Beantwortung der Anfrage - Land Salzburg
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Nr. 16-BEA der Beilagen zum stenographischen Protokoll des Salzburger Landtages (4. Session der 16. Gesetzgebungsperiode) Beantwortung der Anfrage der Abg. Dr.in Dollinger und Dr. Maurer an die Landesregierung (Nr. 16-ANF der Beilagen) – ressortzuständige Beantwortung durch Landeshauptmann Dr. Haslauer, Landeshauptmann- Stellvertreter Dr. Stöckl, Landesrätin Mag.a (FH) Klambauer, Landesrat DI Dr. Schwaiger und Landesrat Mag. Schnöll – betreffend den Salzburg Corporate Governance Kodex und Frauenförderung Hohes Haus! Zur Beantwortung der Anfrage der Abg. Dr.in Dollinger und Dr. Maurer betreffend den Salz- burg Corporate Governance Kodex und Frauenförderung vom 6. August 2020 erlauben sich die genannten Regierungsmitglieder, Folgendes zu berichten: Landesrätin Mag.a (FH) Klambauer: Zu den Fragen 1 bis 7: Frage 1: Hat sich die Zahl der Unternehmen, die den SCGK anwenden, seither verändert, wenn ja, wer kam warum weg? Frage 2: Gibt es weitere Unternehmen, die den SCGK laut Definition zwar 2019 anwenden hätten sollen, dies aber nicht taten, wenn ja welche? (Es wird um Auflistung der Unterneh- men samt Beteiligungshöhe des Landes und weiterer Beteiligter ersucht.) Frage 3: Kamen seit 2019 Unternehmen hinzu, die den SCGK nun auch anwenden, wenn ja welche? (Es wird um Auflistung der Unternehmen samt Beteiligungshöhe des Landes und wei- terer Beteiligter ersucht.) Frage 3.1.: Wie lautet die Beteiligungshöhe des Landes und weiterer Beteiligter bei der Salz- burger Verkehrsverbund GmbH? (Im Sinne der Vervollständigung der Anfrage Nr. 269 der 2. Session 16. GP wird um diese Nennung ersucht.) Frage 4: Gibt es im Sinne von Frage 2 und 3 weitere Unternehmen, die abgesehen von den neun genannten, bis zum 31. Dezember 2018 bei den Aufsichtsratsmitgliedern einen Frauen- anteil von 25 % erreichten? Frage 5: Gibt es im Sinne von Frage 2 und 3 weitere Unternehmen, die abgesehen von den neun genannten, bis zum 31. Dezember 2018 bei den Aufsichtsratsmitgliedern einen Frauen- anteil von 35 % erreichten? Frage 6: Welche dieser 22 (und etwaiger weiterer gemäß Frage 2 und 3) Unternehmen haben auch 2020 noch immer nicht bei den Aufsichtsratsmitgliedern einen Frauenanteil von 35 % er- reicht? Frage 6.1.: Wie sieht ihr konkreter Prozentwert derzeit aus? 1
Frage 7: Wie viele MitarbeiterInnen beschäftigen diese 22 (und etwaige weitere gemäß Frage 2 und 3 Unternehmen 2020 jeweils und wie viele Aufsichtsräte sind ihnen jeweils zugehörig? Diese Fragen fallen nicht in meine Ressortzuständigkeit. Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Stöckl: Zu Frage 1: Ja, die Zahl hat sich nach oben verändert. Es wurden seit der letzten Anfrage 2019 zwei neue Gesellschaften gegründet (Land Salzburg Projekt GmbH und die Salzburger Regionalstadtbahn Projektgesellschaft mbH), die beide den SCGK anwenden. Zu Frage 2: Bei allen Kapitalgesellschaften, in denen das Land Salzburg direkt oder indirekt Mehrheitseigentümer ist (somit mehr als 50 % der Kapitalanteile am Unternehmen hält), wurde der SCGK mittels Gesellschaftsbeschluss im Unternehmen zur Anwendung gebracht. Zu Frage 3: Ja, siehe auch Beantwortung Frage 1. Die Land Salzburg Projekt GmbH steht im 100%-igen Eigentum des Landes Salzburg. Die Salz- burger Regionalstadtbahn Projektgesellschaft mbH steht je zu 33,3 % im Eigentum des Landes Salzburg, der Stadt Salzburg und der Salzburg AG. Zu Frage 3.1.: Die Salzburger Verkehrsverbund GmbH steht im 100%-igen Eigentum des Lan- des Salzburg. Zu den Fragen 4 bis 6.1.: Zur besseren Übersicht wurde eine Tabelle mit den abgefragten Werten erstellt: grau = über 25 % Frauenanteil Prozentwert Frauenanteil im Aufsichtsrat Stand: Stand: 31.Dez.18 01.Sep.20 DomQuartier Salzburg GmbH 33,30% 33,30% Ferienregion Nationalpark Hohe Tauern GmbH kein AR 50% Gasteiner Alpenstraße GmbH 0% 25% Gemeinnützige Salzburger Wohnbaugesellschaft mbH 41,60% 33,30% Innovations- und Technologietransfer Salzburg GmbH (Beirat, 35,70% 37,50% nicht AR) Land Salzburg Beteiligungen GmbH kein AR kein AR 2
noch nicht Land Salzburg Projekt GmbH kein AR existent Land-Invest Salzburger Baulandsicherungsgesellschaft mbH 33,30% 33,30% Messezentrum Salzburg GmbH 0% 0% Museum der Moderne — Rupertinum Betriebsgesellschaft mbH 50% 50% Osterfestspiele Salzburg GmbH 40% 40% SALK Gemeinnützige Salzburger Landeskliniken BetriebsgmbH 17% 17% Salzburg AG für Energie, Verkehr und Telekommunikation 26,70% 26,70% Salzburg Messe Beteiligungs GmbH kein AR kein AR Salzburg Museum GmbH 37,50% 37,50% Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH 35% 35% Salzburger Flughafen GmbH 21% 28,57% Salzburger Land Tourismus GmbH 20% 20% Salzburger Parkgaragen GmbH 50% 37,50% noch nicht Salzburger Regionalstadtbahn Projektgesellschaft mbH 33% existent Salzburger Verkehrsverbund GmbH 14% 0% SISTEG Salzburger Infrastruktur Errichtungs-GmbH kein AR kein AR SWS Stadion Wals-Salzburg GmbH 66,60% 66,60% Untersbergbahn GmbH unter 25% 37,50% Zoo Salzburg Gemeinnützige GmbH 50% 50% Zu Frage 7: beschäftigte Anzahl MitarbeiterIn- Personen nen im Aufsichts- 2020 rat DomQuartier Salzburg GmbH 26 6 (Beirat) Ferienregion Nationalpark Hohe Tauern GmbH 6 6 Gasteiner Alpenstraße GmbH 2,75 4 Gemeinnützige Salzburger Wohnbaugesellschaft mbH 194 12 Innovations- und Technologietransfer Salzburg GmbH 27 8 (Beirat) Land Salzburg Beteiligungen GmbH 2 kein AR Land Salzburg Projekt GmbH 1 kein AR Land-Invest Salzburger Baulandsicherungsgesellschaft mbH 4 3 Messezentrum Salzburg GmbH 37 8 Museum der Moderne — Rupertinum Betriebsgesellschaft 69 4 mbH Osterfestspiele Salzburg GmbH 8 5 3
