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Auswirkungen der astrozytären mitochondrialen Dysfunktion auf die Bildung reaktiver Astrozyten und den neuronalen Zelltod nach photothrombotischen Läsionen Der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zur Erlangung des Doktorgrades Dr. med. vorgelegt von Christian Matthias Fiebig aus Biberach an der Riß
Als Dissertation genehmigt von der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Tag der mündlichen Prüfung: Vorsitzender des Promotionsorgans: Prof. Dr. med. Markus F. Neurath Gutachter: Prof. Dr. Dieter Chichung Lie Gutachter: Prof. Dr. Jürgen Winkler Gutachterin: Dr. Ruth Beckervordersandforth-Bonk Gutachterin: Prof. Dr. Leda Dimou Tag der mündlichen Prüfung: 11. Januar 2022
Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung ............................................................................................ 1 Hintergrund ..................................................................................................... 1 Methoden ........................................................................................................ 1 Ergebnisse ...................................................................................................... 1 Schlussfolgerungen ....................................................................................... 2 Einleitung und Einordnung in den fachwissenschaftlichen Kontext ............ 3 Rolle und Funktion der Astrozyten im Zentralen Nervensystem .............. 3 Photochemisch-induzierte Thrombose als Modell für Schlaganfälle ....... 4 Tfam-Funktionsverlust als Modell für mitochondriale Dysfunktion .......... 7 Einordnung der Ergebnisse in den fachwissenschaftlichen Kontext ....... 9 Literaturverzeichnis ........................................................................................ 15 Originalpublikation .......................................................................................... 21 Verzeichnis der Veröffentlichungen............................................................... 34 Danksagung ..................................................................................................... 35
Zusammenfassung Hintergrund Mitochondrien sind Schlüsselorganellen zur Regulation des metabolischen Haushaltes einer Zelle. Dabei ist die in den Mitochondrien stattfindende oxidative Phosphorylierung im Gehirn der vorherrschende Mechanismus für Neurone, um Adenosintriphosphat (ATP) zu generieren. Als gesichert gilt die Annahme, dass die neuronale Funktion stark abhängig vom mitochondrialen Metabolismus ist. Weitestgehend ungeklärt ist jedoch, inwiefern Astrozyten auf die Funktion von Mitochondrien angewiesen sind. Methoden In der vorliegenden Publikation mit dem Titel „Astrozytäre mitochondriale Dysfunktion beeinträchtigt die Bildung reaktiver Astrozyten und verstärkt den neuronalen Zelltod im Kortex nach photothrombotischen Läsionen“ wurde die Notwendigkeit einer funktionierenden Elektronentransportkette und oxidativen Phophorylierung in Bezug auf die Funktion von Astrozyten unter physiologischen und Verletzungsbedingungen untersucht. Hierfür dienten immunhistochemische Färbungen, um das Vorhandensein einer Elektronentransportkette und den an der oxidativen Phosphorylierung beteiligten Komplexen „in vivo“ zu zeigen. Die genetische Unterdrückung der mitochondrialen Transkription durch konditionelles Ausschalten des mitochondrialen Transkriptionsfaktors A (Tfam) führte zu einer Dysfunktion der Atmungskette und der oxidativen Phosphorylierung, welche sich morphologisch in einer Schwellung der astrozytären Mitochondrien äußerte. Zur Untersuchung des Einflusses mitochondrialer Dysfunktion unter Verletzungsbedingungen diente die photochemisch-induzierte Photothrombose als Modell für ischämische Hirninfarkte. Ergebnisse Unter physiologischen Bedingungen beeinträchtigt die astrozytäre mitochondriale Dysfunktion nicht das Überleben von Astrozyten selbst, verursacht jedoch eine reaktive Astrogliose im Kortex. Nach Induktion eines ischämischen Schlaganfalls durch photochemische Thrombose ließen sich 1
stark verzweigte mitochondriale Netzwerke in reaktiven Astrozyten periläsional beobachten. Zudem verringerten dysfunktionelle Mitochondrien signifikant die Anzahl an neu gebildeten Astrozyten und erhöhten den neuronaler Zelltod in dieser Region. Schlussfolgerungen Die vorliegenden Ergebnisse bekräftigen die Notwendigkeit einer funktionierenden Elektronentransportkette und oxidativen Phophorylierung in Astrozyten zur Aufrechterhaltung der astrozytären Proliferation sowie der neuroprotektiven Funktion unter Verletzungsbedingungen. 2
