EINZELHANDELSKONZEPT FÜR DIE STADT BOCHOLT

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EINZELHANDELSKONZEPT FÜRDIESTADTBOCHOLT                      
                                                                       CIMABeratung+ManagementGmbH
                                                                       EupenerStr.150
Fortschreibung2011—Exkurs:EinzelhandelsͲundImmobilientrends   50933Köln
                                                                       
                                                                      Tel.:0221Ͳ93729620
                                                                      Fax:0221Ͳ93729621
                                                                       EͲMail:cima.koeln@cima.de
                                                                 
                                                                       Internet:www.cima.de
                                                                     
                                                                      
                                                                       Bearbeiter:
                                                                       Dipl.ͲGeogr.MichaelKarutz
                                                                       Dipl.ͲGeogr.FrankaKlocke
                                                                       Dipl.ͲGeogr.InesMühlenhardt

    Köln,September2011                                                StadtͲundRegionalmarketing
                                                                         CityͲManagement
                                                                         Stadtentwicklung
                                                                         Einzelhandel
                                                                         Wirtschaftsförderung
                                                                         Immobilienentwicklung
                                                                         Tourismus
                                                                         Personalberatung
                                                                         


FortschreibungdesEinzelhandelskonzeptesfürdieStadtBocholt2011

CIMABeratung+ManagementGmbH

Der Auftraggeber kann die vorliegende Unterlage innerhalb und außerhalb
seinerOrganisationverwendenundverbreiten,wobeistetsaufdieangemesͲ
seneNennungderCIMABeratung+ ManagementGmbHalsUrheberzuachͲ
tenist.JeglicheͲvorallemgewerblicheͲNutzungdarüberhinausistnichtgesͲ
tattet.

DerBerichtfälltunter§2Abs.2sowie§31Abs.2desGesetzeszumSchutze
der Urheberrechte.DieWeitergabe,VervielfältigungundÄhnlichesdurchanͲ
dere als den Auftraggeber, auch auszugsweise, sind nur mit ausdrücklicher
schriftlicherZustimmungdesVerfassersgestattet.SämtlicheRechte,vorallem
NutzungsͲ und Urheberrechte, verbleiben bei der CIMA Beratung + ManageͲ
mentGmbH,Köln.



CIMABeratung+ManagementGmbH2011                                                 2
FortschreibungdesEinzelhandelskonzeptesfürdieStadtBocholt2011

INHALT
1        EXKURS:VERBRAUCHERVERHALTENUNDEINZELHANDELSTRENDS
          INDEUTSCHLANDUNDEUROPA                            5
1.1      RahmenbedingungenderEinzelhandelsentwicklungͲAllgemeine
          betrieblicheEntwicklungstrends                                  5
1.2      TrendsimKonsumentenverhalten                                   7
1.3      BranchenspezifischeEntwicklungstrends                          11
1.3.1    TäglicheBedarfsdeckung/Nahversorgung                         11
1.3.2    Fashion/Bekleidung                                            12
1.3.3    SchuheundLederwaren                                           16
1.3.4    Uhren,Schmuck,Hörgeräteakustik,Optik                         17
1.3.5    Bücher/Schreibwaren                                           18
1.3.6    Elektrofachmärkte(Unterhaltungselektronik,Computer,Neue
          Medien,Elektrohaushaltsgeräte)                                 19
1.3.7    Sportbekleidung,Sportartikel,Sportgeräte                      21
1.3.8    Spielwaren                                                      22
1.3.9    Möbel/Einrichtungsbedarf                                      23
1.3.10   BauͲundHeimwerkermärkte,Gartencenter,Sonderpostenmärkte 26
1.3.11   Warenhäuser                                                     27
1.3.12   AnmerkungenzurFilialisierungimEinzelhandel                  28
1.4      EntwicklungstrendsbeiEinzelhandelsimmobilien:Geschäftshäuser
          undCenterentwicklungen                                        29


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FortschreibungdesEinzelhandelskonzeptesfürdieStadtBocholt2011

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ABBILDUNGEN                                                                     Abb.22: EUROPAPASSAGEHamburg                                         31
                                                                                 Abb.23: SCHLÖSSLEGALERIEPforzheim                                   32
Abb.1:   BetriebstypenentwicklungimEinzelhandel                         6   Abb.24: Anspruchsvolle‚YoungFashion‘ͲKonzepteinWestfieldLondon   33
Abb.2:   VerlustderMitte:PolarisierungzwischenQualitätundDiscount  8   
Abb.3:   DieKonsumraute                                                  9
Abb.4:   MarktanteiledesLebensmitteleinzelhandels(Verteilungder
          Umsätzein%)                                                   11
Abb.5: MetropolkonzepteimBekleidungseinzelhandel                       13
Abb.6: FlächenproduktivitätenindenAbsatzformendesTextileinzelhandels
                                                                          16
Abb.7: GroßflächigerSchuheinzelhandelaufderSchildergasseinKöln     16
Abb.8: FlächenproduktivitätenindenAbsatzformendesSchuhͲund
          Lederwareneinzelhandels                                         17
Abb.9: FlächenproduktivitätenindenAbsatzformenderWarengruppe
          ‚Uhren,Schmuck,Optik/Akustik                                18
Abb.10: TOP10desBuchhandels(UmsatzinMio.€)                        18
Abb.11: MAYERSCHEBUCHHANDLUNGinAachenundKöln                        19
Abb.12: FlächenproduktivitätenindenAbsatzformendesBuchhandels       19
Abb.13: SATURN–NeuespektakuläreCitystandorte                        20
Abb.14: FlächenproduktivitätenindenAbsatzformenderWarengruppe
          ‚ElektroartikelUnterhaltungselektronik,PC‘                    21
Abb.15: FlächenproduktivitätenindenAbsatzformendesSporteinzelhandels
                                                                          22
Abb.16: FlächenproduktivitätenindenAbsatzformendes
          Spielwareneinzelhandels                                         23
Abb.17: FlächenproduktivitätenindenAbsatzformendesMöbeleinzelhandels
                                                                          25
Abb.18: FlächenproduktivitätendesEinzelhandelsimSegment
          ‚BaumarktspezifischeSortimente‘                                27
Abb.19: HandelsarchitektureninKöln(SchildergasseundEhrenstraße)     29
Abb.20: POTSDAMERPLATZARKADEN                                          30

CIMABeratung+ManagementGmbH2011                                                                                                                     4
FortschreibungdesEinzelhandelskonzeptesfürdieStadtBocholt2011

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                                                                                                Konsumklima deutlich belastet. Die moderaten Tarifabschlüsse, das hohe
                                                                                                NiveauderKurzarbeitundderanhaltendhoheSockelderArbeitslosigkeit
1         EXKURS:VERBRAUCHERVERHALTENUND                                                     habendieKonsumneigungerheblichnegativbeeinträchtigt.
          EINZELHANDELSTRENDSINDEUTSCHLANDUND                                        
          EUROPA
                                                                                         „       Mit der ‚Abwrackprämie‘ zur Stabilisierung der wirtschaftlichen EntwickͲ
DieserAbschnittgibtabschließendeinenallgemeinenÜberblicküberdieaktuͲ                   lunginderFahrzeugindustrieistderKonsumaufeinsehrlangfristigesKonͲ
ellenEinzelhandelstrendsinDeutschlandundEuropa.Erverstehtsichals‚UpͲ                  sumgut ausgerichtet worden. Das Vorziehen der Neuanschaffung eines
date‘desimvorliegendenEinzelhandelskonzeptdokumentiertenAbschnittes.                     Pkw bleibt nicht ohne Folgen für die Ausgabeneigung im klassischen EinͲ
                                                                                                zelhandel. Mit Blick auf bestehende persönliche Unsicherheiten wird
Ausgehend von den allgemeinen betrieblichen Entwicklungstrends und geneͲ                 grundsätzlichdieAnschaffunglangfristigerGütervorgezogen.
rellenAusprägungendesKonsumentenverhaltens werden die warengruppenͲ                
spezifischen EntwicklungsͲ und Positionierungsstrategien im Einzelhandel beͲ
schrieben. Die Kennziffern zu Flächenproduktivitäten und VerkaufsflächendiͲ        „       Mit den Beschlüssen zur Gesundheitsreform 2011 sind die Einkommen
mensionierungenwerdenaktualisiert.                                                           der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Arbeitnehmer erneut durch
                                                                                                steigende Sozialabgaben belastet worden. Das neue Konzept der seitens
UmfassendeÜberarbeitunghatderAbschnittzuEinzelhandelsimmobilienund                      derKrankenkassenmöglicherweiseeinzuführenden ‚Zusatzbeträge‘istin
ShoppingͲCenternerfahren.                                                                     seinenWirkungennochnichtabsehbar.
                                                                                         
