BAUEN UND LEBEN MIT HOLZ - Holzbau Schweiz

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BAUEN UND LEBEN MIT HOLZ - Holzbau Schweiz
BAUEN UND LEBEN MIT HOLZ

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 1/18                      XXXXXXXXXXXX
                            SPORTLICH
                           Xxxxxxx
                            Holzbauxxxxxx
                                    in Höchstform
                                           Xxxxxxx xxx

                           www.magazin-first.ch
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BAUEN UND LEBEN MIT HOLZ - Holzbau Schweiz
SPÄNE UND NEWS
                                                                     AUS DER WELT DES HOLZBAUS.
                                                                     AB SOFORT AUF DEM BLOG VON
                                                                     «FIRST» UND «WIR HOLZBAUER»

                                                                    BESUCHEN SIE UNS AUF SPAENE.CH

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BAUEN UND LEBEN MIT HOLZ - Holzbau Schweiz
INHALT / EDITORIAL

                                 HOLZ.ART4                                                 Liebe Leserinnen
                                                                                            und Leser
                                 FOKUS.THEMA6
                                 Auf die Plätze, fertig, los: Höchstleistung
                                 auf den Bahnen der Indoor-Sprint- und                      Die Schweiz ist eine Sport-
                             6   Sprunganlage in Aarau.                                     nation: 70 Prozent der Be-
                                                                                            völkerung im Alter von 15
                                 LEBENS.RAUM14
                                                                                            bis 74 Jahren treiben regel-
                                 Sprung ins kühle Nass: Herzog & de
                                 Meurons Naturbad Riehen beweist                            mässig Sport – toppen
                                 natürlichen Charme.                                        können das nur noch die
                                                                                            Schweden. Das hat das
                                 LEBENS.RAUM20                                             Bundesamt für Sport in sei-
                            14   Zurückgerudert zum Heimatstil: Das Boots-                  ner letzten Erhebung ermit-
                                 haus des Solothurner Ruderclubs präsen-
                                                                                            telt. Ein so gesunder und
                                 tiert sich in seiner ursprünglichen Form.
                                                                                            bewusster Lebensstil for-
                                 AUS.GEZEICHNET28                                          dert ebenso gesunde Sport-
                                 Schule, Käserei oder Chalet: ausgezeich-                   stätten. Glücklich schätzen
                                 neter Holzbau beim Constructive Alps.                      dürfen sich jene Athleten,
                            20                                                              die in den hier vorgestellten
                                 BAU.WERK30
                                                                                            Anlagen in der Schweiz
                                 Anstoss am dicken Stein: Die Raiff-
                                 eisen Arena Crap Gries im Bündnerland                      und im Ausland trainieren.
                                 ist ein Symbol enormer Willenskraft.                       Die Bauten sind modern,
                                                                                            werden anspruchsvollen
                                 STAND.PUNKT35                                             Bedürfnissen gerecht
                                 Fit für die Zukunft: «Am Ball bleiben»                     und sind umweltfreundlich.
                            36   meint Hans Rupli, Zentralpräsident Holz-
                                                                                            Wie wäre es mit einer
                                 bau Schweiz.
                                                                                            Runde Tennis auf dem
                                 WELT.WEIT36                                               Bürgenstock? Oder doch
                                 Tee und Spiele: gelebte Tradition im                       lieber Leichtathletik in der
                                 Londoner Lord’s Cricket Ground Stadion.                    neuen Indoor-Sprint- und
                                                                                            Sprunganlage in Aarau?
                                 STIL.FORM38
                                                                                            Wer Natur und Teamspirit
                                 Abschlag mit Perspektive: In der Golf-
                                 arena des Golfpark Holzhäusern sind                        sucht, dem sei der Solo-
                            38   Profis wie auch Anfänger gut aufgehoben.                   thurner Ruderclub empfoh-
                                                                                            len. Wie auch immer Sie
                                 STIL.FORM42                                               sich entscheiden, eines
                                 Gemischtes Doppel: In den Diamond Domes                    haben all die vorgestellten
                                 wird primär Tennis gespielt. Gleichzeitig
                                                                                            Sportbauten gemeinsam:
                                 dient die Anlage auch als Eventlocation.
                                                                                            Sie zeigen smarte archi-
                                 AUS.BLICK46                                               tektonische Lösungen und
                                                                                            Holzbau in Höchstform.
                            42 IMPRESSUM46

                                                                                            Sandra Depner,
MIT CROSSMEDIALEM CONTENT                         1:10 i+                                   Redaktorin,
AUF MAGAZIN-FIRST.CH               Videos Fotos   Pläne   Zusatzinfos
                                                              (Reproduktionsgrösse 15–5%)
                                                                                            Projektleiterin
                                                                                            «FIRST»
BAUEN UND LEBEN MIT HOLZ - Holzbau Schweiz
Sourgrassbuilt
                                                                             HOLZ.ART

                 KOMM ZUR RUH
                 «Sunset Modern» hat der Designer von Sourgrassbuilt dieses formschöne Vogelhaus getauft. Die anderen Modelle haben nicht weniger inte-
                 ressante Namen und Formen: Da ist das «Sunnyvale» mit einer ornamentartigen Fassade und orangem Wandhighlight, das nüchtern-minima-
                 listische «Seabright Bauhaus» oder für die ganz bunten Vögel das «Number One» in Knallgrün sowie 70ies-Orange. Für das stilvolles Dach über
                 dem Vogelkopf ist Douglas Bernhard aus dem kalifornischen Santa Cruz verantwortlich. Er bezeichnet den Stil als eine Mischung aus architek-
                 tonischen Einflüssen um die Jahrhundertmitte und der Skate- und Surfkultur von Santa Cruz. «Sunset Modern» ist im Shop für 329,99 US-Dollar
                 erhältlich und gehört somit zu den hochpreisigen Villen unter den Vogelhäusern. Es besteht aus Bambus sowie Teakholz mit edler glänzender
                 Laminierung. Es hat ein raumhohes Fenster, die Pflanzenbox und ein begrüntes Dach. sourgrassbuilt.com                                      1:10   i+
                                                                                                                                                                     (Reproduktionsgrösse 15–5%)

                                                                                                    MACH DICH WARM
                                                                                                    Körperliches Training, um Strom zu erzeugen, und ein
                                                                                                    Wellness-Bereich, der mit Solarenergie betrieben wird:
                                                                                                    Mit der solaren Fitness- und Wellnessanlage zeigt NEST,
                                                                                                    dass auch diese Bedürfnisse nachhaltig erfüllt werden
                                                                                                    können – und fördert gleichzeitig Gesundheit und Lebens-
                                                                                                    qualität. Die Unit ist seit August 2017 auf dem Gelände der
                                                                                                    Empa, Dübendorf, in Betrieb. Gestaltet hat sie der So-
                                                                                                    lar-Architekt Peter Dransfeld. Er verortet die Wellnessbe-
                                                                                                    reiche in drei «schwebenden» Ellipsoiden in Holzbau-
                                                                                                    weise und schafft damit eine innovative Lösung mit viel
                                                                                                    Transparenz und einem besonderen Raumerlebnis. So-
                                                                                                    wohl das Dach wie auch die Fassade sind für die Energie-
                                                                                                    gewinnung optimiert. Fitness und Wellness gehen norma-
                                                                                                    lerweise auf Kosten der Umwelt und des Energiever-
                                                                                                    brauchs. Das Projekt demonstriert, dass Komfort auch
                                                                                                    ohne Verbrauch von fossilen Energien möglich ist.
     EMPA

                                                                                                    dransfeld.ch, empa.ch

                                                                                   4/5
BAUEN UND LEBEN MIT HOLZ - Holzbau Schweiz
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                                                            STEMM DICH HOCH
                                                            Die neueste Kreation des Designers Stelios Mousarris: Willy Oak.
                                                            Zu dem Tisch hat ihn die goldene Ära des Cartoons inspiriert. Willys goldene
                                                            Arme stemmen die Eichenplatte des Tisches empor. Die kopflose Comicfigur bil-
Birkhauser

                                                            det laut Mousarris die ideale Abstellfläche für Getränke, Notizblätter, Visionen
                                                            und Ideen. «Verleihen Sie Ihrem Wohnzimmer etwas Spass und Nostalgie mit
                                                            diesem aus den 1930er Jahren inspirierten Klassiker», erklärt der Designer.
                                                            mousarris.com
             HÖR AUF DEIN GEFÜHL
             25 Gebäudedokumentationen, vier Essays
             und ein Interview: Das Buch «Bauen mit
             Feingefühl – Zeitgenössische Baukultur in
             der Schweiz» vermittelt die Leidenschaft und
             Integrität als Schlüsselwerte der Schweizer
             Architektur. Peter Zumthor, Herzog & de
             Meuron oder Valerio Olgiati geniessen welt-
             weit hohes Ansehen. Bekannt für ihre Präzi-
             sion und Sorgfalt sowie ihre Liebe zum De-
             tail, werden Schweizer gerade in der Archi-
             tekturszene weit über die Grenzen ihres
             Landes hinaus geschätzt. Das Buch spürt der
             Geschichte dieser Entwicklung nach. Es ist
             2017 erschienen und kostet 59,95 Euro (ISBN
             978-3-0356-1130-4). birkhauser.com
                                                                                   Stelios Mopussaris
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AUF DIE PLÄTZE ...

