Auswertung Wanderungsmotivbefragung 2004 bis 2006 Band I

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Auswertung Wanderungsmotivbefragung 2004 bis 2006 Band I
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                             Anlage 1 zur DS 7/1671

       Auswertung
Wanderungsmotivbefragung
     2004 bis 2006
         Band I

                                   Kommunale
                                   Eigenheimzulage
Auswertung Wanderungsmotivbefragung 2004 bis 2006 Band I
Inhaltsverzeichnis

1   Anlass und Hintergrund der Untersuchung.......................................1

2   Methodik und Ziele der Untersuchung ...............................................2

3   Wanderungsmotivbefragung Iserlohn 2004 bis 2006 .......................4

4   Kommunale Eigenheimzulage für Familien - aktuelle
    Rahmenbedingungen ..........................................................................6
    4.1 Die demographische und stadtentwicklungsplanerische Komponente ........6
    4.2 Die soziale Komponente ................................................................................ 22
    4.3 Die ökonomische Komponente ..................................................................... 24
    4.4 Die regionale Komponente ............................................................................ 26

5   Kommunale Eigenheimförderung im Kontext der
    Wanderungsmotivbefragung ............................................................28

6   Handlungsempfehlungen ..................................................................38

7   Literatur- und Quellenverzeichnis ....................................................40

                                                                               - Büro für Stadtentwicklungsplanung
Auswertung Wanderungsmotivbefragung 2004 bis 2006 Band I
Wanderungsmotivbefragung – Band I – Kommunale Eigenheimzulage

          Büro für Stadtentwicklungsplanung
          Rathaus II
          Werner-Jacobi-Platz 12
          58636 Iserlohn
          Olaf Pestl               02371/217-2931
          Barbara Koll             02371/217-2440
          Thorsten Grote           02371/217-2446
          Stefan Baumann           02371/217-2442
          E-Mail: stadtentwicklung@iserlohn.de oder statistikstelle@iserlohn.de

               - Büro für Stadtentwicklungsplanung
Kapitel 1

                                                                Anlass und Hintergrund der
                                                                            Untersuchung

1 Anlass und Hintergrund der                   werden können. Ein wichtiges stadtent-
  Untersuchung                                 wicklungsplanerisches    Instrument   zur

Seit dem Jahr 1999 (mit einer kurzzeitigen     Gewinnung von Aussagen zum Wande-

Belebung im Jahr 2001) verliert die Stadt      rungsverhalten ist dabei in der Durchfüh-

Iserlohn kontinuierlich an Einwohnern.         rung einer Wanderungsmotivbefragung zu

Allein im letzten Jahr betrug der Einwoh-      sehen, die vom Büro für Stadtentwick-

nerverlust - 622 Einwohner im Saldo. Die-      lungsplanung der Stadt Iserlohn in den

se Verluste ergeben sich zum einen durch       Jahren 2004 bis 2006 durchgeführt wurde
                                               und deren Ergebnisse die Grundlage für
eine seit den siebziger Jahren des vorher-
                                               diese Untersuchung liefern.
gehenden Jahrhunderts negative natürli-
che Bevölkerungsentwicklung und zum
anderen durch einen negativen Wande-
rungssaldo. Beide Salden weisen - bezo-
gen auf das Jahr 2006 - einen etwa gleich
hohen Wert auf (- 315 bzw. - 307 Einwoh-
ner). Darüber hinaus zeigen aktuelle Be-
völkerungsvorausberechnungen, dass die
Stadt Iserlohn bis zum Jahr 2022 weitere
ca. – 7,6% bis – 10,1% ihrer Einwohner
verlieren wird (vgl. [Stadt Iserlohn 2006]).

Vor dem Hintergrund schrumpfender Be-
völkerungszahlen stellt sich die Frage für
die Stadtentwicklungsplanung, ob und in
welchem     Umfang     den   grundlegenden
Trends entgegengewirkt oder ob diese
zumindest in ihren Auswirkungen für die
weitere Stadtentwicklung positiv beein-
flusst werden können. Während die kom-
munale Einflussmöglichkeit auf die natürli-
che Bevölkerungsentwicklung eher als
begrenzt angesehen werden kann, könn-
ten sich Einflusspotenziale im Hinblick auf
das Wanderungsverhalten der Einwohner
ergeben, wenn die Beweggründe zur Ver-
lagerung des Wohnstandorts offengelegt

                                                                                              1
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Wanderungsmotivbefragung – Band I – Kommunale Eigenheimzulage

Methodik und Ziele der Untersuchung

          2 Methodik und Ziele der Unter-                 Bereits heute erkennbare Fragestellungen
            suchung                                       könnten z. B. sein:

          Im Rahmen der Wanderungsmotivbefra-             ♦ Hält der Trend zum „Einfamilienhaus
          gung wurden die Wandernden, nach ihrer             auf der grünen Wiese“ ungebrochen
          Wanderungsrichtung (zu-, um- und fort-             an?
          ziehende Haushalte) differenziert, mit un-
                                                          ♦ Warum finden Abwanderungen aus
          terschiedlichen Fragebögen befragt.
                                                             Iserlohn in den Nahbereich statt? Kön-
          Aufgrund der daraus resultierenden Infor-
                                                             nen diese ggf. verhindert werden und
          mationsfülle bedarf es nun einer sehr ziel-
                                                             wenn ja, wie?
          orientierten Auswertung und Präsentation
          der ermittelten Daten. Das Büro für Stadt-      ♦ Ist Iserlohn für Zuwanderungen aus
          entwicklungsplanung hat        sich   deshalb      dem Nahbereich interessant?
          dazu entschlossen, die Auswertung der           ♦ Lassen sich eindeutige Tendenzen
          Wanderungsmotivbefragung modular auf-              erkennen,    dass     einzelne    Bevölke-
          zubauen und an den aktuell in der Stadt-           rungsgruppen bestimmte Wohnstand-
          entwicklungsplanung und -politik disku-            orte bevorzugen?
          tierten Fragestellungen zu orientieren. Es
                                                          ♦ Wie sieht das Wohnen der Zukunft aus
          werden somit nur solche Befragungser-
                                                             (Gebäudetypen       und    Wohnformen,
          gebnisse in das einzelne Auswertungsmo-
                                                             Ausstattung, Struktur der Nachfrage
          dul einfließen, die für die Beantwortung
                                                             usw.)?
          der jeweilig zu diskutierenden Frage eine
          Relevanz aufweisen.                             ♦ Welche Auswirkungen hat der demo-
          Um dem interessierten Leser jedoch nicht           graphische Wandel auf            den Woh-
          die Gesamtergebnisse der Wanderungs-               nungsmarkt?
          motivbefragung vorzuenthalten, werden
                                                          ♦ Wie sieht die zukünftige Entwicklung
          diese auf den Internetseiten der Stadt
                                                             der   Grundstücks-,    Immobilien-    und
          Iserlohn veröffentlicht.
                                                             Mietpreise in Iserlohn aus?
          Link:
          www.iserlohn.de/Planen_und_Umwelt/              ♦ ...

          statistik/wmu_2007.php

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                  - Büro für Stadtentwicklungsplanung
Kapitel 2

                                                 Methodik und Ziele der Untersuchung

Mit dem hier vorgelegten Untersuchungs-        ♦ Herausarbeitung einer fachlichen Ein-
modul soll der Frage nachgegangen wer-            schätzung zum weiteren Umgang mit
den, inwieweit mit der Einführung einer           dem Thema
kommunalen Eigenheimzulage das Wan-
                                               Darüber hinaus werden im Rahmen dieser
derungs- und Wohnstandortwahlverhalten
                                               Untersuchung auch die aktuell laufenden
von wohnungssuchenden Personen bzw.
                                               Überlegungen zum Thema Stadtumbau
Haushalten beeinflusst werden kann.
                                               Berücksichtigung finden.
Darüber hinaus sollen die grundsätzlichen
Vor- und Nachteile einer kommunalen
Eigenheimförderung herausgearbeitet und
die Vielschichtigkeit des Themas be-
leuchtet werden.

Ausgangspunkt der      Beschäftigung mit
dieser Fragestellung stellt dabei die Anfra-
ge der CDU-Fraktion im Rat der Stadt
Iserlohn vom 24.05.2007 mit dem Titel
„Eigenheimförderung für Familien“ dar.