1.1       RahmenbedingungenderEinzelhandelsentwicklungͲ
                                                                                         „       Steigende Ausgabenbelastungen jenseits der ‚klassischen‘ KonsumausgaͲ
          AllgemeinebetrieblicheEntwicklungstrends                                           ben(Mieten,Transportkosten,privateAltersvorsorge)habendazugeführt
                                                                                                dasderAnteildesEinzelhandelsamprivatenVerbrauchkontinuierlichgeͲ
Die WirtschaftsͲ und Finanzkrise in den Jahren 2008 und 2009 hat auch den
                                                                                                sunkenist.BeliefsichderAnteildesEinzelhandels1990nochauf42,8%,
Einzelhandelhartgetroffen.KonntederEinzelhandelEnde2006erstmaligseit
                                                                                                sobeläuftersichimJahr2010nurnochauf27,5%.FürdasJahr2013wird
Jahren insgesamt mit 0,5 % ein leichtes reales Umsatzplus verzeichnen, führͲ
                                                                                                einAnteilvonmaximal26,0%prognostiziert.1
tendieAuswirkungenderWirtschaftsͲundFinanzkrisewiederzuStagnationsͲ
undSchrumpfungseffekten.IndenJahren2008und2009schrumpftederEinͲ                
zelhandelsumsatzinDeutschlandumͲ0,9%bzw.–1,2%.DiegenerellenRahͲ
menbedingungenlassensichderzeitauchmitBlickaufdas‚Konsumklima‘wie
folgtbeschreiben:                                                                      
                                                                                         1
                                                                                              SchätzungMETROaufBasisBerechnungendesStatistischenBundesamtes
CIMABeratung+ManagementGmbH2011                                                                                                                                        5
FortschreibungdesEinzelhandelskonzeptesfürdieStadtBocholt2011

„        DieAufhellungenamdeutschenArbeitsmarktseitBeginndesJahres2010                               DerStrukturwandelimEinzelhandelhatsichindenvergangenenJahrenweiter
        habenzueinerleichten‚Aufhellung‘derMarktperspektivenfürdendeutͲ                               beschleunigt. Nach der Prognose des ifoͲInstitutes hat der traditionelle FachͲ
        schenEinzelhandelgeführt.DasGefühldes‚sichwiedereinmaletwasgönͲ                              einzelhandelimJahr2010geradenocheinenMarktanteilvon21,0%undwird
        nen wollen‘ hat qualitätsorientierte Angebotssegmente des FacheinzelͲ                            bis2020weitere5Prozentpunkteverlieren.DemgegenüberistderMarktanteil
        handels überraschend positiv abschneiden lassen. Die Polarisierung zwiͲ                         derFachmärktevon1,2%imJahr1980auf23,5%imJahr2010und25,0%im
        schen‚Erlebniskonsum‘aufdereinenSeiteundderstriktenDiscountorienͲ                             Jahr 2020. Gleichzeitig bauen Großfilialsysteme (Bekleidungshäuser, BuchͲ
        tierungandererseitshatsichweiterverschärft.                                                      kaufhäuser, etc.) ihren Marktanteil aus. Er lag 1980 bei 18,0 % und erreicht
                                                                                                              2010bereits23,0%.Bis2020wirdeineweitereZunahmeauf24,5%erwartet.

Abb.1:          BetriebstypenentwicklungimEinzelhandel                                                     Für die Warenhäuser wird weiterhin ein abnehmender Marktanteil erwartet.
                                                                                                               Liegt er derzeit noch bei rd. 5,3% wird für das Jahr 2020 lediglich noch ein
       BetriebstypenentwicklungimEinzelhandel                                                                Marktanteilvon4,5%erwartet.
       Marktanteile1980– 2020in%
       100%                                                                                                    FürdenVersandhandel,einschließlichrelevantereͲcommerceͲAktivitätenwird
                        5,5               5,4          5,6                 6,9    9,0
        90%                                                                                                    bis zum Jahr 2020 eine Zunahme von 5,5 % im Jahr 1980 auf 9,0 % im Jahr
        80%                                            27,2              21,0     16,0                         2020 erwartet. Der Wettbewerb zwischen Absatzformen wird sich weiter inͲ
                                         38,2                                                                  tensivieren,aberauchinnerhalbeinzelnerBranchenverschärftsichderKampf
        70%
                       55,4
        60%                                                              23,0     24,5                         umMarktanteile.FolgendeTrendssindrelevant:
                                                       21,2
        50%                                                                       4,5
                                         21,4                              5,3                                 „    Das Flächenwachstum im Einzelhandel in Deutschland ist ungebrochen.
        40%                                            5,9
                                          5,4                            23,5     25,0                             Zudenaktuellrd.122Mio.m²Verkaufsflächedürftenbis2020nochmals6
        30%            18,0                            20,8
                                         12,4                                                                      Mio.m² hinzukommen. Gesichert ist durch die Modernisierung und NeuͲ
        20%            7,2
                       2,0                                                                                         bauvonShoppingCenterneinVerkaufsflächenzuwachsvonrd.1,5Mio.m²
        10%                              17,2          19,3              21,3     21,0
                       11,9                                                                                        indennächstenzweiJahren.
          0%
                       1980              1990          2000              2010     2020                         

                  Verbrauchermärkte/SBͲWarenhäuser          Fachmärkte
                                                                                                               „    Die Umsatzentwicklung hält mit dem Flächenwachstum nicht Schritt.
                  Warenhäuser                                 Großfilialsysteme                                    WährendimZeitraumvon1991bis2010dieVerkaufsflächenumrd.49%
                  Trad.Fachgeschäfte                         Versandhandel                                        zulegten, wuchs der Einzelhandelsumsatz lediglich um 6 %. In der KonseͲ
                                                                                    Quelle:ifoͲInstitut
                                                                                                                   quenzreduziertesichdiedurchschnittlicheFlächenproduktivitätimEinzelͲ
    ©CIMAGmbH2010
                                                                                                                  handelumrd.30%.1991lagdiedurchschnittlicheFlächenproduktivitätim

CIMABeratung+ManagementGmbH2011                                                                                                                                                                  6
FortschreibungdesEinzelhandelskonzeptesfürdieStadtBocholt2011

       Einzelhandelnochbei4.608€/m²Verkaufsfläche,beläuftsiesichimJahr                sich verstärkenden Disparitäten zwischen attraktiven, auch vielfältigen
       2010nurnochauf3.248€/m²Verkaufsfläche.                                              Einkaufszonen der Metropolen sowie leistungsstarker MittelͲ und OberͲ
                                                                                                   zentren mit großzügigen Einzugsbereichen einerseits und EinzelhandelsͲ
                                                                                                    standorten mit erheblichen Funktionsverlusten in Stadtteilzentren sowie
„       Die Produktivitätsverluste haben maßgeblich die Geschäftsaufgaben des                MittelͲ und Grundzentren mit geringer Nachfrageplattform andererseits.
       mittelständischen Einzelhandels gefördert. Die dramatischen Einbrüche                  DerEinzelhandelsstandortBocholtmussallesinallem,trotzderauchnicht
       wareninsbesonderebeidenWarendesPersönlichenBedarfs2,beiSportͲ                       zu übersehenden Auswirkungen des Strukturwandels im Einzelhandel, zu
       artikeln,BüchernundSpielwarenStrukturprägend.                                          den‚Gewinnern‘gezähltwerden.
                                                                                             