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                ... FERTIG ...
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 Ein 80 Meter langer, heller Tunnel in Holzbauweise, vier Sprintbahnen, neue Garderoben, eine Sandgrube und ein modern ausgestatteter
 Kraftraum: Die neue Indoor-Sprint- und Sprunganlage in Aarau lässt sportlich keine Wünsche offen. Ein Sportbau für Höchstleistung –
 vielleicht auch gerade wegen seines berühmten Standorts. Text Sandra Depner | Fotos Hannes Henz

 In der Zeit, die Sie zum Lesen dieser Sätze       Athleten vom Bürgerturnverein BTV Aarau          Telliring 1802 die erste öffentliche Turnan-
 brauchen, könnten anderenorts Spitzen-            Athletics ideale Trainingsbedingungen in ei-     lage der Schweiz angelegt.» Und an eben die-
 sportler Rekorde aufstellen. Ein Beispiel:        ner Indooranlage zu ermöglichen. Denn zu-        ser Stelle im Aargau feierte auch der Eidge-
 Während Sie das hier lesen, wäre Alex Wil-        vor trainierten sie auf der Sprintbahn im        nössische Turnverein 1832 seine Gründung.
 son bereits 50 Meter gesprintet. Und jetzt        Freien – ob Sommer oder Winter. So berich-       Im Aarauer Quartier Telli treffen mit dem Tel-
 würde er das Ziel bei 100 Metern erreichen.       tet der Trainer dem Lokalmedium, inwieweit       liring und der neuen Indooranlage Historizität
 So schnell vergehen nur wenige Sekunden.          sich das Training besonders im Winter ver-       und Moderne an einem Ort zusammen und
 Bei Wilson sind das genauer gesagt 10,11          bessert hat: «Da muss ich keine Starts bei       verstärken umso mehr den Eindruck, dass
 Sekunden. Das ist nämlich der Schweizer           fünf Grad üben und dabei ein erhebliches         sich die Kantonshauptstadt die Bezeichnung
 Rekord, den der Basler Athlet im 100-Me-          Verletzungsrisiko eingehen.»                     als Sport-Hochburg verdient hat.
 ter-Sprint im Sommer 2017 aufgestellt hat.
 Der Sportler war mit knapp 45 Kilometern          Glückliche Athleten, positive Schlagzeilen –     DIE AUFGABE:
 pro Stunde unterwegs.                             und ein zufriedener Rektor. Die Indoor-Sprint-   OPTIMALE TRAININGSBEDINGUNGEN
                                                   und Sprunganlage steht auf dem Areal der         Die Leichtathleten des BTV waren seit Länge-
 Ob Wilson schon einmal die neue Sprint- und       Berufsschule Aarau BSA. Paul Knoblauch           rem auf der Suche nach einem geeigneten
 Sprunganlage in Aarau getestet hat, ist nicht     blickt von seinem Büro aus auf die neue          Standort für eine Indoor-Sprint- und Sprung-
 bekannt. Vielleicht trainieren dort auch aktu-    Sportstätte, die sich in geschichtsträchtiger    anlage mit Kraftraum. Mit der Idee, die beste-
 ell seine grössten Konkurrenten, die ihm den      Gesellschaft wähnen darf: direkt neben dem       hende und eher schlecht nutzbare Aus-
 Rekord streitig machen werden. Denn wie           Telliring, einem unscheinbaren Wegring in-       sensprintanlage einzuhausen, ergab sich auch
 die «Aargauer Zeitung» im November 2017           mitten grüner Wiesen.                            für die Berufsschule die Möglichkeit, mehr
 titelte, hat sich Aarau mit seiner neuen Infra-                                                    Turnunterricht im Warmen abzuhalten. Die
 struktur zur «Sprint-Hochburg» entwickelt.        Knoblauch holt die historische Karte von der     Aufgabe bestand also darin, für den BTV und
 Und das nicht zuletzt wegen der baulichen         Wand und zeigt auf die kreisrunde Markie-        die BSA optimale Trainingsbedingungen zu
 Massnahmen, die bei der Modernisierung            rung. «Hier an diesem Ort», er fährt mit dem     schaffen und dabei dem Aspekt der Wirt-
 der Anlage vorgenommen wurden, um den             Finger die Zeichnung nach, «wurde mit dem        schaftlichkeit Rechnung zu tragen.

                                                                      8/9
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Da die Platzverhältnisse bezüglich Bauplatz-          Mitarbeitende der Schäfer Zimmerei AG in              tigen Sprintbelag und im Kraftraum das
installationen sehr beengt waren und der lau-         der Produktion, zur Montage waren an zwei             Sportparkett im Dekor «Stadium Eiche». Im
fende Schulbetrieb möglichst wenig gestört            Wochen vier Mann vor Ort, die Arbeit an der           Korridor wurde ein Nadelvliesteppich ver-
werden sollte, entschied sich das Team von            Fassade dauerte zwei Monate. Und all das              legt, die Garderoben verfügen über eine fu-
Felber Widmer Schweizer Architekten für               mit möglichst geringer Beeinträchtigung des           genlose Nassraumbeschichtung. Der bereits
eine Holzelement-Konstruktion. Gemeinsam              laufenden Schulbetriebs und ohne freien               bestehende Bodenaufbau auf den tragenden
mit der Schäfer Ingenieur AG unter der                Platz für die Baustelleninstallation. Hochleis-       Betondecken des beheizten Untergeschos-
Projektleitung von Matthias Wipf und der              tung ohne Beeinträchtigung war also gefragt.          ses setzt sich zusammen aus Gussasphaltbe-
ausführenden Schäfer Zimmerei AG reali-                                                                     lag auf Betondruckverteilplatten. Die bereits
sierten sie die neue Anlage im Zeitraum zwi-          VOM BODEN BIS ZUM DACH:                               vorhandene Aussensprintanlage diente als
schen Oktober 2016 und August 2017.                   DIE KONSTRUKTION IM DETAIL                            ideale Fundation, wobei die in der bestehen-
                                                      Die Gebäudehülle ist sehr einfach aufgebaut           den Decke eingelegten Vorspannkabel bei
Die Planer mussten diverse Auflagen und               und erfüllt die Bauteile betreffend den Miner-        der Verankerung der Holzelemente mittels
Vorgaben erfüllen. Zum einen spielte der              gie-Standard. Die inneren Oberflächen sind            Stahlwinkelelementen einigen Sondageauf-
Kostenfaktor eine Rolle: Die Indoor-Sprint-           auf die jeweilige Nutzungsanforderung opti-           wand verursachten.
und Sprunganlage mit Kraftraum sollte zu              miert. Akustikdecken aus magnesitgebunde-
möglichst tiefen Gesamtkosten realisiert              nen Holzwollfaserplatten und weiss gestri-            Das Tragsystem besteht aus in die Wände
werden. Gleichzeitig drängte die kurze Pla-           chene OSB-Wände erfüllen ihren Zweck. Das             integrierten Zweigelenkrahmen, die der ver-
nungs- und Bauzeit zu einem schnellen Fort-           Architekturbüro sparte nicht bei der Investi-         tikalen und horizontalen Lastabtragung die-
schritt. Zwei Monate lang arbeiteten acht             tion in die beiden Kernbauteile: den hochwer-         nen. Als Holzverbinder dienen Rahmenecken

1 Auf einer Gesamtlänge von 150 Metern bietet die neue Indoor-Sprint- und Sprunganlage in Aarau auf den 60 Meter langen Bahnen beste Voraussetzungen
   für Sprints und Hürdenläufe, für das Krafttraining, Speerwerfen sowie …
2 … den Weitsprung in die Sandgrube. Sie ist neun Meter lang und lässt sich bei Nichtbenutzung abdecken. Mit dem Budget von CHF 2,6 Millionen
   wurde eine kostengünstige und attraktive Anlage für Kanton, Stadt, Berufsschule und Vereine geschaffen.