Einleitung und Einordnung in den fachwissenschaftlichen Kontext Rolle und Funktion der Astrozyten im Zentralen Nervensystem Astrozyten zählen zu den Gliazellen und nehmen mit etwa einem Drittel einen großen Teil der Zellpopulation im zentralen Nervensystem (ZNS) ein (Sofroniew and Vinters, 2010; Liddelow and Barres, 2017). Dort spielen sie eine wichtige Rolle in der Aufrechterhaltung der Homöostase, beispielsweise in der Regulation des Glutamat-, Ionen- und Wasserhaushaltes. Zu den Kernaufgaben gehören zudem Bildung und Modulation von Synapsen, Reparatur von Gewebeschäden, Energiespeicherung und Abwehr von oxidativem Stress (Volterra and Meldolesi, 2005; Belanger and Magistretti, 2009). Erreichen können Astrozyten dies aufgrund ihrer speziellen Lage im ZNS. Durch Verknüpfen der feinen Endverzweigungen mit den neuronalen Synapsen einerseits und der Umhüllung der Mikrovaskulatur mit den Endfüßen andererseits bilden sie eine Brücke zwischen Gefäßen des Gehirns und den Neuronen (Iadecola and Nedergaard, 2007; Oberheim et al., 2009). Sie sind damit an der Regulation des Gefäßtonus und der Aufrechterhaltung der Blut- Hirn-Schranke beteiligt (Attwell et al., 2010). Mithilfe dieser speziellen morphologischen Eigenschaften und ihrer räumlichen Verbindung zu den umliegenden Zellen sind Astrozyten mittels Zytokinen, Wachstumsfaktoren, Transportern und Ionenkanälen in der Lage, neuronale Aktivitäten an der Synapse wahrzunehmen. Über ihre Endfüße an den Blutgefäßen können sie zudem mithilfe von Glucose und Aquaporin 4 Transportern entsprechend auf den Stoffwechsel reagieren (Attwell et al., 2010; Zhao et al., 2015). Es gilt als allgemein gesichert, dass Neurone zur Aufrechterhaltung des eigenen ATP-Haushaltes auf die mitochondriale oxidative Phosphorylierung angewiesen sind. Astrozyten hingegen sichern sich den eigenen Energiehaushalt über Glykolyse (Belanger et al., 2011). Interessanterweise besitzen Astrozyten jedoch ähnlich viele Mitochondrien wie Neurone (Lovatt et al., 2007). Durch Transkriptomanalysen verdichtete sich der Hinweis, dass 3
Astrozyten zu einem oxidativen Metabolismus fähig sind. Dennoch ist bis heute unklar, ob und in welchem Ausmaß Astrozyten in vivo von der oxidativen Phosphorylierung abhängig sind (Lovatt et al., 2007; Cahoy et al., 2008). Photochemisch-induzierte Thrombose als Modell für Schlaganfälle Schlaganfälle zählen zu den weltweit häufigsten Todesursachen (Krishnamurthi et al., 2013). Schwerwiegende Folgeerkrankungen wie Lähmungen führen oftmals in die Pflegebedürftigkeit (Murray et al., 2012). Mehrere Veröffentlichungen konnten zwar eine altersstandardisierte Abnahme der weltweiten Schlaganfallmortalität in den letzten zwei Jahrzehnten zeigen, gleichzeitig stieg jedoch im gleichen Zeitraum die Anzahl an Menschen, welche einen Schlaganfall erlitten, signifikant an (Krishnamurthi et al., 2013; Feigin et al., 2014). Der ischämische Hirninfarkt machte dabei mit ca. 80% den Großteil der Schlaganfälle aus (Bejot et al., 2016). Damit steigt die weltweite Anzahl an Menschen, welche nach einem Schlaganfall mit körperlichen Einschränkungen zu kämpfen haben. Die tiefergehende Erforschung der Pathophysiologie des ischämischen Schlaganfalles könnte daher in Zukunft neue Behandlungsstrategien aufzeigen, um die Folgen der Erkrankung abzumildern (Bejot et al., 2016). Zur systematischen Untersuchung der pathophysiologischen Vorgänge während und nach einem Schlaganfall bedienten wir uns eines etablierten Mausmodells. Die sogenannte photochemisch-induzierte Thrombose (PIT) bietet eine Möglichkeit, im Maushirn einen ischämischen Schlaganfall gezielt zu generieren. Das Prinzip besteht dabei in der intraperitonealen Injektion von Bengalrosa mit anschließender Beleuchtung der freigelegten Schädeldecke mittels einer Kaltlichtquelle (3200 Kelvin). Dies erzeugt eine photochemische Reaktion der zuvor injizierten Bengalrosa-Lösung im Bereich der bestrahlten Hirnregion mit Bildung von Radikalen. Diese wiederum sind verantwortlich für eine Schädigung des Gefäßendothels mit anschließender 4
Thrombozytenaggregation, welche letztlich zur Bildung von Gefäßthromben im beleuchteten Bereich führt (Keiner et al., 2008; Watson et al., 1985). Die pathophysiologische Reaktion des Hirngewebes auf einen solchen ischämischen Infarkt lässt sich in drei verschiedene Phasen einteilen (zitiert nach Burda and Sofroniew, 2014): Die erste Phase beschreibt die ersten Sekunden bis Stunden nach Stattfinden des Schlaganfalls. Charakteristisch sind dabei die durch die toten beziehungsweise apoptotischen Zellen freigesetzten Signalmoleküle, wie beispielsweise Neurotransmitter (Glutamat/Stickstoffmonoxid), Zytokine, Chemokine, danger-associated molecular patterns (DAMPs), Kalium, Hitzeschockproteine, Desoxyribonukleinsäure (DNA) und Ribonukleinsäure (RNA). Einige dieser Moleküle, wie beispielsweise Glutamat, sind in höheren Konzentrationen toxisch für Neuronen. Andere, wie Kalium und Hitzeschockproteine (HSP), wirken proinflammatorisch und versetzen Astrozyten in einen reaktiven Zustand, die sogenannte reaktive Astrogliose (Hamby et al., 2012; Zamanian et al., 2012). Durch mechanische Schädigung der Blutgefäßendothelien sowie durch die Inflammation selbst verliert die Bluthirnschranke (BBB) teilweise ihre Funktion und kann große und polare Moleküle nicht mehr im Blutkreislauf halten. Es kommt folglich zur Einwanderung von Albumin, Fibrin und Leukozyten in das Hirngewebe (Argaw et al., 2009; Argaw et al., 2012; Seo et al., 2013). Makrophagen phagozytieren toten Zellabfall im Hirngewebe (Mosser and Edwards, 2008), während aktivierte T-Zellen unterschiedliche Reaktionen hervorrufen. Diese reichen von der Induktion des Zelltodes bis hin zu protektiven Effekten bei der Reparatur des Gewebes (Maciver et al., 2013; Mills, 2011; Walsh and Kipnis, 2011). Die zweite Phase, welche sich etwa für ein bis zwei Wochen an die vorherige anschließt, ist gekennzeichnet durch Proliferation und Migration von Zellen mit dem Ziel, die Inflammation zu limitieren und den Gewebsschaden zu begrenzen. Molekülsignale wie Thrombin, Endothelin und ATP aus Serumproteinen und lokalen Zellen stimulieren die reaktiven Astrozyten zur Proliferation (Gadea et al., 2008; Neary et al., 2003; Shirakawa et al., 2010; Sirko et al., 2013). Die anschließend neu gebildeten und proliferierenden Astrozyten migrieren in Richtung der Läsion und formen eine geschlossene 5