„       Der filialisierte Einzelhandel prägt zunehmend das Bild innenstädtischer
       Zentren.DabeigewinnenFilialkonzepteauchinStadtteilzentrenund‚kleiͲ
                                                                                              1.2        TrendsimKonsumentenverhalten
       neren‘MittelzentrenzunehmendanBedeutung.FolgeisteinezunehmenͲ
                                                                                              DiePolarisierungderKonsummusterzwischen‚DiscountundVersorgungseinͲ
       deUniformitätzahlreicherEinkaufsstraßeninDeutschland.
                                                                                              kauf‘ auf der einen Seite sowie ‚Erlebniseinkauf und Statuskonsum‘ andererͲ
                                                                                             seitshatsichweiterinensiviert.Dersogenannte‚VerlustderMitte‘bleibtdie
                                                                                              größteHerausforderungdesHandels. Der‚Preis‘isteinentscheidendesKaufͲ
„       Kostendruck im Einzelhandel auf der einen Seite und die sehr starke        signal,andererseitswerdengezieltMarkenundLuxusartikelnachgefragt.
       Preisorientierungder Konsumentenandererseitssindmaßgeblich fürden
       Erfolg von Fachmärkten in Deutschland. Der Spezialisierungsprozess im          Der Versorgungseinkauf bleibt bestimmt von Bequemlichkeit, Effizienz und
       Fachmarktsegment hält an. Dabei konzentrierte sich die Entwicklung zuͲ         hervorragenderErreichbarkeit.DieseRahmenbedingungenerklärendennachͲ
       nächst auf primär verkehrsorientierte Standorte. Die zunehmend plaͲ             haltigenErfolgvonLebensmitteldiscounternundSBͲWarenhäusern.Das‚oneͲ
       nungsrechtliche Steuerung des großflächigen Einzelhandels ermöglichte            StopͲShopping mit dem Pkw ermöglicht einen durchrationalisierten und Zeit
       auchdieUmsetzungvonmodernenFachmarktkonzeptionenininnenstädͲ                    sparenden Einkauf. Es hat die Entwicklung dezentraler, verkehrsorientierter
       tischenLagen.                                                                        Handelsstandortegefördert.DamitverbundenisteineKonzentrationderVerͲ
                                                                                             kaufsflächenimLebensmitteleinzelhandelsowiediezunehmendeBetriebsgröͲ
                                                                                              ße von FrischeͲ und Verbrauchermärkten. Der Wettbewerbsdruck auf integͲ
„       Der Strukturwandel im Einzelhandel mit Filialisierung, steigenden VerͲ         rierteNahversorgungslagenhatsichindenletztenJahrenweiterverschärft.Er
       kaufsflächenbedarfenderUnternehmenundhoherAbhängigkeitvonden                   istauchinBocholtspürbar.KonsequenteEinzelhandelssteuerunghathierdie
       örtlichenundregionalenKaufkraftniveausführteindenletztenJahrenzu             etabliertenNahversorgungslagenerhaltenkönnen.

2
     Der ‚Persönliche Bedarf‘ umfasst die Sortimente Bekleidung, Wäsche, Schuhe,   DerErlebniseinkaufverstehtsichalsaktiverTeilderFreizeitgestaltung.Über
       Lederwaren,Uhren,SchmuckundOptik/Akustik                                        den reinen Versorgungsaspekt hinausgehend sollen weitere Bedürfnisse beͲ
CIMABeratung+ManagementGmbH2011                                                                                                                                          7
FortschreibungdesEinzelhandelskonzeptesfürdieStadtBocholt2011

friedigt werden. Es besteht der Wunsch nach emotionaler Stimulierung, UnͲ     Mit dem Blick auf das Potenzial von Gästen und Touristen ist auch eine VerͲ
terhaltungundService.VondieserNachfrageprofitierengrundsätzlichinnenͲ          zahnungmitkulturellenEinrichtungenundtouristischenHighlightsvonBedeuͲ
städtische Zentren, Shopping Center und künstliche Erlebniswelten (Urban       tung.Saubere,sichereundguterreichbareCitieswerdennebenderAngebotsͲ
Entertainment Center) gleichermaßen. Eine aktive Stadtentwicklungspolitik        vielfalt und Angebotsqualität ein Schlüssel zum Erfolg sein. Je vielseitiger das
mit Orientierung an Funktionsvielfalt und Aufenthaltsqualität kann dazu beiͲ   AngeboteinesZentrumsist,destoattraktiverstelltessichfürdenKonsumenͲ
tragen, dass gewachsene Stadträume den ‚künstlichen Welten‘ vorgezogen         tendar.DieAngebotsqualitätensindumfassendzukommunizieren3.
werden. Maßgebliche Bedeutung hat hier auch die Vernetzung von authentiͲ
schenEinzelhandelsͲundGastronomieangeboten.OrtsansässigeEinzelhändler            ErlebniseinkaufbegünstigtBetriebsformenmitklaremProfil.DieseHerausforͲ
und Gastronomen müssen in die Lage versetzt werden, sich gegenüber dem      derungisteineUrsachefürdieanhaltendeKrisedesWarenhaussegments.Mit
‚Einerlei‘überbordenderFilialisierungzuprofilieren.                              ‚ShopͲinͲShop‘ͲKonzeptenundThemenkaufhäusernwirddiesemTrendentgeͲ
                                                                                       gengewirkt.
Abb.2:      VerlustderMitte:PolarisierungzwischenQualitätundDiscount
                                                                                       Preisfixierung auf der einen Seite und gleichzeitig ein eindeutiges Bekenntnis
  ‚VerlustderMitte‘
 HerausforderungenfürdieInnenstädte                                                 zu Marken im Qualitätssegment kennzeichnen den ‚hybriden‘ Verbraucher.
  PolarisierungzwischenQualitätundDiscount
 GeändertesFreizeitͲ    undKonsumverhalten                                           Jeder Konsument schlüpft je nach Stimmungslage und Bedürfnis in unterͲ
                                                                                       schiedlicheRollen–malmehr,malwenigeraufdenPreisorientiert.
    Wandelim                                                LustͲKauf
                                                                                       Die in Abb. 185 dargestellte Konsumraute zeigt das breite Spielfeld unterͲ
    Einkaufsverhalten                                                                  schiedlicher Konsumorientierungen, die sich überlagern und je nach LebensͲ
                                   Zweiklassengesellschaft

    ƒ Polarisierungzwischen                                                          phase und wirtschaftlichen Spielräumen unterschiedlich ausfallen. Der Kunde
      DiscountundLuxus                                                               wechselt zwischen dem preisbewussten Käufer (‚Budgetoptimierer‘), dem ErͲ
    ƒ HybriderKundebewegt                                                           lebniseinkäufer, dem Konsumenten von Luxusartikeln und dem ‚intelligenten
      sichzwischenden                                                               Optimierer‘,derdieKombinationderdreigenanntenTypenwiderspiegelt.
      EinkaufsweltenderBilligͲ
      undLuxusanbieter                                                                
    ƒ DasMittlereSegment
      verliert:Gefragtist
      entwedernur„dasBeste“
      oder„dasBilligste“

                                                        BedarfsͲKauf,
                                                   Aldisierung derMärkte              
                                                                                       3
                                                                                            Siehe hierzu auch die umfassenden Hinweise in Bezug auf die Bocholter City in
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                                                                                              Abschnitt6.
CIMABeratung+ManagementGmbH2011                                                                                                                                               8
FortschreibungdesEinzelhandelskonzeptesfürdieStadtBocholt2011

Abb.3:      DieKonsumraute                                                       BENETTONsindHerstellermarkenzuModelabelsaufgestiegen.FlagshipͲStores
                                                                                    indenOberzentrenzielenaufEinkaufserlebnis.Darüberhinaussignalisiertdie
   Die„Konsumraute“                                                                Umstellung von Warenhausverkaufsflächen auf ‚ShopͲinͲShop‘ͲKonzepte die
                           Erlebnis/Genuss
                                                                                    Bedeutung von markenorientierten Absatzstrategien. Die spanische INDITEXͲ
                                                                                    Gruppe im ZARA, BERKSHA, MASSIMO DUTTI4 und WOMAN SECRET steht an
                                                                                    der Schwelle zum Markteintritt in Deutschland. INDITEX betreibt konsequent
                                                                                    eine ‚vertikale Integration‘ mit eigenem Vertriebsnetz und globalisierter ProͲ
                                                                                    duktion. Jedes Shopkonzept wird als eigene spezifische Marke weiterentwiͲ
                                                                                    ckelt.