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aus verklebten Kerto-Q-Platten. Die An-               von Wand bis zur Decke möglich. Sie gewähr-        3 Rot eingefärbt sind die baulichen Massnah-
schlusswinkel in Stahl wurden auf die beste-          leisten Lichtverhältnisse, die für TV-Übertra-        men. Hier ist die Fassadenansicht zu sehen.
                                                                                                         4 Beim Grundriss des Erdgeschosses zeigt
henden Betonbodenplatten verschraubt.                 gungen gefordert sind. Die natürliche Belich-
                                                                                                            sich, wie sich die 150 Meter lange Anlage
Das Flachdach mit Extensivbegrünung zeich-            tung über die Fenster ist so gewählt, dass            mit Kraftraum an den Bestandsbau von 1988
net sich durch eine Neigung von 1,5 Prozent           beim neuen Aufgang von den bestehenden                anfügt. Sie ergänzt die bestehenden Turn-
aus. Mit Abdichtung, Wärmedämmung, Dampf-             Turnhallen zur Sprintanlage eine Verglasung           hallen, die durch Schul- und Vereinssport
sperre und dem mit Mineralwolle ausge-                gegen Norden den Blick auf die Gesamtan-              ausgelastet sind.
                                                                                                         5 Der neue Kraftraum ist mit seiner Glasfas-
dämmten Rippenholz ist der lange Baukörper            lage freigibt. So fällt relativ gleichmässiges
                                                                                                            sade gegen Westen gerichtet, um die Abend-
vor Wärmeverlust geschützt.                           Licht in den Raum, das die Athleten nicht             sonne einzufangen. In dem Raum für bis zu
                                                      stört oder blendet. Der Kraftraum verfügt             25 Personen wurde Sportparkett verlegt.
IDEALE VORAUSSETZUNGEN SCHAFFEN:                      über ein gegen die Abendsonne gerichtetes
DAS LICHT LENKEN                                      Aussichtsfenster in den baumbestandenen
Ebenso wichtig wie die Bodenbeläge ist im             Telliring. Der Zielraum des Sprintkorridors ist
Sprintbereich vor allem die optimale Aus-             über ein hoch liegendes Nordfenster blend-
leuchtung der Bahn. «Damit die Sportler auf           frei mit Tageslicht versorgt.
ideale Bedingungen treffen, muss der Schat-
tenwurf von Hürden möglichst klein sein»,             Den Schallpegel minimiert eine Lösung
erklärt Architekt Niklaus Widmer. Die Bahn            aus magnesitgebundenen Holzwollfaser-
auf der ganzen Länge von 60 Metern muss               platten. Die ganze Anlage ist mechanisch
gleichmässig ausgeleuchtet sein. Das ma-              belüftet und kann über einen Wärmetau-
chen LED-Bandleuchten in den beiden Ecken             scher beheizt werden. Die Bauteile erfül-

                                                                                                                                                 ANZEIGE

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len den Minergie-Standard, wobei bei die-              reicherung geschaffen. Lehrer und Berufs-            der Uhr, ob die Klasse noch im Trainingsplan
sem Projekt aktuell keine Zertifizierung               maturanden trainieren über den Mittag.» Und          liegt. Sie blickt sich um: «Ein Unterschied wie
vorliegt.                                              wie sieht es bei den Schülern der Berufs-            Tag und Nacht: viel mehr Auswahl, mehr Ge-
                                                       schule aus, die mehr oder weniger freiwillig         räte, mehr Raum für Übungen und endlich
DAS ERGEBNIS: ZUFRIEDENE LEHRKRÄFTE                    im Rahmen des Unterrichts in den Kraftraum           Tageslicht. Die Meisten wollen jetzt natürlich
UND MOTIVIERTE SCHÜLER                                 gehen? Sie wirken motiviert, bewegen sich            lieber in den Kraftraum», sagt sie. «Drei Mi-
Die Architekten und Planer sind stolz auf ihr          auf den Steppern, lachen, reden. Fragt man           nuten noch», ruft Attinger in den Raum zu den
Werk. Doch wie gefällt die neue Anlage den             Sportlehrerin Lilly Attinger, hat der neue           Schülern. Sie bewegen sich mittlerweile mit
Nutzern? «Unsere bereits bestehende Sport-             Raum für einen grossen Motivationsschub              leicht erröteten Köpfen auf den Kardiogerä-
anlage stammt aus dem Jahr 1988 und ist                gesorgt: «Das verwundert mich auch über-             ten und sind sichtlich erleichtert, dass die
dementsprechend nicht mehr auf dem neues-              haupt nicht, wenn wir uns den alten Kraftraum        erste Trainingseinheit gleich geschafft ist.
ten Stand. Jetzt können wir die Hallen insge-          vor Augen führen: Es war dunkel, verfügte            schaefer-holzbautechnik.ch,
samt flexibler einsetzen. Für Schulsport und           über kein Tageslicht, war viel enger und wir         bs-aarau.ch, fws-arch.ch
Vereine wurde mit der Indooranlage eine Be-            hatten weniger Geräte.» Attinger prüft auf                                                 1:10 i+
                                                                                                                                                         (Reproduktionsgrösse 15–5%)

6 Die Garderobe zeichnet sich durch eine fugenlose Nassraumbeschichtung an Wand und Boden aus.
7 Die Gebäudehülle wurde mit einer wärmegedämmten Holzelementbauweise erstellt.
8 Die Idee der Architekten war, die bereits vorhandene Aussenlaufbahn wie in eine Schachtel einzupacken.
    In der Ansicht zu sehen sind (v. o.): die Sprunganlage, die Sprintbahn und der Kraftraum.

                                                                                                                                                         6

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                                                                                                         Schnitt Sprunggrube 1:200                           Schnitt 60m-Bah

Das Projekt – die Fakten
Objekt: Indoor-Sprint- und Sprunganlage mit Kraftraum, Berufsschule Aarau       BSA
                                                                    Schnitt Sprunggrube 1:100             Schnitt 60m-Bahn 1:100                     Schnitt Garderoben 1:

Standort: Aarau (AG)
Fertigstellung: 2017
Bauherrschaft: Einwohnergemeinde der Stadt Aarau; Berufsschule Aarau
Architektur: Felber Widmer Schweizer Architekten SIA AG, Aarau
Holzbauingenieur: Schäfer Ingenieur AG, Dottikon (AG)
Holzbau: Schäfer Zimmerei AG, Dottikon
Baukosten: CHF 2,6 Millionen (BKP 2); CHF 705  0 00 (BKP 214)
Gebäudevolumen nach SIA 416: 4200 m3
Grundfläche nach SIA 416: 940 m2
                                                                    Schnitt Sprunggrube 1:200             Schnitt 60m-Bahn 1:200                     Schnitt Garderoben 1:
Verwendete Materialien: BSH GL24h Fichte: 60 m3; DUO C24: 30 m3; Dreischicht-
platten: 26 m3; Rauspundschalung: 850 m2; Fassadenschalung: 900 m2
                                                                                                                                          8

                                    Schnitt Sprunggrube 1:100                   Schnitt 60m-Bahn 1:100   Schnitt Garderoben 1:100
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     Schmelzpunkt
     > 1000 °C                      Schnitt Sprunggrube 1:200                   Schnitt 60m-Bahn 1:200   Schnitt Garderoben 1:200

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     www.flumroc.ch/1000grad                                                                                                            Schnitte 1:100 / 1:200
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                                                                                                                                        Vordere Vorstadt 8     -     5000 Aarau
LEBENS.RAUM

SPRUNG INS KÜHLE NASS
In Riehen ist ein Naturbad entstanden, das trotz klingendem Namen des Architekturbüros ganz schlicht daherkommt.
Denn die Frage der Architekten, was man für eine Badi braucht, war einfach zu beantworten: Sonne, Wasser und
etwas Schatten. Text Helen Oertli | Fotos Iwan Baan, Pirmin Jung Ingenieure, Herzog & de Meuron
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                1 Mit Schwung vom Sprungturm: Helles Lärchenholz, Wasserpflanzen und
                   grüner Rasen dominieren das Bild des Naturbads – von buntem Plastik
                   keine Spur.
                2 Die trapezförmige Anlage liegt zwischen der Wiese – einem Zufluss des
                   Rheins – und einem Rebberg gleich an der Grenze zu Deutschland. Zur
                   Strasse hin wird das Bad von einer hölzernen Umfassungswand abge-
                   schirmt. Der Blick in die Auenlandschaft ist frei.

                                      Die Elbphilharmonie in Hamburg, der Ro-
                                      che-Turm in Basel oder das Bird’s Nest in Pe-
                                      king: Ist die Rede vom Architekturbüro Her-
                                      zog & de Meuron, hat man die grossen Bau-
                                      projekte vor Augen. Geradezu unspektakulär
                                      ist im Vergleich dazu das Naturbad Riehen.
                                      Keine programmatische Idee, sondern eine
                                      simple Frage stand zu Beginn des Entwurfs:
                                      «Wie will man heute baden?» Gleich viermal
                                      haben sich die Architekten mit dieser Frage
                                      beschäftigt. Nachdem Jacques Herzog und
                                      Pierre de Meuron 1979 – kurz nach der Grün-
                                      dung ihres Büros – den Wettbewerb für den
                                      Bau des Freibads ins Riehen gewannen, folg-
                                      ten verschiedene Entwürfe. Die ersten drei
                                      Projekte wurden verworfen. Grund dafür sei
                                      hauptsächlich die Lage der Badi im Gebiet der
                                      Zollfreien Strasse gewesen, so berichtet das
                                      «Jahrbuch z’Rieche». Die Pläne für eine Di-
                                      rektverbindung zwischen Lörrach und Weil
                                      wurden seit den 1950er Jahren diskutiert und
                                      deshalb die Projekte für einen Neubau immer
                                      wieder abgeschmettert. Erst als 2007 die alte
                                      Badi abgerissen und der Standort für das
                                      neue Bad verlegt wurde – direkt an die Wiese,
                                      einen Zufluss des Rheins – erhielten die Bas-
                                      ler Architekten erneut den Auftrag, ein Frei-
                                      bad für Riehen zu bauen. «Im Büro nannten
                                      wir das Projekt liebevoll ‹s Bedli›, schliesslich
                                      begleiteten uns die Pläne schon 35 Jahre»,
                                      sagte Pierre de Meuron anlässlich der Eröff-
                                      nung des Naturbades. Sechs Jahre dauerte
                                      die Projektplanung und Ausführung, 2014
  1
                                      wurde das Bad fertiggestellt.
LEBENS.RAUM

