China's Import Restrictions of Solid Waste and Implications on the Recycling Market
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Abstract Rahmenbedingungen China’s Import Restrictions of Solid Waste and Implications on the Recycling Market – Example of Copper Scrap – Yun Schüler-Zhou and Martin Schmitz By shifting economic policy priorities towards sustainable growth, the Chinese government has significantly tightened its environmental laws, regulations and controls. The recycling of waste and scrap is supposed to protect both, the domestic resources and the environment. This should lead to an improvement of the domestic raw material supply, especially for materials with a high import dependence like copper. Hence, the recycling volume of copper scrap should more than double from 2018 to 2020. In the last years, imported copper scrap was the main source of secondary copper production in China. Although the country imported the largest share of copper scrap globally, the copper content of imports was significantly below the level of other important importing countries such as Germany and South Korea. This will change through a restrictive import policy with regard to waste and scrap. The import restrictions in China should ensure that the recycling of domestic waste is improved. With the accelerating industrialization and urbanization, the domestic waste generation has increased extremely. The Chinese government has gradually implemented measures to restrict imports since mid-2017. For example, the import of category 7 copper scrap is prohibited from December 31, 2018 onwards. The import of high-purity copper scrap of category 6 has been subject to a quota system since 01.07.2019. According to Chinese sources, the total amount of copper scrap imported has decreased significantly, but the secondary refining of copper has not been significantly affected to date. On the one hand, this is due to the fact, that parts of the reduced import volume are compensated by an increased copper content of the scrap. On the other hand, the increasing domestic quantities of copper scrap have partially filled the supply gap. If the high-purity copper scrap (category 6) is completely excluded from import, the Chinese copper-recycling industry will face serious difficulties. Therefore, the government plans to exclude high- purity copper scrap from the import ban by the implementation of a new classification. In a global context, the tightening of the import regulations for solid waste in China has led to a change in the paths of material flows. The export of economically inferior materials is increasingly shifting to countries in Southeast Asia or Eastern Europe, which is also true for some classifications of copper scrap. Secondary raw materials are traded globally like primary raw materials. Therefore, it is necessary to observe these markets and analyze the supply risks. 16
Einschränkung der Abfalleinfuhren in China und Auswirkungen auf den Recyclingmarkt Rahmenbedingungen Einschränkung der Abfalleinfuhren in China und Auswirkungen auf den Recyclingmarkt – Beispiel Kupferschrott – Yun Schüler-Zhou und Martin Schmitz 1. Kupferschrott in China..................................................................................19 1.1. Sekundäre Raffinadeproduktion von Kupfer..............................................19 1.2. Kupferschrottimport......................................................................................20 2. Importeinschränkung....................................................................................21 2.1. Allgemeine Ziele und Maßnahmen.............................................................22 2.2. Einschränkung der Kupferschrotteinfuhr..................................................25 3. Auswirkungen auf den Recyclingmarkt......................................................25 3.1. Auswirkungen auf den Kupferrecyclingmarkt in China...........................25 3.2. Auswirkungen auf den globalen Recyclingmarkt und Deutschland.......27 4. Fazit..................................................................................................................28 5. Quellen............................................................................................................29 Mit dem Wechsel der politischen Führung in China im Jahr 2013 haben sich auch die Prioritäten der Wirtschaftspolitik verschoben. Anstelle des einseitigen Strebens nach hohem Wachstum gewinnt die umweltschonende und nachhaltige Entwicklung des Landes stärker an Bedeutung. Neben der Verschärfung der Umweltgesetze und -vorschriften sowie der strengen Kontrolle in der Umsetzung, fördert die Regierung auch verstärkt die Kreislaufwirtschaft. Das Recycling von Wertstoffen soll demnach einen höheren Beitrag als bislang zur Verbesserung des Rohstoff- angebots leisten. Dazu hat die Regierung konkrete Ziele formuliert. Bis 2020 soll die Verwertung aller Wertstoffe von 246 Mio. t im Jahr 2015 auf 350 Mio. t erhöht werden, davon 18 Mio. t Nichteisen (NE)-Metallschrotte und 150 Mio. t Stahl- schrotte [15]. Die Kupfer-, Aluminium-, Blei- und Zinkschrotte sollen ein Recycling- volumen von jeweils 4,4 Mio. t, 9 Mio. t, 2,5 Mio. t bzw. 2,1 Mio. t im Jahr 2020 erreichen [16]. Bislang stammen die Metallschrotte für die stoffliche Verwertung zu einem erheblichen Anteil aus dem Ausland. Da das inländische Schrottaufkommen lange Zeit nicht in großen Mengen vorhanden und das Sammel-, Sortier- und Recyclingsystem unter- entwickelt war, war China u.a. vom Import von NE-Metallschrotten abhängig. So ist das Land seit vielen Jahren der weltweit größte Importeur von Altmetallen. 2012 erreichte das Importvolumen von NE-Metallschrotten einen Höchststand mit knapp 7,5 Mio. t [7]. 17
