BANK AUSTRIA KUNSTPREIS 2014 - FEBRUAR 2015

Die Seite wird erstellt Niko-Veit Kramer
 
WEITER LESEN
BANK AUSTRIA KUNSTPREIS 2014 - FEBRUAR 2015
Bank austria
                   kunstpreis 2014   FEBRUAR 2015
© Florian Tanzer
BANK AUSTRIA KUNSTPREIS 2014 - FEBRUAR 2015
EDITORIAL

                      Liebe Leserin, lieber Leser,
                                         „Seht her“ – dieses Motto passt     gänge mit dem Projekt „Wächter über Oberwart“,
                                         nicht nur zum Projekt VIS Vienna    das regionale Themen aufgreift, um ihnen überre-
                                         Independent Shorts, einer der       gionale Bedeutung zu verleihen (Regional/II), von
                                         europaweit innovativsten und        sphärischen Klängen bei den „St. Florianer Bruck-
                                         bedeutendsten Veranstaltungen       nertagen“ (Kunstvermittlung/I) bis zum kleinen, fei-
                                         für Kurzfilme und Preisträger des   nen Urlaubs-Festival für Leib und Seele „More Ohr
                                         Kunstpreises in der Kategorie       Less“ (International/II) in Lunz am See. Warum guter
                                         International/II, sondern für das   Kulturjournalismus essenzielle Fragen stellen muss,
     © Bank Austria

                                         gesamte vorliegende Heft.           erläutert die Leiterin der Kulturredaktion der „Salz-
                                                                             burger Nachrichten“, Dr. Hedwig Kainberger, ausge-
                      Denn sehenswert sind sie allemal, die sieben Preis-    zeichnet in der Kategorie Kulturjournalismus.
                      trägerinnen und Preisträger des Bank Austria Kunst-
                      preises 2014. Nicht nur sehenswert, nein, viel mehr:   Last, but not least, zeigen wir Ihnen, wie die Sieger
                      hörenswert, staunenswert, „zauberhaft“. Folgen         der Jahre 2010 bis 2013 aussehen. Machen Sie sich
                      Sie uns auf den innovativen Spuren der Siegerinnen     selbst ein Bild!
                      und Sieger: Vom Kinderbuchhaus im Schneider-
                      häusl (Kategorie Regional/I), das Buch(t)räume         Viele bunte Lesestunden wünscht Ihnen Ihre
                      für Kinder und Erwachsene erschafft, über Grenz-                                 Michaela Knirsch-Wagner

 2                                                                                                                Februar 2015 I Bank exklusiv PLUS
BANK AUSTRIA KUNSTPREIS 2014 - FEBRUAR 2015
INHALT

     Bank Austria Kunstpreis 2014

     REGIONAL / I                            REGIONAL / II                        KUNSTVERMITTLUNG / I              KUNSTVERMITTLUNG / II
     Kinderbuchhaus im Schneiderhäusl   06   Wächter über Oberwart           09   St. Florianer Brucknertage   12   Unit Architektur                             15

     INTERNATIONAL / I                       INTERNATIONAL / II                   KULTURJOURNALISMUS                RÜCKBLICK
     Festival More Ohr Less             18   VIS Vienna Independent Shorts   21   Hedwig Kainberger, SN        24   So sehen Sieger aus                          28

 3                                                                                                                                   Februar 2015 I Bank exklusiv PLUS
BANK AUSTRIA KUNSTPREIS 2014 - FEBRUAR 2015
VORWORT

    Kreativität hoch 29
    AUSGEZEICHNET. Von der Musik zum „Anfassen und Ausprobieren“ (KLANG-
    SPUREN MOBIL, 2010) oder „Worten, die über Berge schweben“ (Sprachsalz,
    2011), der Filmvermittlung „Lehrlinge analysieren Film“ (2012) und dem be-
    wegenden, anregenden „Festival Retz – Offene Grenzen (2013) über Perlen des
    Kulturjournalismus wie Ireny Suchy (Ö1) oder Wolfgang Huber-Lang (APA) bis
    zu „Forever now“ (Festival More Ohr Less, 2014), einem der neuen Projekte –

                                                                                                                                            © Bank Austria
    mit dem wir wieder in der Gegenwart gelandet sind.

    Insgesamt sind es bereits 29 …                              Der Bank Austria Kunstpreis 2015 geht neue Wege
    29? Ja, insgesamt 29 Preisträgerinnen und Preisträger,      Fünf Jahre – ein „kleines Jubiläum“ für den Kunstpreis
    darunter 24 innovative, bunte, kreative Projekte und        also, ein Jubiläum, zu dem ich Ihnen ankündigen darf,
    Initiativen sowie fünf renommierte Kulturjournalis-         dass wir diese erfolgreiche Initiative selbstverständlich
    tinnen und Kulturjournalisten hat die Bank Austria in       weiterführen, den Bank Austria Kunstpreis 2015 aber
    den Jahren 2010 bis 2014 im Rahmen des Bank Austria         erneuern werden. Das neue Konzept stellen wir Ihnen
    Kunstpreises gekürt. Wir freuen uns sehr, dass wir heuer    im „Bank exklusiv“ 1/2015, das Ende März erscheint,
    bereits zum fünften Mal diesen – mit 218.000 Euro           im Konkreten vor.
    höchst dotierten – Kunstpreis in Österreich verleihen.
    Als mittlerweile fixer Bestandteil der heimischen Kultur-   Ich hoffe, wir haben Sie neugierig gemacht und schla-
    landschaft zeigen uns die zahlreichen hochqualitativen      gen mit diesem „Bank exklusiv plus“, in dem wir
    Einreichungen zum Bank Austria Kunstpreis Jahr für Jahr     Ihnen die Gewinnerinnen und Gewinner des Bank
    das enorme Potenzial der heimischen Kunstszene.             Austria Kunstpreises 2014 präsentieren, „Seiten