Mit den ursprünglichen Entwürfen hat die fi-     ein naturnahes mit biologischem Filterkreis-       sich Pirmin Jung, Geschäftsführer von Pirmin
nale Ausführung nicht mehr viel gemein. Die      lauf vor. Und lösten damit ein Politikum im Dorf   Jung Ingenieure AG, der das Projekt begleitet
geometrischen, einzelnen Schwimmbecken           aus. Doch nach einigem Hickhack entschieden        hat. Detailausbildungen wurden zuerst im
aus den früheren Plänen mutierten zu einem       die Riehener Bürger bei einer Gemeindeab-          CAD konstruiert und dann anhand von Mo-
grossen Badesee, der den Nichtschwimmer-         stimmung zugunsten des naturnahen Bads.            dellen im Originalmassstab überprüft. Kon-
bereich, das Schwimmer- und das Sprungbe-                                                           struktionen wurden manchmal zwei, drei Mal
cken vereint. Keine funktionale Sporteinrich-    HANDWERKLICHES GESCHICK GEFORDERT                  ausprobiert, bis eine Lösung gefunden war,
tung: Das Naturbad orientiert sich vielmehr an   Eine hölzerne Umfassungswand schirmt die           die formal und statisch passte – teils machte
den zeitlosen, einfachen Basler Rhein-           Badenden von Lärm und Blicken von der an-          es nur ein Zentimeter mehr oder weniger aus.
schwimmbädern. «Früher stand eher der            liegenden Strasse und den benachbarten Pri-        «Was für die Statik richtig war, die Dimension
sportliche Aspekt im Vordergrund, heute soll     vatgrundstücken ab. Von aussen ist es ein          oder eine Spreizung, war häufig auch formal
Baden auch ein Naturerlebnis sein», begrün-      flacher Bau, unauffällig für den vorbeifahren-     die richtige Entscheidung.» Dass der Bau nun
det der Architekt den Wandel. Deshalb schlu-     den Autofahrer. Doch hinter den schlichten         so einfach daherkommt, ist für Jung die Kunst
gen die Architekten der Gemeinde Riehen          Strukturen steckt einiges an Raffinesse. «Die      der guten Architektur. Weil einfache Lösun-
statt eines konventionellen Bads mit mechani-    Architekten haben sich intensiv mit dem Ma-        gen, wenn sie denn vorliegen, völlig klar und
sierter und chemischer Wasseraufbereitung        terial Holz auseinandergesetzt», erinnert          richtig erscheinen.

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Inmitten der trapezförmigen Anlage mit 6000            Dachs. In drei Ausbuchtungen findet sich               Wand hin vereinenden Streben gebildet wird.
Quadratmeter Fläche bildet der Badesee den             Platz für die Duschen. Zum Eingang hin ent-            Die Spreizung der Gabelung wurde mehrfach
Mittelpunkt. Ein Oval, von Pflanzen umgeben,           wickelt sich die Umfassungswand zum                    anhand eines Modells überprüft, bis die fi-
in das drei hölzerne Stege führen. Wer mit             Hauptgebäude mit Kasse, Garderobe und                  nale Lösung gefunden war. Auf der CNC-Ma-
mehr Schwung ins kühle Nass will, nimmt den            Café. Über eine Treppe gelangt man aufs                schine konnte der schmale Winkel an den
Weg über den Sprungturm oder die Rutsch-               Dach zur Sonnenterrasse. Im Vorderdachbe-              Streben passgenau gefräst werden.
bahn. Daneben liegt das Planschbecken für              reich des Hauptgebäudes sind wegen den
die Kinder unter einem weiten Sonnensegel.             grossen Spannweiten Stahlträger in die Holz-           Aus einem rohen Holzelement und dem auf-
Nirgends ist grellbunter Kunststoff zu sehen,          konstruktion integriert. Die Pfosten der Um-           liegenden, leicht konisch geformten Latten-
sondern helles Lärchenholz, Kies, grüner Ra-           fassungswand sind mit Stahlprofilen im Be-             rost ist die Umfassungswand gebildet. Die
sen und Wasserpflanzen. Zur Wiese hin ist              tonfundament eingespannt.                              Fassade mit Stülpschalung wurde nach dem
das Bad nur durch eine niedrige Hecke be-                                                                     Aufrichten einfach daran eingehängt. Die
schränkt, die den Blick auf die Auenland-              Das pultartige Dach der Umfassungswand                 Stülpschalung ist von aussen unsichtbar ver-
schaft frei gibt. Die breite Bank entlang der          liegt auf schrägen Sparren auf. Auf der Aus-           schraubt, was anspruchsvoll war für die Zim-
Umfassungswand bietet Liegeflächen unter               senseite werden die Sparren mit einem Bug              merleute. Ebenso die vielen runden Formen
dem Schattenwurf des weit auskragenden                 versteift, der als Gabelung von zwei sich zur          entlang der Holzwand und der Liegeflächen.

3 Schatten finden die Badegäste an heissen Sommertagen unter dem weit auskragenden Dach.
4 Das pultartige Dach der Umfassungswand liegt auf schrägen Sparren auf, die auf der Aussenseite von einer Gabelung gehalten werden.

                                                                                                                                                             4
LEBENS.RAUM

«Der Anspruch der Architekten an die Quali-
tät war hoch und grosses handwerkliches               Das Projekt – die Fakten
Geschick gefordert», erzählt Eduard Brändli,          Objekt: Naturbad Riehen
der für PM Mangold das Bauprojekt geleitet            Standort: Riehen (BS)
hat. Dem Projektleiter und den Zimmerleuten           Bauherrschaft: Gemeindeverwaltung Riehen
machte es Freude, auf hohem Niveau zu ar-             Architektur: Herzog & de Meuron, Basel
beiten und zu so einem Resultat beizutragen.          Holzbau: PM Mangold Holzbau AG, Ormalingen (BL)
Auch bei der Wahl des Holzes wurde Wert               Holzbauingenieur: Pirmin Jung Ingenieure AG, Rain (LU)
auf die Qualität gelegt. An unterschiedlichen         Baukosten: Montagebau in Holz CHF 1 250 000
Objekten wurde die Verwitterung von ver-              Auszeichnung: Prix Lignum Region Nord (2015), IOC/IAKS
schiedenen Holzarten beobachtet. Das Frei-            Award Gold (2015)
bad ist mitten in einem Wasserschutzgebiet,           Gebäudevolumen: 1127 m3
weshalb das verbaute Holz nicht behandelt             Geschossfläche: 324 m2
sein darf. Die Wahl fiel dann auf die Lärche,         Bodenbeläge: Lärche 1400 m2
weil die Holzart die Anforderung an die Dau-          Wandbeläge: Stülpschalung Lärche 720 m2, Dreischichtplatte Lärche 700 m2
erhaftigkeit erfüllt und schön altert – bis sie       Dach: Dreischichtplatte Lärche 1 200 m2
dann silberfarben vergraut.

ERSTE-HILFE-SET MIT EXTRA PINZETTEN
Sägerau, fast schroff ist die Stülpschalung der
Umfassungswand von aussen. Innen, wo man
in der Badekleidung mit blossem Rücken an
das Holz lehnt, sind die Dreischichtplatten
glatt geschliffen. Die Lärche für die Fassade
stammt aus dem heimischen Alpenraum, das
Konstruktionsholz aus der Schweiz. Für den
Boden wählten die Architekten sibirische Lär-
che, die wenig haart, damit die nackten Fuss-
sohlen unversehrt bleiben. Weder in der gefor-
derten Menge noch Qualität wäre das Holz aus
dem heimischen Raum verfügbar gewesen.

Das Erste-Hilfe-Set der Bademeister mus-
ste trotz feinjährigem Holz mit zusätzlichen
Pinzetten aufgerüstet werden. «Bei den
Fangspielen auf dem Holzboden holen sich          seraufbereitung. Im Regenerationsbereich        nung geht an Freizeitanlagen, die Nach-
die Kinder immer wieder mal einen Splitter»,      wird «abgebadetes» Wasser durch einen           haltigkeit, eine klare Funktionalität und eine
erzählt der Chefbademeister Roger Wyden.          Bodenkörper mit Wasserpflanzen geleitet         aussergewöhnliche Architektur miteinan-
Die Gäste stören sich kaum daran. Es gehört       und Mikroorganismen eliminieren alle            der in Einklang bringen. Und 2015 erhielt das
einfach dazu im Riehener Naturbad. Von den        Keime. Diese biologischen Wasserklärbe-         Naturbad den Prix Lignum für die Region
Badegästen hört der Bademeister immer             cken sind am Hang auf der anderen Seite der     Nord.
wieder, er habe den schönsten Arbeitsplatz        Strasse als kaskadenartige, bepflanzte Fil-
der Schweiz. «Hier drinnen ist man weg von        terterrassen eingebettet. Sorgte der Ent-       Von Mitte Mai bis Mitte September dauert
allem, der Blick verliert sich in der Weite der   scheid für ein naturnahes Bad während der       jeweils die Badesaison in Riehen. Auf 2000
Auenlandschaft, am Wasser hört man die            Projektierung für hitzige Diskussionen,         Besucher täglich ist das Bad ausgelegt. Seit
Frösche quaken oder sieht Molche vor-             schätzen heute die Badegäste das weiche,        der Eröffnung haben 220 000 Gäste das Bad
beischwimmen.» Die Reinigung des Natur-           chemiefreie Wasser.                             besucht. «Einige Gäste reisen von weit her
bades funktioniert komplett anders als bei                                                        an, weil sie sich für die Architektur des Bades
herkömmlichen Freibädern mit chemischen           Das Naturbad Riehen wurde mit gleich zwei       interessieren,» erzählt der Bademeister Wy-
Zusätzen. Die Wasseraufbereitung erfolgt          Preisen ausgezeichnet. Der Gold Award           den. Doch die meisten Besucher kommen ins
rein ökologisch durch biologisch-mecha-           wurde dem Bad vom Internationalen Olym-         Freibad, weil es hier Wasser, Sonne, etwas
nische Prozesse. Das Schwimmbad ist dazu          pischen Komitee IOC und von der Internatio-     Schatten und knusprige Pommes gibt – eine
in zwei Nutzungsbereiche gegliedert: einen        nalen Vereinigung für Sport- und Freizeitein-   Oase eben. herzogdemeuron.com, naturbad-
Bereich fürs Baden und einen für die Was-         richtungen IAKS verliehen. Die Auszeich-        riehen.ch, pirminjung.ch, pm-holzbau.ch

