Auslandsstudium in Budapest/ Ungarn - Erfahrungsbericht von Julia Hartwig

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Auslandsstudium in Budapest/ Ungarn - Erfahrungsbericht von Julia Hartwig
Auslandsstudium in Budapest/ Ungarn

Erfahrungsbericht von Julia Hartwig
msjhartwig@web.de

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Auslandsstudium in Budapest/ Ungarn - Erfahrungsbericht von Julia Hartwig
Auslandsstudium in Ungarn

Vorstellung
Die Corvinus University of Budapest ist eine angesehene Universität in Ungarn.
Grundsätzlich werden an der Corvinus University insgesamt 7 verschiedene Studiengänge
angeboten:

   1.   Business Administration
   2.   Economics
   3.   Food Sciences
   4.   Horticultural Science
   5.   Landscape Planning
   6.   Public Administration
   7.   Social Sciences

Die Universität ist eine Partnerhochschule vom Fachbereich der Lebensmitteltechnologie
(Food Sciences). Der Department Koordinator ist Prof. Dr. Scherer.
Der Fachbereich Food Sciences gliedert sich in mehrere Vertiefungsrichtungen auf:

       Department of Applied Chemistry
       Department of Food Economy
       Department of Food Engineering
       Department of Microbiology and Biotechnology
       Department of Physics and Control
       Department of Post Harvest
       Department of Food Chemistry and Nutrition
       Department of Brewing and Distillation
       Department of Canning Technology
       Department of Cereals and Industrial Crop Technology
       Department of Oenology
       Department of Refrigeration and Livestock Products Technology

Die Universität setzt sich aus dem Pest-Campus und dem Buda-Campus zusammen. Der
Fachbereich Food Sciences befindet sich auf dem Buda-Campus.

                                        Pest-Campus

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Auslandsstudium in Budapest/ Ungarn - Erfahrungsbericht von Julia Hartwig
Studium
Die Corvinus University of Budapest bietet viele interessante Kurse an. Man kann auch
fächerübergreifende Kurse belegen. Es werden Kurse auf deutsch, englisch und französisch
angeboten, wobei die meisten auf englisch sind. Das Kursangebot kann sich kurzfristig
ändern, ohne dass man als einfacher Student etwas mitbekommt. Deswegen sollte man immer
nachfragen, ob das Angebot aktuell ist.
In unserem Fachbereich (Food Sciences) war es nicht üblich, dass sich ungarische Studenten
die gleichen Vorlesungen anhörten wie wir. In den fremdsprachigen Kursen saßen meist nur
Erasmus-Studenten. Die Vorlesungen waren auch anders als von Deutschland gewohnt.
Öfters bildeten wir nur eine kleine Runde und mussten für jede Vorlesung ein Referat
vorbereiten.
Im Rahmen der Kurse wurden mehrere Exkursionen zu ungarischen Unternehmen
durchgeführt.
Die Dozenten waren alle sehr freundlich und hilfsbereit. Und die Betreuung vor Ort war
wirklich gut.
Die Bibliotheken in Budapest lassen zu wünschen übrig. Die meisten Bücher sind nur in
ungarisch. Überhaupt ist es nicht üblich, Bücher auszuleihen. Statt ausleihen, lesen viele
Studenten in der Bibliothek. Trotzdem ist ein Ausleihen möglich.
Dagegen hat die Corvinus University of Budapest ziemlich viele gute und moderne Computer
und man hat einen leichten Zugang zu Internet. Es ist möglich, mit dem Notebook im Uni-
Gelände im Internet zu surfen. Wenn die Uni geschlossen ist, kann man auch günstig im
Internetcafe surfen.
Die Uni bietet für jeden Auslandsstudent ein Tandem-Programm an. Das besagt, dass sich
ungarische Studenten um ausländische bemühen und ihnen im Alltag helfen.
Das Uni-Gelände verfügt über einen Park im Buda-Campus, in dem die Studenten alle
möglichen Bäume und Pflanzen anbauen und versorgen. Außerhalb von Budapest besitzt die
Uni noch ein weiteres Feld mit Pflanzen.

Wohnungssuche
Die Universität informiert über Wohnungsvermittler bzw. Studentenwohnheime. Generell ist
zu beachten, dass die Studentenwohnheime zwar um Wesentliches günstiger sind, jedoch
nicht jedermanns Geschmack entsprechen. So finden sich im Wohnheim nur gemeinsame
Toiletten und Duschen, die von Männern und Frauen gleichzeitig benutzt werden. Jedes
Zimmer wird von zwei Studenten bewohnt. Die Küche ist auch gemeinsam und jeder erhält
noch zusätzlich ein Schränkchen für sich. Die Unterkunft ist hier sehr günstig (ca. 30€/
Monat) und man kann sich sonst viel leisten in Budapest. Internet ist oft inklusive.
Wer die angenehmere Variante bevorzugt, soll sich lieber eine richtige Wohnung suchen über
Wohnungsvermittler. Die Preise sind identisch mit den deutschen. Richtige Wohnungen sind
auf jeden Fall komfortabler. Meistens sind auch eine Waschmaschine und ein Fernseher mit
dabei. Internetanschluss ist oft nicht inklusive.
Anders als in Deutschland wird Miete usw. nicht überwiesen, sondern cash überreicht. Dabei
wird öfters die Miete nicht als Ganzes (Warmmiete) gezahlt, sondern der Vermieter bekommt
die Kaltmiete und die restlichen Beträge müssen in der Post (!!) cash bezahlt werden. Somit
hat die Post in Ungarn eine zentrale Stelle und erfüllt somit die Leistungen einer Bank in
Deutschland.