Glianarbe bestehend aus dicht gedrängten Astrozyten. Diese neu gebildete Barriere trennt das tote Zellmaterial aus dem Zentrum der Schlaganfallläsion von dem peripheren und potentiell vitalen Hirngewebe (Faulkner et al., 2004; Wanner et al., 2013). Die dritte Phase beginnt ca. zwei Wochen nach dem Schlaganfallereignis und beschreibt die Neuorganisation des Hirngewebes in den darauffolgenden Monaten. Die volle Ausbildung der Glianarbe und die Reparatur der Blut-Hirn- Schranke sind in diesem Zeitraum die vorherrschenden Mechanismen. In dieser Phase lassen sich drei Regionen (zitiert nach Burda and Sofroniew, 2014) unterscheiden: 1. Infarktkern: Besteht hauptsächlich aus Fibroblasten, Endothelzellen, Entzündungszellen sowie unwiederbringlich abgestorbenen neuronalen Zellen. Im weiteren Verlauf bildet sich der Bereich in eine Zyste um (Tuszynski and Steward, 2012). 2. Glianarbe: Eine von neu proliferierenden Astrozyten gebildete Barriere zwischen dem Infarktkern und der periläsionalen Region. Sie bildet eine funktionelle und strukturelle Grenze zwischen dem toten, nicht neuronalen Gewebe und dem vitalen peripheren Gewebe und wirkt damit neuroprotektiv (Wanner et al., 2013; Sofroniew and Vinters, 2010). Die Dichte der Astrozyten ist in dieser Region etwa doppelt so hoch verglichen mit normalem Hirngewebe (Wanner et al., 2013). 3. Periläsionale Region: Enthält das an die Glianarbe angrenzende vitale Hirngewebe. Die Stärke der reaktiven Astrogliose ist am ausgeprägtesten in der Nähe des Infarktkerns und nimmt zur Peripherie hin ab (Wanner et al., 2013). In dieser Region sind im Gegensatz zum Infarktkern noch lebende Neurone vorhanden (Bush et al., 1999; Wanner et al., 2013). In der Vergangenheit konnte gezeigt werden, dass eine rehabilitative Therapie bei Mäusen nach ischämischen Infarkten im Bereich der periläsionalen Region das Überleben neu gebildeter Astrozyten steigerte und für eine verbesserte funktionelle Genesung sorgte (Keiner et al., 2008). Diese Region erscheint damit potentiell als geeignet für zukünftige Therapieansätze. Ebenfalls konnte in aktuellen Veröffentlichungen gezeigt werden, dass die transgene Störung der 6
Glianarbenbildung zu einer Vergrößerung der Schlaganfallläsion und verstärktem neuronalen Zelltod führt (Bush et al., 1999; Faulkner et al., 2004; Herrmann et al., 2008; Li et al., 2008; Wanner et al., 2013). Übereinstimmend berichten alle Publikationen über eine reaktive Astrogliose in der periläsionalen Region. Die genaue Rolle der Astrogliose ist bis heute nicht geklärt. Eine kürzlich veröffentliche Studie zeigte jedoch, dass reaktive Astrozyten ihre für Neuronen unterstützende Rolle verlieren und eher schädlich in Bezug auf den Verlauf einer neurodegenerativen Erkrankung zu sein scheinen (Liddelow and Barres, 2017). Über die zellulären und molekularen Mechanismen, die Einfluss auf diese Prozesse haben, ist bisher wenig bekannt. In der vorliegenden Arbeit liegt der Fokus daher auf Erforschung der Rolle astrozytärer Mitochondrien innerhalb der periläsionalen Region mit dem Ziel, ein tiefgreifendes Verständnis für deren Funktion im Rahmen der Neuroprotektion nach einem Schlaganfall zu erlangen. Tfam-Funktionsverlust als Modell für mitochondriale Dysfunktion Eine fundamentale Aufgabe der Mitochondrien besteht in der Bereitstellung von Energie in Form von ATP. Dies geschieht durch Aufbau eines Protonengradienten im intermembranösen Raum entlang der vier Komplexe der Atmungskette. Die dazu benötigten Reduktionsäquivalente werden über den Zitratzyklus zu Verfügung gestellt. Im letzten Schritt, der oxidativen Phosphorylierung, wird dieser Protonengradient von dem letzten Komplex V (FoF1-ATP-Synthase) genutzt, um Adenosindiphosphat (ADP) zu ATP zu phosphorylieren (Vernochet et al., 2012). Die vier Komplexe der Atmungskette und die ATP-Synthase setzen sich insgesamt aus über 90 Proteinen zusammen, die letztlich den Prozess der oxidativen Phosphorylierung bestimmen (Gaspari et al., 2004). Die mitochondriale Desoxyribonukleinsäure (mtDNA) kodiert dabei 13 dieser 90 Proteine (welche Untergruppen der Komplexe I, III, IV und V bilden); die übrigen sind nukleär kodiert (Larsson et al., 1998). 7