SALK Gemeinnützige Salzburger Landeskliniken BetriebsgmbH 5.248 6 Salzburg AG für Energie, Verkehr und Telekommunikation 2.161 15 Salzburg Messe Beteiligungs GmbH 0 kein AR Salzburg Museum GmbH 115 10 Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH 67 12 Salzburger Flughafen GmbH 258,52 14 Salzburger Land Tourismus GmbH 53 10 Salzburger Parkgaragen GmbH 4 8 Salzburger Regionalstadtbahn Projektgesellschaft mbH 6 6 Salzburger Verkehrsverbund GmbH 51 7 SISTEG Salzburger Infrastruktur Errichtungs-GmbH 2 kein AR SWS Stadion Wals-Salzburg GmbH 4 3 Untersbergbahn GmbH 15 8 Zoo Salzburg Gemeinnützige GmbH 62 8 Landesrätin Mag.a (FH) Klambauer: Zu Frage 8: Welche Erfolge haben Sie in den bisherigen beiden Jahren dieser Koalition zu all den Punkten des Koalitionsvertrages erzielen können, insbesondere welche Neuerungen/ neuen Projekte/Regelungen wurden geschaffen/angegangen, die es in dieser Form im Juni 2018 noch nicht gab und die nicht nur fortzuführen sind? Dazu darf angemerkt werden, dass einige der bereits geplanten Maßnahmen aufgrund der Co- vid-19-Pandemie nicht stattfinden konnten und können bzw. verschoben werden mussten. Dies betrifft unter anderem die Abschlussveranstaltung und das Vernetzungstreffen des Poli- tikerinnen Trainings „Frauen gestalten: Gesellschaft und Zukunft“, zu der alle ehemaligen Absolventinnen des Lehrganges eingeladen werden. Diese begleitende Maßnahme, die in der Arbeitsgruppe „Geschlechtergerechtigkeit in der Landespolitik“ angeregt wurde, muss auf- grund der derzeitigen Situation auf das Jahr 2021 verschoben werden. Der Verein „Kokon-beratung+bildung für frauen“, der Verein Lungauer Frauennetzwerk und die gGmbH „Frau & Arbeit“ werden vom Frauenressort des Landes gefördert. Sie bieten als Kernleistung Informations-, Beratungs- und Begleitungsangebote in den Regionen für Frauen aller Altersstufen an. In Bezug auf die Unterstützung zu Wiedereinstieg und Arbeitsmarkt kann insbesondere auf die Arbeitsmarktberatung der gGmbH „Frau & Arbeit“ verwiesen wer- den. Diese bietet Beratungen an fixen Standorten in der Stadt Salzburg und den Regionen Pinzgau, Pongau und Lungau an. Um Frauen auch während der Covid-19-Pandemie zu unter- stützen, haben die Vereine rasch reagiert. Bereits Mitte März wurde auf telefonische, E-Mail- und Online-Beratung umgestellt. Bestehende Kundinnen konnten so weiter betreut werden sowie neue Kundinnen beraten bzw. begleitet werden, z. B. in ihrem Bewerbungsprozess. Zusätzlich zu den bereits genannten Maßnahmen können interessierte Frauen an Webinaren, Outdoor-Workshops, Computerworkshops teilnehmen und erhalten auch virtuell von den ge- förderten Vereinen, Berufsinformationen und ein Bewerbungscoaching. 4
Weitere Träger, die vom Frauenressort gefördert werden, sind das katholische Bildungswerk und die katholische Frauenbewegung: • Das Katholische Bildungswerk setzt mit seinen 168 örtlichen Bildungswerken und mit 2.006 Veranstaltungen Impulse zur umfassenden Persönlichkeitsentfaltung und Wissensvermitt- lung mit praktischen Anleitungen. • Die Katholische Frauenbewegung bietet für Frauen in unterschiedlichen Lebenslagen zur Förderung ihrer Begabungen, Fähigkeiten und Interessen Veranstaltungen, Aus- und Wei- terbildungen, Frauenherbstseminare, Bildungsangebote etc. an. Mit der Publikation der Frauenzeitung „frauen.kom“ können zusätzlich aktuelle Themen und dazugehörige Infor- mationen und Hilfestellungen angeboten werden. Zudem wurden folgende Projekte umgesetzt: LEADER-Projekt „Women.to.ring“ Zusätzlich zum bekannten Basisangebot des Vereins „Kokon-beratung+bildung für frauen“ wurde das LEADER-Projekt „Women.to.ring“ ein „DIGITAL.AKTIV Mentoring“ initiiert. Dieses Projekt ist allen Frauen zugänglich, die erste Schritte in die digitale Welt wagen wollen oder ihr digitales Know-how erweitern bzw. auffrischen möchten, um es dann an andere Frauen weiterzugeben. Politik-Training: „Frauen gestalten: Gesellschaft und Zukunft“ Vom Verein „KoKon-beratung+bildung für frauen“ und der gGmbH „Frau & Arbeit“ wurde bzw. wird 2019 und 2020 für die Regionen Pongau, Pinzgau und Lungau ein Politik-Training: „Frauen gestalten: Gesellschaft und Zukunft“ angeboten. Dieses Training richtet sich an Frauen, die in Organisationen, Parteien, öffentlichen Gremien, Gewerkschaften, Vereinen, Kammern, Institutionen oder in der Regionalpolitik tätig werden möchten oder bereits aktiv sind. Frauenmagazin „if: informativ feministisch“ / Radiofabrik Das Magazin „if“ des Referates Frauen, Diversität, Chancengleichheit greift regelmäßig The- men für arbeitssuchende Frauen, für Wiedereinsteigerinnen und jene, die sich beruflich ori- entieren wollen auf. Das Magazin wird im ganzen Land Salzburg an Einrichtungen, Institutio- nen, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren gesandt und behandelt frauenspezifische Themen kritisch und aus verschiedenen Perspektiven. In den letzten beiden Jahren wurde z. B. um- fangreich über den Pensions-Gap und über Lösungswege oder über die Vor- und Nachteile der Selbständigkeit von Frauen informiert. 2021 werden die Schwerpunkte u. a. auf die Berufs- wahl und deren Auswirkungen sowie auf alternative Berufsfelder z. B. in den Naturwissen- schaften gelegt. Derzeit wird das Magazin einem Relaunch unterzogen und mit November in einem neuen Design erscheinen. Parallel dazu werden ausgewählte Bereiche des Magazins in der Radiofabrik im Rahmen der Sendereihe „Frauenzimmer“ mit Interviewpartnerinnen und -partner diskutiert. 5
Zusätzlich zu den bestehenden Angeboten für Frauen werden vom Referat Frauen, Diversität, Chancengleichheit folgende speziell auf Mädchenförderung abgestimmte Projekte, mit dem Ziel der Entwicklung einer eigenständigen Persönlichkeit von Mädchen und jungen Frauen, gefördert bzw. durchgeführt: Theaterstück „Vorsicht ich bin ansteckend schön“ In Kooperation mit der Katholischen Frauenbewegung und Schulen wurde das Theaterstück „Vorsicht ich bin ansteckend schön“ aufgeführt. Die junge Autorin und Redakteurin der Frau- enzeitschrift „frauen.kom“ Sara Gerner greift in ihrem Theaterstück dieses Gesellschafts- thema satirisch und selbstironisch auf. Sie zeigt auf teils überzeichnete, zynische und witzige Weise, inwiefern sich die üblichen Gedanken zur eigenen Schönheit rasch zu einer krankhaf- ten Störung entwickeln können. Projekt „Pic herstory - Pionierinnen der Nachhaltigkeit“ Im Rahmen des Projektes „Pic herstory - Pionierinnen der Nachhaltigkeit“ werden vom Verein „Jugend-Umwelt-Plattform (JUMP) Pionierinnnen der Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt ge- stellt und damit die Sustainable Development Goals (SDGs) aus Genderperspektive auf ju- gendgerechte und kreative Art und Weise vermittelt. Zu diesem Zweck entwickeln zehn Mäd- chen des BG/BRG Zell am See eine Wanderausstellung und begleitende Dialogformate. Junge Frauen sollen durch das Projekt ermutigt werden, selbst aktiv zu werden. EuRegio-Projekt: „girls in politics 2.0“ In Planung befindet sich derzeit das Projekt: „girls in politics 2.0“ der Euregio Region „Salz- burg - Berchtesgadener Land – Traunstein“, ein länderübergreifendes Projekt gemeinsam mit den Landesratsämtern Traunstein und Berchtesgadener Land, dem Kinder- und Jugendbüro der Stadt Freilassing, akzente Salzburg und dem Frauenbüro der Stadt Salzburg. Das Projekt hat eine stark kommunalpolitische Ausrichtung mit Beleuchtung des Politikumfeldes wie etwa Kammern, Interessensverbänden, Gewerkschaften etc. Dabei sollen insbesondere Mädchen mit Migrationshintergrund und Mädchen, die eine Lehre absolvieren, als Zielgruppe angespro- chen werden. Das EuRegio-Projekt „girls in politics“ versucht frühestmöglich in der Laufbahn der teilnehmenden Mädchen und jungen Frauen eine Sensibilisierung für Politik sowie ein Selbstwertgefühl ihrer eigenen Person zu erreichen. Die Frist für die Durchführung dieses Eu- Regio-Projektes wurde aufgrund der Covid-19-Pandemie bis Herbst 2021 verlängert. Klassenzimmerstück „Meine Schwester AN(N)A“ Die Theaterachse unter der Leitung und der Regie von Mathias Schuh organisierte gemeinsam mit dem Referat Frauen, Diversität, Chancengleichheit die Aufführung des Klassenzimmerstü- ckes „Meine Schwester AN(N)A“ in Schulen. Das Stück thematisiert das Krankheitsbild der „Magersucht“. Psychologisch begleitet wird das Stück durch das FrauenGesundheitsZentrum Salzburg und ist für Jugendliche ab dem 13. Lebensjahr geeignet. 6