Die vorangegangenen Überlegungen auf-
greifend, können für die vorliegende Un-
tersuchung    somit    folgende    Untersu-
chungsschritte definiert werden:

♦ Darstellung der Methodik der Wande-
   rungsmotivbefragung

♦ Erörterung aktueller demographischer,
   stadtentwicklungsplanerischer und all-
   gemeiner Rahmenbedingungen

♦ umfassende und detaillierte Darstellung
   und Analyse der Ergebnisse der Wan-
   derungsmotivbefragung sowie externer
   Daten- und Literaturquellen im Kontext
   der o. g. Fragestellung

                                                                                              3
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Wanderungsmotivbefragung – Band I – Kommunale Eigenheimzulage

Wanderungsmotivbefragung Iserlohn
2004 bis 2006

          3 Wanderungsmotivbefragung                       Befragung erfasst. Die Rücklaufquote lag
            Iserlohn 2004 bis 2006                         bei etwa 23% aller befragten Haushalte

          Die    Wanderungsmotivuntersuchung          in   (720 fortgezogene, 344 umgezogene und

          Iserlohn gliedert sich in mehrere zeitliche      235 zugezogene Haushalte sind in die

          Untersuchungsabschnitte.                         Auswertung eingeflossen). Diese Basis
                                                           kann als ausreichend angesehen werden,
          Im Jahr 2004 (ab 01.06.2004) wurden im
                                                           um darauf aufbauend generalisierende
          Bereich des Meldewesens alle Einwohner,
                                                           Betrachtungen anstellen zu können. Im
          die eine An-, Um- oder Abmeldung tätig-
                                                           weiteren Verlauf der Untersuchung wer-
          ten, direkt nach dem Meldevorgang von
                                                           den bei den stark ausdifferenzierten Ana-
          Verwaltungsmitarbeitern interviewt. Diese
                                                           lysen nur diejenigen dargestellt, die auf
          Art der Befragung lieferte jedoch nur unzu-
                                                           einer   ausreichenden      Grundgesamtheit
          reichende Ergebnisse, da erstens viele
                                                           beruhen.
          Einwohner nicht bereit waren, ihre Zeit für
          das Ausfüllen eines Fragebogens zu op-           Die verschiedenen Wanderungsarten Zu-

          fern, zweitens die Verwaltungsnebenstel-         zug, Umzug und Fortzug wurden mit un-

          len, in denen auch An-, Um- oder Abmel-          terschiedlich   strukturierten   Fragebögen
                                                           erfasst. Die Beibehaltung eines Fragebo-
          dungen möglich sind, aufgrund der zu
                                                           gengrundschemas ermöglicht auch Analy-
          geringen Zahl an zur Verfügung stehen-
          den Interviewern nicht mit einbezogen            sen über alle Wanderungsarten hinweg.

          werden konnten sowie drittens Verände-           Grundsätzlich bestehen die Fragebögen
          rungen im Melderecht dazu führten, dass          aus vier inhaltlichen Teilen, wobei sich der
          Abmeldungen von fortziehenden Personen           erste Teil mit Fragen zum vorherigen
          bzw. Haushalten seit dem 01.06.2004              Wohnstandort, der zweite Teil mit Fragen
          nicht mehr vorgenommen werden müssen.            zum Wohnstandortwechsel, der dritte Teil
                                                           mit Fragen zum neuen Wohnstandort und
          Aufgrund dieser strukturellen Defizite wur-
          de nach wenigen Wochen auf eine posta-           der letzte Teil mit Fragen zum Haushalt

          lische Befragung umgestellt, in deren            beschäftigt. Fragen zum Haushaltsein-

          Verlauf alle umziehenden und zuziehen-           kommen oder zur konkreten finanziellen

          den Haushalte im Zeitraum vom 01.06. bis         Belastung aufgrund von Miete oder Ei-

          30.09.2004 und alle fortziehenden Haus-          gentumserwerb sind bewusst nicht gestellt

          halte im Zeitraum vom 01.06.2004 bis             worden. Die Entscheidung wurde vor dem
                                                           Hintergrund getroffen, dass diese Frage-
          31.05.2006 befragt wurden.
                                                           stellungen zu einer höheren Zahl von Aus-
          Insgesamt wurden auf diese Weise 1.299
                                                           kunftsverweigerern hätten führen können
          Haushalte und 2.641 Personen von der

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                - Büro für Stadtentwicklungsplanung
Kapitel 3

                                               Wanderungsmotivbefragung Iserlohn
                                                                   2004 bis 2006

und somit einen angemessen Rücklauf
gefährdet hätten.

Über die durchzuführende Befragung wur-
de im Vorfeld und auch während der Be-
fragung umfangreich in der Presse infor-
miert. Dies ermöglichte - trotz des erhebli-
chen Umfangs des Fragebogens - den
o. g. Rücklauf, ohne dass eine teure
Nacherfassung oder die aufwändige Ver-
knüpfung der Befragung mit einem Ge-
winnspiel erforderlich gewesen wäre.

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Wanderungsmotivbefragung – Band I – Kommunale Eigenheimzulage

Kommunale Eigenheimzulage für Fami-
lien – aktuelle Rahmenbedingungen

          4 Kommunale Eigenheimzulage                           tendenzen auf, die im Ergebnis seit 2001
            für Familien - aktuelle Rah-                        zu einem kontinuierlich negativen Wande-
            menbedingungen                                      rungssaldo führen. Auch für das Jahr 2007
          Neben den Informationen, die aus der                  ist hier keine Trendumkehr zu erwarten,
          Wanderungsmotivbefragung zum Thema                    wie das nachfolgende Diagramm verdeut-
          „Einführung einer            kommunalen Eigen-        licht. Der negative Gesamtsaldo von ins-
          heimförderung“ gewonnen werden kön-                   gesamt - 646 Einwohnern im Jahr 2006 ist
          nen, sind darüber hinaus auch demogra-                vergleichbar mit den Gesamtsalden der
          phische,       stadtentwicklungsplanerische           Stadt Iserlohn in den frühen 80er Jahren
          sowie allgemeine ökonomische und fiska-               des letzten Jahrhunderts (1983/1984 =
          lische Rahmenbedingungen in den weite-                - 1.169; 1984/1985 = - 416). Da für die
          ren Untersuchungsschritten zu berück-                 Frage der Möglichkeit einer Beeinflussung
          sichtigen. Hierbei ist der Betrachtung von            von Wanderungsströmen über eine kom-
          Nahwanderungsströmen                 eine   größere   munale Eigenheimförderung jedoch nicht
          Bedeutung beizumessen als der Betrach-                der Gesamtsaldo die entscheidende Grös-
          tung von Fernwanderungen, da letztge-                 se ist, sondern vielmehr die dem Saldo
          nannte i. d. R. auf Wanderungsgründen                 zugrunde liegenden Zahlen der Zu-, Um-
          beruhen (z. B. beruflich begründete Ab-               und Fortzüge die bedeutenderen Werte
          wanderungen          in     prosperierende    Wirt-   darstellen, lohnt eine Betrachtung der
          schaftsregionen), die sich dem kommu-                 Einzelgrößen, die im Jahr 2006 mit 3.334
          nalen     Einfluss        einer    Eigenheimzulage    Zuzügen, 3.661 Fortzügen und 7.756 Um-
          entziehen.                                            zügen innerhalb des Stadtgebiets zu Bu-
                                                                che schlugen. Für die Jahre 2004 und
          4.1 Die demographische und stadt-                     2005 hat eine Nachprüfung ähnliche Wan-
              entwicklungsplanerische Kom-                      derungswerte ergeben. Auf Grundlage
              ponente
                                                                dieser   Betrachtung   der   Einzelwande-
          Seit Mitte der siebziger Jahre des letzten            rungsgrößen kann davon ausgegangen
          Jahrhunderts weist die demographische                 werden, dass rein statistisch gesehen
          Entwicklung der Stadt Iserlohn einen ne-              jeder Iserlohner Bürger spätestens alle
          gativen     natürlichen           Bevölkerungssaldo   sieben Jahre seinen Wohnstandort wech-
          auf. Zudem treten seit der Jahrhundert-               selt. Damit ist der Wohnungsmarkt trotz
          wende neben diesem natürlichen Bevölke-               seiner   grundsätzlichen   Immobilität   ein
          rungsverlust    verstärkte          Abwanderungs-     hoch dynamischer Markt.

    6
              - Büro für Stadtentwicklungsplanung
Kapitel 4

                                                                                                                                Kommunale Eigenheimzulage für Fa-
                                                                                                                               milien – aktuelle Rahmenbedingungen

Abbildung 4-1: Bevölkerungsentwicklung der Stadt Iserlohn 1980 – 2007

   103.000

   102.000

   101.000

   100.000

       99.000

       98.000

       97.000

       96.000

       95.000
                31.12.1980

                             31.12.1982

                                          31.12.1984

                                                       31.12.1986

                                                                       31.12.1988

                                                                                    31.12.1990

                                                                                                     31.12.1992

                                                                                                                  31.12.1994

                                                                                                                                 31.12.1996

                                                                                                                                              31.12.1998

                                                                                                                                                           31.12.2000

                                                                                                                                                                        31.12.2002

                                                                                                                                                                                     31.12.2004

                                                                                                                                                                                                  31.12.2006

                                                                                                                                                                                                               29.08.2007
                                                                                                                                  Quelle: KDVZ Citkomm, eigene Berechnungen

Neben einer rein retrospektiven Betrach-                                                                           2. Passivitätsvariante: Die Stadt Iserlohn
tung der demographischen Entwicklung                                                                                           entwickelt in den nächsten 15 Jahren
Iserlohns ist darüber hinaus eine prospek-                                                                                     keine größeren Wohnbauflächen. Ei-
tive Betrachtung für die weitere Untersu-                                                                                      genentwicklung aus dem Bestand her-
chung von gleich großer Bedeutung. Aktu-                                                                                       aus ist jedoch weiterhin möglich und im
elle        Bevölkerungsvorausberechnungen                                                                                     Rahmen der Berechnung bereits be-
weisen darauf hin, dass die Stadt Iserlohn                                                                                     rücksichtigt. Unter Annahme dieser
in den nächsten 15 Jahren bis zu 10%                                                                                           passiven Entwicklungsvariante wird die
ihrer      Einwohner                          verlieren                     wird                 (vgl.                         Stadt Iserlohn bis 2022 ca. 10% der
Abbildung 4-2). Die Abbildung stellt – wie                                                                                     Einwohner verlieren.
aus ähnlichen Veröffentlichungen bereits
                                                                                                                   3. StEK-Variante:
bekannt – drei verschiedene Entwick-
                                                                                                                               Diese geht davon aus, dass die Stadt
lungsszenarien gegenüber.
                                                                                                                               Iserlohn in den nächsten 15 Jahren alle
1. Basisvariante:                                                                                                              im Rahmen des Stadtentwicklungskon-
   Diese prognostiziert die zukünftige na-                                                                                     zeptes erfassten Wohnbauflächenpo-
   türliche Bevölkerungsentwicklung; alle                                                                                      tenziale erschließt. Es wird hier die An-
   Wanderungseinflüsse                                              bleiben            unbe-                                   nahme getroffen, dass alle Wohnbau-
   rücksichtigt. Allein aufgrund der natürli-                                                                                  flächen bis zum Jahr 2022 auch in vol-
   chen Bevölkerungsentwicklung wird die                                                                                       lem Umfang vermarktet und bebaut
   Stadt Iserlohn in den nächsten 15 Jah-                                                                                      werden. Diese Variante führt zu dem
   ren ca. 6% der Einwohner verlieren.                                                                                         Ergebnis, dass die Stadt Iserlohn ca.
                                                                                                                               8% der Einwohner verlieren wird (vgl.
                                                                                                                               Abbildung 4-2).
                                                                                                                                                                                                                              7
                                                                                                                                                           - Büro für Stadtentwicklungsplanung
Wanderungsmotivbefragung – Band I – Kommunale Eigenheimzulage