Im Rahmen der Transkription kann die mitochondriale RNA Polymerase nicht alleine an den Promotor der mtDNA binden, sondern ist auf die gleichzeitige Bindung mit Tfam und einen der beiden Transkriptionsfaktoren B1 (TFB1M) oder B2 (TFB2M) angewiesen. Der Humane Transkriptionsfaktor A (Tfam) gehört zur Gruppe der High-Mobility-Group (HMG) Proteine. Er ist in der Lage, an die Promotorregion zu binden, diese zu entwinden und damit die Transkription zu initiieren (Gaspari et al., 2004). Ohne Tfam ist eine Expression der mitochondrial kodierten Gene nicht möglich (Gaspari et al., 2004). Die damit einhergehende, nur unvollständige Expression der Proteine der Atmungskette führt beim Mausmodell im homozygoten Funktionsverlust zum Erliegen der oxidativen Phosphorylierung und zum embryonalen Tod der Maus (Larsson et al., 1998). Ein gezielter Funktionsverlust von Tfam in verschiedenen Geweben konnte bereits morphologische Veränderungen als Hinweis für dysfunktionale Mitochondrien nachweisen, beispielweise in Skelettmuskelzellen (Sorensen et al., 2001), Fettzellen (Vernochet et al., 2012) und in Neuronen (Beckervordersandforth et al., 2017). Unklar ist allerdings bisher der Einfluss dysfunktionaler Mitochondrien auf die Astrozyten selbst, sowie auf deren umliegenden Zellen. Ziel der vorliegenden Arbeit war daher die Analyse dysfunktionaler Mitochondrien, welche ausschließlich in Astrozyten lokalisiert sind. Dazu wurden TfamloxP/loxP Mäuse (Larsson et al., 1998) mit der Astrozyten- spezifischen Cre-Linie GLAST::CreERT2 (Mori et al., 2006) und CAG-CAT- EGFP Reporter Mäusen (Nakamura et al., 2006) gekreuzt. Der L-Glutamat/L- Aspartat Transporter (GLAST) wird spezifisch in Astrozyten und radialen Gliazellen des erwachsenen Gehirns exprimiert und eignet sich daher für den konditionellen Funktionsverlust in kortikalen Astrozyten (Chaudhry et al., 1995; Lehre et al., 1995; Schmitt et al., 1997; Torp et al., 1994; Berger and Hediger, 1998; Robel et al., 2011). Der konditionelle Funktionsverlust von Tfam in den Astrozyten (Tfamcko) wird durch Gabe von Tamoxifen induziert, das in den Tagen 14, 16 und 18 nach der Geburt intraperitonial verabreicht wurde (Ekstrand et al., 2007; Beckervordersandforth et al., 2017). Als Kontrolle dienten GLAST:CreERT2; CAG-CAT-EGFP Mäuse, welche die wildtypischen Allele für Tfam tragen (Tfamctrl). 8
Einordnung der Ergebnisse in den fachwissenschaftlichen Kontext Eine kürzlich veröffentlichte Publikation konnte zeigen, dass unter physiologischen Bedingungen der konditionelle Funktionsverlust eines einzelnen Komplexes der Elektronentransportkette (Cytochrom C Oxidase (COX)) in Astrozyten keinen Einfluss auf das Langzeitüberleben der Astrozyten selbst hat und auch sonst keine Pathologie im Gehirn hervorruft (Supplie et al., 2017). Mithilfe einer GLASTCreERT2::Cox10flox/flox Mauslinie wurde konditionell die Expression der Farnesyltransferase Cox10 in GLAST exprimierenden Astrozyten inhibiert. Ohne Cox10 kann eine funktionelle Cytochrom C Oxidase (COX) nicht exprimiert werden (Funfschilling et al., 2012; Fukui et al., 2007). Daraus folgerten die Autoren, dass Astrozyten physiologisch nicht auf eine oxidative Phosphorylierung angewiesen sind (Supplie et al., 2017). Unbeantwortet bleibt dabei jedoch die Frage, ob Astrozyten nicht unter pathologische Stressbedingungen, wie beispielsweise im Rahmen eines Traumas oder Schlaganfalles, auf die Atmungskette als Energielieferant angewiesen sind. Um die Auswirkung mitochondrialer Dysfunktion in Astrozyten unter pathologischen Bedingungen weiter zu untersuchen, wurden folgende Fragestellungen adressiert: - Exprimieren kortikale Astrozyten auf Proteinebene die Komponenten der Atmungskette zur Durchführung der Oxidativen Phosphorylierung? - Welchen Einfluss hat der Tfam-Funktionsverlust auf Astrozyten und Mitochondrien unter sowohl physiologischen als auch pathologischen Bedingungen im Schlaganfallmodell? - Hat die mitochondriale Dysfunktion einen Einfluss auf die Proliferationsfähigkeit der Astrozyten sowie das Überleben der umliegenden Neurone im periläsionalen Schlaganfallgewebe? Um zunächst zu überprüfen, ob die Komponenten der Atmungskette und oxidativen Phosphorylierung auch auf Proteinebene in den Astrozyten exprimiert werden, wurden immunhistochemische Färbungen im erwachsenen Maushirngewebe durchgeführt. Diese Charakterisierung wurde an GLAST::CreERT2; CAG CAT GFP Mäusen durchgeführt (Tfamctrl), die ein 9
starkes GFP Signal im Zytoplasma exprimieren. Die Mitochondrien wurden durch Antikörper gegen das 60-kDa-Hitzeschockprotein (HSP60) dargestellt, welches in Eukaryoten ausschließlich in Mitochondrien lokalisiert ist (Bukau and Horwich, 1998). Zur Detektierung der einzelnen Komplexe wurde zunächst eine Antikörpermischung verwendet, welche alle Komplexe der Atmungskette (I-V) enthält. Hierbei zeigte sich bei den GFP positiven Astrozyten eine gleichmäßige Verteilung der Atmungskettenkomplexe in den HSP60 positiven Mitochondrien. Zur weiteren Differenzierung der einzelnen Komplexe wurden Färbungen mit Antikörpern gegen Komplex I (Ubichinon Oxidoreduktase Untereinheit B8, NDUFB8), Komplex IV (Cytochrom C Oxidase Untereinheit 1, COX1) und Komplex V (ATP Synthase Untereinheit 5A, ATP5A) vorgenommen. Auch diese ließen sich in allen beobachteten HSP60 positiven Mitochondrien feststellen. Das Vorhandensein dieser Komplexe weist darauf hin, dass kortikale Astrozyten die Proteine der ETC und OxPhos in vivo