Ausgabe Januar 2020 - Verein zum Erhalt ...

 
WEITER LESEN
Ausgabe
                                                                                    Januar 2020

Offenbar scheint die PDF-Variante
des "Hypercard Macintosh Fanzine"
besser anzukommen, als die ur-
sprüngliche Disk-Version. Eigentlich
schade, denn das ist einer von vielen
Gründen, seinen Macintosh mal wie-
der einzuschalten. Damit Ihr Obst
nicht ganz und gar einrostet, ist eine
Sonder-Disk geplant, die einige Bo-
nusinhalte beherbergen soll. Wie ge-
habt ist dabei das Ziel, dass mög-
lichst alle Macintosh-Modelle etwas
davon haben. Ein genauer Erschei-
nungstermin kann aktuell noch nicht
genannt werden.
Schwerpunkt dieser Ausgabe ist "Lo-
cal Talk" und Anwendungsbeispiele,
inkl. empfehlenswerten Multiplayer-
Games. Und damit die vermittelte In-
formation so genau wie möglich ist,
werkeln nun zwei "Pizzaschachteln"
in trauter Zweisamkeit nebeneinan-
der. Der IIvx, der im letzten Hyper-      So ganz neu war die Idee schon Da-        als Abschlusswiderstand dient, damit
card Macintosh Fanzine getestet           mals nicht, dem Macintosh von Haus        es keine Probleme bei der Übertra-
wurde, darf sein Zuhause behalten         aus ein Netzwerk mitzugeben. Selbi-       gung gibt. Die Kosten für die Hard-
und fristet sein Dasein jetzt als Ver-    ges gilt für die Implementierung über     ware halten sich in Grenzen. Ein ein-
suchskaninchen für diverse Einsat-        eine serielle Schnittstelle. Allerdings   faches Set, bestehend aus zwei Bo-
zwecke. Mehr dazu können Sie bald         darf der Macintosh-Besitzer schon         xen und einem Kabel zum Verbinden
erfahren.                                 ein wenig stolz auf sein kleines Netz-    der beiden, bekommt man mit etwas
                                          werk sein. Wurde es bei anderen           Glück schon für unter Zehn Euro. An
Bleibt somit nur noch der übliche
                                          Computern eher stiefmütterlich be-        vorausgesetzter Gerätschaft war es
Satz: Viel Spaß beim Lesen des Hy-
                                          handelt, hat Apple sein Baby ordent-      das schon - den Rest, also die Soft-
percard Macintosh Fanzines.
                                          lich verhätschelt. Sei es drum: Der       ware, bringt Ihr Macintosh bereits
                                          Anwender darf sich freuen. Mit Ap-        mit.
                                          pletalk lassen sich auf einfache und
                                                                                    Ältere OS-Versionen benötigen un-
                                          kostengünstige Art mehrere Macin-
 In der letzten Ausgabe wurde beim                                                  bedingt noch die AppleTalk-Erweite-
                                          tosh-Rechner und Drucker miteinan-
   Lemmings-Test angegeben, dass                                                    rung im Systemordner - sonst bleibt
                                          der vernetzen.
   das Spiel mit 1 MB und System 6                                                  der Rechner taubstumm und igno-
  läuft. Das ist nicht korrekt. Es wer-   Ihr Mac muss dazu lediglich den           riert ankommende Daten elegant.
   den 2 MB RAM benötigt (s/w, Sy-        klassischen Printer-Port und für je-      Idealerweise sollten Sie System 7.0
   stem 4.1+) bzw. 4 MB (Color, Sy-       den Rechner/Drucker im Netz eine          oder höher nutzen. Um das Netz-
   stem 6.0.5). Der Speicher erhöht       kleine Box (siehe Bild oben) besit-       werk einzrichten, schalten Sie die als
    sich um 0,5 MB, wenn System 7         zen, die nicht nur die Buchse teilt       Teilnehmer geplanten Rechner ab.
          zum Einsatz kommt.              und durchreicht, sondern zeitgleich       Stecken Sie das Kabel der Box (links
im Bild) in den Printer-Port bzw. an      braucht jeder Rechner einen Namen,
den LocalTalk-Port Ihres Druckers.        mit dem er identifiziert werden kann.
Das Verbindungskabel kommt nun in         Möchten Sie später Laufwerke und
einer der beiden Buchsen und mit          Dateien zur Verfügung stellen, dann         Local Talk
dem anderen Ende wieder in eine           müssen Sie zusätzlich noch Benut-
freie Buchse der nächsten Box usw.        zer/Benutzergruppen und Kennwör-            Das Übertragungsmedium
- wie auf einer Geraden, wobei die        ter festlegen.                              (Kabel, Anschluss), welches
äußeren Enden nicht zu einem Kreis                                                    von AppleTalk genutzt wer-
                                          Als erstes öffen Sie das Kontrollfeld
verbunden werden dürfen. Die Rei-
                                          "Gemeinschaftsfunktionen", verge-           den. Beim klassischen Ma-
henfolge der Teilnehmer (Rech-
                                          ben einen Gerätenamen und definie-          cintosh wird ein serielles
ner/Drucker) spielt keine große Rol-
                                          ren den Eigentümer über Name und            Netzwerk über die Drucker-
le. Im redaktionseigenen Aufbau bil-
                                          Kennwort. Dann können Sie "File
det der LC den Abschluss der einen                                                    Schnittstelle realisiert.
                                          Sharing" aktivieren. Ob Sie es glau-
Seite, gefolgt vom LC III und einen
                                          ben oder nicht. Ihr Macintosh kann
HP Laserjet, der das Ende der ande-
                                          jetzt bereits als Fileserver dienen
ren Seite definiert. Unten auf dieser
                                          oder auf Dateien von anderen Macs           AppleTalk
Seite sehen Sie ein Beispiel, wie ein
                                          im Netz zugreifen.
LocalTalk-Netzwerk aussehen kann,                                                     Netzwerk-Protokolle von Ap-
das aus zwei Rechnern und einen           Über "Benutzer & Gruppen" (eben-            ple, die etwa um 1983 ent-
Drucker besteht. Übrigens müssen          falls im Ordner "Kontrollfelder" zu fin-
die "Zwischenstationen" nicht einge-      den) lassen sich über das Ablage-           wickelt wurden, um Dateien
schaltet sein, möchten Sie z. B. den      Menü Zugriffe auf den Rechner steu-         oder Drucker gemeinsam im
Drucker am anderen Leitungsende           ern. Möchten Sie nun Ordner / Lauf-         Netzwerk nutzen zu können.
benutzen. Auf das oben genannte           werke für andere Teilnehmer freige-
Redaktions-Netzwerk bezogen heißt         ben, dann klicken Sie diese im Fin-
das, der LC kann auch dann                der einmal an und wählen Sie im Me-
drucken, wenn die Mitte (LC III) fried-   nü "Ablage" den Punkt "Gemeinsam
lich vor sich hin schlummert.             nutzen..." an. Das wars auch schon.
Haben Sie die Hürde des Anschlie-         Soll auf Freigaben im Netz zugegrif-
                                                                                     "Auswahl" und klicken auf das Icon
ßens genommen, müssen noch eini-          fen werden, müssen Sie die jeweili-
                                                                                     "Apple Share". Falls AppleTalk aus-
ge Einstellungen im System vorge-         gen Laufwerke erst anmelden. Dazu
                                                                                     geschaltet war, dann ist vor der wei-
nommen werden. Zum Beispiel               wechseln Sie im Apfelmenü in die
                                                                                               teren Nutzung ein Neu-
                                                                                               start fällig. Ansonsten
                                                                                               wählen Sie den Server,
                                                                                               geben die Zugangsdaten
                                                                                               ein und lassen den Macin-
                                                                                               tosh wissen, welches
                                                                                               Laufwerk Sie gerne am
                                                                                               Desktop anmelden möch-
                                                                                               ten. Übrigens sollten Sie
                                                                                               AppleTalk       abschalten,
                                                                                               wenn Sie es nicht benöti-
                                                                                               gen - es kostet nämlich
                                                                                               auch im Nicht-Betrieb ein
                                                                                               wenig Rechenzeit. Gerade
                                                                                               auf 68000-Modellen holen
                                                                                               Sie auf diese Weise noch
                                                                                               etwas      Geschwindigkeit
                                                                                               aus Ihrem Macintosh her-
                                                                                               aus. Auf den folgenden
                                                                                               Seiten sehen Sie eine ty-
                                                                                               pische Anmelde-Prozedur.
                                                                                               Bedenken Sie jedoch,
                                                                                               dass Abweichungen mög-
                                                                                               lich sind.
Grundgerüst vom Fi-
                                                                                                lesharing ist das
                                                                                                Kontrollfeld     "Ge-
                                                                                                meinschaftsfunktio-
                                                                                                nen". Wichtig sind
                                                                                                hier Eigentümer- und
                                                                                                Gerätename        und
                                                                                                das         Kennwort.
                                                                                                Möchten Sie Ordner
                                                                                                und Laufwerke Ihres
                                                                                                Macs im Netzwerk
                                                                                                teilen, dann aktivie-
                                                                                                ren Sie auf jeden
                                                                                                Fall "File Sharing".
                                                                                                Die Programmver-
                                                                                                bindung können Sie
                                                                                                in der Praxis verges-
                                                                                                sen - der Redaktion
                                                                                                sind keine prakti-
                                                                                                schen Beispiele für
                                                                                                dieses Feature be-
                                                                                                kannt.