Kommunale Eigenheimzulage für Fami-
lien – aktuelle Rahmenbedingungen

          Auf Grundlage der dargestellten Berech-                           der Nahwanderungen unter den Einfluss
          nungen kann somit davon ausgegangen                               einer    kommunalen           Eigenheimförderung
          werden, dass die Stadt Iserlohn unter den                         fallen dürfte, lohnt in diesem Zusammen-
          heute gegebenen Rahmenbedingungen                                 hang ein Blick auf die demographische
          deutlich an Einwohnern verlieren wird,                            Entwicklung der Nachbarstädte, die vor-
          wobei der wanderungsbedingte Rückgang                             handenen           Wanderungsverflechtungen
          je nach Variante einen Anteil zwischen                            zwischen ihnen und der Stadt Iserlohn und
          15% und 45% am Gesamtsaldo ausma-                                 die Altersstruktur der wandernden Perso-
          chen dürfte. Da insbesondere der Bereich                          nen bzw. Haushalte.

          Abbildung 4-2: Bevölkerungsvorausberechnung für die Stadt Iserlohn 2007 – 2022
           100.000

            98.000

            96.000

            94.000

            92.000

            90.000

            88.000

            86.000
                 2007   2008   2009   2010   2011     2012    2013   2014    2015    2016   2017   2018    2019   2020   2021   2022

                                                    Basisvariante           Passivität         StEK 2022
                                                                                    Quelle: KDVZ Citkomm, eigene Berechnungen

          Nach der Prognose des Landesamtes für                             und kreisfreien Städte wieder, die bis zum
          Datenverarbeitung und Statistik                    (LDS)          Jahr 2025 über 10% an Bevölkerung ver-
          NRW findet sich der Märkische Kreis in                            lieren werden (s. Abbildung 4-3) (vgl. [LDS
          der ungünstigsten Kategorie der Kreise                            NRW 2006]).

    8
               - Büro für Stadtentwicklungsplanung
Kapitel 4

                                                Kommunale Eigenheimzulage für Fa-
                                               milien – aktuelle Rahmenbedingungen

Abbildung 4-3: Regionale Bevölkerungsentwicklung in den kreisfreien Städten und Krei-
               sen des Landes NRW bis 2025

                                                                     Quelle: LDS NRW 2006

Landesweit betrachtet liegt der Märkische     hinaus bis 2025 auch noch signifikante
Kreis mit etwa - 12% bis 2025 sogar an        Abwanderungen (Zugezogene – Fortge-
der fünften Stelle aller Kreise und kreis-    zogene = mehr als - 2%) zu verzeichnen
freien Städte und wird lediglich von den      haben wird. Mit Blick auf die aus Iser-
kreisfreien Städten Gelsenkirchen, Hagen      lohner Sicht relevanten Entwicklungen des
und Remscheid sowie dem Hochsauer-            Kreises Unna sowie der Stadt Hagen zei-
landkreis übertroffen. Ausschlaggebend        gen beide Fälle negative Bevölkerungs-
für diese sehr negative Entwicklungsan-       entwicklungserwartungen. Dies kann und
nahme ist die Erwartung, dass der Märki-      wird in der Zukunft in zunehmendem Maß
sche Kreis neben einer negativen natürli-     zu einer Verschärfung der interkommuna-
chen   Bevölkerungsentwicklung    darüber

                                                                                              9
                                                             - Büro für Stadtentwicklungsplanung
Wanderungsmotivbefragung – Band I – Kommunale Eigenheimzulage

Kommunale Eigenheimzulage für Fami-
lien – aktuelle Rahmenbedingungen

          len Konkurrenzsituation um Einwohner
          führen.

          Abbildung 4-4: Entwicklung der ausgeprägtesten Wanderungsbeziehungen mit anderen
                         Städten seit 1990
                                    Verluste       Gewinne

           2006

           2005

           2004

           2003

           2002

           2001

           2000

           1999

           1998

           1997

           1996

           1995

           1994

           1993

           1992

           1991

           1990

               -400         -200           0             200                      400                600       800         1000

                                               Hemer   Menden   Schwerte   Unna    Hagen   Ausland

                                                                                                           Quelle: LDS NRW 2006

          In diesem Zusammenhang lohnt ein Blick                           sich in der Hauptsache die Zuweisungen
          auf die Städte, die die größten Wande-                           der Landesstelle für Aussiedler, Zuwande-
          rungsvolumina mit der Stadt Iserlohn auf-                        rer und Flüchtlinge NRW. Die massiven
          weisen (s. Abbildung 4-4). Die größten                           Zuwanderungen aus dem Ausland zu Be-
          Wanderungsverluste treten über die letz-                         ginn der 90er Jahre des vergangenen
          ten Jahre hinweg gegenüber der Stadt                             Jahrhunderts sind deutlich zurückgegan-
          Hemer, gefolgt von der Stadt Menden auf.                         gen und haben sich in den letzten Jahren
          Diese Verluste führten letztendlich unter                        sogar in einen negativen Wanderungssal-
          anderem überhaupt erst dazu, eine Wan-                           do umgekehrt. Mit der Abbildung 4-4 wird
          derungsmotivbefragung durchzuführen, da                          der Nachweis geführt, dass, wie vermutet,
          es      von   stadtentwicklungsplanerischem                      die ausgeprägtesten Einzel-Wanderungs-
          Interesse ist, herauszufinden, warum die-                        beziehungen im Nahwanderungsbereich
          se Abwanderungsprozesse stattfinden.                             festzustellen sind. Es muss jedoch be-
                                                                           rücksichtigt werden, dass diese Nahwan-
          Demgegenüber konnten über die be-
                                                                           derungsströme von bzw. nach Hagen,
          trachteten Jahre seit 1990 Wanderungs-
                                                                           Hemer, Menden und Schwerte z. B. im
          gewinne aus Hagen erzielt werden. Hinter
          der Zuwanderung aus Unna verbergen
    10
                  - Büro für Stadtentwicklungsplanung
Kapitel 4

                                               Kommunale Eigenheimzulage für Fa-
                                              milien – aktuelle Rahmenbedingungen

Jahr 2006 nur ca. 33% des Gesamtwan-         stiftung   zurückgegriffen      (vgl.   [Bertels-
derungsvolumens ausmachten.                  mannstiftung 2007]). Die Differenzen zu
                                             den eigenen Berechnungen der Stadt
Da die kommunale Eigenheimförderung
                                             Iserlohn oder zu denen des LDS NRW
fast ausschließlich Auswirkungen auf den
                                             treten dadurch auf, dass die Bertelsmann-
Nahwanderungsbereich haben dürfte, ist
                                             stiftung ihre Rechnungen auf einem älte-
es aus diesem Grund für die weiteren
                                             ren    Datenmaterial        aufbaut      (Stand:
Überlegungen sinnvoll, einen Blick auf die
                                             31.12.2003) und die aktuellen Entwicklun-
weitere demographische Entwicklung der
                                             gen der letzten Jahre nicht berücksichtigt.
Nachbarstädte zu werfen (s. Abbildung
                                             Tendenziell kann für die betrachtete Regi-
4-5). Um eine Vergleichbarkeit zwischen
                                             on davon ausgegangen werden, dass die
den Bevölkerungsvorausberechnungen für
                                             zu konstatierenden Bevölkerungsentwick-
die einzelnen Städte und Kreise herstellen
                                             lungsaussichten noch schlechter sind, als
zu können, wird in diesem Fall auf die
                                             in der Bertelsmannprognose dargestellt.
Prognoserechnungen der      Bertelsmann-

Abbildung 4-5: Bevölkerungsvorausschätzungen im interkommunalen Vergleich
               - Gesamtentwicklung

              Ranking     Gemeinde/Stadt/Kreis Entwicklung bis 2020

                1.        Holzwickede                                  0,5
                2.        Hemer                                       -0,2
                3.        Fröndenberg                                 -1,0
                4.        Kreis Unna                                  -4,0
                5.        Nachrodt-Wiblingwerde                       -5,9
                6.        Märkischer Kreis                            -6,9
                7.        Schwerte                                    -7,2
                8.        Iserlohn                                    -7,3
                9.        Menden                                      -7,5
              10.         Hagen                                     -11,0
              11.         Altena                                    -20,4
                                              Quelle: Bertelsmannstiftung 2007

Neben der Gesamtbevölkerungsentwick-         gen getroffen werden können, inwieweit
lung ist darüber hinaus für diese Untersu-   eine kommunale Eigenheimförderung für
chung interessant, welche Altersstruktur     Familien ein hohes Maß an Zielgrup-
den wandernden Personen bzw. Haus-           penorientierung aufweist. Wie die nachfol-
halten zugrunde liegt, da hierüber Aussa-    gende Abbildung zeigt, ist auf Basis der

                                                                                                   11
                                                               - Büro für Stadtentwicklungsplanung
Wanderungsmotivbefragung – Band I – Kommunale Eigenheimzulage

Kommunale Eigenheimzulage für Fami-
lien – aktuelle Rahmenbedingungen

          Wanderungsdaten der Jahre 2004 bis                                                       sen. Das Hauptwanderungsvolumen wird
          2006 erkennbar, dass die Altersstruktur-                                                 im Wesentlichen von den auch auf dem
          verteilungen (Verteilung der Anteile der                                                 Arbeits- und Wohnungsmarkt hoch aktiven
          Altersklassen an der jeweiligen Wande-                                                   Altersgruppen der 20- bis 54-Jährigen
          rungsart) eine ähnliche Struktur aufwei-                                                 getragen.