Yun Schüler-Zhou, Martin Schmitz Rahmenbedingungen Mit dem Paradigmenwechsel in Richtung einer umwelt- und ressourcen- schonenderen Entwicklung will die Regierung nun die steigenden heimischen Abfallmengen besser entsorgen und verwerten. Der Import von ausländischen Abfällen geht inzwischen zurück. Das Verhältnis der NE-Metallschrotte aus dem Inland zu den ausländischen Importen hat sich dadurch in Richtung der inländischen Materialien verschoben. Bereits im Jahr 2014 nahm Chinas NE-Metallschrottimport mengenmäßig um 10 % ab, während die Menge der inländischen NE-Metallschrotte um 20 % anstieg. Die Schere zwischen den inländischen und ausländischen sekundären NE-Metallen ist inzwischen weiter stark auseinandergegangen (Bild 1). Die 2017 angekündigte Verschärfung der Importregelung für feste Abfälle aus dem Ausland hat diesen Trend weiter verstärkt. NE-Metallschrott nach Menge, Veränderung, Millionen Tonnen Prozent 14 30 12 20 10 10 8 0 6 -10 4 -20 2 -30 0 -40 2013 2014 2015 2016 2017 2018 aus dem Inland (Menge) aus dem Ausland (Menge) Veränderung Inland Veränderung Ausland Bild 1: NE-Metallschrotte aus dem In- und Ausland [18, 19, 20, 21, 22] Wie wird sich Chinas Importeinschränkung von festen Abfällen auf den chinesischen und den globalen Recyclingmarkt in Bezug auf NE-Metalle auswirken? In diesem Beitrag wird genau dieser Frage nachgegangen. Die Neuausrichtung der chinesischen Abfall- und Recyclingpolitik hat sehr unterschiedliche Auswirkungen auf die einzelnen Marktsegmente wie z.B. Kunststoffe, Altpapier oder Metallschrotte. 18
Einschränkung der Abfalleinfuhren in China und Auswirkungen auf den Recyclingmarkt Rahmenbedingungen In diesem Beitrag werden daher die Importeinschränkungen im Allgemeinen erläutert und beispielhaft anhand des Kupferschrott-Marktes näher untersucht. Bevor die Import‑ einschränkungen und deren Auswirkungen beschrieben werden, wird im ersten Kapitel die Entwicklung der Kupferschrottversorgung Chinas dargestellt. 1. Kupferschrott in China Seit den 1980er Jahren importiert China feste Abfälle aus dem Ausland, die dann im Land verwertet werden. Als eine wichtige Quelle der Sekundärrohstoffe leisten sie somit einen großen Beitrag zur Versorgungssicherheit in China. Kupfer zählt zu den wichtigsten Rohstoffen, bei denen China bislang eine hohe Importabhängigkeit sowohl vom Primär- als auch Sekundärmaterial aufweist. 1.1. Sekundäre Raffinadeproduktion von Kupfer China ist weltweit der größte Kupferraffinadeproduzent und hat somit einen hohen Bedarf an Kupfererzen und –konzentraten sowie Sekundärmaterial. Die Eigenversorgung ist unzureichend, da das Land nur über etwa 4 % der weltweiten primären Kupferreserven verfügt [23]. Daher ist China stark vom Import abhängig. So gingen im Jahr 2018 mehr als 55 % der weltweiten Importe von Kupfererzen und -konzentraten nach China [12]. Die bereits niedrige heimische Förderung von Kupfererzen und –konzentraten geriet in den letzten Jahren durch erhöhte Umweltauflagen und strenge Umweltinspektionen zusätzlich unter Druck. Zwischen 2016 und 2018 sank die Kupferbergbauproduktion in China um 16,2 % auf etwa 1,6 Mio. t Inh. [4]. Um dies zu kompensieren, musste China mehr Kupfererze und –konzentrate importieren und die Importabhängig stieg somit weiter an. Die primäre Raffinadeproduktion steht daher heute vor einer größeren Versorgungsunsicherheit. Parallel zur primären Produktion will die Regierung die Sekundärproduktion vorantreiben. Laut der International Copper Study Group (ICSG) lag die weltweite sekundäre-Raffina- deproduktion von Kupfer 2018 bei 4,01 Mio. t Inh. Mehr als die Hälfte stammte aus China (2,07 Mio. t Inh.) [6]. Recyclingkupfer hat in der Vergangenheit einen wichtigen Beitrag zur Kupferraffinadeproduktion in China geleistet. Sein Anteil an der gesamten chinesischen Raffinadeproduktion lag zwischen 2009 und 2013 bei über 30 %. Allerdings hat sich dieser Anteil seitdem deutlich verkleinert und ist 2018 auf 24 % geschrumpft (Bild 2). Im Vergleich macht die sekundäre Raffinadeproduktion von Kupfer in Deutschland etwa 40 % der gesamten Raffinadeproduktion aus. Dass die sekundäre Produktion von Raffinadekupfer in China seit 2013 kaum zugenommen hat und mit dem Ausbau der primären Raffinadeproduktion nicht Schritt halten kann, ist darauf zurückzuführen, dass zum einen die heimische Recyclingkapazität aufgrund der erhöhten Umweltauflagen und fehlender Investition in moderne Recycling- anlagen stark eingeschränkt ist, zum anderen die Preisentwicklung von TC/RC und Primärkupfer einen wichtigen Einfluss auf die sekundäre Produktion hat. 19