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5 Schlicht und funktional präsentieren sich die Duschbereiche innerhalb der Umfassungswand.
6 Eingang in die Oase: Handwerkliches Geschick war bei den runden Formen von Wand und Bodenrosten gefordert.

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LEBENS.RAUM

ZURÜCKGERUDERT ZUM HEIMATSTIL
Ein Jahrhundert geht an keinem Bauwerk spurlos vorbei. Beim Bootshaus des Solothurner Ruderclubs kamen so manche An- und Umbauten zusammen.
Fehlender Komfort und die baufällige Substanz störten die Sportler. Rückbesinnung auf das Original kann da eine Lösung sein. Die Architekten ruderten
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mit ihrem Konzept zurück zum ursprünglichen Heimatstil. Auch weil es die Vorgaben verlangten. Text Sandra Depner, Phalt Architekten | Fotos Felix Gerber
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LEBENS.RAUM

Eine warme Dusche und ein beheizter Raum           so manch fehlenden Komfort.» Von Däniken        neue Holzbau mit Betonfundament weist die-
– für viele ist das eine Selbstverständlichkeit.   erinnert sich gut daran, wie der Zustand des    selben Dimensionen auf wie das einst im Hei-
Nicht so bei alten Gebäuden, die nicht mehr        Bootshaus vor dem Umbau war. Im Sommer          matstil erbaute Bootshaus. Den Ersatzneu-
dem heutigen Standard entsprechen. Doch            beispielsweise, wenn die Ruderer ihre Trai-     bau führte das Team von Phalt Architekten
für Dinge, die man liebt, nimmt man auch Un-       nings auf der Aare absolviert hatten und sich   gemeinsam mit Späti Holzbau aus. Die Ingeni-
annehmlichkeiten in Kauf. So wie Peter von         nach einer erfrischenden Dusche sehnten,        eurleistung erbrachte das Büro Makiol Wie-
Däniken. Seit mehr als 40 Jahren ist der Solo-     erwartete sie eine tropisch-warme Garde-        derkehr.
thurner ein begeisterter Ruderer. Wenn er          robe. Der Dachstock, so erzählt der ehema-
nach einer frostigen Ruderfahrt ins Boots-         lige Präsident des Solothurner Ruderclub, sei   Der Solothurner Ruderclub wurde 1910 ge-
haus des Solothurner Ruderclubs zurück-            weder beheizt noch isoliert gewesen.            gründet. Ein erstes, einfaches Bootshaus
kehrte, erwarteten ihn ebenso frostige                                                             entstand 1911. Bereits 1919 musste dieses
Räumlichkeiten. «In der Garderobe war es im        WIE FRÜHER – NUR BESSER                         wegen Platzmangel einem grösseren Neu-
Winter eiskalt», erzählt das Ehrenmitglied         All das gehört der Vergangenheit an. Seit       bau weichen. Charakteristische Merkmale
des Ruderclubs. «Aber da mussten wir               dem Frühjahr 2017 bietet das Bootshaus des      wie das steile Walmdach sowie die reprä-
durch», sagt er und lacht. «Einfach ein Hand-      Solothurner Ruderclubs einen Komfort und        sentative, über die Aare herausragende Al-
tuch um die Hüfte, raus aus der Garderobe,         eine entsprechende Infrastruktur, die den       tane des Kopfbaus und das schlanke, lang
schnell die Treppe hinunter und ab unter die       Bedürfnissen der Ruderer gerecht werden –       gezogene Volumen des Bootslagers zeichne-
Dusche. Der Blick auf die Aare entschuldigte       und all das im ursprünglichen Gewand. Der       ten diesen im Heimatstil errichteten Holzbau

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                                                        aus. Spätere bauliche Veränderungen verun-              Deckleisten den langen Baukörper und ver-
                                                        klärten die ursprünglich ausgewogene Ge-                leihen der Aussenhülle eine starke Tiefen-
                                                        stalt. Infolge des schlechten Bauzustands               wirkung. Die für den Heimatstil typische Far-
                                                        und der gestiegenen Anforderungen des Ru-               bigkeit adaptierte das Architekturbüro und
                                                        derclubs wurden die Phalt Architekten 2015              setzte sie verfeinert um. Die schmalen, hell
                                                        mit der Erneuerung des Bootshauses beauf-               gestrichenen Deckleisten wurden durch
                                                        tragt. Zusätzliche Nutzflächen konnten auf-             breite Holzschalungen im Rhythmus der da-
                                                        grund der baurechtlichen Vorgaben und der               hinterliegenden Holzstützen ergänzt. Sie prä-
                                                        Lage in der Freihaltezone nur innerhalb des             gen im Kontrast zu der dunkleren Holzscha-
                                                        bestehenden Volumens generiert werden.                  lung und den neuen Öffnungen die äussere
                                                                                                                Erscheinung. Um die Wirkung der Räume zu
                                                        Dank dem Absenken des Bodens der Boots-                 stärken und um der Anforderung der Bau-
                                                        halle und der Optimierung der Aufbauhöhen               herrschaft nach einer unprätentiösen und
                                                        der Konstruktion konnte das Dachgeschoss                robusten Materialisierung gerecht zu wer-
                                                        nutzbar gemacht, die geforderten Räume                  den, wurde der Innenausbau bis auf die
                                                        konnten innerhalb des bestehenden Volu-                 Nasszellen und den Bodenbelag der Gardero-
                                                        mens organisiert und störende Anbauten                  ben mit einem einzigen Material ausgeführt:
                                                        entfernt werden. Bis auf die Fundation aus              gelaugte und geseifte Dreischichtplatten.
                                                        Stahlbeton und den bestehenden Stahlbau
                                                        über der Aare ist das Bootshaus als Holzbau
                                                        konzipiert. Dieser wurde aufgrund der sehr
                                                        kurzen Bauzeit zwischen September 2016
                                                        und April 2017 von Späti Holzbau teilweise
                                                        vorfabriziert.

                                                        Fünf liegende Schleppgauben ergänzen die
                                                        nordseitige Dachfläche des Bootshallen-                       Die Fakten
                                                        trakts. Sie sorgen für die natürliche Belich-                 Baukosten: CHF 2,1 Millionen
                                                        tung und Belüftung des Dachraums. Die                         Gebäudevolumen: 2104 m3
                                                        Längsfassaden wurden partiell geöffnet, um                    Bruttogeschossfläche: 597 m2
                                                        Ein- und Ausblicke in die Bootshalle zu ge-                   Verwendetes Holz: Fichte / Tanne 128 m3
                                                        währen. Die Fensterelemente aus Lochblech                     inklusive Ständerholz der Innenwände;
                                    1                   rhythmisieren zusammen mit den breiten

1 Vom Achter bis zum Urgestein: Im Bootslager stapeln sich die Ruderboote. Das älteste ist ein Zweier von 1932, das schwerste ein Achter mit 100 Kilogramm.
2 Das Erdgeschoss im Grundriss: Im Bootslager ist das Betonfundament sichtbar. Die Aussenwände sind als Holzfachwerk mit Stützen, Riegel und Streben konzipiert.
    Im Kopfbau befinden sich der Gemeinschaftsraum mit Küche sowie der Zugang zur Altane, die mit Grill und Sitzplätzen an warmen Sommertagen zum Verweilen einlädt.

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LEBENS.RAUM

Wenn Peter von Däniken heute zum Rudern
antritt, dann mit deutlich mehr Komfort. Auf
Erdgeschossebene gelangt er direkt in die
lang gezogene Bootshalle. Durch die geloch-
ten Fensteröffnungen dringt warmes Licht
nach innen, LED-Röhren an der Decke erhel-
len den Raum zusätzlich. An den Wänden lie-
gen die eleganten schmalen Ruderboote in
ausziehbaren Regalen übereinander. Auch an
der Decke finden sich entsprechende Hänge-
vorrichtungen für kleinere Boote.