          Abbildung 4-6: Altersstruktur der wandernden Personen 2004 bis 2006
                         (Zu- und Fortzüge)

                                                        25%                                                                              330
                                                                                                                                         300
                                                        20%                                                                              270
                                                                                                                                         240
                                                        15%                                                                              210
              Anteil an der Gesamtzahl der jeweiligen

                                                                                                                                         180
                  Wanderungsart (Fortzug/Zuzug)

                                                                                                                                         150
                                                        10%

                                                                                                                                                absoluter Wanderungssaldo
                                                                                                                                         120
                                                                                                                                         90
                                                         5%                                                                              60
                                                                                                                                         30
                                                         0%                                                                              0
                                                                                                                                         -30
                                                        -5%                                                                              -60
                                                                                                                                         -90
                                                        -10%                                                                             -120
                                                                                                                                         -150
                                                                                                                                         -180
                                                        -15%                                                                             -210
                                                                                                                                         -240
                                                        -20%                                                                             -270
                                                                                                                                         -300
                                                        -25%                                                                             -330
                                                                0-2   3-5   6-10 11-16 17-19 20-24 25-29 30-39 40-54 55-64 65-74 >= 75
                                                                                           Altersgruppen

                                                                                      Fortzug    Zuzug     Saldo

                                                                                                         Quelle: KDVZ Citkomm, eigene Berechnungen

          In diesem Zusammenhang sind auch die                                                     Lediglich in den Altersklassen der 11- bis
          Anteile der jüngeren Altersklassen zu se-                                                16- und 17- bis 19-Jährigen kann die Stadt
          hen, die in einem Haushaltszusammen-                                                     Iserlohn Wanderungsgewinne verzeich-
          hang mit den älteren Wandernden stehen.                                                  nen. In allen anderen Altersklassen kön-
          Bei der Betrachtung des absoluten Wan-                                                   nen Wanderungsverluste festgestellt wer-
          derungssaldos (Zuzüge minus Fortzüge)                                                    den. Zur Erklärung der Wanderungsge-
          fällt jedoch deutlich auf, dass es entge-                                                winne in den jüngeren Altersklassen ist
          gengesetzte                                          Wanderungsrichtungen        in      zunächst einmal zu vermuten, dass es
          den unterschiedlichen Altersklassen gibt.                                                sich hierbei um Bildungswanderer handelt,

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                    - Büro für Stadtentwicklungsplanung
Kapitel 4

                                                Kommunale Eigenheimzulage für Fa-
                                               milien – aktuelle Rahmenbedingungen

die die gut ausgebaute Bildungsinfra-         2006 bis 2020 (vgl. [Stadt Iserlohn 2006])
struktur der Stadt Iserlohn nutzen. Jedoch    ist die These diskutiert worden, dass junge
kann dies nur zu einem Teil die Wande-        Familien in die Nachbarkommunen Hemer
rungsgewinne erklären, da hier berück-        und Menden zur dortigen Schaffung von
sichtigt werden muss, dass insbesondere       Wohneigentum im Neubaubereich abwan-
die jüngeren Jahrgänge der 11- bis 16-        dern. Wie die nachfolgende Abbildung, die
Jährigen sicherlich i. d. R. nicht ohne ei-   auf einer Untersuchung von Iserlohner
nen Familienzusammenhang zuwandern            Neubaugebieten beruht, belegt, handelt es
würden, jedoch in den Altersklassen der       sich hierbei eher um Familien mit jüngeren
Elterngeneration dieser Zuwanderungsef-       Kindern. Demgegenüber kann die zu be-
fekt nicht durchschlägt. Ein zweiter Be-      obachtende Entwicklung (Zuwanderungen
gründungsstrang    kann   darin   vermutet    älterer Kinder und Jugendlicher) damit
werden, dass insbesondere kinderreichere      begründet werden, dass vorwiegend Fa-
Familien zuwandern, so dass der Zuwan-        milien mit älteren Kindern zuwandern, die
derungseffekt bei der Elterngeneration        häufig nicht im Eigentum ihren persönli-
nicht zu beobachten ist. Jedoch würde         chen Wohnwunsch in Iserlohn realisieren,
dies nicht erklären, warum es dann nicht      sondern verstärkt in das Marktsegment
auch in den Altersklassen der 0- bis 10-      Miete gehen und jüngere Familien im Sal-
Jährigen Wanderungsgewinne gibt.              do eher ab- als zuwandern. Ob diese The-
                                              sen so zu halten sein werden, wird die
Bereits im Rahmen der Untersuchung
                                              Auswertung der Ergebnisse der Wande-
„Demographische     Entwicklung   Iserlohn
                                              rungsmotivbefragung in Kapitel 5 zeigen.

                                                                                              13
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Wanderungsmotivbefragung – Band I – Kommunale Eigenheimzulage

Kommunale Eigenheimzulage für Fami-
lien – aktuelle Rahmenbedingungen

          Abbildung 4-7: Altersstrukturverteilung in Neubaugebieten

                                                                              Quelle: Stadt Iserlohn, 2006

          Neben der Betrachtung der vergangenen         lung, inwieweit eine kommunale Eigen-
          Entwicklung (s. Abbildung 4-6) ist für die    heimförderung für Familien tatsächlich den
          weiteren Überlegungen auch in diesem          sich    verändernden       demographischen
          Kontext ein Blick auf die zukünftige Ent-     Rahmenbedingungen Rechnung trägt und
          wicklung und die Entwicklung in den be-       Nahwanderungen aus Sicht der Stadt
          nachbarten Städten zu werfen. Um wieder       Iserlohn positiv beeinflusst werden kön-
          eine Vergleichbarkeit zwischen den Er-        nen. Um hier interkommunale Vergleiche
          gebnissen für die Stadt Iserlohn und de-      ziehen zu können, sind in der Abbildung
          nen der Nachbarkommunen herstellen zu         4-8    Indikatoren   der   demographischen
          können, wird auch in diesem Fall auf die      Entwicklung für die Stadt Iserlohn und die
          Ergebnisse der Untersuchungen der Ber-        Nachbarkommunen            zusammengestellt
          telsmannstiftung   zurückgegriffen.   Von     worden.
          besonderem Interesse ist die Fragestel-

    14
              - Büro für Stadtentwicklungsplanung
Kapitel 4

                                                 Kommunale Eigenheimzulage für Fa-
                                                milien – aktuelle Rahmenbedingungen

Abbildung 4-8: Indikatoren der demographischen Entwicklung im interkommunalen Ver-
               gleich (Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2003)

                                                Bildungs-
                   Bevölkerungs- Familien-                    Wanderung zu Alters-
Gemeinde/                                       wande-
                   entwicklung   wande-                       Beginn der 2. wande-
Stadt/Kreis                                     rung
                   bis 2020 (%)  rung                         Lebenshälfte  rung

Holzwickede                0,5          7,6        6,6                  2,8          0,0
Hemer                      -0,2         8,4        3,4                  0,3          2,2
Fröndenberg                -1,0         5,6       -22,5                 3,6          9,1
Kreis Unna                 -4,0         1,2        -8,2                 -1,3         0,3
Nachrodt-
                           -5,9         -6,9      -20,5                 2,2        10,7
Wiblingwerde
Märkischer Kreis           -6,9         0,0        -9,7                 -2,7        -2,0
Schwerte                   -7,2         0,9       -12,8                 -4,0         1,8
Iserlohn                   -7,3         -1,3       0,1                  -2,1        -3,6
Menden                     -7,5         1,3       -19,2                 -2,1        -3,2
Hagen                     -11,0         -3,2       6,1                  -4,8        -8,3
Altena                    -20,4        -14,0      -24,6                 -7,0       -12,8
                                                              Quelle: Bertelsmannstiftung 2007

Erläuterungen zur Abbildung 4-8:               ♦ Wanderung         zu          Beginn      der
                                                 2. Lebenshälfte
♦ Familienwanderung
                                                 (Wanderungssaldo der 50- bis 64-
   (Wanderungssaldo      der   unter   18-
                                                 Jährigen):
   Jährigen und der 30- bis 49-Jährigen):
                                                 Der      Wanderungsgewinn/-verlust          je
   Der     Wanderungsgewinn/-verlust     je
                                                 1.000 Einwohner beträgt in der Gruppe
   1.000 Einwohner beträgt in der Gruppe
                                                 der 50- bis 64-Jährigen X Einwohner
   der unter 18-Jährigen und der 30- bis
                                                 der betrachteten Altersgruppe.
   49-Jährigen X Einwohner der betrach-
   teten Altersgruppe.                         ♦ Alterswanderung
                                                 (Wanderungssaldo der 65- bis 99-
♦ Bildungswanderung
                                                 Jährigen):
   (Wanderungssaldo der 18- bis 24-
                                                 Der      Wanderungsgewinn/-verlust          je
   Jährigen):
                                                 1.000 Einwohner beträgt in der Gruppe
   Der     Wanderungsgewinn/-verlust     je
                                                 der 65- bis 99-Jährigen X Einwohner
   1.000 Einwohner beträgt in der Gruppe
                                                 der betrachteten Altersgruppe.
   der 18- bis 24-Jährigen X Einwohner
   der betrachteten Altersgruppe.