Yun Schüler-Zhou, Martin Schmitz Rahmenbedingungen Raffinadeproduktion, Anteil, 1.000 Tonnen Inh. Prozent 10.000 50 9.000 45 8.000 40 36 % 35 % 7.000 32 % 32 % 32 % 35 29 % 29 % 6.000 30 26 % 26 % 24 % 5.000 25 4.000 20 3.000 15 2.000 10 1.000 5 0 0 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Produktion: Raffinade (primär) Produktion: Raffinade (sekundär) Anteil Sekundär- an Gesamtproduktion Bild 2: Kupferraffinadeproduktion in China und Anteil der sekundären Produktion an der gesamten Produktion [4] 1.2. Kupferschrottimport Die importierten Kupferschrotte waren bislang die Hauptquelle für die sekundäre Kupferproduktion in China, die allerdings in den letzten Jahren sukzessiv an Bedeutung verliert. 2012 wurden etwa viermal so viele Kupferschrotte importiert wie heimische Schrotte verwertet wurden. 2018 waren es nur noch knapp 20 % mehr (Bild 3). Auch wenn es sich hier nur um Gesamtmengen und nicht um tatsächliche Kupferinhalte handelt, so ist die Entwicklungstendenz eindeutig zu erkennen. Während der Import seit 2013 sukzessive abnimmt, steigt das Volumen der inländischen Kupferschrotte, die für die stoffliche Verwertung eingesetzt werden, an. Tatsächlich dürfte die Importmenge höher sein, da viele Schrotte über illegale Wege auf den chinesischen Markt gelangen – überwiegend in den Küstenregionen – über die keine Daten vorhanden sind. Die steigende Menge an heimischem Recyclingkupfer ist die logische Folge der wirtschaft- lichen Entwicklung Chinas. Denn aufgrund der Industrialisierung und Urbanisierung ist das Abfallaufkommen in China extrem angestiegen, das nun fachgerecht entsorgt bzw. wiederverwertet werden muss. Das neu eingeführte Mülltrennungssystem für Privathaushalte und Unternehmen – vorerst nur in Shanghai – wird nun als ein wichtiges Pilotprojekt betrachtet, das den Aufbereitungsprozess und die Verwertung heimischer Abfälle verbessern soll. 20
Einschränkung der Abfalleinfuhren in China und Auswirkungen auf den Recyclingmarkt Rahmenbedingungen Kupferschrott, Millionen Tonnen 6 5 4 3 2 1 0 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Import Inland Bild 3: Verwertete Kupferschrotte in China aus dem In- und Ausland [6, 12, 27] China ist zwar weltweit der größte Importeur von Kupferschrott, der Kupfergehalt chinesischer Importe liegt jedoch deutlich unter dem Niveau anderer wichtiger Importländer wie Deutschland und Südkorea. Zwischen 2013 und 2017 lag der durchschnittliche Kupfergehalt (gemessen am durchschnittlichen Importpreis vom Kupferschrott im Verhältnis zum durchschnittlichen LME-Kupferpreis) chinesischer Importe bei etwas mehr als 40 %. Das ist deutlich niedriger als der von Deutschland (durchschnittlich 74 %) und Südkorea (durchschnittlich 91 %) (Bild 4). Daran ist zu erkennen, dass von China bislang eher Kupferschrotte minderer Qualität importiert wurden. Die Einfuhr solcher Kupferschrotte verursacht einen größeren Aufwand im Sortier- und Trennungsprozess und damit auch höhere Umweltbelastungen. Gleich- zeitig hat die Dominanz der Importe die Entwicklung des heimischen Sammelsystems behindert. Das sind einige der wesentlichen Gründe für die aktuelle Anpassung der Importregulierungen für feste Abfälle. 2. Importeinschränkung Die Abfallwirtschaft in China war bislang stark unterentwickelt. Es existierten zwar entsprechende gesetzliche Vorschriften, sie waren jedoch lückenhaft und wurden nicht konsequent durchgesetzt. Die Abfälle werden heute immer noch zu einem erheblichen Teil von kleinen und mittleren Betrieben sowie Privatpersonen gesammelt und auf- bereitet, die häufig nicht in der Lage sind, belastete Stoffe fachgerecht zu entsorgen. 21
Yun Schüler-Zhou, Martin Schmitz Rahmenbedingungen Da sie nicht über entsprechende Maschinen oder Anlagen verfügen, wird die Arbeit meistens per Hand erledigt. Umwelt- und Sozialstandards werden dabei außer Acht gelassen. Die lockeren Kontrollen, die geringen Kosten und die hohe Profitabilität führten außerdem dazu, dass eine große illegale Sammel- und Recyclingindustrie entstanden ist. Zwischen 3,3 und 5,6 Millionen Menschen sollen Schätzungen zufolge in dieser Branche illegal arbeiten, deren Betriebe zum Teil sogar offiziell zugelassen sind. Allein in der Stadt Peking soll es im Jahr 2016 etwa 160.000 informelle Recyclingbetriebe gegeben haben [10]. Die durch die Größe des Sektors entstehende enorme Nachfrage wird bis heute zum Teil durch den illegalen Import von Recyclingmaterialien aus dem Ausland befriedigt. Die Einschränkung der Abfalleinfuhr und die Verschärfung der Importüberwachung sollen nun die Materialversorgung dieser nicht regulierten Betriebsstätten unterbinden und die Recyclingindustrie in eine besser geregelte und umweltfreundlichere Bahn lenken. 