                            WechselndeRollen                                       Eindeutige, authentische QualitätsͲ und Markenkonzepte haben auch in wirtͲ
           Discount                                               Luxus
      (Budgetoptimierer)    jenachLebensphase              Status– Konsum
                                                                                    schaftlich‚rauhen‘ZeitenChancenzumErfolg.Sohabenlokaleundregionale
                                                                Leadership          FilialistenimSegmentderBekleidungshäuserErfolg,wennsieaufausreichend
                                                                                    großer Verkaufsfläche eine Produkt gerechte Warenpräsentation zeigen. Im
                                                                                    QualitätssegmentkoppeltsichweiterhinPEEK&CLOPPENBURGdeutlichposiͲ
                                                                                    tivvomNegativtrendderTextilbrancheab.

                                                                                    Das Konsumentenverhalten ist in Deutschland jenseits der Preisorientierung
                                     Smart– Shopping                               durch ‚Lifestyle‘ͲVerhaltensmuster geprägt. Eine stärkere Segmentierung ist
                                 (IntelligenteOptimierer)                          insbesondere bei den mittleren und gehobenen Einkommensniveaus zu beoͲ
                                                                                    bachten. Zunehmend lassen sich auch ‚markante‘ Konsummuster nach LeͲ
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                                                                                    bensalterabgrenzen:
Die starke Preisorientierung deutscher Konsumenten beschert HerstellermarͲ
ken hohe Wachstumsraten. Dort wo Alleinstellungsmerkmale von Marken         „        In den letzten zwei Jahrzehnten ist die Kaufkraft der Jugendlichen deutͲ
wenigergefragtsind,wirdzunehmenddenpreisgünstigerenHerstellermarken                lich gestiegen. Hiervon profitierte zunächst der ‚Yong Fashion‘ – Markt.
derVorrangeingeräumt.SiehabensichimLebensmitteleinzelhandeldurchgeͲ                Stetig wechselnde Moden und der von der Jugendkultur ausgehende
setzt;inderTextilbrancheistaufdieErfolgskonzepteH&MsowiederInditexͲ             ‚Gruppendruck‘generiertenstetigeNachfrageundWachstum.Konkurrenz
Gruppe(ZARA,BERKSHA)undauchC&Azuverweisen.                                         für den ‚Modesektor‘ erwächst jedoch aus den steigenden Ausgaben für
                                                                                           EntertainmentundTelekommunikation.Hierdurchwirdderzeitauchnoch
Dennochschaffen‚Marken‘Mehrwert imHandel.IndenletztenbeidenJahrͲ                 dasSegment‚ComputerspieleundSoftware‘nachhaltiggestützt.KultchaͲ
zehnten haben hier Innenstädte und Shopping Center vor allem vom WachsͲ   
                                                                                    4
tumim‚YoungFashion‘–Marktprofitierenkönnen.MitS:OLIVER,ESPRITund             MASSIMODUTTIFilialensindmittlerweileinKöln,Düsseldorf,Hamburg,München
                                                                                           undBerlineröffnetworden.
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FortschreibungdesEinzelhandelskonzeptesfürdieStadtBocholt2011

       rakter,‚Storytelling‘undeinsteigendesAngebotinNischensichernjedoch            „    Die Gruppe der „jungen Alten“ wird mit Blick auf die demographischen
       die Kaufkraftbindung in allen relevanten Jugendmärkten. Die Generation              Strukturen stetig anwachsen. Der wirtschaftliche Strukturwandel mit der
       ‚iPod‘lebtvernetztundnimmtneueTrendsumgehendauf.                                   Freisetzung von Vorruheständlern aber auch die steigende LebenserwarͲ
                                                                                                  tung mit bis ins höchste Alter konsumaktiver Bevölkerung wird für den
                                                                                                   Handel neue Marktsegmente eröffnen. Für diese Bevölkerungsgruppen
„       DINKS5 mit mittleren und hohen Einkommen koppeln sich zunehmend                   wird Erreichbarkeit, Service und Qualität eine neue Bedeutung erfahren.
       vom Massenkonsum ab. Sie suchen gezielt Quartiere und Einkaufslagen                Die„jungen Alten“wollenauch durchKonsumausdrücken,dasssienoch
       aufundsprechenstarkaufQualitätundMarkenan.DavonprofitierensoͲ                    nichtzuden„alten“Altengehören.
       wohl erlebnisorientierte Filialkonzepte als aber auch kleinflächige NiͲ          
       schenkonzepte mit authentischem Angebot und Service. Hierbei spielt
       teilweise auch eine „ökologische“ Produktqualität eine Rolle. Biomärkte,        „    „Rolemaker“ sind Trendsetter im qualitätsorientierten Konsum. Diese
       Vollwertrestaurants,ökologischorientierteFachboutiquenhabensichvon                   GrupperealisiertdeutlichüberdurchschnittlicheEinkommenundnimmtin
       ideologisch motivierten Nischenkonzepten zu etablierten, erfolgreichen                Politik,WirtschaftundGesellschaftFührungspositionenein.DerAkademiͲ
       Shopkonzeptenentwickelnkönnen.GleichzeitigspielenfürdiesesLifestyͲ                   keranteilindieserGruppeistüberdurchschnittlichhoch.„Rolemaker“sind
       lesegmentqualitätsorientierte„Convenience“ͲProdukteeinewichtigeRolͲ                    Innovationen aufgeschlossen und legen Wert auf Design und Exklusivität.
       le.                                                                                       Sie definieren Luxuskonsum, ohne ihn jedoch in der Regel öffentlich zur
                                                                                                  Schauzustellen.
                                                                                               
„       „Konsumoptimierer“lebenstetigunterderRestriktionbegrenzterHausͲ
       haltseinkommen.SieversuchenbeiallihrenKonsumaktivitätendasbeste                „    Als‚SILVERMARKET‘generiertsichderzeiteineeinkommensstarke,sehr
       PreisͲLeistungsverhältnis zu realisieren. Diese breite Konsumschicht in              konsumaktive Konsumentengruppe. Sie möchte die ‚Früchte der Arbeit
       Deutschland ist offen für alle Discountkonzepte. Neben der klassischen             ernten‘ und das Feld nicht ausschließlich der Jugend überlassen. Aktive
       Preisfixierung, dass „billig“ auch gut ist, besteht das Ziel, Qualität zum       Teilhabe am technologischen und gesellschaftlichen Wandel ist gefragt.
       günstigstenPreiszuerwerben.„SmartShopping“wirdvondiesemLifestyͲ                    Ausdem‚SILVERMARKET‘herauswerdensich‚Impulse‘fürdie‚JungenAlͲ
       leͲTypusforciert.„SmartShopping“hatsichindenletztenJahrenzumKult                ten‘ergeben
       entwickeltundwirdwiederALDIͲBesuchauchvondenkaufkraftstärksten
       Konsumentenpraktiziert.