                                                                                                    15
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Wanderungsmotivbefragung – Band I – Kommunale Eigenheimzulage

Kommunale Eigenheimzulage für Fami-
lien – aktuelle Rahmenbedingungen

          Bei der Betrachtung der oben dargestell-        diese These zu erhärten, werden nachfol-
          ten Indikatoren ist zunächst einmal auffäl-     gend die Altersstrukturverteilungen der
          lig, dass die Stadt Iserlohn im Vergleich zu    Einzelwanderungsströme zu den Städten
          anderen Kommunen relativ ausgeglichene          Hemer, Menden, Schwerte und Hagen
          Indikatorenwerte aufweist (nahe Null be-        untersucht.
          deutet   ausgeglichene     Wanderungssal-
          den). Einschränkend muss hier jedoch
          wiederholt zunächst darauf hingewiesen
          werden, dass es sich hierbei um eine Be-
          trachtung handelt, die die stark negativen
          Bevölkerungsentwicklungen       der     Jahre
          2003 bis 2007 bislang nicht berücksichtigt.
          D. h., dass davon ausgegangen werden
          kann, dass die Indikatoren auf dem heuti-
          gen Stand eine negativere Ausprägung
          aufweisen dürften. Im Vergleich zu den
          anderen Kommunen relativiert sich diese
          Diskrepanz jedoch wieder, da auch hier
          die weiter zurückliegende Entwicklung
          betrachtet wird, so dass Vergleiche auf
          jeden Fall angemessen sind.

          Wenn die Indikatoren für die Stadt Iserlohn
          ins Verhältnis zu dem in Abbildung 4-6
          nach Altersklassen aufgesplitteten Wande-
          rungssaldo gesetzt werden, kann eine
          hohe Übereinstimmung mit den dort zu
          beobachtenden      Merkmalsausprägungen
          festgestellt werden: Leicht positive Bil-
          dungswanderung,      negative    Familien-,
          Alters- und Wanderung zu Beginn der
          zweiten Lebenshälfte. Von dem negativen
          Familienwanderungssaldo der Stadt Iser-
          lohn dürften direkt die Städte Hemer und
          Menden profitieren, die über positive Fa-
          milienwanderungssalden      verfügen.    Um

    16
               - Büro für Stadtentwicklungsplanung
Kapitel 4

                                                                                                                                                       Kommunale Eigenheimzulage für Fa-
                                                                                                                                                      milien – aktuelle Rahmenbedingungen

Abbildung 4-9: Altersstruktur der wan-                                                                                                               kommunen bestätigt zum einen die von
               dernden Personen 2004
                                                                                                                                                     der Bertelsmannstiftung ermittelten Er-
               bis 2006 - Zu- und Fortzü-
               ge von und nach Hagen,                                                                                                                gebnisse für die unterschiedlichen Wande-
               Hemer, Menden und
                                                                                                                                                     rungsarten (Bildungswanderer, Familien-
               Schwerte
                                                                    Hagen
                                                                                                                                                     wanderer usw.) und verdeutlicht zum an-
                                  25%                                                                              60
                                                                                                                   50
                                                                                                                                                     deren, dass es zwischen den Kommunen
                                  20%          Fortzug     Zuzug     Saldo
                                                                                                                   40

                                                                                                                         absoluter Wanderungssaldo
  Anteil an der Gesamtzahl der

                                  15%
                                                                                                                                                     durchaus zu sehr indifferenten Wande-
   jeweiligen Wanderungsart

                                                                                                                   30
                                  10%
          (Fortzug/Zuzug)

                                                                                                                   20
                                   5%                                                                              10
                                   0%                                                                              0                                 rungsmustern kommt.
                                  -5%                                                                              -10
                                                                                                                   -20
                                  -10%

                                                                                                                                                     Während in Bezug auf die Stadt Hagen
                                                                                                                   -30
                                  -15%
                                                                                                                   -40
                                  -20%                                                                             -50

                                                                                                                                                     das Thema „Bildungswanderung“ aufgrund
                                  -25%                                                                             -60
                                         0-2    3-5   6-10 11-16 17-19 20-24 25-29 30-39 40-54 55-64 65-74 >= 75
                                                                     Altersgruppen

                                                                                                                                                     der dort ebenfalls sehr gut ausgebauten
                                                                    Hemer                                                                            Bildungslandschaft keine Rolle spielt, ist
                                  25%                                                                              60
                                  20%          Fortzug    Zuzug     Saldo                                          50                                dies mit Blick auf die Stadt Hemer deutlich
                                                                                                                   40
                                                                                                                         absoluter Wanderungssaldo
  Anteil an der Gesamtzahl der

                                  15%
   jeweiligen Wanderungsart

                                                                                                                   30
                                  10%
                                                                                                                                                     entgegengesetzt ausgeprägt. Gegenüber
          (Fortzug/Zuzug)

                                                                                                                   20
                                   5%                                                                              10

                                                                                                                                                     Hagen kann die Stadt Iserlohn deutliche
                                   0%                                                                              0
                                   -5%                                                                             -10
                                                                                                                   -20
                                  -10%
                                  -15%
                                                                                                                   -30
                                                                                                                   -40                               Alterswanderungsgewinne        verzeichnen.
                                  -20%                                                                             -50
                                  -25%
                                         0-2    3-5   6-10 11-16 17-19 20-24 25-29 30-39 40-54 55-64 65-74 >= 75
                                                                                                                   -60
                                                                                                                                                     Die einzig nennenswerten Wanderungs-
                                                                     Altersgruppen

                                                                                                                                                     gewinne aus Hemer hingegen werden aus
                                                                   Me nden                                                                           Iserlohner Sicht in den Altersklassen der
                                  30%                                                                              60
                                               Fortzug    Zuzug     Saldo                                          50                                17- bis 24-Jährigen erzielt.
                                  20%                                                                              40
   Anteil an der Gesamtzahl der

                                                                                                                         absoluter Wanderungssaldo
    jeweiligen Wanderungsart

                                                                                                                   30

                                                                                                                                                     Die These, dass insbesondere Familien
                                  10%                                                                              20
           (Fortzug/Zuzug)

                                                                                                                   10
                                   0%                                                                              0

                                                                                                                                                     mit Kindern in Richtung Hemer abwan-
                                                                                                                   -10
                                  -10%                                                                             -20
                                                                                                                   -30
                                  -20%                                                                             -40
                                                                                                                   -50                               dern, kann durch die oben dargestellten
                                  -30%                                                                             -60
                                         0-2    3-5   6-10 11-16 17-19 20-24 25-29 30-39 40-54 55-64 65-74 >= 75
                                                                     Altersgruppen
                                                                                                                                                     Sachverhalte    bestätigt   werden.   Etwas
                                                                                                                                                     schwächer ausgeprägt hingegen ist die
                                                                   Schwerte
                                                                                                                                                     Abwanderung von Familien in die Stadt
                                  30%                                                                              60

                                                                                                                                                     Menden, jedoch überwiegt auch hier der
                                                                                                                   50
                                               Fortzug    Zuzug     Saldo
                                  20%                                                                              40
                                                                                                                         absoluter Wanderungssaldo
  Anteil an der Gesamtzahl der
   jeweiligen Wanderungsart

                                                                                                                   30

                                                                                                                                                     negative Wanderungssaldo. Gegenüber
          (Fortzug/Zuzug)

                                  10%                                                                              20
                                                                                                                   10
                                   0%                                                                              0

                                  -10%
                                                                                                                   -10
                                                                                                                   -20
                                                                                                                                                     der Stadt Schwerte konnten im Betrach-
                                                                                                                   -30
                                  -20%                                                                             -40
                                                                                                                   -50
                                                                                                                                                     tungszeitraum 2004 bis 2006 in fast allen
                                  -30%                                                                             -60
                                         0-2    3-5   6-10 11-16 17-19 20-24 25-29 30-39 40-54 55-64 65-74 >= 75
                                                                     Altersgruppen
                                                                                                                                                     Altersklassen positive Wanderungssalden
                                                                                                                                                     erreicht werden. Hier schlägt sich ganz
                                  Quelle: KDVZ Citkomm/eigene Berechnungen
                                                                                                                                                     wesentlich die Neubaugebietsentwicklung
Der Blick auf die oben dargestellten Ein-                                                                                                            in Hennen nieder. Dieses Ergebnis sollte
zelwanderungsströme mit den Nachbar-                                                                                                                 jedoch nicht zu der Schlussfolgerung füh-

                                                                                                                                                                                                      17
                                                                                                                                                                      - Büro für Stadtentwicklungsplanung
Wanderungsmotivbefragung – Band I – Kommunale Eigenheimzulage

Kommunale Eigenheimzulage für Fami-
lien – aktuelle Rahmenbedingungen

          ren,    dass   Neubaugebietsentwicklungen     Die nachfolgende Abbildung soll dies noch
          pauschal in erheblichem Umfang neue           einmal verdeutlichen.
          Zuwanderungen generieren.