4                                                                                                       Februar 2015 I Bank exklusiv PLUS
BANK AUSTRIA KUNSTPREIS 2014 - FEBRUAR 2015
VORWORT

    der Neugier“ auf. Zugleich zeigen wir Ihnen in einem   Bewährtes erhalten und neue Ideen fördern
    Rückblick die Siegerinnen und Sieger der Jahre 2010    Als größter Kulturförderer des Landes und Leitbe-
    bis 2013.                                              trieb im österreichischen Bankensektor ist es unser
                                                           langfristiges und nachhaltiges Ziel, Bewährtes zu
    Der Bank Austria Kunstpreis ist aber nur eine – wenn   erhalten und neue Ideen zu fördern: Unser Kultur-
    auch sehr wichtige – Initiative im Rahmen des viel-    engagement basiert dabei auf starken Säulen: Wir
    fältigen und umfangreichen Kunstsponsorings der        unterstützen eigeninitiierte Projekte zur Förderung
    Bank Austria, das eine lange Tradition hat. Kunst      einer kulturellen Infrastruktur in Österreich auf inter-
    reflektiert gesellschaftliche Entwicklungen und        nationalem Niveau ebenso wie regionale Initiativen
    nimmt sie auch immer wieder vorweg – sie ist ein       und fördern aufstrebende junge Nachwuchskünst-
    Vordenker und liefert damit einen wichtigen Beitrag    lerinnen und Nachwuchskünstler. Einen weiteren
    zur gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Stabili-   Schwerpunkt bilden unsere Premiumpartnerschaf-
    tät. Mit der Bank Austria Kunstförderung setzen wir    ten in den Bereichen Kunst und klassische Musik,
    auf die nachhaltige Unterstützung wichtiger Kultur-    wie zum Beispiel dem Bank Austria Kunstforum
    initiativen und fördern Projekte und Institutionen,    Wien oder der Albertina. Zudem zählt die Förderung
    die mit ihren herausragenden Leistungen und ihrem      kultureller Projekte mit Bezug zu Zentral- und Ost-
    Einsatz unsere Kulturlandschaft prägen. Unser          europa zum Kulturkatalog der Bank Austria – basie-
    Engagement sehen wir als integrativen Bestand-         rend auf der Überzeugung, dass gemeinsame Kultur-
    teil unserer gesellschaftlichen Verantwortung, mit     projekte einen essenziellen Beitrag zu einem gemein-
    dem wir auch ein Zeichen der Anerkennung für           samen Europa leisten.
    großartigen kulturellen Einsatz setzen. Ein Zeichen,
    das mir zudem auch persönlich ein großes Anliegen      Willibald Cernko
    ist.                                                   Vorstandsvorsitzender der Bank Austria

5                                                                                                 Februar 2015 I Bank exklusiv PLUS
BANK AUSTRIA KUNSTPREIS 2014 - FEBRUAR 2015
regionAL / I
© Kinderbuchhaus im Schneiderhäusl (3)

                                              kategorie REGIONAL / I

                                              Seiten der Neugier
                                              DAS KINDERBUCHHAUS IM SCHNEIDERHÄUSL. „Unser Traum für die
                                              Zukunft ist es“, so Renate Habinger, eine der Projektinitiatorinnen, „dass
                                              unser Kinderbuchhaus in einigen Jahren als geschätzter Ort für Kinderbuch-
                                              kultur ganz selbstverständlich zum Freizeitalltag der Familien gehört.“

                                          6                                                                     Februar 2015 I Bank exklusiv PLUS
BANK AUSTRIA KUNSTPREIS 2014 - FEBRUAR 2015
regionAL / I

     R   ealisiert wird das ganz besondere Projekt – einer
         der beiden Gewinner des Bank Austria Kunst-
     preises Regional – von einem engagierten Team aus
                                                               Projekt“, ergänzt Habinger, „ist unser umfassender
                                                               und nachhaltiger Ansatz für Vermittlung und Schaffen
                                                               von Kinderliteratur.“ Kinder können in der über 2.000
     unterschiedlichen Bereichen des Kultur- und Lite-         ausgewählte Bücher umfassenden Bibliothek schmö-
     raturbetriebs: allen voran Renate Habinger, die das       kern, Mitmach-Ausstellungen erkunden oder selbst
     „Schneiderhäusl“ erwarb und mit Dr. Marlene               malend sowie im „Begreifen“ des Rohstoffs Papier in
     Zöhrer den Grundstein für diesen Ort der Inspiration,     der Papierwerkstatt kreativ werden. Groß und Klein
     der Neugierde und Kreativität legte. Zöhrer: „Wir haben   wird bei der Veranstaltungsreihe „Ohrensessel“ vor-
     mit dem 2013 eröffneten ‚Kinderbuchhaus‘ in Obern-        gelesen und für Schulklassen gibt es die Möglichkeit,
     dorf an der Melk, abseits von kulturellen Ballungsräu-    Workshops wie „ABC-“ , „Druck-“ oder „Farb-Labor“
     men und Literaturzentren, einen Platz für Kinder und      zu besuchen.
     Erwachsene geschaffen, der sie tief in die Welt des
     hochwertigen Bilder- und Kinderbuches eintauchen          Vom Ideenaustausch beim „Zwitscherbaum“ bis zur
     lässt.“                                                   Nachwuchsförderung beim „Sprungbrett“ oder zur
                                                               bewährten „Sommerschule für Kinderbuchillustrati-
     Vom Ohrensessel bis zum Zwitscherbaum                     on“: Neben dem Erleben von Kinderbuchkunst ist auch
     Ein Ort, der Buchträume öffnet, zu neuen Ideen und        die Weiterbildung sowohl im Vermittlungs- als auch
     Vorstellungen anregen möchte – gleichzeitig aber          im künstlerischen Bereich ein Anliegen des Kinder-
     auch ein Raum für künstlerische Nachwuchsförderung        buchhauses. Mit dem Gewinn des Bank Austria Preises
     und Literaturvermittlung. „Das Besondere an unserem       will man „Ideen ohne Ende“ realisieren.