2.1. Allgemeine Ziele und Maßnahmen Im Juli 2017 hat der Staatsrat die Environmental Protection Control Standards for Imported Solid Wastes as Raw Materials veröffentlicht [25]. In drei Phasen soll die Einfuhr von festen Abfällen bis Ende 2020 gestoppt werden. Die erste Phase reichte bis Ende 2017. Bis dahin sollten Abfälle, die große Umweltgefahren bergen und für starke öffentliche Kritik sorgen, vom Import ausgeschlossen werden. Bis Ende 2019 wird nun der Import von festen Abfällen, die stofflich verwertet und vom inländischen Abfallaufkommen ersetzt werden können, sukzessive gestoppt. Schließlich soll bis Ende 2020 die Einfuhr von festen Abfällen komplett unterbunden werden. Gleichzeitig will die Regierung die inländische Abfall- und Recyclingwirtschaft verbessern und voran- treiben. Dies unter anderem durch eine bessere Regulierung und Förderung des Sektors. Bislang bleibt die Entwicklung des inländischen Recyclingkreislaufs deutlich hinter den Erwartungen der Regierung zurück. Eine signifikante Reduzierung der Abfall- importe kann die Entwicklung des Sammel- und Aufbereitungssystems für heimische Abfälle effektiv unterstützen. Die Regierung plant, bis Ende 2020 zusätzlich 100 neue Recyclingstationen im ganzen Land aufzubauen, davon die Hälfte für industrielle Rück- stände, beispielsweise der Metall- oder Baustoffindustrie und die andere Hälfte für Feststoffabfälle [1]. Zu den Maßnahmen der Importrestriktionen zählen: Reduzierung der Art und Menge der Importabfälle Die Liste der noch vom Import zugelassenen Abfälle ist durch mehrmalige Anpassung deutlich reduziert worden. Ab 01.01.2020 dürfen nur noch sieben Warengruppen aus der Kategorie Metall- und Metalllegierungsschrott ohne Einschränkung eingeführt werden. Dazu gehören Abfälle und Schrotte von Gold und Goldplattierungen, Platin und Platinplattierungen, Nickel, Zink, Zinn sowie Tantal. Import mit Einschränkung ist ab dem 01.01.2020 nur noch für elf Warengruppen aus zwei Kategorien zugelassen (Tabelle 1) [14]. 22
Einschränkung der Abfalleinfuhren in China und Auswirkungen auf den Recyclingmarkt Rahmenbedingungen Tabelle 1: Die für den Import zugelassenen festen Abfälle und Schrotte, gültig ab dem 1.1.2020 [14] A. Import ohne Einschränkung Warengruppe Beschreibung (chinesische Zollnummer) 7112911010 Abfälle und Schrott von Gold 7112911090 Abfälle und Schrott von Goldplattierungen (nicht zur Gewinnung von anderen Edelmetallen) 7112921000 Abfälle und Schrott von Platin und Platinplattierungen (nicht zur Gewinnung von anderen Edelmetallen) 7503000000 Abfälle und Schrott von Nickel 7902000000 Abfälle und Schrott von Zink 8002000000 Abfälle und Schrott von Zinn 8103300000 Abfälle und Schrott von Tantal B. Import mit Einschränkung Altpapier und -pappe Beschreibung 4707100000 Papier und Pappe Abfälle und Ausschuss zur Wiedergewinnung, aus ungebleichtem Kraftpapier oder aus Wellpapier oder Wellpappe 4707200000 Papier oder Pappe Abfälle und Ausschuss zur Wiedergewinnung, hauptsächlich aus gebleichten, in der Masse ungefärbten chemischen Halbstoffen hergestellt 4707300000 Papier oder Pappe Abfälle und Ausschuss zur Wiedergewinnung, hauptsächlich aus mechanischen Halbstoffen hergestellt z.B. Zeitungen, Zeitschriften und ähnl. Drucke Abfälle und Schrott aus Beschreibung Metall und Metalllegierung 7204100000 Abfälle und Schrott aus Gusseisen 7204290000 Abfälle und Schrott aus legiertem Stahl 7204300000 Abfälle und Schrott aus verzinntem Eisen oder Stahl 7204410000 Drehspäne, Frässpäne, Hobelspäne, Schleifspäne, Sägespäne, Feilspäne und Stanzabfälle oder Schneidabfälle aus Eisen oder Stahl 7204490090 nicht sonst explizit genannte Abfälle und Schrott aus Eisen oder Stahl 7204500000 Abfallblöcke aus Eisen oder Stahl 7404000090 Schrott aus Kupfer (Kategorie 6) 7602000090 Schrott aus Aluminium Erhöhung der Importstandards für feste Abfälle Anfang 2018 hat das Umweltministerium in China elf neue Umweltschutzstandards für den Import von festen Abfällen, die als Rohstoffe wiederverwendet werden können, veröffentlicht [13]. Darin wurden nicht nur zusätzliche Anforderungen an die maximale radioaktive Strahlung der importierten Abfälle aufgenommen, sondern auch 23
Yun Schüler-Zhou, Martin Schmitz Rahmenbedingungen Bedingungen in Bezug auf den prozentualen Anteil an Verunreinigung verschärft (Tabelle 2) [5]. Die Abfälle, die die neuen Standards nicht erfüllen, werden vom Import ausgeschlossen. Damit steigen die Qualitätsanforderungen an Recyclingrohstoffe für den Import, was gleichzeitig auch eine Importbeschränkung für viele Abfallsorten darstellt. Tabelle 2: Maximaler prozentualer Anteil an Verunreinigung für den Import nach China mehrerer Abfallsorten (US Institute of Scrap Recycling Industries, zitiert in [5]) Material maximal zulässige Verunreinigungen % Schlacke (granuliert und nicht granuliert) 0,5 Altholz, Sägespäne, Holzabfälle, Holzpellets usw., gepresst und Kork 0,5 Altpapier und Pappe 0,5 Eisen- und Stahlschrott, legiert, unlegiert und beschichtet 0,5 Edelmetalle (platiniert), NE-Schrott, andere unedle Metalle 1,0 Abfälle und Schrott aus raffiniertem Kupfer, E-Motore 0,5 Abfälle und Schrott aus raffiniertem Kupfer und Aluminium, Kabel und Draht 0,5 Metall- und Elektroschrott primär für die Rückgewinnung von Eisen und Stahl, Kupfer 0,5 und Aluminium Wasserfahrzeuge