Mini Girls´ Day Der Mini Girls´ Day musste im März 2020 Covid-19-bedingt abgesagt werden. Ab dem Jahr 2021 bekommt das Projekt einen neuen Namen: „NiL - Neugierig ins Leben“. Das Projekt soll breiter aufgestellt und sowohl Pädagoginnen und Pädagogen als auch Multiplikatorinnen und Multiplikatoren angeworben werden, welche in weiterer Folge das Konzept eigenverantwort- lich in den Kindergärten der Regionen umsetzen. Ziel ist es, dass mehrere NiL - Veranstaltun- gen mit einheitlichen Qualitätsstandards parallel im gesamten Bundesland Salzburg stattfin- den und somit eine breite Wirkung erzielt wird. Zur konkreten Umsetzung wird eine Home- page erarbeitet, die den Kindergärten einen Überblick über die teilnehmenden Betriebe gibt und als Organisationsplattform dient. Zum Punkt „Bewusstseinsbildung gegen Gewalt und Selbstbestimmung“ des Koalitionsvertra- ges 2018-2023 (ÖVP, Grüne und NEOS) wurden folgende Maßnahmen gesetzt: 16 Tage gegen Gewalt: Folder „Gewaltfrei leben“ Im Zuge der „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“, die den Aktionszeitraum zwischen dem 25. November – dem internationalen Gedenktag für alle Frauen und Mädchen, die Opfer von Gewalt wurden – und dem 10. Dezember – dem internationalen Tag der Menschenrechte um- fassen, werden jährlich von den Einrichtungen, die vom Frauenressort des Landes gefördert werden, bewusstseinsbildende Kampagnen durchgeführt. Auf meine Initiative wurde im Jahr 2019 zudem eine Informationskampagne in Kooperation mit SPAR Österreich durchgeführt. Dazu wurden 44.500 Stück des neuen Folders „Gewaltfrei leben“ als Information und Hilfestellung zur Unterstützung für ein Leben ohne Gewalt in über 100 SPAR-Filialen im gesamten Bundesland Salzburg aufgelegt. Diese Kampagne wurde im Ap- ril 2020, anlässlich der Covid-19-Pandemie wiederholt, um betroffene oder gefährdete Frauen in möglichst breiter Streuung zu erreichen. Die Frauenorganisationen haben die Fol- der zusätzlich in den Regionen verteilt und Multiplikatorinnen zur Verfügung gestellt. 16 Tage gegen Gewalt: „lila Schleife“ Auf meine Anregung hin wurde von der gesamten Salzburger Landesregierung am 27. Novem- ber 2019 in der Ausschussberatung im Salzburger Landtag eine lila Schleife getragen. Diese Initiative als gemeinsames Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Kindern wurde zudem von vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landes Salzburg mitgetragen. Publikation „Ich entscheide für mich selbst“ und „Gleiches Recht für beide“ Die Broschüren „Ich entscheide für mich selbst“ und „Gleiches Recht für beide“ wurden über- arbeitet, die Inhalte angepasst und die Broschüren neu aufgelegt. Die Broschüre „Ich ent- scheide für mich selbst“ enthält Informationen für alle Frauen, die in Salzburg leben, zu den Themen „Gesundheit und Sexualität“, „Sprache und Leben in Salzburg“, „Beziehung, Ehe und Kindererziehung“, „Sicherheit und Schutz vor Gewalt“ und „Ausbildung und Beruf“. Die Broschüre „Gleiches Recht für beide“ enthält umfassende Informationen zu verschiede- nen Lebensformen (Ehe, Eingetragene Partnerschaft, Lebensgemeinschaft) sowie Regelungen 7
für Kinder in einer Familie. Anlass für die Neuauflage war vor allem das Inkrafttreten wesent- licher Neuerungen im Zusammenhang mit der Ehe für gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Telefonische Rechtsberatung „Hotline“ Aus Anlass der Covid-19-Pandemie und dem einhergehenden „Lockdown“ wurde das Angebot der telefonischen Rechtsberatung von zweimal die Woche mit jeweils zwei Stunden auf ein Angebot von fünfmal die Woche mit jeweils vier Stunden ausgebaut. Weiters darf auf die Projekte der Frau&Arbeit gGmbh verwiesen werden. Einerseits wird Frau und Arbeit als Organisation vom Frauenreferat unterstützt, andererseits werden diverse Pro- jektförderungen gewährt. Trotz COV-19 Krise und erschwerter Rahmenbedingen hat sich die Anzahl der Beratungen und Inanspruchnahme der Angebote von Frau & Arbeit im Vergleich zum Vorjahr nicht signifikant verändert. Auch während des Lock-Downs haben Frauen sich mit ihren Anliegen an Frau & Ar- beit gewandt und die neu konzipierten Angebote in bewährtem Ausmaß in Anspruch genom- men. Die Webseiten von Frau & Arbeit sind wichtige und konstante Informationsquellen für Kundin- nen ebenso wie für Neukundinnen. Das breite Spektrum des Angebots bildet auch Facebook ab, wo alle Veranstaltungen publiziert und Informationen zur Verfügung gestellt werden. Der Instagram-Account wurde am 1. April 2020 gestartet (zurzeit 146 Abonnentinnen). Die Webseite Frau & Arbeit in Zahlen: es gab 11.909 (+ 15 %) Sitzungen von 6.946 Nutzerin- nen (+ 8,56 %) und 41.242 Seitenaufrufe. Altersmäßig informieren sich über www.frau-undar- beit.at hauptsächlich Frauen zwischen 25 und 44 Jahren. Die Beiträge auf Facebook (alle Pro- jekte) gefallen bereits 1.893 Personen, 2.020 haben Frau & Arbeit abonniert. Über dieses Me- dium sind die Hauptnutzerinnen Frauen im Alter von 35 bis 54 Jahren (56 %), der Anteil von Frauen unter 35 beträgt 19 %, jener von Frauen 55 bis 64 Jahren 10 %. Um auch jüngere Frauen zu erreichen, hat Frau & Arbeit den Instagram-Account gestartet. Die Reichweite konnte bislang ohne bezahlte Anzeigen erzielt werden. Die Zugriffe auf diese Webseiten steigen kontinuierlich. FiT - Frauen in Handwerk und Technik Berufe in technischen Bereichen bieten Frauen gute Zukunftsaussichten, mehr Jobsicherheit und ein höheres Einkommen. Das FiT-Programm von Frau & Arbeit und des AMS ermöglicht eine Ausbildung bis zum Lehrabschluss in interessanten Berufen von Augenoptikerin bis Zer- spanungstechnikerin. Die Ausbildungen eignen sich für AMS-Kundinnen und Frauen aus dem gesamten Bundesland Salzburg, da es in allen Bezirken entsprechende Bildungsmaßnahmen gibt. Die Aufnahme erfolgt über das AMS. Die Erstberatung und Information erfolgt bei den Beraterinnen von Frau & Arbeit in den jeweiligen Bezirken. Frau & Arbeit informiert dabei über das Projekt FiT und darüber, welche Berufe in Frage kommen. Gemeinsam klärt Frau & 8