5 „DoubleIncomeNoKids“=DoppelverdienerinmehroderwenigerfesterLebensͲ
    gemeinschaftohneKinder.
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FortschreibungdesEinzelhandelskonzeptesfürdieStadtBocholt2011

1.3       BranchenspezifischeEntwicklungstrends                                      Abb.4:         MarktanteiledesLebensmitteleinzelhandels
                                                                                                       (VerteilungderUmsätzein%)

1.3.1     TäglicheBedarfsdeckung/Nahversorgung
                                                                                           1991          22,7%              23,4%                31,2%                  22,7%
Der Lebensmitteleinzelhandel wird nach wie vor geprägt durch die VerdränͲ
gung des kleinflächigen Einzelhandels durch Lebensmitteldiscounter und              1996           24,7%                 30,0%                  28,6%              16,7%

Verbrauchermärkte. Die planungsrechtlichen Rahmenbedingungen mit dem
                                                                                           2003           25,3%                     37,0%                   24,9%           12,8%
Versuch der Lenkung des großflächigen Lebensmitteleinzelhandels mit VerͲ
kaufsflächenab800m²aufintegrierteStandortlagenhabendiesenTrendnicht                             25,9%                      40,6%                    23,0%         10,5%
                                                                                           2005
aufhaltenkönnen.VielmehrhatsichderBetriebstypdesLebensmitteldiscounͲ
ters an diese Rahmenbedingungen angepasst. Mit seiner Annäherung an die          2007            26,2%                        42,2%                   22,6%           9,0%
Großflächigkeit und Ausschöpfung aller baurechtlichen Spielräume belegt er
auch heute noch weitgehend stärker verkehrsorientierte Standorte. MittlerͲ                 0%              20%           40%             60%              80%               100%
weile sind Lebensmitteldiscounter auch in die Großflächigkeit hineingewachͲ                     SB Warenhäuser / Verbrauchermärkte       Discounter

sen.
                                                                                                       Supermärkte                              übriger Lebensmitteleinzelhandel
                                                                                                                                                                                          
                                                                                       Quelle:EHIRetailInstituteGmbH:Handelaktuell2008/2009.2008.
Von1991bis2007sankderUmsatzanteildestraditionellenFacheinzelhandels
mitLebensmittelnvon22,7%auf9,0%.ImGegenzugwuchsderUmsatzanteil            „      Die Präsentationsform und die Warenvorhaltung bei LebensmittelsuperͲ
derLebensmitteldiscountervon23,4%auf42,2%.FürdasJahr2009wirdhier               märkten,VerbrauchermärktenundtendenziellauchbeiDiscounternwird
von einem Marktanteil von 48,0 % ausgegangen. SBͲWarenhäuser und                    aufwändiger:WochenmarktähnlicheEinkaufsbereicheundSprühkühlanlaͲ
VerbrauchermärktesteigertenimgleichenZeitraumihrenMarktanteilkontinuͲ                 genfürObstundGemüsesindnurzweierkennbareEntwicklungstrends.
ierlichvon22,7%auf26,2%.SupermärkteverlorendagegenMarktanteilevon
                                                                                       
31,2%auf22,6%(s.Abb.4).
                                                                                       „      Nahezu jeder filialisierte Lebensmittelkonzern hat in den letzen Jahren

                                                                                             eine„ökologischeHandelsmarke“eingeführt.
DieSensibilisierungdesVerbraucherverhaltenshinsichtlichökologischerQuaͲ          
litätenhatvorallemimLebensmitteleinzelhandelseinenNiederschlaggefunͲ
den. Das Bewusstsein für gesunde und frische Lebensmittel wird immer stärͲ   „      Spezialisierte BioͲSupermärkte treten als neue Mitbewerber im LebensͲ
ker.DerHandelreagiertinvielfältigerFormaufdiesesVerbraucherverhalten:              mitteleinzelhandel auf: Im Jahr 2007 entstanden 83 neue BioͲ
                                                                                             Supermärkte, deutschlandweit eröffneten allein im ersten Halbjahr 2008
                                                                                            31 neue Märkte mit mehr als 200 m² Verkaufsfläche und einer VerͲ

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FortschreibungdesEinzelhandelskonzeptesfürdieStadtBocholt2011

       kaufsfläche von insgesamt rd. 18.000 m². Die Gesamtzahl aller BioͲ      theken, Probierstände und Bistroangebote im Gourmetsegment. BetreiberͲ
       Supermärkte wurde für Ende 2008 auf rund 550 geschätzt.6 Die BIOͲ      konzeptesindz.B.dasPERFETTO–KonzeptinKARSTADTWarenhäusern,SPAR
       Supermarktkette BASIC agiert mittlerweile bundesweit. Von SüddeutschͲ      SchlemmermärkteoderEDEKACULINARIA.DieVerkaufsflächenbewegensich
       land kommend, wurden auch verschiedene Standorte in NordrheinͲ            hierzwischen1.500m²und2.500m².
       Westfalen besetzt. REWE greift diesen Trend in der Verschmelzung von
       BIO und ‚Convenience‘ mit dem TEMMAͲKonzept auf.  Die vier ‚reinen‘   Eine weitere Tendenz für CityͲStandorte zeichnet sich bei mehreren bundesͲ
       VIERRLINDEN BIoͲSupermärkte an den Teststandorten in DüsseldorfͲ           weit tätigen Lebensmittelanbietern in der Entwicklung von speziellen CityͲ
       BenrathundKölnͲLindenthalwerdenauchaufTEMMAumgestellt.                   Konzepten ab: Gegenüber den marktüblichen Supermärkten werden deutlich
                                                                                       kleinereMärktekonzipiertmiteinemreduziertenundzumeistauchqualitätsͲ
                                                                                        orientierten Nahversorgungsangebot. Derartige Konzepte finden sich u.a. in
„       MitDEMETERundBIOLANDhatderökologischeLandbauzweileistungsͲ             FormderREWECityͲMärkte(ab500m²VKF)oderderPENNYCityͲMärkte(400
       starke Vertriebssysteme aufbauen können. Metzgereien und KäsefachgeͲ       –500m²VKF).
       schäftesindinallengrößerenStädtenanzutreffen.DabeiwerdenStandorͲ
       te in Einkaufslagen der spezifischen Zielgruppen (jüngere BevölkeͲ        
       rungsschichten,teilweisealternativerLebensstil,Studenten)bevorzugt.
                                                                                       1.3.2    Fashion/Bekleidung

EntscheidendfürdieweitereEntwicklungderBioproduktewirddieEtablierung          Die Insolvenzanträge im Verlaufe der letzten zwei Jahre von SinnLeffers,
vonallgemeinanerkanntenBioͲSiegelnundKlassifizierungensein.DerzeitsteͲ          HERTIE, POHLAND und WEHMEYER sprechen eine eindeutige Sprache. Keine
hen verschiedene Kennzeichnungen (BIOͲSiegel der EU, DEMETERͲ                     andereBrancheistvonderMarginalisierungdes„mittlerenGenres“sobetrofͲ
Kennzeichnung, BIOLANDͲSiegel) mit unterschiedlichen QualitätsanforͲ                fenwiederTextileinzelhandel.WährenddieBetriebeimSegmentdesMassenͲ
derungen in Konkurrenz zu einander; eine Verständigung auf einheitliche        konsums zum Teil erhebliche Umsatzeinbrüche verkraften musste, konnten
Standardsistunbedingterforderlich,umeinenachhaltigeVerunsicherungder           „Premiumkonzepte“, konsequent markenorientierte Absatzformen und das
Verbraucherzuvermeiden.                                                              Discountsegment deutliche Marktanteilsgewinne und Umsatzwachstum verͲ
                                                                                        zeichnen.GrundsätzlichsindderzeitfolgendeStandorttrendsablesbar:
In den Citylagen der Oberzentren wird sich der Lebensmitteleinzelhandel zuͲ
künftigvorallemüberstarkqualitätsorientierteKonzeptepositionieren.GroßͲ         „    DasPremiumsegmentmitToppmarkenorientierungverzeichnetseit2006
zügiggestalteteVerkaufsflächenwerdenmitdemZieleinererlebnisorientierͲ               wiedereinepositiveMarktentwicklung.DieentsprechendenCityquartiere
ten Inszenierung etabliert. Das Warenangebot gruppiert sich um FrischeͲ             indenMetropolenprofilierensichdurchihrekonsequenteAusrichtungam
                                                                                            Zielpublikum.HierzugehöreninKölnz.B.dasQuartierumdieMittelstraße
                                undAbschnitteaufderBreiteStraße.FürHamburgsinddasPassagenvierͲ
6 AlleAngabennach:www.bioͲmarkt.info,dasOnlinemagazinfürdenNaturkosthanͲ
    del
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FortschreibungdesEinzelhandelskonzeptesfürdieStadtBocholt2011