exprimieren und damit potentiell die Voraussetzungen besitzen, eine oxidative Phophorylierung zu betreiben. Um herauszufinden, ob eine vorhandene Elektronentransportkette in Astrozyten für das Überleben dieser überhaupt funktionstüchtig sein muss, kam ein weiteres Mausmodell zur Anwendung, in welchem die Atmungskette durch einen konditionellen Funktionsverlust von Tfam genetisch inhibiert wurde (Tfamcko). Vergleicht man vier Monate und ein Jahr nach Rekombination, zeigt sich dabei keine signifikant unterschiedliche Anzahl an kortikalen Astrozyten in den Tfamcko Tieren verglichen mit den Kontrolltieren (Tfamctrl). Dies weist darauf hin, dass das Überleben der Astrozyten unter physiologischen Bedingungen unabhängig von der Funktion der Atmungskette ist, was zuvor bereits für den konditionellen Funktionsverlust vom Cox10 beschrieben wurde (Supplie et al., 2017). Interessanterweise zeigte sich bei den Tfamcko Mäusen die Expression des sauren Gliafaserproteins (GFAP) und des Nestins. Beide Proteine sind Bestandteil der astrozytären Intermediärfilamente und werden nach Stand der aktuellen Literatur unter physiologischen Bedingungen nicht im erwachsenen Kortex exprimiert. Die Hochregulation dieser Intermediärfilamentproteine gilt in der Literatur weitestgehend als markantes Merkmal für den Zustand der sogenannte reaktiven Astrogliose. Dieser Zustand ist typisch für Astrozyten nach Kontakt mit pathologischen Reizen, wie beispielsweise bei Entzündungen 10
oder Gewebsverletzungen (Robel et al., 2011). Unklar bleibt damit noch die Auswirkung des Tfam-Funktionsverlustes auf die Mitochondrien selbst. Um diesen zu bestimmen, wurden Färbungen gegen HSP60 und die einzelnen Komponenten der Atmungskette angefertigt. 55% der rekombinierten cko Astrozyten aus Tfam Mäusen enthielten Mitochondrien mit stark veränderter geschwollener Morphologie und verstärktem HSP60 Signal. In der Literatur wird dieser geschwollene Phänotyp nach Tfam-Funktionsverlust auch in anderen Zelltypen beschrieben, wie beispielsweise in Neuronen (Beckervordersandforth et al., 2017), in epidermalen Stammzellen (Baris et al., 2011), in braunem Fettgewebe (Vernochet et al., 2012) und in Herzstammzellen (Chung et al., 2007). Er gilt als Indikator für mitochondriale Dysfunktion. Überraschenderweise exprimierten die Mitochondrien rekombinierter kortikaler Astrozyten nach dem Tfam-Funktionsverlust weiterhin das Protein COX1. Dieses ist als mitochondrial kodiertes Protein für dessen Expression auf das Vorhandensein von Tfam angewiesen. Im Gegensatz zu Astrozyten war COX1 in neugeborenen Neuronen des Gyrus Dentatus nach Tfam-Funktionsverlust in einer früheren Publikation nicht mehr nachweisbar (Beckervordersandforth et al., 2017). Eine Erklärung hierfür könnte der erhöhte Zellumsatz in einer sich stark prolifierierenden Zellpopulation, wie den neugeborenen Neuronen, sein. Diese sind auf eine verstärkte Proteinbiosynthese zur Bildung neuer Zellen im Rahmen der Zellteilung angewiesen. Dazu gehört auch die Expression von neuen Komplexen der Elektronentransportkette, um eine funktionierende Atmungskette in den neu entstandenen Zellen zur Verfügung zu stellen. Im Gegensatz dazu teilen sich jedoch postmitotische kortikale Astrozyten nicht mehr. Sie können daher noch, im Gegensatz zu einer sich eben geteilten Zelle, auf die noch vor dem Tfam-Funktionsverlust exprimierten Komplexe der Atmungskette zurückgreifen. Somit könnte sich ein Funktionsverlust von Tfam in neugeborenen Neuronen schneller bemerkbar machen als in kortikalen Astrozyten. Wie eingangs beschrieben, spielen Astrozyten eine wichtige Rolle in der Neuorganisation des Hirngewebes nach Schlaganfällen. Um den Einfluss geschädigter Mitochondrien auf die Funktion der Astrozyten im verletzten Hirngewebe zu untersuchen, bedienten wir uns eines Schlaganfallmodells, der sogenannten photochemisch-induzierten Thrombose (PIT). Der ischämische 11
Schlaganfall wurde an vier Monate alten Tfamctrl und Tfamcko Mäusen induziert und deren periläsionale Regionen zwei Wochen später immunhistochemisch untersucht. Zunächst wurde analysiert, inwiefern die astrozytären Mitochondrien morphologisch durch den induzierten Schlaganfall beeinflusst wurden. Unter physiologischen Bedingungen konnte in den Tfamctrl Tieren kein einziger Astrozyt beobachtet werden, der morphologisch abweichende Mitochondrien aufgewiesen hätte. Im Schlaganfallmodell wiesen allerdings im Mittel 8,6% der Astrozyten in den Tfamctrl Mäusen morphologisch abweichende Mitochondrien auf. Bei den Tfamcko Tieren zeigten unter physiologischen Bedingungen im Mittel 54,6% der Astrozyten abweichende Mitochondrien, während bei den Tfamcko Tieren im Schlaganfallmodell im Mittel 57,2% auffällige Astrozyten zu beobachten waren. Die Anzahl an Astrozyten mit morphologisch abweichenden Mitochondrien ist damit in den Tfamcko Tieren sowohl unter physiologischen Bedingungen als auch im Schlaganfallmodell nicht signifikant unterschiedlich (t(7)=0,2158, p=0,834). Interessanterweise ließ sich unter physiologischen Bedingungen dabei im Tfamcko lediglich ein abweichender Phänotyp beobachten: Geschwollene Mitochondrien. Im Gegensatz dazu waren im Schlaganfallmodell