Sie werden unter Umständen merken, dass ein Herunterfahren des Rechners nicht möglich ist, wenn Ihr System eben
erst hochgefahren wurde und (umfangreiche) Laufwerke zur Freigabe vorgesehen sind. Geben Sie Ihren Macintosh
ein wenig Zeit- er prüft erst Dateien und Ordner, um zu untersuchen, welche Inhalte im Netzwerk verfügbar gemacht
werden dürfen. Erst nach Abschluss dieser Prüfung reagiert Ihr System auf "Neustart" oder "Ausschalten". Ihr Compu-
ter ist also weder defekt noch abgestürzt.
Beachten Sie auch, dass bei Netzwerk-Zugriffen auf Ihren Macintosh die Arbeit mit diesem ins Stocken geraten kann.
Der Prozessor ist dann mit dem Senden/Empfang von Daten über den Printerport beschäftigt. Immerhin muss sicher-
gestellt sein, dass kein Byte verloren geht. Leider gibt es keine Möglichkeit, die Geschwindigkeit der Übertragung zu
drosseln, um der laufenden Anwendung mehr Rechenzeit zu geben. Möchten Sie ungestört arbeiten, schalten Sie Ap-
pletalk über die "Auswahl" (Apple-Menü) einfach ab. Ach ja: Melden Sie ein fremdes Netzlaufwerk ab, wenn Sie es
nicht mehr benötigen. Ziehen Sie es dazu einfach auf Ihren Papierkorb.
Es kann passieren, dass sich Wechsel-Datenträger (z. B. CD-ROMs) nicht auswerfen lassen, solange Filesharing ak-
tiv ist. Schalten Sie dann entweder AppleTalk über die Auswahl, oder das Filesharing über "Gemeinschaftsfunktionen"
einfach aus. Sie erkennen freigegebene Ordner übrigens an den doppelten, schwarzen, Rand oben im jeweiligen Icon.
Zum schnellen Anmelden von Netzlaufwerken können Sie ab System 7 ein Alias von diesem z. B. auf Ihrem Schreib-
tisch anlegen. So ersparen Sie sich die Zwischenschritte über die Auswahl.

                                          So erkennen Sie freigegebene Ordner. Der
                                         linke Ordner ist freigegeben - erkennbar am
                                                   doppelten Rand oben.
2        Geben Sie Benutzer und
                                                                            Kennwort ein. Fahren Sie
                                                                            mit Klick auf "Ok" fort.
1        Über das Apfel-Menü gelangen Sie in
         die "Auswahl". Klicken Sie dann auf
         "Appleshare" und wählen Sie einen
         vorhandenen Server aus.

4         Jetzt erscheint das Netz-
          laufwerk auf dem Desktop
          und kann verwendet wer-
          den (zum Abmelden ziehen
                                                         3       Nun muss das Volume aus-
                                                                 gesucht werden, auf wel-
                                                                 ches Sie Zugriff möchten.
          Sie es auf den Papierkorb).

