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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-01 Das Thema Iran-USA-Krise: Sorgen um deutsche Wirtschaft Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) befürchtet negative Folgen für die Konjunktur aufgrund des sich verschärfenden Konflikts zwischen USA und Iran. "Das ist eine Gefahr mehr für die Weltkonjunktur im Jahr 2020 und damit auch für die international besonders stark verflochtene deutsche Wirtschaft", sagte Volker Treier, Außenwirtschaftschef des DIHK, in einem heute veröffentlichten Interview. Es bestehe Anlass zur Sorge, dass die höheren Ölpreise von längerer Dauer seien. Allein der Anstieg seit vergan‐ genem Donnerstag von fünf Prozent koste die deutsche Volkswirtschaft auf das Jahr hochgerechnet zwei Milliarden Dollar (1,79 Milliarden Euro) mehr, sagte Treier. "Das schöpft Kaufkraft ab." Auch das Kieler Institut für Weltwirt‐ schaft (IfW) warnte vor möglichen Auswirkungen des Konflikts. Neben der Gefahr eines Krieges sei vor allem die befürchtete Zunahme terroristischer Aktivitäten belastend. "Ein verheerender Terroranschlag in einer westlichen Großstadt hätte massive wirtschaftliche Auswirkungen weltweit", betonte IfW- Präsident Gabriel Felbermayr. "Die Börsen sind zu Recht verunsichert." Entgegen diesen Erwartungen hat sich die Stimmung der Anleger des Euroraums im Januar deutlich aufgehellt. Dadurch stieg der vom Analysehaus Sentix erhobene Konjunkturindex im Vergleich zum Vormonat um 6,9 Punkte auf 7,6 Zähler, wie die Forscher heute in Frankfurt mitteilten. Das ist das dritte Plus in Folge und der höchste Wert seit November 2018. Analysten hatten zwar schon mit einer Verbesserung gerechnet, allerdings nur auf 2,6 Punkte. Damit scheine eine Rezession im Euroraum zunächst vom Tisch zu sein, sagte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner. Befragt wurden 932 Anleger, davon 241 Profis. [finanzen.net] [n-tv.de] [cash.ch] [handelsblatt.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/5 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Meldungen EZB beschäftigt sich mit digitalem Euro In einem aktuellen Arbeitspapier hat die Europäische Zentralbank (EZB) Vorschläge zu einer möglichen Schaffung einer zentralbankgestützten Digital‐ währung (CBDC) gemacht. Das Papier mit dem Titel "Tiered CBDC and the financial system" wurde von EZB-Generaldirektor Ulrich Bindseil erarbeitet. Er ist für Marktinfrastruktur und Zahlungsverkehr zuständig. Die Einführung der CBDC würde etliche Risikien mit sich bringen, beispielsweise das eines Bank Run in Krisenzeiten, wie heute berichtet wurde. Als Ausweg schlug Bindseil ein mehrstufiges Zinssystem vor, das von einer bestimmten Schwelle an "unattraktive" Zinssätze biete, hieß es. [boersen-zeitung.de] Studie: Immobilienpreise steigen weiter Der Immobilienboom hierzulande geht auch nach einer Dauer von bislang zehn Jahren weiter. Das ergab eine heute veröffentlichte Auswertung des Hamburger Instituts für Stadt-, Regional- und Wohnforschung (Gewos). Die Experten erwarten auch im neuen Jahr weitere Preisaufschläge. Laut der Gewos-Studie verteuerten sich Eigentumswohnungen im dritten Quartal 2019 um 8,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf im Schnitt 2.030 Euro je Quadratmeter. Der Anstieg sei im dritten Jahr in Folge unvermindert stark, sagte Geschäftsführerin Carolin Wandzik. In Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf stiegen die Preise für Wohnungen gar um 9 Prozent. Bei Häusern betrug das Plus 7,4 Prozent. [spiegel.de] Deutsche Bank und Commerzbank übernehmen Paydirekt-Anteile Die Eigentümerstruktur bei dem von der deutschen Kreditwirtschaft gestar‐ teten Bezahldienst Paydirekt ist konsolidiert worden. Wie heute berichtet wurde, trennten sich zwölf private Geldhäuser von ihren Anteilen. Dazu gehören unter anderem ING, Santander, Targobank und HypoVereinsbank. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/5 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Diese sogenannten Poolbanken hielten zuletzt 11,11 Prozent an Paydirekt. Diese Beteiligung wurde jetzt von Deutscher Bank und Commerzbank übernommen. Die beiden Großbanken halten damit jeweils 16,67 Prozent am Bezahldienst. Jeweils ein Drittel liegt bei Sparkassen und Genossenschafts‐ banken. [welt.de] NRW: Minimaler Rückgang bei Geldautomatensprengungen Im vergangenen Jahr wurden in Nordrhein-Westfalen 104 Geldautomaten gesprengt. Das sind vier Fälle weniger als 2018, wie heute unter Berufung auf Daten des Landeskriminalamts NRW berichtet wurde. Etwa jeder zweite Angriff war erfolgreich. [sueddeutsche.de] Norddeutsche Volksbanken erwägen Fusion Die Hamburger Volksbank hat Gespräche über ein mögliches Zusammen‐ gehen mit der Volksbank Lübeck initiiert. Das gab das genossenschaftliche Institut heute bekannt. Die Aufsichtsräte beider Banken unterstützten die Fortsetzung der Gespräche ausdrücklich, hieß es. Das Hamburger Geldhaus lag Ende 2018 mit einer Bilanzsumme von 3,5 Milliarden Euro auf Platz 45 der größten deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken. Die Lübecker Volksbank hat eine Bilanzsumme in Höhe von 1 Milliarde Euro. [welt.de] Die Köpfe Müller: Finanztransaktionssteuer ist "grober Unsinn" Emmerich Müller, persönlich haftender Gesellschafter des Frankfurter Bankhauses Metzler, hat die geplante Besteuerung von Aktienkäufen und - verkäufen scharf kritisiert. Die von Bundesfinanzminister Olaf Scholz geplante Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/5 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Finanztransaktionssteuer sei "grober Unsinn", sagte er in einem heute veröf‐ fentlichten Interview. Noch schlimmer sei die Begründung, "dass damit die Grundrente finanziert werden soll. Wir brauchen ja gerade in Deutschland die private Vorsorge". [handelsblatt.com] Mittelhamm wechselt von Barclays zu HSBC Heiko Mittelhamm wird neuer Chef des Geschäfts mit Fusionen und Übernahmen (M&A – Mergers and Acquisitions) in Deutschland und Österreich bei der britischen Großbank HSBC. Wie heute berichtet wurde, übernimmt Mittelhamm im April die neue Position. Zuvor hatte er in gleicher Funktion für das Geldhaus Barclays gearbeitet. [de.reuters.com] Draghi warnt vor Japanisierung der Eurozone Die Industriestaaten müssen sich unter Umständen mit einer längeren Phase langsamen Wirtschaftswachstums, gedämpfter Inflation und niedriger Zinsen abfinden. Das ist eine der zentralen Botschaften der gestern zu Ende gegan‐ genen Jahreskonferenz der American Economic Association, auf der mehr als 10.000 Politiker und Ökonomen zusammenkamen, wie heute berichtet wurde. Mario Draghi, ehemaliger Chef der EZB, sieht deshalb "ein gewisses Risiko der Japanisierung" im Euroraum. Eine Deflation könne aber noch vermieden werden. "Die Eurozone hat dafür noch Raum, aber die Zeit ist nicht unendlich." [bloomberg.com] [wiwo.de] Was morgen wichtig wird In Österreich wird Bundespräsident Alexander Van der Bellen die neue Bundesregierung aus ÖVP und Grünen ernennen. – Pedro Sánchez reicht im zweiten Wahlgang die einfache Mehrheit im spanischen Parlament, um Minis‐ terpräsident des Landes zu werden. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/5 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Der Nachschlag Welche Regeln im Homeoffice gelten Arbeiten von zu Hause aus wird immer beliebter. Beschäftigte sparen sich mitunter nervige Anfahrten, der Arbeitgeber braucht unter Umständen weniger Bürofläche. Damit dieses Arbeitsmodell in der Praxis erfolgreich umgesetzt werden kann, müssen allerdings einige Regeln beachtet werden. Der Chef kann beispielsweise niemanden zwingen, im Homeoffice zu arbeiten. Auch gelten die üblichen Arbeitszeiten weiter. Wann ein Arbeitgeber gewisse Kosten des Büros im Zuhause des Mitarbeiters zahlen muss und was sonst noch zu beachten ist, lesen Sie hier: [impulse.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/5 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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