zwei unterschiedliche Arten von morphologischen Abweichungen in den Mitochondrien zu beobachten: zum einen geschwollene und zum anderen stark elongierte Mitochodrien, welche in manchen Zellen die Form eines verzweigten Netzes bildeten. Eine weitere spannende Beobachtung betrifft die Expression von Komponenten der Atmungskette in den astrozytären Mitochondrien im Schlaganfallmodell. Bei den Tfamctrl Tieren zeigte sich im Mittel bei 6,6% der astrozytären Mitochondrien ein Verlust der COX1 Expression. Im Gegensatz dazu stieg der Verlust der COX1 Expression in den Tfamcko Tieren signifikant auf im Mittel 55,6% (exakter Mann-Whitney-U-Test: U=0,5, p=0,0159) der astrozytären Mitochondrien an. Eine Erklärung hierfür könnte der durch den Schlaganfall ausgelöste reaktive Zustand der Astrozyten sein, welcher zu einer verstärkten Proliferation der dieser führt. Die erhöhte Proliferation könnte für einen früher sichtbaren Verlust von COX1 ursächlich sein, vergleichbar mit dem oben beschriebenen Verlust der COX1 Expression in neugeborenen Neuronen (s. Seite 11f). Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass unter schweren 12
Krankheitsbedingungen wie dem Schlaganfall der abweichende Phänotyp der mitochondrialen Dysfunktion noch weiter verstärkt wird. Daran anschließend stellt sich die Frage, ob der verstärkte mitochondriale Phänotyp im Rahmen des Schlaganfallmodells auch eine Auswirkung auf die astrozytäre Funktion hat. Um dies weiter zu untersuchen, wurde zunächst die Anzahl an rekombinierten Astrozyten in der periläsionalen Region zwei Wochen nach Induktion des Infarktes bestimmt. Dabei war kein signifikanter Unterschied ((t(8)=1,276, p=0,4241) zwischen Tfamctrl (221±12,45, n=5) und Tfamcko (250,9±19,16, n=5) Mäusen zu erkennen, was darauf hinweist, dass auch unter Verletzungsbedingungen das Gesamtüberleben der Astrozyten nicht von der mitochondrialen Atmungskette abhängt. Die Proliferationsfähigkeit von Astrozyten ist in verletztem Gehirngewebe nach Schlafanfällen ein bedeutsamer Faktor für dessen Regenerationsfähigkeit. Proliferierende Astrozyten bilden die für den Schutz des vitalen Hirngewebes notwendige Glianarbe (Wanner et al., 2013; Sofroniew and Vinters, 2010). Zur Bestimmung neu gebildeter Astrozyten in der periläsionalen Region wurde den Tieren in den Tagen 2-6 nach Induktion der Photothrombose Bromdesoxyuridin (BrdU) injiziert. BrdU ist ein Analogon des Nukleosids Thymidin. Nach Aufnahme in die Zelle kann dieses anstelle des Nukleotids Desoxythymidintriphosphat in die DNA eingebaut werden (Gratzner, 1982; Kee et al., 2002). Anschließend lassen sich immunhistochemisch mittels eines Antikörpers gegen BrdU die Zellen darstellen, welche zuvor BrdU inkorporiert haben. Diese Methode liefert somit einen Hinweis auf proliferierende Zellen im untersuchten Gewebe (Gratzner, 1982; Kee et al., 2002). Die Zählung BrdU-positiver Zellen wurde 14 Tage nach Induktion der Photothrombose vorgenommen. Dies entspricht dem oben beschriebenen Zeitraum, in welchem Astrozyten in einen reaktiven Zustand versetzt werden, proliferieren und die schützende Glianarbe ausbilden. Hierbei konnte eine signifikante Reduktion (t(7,739)=3,539, p=0,008) der BrdU inkorporierenden reaktiven Astrozyten im Verhältnis zur Gesamtanzahl der BrdU-postiven Zellen (BrdU+ GFAP+ GFP+/gesamt BrdU+ Zellen) in den Tfamcko (14,25±1,373, n=8) Tieren im Vergleich zu den Tfamctrl (24,67±2,603, n=6) Tieren beobachtet werden. Ebenfalls erwähnenswert ist, dass im Rahmen der ausgeführten Auszählungen nicht ein einziger rekombinierter Astrozyt beobachtet werden konnte, welcher gleichzeitig Casp3 positiv war. Diese Daten 13
unterstützen die These, dass zwar nicht das Gesamtüberleben, jedoch die Neubildung von Astrozyten in der periläsionalen Region des induzierten Schlaganfalls durch mitochondriale Dysfunktion vermindert ist. Mit dem Wissen, dass die Proliferation von Astrozyten gestört ist, stellte sich folglich die Frage, in welcher Form die neuroprotektive Funktion der Astrozyten durch dysfunktionelle Mitochondrien beeinflusst wird. Konkret sollte untersucht werden, ob die Sterblichkeit der Neurone von der Funktion der Mitochondrien in den umliegenden Astrozyten abhängt. Um die entsprechende Zellpopulation zu identifizieren, wurden immunhistochemische Doppelfärbungen gegen aktivierte Caspase 3 (Casp3) und Neuronal Nuclei (NeuN) in der periläsionalen Region des induzierten Schlaganfalls angefertigt. Caspase 3 ist als Protease am Abbau von Schlüsselenzymen der Zelle beteiligt und damit mitverantwortlich für den Ablauf der Apoptose (Porter and Janicke, 1999). NeuN eignet sich als neuronenspezifischer Marker zur Detektion der kortikalen Neuronen (Mullen et al., 1992). Interessanterweise zeigte sich im Bereich um die Läsion eine Verdopplung der Anzahl an Casp3-positiven und NeuN-positiven Neuronen. Auf der kontralateralen Hemisphäre konnte keine Veränderung in der Anzahl an apoptotischen Neuronen festgestellt werden. Diese Beobachtungen legen nahe, dass die astrozytäre mitochondriale Dysfunktion die Häufigkeit des neuronalen Zelltodes im Schlaganfallmodell erhöht, und damit erheblich für die Beeinträchtigung der neuroprotektiven Funktion der Astrozyten mitverantwortlich ist. Die vorliegende Arbeit bekräftigt damit die Vermutung, dass die mitochondriale Dysfunktion das Überleben der kortikalen Astrozyten unter physiologischen Bedingungen nicht beeinträchtigt. Im Rahmen eines Schlaganfallmodells konnte gezeigt werden, dass die mitochondriale Dysfunktion in kortikalen Astrozyten jedoch mit einer massiven mitochondrialen Änderung der Morphologie einhergeht sowie eine erhöhte Häufigkeit des neuronalen Zelltodes bewirkt. 14