    Um einen guten Eindruck zu bekommen, in welcher Geschwindigkeit Daten über eine serielle Verbin-
    dung ausgetauscht werden, wurden keine Mühen gescheut und einige Versuchsreihen durchgeführt. Da-
    bei wurden Dateien vom LC III via AppleTalk auf ein freigegebenes Laufwerk am LC kopiert. Die Resul-
    tate erhalten Sie hier:
    2,2 MB Datei (2.212.574 Bytes) - 3 Minuten 37 Sekunden

    910 K Ordner (bestehend aus neun Dateien) - 2 Minuten 27 Sekunden

    Die Geschwindigkeit schwankt - je nach Größe der einzelnen Dateien - zwischen ca. 0,3 und 0,6 MB pro
    Minute. In etwa einer halben Stunde können Sie eine 20 MB Festplatte über Ihr AppleTalk-Netzwerk si-
    chern. Zumindest theoretisch.
Natürlich lässt sich mit AppleTalk
mehr machen, als nur Dateien und
Drucker zu teilen. Mit ein paar klei-
nen Programmen können Sie noch
mehr aus Ihrem Macintosh heraus
holen. Fangen wir mit Broadcast
an. Das kleine Tool realisiert über die
Auswahl einen Chat. Sie können, wie
rechts dargestellt, einen Teilnehmer
auswählen, der aktuell im Netzwerk
erreichbar ist, oder via "All..." eine
Nachricht an alle verfügbaren Rech-
ner schicken. Einzige Voraussetzung
zum Empfang einer Nachricht ist na-
türlich, dass Broadcast installiert und
geladen wurde. Da das Programm
verschwindend wenig Ressourcen
benötigt und sich bereits mit einem
68000-Prozessor zufrieden gibt, soll-
te das kein Problem darstellen.
                                          Netzwerkkarte. Das Bild unten zeigt     über die serielle Verbindung eine
Wer schon immer wissen wollte, was        Timbuktu in Aktion. Am LC III wird      brauchbare Geschwindigkeit erzielt.
im heimischen Netzwerk so los ist,        per Fernsteuerung auf den LC zuge-      Wie ist das möglich? Es wird nicht -
der kann auf Who´s There zurück           griffen (dort wurde ebenfalls Timbuk-   wie man erwarten mag - der Bild-
greifen. Das Utility zeigt über die       tu installiert), Excel gestartet und    schirmspeicher übertragen, sondern
Auswahl Informationen zu einem im         Text eingegeben. Dabei wird selbst      die Macintosh-Zeichenbefehle des
AppleTalk-Netzwerk befindli-
chen       Gerät/Teilnehmer,
bzw. dessen Netzwerk-Kon-
figuration an. Jetzt kommen
wir zu einem wahrhaft inter-
essanten, aber auch mächti-
gen Programm. Es hört auf
den ungewöhnlichen Namen
Timbuktu.
Timbuktu

Wer bisher immer geglaubt
hat, dass man - außer ein
bisschen File-Sharing - nicht
viel mit AppleTalk anfangen
konnte, der wird jetzt eines
Besseren belehrt. Mit Tim-
buktu können Sie - auch
über die Printer-Schnittstelle
- andere Macs fernsteuern,
Dateien übertragen, Clipbo-
ard-Inhalte austauschen und
Nachrichten übermitteln. Da-
neben unterstützt das Pro-
gramm noch TCP/IP-Verbin-
dungen über eine richtige
Systems abgefangen und an die Ge-                             Timbuktu (1.0.5 getestet)
genstelle übertragen. Diese zeichnet
die Grafik dann einfach bei sich. Ein-              Netzwerk-Tool & Remote-Access / Farallon
fach aber genial. Nur der direkte
Hardwarezugriff auf die Grafik-Sub-            Unterstützt Verbindungen über LocalTalk/AppleTalk und
systeme wird nicht unterstüzt. Wer         TCP/IP. Elegante Software zum Datenaustausch und zur Fern-
geglaubt hat, er könne via Remote-         steuerung anderer Rechner. Begnügt sich auch mit langsamen
Access ein wenig PPC-Spiele am
                                            Verbindungen und schwächer ausgerüsteten Macintosh-Com-
68000er zocken, der wird enttäuscht.
Hier bleibt der Bildschirm einfach         putern. Einziger Schwachpunkt ist ein bisher einmaliger Verlust
schwarz. So brachte z. B. ein am LC        der Verbindung während einer Remote-Session, als die Apple-
gestartetes Indiana Jones 4 am LC          Talk-Verbindung zusätzlich mit Filesharing über den Finder aus-
III lediglich ein lila farbiges Bild mit                           gelastet wurde.
weißen Rechtecken an den Stellen,
an denen sich die Spiele-Charaktere                                          93%
befinden sollten.
Für wen ist Timbuktu? Für alle, die
Zuhause ein kleines Netzwerk ha-                                        BroadCast
ben, aber nicht alle Rechner mit
Maus, Tastatur und Bildschirm aus-                                   Chat-Programm
rüsten möchten oder können. Auch               Ein kleines Tool, über das man nicht viel Worte verlieren
ist der Fernzugriff auf einen 68k-Ser-
ver denkbar.                               braucht. Klein aber fein. Tut was es soll - und das auch noch zu-
                                                  verlässig. Hier reicht bereits ein 68000-Prozessor.
                                                                            100%

                                                                       Who's there

                                                     Zeigt Netzwerk-Konfig eines Teilnehmers
                                             Wenn Sie Zone, Knoten und Teilnehmer-Bezeichnung eines
                                             Druckers oder Rechners im Netzwerk interessiert, dann ist
                                           "Who's there" Ihr Programm. Und weil hier nicht so viel passiert,
                                            wurde auf eine Wertung verzichtet - was nicht heißt, dass das
                                                                  Utility schlecht ist.