Arbeit die individuellen Voraussetzungen wie auch Rahmenbedingungen und zeigt die Chan- cen am Arbeitsmarkt auf. Über dieses Programm konnten 308 Frauen erreicht werden. Es erfolgten in Summe 1.094 Be- ratungskontakte. FrauenBerufszentren Stadt, Pinzgau & Pongau Frauen 30 plus sind die Zielgruppe der FrauenBerufszentren. Dieses Angebot von Frau & Ar- beit richtet sich an Frauen, die wieder in den Beruf einsteigen oder beruflich einen anderen Weg einschlagen möchten. Als Teilnehmerinnen des FBZ Zell am See kommen z. B. gut quali- fizierte Frauen infrage, die sich beruflich verändern möchten oder aus dem In-/Ausland zuge- zogen sind. Voraussetzung für eine Teilnahme: Die Frauen sind beim AMS als Arbeit suchend vorgemerkt. Angeboten werden Einzelcoachings und Workshops zu Themen wie: • Welche Kompetenzen habe ich bereits? • Wie kann ich mein erworbenes Wissen anwenden? • Welche Tätigkeit passt zu meinem Wissen? • Wie erkenne ich meine berufliche und persönliche Position? • Wie definiere ich meine Ziele? • Welche beruflichen Möglichkeiten habe ich? • Wie bewerbe ich mich erfolgreich? Die Begleitung durch die Trainerinnen des FBZ dauert drei Monate. Zwei Workshops pro Wo- che, von 8.00 Uhr bis 13.00 Uhr und Einzelberatung nach Vereinbarung. Im FBZ FrauenBerufsZentrum Stadt Salzburg wurden 31 Frauen beraten dazu erfolgten in Summe 206 Beratungskontakte mit den Klientinnen. Im FBZ FrauenBerufsZentrum Pinzgau wurden 31 Frauen beraten dazu erfolgten in Summe 206 Beratungskontakte mit den Klientinnen. Im FBZ FrauenBerufsZentrum Pongau wurden 51 Frauen beraten dazu erfolgten in Summe 396 Beratungskontakte mit den Klientinnen. Digital fit Die Digitalisierung ist Teil unseres Lebens, privat wie beruflich. Ein Ziel dieser neuen Techno- logien ist, wiederkehrende Abläufe oder Arbeiten zu automatisieren. Digitalisierung, vor der sich viele scheuen, braucht oft eine persönliche Begleitung und analoge Möglichkeiten des Lernens. Erst wenn Menschen sich in der digitalen Umgebung sicher fühlen, können sie Ge- lerntes anwenden und neue Tools ausprobieren. Das ist die Basis für unsere digitalen und IT- Angebote. 9
Ziel der Workshops von Frau & Arbeit ist, dass Programme und Tools selbstständig von Frauen angewendet werden können, die neuen Technologien genutzt, über Sicherheit im Internet Bescheid wissen und dieses Wissen in Arbeit und Beruf umgesetzt wird. Frauen unternehmen was In Workshops von Frau & Arbeit erhalten (angehende) Selbstständige professionelle Unter- stützung vom Informationsservice über Beratung, Workshops, Vernetzungs- und Präsentati- onsmöglichkeiten. Frauen lernen in den Coachings und Workshops für Gründerinnen und von Frauen geführte EPU unternehmerisches Denken und Handeln. Alle Angebote haben eines ge- meinsam: eine solide Basis des gegründeten Unternehmens zu schaffen. Von Jänner bis zum Lockdown Mitte März wurden zahlreiche Präsenzworkshops zu den The- men Zeitmanagement, Datenschutz, Selbstpräsentation, Motivation, Online-Marketing, PR- Tipps, Businessplan etc. angeboten. Fortlaufend fanden Kleingruppenberatungen für Gründe- rinnen und Unternehmerinnen statt sowie mehrere Business-Networking-Treffen in Salzburg und im Pongau. Aufgrund des Lockdowns mussten insgesamt 19 Angebote (Workshops, Grup- penberatungen, Netzwerktreffen) abgesagt werden. Um der herausfordernden Situation ge- recht zu werden wurden umgehend folgende neue Angebote zur Verfügung gestellt: • Telefonische Business-Hotline • Online-Einzelberatung • Online-Gruppenberatung für Gründerinnen • Online-Gruppenberatung für EPU • Online-Networking mit Themenschwerpunkt • Webinar „Optimismustraining“ • Webinar „EPU-Lehrgang „Gut aufgestellt als Unternehmerin“ • Online-Verzeichnis für Unternehmerinnen mit Lieferdiensten & • Online-Services: bereits 101 Unternehmerinnen sind gelistet • „Nutze Deine Kraft – die Säulen der Resilienz“ Die bereits vorhandenen Services wie E-Mail-Service, Newsletter, Infoservice via Social Me- dia, Marktplatzpräsentationen wurden fortgesetzt und intensiviert. Angeboten werden kostenfreie Seminare mit folgenden Themenschwerpunkten: • Zeitmanagement, • Datenschutz, • Selbstpräsentation, • Motivation, • Online-Marketing, PR-Tipps, • Businessplan 10
Über diese Angebotsschiene konnten mit Beratungs- und Seminarangebot 529 Frauen erreicht werden. Durch Beratungen per E-Mail- und Telefon wurden weitere 499 Frauen erreicht. Durch Business-Networking wurden 502 Frauen erreicht. Am Lehrgang: „Gut aufgestellt als Unternehmerin“ nahmen 29 Frauen teil. Das Marktplatz und Onlineverzeichnis nutzten 316 Frauen. 77 Frauen nutzten das Format für Beratungsgrup- pen/Erfolgsteams. Die Webseite für Gründerinnen und Unternehmerinnen (dieunternehmerinnen.info) in Zahlen: es gab 2.813 (+ 45 %) Sitzungen von 2.717 Nutzerinnen (+ 48 %) und 14.967 Seitenaufrufe. Al- tersmäßig informieren sich über die Webseite hauptsächlich Frauen zwischen 25 und 54 Jah- ren, die Altersgruppe 55 bis 64 Jahre verzeichnet einen Zuwachs von 15 %. Melete+ MIGRANTINNEN GESTALTEN MIT Die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen soll zur Verbesserung der gesellschaftlichen Teilhabe von Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund im Bundesland Salzburg führen. Zur Umsetzung der Projektziele soll ein entsprechender Mitgestaltungs-Lehrgang konzipiert und jeweils einmal in der Stadt Salzburg und einmal in einer ländlichen Region umgesetzt werden, nach Möglichkeit mit Kinderbetreuung, um auch Frauen mit Betreuungspflichten die Teilnahme zu ermöglichen. Der Lehrgang wird partizipativ konzipiert und entwickelt („Entwicklungsworkshops“), unter Einbeziehung migrantischer Selbstvertretungen und kommunaler bzw. Gemeinwesen-orien- tierter Akteur/innen. Der Lehrgang soll im Rahmen des Projektes einmal in der Stadt Salzburg und einmal regional umgesetzt werden, voraussichtlich im Pinzgau/Pongau). SALUS Salzburger Gesundheitslotsinnen Projekt zur Verbesserung der Chancengleichheit von Migrantinnen/Migranten im Gesundheits- system und zur Stärkung der Gesundheitskompetenz. Das Projekt SALUS Salzburger Gesundheitslotsinnen richtet sich an zugewanderte Frauen und Männer mit einem erhöhten Orientierungs-und Beratungsbedarf hinsichtlich des Gesundheits- systems. Häufig erreichen selbst spezielle Angebote diese Zielgruppe nicht, weil sie nicht ausreichend bekannt sind oder Zugangshürden und psychologische Hemmschwellen zu groß sind. Frau & Arbeit qualifiziert seit 2010 in Salzburg Lotsinnen für verschiedene Bereiche – nun auch für den Gesundheitsbereich. Die Angebote werden im gesamten Bundesland umge- setzt, jeweils durch eine Gesundheitslotsin und Fachreferent/innen entsprechend den unter- schiedlichen Schwerpunktsetzungen. Die Umsetzung erfolgt in einem möglichst niederschwel- ligen Setting, wohnort-/stadtteilnah und bei Bedarf auch mehrsprachig bzw. muttersprach- lich. Kinderbetreuung wird bei allen Maßnahmen angeboten, teilweise werden Angebote um- gesetzt, die sich gleichzeitig an Erwachsene und Kinder richten. Daneben wird zur besseren Vernetzung und Einbettung der Angebote auch der Austausch im Rahmen des Fachnetzwerks SALUS weitergeführt. Im Rahmen des Projektes ist der Wegweiser zum Salzburger Gesundheitssystem entstanden, der auf einer eigenen Webseite in sechs Sprachen verfügbar ist. Angeboten werden 11