 7                                                                                                  Februar 2015 I Bank exklusiv PLUS
BANK AUSTRIA KUNSTPREIS 2014 - FEBRUAR 2015
regionAL / I

                                          Das Kinderbuchhaus im Schneiderhäusl
                                          Durch die gelebte Symbiose von Kinderprogramm,
                                          Ausbildung von Vermittlern, Weiterbildung und
                                          Förderung von Künstlerinnen und Künstlern ist das
                                          Kinderbuchhaus ein in Österreich einzigartiges Pro-
                                          jekt, das auch weit über die Landesgrenzen hinaus
     © Kinderbuchhaus im Schneiderhäusl

                                          Beachtung findet.
                                            http://www.kinderbuchhaus.at

 8                                                                                              Februar 2015 I Bank exklusiv PLUS
BANK AUSTRIA KUNSTPREIS 2014 - FEBRUAR 2015
regionAL / II
© OHO (3)

                 Kategorie Regional / II

                 Grenz-Gang
                 WÄCHTER ÜBER OBERWART. „Unser Anliegen ist es, regionale Themen auf-
                 zugreifen und ihnen überregionale Bedeutung zu verleihen“, sagt Peter Wagner,
                 Mitinitiator des Offenen Hauses Oberwart (OHO), das für „Wächter über
                 Oberwart“ mit dem Bank Austria Kunstpreis Regional ausgezeichnet wurde.

             9                                                                     Februar 2015 I Bank exklusiv PLUS
BANK AUSTRIA KUNSTPREIS 2014 - FEBRUAR 2015
regionAL / II

     O   berwart. Ein nur rund 7.000 Einwohnerinnen und
         Einwohner zählender Ort im Südburgenland, in
     einem archetypischen Grenzland. „Ein Schmelztiegel
                                                             „All diese Liege- und Gedenkstätten sind vollgepackt
                                                             mit Erzählungen, die nur das Leben selbst schreiben
                                                             kann. Ziel der Ausstellung war es, anhand der unter-
     der Kulturen, Sprachen, Religionen“, so Peter Wagner,   schiedlichen Biographien von Menschen, die hier
     Autor und Regisseur, der dem Trägerverein des OHO       begraben sind, sowie wissenschaftlicher Abrisse über
     vorsteht. Das „Offene Haus Oberwart“, gegründet         Oberwarter Glaubensgemeinschaften das wechsel-
     1989, ist ein autonomes Projekt, das, so Wagner, „die   volle Geschick und die heterogene Zusammensetzung
     Wirklichkeit erfassen möchte, wie sie sich hier nur     des Grenzortes aufzurollen“, erläutert Wagner. „Und
     im Austausch der Kulturen, Religionen und Sprachen      damit aufzuzeigen, dass bis zum Jahr 1938 ein fried-
     ergründen lässt.“                                       liches Zusammenleben aller Religionen möglich war.“
                                                             Bildnerische Kunstwerke sowie eine Buchbox in neun
     Was die Toten den Lebenden zu erzählen haben            Bänden ergänzten die Ausstellung.
     Neben Fremdveranstaltungen zeigt das ambitio-
     nierte Haus auch Eigenproduktionen – Theaterstücke,     Der Bank Austria Kunstpreis ist für Wagner eine enorme
     Musik, Tanz – und Ausstellungen wie 2013/2014           Bestätigung der Arbeit des OHO. Unter dem Titel
     „Wächter über Oberwart“. Ausgangspunkt für die-         „Social Design in der Provinz“ widmet sich das OHO
     ses Projekt war die erstaunliche Tatsache, dass der     2015 und 2016 dem Schwerpunkt, wie Menschen im
     kleine Ort über nicht weniger als sechs Friedhöfe und   ländlichen Raum leben.
     drei Totengedenkstätten verfügt: unter anderem
     für Katholiken, Juden, Evangelische Christen sowie
     Reformierte und die Totengedenkstätte für die Opfer
     des Bombenattentats auf vier Roma 1995.

10                                                                                                 Februar 2015 I Bank exklusiv PLUS
regionAL / II

             Wächter über Oberwart
             Die Ausstellung, zur der es auch eine Buchbox gibt,
             ist eine Produktion des „Offenen Hauses Ober-
             wart“ im Burgenland. Anhand der Biographien von
             Menschen, die auf den sechs Friedhöfen und drei
             Totengedenkstätten in Oberwart ihre letzte Ruhe
             gefunden haben, entfaltet die Ausstellung eine
             kosmopolitische Erzählung der Provinz.
               http://www.oho.at
               http://www.doku-waechter-oberwart.com
     © OHO

11                                                                 Februar 2015 I Bank exklusiv PLUS
Kunstvermittlung / I

                                         Klaus                                                                                         Matthias
                                         Laczika                                                                                       Giesen

                                                                                     © Reinhard Winkler (2)
© Klaus Laczika

                       kategorie Kunstpreis Vermittlung / I

                       Bruckner reloaded
                       ST. FLORIANER BRUCKNERTAGE. „Unsere Vision war und ist es“, so
                       Univ.-Prof. Dr. Klaus Laczika, Gründer der Brucknertage, „das intensive
                       Erleben der Musik von Anton Bruckner, die sich nicht jedem leicht
                       erschließt, zu ermöglichen und Nachwuchstalente zu fördern.“