          Abbildung 4-10: Bevölkerungszusammensetzung in Neubaugebieten

                                                                              Quelle: Stadt Iserlohn, 2006

          In der Mehrzahl der untersuchten Iser-        aus Iserlohner Sicht gesehene Randlage
          lohner Neubaugebiete überwiegt deutlich       und die Nähe zu Wohnsiedlungen der
          der Anteil der Iserlohner Bürgerinnen und     Stadt Schwerte zu berücksichtigen, die
          Bürger, die dort ein Grundstück bzw. eine     letztlich für den stärkeren Zuzug Schwer-
          Wohnung erworben oder bezogen haben.          ter Bürger sorgte.
          Lediglich im Ortlohntal und im Baugebiet
                                                        Neben diesen Sachverhalten macht die
          Hennen sind etwa 50% der dort heute
                                                        vorstehende Abbildung jedoch auch ein
          Wohnenden von außerhalb des Stadtge-
                                                        viel größeres Problem deutlich. Da der
          biets zugezogen. Hinsichtlich der Besied-
                                                        überwiegende Anteil der in Iserlohner
          lung des Ortlohntals waren deutliche
                                                        Neubaugebieten       siedelnden      Personen
          Wanderungsbewegungen aus           Richtung
                                                        Iserlohner Herkunft ist, im Falle des Bau-
          Hagen festzustellen. Dies ist darauf zu-
                                                        gebiets Rauhe Hardt immerhin fast 75%,
          rückzuführen, dass letztendlich aufgrund
                                                        wird durch Neubaugebietsentwicklungen
          der hohen städtebaulichen Dichte attrakti-
                                                        größeren Umfangs bei gleichzeitig zu kon-
          ve ökonomische Anreize gegeben waren.
                                                        statierenden Bevölkerungsrückgängen der
          Im Falle des Baugebiets Hennen ist die
                                                        Druck auf den Iserlohner Wohnungsbe-

    18
                 - Büro für Stadtentwicklungsplanung
Kapitel 4

                                                      Kommunale Eigenheimzulage für Fa-
                                                     milien – aktuelle Rahmenbedingungen

stand zunehmen. Dies kann und wird in           Abbildung 4-11: Zu- und Fortzüge nach
                                                                Altersjahren (in %)
Zukunft zu Leerständen führen, die bereits
                                                                              101
heute erkennbar sind, wie eine vorliegen-                                     97

de   exemplarische      Untersuchung     des                                  93
                                                                              89
Ortsteils Dördel belegt.
                                                                              85
                                                                              81
Zur abschließenden Betrachtung der de-
                                                                              77
mographischen Rahmenbedingungen sind                                          73
                                                                              69
noch zwei weitere Altersstrukturvergleiche
                                                                              65
anzustellen, die zum einen noch etwas                                         61

genauer     die   unterschiedlichen   Alters-                                 57
                                                                              53
strukturen der Zu- und Fortwandernden                                         49

beleuchten und zum anderen die Alters-                                        45
                                                                              41
struktur der Wandernden insgesamt im
                                                                              37
Verhältnis zur Altersstruktur der Gesamt-                                     33
                                                                              29
stadt Iserlohn im Jahr 2006 und 2020 be-
                                                                              25
trachten.                                                                     21
                                                                              17
                                                                              13
                                                                                9
                                                                                5
                                                                                1
                                                4         3       2       1         0      1       2       3          4
                                                    Zuzug (Überschuss blau)             Fortzug (Überschuss orange)

                                                           Quelle: KDVZ Citkomm, eigene Berechnungen

                                                Entgegen              der      altersklassenbezogenen
                                                Darstellung der Abbildung 4-6 zeigt die
                                                vorstehende Grafik die Wanderungsge-
                                                winne und -verluste nach Altersjahren.
                                                Hierbei wird nochmals deutlich, dass die
                                                Stadt Iserlohn lediglich in den Altersjahren
                                                der 13- bis 23-Jährigen über Wande-
                                                rungsgewinne verfügt. Wird im nächsten
                                                Schritt         die    Altersstrukturverteilung                der
                                                Gesamtwanderungen mit der Altersstruk-
                                                tur der Gesamtbevölkerung der Jahre
                                                2006 und 2020 verglichen (s. Abbildung
                                                4-12 und Abbildung 4-13), dann wird deut-

                                                                                                                            19
                                                                            - Büro für Stadtentwicklungsplanung
Wanderungsmotivbefragung – Band I – Kommunale Eigenheimzulage

Kommunale Eigenheimzulage für Fami-
lien – aktuelle Rahmenbedingungen

          lich, dass die Wanderungen insbesondere                                                   Familien focussiert, in der Zukunft eine
          von den eher jüngeren Altersklassen ge-                                                   stetig kleiner werdende Zielgruppe errei-
          tragen werden (Familiengründungs-, be-                                                    chen. Da diese Alterungsprozesse keine
          rufliche Etablierungsphase). Somit sind es                                                Iserlohner Besonderheit darstellen, son-
          auch tendenziell die jüngeren Altersgrup-                                                 dern vielmehr wesentliches Kennzeichen
          pen, die von einer kommunalen Eigen-                                                      des allgemeinen demographischen Wan-
          heimförderung profitieren würden.                                                         dels sind, werden davon in gleichem Maße
                                                                                                    die potenziellen Herkunftsstädte betroffen
          Abbildung 4-12: Altersstruktur der Wande-
                          rungen 2004 bis 2006 im                                                   sein.
                          Vergleich zur Altersstruk-
                          tur Iserlohns im Jahr 2006                                                Abbildung 4-13: Altersstruktur der Wande-
                                              101                                                                   rungen 2004 bis 2006 im
                                               97                                                                   Vergleich zur Altersstruk-
                                               93                                                                   tur Iserlohns im Jahr 2020
                                               89                                                                                      101

                                               85                                                                                       97

                                               81
                                                                                                                                        93
                                                                                                                                        89
                                               77
                                                                                                                                        85
                                               73
                                                                                                                                        81
                                               69
                                                                                                                                        77
                                               65
                                                                                                                                        73
                                               61
                                                                                                                                        69
                                               57
                                                                                                                                        65
                                               53
                                                                                                                                        61
                                               49
                                                                                                                                        57
                                               45
                                                                                                                                        53
                                               41
                                                                                                                                        49
                                               37
                                                                                                                                        45
                                               33                                                                                       41
                                               29                                                                                       37
                                               25                                                                                       33
                                               21                                                                                       29
                                               17                                                                                       25
                                               13                                                                                       21
                                                9                                                                                       17
                                                5                                                                                       13
                                                1                                                                                           9
          4      3         2          1             0           1         2          3          4                                           5
              Wanderungen (Überschuss blau)             Gesamtbevölkerung (Überschuss orange)
                                                                                                                                            1
                 Quelle: KDVZ Citkomm, eigene Berechnungen                                          4       3          2          1             0        1           2          3           4
                                                                                                            Wanderungen (Überschuss blau)           Gesamtbevölkerung (Überschuss orange)

          Aufgrund der fortschreitenden Alterung der                                                        Quelle: KDVZ Citkomm, eigene Berechnungen
          Gesamtbevölkerung und der zukünftig
                                                                                                    Fazit:
          schwächeren Besetzung                                      der        jüngeren
          Altersklassen wird eine mögliche kommu-                                                   ♦ Von Neubaugebietsentwicklungen kön-

          nale Eigenheimförderung, die sich vor-                                                        nen Impulse auf die Bevölkerungsent-

          nehmlich auf die Förderung von jüngeren                                                       wicklung ausgehen (s. Variante StEK in
                                                                                                        der Abbildung 4-2). Diese Impulse
    20
                - Büro für Stadtentwicklungsplanung
Kapitel 4

                                                Kommunale Eigenheimzulage für Fa-
                                               milien – aktuelle Rahmenbedingungen

   sollten jedoch nicht überschätzt werden       werden können, bleibt zu vermuten,
   (s. Abbildung 4-10).                          dass die tatsächliche Zahl der Famili-
                                                 enwanderungen deutlich niedriger liegt.
♦ Neubaugebietsentwicklungen        stellen
   tendenziell eher Angebote für Einhei-      ♦ Abwanderungswillige      durch    Eigen-
   mische als für Auswärtige dar => der          heimförderung zum Verbleib bewegen:
   Druck auf den Iserlohner Wohnungs-            Lediglich 18% aller im Zeitraum 2004
   bestand wird erhöht => Leerstände             bis 2006 beobachteten Abwanderun-
   drohen.                                       gen wiesen die Merkmale „Altersklas-
                                                 sen bis 18“ und „30 bis 49 Jahre“ sowie
♦ Eine kommunale Eigenheimförderung,
                                                 „Nahwanderung nach Hemer, Menden,
   die sich lediglich auf den Neubaube-
                                                 Schwerte und Hagen“ auf (ca. 2.000
   reich beschränkt, könnte den Druck auf
                                                 Personen). Hinweis: In diesem Zu-
   den Wohnungsbestand überdies noch
                                                 sammenhang dürfte es        interessant
   weiter erhöhen.
                                                 sein, die Ergebnisse der Wanderungs-
♦ Eine kommunale Neubau-Eigenheim-               motivbefragung darauf hin abzuprüfen,
   förderung würde dadurch den Überle-           wieviele dieser Abgewanderten tat-
   gungen        des      Förderprogramms        sächlich aus Gründen des Eigentum-
   „Stadtumbau West“ entgegenlaufen, da          erwerbs abgewandert sind (s. Kapitel
   dort insbesondere die Bestandsstär-           5).
   kung und -weiterentwicklung wichtige
                                              ♦ Da als ein Ziel der Stadtentwicklung die
   Ziele sind.
                                                 Verhinderung von Abwanderungen in
♦ Nahwanderungen sind die Wande-                 den Nahbereich definiert wurde, ist die
   rungsströme, die am ehesten durch ei-         Frage zu stellen, ob eine Fokussierung
   ne   Eigenheimförderung      beeinflusst      auf eine alleinige Eigenheim-Neubau-
   werden könnten, sie machen jedoch             förderung ausreichend ist und ob nicht
   nur ein Drittel des Gesamtwanderungs-         vielmehr    auch    eigentumsbildende
   volumens aus.                                 Maßnahmen im Bestand (Erwerb und
♦ Lediglich 9% aller im Zeitraum 2004 bis        Modernisierung von Mietwohnungen)
   2006 beobachteten Wanderungsbewe-             und für weitere Zielgruppen (kinderlose

   gungen wiesen die Merkmale „Alters-           Paare, Alleinerziehende usw.) zielfüh-

   klassen bis 18“ und „30 bis 49 Jahre“         rend wirken können. Eigentum bindet

   sowie „Nahwanderung von bzw. nach             und führt zu einer höheren Identifikati-
   Hemer, Menden, Schwerte und Hagen“            on mit dem Wohnumfeld.
   auf. Da aus der Statistik keine direkten
   Familienzusammenhänge        hergeleitet