Workshops zu den Themen: • Präventionsangebote zu Kindergesundheit • Schulungen und Hygiene zur Vermeidung von übertragbaren Krankheiten; • Angebote zum interkulturellen Lernen sowie niederschwellige Deutschangebote • Existenzsicherung • Arbeit • Wohnen Drehscheibe Integration - INTEGRATIONSARBEIT MIT LOTSINNEN UND LOTSEN Die „Drehscheibe Integration“ arbeitet mit den unterschiedlichen Lotsinnen, die seit 2010 qualifiziert wurden, und nutzt die langjährig etablierten Zugänge zu migrantischen Communi- ties, um bedarfsorientierte und bedürfnisgerechte Workshops und Veranstaltungen für die verschiedenen Communities zu entwickeln und umzusetzen, bei Bedarf mehrsprachig. Dar- über hinaus findet Einzelberatung und Casemanagement statt, muttersprachlich durch Lots/innen unterstützt. Umgesetzt werden Angebote in allen Regionen und im Zentralraum, insgesamt sechs bis acht Angebote (z. B. Tipps und Tricks für Online Learning, Infoveranstal- tung rund um Wohnen etc). Melete+, Salus und Drehscheibe Integration Erreichte 660 Frauen in 1.813 Beratungskontakten. Verwaltungsassistentinnen Administrative Unterstützung für Salzburger Pflichtschulen. Leiterinnen/Leiter von Schulen im Bundesland Salzburg werden durch administrative Assis- tenzkräfte entlastet. Dabei fungiert Frau & Arbeit als Dienstgeberplattform bzw. projektbe- gleitende Organisation. Mit Juni 2020 unterstützen und entlasten 58 administrative Verwal- tungsassistentinnen die Direktorinnen/Direktoren an 188 Schulstandorten im Flachgau, Pongau, Tennengau, Pinzgau und Lungau. PiA-Beratung Sexarbeiterinnen Das Projekt PiA versorgt Frauen in der Sexarbeit mit Informationen über gesetzliche Regelun- gen, ihre Verpflichtungen (Registrierkassen, Steuerrecht, Sozialversicherung), ihre Rechte (Arbeitsrecht, Sozialrecht, Diskriminierungsschutz). Darüber hinaus erhalten Sexarbeiterinnen Informationen zu spezifischen Gesundheitsfragen (Körperhygiene, Safer Sex), wodurch die Gefahr der Übertragung von Krankheiten reduziert wird. Ein wichtiger Bereich ist die Infor- mation über Beratungs- und Schutzmöglichkeiten. Das trägt dazu bei, dass Abhängigkeitsver- hältnisse reduziert werden und beugt der Ausbeutung von Frauen durch Betreiber und Zuhäl- ter vor. Frauen, die sich beruflich neu orientieren wollen, können sich individuell beraten und beglei- ten lassen. Lobbying ist ebenfalls eine Aufgabe der Beratungsstelle im Sinne von Wissensver- 12
mittlung an Fraueneinrichtungen und Frauenbüros hinsichtlich der Problematik dieser Perso- nengruppe. Darüber hinaus ist PiA eng vernetzt mit Behörden und Polizei, bringt dort Erfah- rungen und Kenntnisse hinsichtlich Problemlagen des Milieus ein. Das Projekt PiA-Beratung Sexarbeiterinnen erreicht 750 Frauen die in Summe 2.315-mal die Beratung nutzten. Frauenakademie „Frauen und Führung“ Frau & Arbeit schult in Kooperation mit der AK Salzburg Frauen darin ihre Karriereambitionen zu leben und zu stärken. Frauen lernen im Rahmen dieser Workshop-Reihe, das Spannungs- feld zwischen beruflichen und privaten Anforderungen auszubalancieren, ihre Ressourcen zu stärken und Netzwerke zu nutzen bzw. zu initiieren. Seminarorte sind die Stadt Salzburg und Zell am See. ANGEBOTE arbeitsuchende Frauen, arbeitslose Frauen, Wiedereinsteigerinnen, Frauen 40plus, Alleinerziehende Online-Seminare zu folgenden Themen: • Wie gelingt Veränderung • Glück lässt sich lernen • Gesundheit durch Eigensinn • Burn-out-Prävention • Selbstfürsorge • Bewerbungscoaching via Skype/Zoom + Bewerbung so gehts. • Mein eAMS (Start 07/2020) • Frauenzimmer Online-Chatroom zum Austausch (Start 07/2020) • Das Gute am Schlechten • Journaling Arbeits-(markt) Beratung Frauen: 78, Beratungskontakte: 1.455 40plus Frauen: 219, Beratungskontakte: 539 Alleinerziehende Frauen: 135, Beratungskontakte: 384 Psychosoziale Beratung Frauen: 106, Beratungskontakte: 249 Mobile Beratung Frauen: 136, Beratungskontakte: 136 Bildungsberatung Frauen: 26, Beratungskontakte: 36 13
Des Weiteren wird auf die Beantwortungen der Fragen 10 und 13 verwiesen. Landeshauptmann Dr. Haslauer: Zu den Fragen 9 und 9.1.: Frage 9: Mit welchen konkreten Maßnahmen setzen Sie sich für eine nachhaltige Frauenför- derung im Bereich Wissenschaft und Forschung ein? Frage 9.1.: Welche messbare Verbesserung konnte dadurch bisher erzielt werden oder wird bis wann erzielt werden können? Im Rahmen der WISS 2025 Wissenschafts- und Innovationsstrategie werden Projekte, die zu- sätzliche Frauen im Rahmen des aus Wirtschafts- bzw. Wissenschaftsfördermitteln geförder- ten Projektes im Bereich F&E fördern, mit einem Bonus von zusätzlich 5 % der förderbaren Kosten gefördert. Des Weiteren wird dem Förderungswerber der Aspekt der Frauenförderung bereits im Förder- beratungsgespräch als Anliegen der Salzburger Wirtschafts- und Forschungspolitik nahegelegt. Durch das Bonussystem werden die Antragsteller bereits bei Projektplanung motiviert, insbe- sondere Frauen in der Bewerbung anzusprechen. Trotz des Anreizsystems sehen sich viele Projektanten im Forschungsbereich damit konfrontiert, dass entgegen dem Wunsch, Frauen zu beschäftigen, in bestimmten Wissensbereichen nur eine überschaubare Zahl von Forsche- rinnen und Forschern über die erforderlichen Expertisen zum Ausbau der Salzburger For- schungsstruktur verfügen, sodass bei der Auswahl die vorhandenen Kompetenzen vor dem Ge- schlecht ausschlaggebend sind. Trotzdem ist festzustellen, dass beispielsweise im Rahmen der Förderberatungsgespräche das Bewusstsein, das Bekenntnis und das Bemühen zur Steige- rung der Anzahl von Forscherinnen ständig zunimmt. Ein mittelfristiges Ziel ist es, das Inte- resse