                  12                                                                                          Februar 2015 I Bank exklusiv PLUS
Kunstvermittlung / I

     D    ieses „klangvolle“ Projekt, das 1997 als private
          Initiative begann und heute, laut dem Londo-
     ner „The Bruckner Journal“, ein „Höhepunkt unter
                                                                zum Beispiel mit Jazzversionen, eine Brücke zur
                                                                modernen Musik schlagen. Diese Auseinandersetzung
                                                                erreichen wir nicht nur durch hochkarätige Konzerte,
     den weltweiten Brucknerveranstaltungen“ ist, wurde         sondern auch durch Symposien und Vorträge.“
     mit einem der beiden Preise in der Kategorie Kunst-
     vermittlung ausgezeichnet. „Das Besondere an den           Nachwuchsförderung – mit großem Erfolg
     St. Florianer Brucknertagen“, streicht der Arzt Klaus      Wie auch Bruckner selbst zeitlebens bestrebt war,
     Laczika heraus, der auch Musik und Dirigieren studiert     junge Menschen in ihrem Erleben von Musik zu unter-
     und selbst lang bei den Brucknertagen gespielt hat,        stützen, ist die Förderung von Nachwuchstalenten
     „ist die Verbindung von Ort, Komponist und Werk.“ Sie      auch hier ein weiteres wichtiges Standbein. So wurde
     finden jährlich in der zweiten Augustwoche inmitten        im Jahr 2014 Bruckners 8. Symphonie vom Jugend-
     der geistigen Heimat Bruckners (1824–1896), dem            orchester Oberösterreich unter Rémy Ballot mit
     Augustiner-Chorherrenstift in St. Florian, Oberöster-      sensationellem Erfolg aufgeführt.
     reich, statt.
                                                                Über den Gewinn des Preises freut sich Laczika sehr,
     Ein Ort der Stille und Weite, um sich berühren zu lassen   da dieser dem Festival „einen Polster sowie genug
     von der Musik des genialen Komponisten, Organisten         Luft zum Atmen“ verschafft. Und zudem „Die
     und Musikpädagogen. Matthias Giesen, künstlerischer        Öffnung des Horizonts“ ermöglicht: Unter diesem
     Leiter: „Wir möchten unsere Besucherinnen und Be-          Motto stehen nämlich die St. Florianer Brucknertage
     sucher zu einer aktiven Auseinandersetzung mit dem         2015, die sich mit Bruckners Reise nach Frankreich
     Schaffen Anton Bruckners ermutigen und zudem,              beschäftigen.

13                                                                                                   Februar 2015 I Bank exklusiv PLUS
Kunstvermittlung / I

                          St. Florianer Brucknertage
                          Die St. Florianer Brucknertage wollen den Besucherinnen und Besuchern durch hochkarätige
                          Konzerte, aber auch Vorträge und Symposien, die sich mit Leben und Werk des Komponisten
                          beschäftigen, einen Zugang zur Musik Anton Bruckners ermöglichen und zudem begabten
                          jungen Nachwuchstalenten eine Gelegenheit bieten, professionelle Erfahrung zu sammeln.
                            http://www.brucknertage.at
     © Reinhard Winkler

14                                                                                                                   Februar 2015 I Bank exklusiv PLUS
Kunstvermittlung / II
© Darko Todorovic (3)

                             kategorie Vermittlung / II

                             be-greifen
                             UNIT ARCHITEKTUR – BAUKULTUR IM UNTERRICHT. „Die Internetplatt-
                             form Unit Architektur ist ein ‚Selbstbedienungsregal‘ voller Anleitungen für
                             den Unterricht, initiiert und begleitet vom vai – Vorarlberger Architektur
                             Institut“, so Projektleiterin und Koordinatorin Mag. Martina Pfeifer Steiner.

                        15                                                                       Februar 2015 I Bank exklusiv PLUS
Kunstvermittlung / II

     A    usgangspunkt für dieses ambitionierte, mit dem
          Kunstpreis Vermittlung ausgezeichnete Projekt,
     ist der Ansatz, dass Baukultur uns alle betrifft. „Um
                                                                so die Projektleiterin. Nicht nur Anleitungen für den
                                                                Unterricht findet man dort, sondern im bunten
                                                                Magazin auch inspirierende Resultate. So wird ein
     junge Menschen für dieses Thema zu sensibilisieren,        Dialog über die Themen entfacht, Lerneinheiten wer-
     sie zu mündigem Mitgestalten ihrer gebauten Umwelt         den kontinuierlich verbessert und das Angebot wird
     zu motivieren, haben wir 2011 die offene Internetplatt-    verbreitert.
     form Unit Architektur entwickelt. Ziel ist es, Architek-
     tur als fächerübergreifendes Thema an den Sekundar-        Im Schuljahr 2013/2014 beschäftigten sich Vorarl-
     stufen von Schulen zu vermitteln, Jugendliche anzu-        berger Schülerinnen und Schüler mit der Frage:
     regen, sich mit Architektur und ihrer Wirkung aus-         „Was macht Baukultur mit unserem Lebensraum?“
     einanderzusetzen“, erläutert Pfeifer Steiner.              Dafür wurde eine „Baukulturschachtel“ mit sechs
                                                                Units in zehn Schulen Vorarlbergs verteilt. Das Resul-
     Aktive Beteiligung aller                                   tat der intensiven Auseinandersetzung mit diesem
     Das Projekt ist nicht starr, sondern es lebt, entwickelt   Thema gab es in einer interaktiven Ausstellung im
     sich weiter, baut auf. „Jede Lerneinheit (Unit) wird in    vai zu entdecken, die zum Angreifen und Mitmachen
     Zusammenarbeit mit Pädagoginnen und Pädago-                anregte und Impulse setzte. Heuer geht es mit dem
     gen und Vorarlberger Architektinnen und Architekten        Kalender „Heimatkunde Vorarlberg“ weiter. Ein Jahr
     entwickelt und aufbereitet. Die Inhalte sind im Inter-     lang dreht sich in Unit Architektur alles um die Frage
     net öffentlich zugänglich und durch die Benutzung          nach dem Zentrum, wo immer es als solches wahrge-
     der Plattform beginnt eine bereichernde Dynamik“,          nommen wird.