                                                                                              21
                                                              - Büro für Stadtentwicklungsplanung
Wanderungsmotivbefragung – Band I – Kommunale Eigenheimzulage

Kommunale Eigenheimzulage für Fami-
lien – aktuelle Rahmenbedingungen

          4.2 Die soziale Komponente                   blendet allerdings weitere, bei der Schaf-
                                                       fung von Wohneigentum bedeutende Be-
          Demographische Untersuchungen bele-
                                                       völkerungsgruppen aus: Ältere, kinderlose
          gen, dass die Zahl der Kinder in Zukunft
                                                       Haushalte und eben die Gruppe der po-
          auch in Iserlohn weiter dramatisch zurück-
                                                       tenziellen Familiengründerhaushalte (Alter
          gehen wird (Entwicklung der Zahl der 6-
                                                       unter 40 Jahre), die bisher noch keine
          Jährigen bis 2020: bis zu – 25%.) Die
                                                       Kinder haben.
          kommunale Eigenheimförderung kann hier
          als positives Signal interpretiert werden    Untersuchungen der Bezieherstrukturen
          und einen finanziellen Beitrag dazu lei-     der bundesweiten Eigenheimzulage in den
          sten, die Sorge über die Zukunft der Be-     Jahren 1996 bis 2000 belegen, dass diese
          troffenen in der Familiengründungsphase      Gruppen einen nicht unerheblichen Teil
          abzumildern. Die Beschränkung der Ei-        der Bezieher von Eigenheimzulage aus-
          genheimzulage auf Familien mit Kindern       machten (vgl. Abbildung 4-14).

          Abbildung 4-14: Altersstruktur der Empfänger von Eigenheimzulage in der BRD 1996 bis
                          2000

                                                                       Quelle: Rohrbach 2003

          Eine Untersuchung der Altersstruktur der     völkerungsverlusten der Stadt bei. Eine
          von und nach Iserlohn fort- und zuziehen-    bewusste Nicht-Förderung dieser Perso-
          den Personen zeigt, dass mehr ältere         nen bedeutet gleichzeitig, die Möglichkeit
          Personen die Stadt verlassen, als zuzie-     aufzugeben, sie durch Eigentumsbildung
          hen, diese Gruppe trägt also zu den Be-

    22
              - Büro für Stadtentwicklungsplanung
Kapitel 4

                                                           Kommunale Eigenheimzulage für Fa-
                                                          milien – aktuelle Rahmenbedingungen

an die Stadt zu binden und somit die Ab-                 Ein weiteres Problem bei einer reinen
wanderung zu verhindern.                                 Förderung von Familien mit Kindern be-
                                                         steht in der Tatsache, dass nur eine zah-
Dieser Effekt kann noch vernachlässigt
                                                         lenmäßig relativ kleine Zielgruppe ange-
werden, wenn mit der Einführung einer
                                                         sprochen wird, weite Bevölkerungsteile,
Eigenheimzulage bewusst ausschließlich
                                                         die gleichwohl zur Entschärfung der ange-
junge Familien gefördert werden sollen.
                                                         spannten Bevölkerungssituation beitragen
Mit der Nicht-Förderung von potentiellen
                                                         könnten, fallen aus der Betrachtung her-
Familiengründerhaushalten              wird   jedoch
                                                         aus. So zeigt die folgende Abbildung, dass
ein völlig falsches Signal gesetzt. So kann
                                                         im Rahmen der Ende 2005 eingestellten
ein wichtiges Ziel, die Senkung des Ein-
                                                         bundesweiten Eigenheimförderung zwar in
stiegsalters für die Bildung von Wohnei-
                                                         der Mehrzahl Familien mit Kindern geför-
gentum und somit eine frühzeitige Bindung
                                                         dert wurden, der Anteil von Beziehern
an Iserlohn als Wohnstandort, nicht er-
                                                         ohne Kinder gleichwohl bei etwa 45% lag.
reicht werden.

Abbildung 4-15: Bezieherhaushalte von Eigenheimzulage nach der Kinderzahl in der BRD
                1999

                    80

                    70

                    60
    Anteil (in %)

                    50

                    40

                    30

                    20

                    10

                     0
                         kein Kind       1 Kind        2 Kinder         3 Kinder        4 und mehr
                                                                                          Kinder

                                     Bezieher Eigenheimzulage     Haushalte insgesamt
                                                                                   Quelle: Färber, ILS 2003

Im Rahmen eines Vortrages bei den                        sicht, eine kommunale Eigenheimzulage
Werkstattgesprächen der Deutschen Aka-                   müsste als Instrument der Familienförde-
demie für Städtebau und Landesplanung                    rung einen wichtigen Grundsatz erfüllen:
äußerte Wolfgang Kiele von der Wohn-                     Sie sollte ihren Ausgangspunkt an den
bund-Beratung NRW in Bochum die An-

                                                                                                                23
                                                                           - Büro für Stadtentwicklungsplanung
Wanderungsmotivbefragung – Band I – Kommunale Eigenheimzulage

Kommunale Eigenheimzulage für Fami-
lien – aktuelle Rahmenbedingungen

          qualitativen Veränderungswünschen der            beschränken, sie kann auch ein sinn-
          Wohnungsnachfrager nehmen.                       volles Mittel der Bestandsförderung
                                                           darstellen. Damit würde auch den in
          Warum baut jemand ein Eigenheim, war-
                                                           Kapitel 4.1 geschilderten Widersprü-
          um nimmt er die Eigenheimzulage in An-
                                                           chen zum Förderprogramm „Stadtum-
          spruch? Eine solche Entscheidung ist laut
                                                           bau-West“ entgegengewirkt.
          Kiehle unter Umständen auf die fehlenden
          Bestandsqualitäten am bisherigen Wohn-
          standort zurückzuführen: Zu wenig Grün,       4.3 Die ökonomische Komponente
          zu viel Lärm und zu wenig Aufenthaltsqua-     Nach Auslaufen der staatlich geförderten
          litäten, insbesondere für Kinder. Eine Ei-    Eigenheimzulage zum 31.12.2005 fehlt
          genheimzulage könnte hier auch für die        eine entsprechende ökonomische Anreiz-
          qualitativen Entwicklungen des Bestands       funktion in Form eines direkten, nichtzu-
          eingesetzt werden und müsste sich nicht       rückzahlbaren Zuschusses zur Schaffung
          zwingend an einem Eigentumswechsel            von privatem Wohneigentum. Das führt
          orientieren (vgl. [ILS 2002], S. 2f).         dazu, dass viele und vor allem die größe-

          Das würde unter Umständen auch der            ren Haushalte, also u. a. Familien mit Kin-

          bereits in Kapitel 4.1 geschilderten Pro-     dern, ihre Wohnansprüche z. T. nur noch

          blematik von Wohnungsleerständen durch        unangemessen erfüllt sehen.

          Wohnstandortverlagerungen in Neubau-          So hat z. B. eine Wanderungsmotivunter-
          gebiete entgegenwirken.                       suchung in München in den Jahren 1998

          Fazit                                         bis 2000 gezeigt, dass abwanderungsge-
                                                        neigte Haushalte v. a. große (Miet-) Woh-
          ♦ Eine     kommunale        Eigenheimzulage
                                                        nungen in Mehrfamilienhäusern mit zwei
             stellt ein sinnvolles Instrument der Fa-
                                                        bis sechs Wohneinheiten pro Gebäude
             milienförderung dar.
                                                        nachfragen. Da diese Nachfrage nur noch
          ♦ Dabei werden ältere, kinderlose Perso-      unzureichend befriedigt werden kann, ist
             nen und potenzielle Familiengründer-       der Wechsel in Wohneigentum oft eine
             haushalte (Haushalte bis 40 Jahre, die     schlüssige Lösung. Dies wird allerdings
             noch keine Kinder haben) nicht berück-     erschwert durch wirtschaftliche Unsicher-
             sichtigt. Diese Zielgruppen machen ei-     heiten und die Angst vor einem Arbeits-
             nen nicht unerheblichen Anteil der         platzverlust (vgl. [Landeshauptstadt Mün-
             Wanderungsverluste aus.                    chen 2002], S. 27).