Je nach dem, was von Däniken vorhat, wählt
er sein Ruderboot: in Gesellschaft mehrerer
Ruderkameraden lohnt sich der Achter – 17
Meter lang und 100 Kilogramm schwer. Deut-
lich kürzer, aber nicht minder beeindruckend
ist das älteste Boot, ein Zweier in Klinkerbau-
weise von 1932. Hier im Lager ist auch die                                                         3

betonierte Bodenplatte mit Streifenfunda-
tion zu sehen, auf der der Holzbau steht. Die
Aussenwände sind als Holzfachwerk mit
Stützen, Riegel und Streben konzipiert. Die
Aussenwände des Clubhauses hingegen sind
in Holzrahmenbauweise. Die Decken beste-
hen aus Rippenplattenelementen in Rahmen-
bau. Bei der Dachkonstruktion handelt es
sich um ein Pfettendach mit liegendem
Dachstuhl.

TROCKENÜBUNGEN UNTER DEM DACH                     niken liegt bei 10 km/h. Nach jedem Training
Sobald das Boot aus dem Regal gehievt ist,        versorgt der ehemalige Geometer das Boot,
muss Peter von Däniken nur noch wenige            die Ruder und das übrige Equipment wieder
Meter vor dem Bootshaus überwinden, bis           im Lager. Dann führt ihn der Weg direkt ins
eine Rampe den Weg auf die Aare ebnet.            Dachgeschoss. Hier können Trockenübun-
«Wir sind berüchtigt», erzählt der heute          gen gemacht werden: Der Mehrzweckraum
70-Jährige und schmunzelt. Berüchtigt für         ist mit einigen Ergometern ausgestattet –
nächtliche Ausflüge auf der Aare. Früher          Trainingsgeräte, die die Bewegung beim Ru-
wurde offiziell im Oktober der Winterbetrieb      dern simulieren. «Ausdauer ist wichtig.
eingestellt. Zum Abrudern ging es dann mit        Aber nicht zu vergessen ist die Koordina-
den Ruderbooten auf der Aare nach Altreu          tion. Rudern ist ein komplizierter Bewe-
zum Nachtessen. Zu später Stunde und in           gungsablauf, der Beine, Oberkörper und
Dunkelheit traten die Solothurner Ruderer         Arme braucht», erklärt von Däniken.
dann die letzte Fahrt der Saison an. Heute ist
das natürlich nicht mehr so, der traditionelle    Nach dem Training kann sich Peter von Däni-
Schlussabend mit Gnagi, also Schweinefüs-         ken heute tatsächlich auf eine warme Du-
sen auf dem Teller, findet statt, aber der        sche freuen, die direkt mit der Garderobe
Winterbetrieb geht weiter. Die Winter sind        verbunden ist. Die Garderoben sind ge-
milder, das Equipment besser und resisten-        schlechtergetrennt organisiert und werden
ter – und die Garderoben mittlerweile be-         modernen Ansprüchen gerecht. Den Ruderer
heizt dank der Erdgasheizung im Unterge-          erwartet ein lang gezogener, heller Raum, be-
schoss. Auch auf der Aare gilt wie auf allen      heizt und mit massgefertigten Einbauschrän-
Wasserstrassen ein Tempolimit. Es liegt bei       ken aus Holz für die Wertsachen. Lukarnen
15 km/h. Ein gutes Training für Peter von Dä-     lassen Tageslicht eindringen. Die Phalt Archi-

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3 Das Obergeschoss im Grundriss: Unter dem Pfettendach mit liegendem Dachstuhl befinden sich die beiden Garderoben mit Nasszellen
   und der Mehrzweckraum.
4 Die neuen Garderoben mit Nasszelle stechen hervor: Der kräftig blaue Kunststoffbelag verbindet die Umkleide mit der Nasszelle.
5 Der Innenausbau aller Räume setzt auf eine natürliche und dezente Materialsprache aus gelaugten und geseiften Dreischichtplatten
   – wie auch hier im Mehrzweckraum, der zum Training im Trockenen genutzt wird.

                                                                                                             Das Projekt
                                                                                                             Objekt: Bootshaus des Solothurner
                                                                                                             Ruderclubs, Ersatzneubau
                                                                                                             Standort: Solothurn
                                                                                                             Fertigstellung: 2017
                                                                                                             Bauherrschaft: Solothurner Ruderclub
                                                                                                             Architektur: Phalt Architekten AG,
                                                                                                             Solothurn/Zürich
                                                                                                             Holzbauingenieur: Makiol Wiederkehr AG,
                                                                                                             Beinwil am See (AG)
                                                                                                             Holzbau: Späti Holzbau AG, Bellach (SO)
                                                                                                   5
LEBENS.RAUM

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6 Ein Kopfbau mit Ausblick: Wer den Clubraum des Bootshauses betritt, gelangt weiter zur Altane mit Blick auf die Aare.
7 Der Fassadenschnitt im Detail.

tekten AG setzte auf eine starke Farbsprache            Grillieren ein, zum Entspannen und Abschal-             liegt, mussten die Vorgaben gemäss dem Bun-
mit dem hellen und warmen Braun des Fich-               ten. Dass die Solothurner Ruderer heute nach            desgesetz über die Raumplanung (RPG) einge-
tenholzes an Wand und Schränken und dem                 wie vor vom Bootshaus ungestört auf die Aare            halten werden. Hier kommt der Artikel 24 be-
kräftigen Blau, das sich vom Boden in der               blicken dürfen, haben sie den Architekten und           treffend Ausnahmen für Bauten und Anlagen
Garderobe bis in die Nasszelle zieht – ein fu-          Ingenieuren zu verdanken. Denn die mussten              ausserhalb der Bauzonen zum Tragen.» Des
genloser Polyurethanbelag. Die Toiletten be-            sich an strenge Vorschriften halten, um einen           Weiteren ist das Bootshaus im Ortsbildschutz-
finden sich jetzt neu auch auf der Ebene der            Ersatzneubau an dieser Stelle zu realisieren,           inventar als erhaltenswert klassiertes Ge-
Garderoben im Dachgeschoss. Das war zuvor               wie Architekt Mike Mattiello erläutert: «Die            bäude eingetragen. Die Bedeutung für das
nicht so. Sie lagen wie auch die Gemein-                Bauparzelle befindet sich in der Freihaltezone.         Ortsbild durfte mit den geplanten baulichen
schaftsduschen in dem kleinen Anbau an das              Diese dient gemäss § 43 des Bau- und Zonen-             Massnahmen nicht wesentlich und insbeson-
Bootslager ausserhalb des Clubhauses.                   reglements (BZR) dem Schutz und Erhalt von              dere nicht nachteilig verändert werden.
                                                        Natur- und Erholungsräumen sowie dem Land-
NACH DEM TRAINING KOMMT DAS VERGNÜGEN                   schaftsschutz.» Gemäss § 44 BZR besteht in              Kein Wunder also, dass das Bootshaus heute,
Nach einer anstrengenden Ausfahrt auf der               der Freihaltezone grundsätzlich ein Bauver-             ein Jahrhundert später, in seinem ursprüngli-
Aare kann Peter von Däniken zum gemütlichen             bot. Mit einer Ausnahme, wie der Architekt              chen Heimatstil mit denselben Dimensionen
Teil übergehen – im Kopfbau. Denn hier befin-           erklärt: «Bestehende Bauten und Anlagen                 auftritt. Charakteristische Merkmale wie das
det sich der Clubraum mit einer grosszügigen            können erneuert, teilweise geändert und an-             steile Walmdach sowie die repräsentative,
Küche. Auch diese ist massgefertigt aus Fichte          gemessen erweitert werden. Es darf also ge-             über den Fluss herausragende Altane des
und passt zur Materialisierung von Wand, De-            baut werden – aber unter einer Bedingung:               Kopfbaus und das schlanke Volumen des
cke und Boden aus Dreischichtholz. Wenn der             Der Schutzzweck wird dadurch nicht beein-               Bootslagers zeichneten den Bau aus. All diese
Ruderer den Clubraum durchquert, kommt er               trächtigt (§ 45 Abs. 1 BZR). Damit aber nicht           Elemente finden sich in dem Neubau heute
zum wohl schönsten Ort des Bootshauses: die             genug, sagt Mike Mattiello: «Da der Kopfbau             wieder. holzbauing.ch, phalt.ch,
Altane, die auf die Aare ragt. Der überdachte,          auch noch deutlich in den Gewässerraum der              spaeti-holzbau.ch                       1:10 i+
vor Wind und Wetter geschützte Ort lädt zum             Aare ragt und somit ausserhalb der Bauzone                                                              (Reproduktionsgrösse 15–5%)

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                                                                                                                                  h | Tel.
                                                                                                                      fisolan.c
 1   Dachaufbau Dachgaube                        3    Bodenaufbau Garderobe                                fisolan@
Muldenschiebeziegel MS95 Gasser Ceramic         Fugenloser PU-Belag

                                                                                                   DÄMMEN MIT
Ziegellattung, Konterlattung 6 cm / 6 cm        Fermacell Powerpanel TE 2,5 cm
Unterdachfolie (diff.-offen)                    Trittschalldämmung 1 cm
Weichfaserplatte mit N+K 3,5 cm                 Rippenplatte 4,5 cm