16                                                                                                    Februar 2015 I Bank exklusiv PLUS
Kunstvermittlung / II

                        Unit Architektur –
                        Baukultur im Unterricht
                        Unit Architektur, initiiert vom vai –
                        Vorarlberger Architektur Institut, ist
                        ein lernendes System zur Baukultur-
                        vermittlung, das als offene Internet-
                        plattform mit vielfältigen Units (Lern-
                        einheiten) zur Verfügung steht und
                        Architektur als fächerübergreifendes
                        Thema in die Schulen bringt.
                          http://www.unitarchitektur.at
                          http://www.v-a-i.at

                                                                                       © Darko Todorovic
17                                                 Februar 2015 I Bank exklusiv PLUS
International / I
                                                  Kammerschauspielerin
                                                  Andrea Eckert und ihr
                                                  Begleiter Benjamin Schatz
                                                  am Keyboard

                                                                              Rosa Roedelius
© Florian Tanzer (2)

                                                                              in ihrem
                                                                              Bühnenbild

                            Kategorie International / I

                            „Forever now“
                            FESTIVAL MORE OHR LESS. Ein Urlaubs-Festival für Leib und Seele,
                            ein Kleinod der heimischen Veranstaltungslandschaft ist das kleinste
                            Festival der Welt, das auf der Lunzer Seebühne Kultur, Natur und
                            Wissensvermittlung verbindet.

                       18                                                                      Februar 2015 I Bank exklusiv PLUS
International / I

     D   as Festival – ausgezeichnet mit einem der beiden
         Bank Austria Preise in der Kategorie International –
     versteht sich als Treffpunkt von Gleichgesinnten, von
                                                                Zeitliche und inhaltliche Ausweitung
                                                                des Symposiumsteils
                                                                „Mit dem Bank Austria Kunstpreis wollen wir das
     Menschen, die wach sind, die genau betrachten und          Programm noch stärker international ausrichten und
     verinnerlichen, was um sie herum passiert“, erläutert      denken auch an eine Ausweitung des Symposiums-
     der international renommierte Musiker und Gründer          teils, etwa an die Kooperation mit international ange-
     des 2004 ins Leben gerufenen Projekts, Hans-Joachim        sehenen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft,
     Roedelius. Ziele und Ideen hat das Festival viele.         Philosophie und Theologie“, verrät Roedelius.
     „Es richtet sich – vor allem – an ein wissbegieriges
     junges Publikum und versteht sich als Forum für            Von der „Entschleunigung“ über „Ziele“ und „Zauber“
     die Vermittlung von Ideen und wissenschaftlichen           bis zum „Eigen-Sinn“: Jedes Jahr steht ein bestimmtes
     Erkenntnissen, ob neu, ob dem Vergessen entrissen“,        Motto im Mittelpunkt, das von hochkarätigen Künst-
     so Roedelius.                                              lerinnen und Künstlern, Wissenschaftlerinnen und
                                                                Wissenschaftlern getragen wird. Mitten in der Gegen-
     Internationalität wird hier ebenso gelebt wie die kon-     wart angekommen ist das Festival 2015 mit dem
     tinuierliche Einbindung von Projekten der heimischen       Motto „Forever now“. Neben einer philosophischen
     Volkskultur. „Zudem ist ‚More Ohr Less‘ die ideale         Werkstatt und einem Fest, das den ganzen Tag rund
     Plattform, um in unserer immer gefühlskälter wer-          um den See stattfindet, wartet als Gustostückerl die
     denden Welt auf ins Vergessen geratene Wertvorstel-        Aufführung eines musikalischen Auftragswerkes,
     lungen aufmerksam zu machen, kulturelle, politische        komponiert von Christopher Chaplin, auf die Besuche-
     und wirtschaftliche Kurskorrekturen zu diskutieren.“       rinnen und Besucher.

19                                                                                                    Februar 2015 I Bank exklusiv PLUS
International / I

                        More Ohr Less
                        Das 2004 gegründete Festival in Lunz am See
                        richtet sich an ein wissbegieriges junges Publi-
                        kum und nähert sich in einer einzigartigen Sym-
                        biose aus Natur, Kultur und Wissenschaft dem
                        jeweiligen jährlich wechselnden Motto. Zudem
                                                                               Thomas Rabitsch,
                        will „More Ohr Less“ eine Diskussion über in Ver-      einer der langjährigen
                        gessenheit geratene soziale Werte anstoßen.            Förderer des Festivals
                                                                               (stehend), mit Jacob
                          http://www.lunz.at/de/kunst-kultur/                  (rechts, Keyboards),
                                                                               Jael (mit Kopfhörern,
                        buehnen-festivals/more-ohr-less.html                   stehend) und Josef
     © Florian Tanzer

                                                                               (links, Keyboard)

20                                                                          Februar 2015 I Bank exklusiv PLUS
International / II
© VIS/Jacob Kohl (2)

                            Kategorie International / II

                            Seht her!
                            VIS VIENNA INDEPENDENT SHORTS. „Der Gewinn des Bank Austria Kunst-
                            preises in der Kategorie International ist eine tolle Bestätigung unserer Arbeit,
                            die uns hoch motiviert“, freut sich Benjamin Gruber, Geschäftsführer VIS.