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ORIGINAL RESEARCH published: 22 February 2019 doi: 10.3389/fnmol.2019.00040 Mitochondrial Dysfunction in Astrocytes Impairs the Generation of Reactive Astrocytes and Enhances Neuronal Cell Death in the Cortex Upon Photothrombotic Lesion Christian Fiebig 1 , Silke Keiner 2 , Birgit Ebert 3 , Iris Schäffner 1,3 , Ravi Jagasia 3,4 , D. Chichung Lie 1,3 and Ruth Beckervordersandforth 1* 1 Institute of Biochemistry, Emil Fischer Center, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Germany, 2 Hans Berger Department of Neurology, Jena University Hospital, Jena, Germany, 3 Institute of Developmental Genetics, Helmholtz Center Munich, German Research Center for Environmental Health, Munich, Germany, 4 F. Hoffmann-La Roche, Ltd., CNS Discovery, Pharma Research and Early Development, Basel, Switzerland Mitochondria are key organelles in regulating the metabolic state of a cell. In the brain, mitochondrial oxidative metabolism is the prevailing mechanism for neurons to generate ATP. While it is firmly established that neuronal function is highly dependent on mitochondrial metabolism, it is less well-understood how astrocytes function rely on mitochondria. In this study, we investigate if astrocytes require a Edited by: functional mitochondrial electron transport chain (ETC) and oxidative phosphorylation Christian Lange, (oxPhos) under physiological and injury conditions. By immunohistochemistry we Technische Universität Dresden, Germany show that astrocytes expressed components of the ETC and oxPhos complexes Reviewed by: in vivo. Genetic inhibition of mitochondrial transcription by conditional deletion of Ilaria Decimo, mitochondrial transcription factor A (Tfam) led to dysfunctional ETC and oxPhos activity, University of Verona, Italy Federico Calegari, as indicated by aberrant mitochondrial swelling in astrocytes. Mitochondrial dysfunction Technische Universität Dresden, did not impair survival of astrocytes, but caused a reactive gliosis in the cortex Germany under physiological conditions. Photochemically initiated thrombosis induced ischemic *Correspondence: stroke led to formation of hyperfused mitochondrial networks in reactive astrocytes of Ruth Beckervordersandforth ruth.beckervordersandforth@fau.de the perilesional area. Importantly, mitochondrial dysfunction significantly reduced the generation of new astrocytes and increased neuronal cell death in the perilesional area. Received: 28 August 2018 Accepted: 01 February 2019 These results indicate that astrocytes require a functional ETC and oxPhos machinery Published: 22 February 2019 for proliferation and neuroprotection under injury conditions. Citation: Keywords: mitochondrial metabolism, astrocytes, stroke/photothrombotic lesion, electron transport chain, Fiebig C, Keiner S, Ebert B, oxidative phosphorylation, reactive gliosis, Tfam Schäffner I, Jagasia R, Lie DC and Beckervordersandforth R (2019) Mitochondrial Dysfunction in Astrocytes Impairs the Generation INTRODUCTION of Reactive Astrocytes and Enhances Neuronal Cell Death in the Cortex Astrocytes are highly abundant in the brain (Nedergaard et al., 2003) and central to homeostasis Upon Photothrombotic Lesion. of the nervous system by, e.g., regulating glutamate, ion and water homeostasis, synapse formation Front. Mol. Neurosci. 12:40. and modulation, tissue repair, energy storage, and defense against oxidative stress (Volterra and doi: 10.3389/fnmol.2019.00040 Meldolesi, 2005; Belanger and Magistretti, 2009). Astrocytes are also critically important for Frontiers in Molecular Neuroscience | www.frontiersin.org 1 February 2019 | Volume 12 | Article 40
Fiebig et al. Mitochondrial Dysfunction in Reactive Astrocytes brain metabolism (Hertz et al., 2007; Belanger et al., 2011). the perilesional area, indicating that astrocytes require Bridging between neurons and blood vessels, astrocytes functional mitochondrial machinery for proliferation after are major components of neurovascular coupling. Fine injury and for protecting the neurons from the damage astrocytic processes cover synaptic contacts on one side induced by stroke. (Iadecola and Nedergaard, 2007; Oberheim et al., 2009), while on the other side, astrocyte end-feet enwrap the brain microvasculature and regulate the vascular tone as well MATERIALS AND METHODS as blood–brain function (Attwell et al., 2010; Zhao et al., 2015). These morphological characteristics and a special Experimental Model and Subject Details regionalized molecular set-up allow astrocytes to sense neuronal All experiments were carried out in accordance with the activity at the synapse (via