   phic Converter erstellt außerdem Bil-
                                         Macintosh vertreten. Für 68K-Fans
Seine grafische Benutzeroberfläche                                                 der in einem Finder-Fenster, die aus
                                         interessant ist die dafür letzte, ver-
mit all ihren Möglichkeiten hat den                                                vielen einzelnen Dummy-Dateien be-
                                         fügbare, Version 5. Sie möchte als
Macintosh schon früh zum DTP-                                                      stehen. Ein großes Bild setzt sich al-
                                         Unterbau einen 68020er. Kleinere
Steckenpferd gemacht. Das Desktop                                                  so aus vielen kleinen "Kacheln"
                                         Systeme erfordern wie immer Ein-
Publishing, kurz DTP, sowie das Er-                                                (=Icons einer Datei) zusammen, wo-
                                         schränkungen - hier in Form älterer
stellen von Dokumenten mit WYSI-                                                   bei der Dateiname geschickt verdekt
                                         Excel-Versionen (z. B. Version 3
WYG (What you see is what you get                                                  wird. So können Sie zukünftig z. B.
                                         oder 4). Doch gibt es Alternativen zu
- was Sie am Bildschirm sehen, be-                                                 Ihre Logos beim Öffnen von Laufwer-
                                         Excel? Sicher. Da wäre das bereits
kommen Sie auch ausgedruckt) ge-                                                   ken platzieren.
                                         angesprochene Works von Microsoft
hören zu seinen besten Disziplinen.
                                         und natürlich Claris Works, sowie         Wer handgepixeltes mag, darf zu
Und in der Tat lässt sich ein 68k-Mac
                                         WingZ. Für den Privatgebrauch rei-        CheesePaint, Photonpaint (als b/w
auch heute noch dafür nutzen. Wer
                                         chen die Funktionen vollkommen            und Color-Variante verfügbar) oder
keine allzu starke Hardware (68000,
                                         aus.                                      MacPaint greifen. Ebenso FreeHand
68020, bis 4 MB RAM und Festplat-
                                                                                   und Canvas können sich heute noch
te) besitzt, kann Microsoft Word 5
                                                                                   als nützlich erweisen. Professionell
oder ein Word Perfect 2.x einsetzen.
                                                                                   und rechenintensiv geht es mit Sculp
Ein stärkerer Prozessor (68030+) er-
                                         Am Macintosh feierte ein noch heute       3D zu. Der Raytracer berechnet an-
laubt dann auch den Sprung zu
                                                                                   hand 3D-Modellen, Texturen, virtuel-
len Kameras und Lichtquellen wahre Meisterwerke. Grundsätzlich
                                                    tut es ein 68020-Prozessor. Unterstützt werden muss die Haupt-
                                                    CPU aber auf jeden Fall durch einen Mathe-Knecht (FPU). Hardco-
                                                    re-Fetischisten mögen stattdessen "SoftFPU" installieren - brau-
                                                    chen sich dann aber nicht über noch längere Wartezeiten wundern.

Frisch eingetrudelt im Redaktions-       MB SuperDrive-Laufwerks und - je         Der Hauptspeicher besteht in der
Labor ist der Macintosh IIvx. Dank       nach Ausstattungsvariante - die          Grundausstattung aus 4 MB, die auf
dem mit 32 MHz getakteten 68030-         Blende des integrierten CD-ROM-          dem Mainboard verlötet sind. Darü-
68882-Gespann verspricht er flottes      Drives (Double-Speed). Auf der           berhinaus können noch vier SIMM-
Arbeiten, kombiniert mit gutem De-       Rückseite findet man die üblichen        Sockel mit jeweils bis zu 16 MB be-
sign und hervorragenden Erweiter-        Verdächtigen. Monitor, Modem- und        stückt werden - was insgesamt 68
ungsmöglichkeiten. Nebenbei darf         Printer-Port, SCSI-Anschluss, 2x         MB Arbeitsspeicher macht. Nicht
man nicht vergessen, dass der IIvx       ADB, sowie Audio-In und Audio-Out.       schlecht. Der Testrechner verfügt al-
der erste Mac mit eingebautem CD-        Letzteren wird man eher selten be-       lerdings über 20 MB , was in der Pra-
Laufwerk war. Obgleich dieses Fea-       nötigen, da der eingebaute Lautspre-     xis völlig ausreichend ist.
ture nur gegen (saftigen) Aufpreis er-   cher einen guten Klang hat.