Damit der Computer eine Verbindung zur Außenwelt bekommt, kann eine Netzwerkkarte ganz nützlich sein. Natürlich
gibt diese auch für den Macintosh. Je nach Rechnermodell sind dabei aber nicht alle Varianten einsetzbar.
NuBus
Verfügt Ihr Macintosh über NuBus-Steckplätze (z. B. Mac II-Reihe), dann ist dieser Kartentyp Ihre Wahl. Noch gut er-
hältlich ist z. B. die Asante Fast 10/100.
PDS
Für diverse Macs gibt es Erweiterungsmöglichkeiten via "Processor Direct Slot". Diesen Steckplatz gibt es in einer 16-
Bit-Version (020er-slot) und in 32-Bit-Versionen (030er und 040er). Noch immer günstig zu bekommen sind daher
Netzwerkkarte für den PDS.
SCSI
Ja, auch über den SCSI-Anschluss kann eine Ethernet-Verbindung realisiert werden. Diese kleinen Kästchen sind
zwar recht selten - aber wer wachsam ist, kann sich über den ein oder anderen Schnapper freuen.
Als es um ein Netzwerk für den Ma-         zeuge gebaut und in die Schlacht ge-   rend der Zweite mit Mühe und Not
cintosh ging, hatte Apple sicher nur       worfen werden. Dabei können sich       seine Einheit gerade einmal ziehen
seriöse Anwendungen dafür im Sinn.         bis zu sechs menschliche Spieler       konnte, ehe er sich wieder geduldig
Diese wichtige Information haben           auch via AppleTalk untereinander       in die Warteschlange einreihen mus-
wohl einige Programmierer nicht mit-       messen, wahlweise mit oder ohne        ste. Bis auf diese beiden erwähnten
bekommen und daher darf via Apple-         K.I.-Gegner. Grafisch reist Empire     Schwächen ist Empire Deluxe un-
Talk auch prima gezockt werden. Ei-        Deluxe niemanden vom Hocker. Die       term Strich empfehlenswert.
nige Multiplayer-Games hat das Hy-         künstlerischen Einlagen können aber
percard Macintosh Fanzine unter die        als zweckmäßig bezeichnet werden
Lupe genommen. Welches Game                und reichen vollkommen aus. Richtig    Kann der Solo-Kampagnen-Modus
darf auf keiner Party fehlen?              auf die Nerven geht jedoch der         des     Realtime-Strategy-Spektakels
                                           Sound. Diese sich ständig wiederho-    weniger überzeugen, kommen im
                                           lenden Musik-Fetzen nötigen den        Netzwerk zwei Spieler voll auf ihre
Dieses rundenbasierte Strategiespiel       User förmlich zum Herunterdrehen       Kosten. Als Menschen oder Orcs
dürfte eines der ältesten sein - feierte   der Lautstärke.                        darf sich das Duo infernale in einer
es sein Debüt schon zu CGA-DOS-                                                   mittelalterlichen Welt die Köpfe ein-
                                           Neben der musikalischen Unterma-       schlagen. Dabei werden Digi-Sam-
Zeiten Anfang der 1980er Jahre. Das
                                           lung ist ein weiterer Schwachpunkt     ples und VGA-Optik feil geboten.
Spielprinzip ist entsprechend einfach
                                           die nicht durchschaubare Reihenfol-    Das wirkt dann zwar nicht immer
gehalten. Produzieren Sie militäri-
                                           ge, in der die Teilnehmer am Zug       überzeugend, aber langt und ist we-
sche Einheiten und erobern Sie alle
                                           sind. So konnte in einem Zweispie-     sentlich besser gelungen als das vor-
Städte auf der Karte. Es dürfen auf
                                           ler-Testmatch der erste Spieler 10-    herige "Empire Deluxe".
Teufel komm raus Soldaten, Panzer,
                                           15 Runden am Stück spielen, wäh-
Transportschiffe, Kreuzer und Flug-                                                       Gibt es denn bei all dem
                                                                                          Licht auch Schatten? Leider
                                                                                          schon. Warcraft braucht un-
                                                                                          bedingt 256 Farb-Grafik und
                                                                                          einen 68020-Prozessor. Am
                                                                                          wohlsten fühlt es sich aber
                                                                                          mit einem flotten 68030er
                                                                                          unter der Haube. Und wer
                                                                                          gerade keinen Gegenspieler
                                                                                          aus Fleisch und Blut in Griff-
                                                                                          weite hat, der kann eine
                                                                                          Partie gegen den Macintosh
                                                                                          spielen. Allerdings geht es
                                                                                          hier nicht immer mit rechten
                                                                                          Dingen zu - wie umfangrei-
                                                                                          che Tests ergeben haben,
                                                                                          startet der Blechkumpane
                                                                                          immer mit einem deutlichen
                                                                                          Vorteil und nervt schon kurz
                                                                                          nach Spielbeginn mit ständi-
                                                                                          gen Attacken. Gerade Ein-
                                                                                          steiger haben dadurch einen
                                                                                          hohen Frustfaktor. Dem Mul-
                                                                                          tiplayer-Modus aber tut dies
                                                                                          keinen Abbruch.
Ein RPG, speziell für Apple-
Talk-Sitzungen     gemacht.
Sie wandern durch Top-
Down-Dungeons, sammeln
allerlei Items in Form von
Waffen, magischen Gegen-
ständen, Spruchrollen usw.
ein und verfolgen bei all Ih-
rem Tun nur ein Ziel: Die
Vernichtung aller noch übri-
gen Spieler. Die Grafik ist
schwach, läuft dafür aber
wahlweise in Farb- oder
Schwarzweiß-Modi.        Die
Steuerung des Spielers ge-
schieht ausschließlich über
die Tastatur.
Vor dem Start muss sich je-
der Spieler eine der durch-
nummerierten Programmda-
teien auf seinen Rechner
ziehen - dabei darf jede Da-
tei nur einmalig im Netzwerk
verwendet werden. Die
Spielernummer liegt quasi hart-ko-                                               minimalistisch. Gelenkt wird per Na-
diert im Programmcode vor. Unkon-       Bullfrogs Göttersimulation war seiner    getier und Tastenbrett. Dumm ist,
ventionell - aber warum auch nicht.     Zeit ein echter Hit am Atari und Ami-    wenn man Populous bereits an an-
RPG- und Dungeon-Crawler-Fans           ga. Gut, dass man auch uns ver-          deren Rechnern gespielt hat und