    tel und der Neue Wall, für München die Maximilianstraße und das QuarͲ       leistungsstarker Konzepte in attraktiven Mittelzentren und Oberzentren
    tierrundumdieFÜNFHÖFEanzuführen.                                               dürftebei4.000m²liegen.ProfilierendeMetropolkonzeptezeichnensich
                                                                                          durch Verkaufsflächen von 8.000 bis 15.000 m² aus. Erfolgskonzepte mit
                                                                                           weit überörtlicher Ausstrahlung sind z.B. WEINGARTEN in Köln,
„    Positive Entwicklungstrends mit deutlicher Expansion auch in leistungsͲ        ENGELHORN&STURMinMannheimsowieL&TinOsnabrück.
    starke Mittelzentren und größeren Stadtteilzentren verzeichnen darüber      
    hinaus markenorientierte Boutiquen und Flagshipstores im Segment der
    Damenoberbekleidung sowie im Jugendmarkt. Dabei beanspruchen die            Authentizität, Markenmanagement und attraktivster Ladenbau sowie überͲ
    Produktpräsentationen einzelner Markensegmente Verkaufsflächen von            zeugenderServicesichernauchmittelständischenLokalmatadorenbeachtliche
    jeweils500m²bis1.500m².DieProfilierungderGeschäfteerfolgthierüͲ        regionaleMarktanteile.SierealisierenVerkaufsflächenvonbiszu20.000m²an
    berdasAmbientederGeschäfte.AlsBeispielesindGERRYWEBER,ESPRIT,           einem oder mehreren innenstädtischen Standorten. Beispiele sind BRAUN in
    S.OLIVER, MEXX, PROMOD und NEWYORKER zu nennen. Diese Filialisten         Moers,REISCHMANNinRavensburgoderSCHRÖDERinHaselünne.
    suchenzunehmenddieNähezuortsbekannten TrendsetternimSegment
    Fashion. Somit belegen diese Filialisten nicht nur Standorte in den AͲ   Abb.5: MetropolkonzepteimBekleidungseinzelhandel
    Einkaufslagen,sondernauchinSzenequartieren.


„    Großflächige Bekleidungshäuser sind heute noch erfolgreich, wenn sie
    sichkonsequentandenBedürfnissenihrerKundenorientierenundsomit
    Erwartungshaltungen optimal erfüllen. Die eindeutige Positionierung im
    mittleren bis gehobenen Markensegment und die Umsetzung eines attͲ
    raktiven Ambientes gelingt PEEK&CLOPPENBURG. Das Unternehmen hat
    Marktanteile gewinnen können. Als Trendsetter für Metropolenkonzepte
    istdasimSeptember2005eröffneteWeltstadthausvonRenzoPianomit                                                                                                
    einerVerkaufsflächevon15.000m²inderSchildergasseinKölnhervorzuͲ          P&CFlagshipStoresinKöln(links)undBerlinCityWest.Fotos:CIMAGmbH2006
    heben.
                                                                                      ƒ DerGeschäftserfolgvonH&M,ZARAsowieC&AresultiertausdervertikaͲ
                                                                                         lenBetriebsorganisationderUnternehmenmiteffizienterLogistikundBinͲ
„    Die Bekleidungshäuser und Markenstores der Zukunft werden sich über        dunganaufdieBetriebskonzeptezugeschnittenenProduktionsstätten.Die
    eineReihevonzusätzlichenDienstleistungenprofilieren.HierzuzählenRuͲ          KonzepteberuhenaufeinerglobalenArbeitsteilung.Kostenvorteilewerden
    hezonen für Begleiter, Maßanfertigungen, Änderungsschneiderei sowie            konsequentausgeschöpft.DieVerkaufsflächendimensionierungenbewegen
    „Bodyscans“ zur Vermessung der Figur. Die Verkaufsflächenuntergrenze
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FortschreibungdesEinzelhandelskonzeptesfürdieStadtBocholt2011

     sich in der Regel zwischen 1.000 m² und 4.000 m². Metropolenkonzepte              EröffnungeinesFlagshipstoresaufrd.5.400m²VerkaufsflächeimehemaͲ
     vonC&Aerreichenauch8.000m².                                                            ligenSinnLeffersͲHausaufderBahnhofstraße.AngekündigtsindEröffnunͲ
                                                                                                  gen in Essen (8.000 m² im ehemaligen C&AͲHaus am Kennedyplatz) und
„       BekleidungshäuserohneeindeutigeProfilierungundPositionierungleiden                 Dortmund(neueTHIERGALERIEmitüber6.000m²).
       sowohlunterdemWettbewerbsdruckderbisherdargestelltenErfolgskonͲ
                                                                                           
       zeptealsauchunterdenMarktanteilsgewinnenderDiscountorientierten
       FachmarktkonzepteimBekleidungsͲundTextileinzelhandel.HoheMietbeͲ
                                                                                           DiespanischeINDITEXͲGruppeprofessionalisiertdieVertikalisierungihrerAbͲ
       lastungenindenAͲEinkaufslagenundstarksinkendeFlächenproduktivitäͲ
                                                                                           satzkonzepte weiter. Immer zielgruppenschärfere Labels werden entwickelt
       ten haben zur Insolvenz auch renommierter Filialkonzepte geführt. Eine
                                                                                           undineigenenLabelstoresoderimKontextvonShop–in–Shop–Konzepten
       Bestandsicherung einzelner Unternehmen wird nur über Aufgabe schwäͲ
                                                                                           vertrieben. Jüngstes Beispiel ist das Label DESIGUAL. Die Konzepte BERKSHA
       chererStandorte,einerstriktenKostenkontrolleundeinem„Relaunch“in
                                                                                           undPULLANDBEARstehenauchvordemMarkteintrittinDeutschland.
       derPositionierunggelingen.
                                                                                          

„       Die Bekleidungsfachmärkte VÖGELE, KIK, TAKKO, ADESSA haben in den         Da Bekleidung zunehmend nicht mehr als Teil der Grundversorgung wahrgeͲ
       letztenJahrendeutlichanMarktanteilengewinnenkönnen.Siebestimmen            nommen wird, bestehen Wachstumspotenziale in erster Linie im QualitätsͲ
       zunehmenddasBildinleistungsschwächerenStadtteilzentrenundHauptͲ              segment.DasUnterstreichenvonIndividualitätwirdzurMaximedesEinkaufsͲ
       einkaufslagen schwächerer Mittelzentren sowie in Fachmarktzentren. Die       erlebnisses. Gerade hier bestehen Gestaltungspotenziale für mittelständische
       VerkaufsflächendieserKonzeptebewegensichzwischen500m²und2.000             Nischenanbieter. Dies ist auch der Grund dafür, dass in Shoppingmetropolen
       m².7 Die ADLER Modemärkte, zumeist in Fachmarktzentren und FachͲ            von Zeit zu Zeit neue Kultquartiere entstehen, die durch spezifische FaͲ
       marktagglomerationenpräsent,belegendarüberhinausauchVerkaufsfläͲ              shiontrendsgekennzeichnetsind.Wasdie14thStreetWestfürNewYorkist,
       chenbiszu4.000m².                                                            sindfürKölndasBelgischeVierteloderdiePfeilͲunddieBenesisstraße.