                                                                                                   SCHAFWOLLE
Dachkonstruktion 20 cm                          Rippe 26 cm
Wärmedämmung zw. Konst. 20 cm                   Wärmedämmung 26 cm
Dampfbremse                                     DSP geschraubt 1,9 cm
Lattenrost 3 cm
DSP Fichte 1,9 cm                                                                                  Abbau von Formaldehyd
                                                                                                   Wohngifte wie Formaldehyd werden
 2    Wandaufbau Fassade (Bootshalle)            4    Wandaufbau gegen Erdreich (Bootshalle)
                                                                                                   in der Schafwollfaser abgebaut.
Ikonische Holzleisten sägeroh vertikal 2,4 cm   Schwarzanstrich
Holzschalung sägeroh vertikal 2 cm              Filterplatte                                       Einfach einzubauen
Horizontallattung 6 cm / 6 cm                   Beton 35 cm                                        Dämmplatten sind formstabil und
Tragstruktur 20 cm (Holzstützen, HEB200)        Bodenaufbau: Monobeton 25 cm,                      erlauben ein effizientes Verlegen.
Betonsockel 32 cm                               Magerbeton 5 cm
                                                                                                   Dämmvliese eignen sich beim
                                                                                                   Sanieren von Holzbauten.
                                                                                                   Einbaumöglichkeiten
                                                                                                   Dachisolation, Decken, Böden,
                                                                                                   Holzwände zwischen und auf den Dachsparren.
                                                                                                   Preis Bestes Preis-/ Leistungs-
                                                                                                   verhältnis in der Schweiz.
                                                                                                   FISOLAN AG | fisolan@fisolan.ch
                                                                                                   Biglenstrasse 505 | CH-3077 Enggistein
AUS.GEZEICHNET

NACHHALTIGES SANIEREN
UND BAUEN IN DEN ALPEN
Die Schweiz und Liechtenstein haben mit «Constructive Alps 2017» den Architekturpreis für nachhaltiges Sanieren und Bauen in den Alpen
verliehen. Aus 261 Eingaben kürte eine internationale Jury die Preisträger und vergab vier Hauptpreise und sieben Anerkennungen. Die
herausragenden Holzbauten aus Österreich, Italien und der Schweiz stellen wir hier vor. Text Constructive Alps

                                                                                                                               Erster Preis: Volksschule Brand (2015)
                                                                                                                               Standort: Volksschule Brand, Brand (A)
                                                                                                                               Bauherrschaft: Gemeinde Brand
                                                                                                                               Architektur: ARGE Spagolla Zottele Mallin Archi-
                                                                                                                               tekten, Bludenz (A)
                                                                                                                               Holzbau: Zimmerei Müller, Brand
                                                                                                                               Baukosten: € 3,4 Mio.
                                                                                                                               Energiekennzahl: 10 kWh/m2a
                                                                                                                               spagolla.at, zottele-mallin.com
                                                                                                           Albrecht Schnabel

Zweiter Preis: MPreis St. Martin (2016)
Standort: St. Martin am Tennengebirge (A)
Bauherrschaft: MPreis Warenvertriebs GmbH, Völs (A)
Architektur: LP architektur, Altenmarkt im Pongau (A)
Holzbau: Holzbau Burgschwaiger, Schwarzsach (A)
Baukosten: € 1,4 Mio.
                                                                                                                                                                                  Albrecht Schnabel

Energiekennzahl: 41,8 kWh/m2a
lparchitektur.at

                                                                                  Zweiter Preis: Schaukäserei Kaslab’n (2016)
                                                                                  Standort: Radenthein (A)
                                                                                  Bauherrschaft: Genossenschaft Kaslab’n Nockberge, Radenthein (A)
                                                                                  Architektur: Hohengasser Wirnsberger Architekten, Spittal an der Drau (A)
                                                                                  Statik und Planung Holzbau: Holzbau Tschabitscher, Steinfeld (A)
                                                                                  Baukosten: € 2,1 Mio.
                                                         Christian Brandstätter

                                                                                  Energiekennzahl: 58 kWh/m2a
                                                                                  kaslabn.at

                                                                                  28 / 29
FIRST 01/2018

               Dritter Preis: Gemeinschaftszentrum Caltron (2015)
               Standort: Gemeinschaftszentrum, Caltron, Cles (I )
               Bauherrschaft: Comune di Cles
               Architektur: Mirko Franzoso, Cles
               Holzbau: F.lli Borghesi, Cles
               Baukosten: € 750  000
               Energiekennzahl: 14,8 kWh/m2a

                                                                                                                                                               Mariano Dallago
               mirkofranzoso.it

                                                                       Anerkennung: Arena Crap Gries (2015)
                                                                       Standort: Schluein, (CH)
                                                                       Bauherrschaft: US Schluein Ilanz (CH)
                                                                       Architektur: Krähenbühl Architekten, Ilanz (CH)
                                                                       Holzbauingenieur: Walter Bieler, Bonaduz (CH)
                                                                       Baukosten: CHF 1,35 Mio.
Ralph Feiner

                                                                       Energiekennzahl: 33 kWh/m2a
                                                                       kraehenbuehlarch.ch
                                                                             Ralph Feiner

                                                                                                                                                               Ralph Feiner

               Anerkennung: Cabane Rambert (2015)                                                   Anerkennung: Alp Glivers (2012)
               Standort: Crettaz Morez, Leytron (CH)                                                Standort: Sumvitg (CH)
               Bauherrschaft: Club Alpin Suisse, Bern (CH)                                          Bauherrschaft: Corporaziun d’alps Sumvitg (CH)
               Architektur: Bonnard Woeffray, Monthey (CH)                                          Architektur: Gujan + Pally Architekten AG, Curaglia (CH)
               Holzbau: Berrut Amédée SA, Collombey-Muraz (CH)                                      Holzbau: Bundi Robert, Surrein (CH)
               Baukosten: CHF 1,82 Mio.                                                             Baukosten: CHF 470  000
               bwarch.ch                                                                            gujanpally.ch

               Wanderausstellung
               «Constructive Alps» ist noch bis zum 25. Februar 2018 im Alpinen Museum in Bern zu sehen.
               Die Schau stellt die einzelnen Projekte vor. Weiteren Termine und Standorte sind online auf constructivealps.net/ausstellung/. 
BAU.WERK

                      43 Meter lang ist die Holztribüne der Raiffeisen
                      Arena Crap Gries. 500 Zuschauer finden dort
                      Platz. Das auskragende Dach wird von elf
                      Stützen getragen.

ANSTOSS AUF CRAP GRIES
Crap Gries, ein markanter dicker Stein, gab dem Fussballplatz in Schluein (GR) seinen Namen. Unumstösslich wie
der Stein im Namen ist auch der Erfolgswille der Sportler aus der Surselva. Ihr jüngster Coup ist die Raiffeisen Arena
                                                                          30 / 31
Crap Gries – ein imposanter Tribünenbau aus Holz. Text Dorothee Bauland | Fotos Ralph Feiner
FIRST 01/2018

                                  Es war keine einfache Zeit, damals im Jahr
                                  1942, als einige junge Burschen aus Schluein
                                  die Idee hatten, einen Fussballclub zu grün-
                                  den. Doch sie konnten ihre Gemeindeoberen
                                  überzeugen und durften eine kleine Lichtung
                                  in den Auenwäldern der Val da Schluein für
                                  ein Fussballfeld roden und ebnen. Ein mar-
Bauprojekt    RAIFFEISEN ARENA CRAP GRIES - USSI
                                  kanter, dicker Stein, rätoromanisch Crap
              SCHULEN / ILANZ
                                  Gries, gab dem Platz dort seinen Namen. Der
              1:200
                                  alte Standort wurde 1969 durch eine Rüfe
                                  zerstört – doch der Name blieb. Zunächst für
                                  das nahe gelegene neue Fussballfeld in den
                                  Rheinauen von Schluein, das 1975 eingeweiht
                                  wurde. Jetzt auch für das neue Tribünenbau-
                                  werk, direkt am Vorderrhein. Die Raiffeisen
                                  Arena Crap Gries trägt den dicken Stein
                                A
                                  heute ebenso selbstbewusst im Namen wie
                                  einst das historische Fussballfeld.