kommen an Minotaur nicht vorbei.        nachlässigte Macuser mit einer Por-      jetzt ganz easy am Macintosh ver-
                                        tierung bedacht hat. Und so dürfen       sucht, ein Landstück per rechter
                                        sich Gut und Böse nun an Apples          Maustaste zu senken... Wer an die-
Vorab sei gesagt, dass "Oxyd" hier      Büroknecht via Netzwerk miteinan-        ser Stelle zu Panikattaken neigt, der
für eine ganze Reihe von Teilen der     der messen. Empfohlen wird minde-        sollte schnellstens die Kommataste
Oxyd-Serie aus dem Hause Dongle-        stens ein 68020-Prozessor und 16         ausprobieren.
ware steht. In der Tat lassen sich      Farbgrafik.
diese Puzzle- bzw. Geschicklich-
keitsspiele per AppleTalk im Team       Als besagter Gott ist man in erster      In die Rolle eines Gleiter-Piloten
lösen. Die maximale Spielerzahl ist     Linie dafür zuständig, seinem Volk       schlüpft der Spieler in "Spectre".
also auf Zwei begrenzt.                 Lebensraum zu verschaffen. Dafür         Über die Oberfläche einer 3D-Vek-
                                        muss man sein Mana einsetzen, um         tor-Arena wird in bester "Battle Zo-
Oxyd kann man am Besten als Mi-         hügelige Landschaften in eine frucht-    ne"-Manier gedüst und alles be-
schung aus Marble Madness und           bare Ebene zu verwandeln - denn          schossen, was sich bewegt. Selbst-
Memory umschreiben. Per Maus            nur dort siedeln sich seine Unterta-     verständlich bietet das Spiel auch ei-
wird eine Kugel durch verschiedene      nen an. Je größer die Bevölkerung,       ne AppleTalk-Option an - so dürfen
Level buchsiert. Der Spieler muss       desto größer werden die Behausun-        sich auch zwei menschliche Oppo-
dabei versuchen, identische Symbo-      gen. Und daraus folgt mehr Mana.         nenten miteinander messen. Immer-
le aufzudecken. Passen die beiden
                                        Sie können Ihre göttliche Kraft natür-   hin besitzen die Gleiter Schilde und
"angestupsten" Blöcke nicht zueinan-
                                        lich nicht nur dazu verwenden, Terra-    einen recht großzügigen Munitions-
der, schließen sich diese wieder. Ge-
                                        forming zu betreiben. Viel besser.       vorrat. Beides darf aber jederzeit an
ärgert wird man von diversen Geg-
                                        Sie können Plagen, Pest und Tod          bestimmten Positionen aufgeladen
nern, Laserstrahlen usw.
                                        über Ihren Gegner bringen und damit      werden. Die jeweiligen Ladestatio-
Auch Oxyd unterstützt Mono-Macs         die seine Population dezimieren.         nen müssen dabei einfach nur über-
ebenso wie 16-Farb- und 256-Farb-       Derjenige, der am Ende übrig bleibt,     fahren werden. Gesteuert wird die
Modi, wobei beide Color-Grafiksets      hat gewonnen.                            3D-Hatz per Maus oder Tastatur.
identisch sind. Na dann: Nichts wie                                              Letztere erlaubt wesentlich genaue-
ran an die Maus!                        Die Mac-Umsetzung entspricht etwa        res Zielen. Besitzer von flotten 68k-
                                        der Amiga-Version. Der Sound ist         Macs dürfen einen Blick riskieren.
Welcher Poker-Freund wollte nicht
schon immer eine Partie des ge-
nannten Kartenspiels gegen seine
besten Kumpels spielen - nicht etwa
am Tisch, sondern virtuell am Rech-
ner über Netzwerk? Wenn Sie bisher
diesen Traum hatten, dann wird er
mit "Power Poker" realität. Das Spiel
                                          Mit einem SCSI-Brenner können            Lesen der Daten auch nichts ande-
darf natürlich auch alleine gegen
                                          auch Besitzer von klassischen Ma-        res machen - sich um keine Maus
Computer-Gegner gezockt werden.
                                          cintosh-Computern CDs beschrei-          kümmern, keine Hintergrundprozes-
Dabei werden die Gegner als ani-
                                          ben. Sie brauchen dazu lediglich den     se ausführen, nicht nach einer zu le-
mierte Portraits der Gesichter darge-
                                          oben genannten Brenner, sowie die        senden Datei suchen, keine Ver-
stellt - entsprechend Speicher vor-
                                          entsprechende Software. Zum Bei-         zeichnisse wechseln usw. In der Pra-
ausgesetzt auch als Quick-Time-
                                          spiel "Toast 3.5.4" aus dem Hause        xis heißt das für den Anwender
Clips. Nett, aber nicht unbedingt rele-
                                          Adaptec. Es gibt sich mit seinen         nichts anderes, dass die Schreibge-
vant.
                                          knapp 5 MB Festplattenspeicher           schwindigkeit gesenkt werden muss,
Zu Power Poker gibt es sonst nicht        recht anspruchslos - bietet dafür        damit ein konstanter Datenstrom ge-
viel zu sagen. Der Name ist Pro-          aber einiges an Optionen.                währleistet werden kann. Bricht der
gramm. Es werden verschiedene Po-                                                  der zusammen, federt der 2 MB gro-
                                          Es dürfen unter Anderem ISO-, Mac-
kerarten und Regeln unterstützt. Die                                               ße Arbeitsspeicher im Yamaha-Bren-
                                          HFS-, Joilet-CDs, SCSI-Direktkopien
Optionsvielfalt fordert aber seinen                                                ner den Geschwindigkeitseinbruch
                                          und diverse Images damit erzeugt
Tribut. Mindestens einen 68020-Pro-                                                zwar ab - allerdings nur kurzzeitig.
                                          und gemountet werden. Speziell in
zessor braucht es dann schon. Sonst                                                Läuft der Rekorderspeicher leer, ist
                                          diesem Test geht es aber ums Bren-
werden Sie wohl mit echten Karten                                                  die CD reif für die Mülltonne. Der
                                          nen von CDs. Die Problemstellung
spielen müssen.
                                          lautet: Dateien von Festplatte
Ihnen hat die kleine Übersicht der        auf CD zu bringen. Laut Re-
Netzwerk-Spiele gefallen? Prima. Sie      adme-Datei stellt das absolute
kennen weitere interessante Titel,        Minimum ein 68030er dar.
die AppleTalk unterstützen? Noch          Getestet wurde dies mit einem
besser - dann lassen Sie doch ande-       LC III (68030-25) mehrfach
re daran teilhaben. Schreiben Sie Ih-     und stets mit Erfolg. Zum Ein-
re Spiele an 68kmac@web.de                satz kamen dabei zwei Yama-
                                          ha CRW4260-Rekorder, wel-
                                          che     1-,2-  oder    4-fache
                                          Schreibgeschwindigkeit unter-
                                          stützen.
                                                                                   Brenner ist dann nicht mehr in der
                                          Hier ein paar theoretische Zahlen-       Lage, den Schreibzugriff fortzufüh-
                                          spiele. Einfaches Schreiben heißt,       ren, selbst wenn der Macintosh wie-
