Belebte Wohn-Altstadt Brugg - Altstadt-Entwicklungsleitbild 2019 Wo alles zusammenströmt.

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Belebte Wohn-Altstadt Brugg - Altstadt-Entwicklungsleitbild 2019 Wo alles zusammenströmt.
Wo alles zusammenströmt.

Belebte Wohn-Altstadt Brugg

Altstadt-Entwicklungsleitbild 2019

9. Juli 2019
Verabschiedet durch Stadtrat und Prozesszeitbeteiligte
Belebte Wohn-Altstadt Brugg - Altstadt-Entwicklungsleitbild 2019 Wo alles zusammenströmt.
Inhalt

Präambel                                                                      3

1       Einleitung                                                            4

2       Die Vision: Bilder eines Altstadtbummels                              6

3       Das Zielbild                                                          8

4       Der Prozess                                                           14

5       Die Massnahmen                                                        17

6       Der Themenspeicher                                                    18

Beteiligte Prozesszeit 1
Behörde/Verwaltung                 Barbara Horlacher                    Stadtammann
                                   Reto Wettstein                       Stadtrat, Ressortvorsteher Planung und Bau
                                   Stefan Hein                          Leiter Planung und Bau
                                   Elsbeth Hofmänner                    Leiterin Baupolizei
                                   Bigna Lüthy                          Stadtplanerin

Altstadt- und                      Claudia Meier                        Aargauer Zeitung
Interessenvertretende              Jürg Dietiker                        Altstadt für Alli
                                   Krishna Menon                        Architekt
                                   Christian Meier                      Buono Biofachhandel
                                   Alfonso Escobar                      Café Fridolin
                                   Romano Chiecchi                      Chiecchi Messerschmiede
                                   Nicole Caruso, Michèle Roget         Chinderhuus Simsala
                                   Max Kuhn                             Genossenschaft Altstadt
                                   Pia Imhof, Dietrich Berger           Gewerbeverein Zentrum Brugg
                                   Andrea Gsell                         Initiative Altstadt / Zimmermannshaus
                                   Igor Simonides                       Jugendkulturhaus PIC
                                   Rolf Zaugg                           Reformierte Kirche Brugg
                                   Lucie Soland                         souperbe
                                   Dominik Sieber                       Stadtmuseum
                                   Brigitte Süess, Reinhard Bodenmann   Stadtmuseum
                                   Nicole Zaugg, Dominic Church         Quartierverein Altstadt und Umgebung
                                   Rahel Göldi                          Vidonissa Museum / Römerlager

Kernteam                           Bigna Lüthy                          Stadtplanerin (Prozesslead)
                                   Kaspar Ruoff                         Vertreter Altstadt
                                   Andrea Smith und Markus Pfyl         Eckhaus AG, Fachplanung und Moderation

Erweitertes Kernteam               Stefan Hein                          Leiter Planung und Bau
                                   Elsbeth Hofmänner                    Leiterin Baupolizei
                                   Jürg Dietiker                        Altstadt für Alli
                                   Krishna Menon                        Architekt

Auftraggeberin                    Stadt Brugg, Planung und Bau          Hauptstrasse 3, 5200 Brugg
Prozessbegleitung                 Eckhaus AG Städtebau Raumplanung      Rousseaustrasse 10, 8037 Zürich
		                                                                      +41 44 545 30 16, www.eckhaus.ch

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Belebte Wohn-Altstadt Brugg - Altstadt-Entwicklungsleitbild 2019 Wo alles zusammenströmt.
Präambel

Bedeutung der Altstadt als Lebensraum, als historischer Zeuge und
als Identifikation für die ganze Stadt:

«Für unseren kühnen Sturmlauf in die Zukunft brauchen wir ein
Widerlager; zum Spielbein gehört ein Standbein, wo fast alles in
Bewegung gerät, werden feste Punkte der Orientierung umso wich-
tiger, und wer weiter springen will, muss tüchtig Anlauf nehmen,
indem er zurückgeht dahin, wo er sich auskennt». (Roman Bucheli in
der NZZ vom 23. März 2019)

Menschen flanieren gerne in Altstädten und fühlen sich wohl – weil
sie das finden, wofür sie als emotionale Wesen empfänglich sind:
Die über Jahrhunderte gewachsene Altstadt mit ihren Stadträumen
entspricht dem menschlichen Mass, sie ist beständiger Zeuge des
weltlichen und geistlichen Lebens früherer Generationen und Aus-
druck einer fundierten Authentizität.