                                    TRIBÜNE FÜR 500 ZUSCHAUER
                                    Stets ist der Name Crap Gries auch ein Sym-
                                    bol für den unumstösslichen Glauben des
   B

                                    Fussballclubs an seinen Erfolg. 2002 ent-
                                    stand aus dem Zusammenschluss des US
                                    Schluein und des FC Ilanz die Uniun Sportiva
                                    Schluein Ilanz (USSI) – und damit der grösste
                                    Sportverein der Surselva mit rund 200 Mit-
                                    gliedern. Im Jahr 2013 stieg die erste Mann-
                                    schaft der USSI erstmals in die zweite Liga
                                A   auf, das ist die höchste Regionalliga. Ein wei-
                                    terer Meilenstein in der Vereinsgeschichte
                                A   war dann 2015 der Bau des neuen Clubhau-
                                    ses mit seiner markanten Holztribüne. Das
                                    aussergewöhnliche Bauwerk der Arena Crap
                                    Gries wurde 2017 für den renommierten Ar-
                                    chitekturpreis «Constructive Alps» nominiert
                                    und mit einem Anerkennungspreis ausge-
                                    zeichnet. Es lockte auch schon zweimal den
   B

                                    deutschen Bundesligisten Hamburger Sport-

                                    1 Das Dach kragt nach vorne fünf Meter über die
                                       Zuschauertribüne aus. Im rückwärtigen Bereich
                                       lehnt sich die Konstruktion an eine massive Wand.
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BAU.WERK

verein (HSV) zum Trainingslager nach Schlu-      warf er darum einen grosszügigen Tribünen-      von Weitem auf. Das massive, nicht verleimte
ein. Zudem war die neue Holztribüne schon        bau. Im Erdgeschoss des massiven Bauwerks       Fichtenholz für das Dach und die Tribünen-
Kulisse für ein «Länderspiel»: Das Team Aus-     befinden sich vier Umkleidekabinen, zwei        konstruktion stammt aus Graubünden. Es
tria spielte dort gegen die USSI. Ein sportli-   Mannschaftsduschen, die Schiedsrichterka-       musste frühzeitig geschlagen werden, damit
ches Ereignis, das sogar vom Fernsehsender       bine, die sanitären Anlagen sowie das Maga-     es bis zum Baubeginn austrocknen konnte.
ORF 1 übertragen wurde. 500 Zuschauer            zin und eine Garage. Das 43 Meter lange und     Mit den Holzbauarbeiten wurde die Coray
konnten den Spielern von der überdachten         13 Meter breite Bauwerk ist auf der Längs-      Holzbau AG aus Ilanz beauftragt. Das Unter-
Tribüne zujubeln. Das sind fast so viele wie     seite des Fussballplatzes, entlang der Stras-   nehmen mit seinen rund 20 Mitarbeitenden
das Dorf Schluein Einwohner hat.                 se positioniert und parallel zum Rhein ausge-   verfügt über eine eigene Abbundanlage und
                                                 richtet. Durch die mittige Setzung am Fuss-     war rund einen Monat mit der Vorfertigung
ARCHITEKT UND TORSCHÜTZE                         ballplatz und das lang gestreckte Gebäude-      der Holzbauteile beschäftigt. Die Aufrichte
Obwohl in der kleinen Ortschaft am Vorder-       volumen wird das Spielfeld von der Strasse      nahm dann drei Monate in Anspruch – nicht
rhein nur rund 590 Menschen leben, ist das       abgeschirmt. So kann sich die ganze Auf-        zuletzt weil diese teilweise in Fronarbeit er-
Stadion so gross wie jenes in Chur. Zu gross     merksamkeit der Zuschauer auf den Sport         folgte. Weitere vier Monate dauerten die
sei es aber nicht, findet Architekt Jan Berni,   und das Gemeinschaftserlebnis richten.          Ausbauarbeiten durch die freiwilligen Helfer.
der bei der USSI als Torschütze auf dem Platz    «Diese Idee wird durch die differenzierte       Von Anfang an stand fest, dass für den Bau
steht und das Stadion zusammen mit Archi-        Materialisierung der Fassaden zusätzlich        nicht nur nachhaltige Materialien aus der Re-
tekt Georg Krähenbühl projektierte: «Bei ei-     verstärkt», erläutert Architekt Georg Krä-      gion verwendet werden sollen, sondern dass
nem Kinderturnier sind schnell einmal 450 bis    henbühl: «Eine archaisch wirkende Hülle ge-     auch auf das fachliche Wissen der Ver-
500 Zuschauer dabei.» Und auch wenn die          gen die Strasse, den Fluss und das nahe Kies-   einsmitglieder, deren Familien und der loka-
Mannschaft der zweiten Liga spielt, kämen        werk und eine filigran wirkende Holzkon-        len Unternehmungen gesetzt wird. Das Ma-
zahlreiche Sportfans aus der ganzen Region.      struktion zum Fussballplatz hin.»               terial für das Betonfundament wie auch für
Als Fussballspieler der US Schluein Ilanz                                                        den Kalkputz wurde vom angrenzenden Kies-
weiss Architekt Jan Berni, was die Aktiven       MASSIVE FICHTENHOLZTRÄGER                       werk bezogen. Ein geschlossenes Einstein-
brauchen und die Zuschauer wünschen. Für         Das Stadion mit seiner imposanten Holzkons-     mauerwerk (U-Wert 0,23 W/m2 K) bildet das
den Spielfeldrand der Arena Crap Gries ent-      truktion aus einheimischem Holz fällt schon     Rückgrat des Bauwerks, an das sich die Tri-

                                                                                                                                             2

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Bauprojekt     RAIFFEISEN ARENA CRAP GRIES - USSI
               SCHULEN / ILANZ
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       2 Der Blick in die Katakomben der Sportanlage bietet einen archaischen Materialmix aus Beton, Kalkputz und Holz.
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       3 Im Erdgeschoss teilt sich der 13 Meter breite Sportbau über die gesamte Länge in einen massiven rückwärtigen Teil und die Tribüne im vorderen Teil.
          Der Massivbau beherbergt Umkleidekabinen, Mannschaftsduschen, Schiedsrichterkabine, sanitäre Anlagen, Magazin und Garage.
                                                   Jan Berni & Georg Krähenbühl - Dipl. Architekten ETH SIA
       4 Im Obergeschoss ist das Vereinslokal mit Aussenbereich untergebracht. Die Tribünenkonstruktion wird von elf Holzstützen getragen.
                                               Via Centrala 2 - CH-7130 Ilanz - T +41 (0)79 372 13 32 - janberni@gmx.ch

       bünenkonstruktion anlehnt. Die elf Stützen              lich die Randzeiten mit Hilfe der Haustechnik            gewählt, dass möglichst viele Arbeiten

                                                                                                                                                                    B
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       sind mit einem Abstand von je 3,37 Metern               überbrückt werden. Im Winter wird das Ge-                durch die Vereinsmitglieder selbst ausge-
       positioniert, die Abstände der äusseren Stüt-           bäude nur temperiert. Im Obergeschoss, in                führt werden konnten. Die vielen Stunden, in
       zen sind mit 4,07 Metern etwas grösser. Bis             dem das Vereinslokal zum Verweilen einlädt,              denen die Clubmitglieder beim Bau Hand an-
       unter das Dach beträgt ihre Länge 7,15 Meter,           ist der Energieaufwand dank gut isolierender             legten, seien unzählbar und wertvoll, so Jan
       der Fussabdruck misst 52 auf 48 Zentimeter.             Materialien und optimaler Verschattung der               Berni. Selbstredend packte er bei der Fron-
       Der Querschnitt der Binder ist mit 36 auf 24            grossen Fensterflächen minimal. Speziell am              arbeit auch selbst mit an. So ist die Arena
       Zentimetern gleichbleibend, die Länge vari-             Vereinslokal ist die aussergewöhnliche                   Crap Gries in vielerlei Hinsicht nachhaltig:
       iert jedoch; der längste Binder misst 12,73             Akustikdecke aus Tannen-Stirnholz, die mit               einerseits durch die Verwendung von regio-
       Meter.                                                  Schafwolle als Akustikabsorber ausgestattet              nalen Materialien und die architektonische
                                          A

                                                               ist. Die Decke wurde in vielen Arbeitsstunden            Qualität des Gebäudes, andererseits durch
                                                                                                                                                    0   1   2   5

       Die Innenwände sind teils mit Backsteinmau-             durch die Clubmitglieder installiert. Aussen             die Vergabe der Arbeiten an lokale Unter-
       erwerk, teils in Holzständerbauweise reali-             ist das Dach mit Blech eingedeckt.                       nehmungen und nicht zuletzt auch durch die
       siert. In den Garderoben fallen die eigens für                                                                   Identifikation einer ganzen Region mit die-
       das Projekt gefertigten skulpturalen Brun-              6000 STUNDEN FRONDIENST                                  sem Gemeinschaftswerk. «Die Eigenleistun-
       nen und Lavabos aus Kieseln und Beton auf.              Dass Vereinsmitglieder ihren Fussballplatz in            gen der Vereinsmitglieder, die finanzielle
       Die Böden und Wände in den Mannschafts-                 Fronarbeit ausbauen und pflegen, ist durch-              Unterstützung aus den umliegenden Ge-
       duschen sind mit dem regionalen Valserstein             aus üblich. Bei diesem Projekt war das Aus-              meinden und die vielen privaten Sponsoren
       verkleidet. Eine Bodenheizung sorgt für an-             mass der Freiwilligenarbeit aber enorm: 6000             spiegeln diesen Gemeinschaftssinn ein-
       genehme Wärme; die Energieversorgung er-                Stunden ehrenamtlichen Arbeitsdienst ha-                 drücklich wider», so die Architekten. Ent-
       folgt durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe.                ben die Architekten Jan Berni und Georg
                                                                                            0   1   2        5
                                                                                                                        standen ist ein geschlossenes Ganzes, ro-
       Ziel war es, mit möglichst wenig Haustechnik            Krähenbühl eingeplant, angefangen von der                bust, ästhetisch anspruchsvoll und so
       auszukommen: Da das Gebäude nur vom                     Konzeption der Zimmermannsarbeiten mit                   brauchbar, dass auch grosse Mannschaften
       Frühling bis in den späten Herbst durch den             Nagel- statt Leimbindern bis hin zum Innen-              wie der HSV hier für ihre Trainingswochen zu
       Fussballverein genutzt wird, müssen ledig-              ausbau. Die Materialien wurden bewusst so                Gast sind.
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