                                          dass etwa 150 Kilobytes pro Sekun-       der mit Hochdruck die Bits über den
                                          de (tatsächlich kommen noch ein          SCSI-Bus schiebt.
                                          paar KB oben drauf) von der Fest-
                                                                                   Versuche mit 4-fach-Speed haben
                                          platte zum Brenner transportiert wer-
                                                                                   gezeigt, dass eine konstante Versor-
                                          den müssen. Der Testrechner (LC
                                                                                   gung des Brenners mit Daten nicht
                                          III) schafft mit einer guten Harddisk
                                                                                   möglich ist. Bereits nach einigen Mi-
                                          etwa 1,99 Megabytes in der gleichen
                                                                                   nuten sinkt die Geschwindigkeit so-
                                          Zeit. Theoretisch könnte man also
                                                                                   weit ab, dass der Rekorder-Puffer
                                          mit ca. 12-facher Schreibgeschwin-
                                                                                   leerläuft. Das heißt: Es darf nur mit
                                          digkeit arbeiten.
                                                                                   doppelter Geschwindigkeit geschrie-
                                          Doch so einfach ist es nicht. Dieser     ben werden. Hier zeigt sich, dass
                                          Wert wird nämlich nur unter sehr gu-     dann auch stark fragmentierte Hard-
                                          ten und zum Teil unrealistischen Be-     disks noch schnell genug die Daten
                                          dingungen erreicht. Zum Beispiel,        liefern können. Der LC III schafft es,
                                          wenn die Datei zusammenhängend           ohne Umweg über ein Image, direkt
                                          am Stück auf der Festplatte liegt. Au-   von Festplatte zu brennen ("on the
                                          ßerdem darf der Rechner dann beim        fly"), ohne dass diese vorher opti-
miert werden muss. Der Test könn-
te an dieser Stelle schon zu Ende
sein, wäre da nicht der Drang zum
Experimentieren. Es stellt sich näm-
lich die Frage, ob es auch mit schwä-
cherer Hardware klappt, eine Com-
pact Disk zu beschreiben.
Der zweite, identische, Brenner wird
jetzt an den Macintosh LC (68020-16
MHz) angeschlossen und Toast von
Diskette installiert. Auf der externen
Test-Festplatte befinden sich etwa
330 MB an Dateien (Texte, Images,
Bilder, Amiga-MOD-Files, usw. eben
eine typische Zusammenstellung).
Es soll auch hier mit 300K/Sekunde
(2-fach) gebrannt werden, ohne vor-
heriges Defragmentieren der Platte,
oder Erstellen eines Images. Der
Brennvorgang nimmt etwa 20 Minu-
ten Zeit in Anspruch. Währenddes-
sen heißt es warten und bangen -          Damit Sie Ihre CD-Rohlinge nicht unnötig verschwenden, weil es mal
kann der Macintosh LC den Puffer          wieder zum "Buffer underrun" (Pufferleerlauf) gekommen ist, sollten Sie
stets gefüllt halten? Fortwährend         ein paar Ratschläge beherzigen.
schiebt sich der Fortschrittsbalken
                                          Schließen Sie vor dem Brennen alle Anwendungen, mit Ausnahme des
nach Rechts. Die Hälfte ist geschafft.
                                          Brennprogramms. Somit kann sich der Computer ausnahmslos um den Da-
Die HD-LED blinkt jetzt unregelmä-
                                          tentransport kümmern.
ßig. Minute um Minute verstreicht.
Dann erreicht der Balken den rech-        Zusätzlich sollten Sie Netzlaufwerke abmelden oder gar komplett aufs Netz-
ten Rand - "Beenden..." erscheint         werk verzichten, solange Ihre CD "in der Mache" ist. Gerade LocalTalk-Ver-
nun in der Statusanzeige und der          bindungen lasten den Prozessor stark aus und sorgen garantiert für das
Brenner gibt kurz ein Lebenszeichen       Leerlaufen des Rekorderpuffers.
von sich. Die Schublade öffnet sich
                                          Nutzen Sie vor dem Start des Schreibvorgangs immer den Simulationsmo-
"Brennen erfolgreich".
                                          dus. Hier tut Ihr Brenner nur so, als würde er schreiben. Erst wenn die Simu-
Die Gegenprobe mit dem Apple CD-          lation erfolgreich beendet wurde, sollten Sie einen Rohling wirklich beschrei-
ROM-Laufwerk funktioniert auf An-         ben lassen. Dann nämlich ist Ihr Macintosh schnell genug für die ausgewähl-
hieb. Alles ist lesbar. Damit ist klar,   te Geschwindigkeit.
dass das Brennen von CD-ROMs
                                          Brennen Sie nicht on-the-fly von langsamen Laufwerken (inkl. Netzlaufwer-
auch auf schwächeren Rechnern
                                          ken) - nutzen Sie hier auf jeden Fall zuerst die Simulation oder kopieren Sie
möglich ist und nicht unbedingt ein
                                          Ihre Daten auf eine schnelle Festplatte.
68030-Prozessor vorausgesetzt wer-
den muss. Natürlich - und das darf
nicht verschwiegen werden - gibt es
Funktionen (z. B. das Kopieren von
Audio-Tracks) von Toast, die sicher-
lich erst mit einem 040er möglich
werden. Rein für das Backup persön-
licher Daten reicht ein 020er aus.        Haben Sie es vielleicht geschafft, mit einem Macintosh CDs zu beschreiben,
                                          der nur über eine 68000-CPU verfügt? Falls ja, lassen Sie die Leser daran
                                          teilhaben und schreiben Sie einen kurzen Bericht, inkl. der Liste der verwen-
                                          denten Soft- und Hardware. Schicken Sie diesen an 68kmac@web.de
Zwar sind sie am Macintosh selten        nicht installiert haben? Verdächtig      tungsweg - gerade wenn Ihr Macin-
anzutreffen - doch es gibt sie. Die      sind Erweiterungen, deren Namen          tosh ungeschützt ist. Eine weitere
Rede ist von Viren. Das sind Pro-        auf Grafikbeschleunigung hindeuten.      Sparte von Viren sind Makroviren für
gramme, die sich wie ihre biologi-       Es geht aber auch offensichtlicher.      Microsoft Office. Deaktivieren Sie al-
schen Vorbilder, ins System einni-       Ein Schädling legt ganz unverblümt       so per Vorgabe Makros, wenn Sie
sten und vermehren. Irgendwann           das Init "666" an. Löschen Sie es,       Office-Dokumente von anderen Be-
schlagen sie dann zu und beschädi-       dann liegt es spätestens beim näch-      nutzern erhalten ("nicht vertrauens-
gen oder Löschen Ihre Dateien. Aber      sten Booten wieder im Ordner. Ha-        würdige Quellen").
wie im echten Leben gibt es auch in      ben Sie eine solche Datei auf Ihrer
diesem Fall Medizin - ein Antiviren-     Platte, dann sollten Sie unverzüglich
programm. Es untersucht Dateien          einen Virenscanner bemühen.              Schützen können Sie sich recht ein-
nach dem Vorkommen bestimmter                                                     fach. Installieren Sie sich eine Syste-
                                         Andere Symptome für eine Infektion