receptors for neurotransmitters, European Communities Council Directive (86/609/EEC). cytokines, growths factors, transporters, and ion channels), Animal experiments were approved by the Government and react with the appropriate metabolic supply via their of Upper Bavaria. For all experiments, mice were group end-feet on the blood vessels (via glucose transporters housed in standard cages under a 12 h light/dark cycle and aquaporin 4), thereby coordinating synaptic needs and with ad libitum access to water and food. The astrocyte metabolic supply. specific conditional Tfam knockout line and the control line In contrast to neurons that sustain a high rate of oxidative (Tfamcko and Tfamctrl , respectively) were generated from mitochondrial metabolism, astrocytes characteristically perform TfamloxP/loxP mice (Larsson et al., 1998), GLAST::CreERT2 glycolysis (Belanger et al., 2011). Still, astrocytes possess almost (Mori et al., 2006), CAG-CAT-EGFP reporter mice as many mitochondria as neurons (Lovatt et al., 2007), and (Nakamura et al., 2006) and were described previously transcriptome analysis indicated that astrocytes are equipped (Beckervordersandforth et al., 2017). with the necessary molecular machinery to perform oxidative metabolism (Lovatt et al., 2007; Cahoy et al., 2008). However, it is an ongoing debate if and to which extent astrocytes Tamoxifen Administration Tamoxifen was dissolved at 10 mg/ml in corn oil (Sigma) and in vivo perform and require oxPhos. A recent publication animals were intraperitonially (i.p.) injected with 1 mg on showed that conditional ablation of electron transport chain postnatal days 14, 16, and 18 (Beckervordersandforth et al., 2017). (ETC) neither affected long-term viability of astrocytes nor caused any obvious brain pathology (Supplie et al., 2017). An interesting question now is how astrocytes behave under Genotyping PCR stress conditions. Astrocytes have a unique capacity to The following primers were used for genotyping: Tfam- adapt to conditions of metabolic challenge and are able to A CTGCCTTCCTCTAGCCCGGG, Tfam-B GTAACAG adjust their metabolic state to distinct injuries as assessed CAGACAACTTGTG, Tfam-C CTCTGAAGCACATGGTCAAT. by transcriptome analysis (Hamby et al., 2012; Zamanian The expected size of PCR products for Tfamwt was 404 bp, for et al., 2012). Furthermore, preservation of mitochondrial Tfamfloxed = 437 bp, and for Tfamcko = 329 bp. respiratory function in astrocytes may be important for the brain’s energy balance and for production of antioxidants Astrocyte Culture that contribute to neuronal protection (Greenamyre et al., Primary astrocytes were isolated as previously described 2003; Dugan and Kim-Han, 2004). In many neurodegenerative (Heinrich et al., 2010). Briefly, postnatal day 5 (P5) CAG disorders and under injury conditions, the astrocyte’s response CAT GFP; Tfamfl/fl mice were decapitated and cortices were to injury and disease becomes increasingly recognized dissected in ice-cold dissection medium (HBSS with Hepes because astrocytes bare the potential to enhance neuronal 10 mM) by carefully removing all meninges. Dissected slices survival and regeneration (Sofroniew and Vinters, 2010; were minced into small tissue pieces, and further dissociated Barreto et al., 2012). with a fire-polished Pasteur pipette into a single cell suspension. Here, we investigated the impact of mitochondrial ETC After centrifugation (900 rcf, 5 min, RT), the supernatant and oxPhos in astrocytes in vivo under pathological conditions was discarded, and the pellet resuspended in 10 ml astrocyte in a stroke model of photochemically initiated thrombosis medium (DMEM/F12, 0,45% Glucose, 10%FBS, 5% horse serum, (PIT). Toward this aim, we abolished ETC complexes I, B27, 10 ng/ml EFG and FGF). Cell suspension was transferred III, and IV function as well as oxPhos complex V activity into in a medium sized flask (10 ml, 1T75) if two brains in astrocytes by conditional deletion of the mitochondrial were pooled. Cells of one brain were transferred into a transcription factor A (Tfam; Larsson et al., 1998). Deletion of small flask (5 ml, 1T25). Cells were incubated at 37 C with Tfam did not impair survival of astrocytes but induced reactive 5% CO2 . Medium was changed every 4 days after shaking gliosis in the cortex and led to morphological alteration of (200 rpm) at room tempertaure (RT) to remove unattached mitochondria in reactive astrocytes. Upon photothrombotic tissue like microglia and oligodendrocytes. Cells were passaged lesions, Tfam-deficiency worsened mitochondrial morphology by trypsination when cell density reached 70% confluence. phenotypes and impaired the generation of new astrocytes in For immunostainings, cells were seeded onto PDL-coated glass the perilesional area. Most notably, dysfunctional mitochondrial cover slips. Two days after passaging, cells were transduced respiration in astrocytes increased neuronal cell death in with HTNCre protein (1, 2, or 4 µl). For immunochemistry, Frontiers in Molecular Neuroscience | www.frontiersin.org 2 February 2019 | Volume 12 | Article 40
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