                       21                                                                         Februar 2015 I Bank exklusiv PLUS
International / II

     S   chräges und Skurriles, Faszinierendes und Span-
         nendes: Jährlich Ende Mai, Anfang Juni steht Wien
     ganz im Zeichen des internationalen Kurzfilms. Mit
                                                               eine besondere „Wasserfilmprojektion“ bewundern.
                                                               Neugierig geworden? Das 12. VIS-Festival findet vom
                                                               26. bis zum 31. Mai 2015 statt und wird rund 300
     Filmen bis zu einer Länge von 30 Minuten will VIS         herausragende Filme präsentieren.
     Vienna Independent Shorts die Fantasie anregen,
     Neugierde wecken, Diskussionen anheizen. Benja-           Festival wächst ständig
     min Gruber: „Das 2004 von ambitionierten Studie-          Besonders in den letzten drei Jahren zog das Festival
     renden ins Leben gerufene Projekt zählt heute zu den      vermehrt Publikum an: So hat VIS im Laufe der Jahre
     europaweit innovativsten und bedeutendsten Veran-         nicht nur die Vermittlungs- und theoretischen An-
     staltungen für Kurzfilme. Ob Spiel- oder Dokumen-         gebote ausgeweitet, sondern auch zahlreiche Film-
     tarfilme, ob Animationen oder Experimentalfilme:          schaffende mit Personalen gewürdigt. Zudem wer-
     Unsere Intention ist es, einerseits die Trends und Ent-   den mehrere internationale und österreichische
     wicklungen der internationalen Kurzfilmszene zu           Preise im Wert von über 20.000 Euro vergeben. „Zu-
     reflektieren und dem österreichischen Publikum zu         sätzlich organisieren wir ganzjährig Veranstaltungen
     präsentieren, andererseits das österreichische Kurz-      und kuratieren Programme für Festivals und Kul-
     filmschaffen in die Welt hinauszutragen.“                 turinstitutionen“, streicht Gruber heraus. „Mit dem
                                                               Bank Austria Kunstpreis möchten wir daran arbei-
     Das Besondere an dem Festival ist seine offene            ten, das aus mehr als 7.000 Titeln bestehende Film-
     Atmosphäre, die dazu anregt, Kontakte zu knüpfen,         archiv zu digitalisieren. Mittelfristig wollen wir nicht
     aber auch seine Innovationskraft. So kann man zum         nur unsere Tätigkeit in Österreich weiter ausbau-
     Beispiel Filme im Liegen ansehen, die an die Decke        en, sondern auch unser internationales Netzwerk
     projiziert werden. Oder heuer im Museumsquartier          stärken.“

22                                                                                                    Februar 2015 I Bank exklusiv PLUS
International / II

                     VIS Vienna Independent Shorts
                     VIS will Menschen für den Kurzfilm
                     begeistern und zeigt jährlich Ende
                     Mai einem internationalen Publikum
                     aktuelles und historisches Kurzfilm-
                     schaffen aus Österreich und der gan-
                     zen Welt. Insgesamt konnten bis dato
                     mehr als 53.000 Besucherinnen und
                     Besucher rund 3.000 Kurzfilme aus
                     über 100 Ländern bewundern.
                       http://www.viennashorts.com

                                                                                  © VIS/Jacob Kohl
23                                            Februar 2015 I Bank exklusiv PLUS
KULTURJOURNALISMUS

                                           Kategorie Kulturjournalismus

                                           Was ist der Mensch?
                                           Wie kann ich ihn
                                           verstehen?
                                           KULTURJOURNALISMUS. „Gute Kulturgeschichten
                                           versuchen, essenzielle Fragen zu stellen, das Leben
                                           im besten Sinn differenzierter zu machen. Es geht
                                           immer darum, im Engsten und Weitesten, im Kleins-
                                           ten und Größten, zu begreifen, was der Mensch ist.
                                           Wenn wir ein Wissen haben über unsere Gefühle und
                                           deren Ausdruck sowie über unsere Geschichte und
                                           deren Ausdruck sind wir zufriedenere Menschen“,
                                           sagt Dr. Hedwig Kainberger.
                     © Hedwig Kainberger

24                                                                              Februar 2015 I Bank exklusiv PLUS
KULTURJOURNALISMUS

     D     ie langjährige Journalistin bei den „Salzburger
           Nachrichten“, die seit dem Jahr 2003 die Kultur-
     redaktion der Zeitung leitet, wurde heuer mit dem
                                                              Praktikantin und Mädchen für alles im Pressebüro,
                                                              „anschließend habe ich selbst fünf Jahre die Konzert-
                                                              Programmhefte gestaltet, bereits redaktionell ge-
     Bank Austria Kunstpreis in der Kategorie Kulturjour-     arbeitet, Biographien geschrieben und sehr viele
     nalismus ausgezeichnet. „Ein Gefühl der Freude, wie      Leute bei den Festspielen kennengelernt.“
     ich es selten in meinem Beruf erlebt habe“, beschreibt
     sie jenen magischen Moment, als ihr Katja Erlach, Head   Zudem hat Kainberger berufsbegleitend einen zwei-
     of Events & Sponsoring der Bank Austria, am Telefon      jährigen Postgraduate-Lehrgang für Kulturmanage-
     vom Gewinn des Kunstpreises berichtete.                  ment in Wien absolviert, der von Ernst Häussermann
                                                              und Marcel Prawy „unglaublich vorausschauend
     Studium der Betriebswirtschaft –                         und weitblickend“ ins Leben gerufen worden war.
     Postgraduate „Kulturmanagement“                          Anschließend stellte sich für sie die Frage: Was kann ich
     Doch bleiben wir bei Hedwig Kainbergers beruflichen      beruflich machen? „Wenn mir nichts Besseres einge-
     Anfängen. Journalismus war eigentlich nicht ihr Traum-   fallen wäre, wäre ich vielleicht Steuerberaterin gewor-
     beruf, sie ging es grundsolide, nämlich ökonomisch an.   den. Aber ich bin eher eine Abenteurerin und wollte
     Nach Matura und einem Jahr HAK studierte sie an der      keinen vorgefertigten Weg einschlagen, von dem man
     Wirtschaftsuniversität Wien Betriebswirtschaft, „da      die nächsten vierzig Jahre weiß, wohin er führen wird.“
     Mathematik immer eines meiner Lieblingsfächer in
     der Schule gewesen war und ich mich auch für Wirt-       Eine Anzeige in den „Salzburger Nachrichten“, in der
     schaft und Ökonomie sehr interessierte“, erzählt         eine Redaktionsaspirantin gesucht wurde, brachte den
     sie. Schon während ihrer Studienzeit arbeitete sie im    entscheidenden Impuls in Richtung Journalismus. „Ich
     Sommer für die Salzburger Festspiele, zuerst als         habe mich einfach beworben, obwohl ich keine Vor-