der Frauen an der Bildungs- und Berufswahl in wissens- und forschungsintensiven Berei- chen verstärkt anzusprechen. Die Zielsetzungen und Maßnahmen sind im Folgenden konkret beschrieben wie beispielsweise in der Mint-Initiative, an der auch viele innovative Salzburger Unternehmen als Partner beteiligt sind. Landesrätin Mag.a (FH) Klambauer: Zu Frage 10: Mit welchen konkreten Maßnahmen haben Sie Ihr Anliegen der Unterstützung von Frauen aller Altersstufen, insbesondere der Angebote für arbeitssuchende Frauen, Wie- dereinsteigerinnen und jene, die sich beruflich neu orientieren wollen, weiterverfolgt? Dazu darf angemerkt werden, dass einige der bereits geplanten Maßnahmen aufgrund der Co- vid-19-Pandemie nicht stattfinden konnten und können bzw. verschoben werden mussten. Dies betrifft unter anderem die Abschlussveranstaltung und das Vernetzungstreffen des Poli- tikerinnen Trainings „Frauen gestalten: Gesellschaft und Zukunft“, zu der alle ehemaligen Absolventinnen des Lehrganges eingeladen werden. Diese begleitende Maßnahme, die in der 14
Arbeitsgruppe „Geschlechtergerechtigkeit in der Landespolitik“ angeregt wurde, muss auf- grund der derzeitigen Situation auf das Jahr 2021 verschoben werden. Der Verein „Kokon-beratung+bildung für frauen“, der Verein Lungauer Frauennetzwerk und die gGmbH „Frau & Arbeit“ werden vom Frauenressort des Landes gefördert. Sie bieten als Kernleistung Informations-, Beratungs- und Begleitungsangebote in den Regionen für Frauen aller Altersstufen an. In Bezug auf die Unterstützung zu Wiedereinstieg und Arbeitsmarkt kann insbesondere auf die Arbeitsmarktberatung der gGmbH „Frau & Arbeit“ verwiesen wer- den. Diese bietet Beratungen an fixen Standorten in der Stadt Salzburg und den Regionen Pinzgau, Pongau und Lungau an. Um Frauen auch während der Covid-19-Pandemie zu unter- stützen, haben die Vereine rasch reagiert. Bereits Mitte März wurde auf telefonische, E-Mail- und Online-Beratung umgestellt. Bestehende Kundinnen konnten so weiter betreut werden sowie neue Kundinnen beraten bzw. begleitet werden, z. B. in ihrem Bewerbungsprozess. Zusätzlich zu den bereits genannten Maßnahmen können interessierte Frauen an Webinaren, Outdoor-Workshops, Computerworkshops teilnehmen und erhalten auch virtuell von den ge- förderten Vereinen, Berufsinformationen und ein Bewerbungscoaching. Weitere Träger, die vom Frauenressort gefördert werden, sind das katholische Bildungswerk und die katholische Frauenbewegung: • Das Katholische Bildungswerk setzt mit seinen 168 örtlichen Bildungswerken und mit 2.006 Veranstaltungen Impulse zur umfassenden Persönlichkeitsentfaltung und Wissensvermitt- lung mit praktischen Anleitungen. • Die Katholische Frauenbewegung bietet für Frauen in unterschiedlichen Lebenslagen zur Förderung ihrer Begabungen, Fähigkeiten und Interessen Veranstaltungen, Aus- und Wei- terbildungen, Frauenherbstseminare, Bildungsangebote etc. an. Mit der Publikation der Frauenzeitung „frauen.kom“ können zusätzlich aktuelle Themen und dazugehörige Infor- mationen und Hilfestellungen angeboten werden. Zudem wurden folgende Projekte umgesetzt: LEADER-Projekt „Women.to.ring“ Zusätzlich zum bekannten Basisangebot des Vereins „Kokon-beratung+bildung für frauen“ wurde das LEADER-Projekt „Women.to.ring“ ein „DIGITAL.AKTIV Mentoring“ initiiert. Dieses Projekt ist allen Frauen zugänglich, die erste Schritte in die digitale Welt wagen wollen oder ihr digitales Know-how erweitern bzw. auffrischen möchten, um es dann an andere Frauen weiterzugeben. Politik-Training: „Frauen gestalten: Gesellschaft und Zukunft“ Vom Verein „KoKon-beratung+bildung für frauen“ und der gGmbH „Frau & Arbeit“ wurde bzw. wird 2019 und 2020 für die Regionen Pongau, Pinzgau und Lungau ein Politik-Training: „Frauen gestalten: Gesellschaft und Zukunft“ angeboten. Dieses Training richtet sich an Frauen, die in Organisationen, Parteien, öffentlichen Gremien, Gewerkschaften, Vereinen, 15
Kammern, Institutionen oder in der Regionalpolitik tätig werden möchten oder bereits aktiv sind. Frauenmagazin „if: chancengleichheit kompakt“ Das Magazin „if“ des Referates Frauen, Diversität, Chancengleichheit greift regelmäßig The- men für arbeitssuchende Frauen, für Wiedereinsteigerinnen und jene, die sich beruflich ori- entieren wollen auf. Das Magazin wird im ganzen Land Salzburg an Einrichtungen, Institutio- nen, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren gesandt und behandelt frauenspezifische Themen kritisch und aus verschiedenen Perspektiven. In den letzten beiden Jahren wurde z. B. um- fangreich über den Pensions-Gap und über Lösungswege oder über die Vor- und Nachteile der Selbständigkeit von Frauen informiert. 2021 werden die Schwerpunkte u. a. auf die Berufs- wahl und deren Auswirkungen sowie auf alternative Berufsfelder z. B. in den Naturwissen- schaften gelegt. Parallel dazu werden ausgewählte Bereiche des Magazins in der Radiofabrik im Rahmen der Sendereihe „Frauenzimmer“ mit Interviewpartnerinnen und -partner disku- tiert. Zusätzlich zu den bestehenden Angeboten für Frauen werden vom Referat Frauen, Diversität, Chancengleichheit folgende speziell auf Mädchenförderung abgestimmte Projekte, mit dem Ziel der Entwicklung einer eigenständigen Persönlichkeit von Mädchen und jungen Frauen, gefördert bzw. durchgeführt: Theaterstück „Vorsicht ich bin ansteckend schön“ In Kooperation mit der Katholischen Frauenbewegung und Schulen wurde das Theaterstück „Vorsicht ich bin ansteckend schön“ aufgeführt. Die junge Autorin und Redakteurin der Frau- enzeitschrift „frauen.kom“ Sara Gerner greift in ihrem Theaterstück dieses Gesellschafts- thema satirisch und selbstironisch auf. Sie zeigt auf teils überzeichnete, zynische und witzige Weise, inwiefern sich die üblichen Gedanken zur eigenen Schönheit rasch zu einer krankhaf- ten Störung entwickeln können. Projekt „Pic herstory - Pionierinnen der Nachhaltigkeit“ Im Rahmen des Projektes „Pic herstory - Pionierinnen der Nachhaltigkeit“ werden vom Verein „Jugend-Umwelt-Plattform (JUMP) Pionierinnnen der Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt ge- stellt und damit die Sustainable Development Goals (SDGs) aus Genderperspektive auf ju- gendgerechte und kreative Art und Weise vermittelt. Zu diesem Zweck entwickeln zehn Mäd- chen des BG/BRG Zell am See eine Wanderausstellung und begleitende Dialogformate. Junge Frauen sollen durch das Projekt ermutigt werden, selbst aktiv zu werden. EuRegio-Projekt: „girls in politics 2.0“ In Planung befindet sich derzeit das Projekt: „girls in politics 2.0“ der Euregio Region „Salz- burg - Berchtesgadener Land – Traunstein“, ein länderübergreifendes Projekt gemeinsam mit den Landesratsämtern Traunstein und Berchtesgadener Land, dem Kinder- und Jugendbüro der Stadt Freilassing, akzente Salzburg und dem Frauenbüro der Stadt Salzburg. Das Projekt hat eine stark kommunalpolitische Ausrichtung mit Beleuchtung des Politikumfeldes wie etwa 16