und schwimmende Vorrichtungen zum Rückbau (ohne Flugzeugträger) 0,05 Kunststoffe (Polymere des Ethylens, Styrols, Vinylchlorids, PET, andere) 0,5 gepresste Karosserien 0,3 Verschärfung der Regelungen zur Überwachung von Abfallimporten Hierzu gehören Maßnahmen wie die Reduzierung der Einfuhrhäfen, über die der Import der zugelassenen Abfälle erfolgen muss, die Erweiterung der Vorabinspek- tionen vor dem Versand der Waren und die Erhöhung der Anzahl der zugelassenen Vorab-Inspektionsstellen (Pre-Shipment-Agencies). Zudem wird die Importlizenz nur unter deutlich strengeren Auflagen erteilt. Nur die Betriebe, die über die notwendigen Kapazitäten verfügen, Kupferschrotte in raffiniertes Kupfer oder Halbfertigerzeugnisse wie Draht weiterzuverarbeiten, bekommen eine Importlizenz. Lizenzanträge von Recyclingbetrieben, die die Umweltstandards nicht erfüllen, werden nicht mehr ange- nommen. Zudem bekommen die Handelsunternehmen keine Importlizenz mehr [24]. Entschlossen geht die Regierung auch gegen illegalen Schmuggel ausländischer Abfälle vor. Im Rahmen des sog. National Sword Programms, eine gemeinsame Sonderaktion des Nationalen Zollamtes mit den Lokalregierungen und Behörden gegen Schmuggel, wird verhindert, dass ausländische Abfälle über illegale Wege auf den chinesischen Markt gelangen. Es gibt zudem von den Zollämtern im ganzen Land durchgeführte Spezialkampagnen gegen Falschdeklaration, Schmuggel und die illegale Einfuhr von ausländischen Abfällen, wie die Blue Sky-Kampagne. So wurden 2018 insgesamt 481 Straftaten entdeckt und 1,55 Mio. t illegal eingeführte Abfälle beschlagnahmt [11]. 24
Einschränkung der Abfalleinfuhren in China und Auswirkungen auf den Recyclingmarkt Rahmenbedingungen 2.2. Einschränkung der Kupferschrotteinfuhr Im April 2018 wurde der Import Waste Management Catalogue angepasst. Darin wurde u.a. festgelegt, dass die Einfuhr von Elektroschrotten zur Gewinnung von Kupfer inklusive alter Motoren, Drähten, Kabeln und Elektrogeräten (Kategorie 7) ab dem 31. Dezember 2018 untersagt wird. Zuvor unterlagen sie einer Importquotenregelung. Die Einfuhr von Kupferschrott der Kategorie 6, die die Kupferschrottsorten Nr. 1 und Nr. 2 inklusive Birch, Cliff, Candy und Millberry beinhaltet [3], ist seit dem 01.07.2019 nicht mehr uneingeschränkt möglich, sondern unterliegt einer Quotenregelung. Wenn keine neue Regelung angekündigt wird, werden auch diese hochreinen Kupferschrotte Ende 2020 komplett vom Import ausgeschlossen sein. Tabelle 3: Einfuhrgenehmigungen für Mit der Veränderung der Import- Altkupfer der Kategorie 6 für das kategorie von Altkupfer der Kategorie 6 zweite Halbjahr 2019 [8] hat der Staat bislang insgesamt Einfuhr- genehmigungen von 560.562 Tonnen in Tranche Importquote Cu-Inh. bei einem angenommenen sieben Tranchen für das zweite Halbjahr Kupfergehalt von 2019 erteilt [8]. Bei einem Gehalt von 80 % 80 % Kupfer entspricht das einem Kupferinhalt Tonnen von 448.450 Tonnen (Tabelle 3). Nach 1 240.429 192.343 Berechnungen von SMM (2019) wird 2 124.450 99.560 das zu einer Reduzierung von geschätzt 3 87.680 70.144 270.000 Tonnen Kupfer für das zweite Halbjahr 2019 im Vergleich zum Vorjahr 4 31.658 25.326 führen. 5 57.365 45.892 6 11.010 8.808 7 7.970 6.376 gesamt 560.562 448.450 3. Auswirkungen auf den Recyclingmarkt Die Importrestriktionen wirken sich nicht nur auf das Angebot von Recyclingmaterial in China aus, sondern sie verändern auch die weltweiten Stoffströme für Sekundär- rohstoffe, u.a. auch für Altkupfer. 3.1. Auswirkungen auf den Kupferrecyclingmarkt in China Die Importrestriktionen haben bislang keine signifikante Beeinträchtigung der sekun- dären Raffinadeproduktion von Kupfer in China verursacht. Zwischen 2016 und 2018 ist die Recyclingproduktion auf einem relativ konstanten Niveau zwischen 2,2 und 2,3 Mio. t geblieben (Bild 2 im Kapitel 1.1.). Das liegt daran, dass sich die Einfuhrmenge der Kupferschrotte zwar reduziert hat, dafür aber der Kupfergehalt der Importe deutlich erhöht wurde. Zudem ist die Menge der heimischen Schrotte gestiegen. 2017 waren rund 52 % der importierten Kupferschrotte Schrotte der Kategorie 7 mit einem vergleichsweise niedrigem Kupfergehalt [24]. Im Jahr 2018 wurde die Einfuhr von Kupfer- 25
Yun Schüler-Zhou, Martin Schmitz Rahmenbedingungen schrott der Kategorie 7 schrittweise eingeschränkt, wodurch sich die Gesamtmenge der eingeführten Kupferschrotte um 32 % verringerte. Gleichzeitig nahm die Einfuhr der Kupferschrotte von Kategorie 6 zu. Damit stieg der durchschnittliche Kupfergehalt der gesamten importierten Kupferschrotte. Im Jahr 2017 betrug der durchschnittliche Kupfergehalt der Importe 42 %. Im Jahr 2018 waren es 60 %. Die Kupfermenge der ein- geführten Kupferschrotte wurde dabei nur um etwa 44.000 Tonnen reduziert (Bild 4). Laut chinesischen Angaben waren es 2018 lediglich 30.000 Tonnen Kupfermetall weniger als im Vorjahr [24]. Kupfergehalt, Import Kupferschrott China, Prozent Tonnen 100 96 % 5.000.000 94 % 91 % 89 % 90 % 90 4.500.000 83 % 80 75 % 76 % 75 % 4.000.000 71 % 74 % 73 % 70 3.500.000 60 % 60 3.000.000 50 2.500.000 43 % 42 % 