25                                                                                                    Februar 2015 I Bank exklusiv PLUS
KULTURJOURNALISMUS

     erfahrung hatte“, lässt Kainberger die Vergangenheit        eigene Geschichte, die man zu einem Thema recher-
     Revue passieren. Und sie kam, wurde gesehen – schrieb       chiert hat oder die einem zugetragen wird, weil man
     und blieb.                                                  die Menschen oder die Situation kennt. Und natür-
                                                                 lich muss Journalismus gesellschaftlich und politisch
     Seit 1989 ist sie nun in der Redaktion der „Salzburger      bedeutend sein, in der Weise, dass er für Gesprächs-
     Nachrichten“. Erst war sie in der Wirtschaftsredaktion,     stoff sorgt, für Orientierung im Zusammenleben, die
     dann ab 1998 fünf Jahre als EU-Korrespondentin in           Gemeinschaft stützend, fördernd, bildend“, erläutert
     Brüssel – mit Beginn der Luxemburgischen Präsident-         sie. Diese Prämissen gelten natürlich auch für den
     schaft unter Jean Claude Juncker –, danach in Wien          Kulturjournalismus. „Eine gute Kulturgeschichte
     tätig, sehr spannende Jahre, die ihr sehr gut gefielen.     kann, darf populär sein, aber sie muss versuchen“, so
     Seit 2003 ist Kainberger Leiterin der Kulturredaktion       Kainberger, „sich essenziellen Fragen zu stellen, das
     der „Salzburger Nachrichten“. Zudem dissertierte sie        Leben im besten Fall differenzierter zu machen. Es
     1997 an der Uni Innsbruck mit dem Thema „Erklärung          geht in einem Text beispielsweise um Rache. Dann
     der Rechtfertigung von Kultursubventionen am Bei-           muss ich mir die Frage stellen: Woher kommt die
     spiel der Salzburger Festspiele“. Für diese Dissertation    Rache? Welche Konstellationen von Rache gibt es?
     wurde sie überdies mit dem Wissenschaftspreis der           Wie kann ich diesen Menschen verstehen?“
     Landes Salzburg ausgezeichnet.
                                                                 „In einem guten Kulturtext geht es immer darum,
     „… die Gemeinschaft stützend, fördernd, bildend“            im Engsten und Weitesten, im Kleinsten und Größ-
     Was bedeutet für Hedwig Kainberger nun guter                ten zu begreifen, was ist der Mensch? Erst wenn wir
     (Kultur-)Journalismus? „Guter Journalismus ist aktuell,     ein Wissen haben über unsere Gefühle und deren
     fair, brisant, gut recherchiert, eine von Anfang bis Ende   Ausdruck sowie über unsere Geschichte und deren

26                                                                                                    Februar 2015 I Bank exklusiv PLUS
KULTURJOURNALISMUS

     Ausdruck, sind wir zufriedenere Menschen“, geht         online und print. Wir sind hier gut aufgestellt, aber
     Kainberger in die Tiefe. „Man muss viel lesen, schau-   ich wünsche mir, dass uns hier etwas noch Tolleres
     en, beobachten, dann kann man auch im Tages-            gelingt, etwas ganz Neues.“
     journalismus – zwar im kleineren Stil als in einem
     Buch – Geschichten zu Papier bringen, die das Leben
     schreibt. Wichtig ist zu fragen: Was war der zündende
     Gedanke, der spezifische Andockpunkt?“
                                                                WORDRAP
                                                                Kunst: ist schön, des Schrecklichen Anfang,
     „Salzburger Nachrichten“ als                               aufregend, beruhigend.
     „die Stimme Österreichs“                                   Erfolg: wünschenswert, gefährlich, verführerisch,
     Apropos zündender Gedanke – welcher fällt Hedwig           Balsam, verzerrter Spiegel, emotional entfrem-
     Kainberger da ein, wenn sie an ihren Traum für die         dend, Hochmut.
     Zukunft denkt? Da hat sie eine ganz konkrete Vision:       Geld: Schuldschein, Vertrauensbeweis, Gier,
     „Ich möchte, dass die ,Salzburger Nachrichten‘ eine        Reisen können, Luxus leisten, materielles
     ausgezeichnete, vielleicht sogar die beste Tages-          Wohlergehen, Unabhängigkeit.
     zeitung Österreichs werden, dass wir im besten Sinn        Lieblingsschriftsteller/in: Kann ich nicht sagen.
     zur ‚Stimme Österreichs‘ werden und mit unserem            Zuletzt beeindruckt haben mich Marlen Haushofers
     Anspruch von Qualitätsjournalismus als vierte Macht        „Die Tapetentür“ und Stefan Zweigs „Balzac“;
     im Staat wahrgenommen werden und mit diesem so             gerne lesen würde ich Maja Haderlaps Gedichte,
     großen und wichtigen Anspruch Anklang finden, noch         Ursula Krechels Frauenbiografien („Stark und
     mehr Anklang als jetzt. Und zudem möchte ich, dass         leise“) und Tolstois „Krieg und Frieden“.
     wir den richtigen Weg finden im Spagat zwischen