          ♦ Eine Eigenheimzulage muss sich nicht        Die bis Ende 2005 gezahlte Eigenheimför-
             zwingend auf eine Neubauförderung          derung konnte hier zumindest eine gewis-
                                                        se Unterstützung geben, dass lässt sich
    24
               - Büro für Stadtentwicklungsplanung
Kapitel 4

                                                             Kommunale Eigenheimzulage für Fa-
                                                            milien – aktuelle Rahmenbedingungen

allein daran erkennen, dass etwa 80%                      der   Lage    wären,       Wohneigentum         zu
aller Erwerber von selbstgenutzten Woh-                   schaffen.
neigentum in der BRD von 1996 bis 2000
                                                          Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es der
Eigenheimzulage erhalten haben                 (vgl.
                                                          genauen Definition von Zielgruppen und
[Rohrbach 2003], S. 355ff).
                                                          damit verbunden auch von zu fördernden
Eine kommunale Eigenheimförderung für                     Einkommensgruppen. Bundesweit ist der
Familien könnte neben der Ausübung                        überwiegende Teil der Eigenheimzulage
einer direkten Anreizfunktion für die Be-                 nicht an wenig Verdienende oder Schwel-
günstigten in gewissem Umfang auch                        lenhaushalte, sondern vielmehr an besser
wirtschaftsfördernde und damit arbeits-                   Verdienende gezahlt worden, wie die
platzsichernde Funktion übernehmen.                       nachfolgende Abbildung verdeutlicht.

Dabei ist aber darauf zu achten, Mitnah-
meeffekte bei Haushalten zu vermeiden,
die auch ohne eine Eigenheimförderung in

Abbildung 4-16: Bezieherhaushalte von Eigenheimzulage nach dem Nettoeinkommen in
                der BRD 1999

                    50

                    40
    Anteil (in %)

                    30

                    20

                    10

                     0
                         bis 2000    2000 - 3000       3000 - 4000     4000 - 5200       5200 u. mehr
                                             Einkommensklassen (in DM)

                                     Bezieher Eigenheimzulage    Haushalte insgesamt
                                                                                     Quelle: Färber, ILS 2003

Fazit                                                        schaftsfördernde        Funktion     überneh-
                                                             men.
♦ Eigenheimförderung könnte die Schaf-
   fung von Wohneigentum für finanz-                      ♦ Dabei ist die Gefahr von Mitnah-
   schwächere              (Schwellen-)   Haushalte          meeffekten und damit einer Fehlförde-
   erleichtern und darüber hinaus wirt-                      rung groß.

                                                                                                                  25
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Wanderungsmotivbefragung – Band I – Kommunale Eigenheimzulage

Kommunale Eigenheimzulage für Fami-
lien – aktuelle Rahmenbedingungen

          4.4 Die regionale Komponente                   führen, was den Wirkungsgrad           einer
                                                         kommunalen Eigenheimzulage erheblich
          Neben die interkommunale Konkurrenz
                                                         beinflussen kann. Zum anderen ist davon
          um Gewerbeansiedlung und Arbeitsplätze
                                                         auszugehen, dass auch die anderen von
          ist mittlerweile der Kampf um Einwohner
                                                         dieser Entwicklung betroffenen Kommu-
          getreten. Kommunale Förderprogramme
                                                         nen entsprechende Maßnahmen ergreifen
          tragen dazu bei, die Konkurrenzsituation
                                                         werden, so dass die Wirkung im günstig-
          weiter zu verschärfen und können die
                                                         sten Fall aufgehoben wird, es im ungün-
          Positionierung der Stadt Iserlohn im inter-
                                                         stigsten   Fall   zu    einem   regelrechten
          kommunalen Wettbewerb vordergründig
                                                         „Wettfördern“     der    Nachbarkommunen
          verbessern helfen. Effekte einer Einfüh-
                                                         kommen wird, was dann zwangsläufig in
          rung der kommunalen Eigenheimförde-
                                                         einer sich immer schneller drehenden
          rung dürften sich vorrangig auf         den
                                                         Spirale von Förder- und Anreizerhöhungen
          Nahwanderungsbereich von Einwohnern
                                                         münden wird.
          beziehen: Ggf. Steigerung des Zuzugs aus
          Hagen und Abmilderung des Fortzugs in          Zumindest vor einem regionalplanerischen
          Richtung Hemer und Menden. Die negati-         Hintergrund ist demzufolge, die Ausrich-
          ven Folgen des demographischen Wan-            tung einer Eigenheimförderung auf die
          dels würden auf diesem Wege auf die            Generierung von Wanderungsgewinnen
          Nachbarkommunen übertragen, die ihrer-         zu Lasten benachbarter Kommunen kri-
          seits durch entsprechende kommunale            tisch zu sehen. Zudem könnten sich
          Förderungen auf die neue Konkurrenzsi-         Nachteile im Kontext von sonstigen Förde-
          tuation reagieren könnten.                     rungen des Landes und Bundes ergeben,
                                                         die bereits heute und in Zukunft in einem
          Außerdem ist zu bezweifeln, dass die
                                                         noch viel stärkeren Maße auf interkommu-
          Auswirkungen einer kommunalen Eigen-
                                                         nale Kooperation und eine regionale För-
          heimzulage groß genug sein könnten, um
                                                         derkulisse abzielen.
          Bevölkerung aus den Nachbarkommunen
          abzuziehen und dazu zu bringen, in Iser-       Fazit
          lohn Wohneigentum zu schaffen. Wie be-
                                                         ♦ Eine Eigenheimförderung könnte die
          reits im Kapitel 4.1 dargelegt, unterschei-
                                                            Position der Stadt Iserlohn im inter-
          det sich die demographische Entwicklung           kommunalen Wettbewerb verbessern
          der Nachbarkreise nicht wesentlich von
                                                         ♦ Dies könnte dazu führen, dass die
          der der Stadt Iserlohn (vgl. Abbildung 4-3).
                                                            Nachbarkommunen ebenfalls Förder-
          Eine allgemeine Bevölkerungsschrump-
                                                            programme auflegen, so dass es zu ei-
          fung wird einerseits zu einer entspannte-
          ren Situation auf dem Wohnungsmarkt

    26
               - Büro für Stadtentwicklungsplanung
Kapitel 4

                                          Kommunale Eigenheimzulage für Fa-
                                         milien – aktuelle Rahmenbedingungen

  ner sich gegenseitig verstärkenden
  Subventionsspirale kommt.

♦ Auch die Nachbargemeinden sind vom
  Bevölkerungsverlust im Rahmen des
  demographischen Wandels betroffen.
  Vor diesem Hintergrund dürfte es un-
  gleich schwieriger werden, Personen
  zur   Wohnstandortverlagerung   nach
  Iserlohn zu bewegen.

♦ Die Ausrichtung der Eigenheimförde-
  rung auf Wanderungsgewinne aus den
  Nachbarkommunen ist kontraproduktiv
  im Rahmen von Projekten der inter-
  kommunalen Kooperation.

                                                                                 27
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Wanderungsmotivbefragung – Band I – Kommunale Eigenheimzulage

Kommunale Eigenheimförderung im
Kontext der
Wanderungsmotivbefragung

          5 Kommunale Eigenheimförde-                                            Jahren 2004 bis 2006 durchgeführte Wan-
            rung im Kontext der Wande-                                           derungsmotivbefragung Erkenntnisse da-
            rungsmotivbefragung                                                  für liefert, ob mit einer kommunalen Ei-
          Eine kommunale Eigenheimförderung für                                  genheimförderung für junge Familien eine
          junge Familien zielt u. a. primär auf eine                             hohe Zielgruppengenauigkeit verbunden
          Generierung von Wanderungsgewinnen                                     wäre. Oder anders ausgedrückt: Lassen
          und die Verhinderung von Wanderungs-                                   die Ergebnisse der Befragung den Schluss
          verlusten.                                                             zu, dass diese Form der Förderung in
                                                                                 messbarem Umfang Abwanderungen ent-
          Im Jahr 2007 haben bis Ende August
                                                                                 gegenwirken und neue Zuwanderungen
          2.231 Zuzüge und 2.369 Fortzüge über die
                                                                                 generieren kann? Da auch in diesem Zu-
          Stadtgrenzen hinweg stattgefunden (Jah-
                                                                                 sammenhang weniger der Saldo als viel-
          reswerte 2006: 3.334 Zuzüge, 3.661 Fort-
                                                                                 mehr die beiden Einflussgrößen Zu- und
          züge). Somit beläuft sich der wanderungs-
                                                                                 Fortzüge die entscheidenden Parameter
          bedingte Einwohnerverlust im Jahr 2007
                                                                                 darstellen, werden nachfolgend die rele-
          auf 138 Personen.
                                                                                 vanten Ergebnisse der Wanderungsmotiv-
          Im weiteren Untersuchungsverlauf soll nun                              befragung nach Zu- und Fortzug aufge-
          untersucht werden, inwieweit die in den                                splittet dargestellt und diskutiert.

          Abbildung 5-1: Gründe für den Zu- und Fortzug nach und aus Iserlohn
                                                                                 Anteile der Nennunge n (Mehrfachnennungen m öglich)
                                                                            0%      5%       10%    15%      20%    25%     30%      35%

                                         Umzug aus beruflichen Gründen

                                                Zusammenzug mit Partner

                                           Schaffung von Wohneigentum

                                        Umzug aus persönlichen Gründen

              Umzug um in der Nähe von Freunden/Verw andten zu w ohnen

                                       Finanzielle Belastung w ar zu hoch

                                             Auszug aus dem Elternhaus

                       Anzahl der Personen im Haushalt hat sich verändert

                                   Die Wohnung w urde mir/uns gekündigt

                                                        Sonstige Gründe

                                                                     k.A.

                                                                                          Zuzug    Fortzug

                                                                                                  Quelle: Stadt Iserlohn – eigene Erhebung

          Die oben dargestellten Umzugsgründe                                    henden Haushalte aus beruflichen Grün-
          zeigen, dass ein gutes Viertel aller umzie-                            den seinen Wohnstandort verlagert hat.

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               - Büro für Stadtentwicklungsplanung
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