Kammern, Interessensverbänden, Gewerkschaften etc. Dabei sollen insbesondere Mädchen mit Migrationshintergrund und Mädchen, die eine Lehre absolvieren, als Zielgruppe angespro- chen werden. Das EuRegio-Projekt „girls in politics“ versucht frühestmöglich in der Laufbahn der teilnehmenden Mädchen und jungen Frauen eine Sensibilisierung für Politik sowie ein Selbstwertgefühl ihrer eigenen Person zu erreichen. Die Frist für die Durchführung dieses Eu- Regio-Projektes wurde aufgrund der Covid-19-Pandemie bis Herbst 2021 verlängert. Klassenzimmerstück „Meine Schwester AN(N)A“ Die Theaterachse unter der Leitung und der Regie von Mathias Schuh organisierte gemeinsam mit dem Referat Frauen, Diversität, Chancengleichheit die Aufführung des Klassenzimmerstü- ckes „Meine Schwester AN(N)A“ in Schulen. Das Stück thematisiert das Krankheitsbild der „Magersucht“. Psychologisch begleitet wird das Stück durch das FrauenGesundheitsZentrum Salzburg und ist für Jugendliche ab dem 13. Lebensjahr geeignet. Mini Girls´ Day Der Mini Girls´ Day musste im März 2020 Covid-19-bedingt abgesagt werden. Ab dem Jahr 2021 bekommt das Projekt einen neuen Namen: „NiL - Neugierig ins Leben“. Das Projekt soll breiter aufgestellt und sowohl Pädagoginnen und Pädagogen als auch Multiplikatorinnen und Multiplikatoren angeworben werden, welche in weiterer Folge das Konzept eigenverantwort- lich in den Kindergärten der Regionen umsetzen. Ziel ist es, dass mehrere NiL - Veranstaltun- gen mit einheitlichen Qualitätsstandards parallel im gesamten Bundesland Salzburg stattfin- den und somit eine breite Wirkung erzielt wird. Zur konkreten Umsetzung wird eine Home- page erarbeitet, die den Kindergärten einen Überblick über die teilnehmenden Betriebe gibt und als Organisationsplattform dient. Weiters darf auf die Projekte der Frau&Arbeit gGmbh verwiesen werden. Einerseits wird Frau und Arbeit als Organisation vom Frauenreferat unterstützt, andererseits werden diverse Pro- jektförderungen gewährt. Trotz COV-19 Krise und erschwerter Rahmenbedingen hat sich die Anzahl der Beratungen und Inanspruchnahme der Angebote von Frau & Arbeit im Vergleich zum Vorjahr nicht signifikant verändert. Auch während des Lock-Downs haben Frauen sich mit ihren Anliegen an Frau & Arbeit gewandt und die neu konzipierten Angebote in bewährtem Ausmaß in An- spruch genommen. Die Webseiten von Frau & Arbeit sind wichtige und konstante Informationsquellen für Kundin- nen ebenso wie für Neukundinnen. Das breite Spektrum des Angebots bildet auch Facebook ab, wo alle Veranstaltungen publiziert und Informationen zur Verfügung gestellt werden. Der Instagram-Account wurde am 1. April 2020 gestartet (zurzeit 146 Abonnent*innen). Die Webseite Frau & Arbeit in Zahlen: es gab 11.909 (+ 15 %) Sitzungen von 6.946 Nutzerin- nen (+ 8,56 %) und 41.242 Seitenaufrufe. Altersmäßig informieren sich über www.frau-undar- 17
beit.at hauptsächlich Frauen zwischen 25 und 44 Jahren. Die Beiträge auf Facebook (alle Pro- jekte) gefallen bereits 1.893 Personen, 2.020 haben Frau & Arbeit abonniert. Über dieses Me- dium sind die Hauptnutzerinnen Frauen im Alter von 35 bis 54 Jahren (56 %), der Anteil von Frauen unter 35 beträgt 19 %, jener von Frauen 55 bis 64 Jahren 10 %. Um auch jüngere Frauen zu erreichen, hat Frau & Arbeit den Instagram-Account gestartet. Die Reichweite konnte bislang ohne bezahlte Anzeigen erzielt werden. Die Zugriffe auf diese Webseiten steigen kontinuierlich. FiT - Frauen in Handwerk und Technik Berufe in technischen Bereichen bieten Frauen gute Zukunftsaussichten, mehr Jobsicherheit und ein höheres Einkommen. Das FiT-Programm von Frau & Arbeit und des AMS ermöglicht eine Ausbildung bis zum Lehrabschluss in interessanten Berufen von Augenoptikerin bis Zer- spanungstechnikerin. Die Ausbildungen eignen sich für AMS-Kundinnen und Frauen aus dem gesamten Bundesland Salzburg, da es in allen Bezirken entsprechende Bildungsmaßnahmen gibt. Die Aufnahme erfolgt über das AMS. Die Erstberatung und Information erfolgt bei den Beraterinnen von Frau & Arbeit in den jeweiligen Bezirken. Frau & Arbeit informiert dabei über das Projekt FiT und darüber, welche Berufe in Frage kommen. Gemeinsam klärt Frau & Arbeit die individuellen Voraussetzungen wie auch Rahmenbedingungen und zeigt die Chan- cen am Arbeitsmarkt auf. Über dieses Programm konnten 308 Frauen erreicht werden. Es erfolgten in Summe 1.094 Be- ratungskontakte. FrauenBerufszentren Stadt, Pinzgau & Pongau Frauen 30 plus sind die Zielgruppe der FrauenBerufszentren. Dieses Angebot von Frau & Ar- beit richtet sich an Frauen, die wieder in den Beruf einsteigen oder beruflich einen anderen Weg einschlagen möchten. Als Teilnehmerinnen des FBZ Zell am See kommen z. B. gut quali- fizierte Frauen infrage, die sich beruflich verändern möchten oder aus dem In-/Ausland zuge- zogen sind. Voraussetzung für eine Teilnahme: Die Frauen sind beim AMS als Arbeit suchend vorgemerkt. Angeboten werden Einzelcoachings und Workshops zu Themen wie: • Welche Kompetenzen habe ich bereits? • Wie kann ich mein erworbenes Wissen anwenden? • Welche Tätigkeit passt zu meinem Wissen? • Wie erkenne ich meine berufliche und persönliche Position? • Wie definiere ich meine Ziele? • Welche beruflichen Möglichkeiten habe ich? • Wie bewerbe ich mich erfolgreich? 18
Die Begleitung durch die Trainerinnen des FBZ dauert drei Monate. Zwei Workshops pro Wo- che, von 8.00 Uhr bis 13.00 Uhr und Einzelberatung nach Vereinbarung. Im FBZ FrauenBerufsZentrum Stadt Salzburg wurden 31 Frauen beraten dazu erfolgten in Summe 206 Beratungskontakte mit den Klientinnen. Im FBZ FrauenBerufsZentrum Pinzgau wurden 31 Frauen beraten dazu erfolgten in Summe 206 Beratungskontakte mit den Klientinnen. Im FBZ FrauenBerufsZentrum Pongau wurden 51 Frauen beraten dazu erfolgten in Summe 396 Beratungskontakte mit den Klientinnen. Digital fit Die Digitalisierung ist Teil unseres Lebens, privat wie beruflich. Ein Ziel dieser neuen Techno- logien ist, wiederkehrende Abläufe oder Arbeiten zu automatisieren. Digitalisierung, vor der sich viele scheuen, braucht oft eine persönliche Begleitung und analoge Möglichkeiten des Lernens. Erst wenn Menschen sich in der digitalen Umgebung sicher fühlen, können sie Ge- lerntes anwenden und neue Tools ausprobieren. Das ist die Basis