27                                                                                                   Februar 2015 I Bank exklusiv PLUS
RÜCKBLICK

     Kunstpreis 2010 bis 2013

     So sehen Sieger aus
     BANK AUSTRIA KUNSTPREIS. Vom Frauenmuseum im Bregenzerwald
     (2010, Regional) über das Projekt BLACK SEA CALLING (International / II,
     2011), von der „Neugierdsnase“ Thomas Trenkler, „Der Standard“ (2012,
     Kulturjournalismus), bis zu den „Happy New Ears“ von MY RSO (2013,
     Kunstvermittlung / II). Hier sind die Preisträger der letzten vier Jahre.

            2011, International / I
            Musikhaus Doblinger
            http://www.doblinger.at

                                                                            © Chris Haring
                                                2012, International                          2011, Regional
                                                ImPulsTanz                                   Sprachsalz
                                                http://www.impulstanz.com                    http://www.sprachsalz.com
                                  © Doblinger

28                                                                                                             Februar 2015 I Bank exklusiv PLUS
RÜCKBLICK

                                                                                                         © Geo rg Vlas chit s
                                                                          2010, International
                                                                          exil.arte
                                                                          http://www.exilarte.at
                                                                                                                                               2010, Kulturjournalismus
                           2011, Kulturjournalismus
                                                                                                                                               Frido Hütter, „Kleine Zeitung“
                           Dr. Irene Suchy, Ö1
     © ORF/Cizek

                                                                            2013, Regional

                                                                                                                                © fotopalffy
                                                                            Festival Retz –
                                                                            Offene Grenzen
                                                                            http://www.festivalretz.at

                                                                                                                                                                                                          © Thomas Straubinger
                                                      © Krisztina Erdei

                   2012, Regional / I                                                                                                                       2012, Regional / II
                   Soho in Ottakring                                                                                                                        :kult:!
                   http://www.sohoinottakring.at

29                                                                                                                                                                    Februar 2015 I Bank exklusiv PLUS
RÜCKBLICK

                              2010, Kunstvermittlung / I
                              GANYMED BOARDING
                              http://www.khm.at
                              http://www.wennessoweitist.com

                                                        © Gustavo Allidi Bernasconi

                                                                                                                                                                                                                 © Johann es Puc h
                                                                                                                                                  2011, Kunstvermittlung
                                                                                                                                                  Kunstraum Lakeside
                                                                                                                                                  http://www.lakeside-kunstraum.at

                                                                                          2012, Kunstvermittlung / II
                                                                                          Diagonale: „Lehrlinge
                                                                                          analysieren Film“
                                                                                          http://www.diagonale.at

                      2013, Kulturjournalismus / II
                      Das Team der „Kultur
                      heute“-Redaktion von
                      ORF III um Peter Fässlacher
     © Kidizin Sane

                                                                                                                                                                           2013, Kulturjournalismus / I
                                                                                                                                                                           Wolfgang Huber-Lang, APA

                                                                                                                                                  © Rolan d Schlager/APA
                                                                                      2013, Kunstvermittlung / I        © Brun o Hau tzenberger

                                                                                      Projekt Ingeborg
                                                                                      http://pingeb.org

30                                                                                                                                                                                    Februar 2015 I Bank exklusiv PLUS
RÜCKBLICK

            2013, Kunstvermittlung / II
            my RSO
            http://rso.orf.at

                                                                                                                                                                                                             rhard Ber ger
                                                                                               © Rita New man
                                                                         2012, Journalismus

                                                                                                                                                                                                                © KLA NG SPU REN /Ge
                                                                         Thomas Trenkler,
                                                                         „Der Standard“

                                          © Aleksandra Kawka
                                                                                                                                                     2010, Kunstvermittlung / II
                                                                                                                                                     KLANGSPUREN MOBIL
                                                                     2013, Sonderpreis                                                               http://www.klangspuren.at
                                                                     paraflows .8
                                                                     http://www.paraflows.at

        2011, International / II
        BLACK SEA CALLING
        http://www.blackseacalling.eu
                                                                                                                                                                2010, Regional
                                                                                                                                                                Frauenmuseum Hittisau

                                                                                                                     © Ralf Kliem
                                                                                                                                                                http://www.frauenmuseum.at

                                                                                                                                    © Ines Agos tinelli
                                                                                                     © Anja Köhler

                                                               2012, Kunstvermittlung / I
                                                               oenm . ganz privat
                                                               http://www.oenm.at
31                                                                                                                                                                       Februar 2015 I Bank exklusiv PLUS
Herausgeber und Medieninhaber: UniCredit Bank Austria AG, 1010 Wien, Schottengasse 6–8.
 Redaktion: Identity & Communications/Communications, CR Michaela Knirsch-Wagner, Unica Neuspiel.
    Produktion: Domus Verlag; Lilo Stranz. Art Director: Markus K. Bogacs. Coverfoto: Florian Tanzer.
Haftungsausschluss: Trotz sorgfältiger Recherche und der Verwendung verlässlicher Quellen kann keine
  Verantwortung für die Vollständigkeit, Richtigkeit oder Genauigkeit des Inhalts übernommen werden.
                           Alle Angaben vorbehaltlich Druck- und Satzfehler.

Die Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz ist unter        http://impressum.bankaustria.at zu finden.
Sie können auch lesen