42 % 42 % 38 % 40 2.000.000 30 1.500.000 20 1.000.000 10 500.000 0 0 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Import China Import China (Cu-Inh.) China Deutschland Südkorea Bild 4: Chinas Kupferschrottimport und prozentualer Kupfergehalt im Vergleich zu Südkorea und Deutschland ([12], eigene Berechnung) Nach dem Importstopp von Kupferschrott der Kategorie 7 Anfang 2019 und der Einführung der Quotenregelung für den Import von hochreinem Kupferschrott der Kategorie 6 ab dem 01.07.2019, wird die Versorgung für die Recyclingbetriebe mit Kupferschrott knapper. Für das gesamte Jahr 2019 wird nach chinesischen Angaben eine Verminderung der Mengen um 164.000 Tonnen Cu-Inh. geschätzt [24]. Allerdings zeigt die sekundäre Raffinadeproduktion in den ersten neun Monaten 2019 keinen signifikanten Rückgang. Gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr war es ein Rückgang von 5,8 % [26]. Das deutet darauf hin, dass die heimischen Schrotte Teile der Importe ersetzt haben. Sollte aber die Einfuhr von Kupferschrott der Kategorie 6 nach 2020 komplett verboten sein, dann steht die Recyclingindustrie vor ernsthaften Schwierigkeiten. Denn es ist fraglich, ob die heimischen Sekundärmaterialien eine noch größere Lücke tatsächlich füllen können. Aus diesem Grund wird in China aktuell darüber diskutiert, ob hochreines Altkupfer durch eine neue Klassifizierung vom Einfuhrverbot Ende 2020 verschont bleiben soll. 26
Einschränkung der Abfalleinfuhren in China und Auswirkungen auf den Recyclingmarkt Rahmenbedingungen 3.2. Auswirkungen auf den globalen Recyclingmarkt und Deutschland Mit der Verschärfung der Importregularien für feste Abfälle in China verlagert sich der Export von Abfällen und Schrotten mit einem geringen Gehalt an Wertstoffen zu- nehmend in Länder Südostasiens, aber auch Osteuropas. Als Reaktion auf das Import- verbot von Kupferschrotten der Kategorie 7 haben chinesische Unternehmen beispiels- weise in Malaysia Aufbereitungsanlagen aufgebaut, damit das dort aufbereitete Alt- kupfer wieder nach China eingeführt werden kann. Als die Einfuhr von Kupferschrotten der Kategorie 6 Mitte 2019 eingeschränkt wurde, fingen chinesische Firmen an, auch eigene Recyclinghütten in den südostasiatischen Ländern aufzubauen. Seit 2018 ist beispielsweise der Anteil der aus Malaysia nach China eingeführten Kupferschrotte von 4 auf 14 % gestiegen und Malaysia ist damit das zweitgrößte Herkunftsland für den chinesischen Import von Kupferschrott [24]. Auch Indien wird zunehmend zu einem Standort für die Aufbereitung minderwertigerer Kupferschrotte [2]. Die Importrestriktion von Altkupfer hat nicht nur zu einer Verminderung der chinesischen Gesamtimporte zahlreicher Abfall- und Schrottkategorien, sondern auch zu einer spürbaren Veränderung der Wege der Stoffströme geführt. Im vergangenen Jahr haben beispielsweise global die Exporte von Kupferschrotten nach China von 3,56 auf 2,41 Mio. t abgenommen [12]. Insbesondere Polen, Griechenland, Italien, Indien, Taiwan und Japan haben hier kompensiert und im vergangenen Jahr größere Mengen an Kupferabfällen und -schrotten aufgenommen, als in den Vorjahren. Den größten Anstieg aber weist Malaysia auf, mit einer Zunahme der Importe von 18.787 Tonnen im Jahr 2017 auf 229.901 Tonnen im Jahr 2018 [12]. Die Menge hat sich damit innerhalb eines Jahres verzwölffacht. Die überwiegende Menge stammt hier aus den USA, aber auch die deutschen Importe haben von gerade einmal 100 Tonnen im Jahr 2017 auf 5.300 Tonnen im Jahr 2018 deutlich zugenommen [12]. Allerdings beträgt der Anteil der aus Deutschland nach Malaysia exportierten Menge an den deutschen Gesamtexporten von Kupferabfällen und -schrotten gerade einmal 1,3 % [9, eigene Be- rechnung]. Hier bleibt fraglich, inwieweit die neuen Zwischenstationen bzw. Zielländer in der Lage sind, die zusätzlich anfallenden Mengen an potenziell recycelbaren Abfällen und Schrotten nun auch tatsächlich zu verarbeiten, bzw. diese auf hohem ökologischem Niveau zu recyceln. Vor diesem Hintergrund beginnen nun einige der (süd)ostasia- tischen Länder, Importzölle und/oder weitere Einfuhrbeschränkungen für Abfälle und Schrotte zu erlassen, bzw. diskutieren eine Einführung solcher Beschränkungen. Auch auf Deutschland wirken sich die chinesischen Maßnahmen aus. So betrug der Anteil der deutschen Exporte von Kupferabfällen und -schrotten nach China 2018 nur noch etwa 24 %. Der Anteil hatte in den 1990er Jahren bis etwa zum Jahr 2005 deutlich zugenommen. Dies ging einher mit einem Anstieg der deutschen Gesamt- exportmengen an Kupferabfällen und -schrotten und einer Verringerung der deutschen Nettoimporte dieser Handelsgruppe. Seit 2012 nehmen die Gesamtexportmengen und die Anteile der von Deutschland nach China exportierten Kupferschrottmengen kontinuierlich ab. 2018 zeichnet sich ein deutlicher Rückgang ab (Bild 5). Insgesamt exportierte Deutschland in den letzten Jahrzehnten jedoch den überwiegenden Anteil seiner Kupferabfälle und -schrotte in andere Staaten der EU. 27