für unsere digitalen und IT- Angebote. Ziel der Workshops von Frau & Arbeit ist, dass Programme und Tools selbstständig von Frauen angewendet werden können, die neuen Technologien genutzt, über Sicherheit im Internet Bescheid wissen und dieses Wissen in Arbeit und Beruf umgesetzt wird. Frauen unternehmen was In Workshops von Frau & Arbeit erhalten (angehende) Selbstständige professionelle Unter- stützung vom Informationsservice über Beratung, Workshops, Vernetzungs- und Präsentati- onsmöglichkeiten. Frauen lernen in den Coachings und Workshops für Gründerinnen und von Frauen geführte EPU unternehmerisches Denken und Handeln. Alle Angebote haben eines ge- meinsam: eine solide Basis des gegründeten Unternehmens zu schaffen. Von Jänner bis zum Lockdown Mitte März wurden zahlreiche Präsenzworkshops zu den The- men Zeitmanagement, Datenschutz, Selbstpräsentation, Motivation, Online-Marketing, PR- Tipps, Businessplan etc. angeboten. Fortlaufend fanden Kleingruppenberatungen für Gründe- rinnen und Unternehmerinnen statt sowie mehrere Business-Networking-Treffen in Salzburg und im Pongau. Aufgrund des Lockdowns mussten insgesamt 19 Angebote (Workshops, Grup- penberatungen, Netzwerktreffen) abgesagt werden. Um der herausfordernden Situation ge- recht zu werden wurden umgehend folgende neue Angebote zur Verfügung gestellt: • Telefonische Business-Hotline • Online-Einzelberatung • Online-Gruppenberatung für Gründerinnen • Online-Gruppenberatung für EPU • Online-Networking mit Themenschwerpunkt • Webinar „Optimismustraining“ 19
• Webinar „EPU-Lehrgang „Gut aufgestellt als Unternehmerin“ • Online-Verzeichnis für Unternehmerinnen mit Lieferdiensten & • Online-Services: bereits 101 Unternehmerinnen sind gelistet • „Nutze Deine Kraft – die Säulen der Resilienz“ Die bereits vorhandenen Services wie E-Mail-Service, Newsletter, Infoservice via Social Me- dia, Marktplatzpräsentationen wurden fortgesetzt und intensiviert. Angeboten werden kostenfreie Seminare mit folgenden Themenschwerpunkten: • Zeitmanagement, • Datenschutz, • Selbstpräsentation, • Motivation, • Online-Marketing, PR-Tipps, • Businessplan Über diese Angebotsschiene konnten mit Beratungs- und Seminarangebot 529 Frauen erreicht werden. Durch Beratungen per E-Mail- und Telefon wurden weitere 499 Frauen erreicht. Durch Business-Networking wurden 502 Frauen erreicht. Am Lehrgang: „Gut aufgestellt als Unternehmerin“ nahmen 29 Frauen teil. Das Marktplatz und Onlineverzeichnis nutzten 316 Frauen. 77 Frauen nutzten das Format für Beratungsgrup- pen/Erfolgsteams. Die Webseite für Gründerinnen und Unternehmerinnen (dieunternehmerinnen.info) in Zahlen: es gab 2.813 (+ 45 %) Sitzungen von 2.717 Nutzerinnen (+ 48 %) und 14.967 Seitenaufrufe. Al- tersmäßig informieren sich über die Webseite hauptsächlich Frauen zwischen 25 und 54 Jah- ren, die Altersgruppe 55 bis 64 Jahre verzeichnet einen Zuwachs von 15 %. Melete+ MIGRANTINNEN GESTALTEN MIT Die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen soll zur Verbesserung der gesellschaftlichen Teilhabe von Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund im Bundesland Salzburg führen. Zur Umsetzung der Projektziele soll ein entsprechender Mitgestaltungs-Lehrgang konzipiert und jeweils einmal in der Stadt Salzburg und einmal in einer ländlichen Region umgesetzt werden, nach Möglichkeit mit Kinderbetreuung, um auch Frauen mit Betreuungspflichten die Teilnahme zu ermöglichen. Der Lehrgang wird partizipativ konzipiert und entwickelt („Entwicklungsworkshops“), unter Einbeziehung migrantischer Selbstvertretungen und kommunaler bzw. Gemeinwesen-orien- tierter Akteur/innen. Der Lehrgang soll im Rahmen des Projektes einmal in der Stadt Salzburg und einmal regional umgesetzt werden, voraussichtlich im Pinzgau/Pongau). SALUS Salzburger Gesundheitslotsinnen Projekt zur Verbesserung der Chancengleichheit von Migrantinnen/Migranten im Gesundheits- system und zur Stärkung der Gesundheitskompetenz. 20
Das Projekt SALUS Salzburger Gesundheitslotsinnen richtet sich an zugewanderte Frauen und Männer mit einem erhöhten Orientierungs-und Beratungsbedarf hinsichtlich des Gesundheits- systems. Häufig erreichen selbst spezielle Angebote diese Zielgruppe nicht, weil sie nicht ausreichend bekannt sind oder Zugangshürden und psychologische Hemmschwellen zu groß sind. Frau & Arbeit qualifiziert seit 2010 in Salzburg Lotsinnen für verschiedene Bereiche – nun auch für den Gesundheitsbereich. Die Angebote werden im gesamten Bundesland umge- setzt, jeweils durch eine Gesundheitslotsin und Fachreferent/innen entsprechend den unter- schiedlichen Schwerpunktsetzungen. Die Umsetzung erfolgt in einem möglichst niederschwel- ligen Setting, wohnort-/stadtteilnah und bei Bedarf auch mehrsprachig bzw. muttersprach- lich. Kinderbetreuung wird bei allen Maßnahmen angeboten, teilweise werden Angebote um- gesetzt, die sich gleichzeitig an Erwachsene und Kinder richten. Daneben wird zur besseren Vernetzung und Einbettung der Angebote auch der Austausch im Rahmen des Fachnetzwerks SALUS weitergeführt. Im Rahmen des Projektes ist der Wegweiser zum Salzburger Gesundheitssystem entstanden, der auf einer eigenen Webseite in sechs Sprachen verfügbar ist. Angeboten werden Workshops zu den Themen: • Präventionsangebote zu Kindergesundheit • Schulungen und Hygiene zur Vermeidung von übertragbaren Krankheiten; • Angebote zum interkulturellen Lernen sowie niederschwellige Deutschangebote • Existenzsicherung • Arbeit • Wohnen Drehscheibe Integration - INTEGRATIONSARBEIT MIT LOTSINNEN UND LOTSEN Die „Drehscheibe Integration“ arbeitet mit den unterschiedlichen Lotsinnen, die seit 2010 qualifiziert wurden, und nutzt die langjährig etablierten Zugänge zu migrantischen Communi- ties, um bedarfsorientierte und bedürfnisgerechte Workshops und Veranstaltungen für die verschiedenen Communities zu entwickeln und umzusetzen, bei Bedarf mehrsprachig. Dar- über hinaus findet Einzelberatung und Casemanagement statt, muttersprachlich durch Lots/innen unterstützt. Umgesetzt werden Angebote in allen Regionen und im Zentralraum, insgesamt sechs bis acht Angebote (z. B. Tipps und Tricks für Online Learning, Infoveranstal- tung rund um Wohnen etc). Melete+, Salus und Drehscheibe Integration Erreichte 660 Frauen in 1.813 Beratungskontakten. Verwaltungsassistentinnen Administrative Unterstützung für Salzburger Pflichtschulen. Leiterinnen/Lehrer von Schulen im Bundesland Salzburg werden durch administrative Assis- tenzkräfte entlastet. Dabei fungiert Frau & Arbeit als Dienstgeberplattform bzw. projektbe- 21
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