Muster (dem Viren-Programm) und                                                   mextension, zum Beispiel die vom
                                         sind     zum     Beispiel  plötzliches
schneidet des aus der Datei heraus.                                               McAfee VirusScan. Sie wird beim
                                         "Zicken" von Programmen. Sie Öff-
                                                                                  Hochfahren immer zuerst geladen
In der Regel ist das ehemals infizier-   nen Ihre Textverarbeitung - alles
                                                                                  und überprüft Dateizugriffe, ohne die
te Programm oder Dokument dann           scheint zu funktionieren, beim näch-
                                                                                  Performance zu beeinträchtigen. Der
wieder nutzbar. Aber woher weiss         sten Programmstart aber wirft Ihr
                                                                                  kleine Patch prüft sich übrigens
man, dass man Opfer eines Virus          Macintosh mit Bomben um sich oder
                                                                                  selbst auf Befall und benachrichtigt
ist? Wie vermehrt sich dieser eigent-    das System wird instabil bzw. lang-
                                                                                  Sie, wenn dies der Fall ist. Die Sy-
lich und wie schützt man sich davor?     sam. Sicher könnte es hier auch ein
                                                                                  stemerweiterung gehört zum Pro-
                                         (schleichender) Hardwaredefekt sein
                                                                                  gramm "VirusScan". Es überprüft Ih-
                                         - ein Virencheck schadet aber nichts.
                                                                                  re Laufwerke auf verdächtigen Code
                                         Verliert Ihr Finder mal eben so seine
                                                                                  - auch hier werden Sie gewarnt,
Die Anzeichen für einen Virenbefall      Icons - Programme und Dokumente
                                                                                  wenn der Virenscanner selbst zum
sind unter Umständen schwer zu er-       werden also vermehrt durch die De-
                                                                                  Opfer geworden ist.
kennen. Eine Erkältung bemerkt der       fault-Piktogramme (Hand+Stift für
Betroffene auch nicht sofort beim er-    Applikationen) dargesetellt? Auch        Ein anderes Werkzeug zur Beseiti-
sten Eindringen der Krankheitserre-      hier könnte ein Virus sein Unwesen       gung von Schadsoftware ist Virex.
ger in den Körper. Ein mögliches An-     treiben.                                 Es ist ein ausgezeichnetes Antivi-
zeichen ist das Anwachsen von Da-                                                 ren-Programm. Die letzten Definitio-
teigrößen, denn der Schadcode                                                     nen (Beschreibungen zum Erkenn
braucht natürlich auch seinen Platz.     Eine Vireninfektion geschieht in der     von Viren) für System 7 stammen
Doch wer kennt den Platzverbrauch        Regel immer von Außen. Sie bekom-        aus dem Jahr 2000 und dürften so-
seiner Anwendungen schon auswen-         men unbekannte Software von              mit die aktuellsten sein. Genügend
dig. Prüfen Sie auch ab und zu Ihren     Freunden oder Bekannten, oder zie-       Speicher vorausgesetzt, kann Virex
Ordner "Systemerweiterungen". Lie-       hen sich diese aus dubiosen Quellen      während des Suchlaufes auch Archi-
gen dort plötzlich Extensions, die Sie   im Netz selbst. Ein idealer Verbrei-     ve entpacken. Gefahren lassen sich
so bereits im Vorfeld erkennen und       diese nicht gestartet wurden.          McAfee VirusScan
beseitigen.
                                         INIT 1984                              Kleines, aber effektives Tool zum
Informationen zu einigen Viren                                                  Aufspüren und Entfernen von Vi-
                                         Er wird immer an jeden Freitag, den
                                         13. aktiv. Dann ersetzt er Ordner-     ren. Läuft auch auf kleinen Macs
System 7 ist von Haus aus immun                                                 und beinhaltet eine System-Erwei-
gegen Desktopfile-Viren (befallen die    und Dateinamen durch zufällige
                                         Strings. Zusätzlich tauscht er Crea-   terung für besseren Schutz. Ideal
Resourcen WDEF und CDEF) von                                                    für kleine Macs.
System 6. Solche Viren können sich       tor- und Typ-Definitionen von Doku-
unter System 7 nicht verbreiten und      menten aus und löscht Dateien und      Virex
werden auch nie aktiviert.               Ordner.
                                                                                Braucht zwar mehr Speicher, bietet
Scores                                   INIT 9403                              aber vielfältigere Funktionen als Vi-
                                         Nach einer bestimmten Zahl von In-     rusScan. Zusätzlich kann ein Kon-
Befällt System-, Notepad- und Alb-                                              trollfeld installiert werden - dann
umdateien, sowie Anwendungen. Es         fektionen zerstört der Virus Daten-
                                         strukturen auf angeschlossenen         können Dateien und Ordner beim
werden im Systemordner die unsicht-                                             Öffnen, oder Laufwerke/Disketten
baren Files "Scores " und "Desktop "     Laufwerken und löscht das Bootlauf-
                                         werk.                                  beim Einlegen oder Anmelden ge-
angelegt. Außer der Verbreitung,                                                prüft werden.
verfolgt der Virus kein Ziel.
NVir
Ein simpler Ableger von Scores - be-
fällt aber nur System- und Applika-
tiondateien. Meldet sich unter Um-
ständen durch einen Beep oder -
wenn MacinTalk installiert ist - durch
die Aussage "Dont Panic". Befallene
Dateien bekommen eine "NVir"-Re-
source.
INIT 29
Ein höchst virulenter Schädling, der
alle Dateien befällt. Er verrät sich
aber durch eine Besonderheit. Wird
eine schreibgeschützte Diskette ein-
gelegt, so erscheint ein Hinweis,
dass Reparaturen auf der Disk
durchzuführen seien. Wie die vorher
genannten Schädlinge, wird auch
hier kein Löschen von Dateien aus-
gelöst - im Fokus steht auch hier le-
diglich die Vervielfältigung des
Schädlings.
ANTI
Er befällt keine Systemdateien. Auf-
grund technischer Besonderheiten
kann sich ANTI nicht verbreiten,
wenn System 7 oder der Multifinder
unter System 6 läuft.
ZUC
Wird der Rechner von ZUC befallen,
macht sich dies durch einen "betrun-
kenen" Mouse-Cursor bemerkbar.
Sobald die Maustaste gedrückt wird,
läuft der Cursor diagonal zum Bild-
schirmrand und stoppt, wenn der
Mausknopf losgelassen wird. ZUC
befällt nur Applikationen - auch wenn
setzeshüter, der die Bürger noch
                                                                                     schützen kann. Noch Fragen? Dann
                                                                                     auf ins Gefecht.