Yun Schüler-Zhou, Martin Schmitz Rahmenbedingungen Deutsche Kupferschrottimport- und Deutsche Kupferschrottexporte nach China, -exportmengen sowie Nettoimporte, Prozent Tonnen 700.000 70 600.000 60 500.000 50 400.000 40 300.000 30 200.000 20 100.000 10 0 0 20 6 20 7 20 8 20 9 20 0 20 1 20 2 20 3 20 4 20 5 20 6 20 7 18 19 2 19 3 19 4 19 5 19 6 19 7 19 8 20 9 20 0 20 1 20 2 20 3 20 4 20 5 0 0 0 0 1 1 1 1 1 1 1 1 9 9 9 9 9 9 9 9 0 0 0 0 0 0 19 Netto-Importmenge Importmenge Exportmenge Exportanteil nach China Bild 5: Deutsche Gesamtexport- und -importmengen sowie Nettoimportmengen an Kupfer- abfällen und -schrotten von 1992 bis 2018 und der Anteil Chinas an den deutschen Exporten (nach Daten von DESTATIS) [4, 9] 4. Fazit Die chinesischen Importeinschränkungen der letzten Jahre haben die globalen Stoff- ströme von Abfällen und Schrotten bereits verändert. Der für das Jahr 2020 ange- kündigte komplette chinesische Importstopp für feste Abfälle steht noch bevor. Es wird deutlich, dass sich die Importrestriktionen nicht nur auf vergleichsweise preiswerte Sekundärrohstoffe auswirken, sondern auch höherwertigere sekundäre Metallrohstoffe. In den USA bekommen aufgrund der chinesischen Maßnahmen beispielsweise einige Kommunen zunehmend Probleme bei der Entsorgung ihrer kommunalen Abfälle. Da einige Recyclingrohstoffe aufgrund des Preisverfalls dort so gut wie keine Erlöse mehr bringen, stehen keine Abnehmer mehr zur Verfügung, so dass mehr Abfälle deponiert oder verbrannt werden müssen [17]. Ein limitierender Faktor für das Recycling in den bisherigen industriell weit entwickelten Exportländern besteht zudem darin, dass die dortigen Anlagen in ihren Aufnahmekapazitäten beschränkt und auf spezifische Eingangsqualitäten eingestellt sind. So ist beispielsweise zu erklären, dass der Anteil an sekundären Vorstoffen in der deutschen Stahl-, Aluminium- und Kupferproduktion 28
Einschränkung der Abfalleinfuhren in China und Auswirkungen auf den Recyclingmarkt Rahmenbedingungen seit 2010 nahezu konstant geblieben ist. Teilweise wären die bestehenden Anlagen auch nicht in der Lage, aus dem neuen Inputmaterial spezifische Schadstoffe auszuschleusen, weil die Anlagen nicht auf diese Schadstoffe eingestellt sind. Hier wären dann Nach- rüstungen erforderlich. Insgesamt ist zu vermuten, dass, je höherwertiger ein Recyclingrohstoff ist, je weniger wird er durch die chinesischen Maßnahmen betroffen sein, da sich leichter andere Abnehmer finden lassen werden. Ob die Abnehmer in den neuen Zielländern in der Lage sind, die Abfälle und Schrotte adäquat zu verarbeiten, wird sich zeigen. Aller- dings gibt es bereits zahlreiche Hinweise darauf, dass dies bei einigen Abfallgruppen zumindest teilweise nicht der Fall ist. In der Diskussion über das Recycling von metallischen Abfällen und Schrotten, aber auch zahlreicher nichtmetallischer Sekundärrohstoffe (z.B. Plastik, Papier, Textilien), wird häufig übersehen, dass diese wie Primärrohstoffe weltweit gehandelt werden. Die chinesischen Handelsbeschränkungen für Sekundärrohstoffe der letzten Jahre haben nun eindrucksvoll gezeigt, dass ähnlich wie bei den Primärrohstoffmärkten, auch im Bereich der Sekundärrohstoffe Marktkonzentrationen und Versorgungsrisiken existieren, die es gilt näher zu analysieren. Informationen über die anfallenden Sekundär- rohstoffmengen und -qualitäten sowie die Risiken in diesen Märkten sind daher von großer Bedeutung für die Verbesserung des Recyclings global und in Deutschland. Insbesondere sollte hier auch die Wiederverwertung ökonomisch minderwertigerer Sekundärrohstoffe berücksichtigt werden. Es gibt also noch zahlreiche Wissens- und Datenlücken, die es in den nächsten Jahren gezielt zu füllen gilt. 5. Quellen [1] Aurubis: Kupfermail Nr. 168, URL: https://www.aurubis.com/binaries/content/assets/aurubis- relaunch/files/kupfermail/2019/19_01_kupfermail_de.pdf, 08. Februar 2019 [2] Aurubis: Kupfermail Nr. 171, URL: https://www.aurubis.com/binaries/content/assets/aurubis- relaunch/files/kupfermail/2019/19_04_kupfermail.pdf, 3. Mai 2019 [3] Aurubis: Kupfermail Nr. 173, URL: https://www.aurubis.com/binaries/content/assets/aurubis- relaunch/files/kupfermail/2019/19_06_kupfermail_de.pdf, 03. Juli 2019 [4] BGR - Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (o. J.): Fachinformationssystem Roh- stoffe. – Hannover, unveröffentl. Dateninformationssystem [5] Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung: Rundschreiben Nr.05/2018. Informa- tionen zu China-Importrestriktionen. URL: http://www.bvse.de/images/pdf/Rundschrei- ben/2018/2018-05_Rundschreiben_Informationen_zu_China-Importrestriktionen.pdf, 2018 [6] China Security: Supply gets into a descent, demand grows steadily and growth of copper mine assets is expected, URL: http://pdf.dfcfw.com/pdf/H3_AP201904231321506040_1.PDF, 2019 [7] CMRA: Protect the ecological environment, promote green development, and create a new situation in the renewable non-ferrous metal industry, URL: http://www.cmra.cn/cmra/xiehuigongzuo/20180612/232256.html, 2018 [8] CSWCM (div. J.): Veröffentlichung der Quoten, URL: http://www.mepscc.cn/wsjssh/spgs/xzjklgsjsp/gsb/ 29