                                                                                  Auf den ersten Blick scheint der IIvx
hältlich war.
                                         Das Innere des IIvx ist aufgeräumt.      ein würdiger Abschluss der IIer-Serie
Der Computer (Codename "Lego")           Wie man es von Apple halt gewohnt        zu sein. Schaut man genauer hin,
begann sein Dasein als Design- und       ist. Das Netzteil wird kabellos direkt   kann man diese Behauptung zumin-
Machbarkeitsstudie und sollte bewei-     auf das Motherboard gesteckt. Unge-      dest in Frage stellen: Der Bus taktet
sen, dass die damals noch nicht weit     wöhnlich, aber elegant. Sofort ins       nämlich nicht mit 32 MHz, wie der
verbreitete CD-ROM-Technologie in        Auge fallen die drei NuBus-Slots. Sie    Prozessor und sein Gehilfe (68882),
einem Computer eingebaut und ab          ermöglichen das einfache Nachrü-         sondern nur der halben Taktfrequenz
Werk ausgeliefert werden konnte. Im      sten von Steckkarten per Plug and        von 16 MHz. Das bringt ziemliche
Jahre 1992 durfte man den Macin-         Play. Zusätzlich verfügt der Mac         Performance-Verluste mit sich. In der
tosh IIvx gut ein Jahr lang käuflich     noch über einen PDS-Slot. Dank der       Realität ist der IIvx daher kaum
erwerben, ehe die Modellreihe aus        besagten NuBus-Steckplätze spricht       schneller als ein LC III mit 25 MHz
dem Sortiment genommen wurde -           nichts dagegen, der Onboard-Grafik,      und Co-Prozessor. Das scheint auch
jetzt begann die Ära der 68040-          die 640x480 Punkte bei 8 Bit Farbtie-    der Behauptung zu widersprechen,
Rechner. Doch zurück zum Testkan-        fe (512K VRAM, erweiterbar bis 1         dass der IIvx über 2nd-Level-Cache
didaten.                                 MB) darstellen kann, noch bis zu drei    verfügt. Immerhin bringt dieser am II-
                                         weitere Grafikkarten zur Seite zu        ci bis zu 30 Prozent Geschwindig-
Klopft man andächtig auf den IIvx,
                                         stellen, so das insgesamt vier Bild-     keitszuwachs. Laut Speedtest 4.02
vernimmt man ein bis dato unbe-
                                         schirme zeitgleich betrieben werden      bring es der IIvx auf LC III-Niveau
kanntes, blechernes Geräusch. Der
                                         können. Wer bietet mehr? Im Inter-       (beide mit 68030 und 68882). Aller-
Computer kommt tatsächlich im Me-
                                         net findet man ferner die Information,   dings hat der LC III leichte Vorteile
tallkleid daher. Neben dem (optiona-
                                         dass der IIvx 32K 2nd-Level-Cache        mit seinem SCSI-Controller. Der
len) CD-Laufwerk ein echtes Novum
                                         besitzt. Leider konnte keines der ge-    schafft fast 300K/Sekunde mehr (le-
beim Macintosh. An der Front befin-
                                         testeten Utilities einen solchen fin-    send).
den sich Lautsprecher, Reset- und
                                         den.
Interrupt-Knopf, der Schlitz des 1,4
Metall und Plasik(-front) in trauter Zweisamkeit. Der IIvx be-
sitzt eine stabile Bauweise und wirkt trotz des einfachen De-
signs elegant. Zwar ist das Blechkleid nur mit einer Schrau-
be gesichert - das Abnehmen kann aber zum Gedultsspiel
werden. Ein LC, der ohne Schrauben auskommt, beweist,
dass Apple in der Vergangenheit schon bessere Lösungen
zum schraubenlosen Dasein bieten konnte. Besondere Pfle-
ge bedarf insbesondere das Diskettenlaufwerk. Wie schon
beim IIci zieht es durch den Netzteillüfter Staub förmlich an.
Die Folge sind verklemmte Disketten und dreck an den
Schreib-/Leseköpfen.

Auf der Rückseite nichts Neues: Alle vom Macintosh be-
kannten Anschlussmöglichkeiten sind vorhanden. Profi-
User können sich außerdem über drei NuBus-Steckpätze
freuen. Mit diesen läuft der IIvx zur Bestform auf.
Der Vergleich bestätigt den ersten Eindruck: Links LC III (mit nachgerüstetem 68882), rechts der
                             IIvx. Beide weisen ähnliche Werte auf.
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