                                                                                       Bloodbath at Red Falls

                                                                                               Egoshooter

                                                                                       Grafik: 256 Farben + QuickTime

                                                                                      Festplatte und CD-ROM erforder-
                                                                                                     lich
                                                                                            Ab 68020-Prozessor

                                                                                          Keine Wertung möglich

Ausgerechnet beim idyllischen Ört-        nut zum Auffrischen der Lebens-
chen Red Falls - Namensgeber die-         punkte, oder Extrawaffen. Zur Be-
ses Spiels "Bloodbath at Red              waffnung sei angemerkt, dass man
Falls" - verunglückt ein Gefange-         von Beginn an mit einer Pistole aus-
nentransporter. An Bord befinden          gerüstet ist. Der Vorteil an dieser ist,
sich die übelsten und schlimmsten         dass unendlich viel Munition zur Ver-
Typen, die man jemals gesehen hat.        fügung steht. Aber wenn das Maga-
Klar, dass die mordlüsterne Bande         zin leer ist, muss das Zielvisier per
die Gelegenheit nutzt, um zu ent-         Maus an den unteren Bildrand gefah-
kommen. Der einzige und wahre             ren werden und der Abzug - pardon -
Kerl, der sich den Knackis entgegen       Mausknopf betätigt werden. Dann
stellt, ist der Sheriff des Städtchens.   darf wieder weiter geballert werden.

Und genau in diese Rolle schlüpfen        Mit begrenztem Vorrat an Patronen
Sie. Die Ballerei präsentiert sich aus    stehen ab und zu eine Uzi, ein MG
der Ego-Perspektive. Lediglich die        und ein Schrotgewehr zur Verfü-
eigene Hand, samt Knarre ist zu se-       gung. Allerdings kann per Ziffernta-
hen. Hierbei ist die Szenerie aber        ste jederzeit wieder zur Pistole ge-
statisch. Im Prinzip eine moderne         wechselt werden. Soviel zur spieleri-
Schießbude. Die Gegner werden als         schen Seite. Nun zum technischen
QuickTime-Clips eingeblendet. Das         Aspekt. Das digitale Blutbad präsen-
sieht nicht schlecht aus, aber wirkt      tiert sich in ansehnlicher 256-Farb-
manchmal seltsam, da getroffene           Grafik. Es läuft in der kleiner 512er,
"Ziele" einfach beim Fallen ver-          aber auch in 640er-Auflösung. Die
schwinden.                                QuickTime-Erweiterung im System-
                                          ordner ist Pflicht.
Man darf großzügigerweise ein paar
Treffer einstecken, bevor das Spiel       In den Genuss des Gemetzels kom-
zuende ist. Hin und wieder befinden       men alle Macintosh-User mit minde-
sich unbewaffnete Zivilisten im Bild -    stens 68020-Prozessor, Festplatte
bleiben diese unverletzt, dann er-        und CD-Laufwerk. Denken Sie im-
scheinen Boni, zum Beispiel ein Do-       mer daran: Sie sind der einzige Ge-
Was ist das? Was kann es? Wie funktioniert es?
Geplant ist ein kleiner HyperCard-Kurs, der mit
der kommenden Ausgabe beginnt.
                                                        Das populäre Anwendungsprogramm für 68k-
                                                        Rechner unter der Lupe. Wie arbeitet es sich mit
                                                        dem Alleskönner?

                 Die beiden Strategieknaller werden auf Herz und
                 Nieren getestet.

                                                  Weitere Themen sind in Vorbereitung. Haben Sie
                                                  Vorschläge oder Erfahrungsberichte? Dann nichts
                                                  wie ran an die Tasten! Schreiben Sie an
                                                  68kmac@web.de

       Die nächste Ausgabe erscheint voraussichtlich im März 2020 als PDF. Kostenlos herunterladbar auf
                                      www.forum.classic-computing.de.
Sie können auch lesen