Yun Schüler-Zhou, Martin Schmitz Rahmenbedingungen [9] DESTATIS – Statistisches Bundesamt (o.J.): Genesis, URL: https://www.-genesis.destatis.de/genesis/online [10] EU-Recycling: Chinas Abfallwirtschaft nach dem 13. Fünfjahresplan, URL: https://eu-recycling.com/Archive/20641, 2018 [11] GAC (2019): The General Administration of Customs launches the first round of centralized action to fight the smuggling of foreign waste Blue Sky 2019, URL: http://www.gov.cn/xin- wen/2019-03/23/content_5376147.htm, 2019 [12] IHS Markit Inc. (o.J.): Global Trade Atlas, URL: https://www.gtis.com/gta/ [13] MEE: Announcement on the release of 11 national environmental protection standards inclu- ding Environmental Control Standards for Importing Solid Wastes Used as Raw Materials-Smelting Slag, URL: http://www.mee.gov.cn/gkml/hbb/bgg/201801/t20180111_429585.htm?keywords, 2018 [14] MEE, MOFCOM & NDRC: Management Catalogue of Imported Waste (Revised in December 2018), URL: http://www.1clicktong.com/LawWeb/law/lawDetail.htm;jsessionid=2ECA5FF5D 9BFAA11F035B1C0B03BD72D?lawUuid=1b4d42349cb84a109c6e08602af0d615, 2018 [15] MIIT: Industrial green development plan, URL: http://www.miit.gov.cn/n1146285/n1146352/ n3054355/n3057267/n3057272/c5118197/part/5118220.pdf, 2016 [16] MIIT, MOFCOM & MOST: Guidance of the three ministries and commissions on accelerating the development of renewable resources industry, URL: http://www.gov.cn/xinwen/2017-01/26/content_5163680.htm, 2016 [17] Milman, O.: Since China’s ban, recycling in the US has gone up in flames. – The Guardian, 27.02.2019, reproduziert auf wired.com als Teil der Climate Desk Collaboration. URL: https:// www.wired.com/story/since-chinas-ban-recycling-in-the-us-has-gone-up-in-flames/, 2019 [18] MOFCOM & CRRA: Development report of China‘s renewable resources recycling industry 2015, URL: http://www.chinacace.org/news/view?id=5726, 2015 [19] MOFCOM & CRRA: Development report of China‘s renewable resources recycling industry 2016, URL: https://f.boolv.com/News/Image/20160811/201608110819469264.pdf, 2016 [20] MOFCOM & CRRA: Development report of China‘s renewable resources recycling industry 2017, URL: http://ltfzs.mofcom.gov.cn/article/date/201705/20170502568040.shtml, 2017 [21] MOFCOM & CRRA: Development report of China‘s renewable resources recycling indus- try 2018, URL: http://www.scxunhuan.com/d/file/1/2018-06-21/215bdb172dcd7ec3469604d23 7d811ec.pdf, 2018 [22] MOFCOM & CRRA: Development report of China‘s renewable resources recycling industry 2019, URL: http://images.mofcom.gov.cn/ltfzs/201911/20191111161709299.pdf, 2019 [23] Pan, D.: China‘s metal imports and forecast, URL: https://www.businesstimes.cn/articles-128431-20181221-w1125e1083t9394.htm, 2018 [24] SMM: Policy analysis and supply forecast of China‘s copper scrap import, URL: https://news.smm.cn/news/100989902, 2019 [25] Staatsrat: Notice of the General Office of the State Council on Printing and Distributing the Implementation Plan of Prohibiting the Entry of Foreign Waste and Promoting the Reform of the Solid Waste Import Management System, URL: http://www.gov.cn/zhengce/content/2017-07/27/content_5213738.htm, 2017 [26] VZKOO: Copper industry in-depth report: supply and demand have not improved, long-term investment opportunities can be seized, URL: https://xueqiu.com/9508834377/136444107, 2019 [27] Zhiyan Consulting Group: 2017-2023 Copper scrap industry market analysis and development opportunity research report in China, URL: https://www.chyxx.com/research/201703/505760.html, 2017 30
Einschränkung der Abfalleinfuhren in China und Auswirkungen auf den Recyclingmarkt Rahmenbedingungen Ansprechpartner Dr. Yun Schüler-Zhou Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) Dienstbereich Berlin Wilhelmstraße 25-30 13593 Berlin-Spandau, Deutschland +49 30 36993229 yun.schueler-zhou@bgr.de 31
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar Olaf Holm • Elisabeth Thomé-Kozmiensky • Daniel Goldmann • Bernd Friedrich (Hrsg.): Recycling und Sekundärrohstoffe – Band 13 ISBN 978-3-944310-51-0 Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH Copyright: Elisabeth Thomé-Kozmiensky, M.Sc., Dr.-Ing. Olaf Holm Alle Rechte vorbehalten Verlag: Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH • Neuruppin 2020 Redaktion und Lektorat: Dr.-Ing. Olaf Holm Erfassung und Layout: Janin Burbott-Seidel, Martin Graß, Cordula Müller, Claudia Naumann-Deppe, Sarah Pietsch, Roland Richter, Gabi Spiegel, Ginette Teske, Elisabeth Thomé-Kozmiensky Druck: Beltz Grafische Betriebe GmbH, Bad Langensalza Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funk- sendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen. Sollte in diesem Werk direkt oder indirekt auf Gesetze, Vorschriften oder Richtlinien, z.B. DIN, VDI, VDE, VGB Bezug genommen oder aus ihnen zitiert worden sein, so kann der Verlag keine Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität übernehmen. Es empfiehlt sich, gegebenenfalls für die eigenen Arbeiten die vollständigen Vorschriften oder Richtlinien in der jeweils gültigen Fassung hinzuzuziehen.
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