                                                                                           FolgtdenAnalysender‚TEXTILWIRTSCHAFT‘8sindimTextileinzelhandelderzeit
„       Mit TK MAXX und PRIMARK sind zwei neue internationale Filialisten auf   folgendeTrendsmaßgeblichrelevant:
       dem deutschen Markt präsent. Beide Unternehmen bedienen das konsuͲ
       mige bis discountorientierte Segment. PRIMARK startet derzeit eine ExͲ             1. WarenhauskriseistauchTextilkrise:DasAusfürHERTIEunddieKrise
       pansionsoffensiveimRuhrgebietunderwirbtdabeiauchgeschlosseneBeͲ                       bei KARSTADT hat den Konzentrationsprozess im Textileinzelhandels
       kleidungshausstandorte. In Gelsenkirchen erfolgte im Dezember 2010 die                imSegmentdes‚mittlerenGenres‘beschleunigt.DiezunehmendverͲ
                                                                                                     tikalisierendenUnternehmenH&MsowieC&AhabenprofitierenkönͲ

7 KIK,ADESSAundTAKKOmitVerkaufsflächenzwischen400und1.000m²;VÖGELE           
                                                                                           8
    mitVerkaufsflächenzwischen800m²und2.000m².                                         Textilwirtschaft53,2009,S.22Ͳ31.
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FortschreibungdesEinzelhandelskonzeptesfürdieStadtBocholt2011

        nen. Im gehobenen mittleren ‚Genre‘ ist PEEK&CLOPPENBURG Markt           6. Neue Kooperationen: ShopͲ in ShopͲ Konzepte setzen sich verstärkt
        führend.                                                                           durch. SEIDENSTICKER und TIMBERLAND experimentieren mit MultiͲ
                                                                                            BrandͲStores. Das junge Londoner Label ‚BENCH‘  wird derzeit in
                                                                                           Deutschland über CULT und ausgewählte mittelständische FachhändͲ
                                                                                            lereingeführt.
    2. „Strauchelnde Helden“: H&M, C&A, CHARLES VÖGELE und mehrere
       VertriebsschienenderInditexgruppeverzeichnensinkendeMargen.In          
       Teilsegmenten geraten Unternehmen in die Verlustzone. Weitere RaͲ
       tionalisierungsprozesseundeinenochintensivereVertikalisierungmit           7. Platzhirsche behaupten sich: Mittelständische Facheinzelhändler beͲ
       derEntwicklungneuerEigenmarkensindzuerwarten.                                 hauptensichinregionalenMärkten.Siesindinnovativ,experimentieͲ
                                                                                            renmit‚ShopinShop‘–Konzepten,sehensichalsErlebniskaufhäuser
                                                                                           und entwickeln den Markenkern erfolgreicher Marken weiter. Die
                                                                                            BLAUE HAND in Trier, BRAUN in Moers, L&T in Osnabrück,
    3. Konzentrationsprozesse und Aufkäufe: Einzelne Marken und VerͲ
                                                                                            REISCHMANN in Ravensburg und ENGELHORN&STURM in Mannheim
       triebsschienenwerdenvonbestehendenTextilunternehmenoderaber
                                                                                            undBRAMinLuxemburggehörenzudenerfolgreichenUnternehmen.
       auch von Finanzinvestoren aufgekauft. So übernimmt das fränkische
       Textilunternehmen WÖHRL die Mehrheit an LUDWIG BECK in MünͲ           
       chen, GELCO übernimmt die ‚Young Fashion‘ͲKette BIBA. Die ‚OTTOͲ
       Group‘übernimmtMarkenrechtevonQuelle.                                       8. Steigender Innovationsdruck: Neue Labels werden kreiert und damit
                                                                                            auchneue Erlebniswelten mitspezifischenZielgruppenorientierungen
                                                                                           geschaffen. Der Internetversender WALBUSCH eröffnet mit seinen
                                                                                            Maßhemden Stores in 1AͲEinkaufslagen. PEEK&CLOPPENBURG glieͲ
    4. „Durchstarter“: Trotz sinkender Margen sind H&M, C&A, GÖRGENS
                                                                                            dert McNealͲShops aus. Das französische Kindermodelabel PETIT
       (‚Olymp&Hades‘,‚KULT‘)aufExpansionskurs.HohesExpansionstempo
                                                                                            BATEAU eröffnet erste Shops für Erwachsene; mehrere Modebrands
       legen auch WE, S.OLIVER, P&C sowie GERRY WEBER vor. Luxemburg
                                                                                            expandierenindasSportsegment.
       könnteauchfürdieseUnternehmenindenAkquisitionsfokustreten.
                                                                                     

                                                                                         9. Professionalisierung von Serviceleistungen:  Maßanfertigungen nach
    5. Bremsspuren: Trotz anhaltend hoher Zahl an projektierten Shopping
                                                                                            ‚Bodyscans‘ werden in innovativen Unternehmen selbstverständlich.
       Centern verlangsamt sich das Verkaufsflächenwachstum im TextileinͲ
                                                                                            Die RFIDͲEtiketten speichern Informationen zum Textil und ermögliͲ
       zelhandel. Einzelne Projekte in Deutschland verzögern sich aufgrund
                                                                                            cheneineeffizienteDiebstahlsicherung.
       erschwerterMieterakquisition.
                                                                                     

CIMABeratung+ManagementGmbH2011                                                                                                                             15
FortschreibungdesEinzelhandelskonzeptesfürdieStadtBocholt2011

        10. VernetzungmitInternetundMobilfunkͲApplikationen:DerTextileinͲ                        „    QualitätsorientierteSchuhfachgeschäftezeichnenattraktiveInnenstadtlaͲ
            zelhandel wird zunehmend stationäres Geschäft und InternetaktivitäͲ                      genaus.DabeibestehteinausgewogenerMixzwischenFilialistenundmitͲ
            tenverzahnen.OnlineͲStoreswerdennochgezielterzurMarkenpflege                           telständischen Unternehmen. Letztere haben hier jedoch zunehmend an
            und Imageentwicklung genutzt. Anwendungssoftware für SmartphoͲ                            MarktanteilengegenüberzunehmendauchaufbestimmteZielgruppenoͲ
            nes (Applikationen) ermöglichen zusätzlichen KommunikationsausͲ                            rientierte Filialkonzepte verloren. Attraktive Schuhfachgeschäfte belegen
            tauschzwischenHersteller,HändlernundKunden.                                             Verkaufsflächenzwischen400m²und800m²Verkaufsfläche.
DieFlächenproduktivitäten9indenAbsatzformendesTextileinzelhandelssind                          
nachfolgenderAbb.6zuentnehmen:
                                                                                                       „    SchuhfachmärktemiteindeutigerPositionierungimDiscountsindsowohl
Abb.6: Flächenproduktivitäten in den Absatzformen des TextileinzelhanͲ                              in innerstädtischen Einkaufslagen als auch in Fachmarktagglomerationen
         dels                                                                                             sowie in Standortgemeinschaften mit Discountern und VerbrauchermärkͲ
                                                                                                           ten anzutreffen. Die am weitesten verbreiteten Anbieter sind DEICHͲ
 Betriebstyp                                                  Flächenproduktivitätin€/m²VKF          MANN, SIEMES und RENO mit Verkaufsflächen zwischen 500 und 1.000

                                                                                                          m².
  BekleidungsͲund

 Textilfachgeschäfte                                                     1.800Ͳ3.800                Abb.7:    GroßflächigerSchuheinzelhandelaufderSchildergasseinKöln

 Bekleidungskaufhäuser                                                   2.200Ͳ4.000


 Textilfachmärkte                                                        2.000Ͳ3.500
Quelle:CIMAEigenrecherchen


1.3.3            SchuheundLederwaren

Auch im Segment Schuhe zeigt sich in Reaktion auf das geänderte VerbrauͲ                                                                                                                
cherverhalteneineZweiteilungdesMarktes:
                                                                                                       QualitätsͲundKonsumorientierunginderGroßfläche.WährendHUMANICsichüberdiegängiͲ
                                                                                                       genqualitätsorientiertenSchuhmarkenpräsentiert,stehtbeiDEICHMANNbeideutlichaufgeͲ
                                                                                                       wertetemAmbienteeinegewissePreisorientierungimVordergrund.