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Leben in Ungarn
Wer länger als 3 Monate in Ungarn verbleibt, muss eine residence permit beantragen. Diese
ist zwar kostenlos, aber sehr zeitintensiv. Die Adresse des Amtes wird an der Uni bekannt
gegeben. Es ist sinnvoll eine residence permit zu beantragen, da es laut Gerüchten sonst
eventuell zu Strafen kommen kann.

Sinnvoll ist auch der Kauf einer Monatsfahrkarte (für Studenten ca. 8€/ Monat), damit kann
man alle Verkehrsmöglichkeiten in Budapest nutzen. Die Anschlussverbindungen in Budapest
sind sehr gut und man muss wirklich selten auf die nächste Tram warten.
Wenn man Ungarn bereisen möchte, so ist der Regionalverkehr ebenfalls zu empfehlen. Die
Preise sind sehr niedrig (man zahlt für ca. 150km etwa 4€). Von Nachteil ist allerdings der
Service am Bahnhof. Meiner Erfahrung nach sprechen die Schaffner und das Servicepersonal
am Bahnhof recht selten Englisch oder Deutsch. Man muss sich oft mit Händen und Füssen
verständigen.

Es ist ebenfalls zu empfehlen, den Einstiegskurs zum Erlernen der ungarischen Sprache
(Überlebenskurs) zu machen. Dort lernt man Alltagsdinge, wie „Ich hätte gern 2 Tomaten...“.

Unterhaltungsmöglichkeiten

Wer Unterhaltung sucht, kann diese in Budapest ohne Weiteres finden. Im Sommer kann man
jeden Tag ein Lifekonzert am Donauufer besuchen. Für maximal 1€ kann man ungarische
Bands hören und sich austoben. Im Winter finden überall in Budapest Partys statt. Die
Getränke auf Partys sind sehr günstig!!

Budapest bietet reichlich Ausgehmöglichkeiten. Sehr zu empfehlen ist die Oper (Opera). Für
bereits 3 bis 4€ kann man schon einen guten Platz für eine Vorstellung bekommen.

Ab und zu finden kostenlose Lifekonzerts unterschiedlicher Richtungen statt. Man muss nur
sorgfältig die Anzeigen studieren oder einen ungarischen Studenten um Rat fragen.

Budapest wurde der Preis zur Stadt mit den meisten Monumenten verliehen. Das ist wirklich
wahr! Selbst in einem halben Jahr habe ich es nicht geschafft alles anzuschauen. Es gibt sehr
viele Museen und Galerien, die meistens kostenlos sind. Empfehlenswert für Liszt-Freunde ist
Liszts Wohnung in der Andrassy ut. Budapest ist reich an Kultur.

Wem die Stadt zu laut ist, kann leicht mit der Tram aus der Stadt herausfahren und in den
Buda - Bergen wandern gehen. Da gibt es wirklich schöne Routen.

Wir hatten uns zwar jeder ein gebrauchtes Fahrrad gekauft, aber wirklich empfehlenswert ist
es nicht. Auf den Strassen herrscht zu viel Verkehr und es ist nicht nur gefährlich da mit dem
Fahrrad zu fahren, sondern es macht auch keinen Spaß. An einigen Stellen in Budapest sind
Fahrradwege. Aber außerhalb von der Stadt verschwinden sie.

In der Donau empfiehlt es sich nicht schwimmen zu gehen. Schönen Sandstrand findet man
entweder außerhalb von der Stadt oder auf der Obuda – Insel. Wer Kanufahren lernen möchte,
kann dies auf den Inseln lernen. Auf der Margaret-Insel kann man joggen und schwimmen
(im Schwimmbad) gehen.

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In Budapest gibt es sehr viele chinesische und orientalische Restaurants, die sehr zu
empfehlen sind! Vor allem chinesische Restaurants sind sehr günstig: zwischen 1,50 und 2€
für ein Mittagsmenü. In den Touristenstraßen dagegen sind die Preise oft zu hoch. Wenn man
günstig essen möchte, sollte man diese Regionen möglichst meiden.

Die Preise für Lebensmittel im Geschäft differieren zu den deutschen Preisen, z. B. kosten
Säfte über 1€ für 1l. Die Brotauswahl ist nicht sehr groß. Oft findet man weißes Brot, was
günstig ist. Brötchen sind auch günstig. Wer frische Obst und Gemüse kaufen möchte, muss
in die Markthalle gehen. In Geschäften ist es nicht so üblich, Obst und Gemüse zu verkaufen.
Man kann zwar einiges findet, doch ist die Auswahl beschränkt. Ich habe die Erfahrung
gemacht, dass es günstiger ist, immer auswärts zu essen.

Stand: April 2006

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