9
     Alle Kennziffern zur Flächenproduktivität (in € / m² Verkaufsfläche) beziehen sich
       aufeinBetriebsjahr.DieDatenberücksichtigenBetriebsmeldungenausdenJahren
       2009und2010.
CIMABeratung+ManagementGmbH2011                                                                                                                                                          16
FortschreibungdesEinzelhandelskonzeptesfürdieStadtBocholt2011

Zunehmend werden Schuhe auch als Randsortiment in Bekleidungshäusern       Quelle:CIMAEigenrecherchen
angeboten.SiesindauchtraditionelleinSortimentderWarenhäuser.DieVerͲ
kaufsflächenbewegensichhierzwischen200m²und500m².                        1.3.4      Uhren,Schmuck,Hörgeräteakustik,Optik
DerjüngsteTrendliegtjedochinShoppingmetropoleninderRealisierungvon      In den Warengruppen Uhren, Schmuck, Hörgeräteakustik und Optik werden
Schuhkaufhäusernmitdeutlichüber1.000m²Verkaufsfläche.Beispielhierfür      auch in Zukunft kleinflächige bis mittelgroße Ladenlokale Bestand haben. Die
istz.B.derHUMANICͲFlagshipstoreinKölnaufderSchildergasse.Gleichzeitig    Verkaufsflächenbewegensichzwischen20m²und300m²imSegmentUhren
investiertauchdasSchuhfachmarktkonzeptDEICHMANNzunehmendingroßͲ             undSchmuck.BeiOptikernundHörgeräteakustikernwerdenauchVerkaufsfläͲ
zügigereVerkaufsflächen.                                                         chenvonbiszu500m²,zzgl.LagerundWerkstattbereicherealisiert.

LederwarensindtraditionelleineDömänedesFacheinzelhandels.DieWarenͲ         Die Standorte der Betriebe konzentrieren sich auf innerstädtische HaupteinͲ
häusergewinnenzwarauchhierzunehmendanKompetenz,dochkönnensich           kaufsͲundNebenlagen,StadtteilzentrenundShoppingͲCenter.
im qualitätsorientierten Segment und im Bereich von Luxusmarken
(GOLDPFEIL,HERMES)immernochörtlicheEinzelhändlerglänzendprofilieren.       FilialbetriebeundMittelstandstehenineinemscharfenWettbewerb.BeiOpͲ
Eine Konkurrenz erwächst ihnen durch Direktvertriebslinien der MarkenherͲ   tikern und Hörgeräteakustikern wird mittelfristig die Filialisierung noch zuͲ
steller.                                                                          nehmen.UrsachehierfürsinddiesteigendenSelbstbeteiligungenimmediziniͲ
                                                                                   schenBereich,woKonsumentenzunehmenddieKostenvorteilederVerbundͲ
Im discountorientierten Segment besteht die maßgebliche Konkurrenz bei     systemenutzen.ProfilierungspotenzialedesMittelstandesliegenhierzukünfͲ
LederwarenzwischenWarenhäusernundSBͲWarenhäusernundauchSonderͲ              tig in qualitätsorientierten ‚Lifestyle’ – Segmenten (z.B. Sportbrillen und SonͲ
postenmärkten.DieFlächenproduktivitätenim Einzelhandel mit Schuhenund      nenbrillen).DieKundensindhierwenigerpreissensibel;imVordergrundsteht
LederwarensindnachfolgenderAbb.8zuentnehmen.                                derpersönlicheIndividualismus,derauchimDesignzumAusdruckkommt.

Abb.8: Flächenproduktivitäten in den Absatzformen des SchuhͲ und LeͲ      BeiUhrenundSchmuckhatsichderMarktindreiTeilsegmentegegliedert:
         derwareneinzelhandels
 Betriebstyp                           Flächenproduktivitätin€/m²VKF         „    Erfolgreiche mittelständische Unternehmen bedienen spezifische ZielͲ
                                                                                      gruppen.SieprofilierensichüberMarken,DesignoderindividuellekünstͲ
                                                                                      lerische Kreativität. Diese Unternehmen leben von einem hohen StammͲ
 Schuhfachgeschäfte                               2.500Ͳ3.600                       kundenpotenzial.

                                                                                  
 Schuhfachmärkte                                  2.500Ͳ3.300
                                                                                  „    FilialistenwieWEMPEundCHRISTbedieneneinenMassenmarktimmittͲ
 Lederwarenfachgeschäfte                          2.500Ͳ3.500                       leren und gehobenen Segment. Sie bieten eine breite Auswahl an MarͲ


CIMABeratung+ManagementGmbH2011                                                                                                                                  17
FortschreibungdesEinzelhandelskonzeptesfürdieStadtBocholt2011

    kenware an. Die Angebote im Segment Schmuck sind konsumorientiert     umfassendes Angebot an Tonträgern und Software sowie klassischen GesellͲ
    undbedienendenallgemeinen‚Zeitgeist’.                                     schaftsspielen anbieten. Teilweise sind großzügig gestaltete Lesebereiche soͲ
                                                                                  wieInternetcafésoderBistroangeboteindieKonzepteintegriert.DieVerkaufsͲ
                                                                                   flächenderFlagshipͲKonzeptebewegensichzwischen1.800m²und5.000m².
„   SchmuckdiscounterbieteneinebegrenzteAuswahlzugünstigenPreisen.         InStadtteillagenwerdenVerkaufsflächenvon400m²bis1.000m²belegt.
    NebenFilialkettenwieGOLDKRÄMERoderPFORZHEIMERSCHMUCKLAND
    wirddiesesSegmentauchvonorientalischenEinzelhändlernbedient.          DiebundesweitführendenUnternehmensindausAbb.10zuentnehmen.Der
                                                                                   Konzentrationsprozess im Buchhandel setzt sich fort und bringt den mittelͲ

                                                                                   ständischen BuchhandelzunehmendinBedrängnis. THALIAundMAYERSCHE
Die Flächenproduktivitäten im Einzelhandel mit Uhren, Schmuck, HörgeräteͲ   belegenzunehmendauchFlächeninMittelstädtenmit40.000bis80.000EinͲ
akustikundOptiksindnachfolgenderAbb.9zuentnehmen.                         wohnern. Jüngste Beispiele sind die Eröffnungen in Brühl, Bergisch Gladbach
                                                                                   und Troisdorf (THALIA) oder Gladbeck, GelsenkirchenͲBuer und Herne
Abb.9:   Flächenproduktivitäten in den Absatzformen der Warengruppe         (MAYERSCHE).DieseExpansionvollziehtsichauchdurchÜbernahmenvormals
          ‚Uhren,Schmuck,Optik/Akustik                                        starkerörtlicherAnbieter.
 Betriebstyp                           Flächenproduktivitätin€/m²VKF         Abb.10: TOP10desBuchhandels(UmsatzinMio.€)

                                                                                                                                                          Umsatz
                                                                                   Rang    Unternehmen
                                                                                                                                                          (inMio.€)

  UhrenͲundSchmuckfachgeschäfte                   5.000Ͳ7.000
                                                                                   1.        ThaliaHolding(Douglas)                                        801,0
                                                                                  2.        DBHBuchHandelsGmbH(HUGENDUBEL,WELTBILD,SCHMORL&v.
 Optiker,Hörgeräteakustiker                                                                                                                                  711,0
                                                    5.000Ͳ6.800                             SEEFELD,WEILAND,BUCHHABEL,WOHLTHAT’SCHE,JOKERS)
                                                                                  3.        MAYERSCHE                                                       145,0
                                                                                  4.        SchweizerFachinformation                                       140,0

  Schmuckdiscounter                                 4.500Ͳ6.000
                                                                                   5.        KAUFHOF                                                          80,0
Quelle:CIMAEigenrecherchen                                                     6.        LEHMANNFachbuchhandlung                                         74,0
                                                                                   7.        KARSTADT                                                         66,0
                                                                                   8.        OSIANDER,Tübingen                                               43,0
1.3.5     Bücher/Schreibwaren                                                   9.        PUSTET,Regensburg                                               36,0
                                                                                   10.       STERNͲVerlag,Düsseldorf                                         36,0
DerEinzelhandelmitBücherngehörttrotzderweiterwachsendenBedeutung         Quelle:EHIRetailInstitute:Handelaktuell2008/2009.2008.
elektronischer Medien und der Internetnutzung zu den Wachstumsmärkten.
Aus Buchhandlungen haben sich in den letzten Jahren Buchkaufhäuser mit
ergänzenden Randsortimenten entwickelt. Zunehmend kann auch von MeͲ
dienkaufhäusern gesprochen werden, die vom Thema „Buch“ ausgehend ein

CIMABeratung+ManagementGmbH2011                                                                                                                                18
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