Doch Altstädte sind mehr als nur Erinnerungen an vergangene Zei-
ten, durch die man festtäglich flaniert. Sie sind mehr als nur erstarrte
Zeugen der Baukunst früherer Generationen, die es zu konservieren
gilt. Altstädte leben und haben ihren Alltag, sie sind Lebens- und
Werkraum ihrer Bewohnerinnen und Bewohner und derer, die dort
arbeiten und sich in der Freizeit dort aufhalten. Ihre Kraft schöpft die
                                                                                  Stadt Brugg
Altstadt aus der Synthese all dieser Funktionen.
                                                                                  Die Altstadt - Synthese der Funktionen

In der Vielfalt dieser Funktionen liegt auch Gegensätzliches, ste-                Die lebensweltliche Funktion:
cken Interessenskonflikte. Denn jede Funktion hat ihre spezifischen               Die Lebenswelten der Bewohnenden und all
                                                                                  derer, die in der Altstadt arbeiten und ihre Frei-
Bedürfnisse, die im Widerspruch zueinander stehen können. Manch
                                                                                  zeit verbringen.
liebe Meinung gilt es zu überdenken. Dazu braucht es den offenen
                                                                                  Die historische Zeugnisfunktion:
Diskurs, das Ringen nach gemeinsamen Wegen – auf einer Grund-                     Das Erbe früherer Generationen, die Bauten,
                                                                                  die Plätze, die Strassenräume.
haltung der gegenseitigen Achtung aller Beteiligten. Und es braucht
                                                                                  Die spirituelle Funktion:
Bilder (Visionen), die den Geist der Altstadt sicht- und spürbar
                                                                                  Der Mensch im Bewusstsein seiner Endlichkeit,
machen.                                                                           seiner Herkunft, seiner Zugehörigkeit.

Die Altstadt von Brugg ist und bleibt.
Die Altstadt von Brugg ist ein altes Juwel.
Als Stadt eine Altstadt zu haben, ist eine Tatsache ohne Alternative.
                                                                                                    Die
                                                                                                          spir
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                                                                           Stadt Brugg - Entwicklungsleitbild Altstadt                                   3
Belebte Wohn-Altstadt Brugg - Altstadt-Entwicklungsleitbild 2019 Wo alles zusammenströmt.
1         Einleitung

1.1       Ausgangslage

Die Altstadt von Brugg liegt an der die Stadt prägenden Aareverengung und ist mit ihrer schüt-
zenswerten Bausubstanz und der vorhandenen Nutzungsdurchmischung von Gewerbe, Gastrono-
mie, Kultur und Wohnen der identitätsstiftende Ort der Stadt Brugg. Bislang fehlte jedoch eine von
den in der Altstadt aktiven Vereinen und Interessensvertretenden sowie Behörden und Verwaltung
gemeinsam getragene Strategie, wohin sich die Brugger Altstadt entwickeln soll.

Der Stadtrat beschloss darum am 26. September 2018, gemeinsam mit den Altstadtvertretenden
ein erstes Altstadt-Entwicklungsleitbild zu erarbeiten und den weiteren Altstadt-Entwicklungspro-
zess zu definieren.

Die Altstadt ist im Kontext der Gesamtstadt Brugg zu denken und weiterzuentwickeln. Dennoch
wurde bei der Erarbeitung des folgenden Altstadt-Entwicklungsleitbildes der Bearbeitungsperime-
ter primär auf die Altstadt beschränkt.

1.2       Ziele

Mit diesem Altstadt-Entwicklungsleitbild bekennt sich Brugg zur Altstadt – die Brugger Altstadt,
die sich über die Aareschlucht in die Vorstadt erstreckt und bedeutender Ort der Identität ist. Die
Stadt (Behörde und Verwaltung), die Grundeigentümer und Grundeigentümerinnen, Gewerbetrei-
benden und Bewohnenenden bilden mit dem Bekenntnis zur Altstadt eine für diese vielverspre-
chende Gemeinschaft.

Mit dem Altstadt-Entwicklungsleibild werden in dieser Gemeinschaft folgende Ziele umgesetzt:
    —— ein erstes gemeinsames Zielbild für die weitere Altstadtentwicklung definieren
    —— das Vorgehen für die rollende Altstadtentwicklung gemeinsam definieren
    —— gemeinsam erste Massnahmen zur Umsetzung definieren, um einen Beitrag zur Verwirkli-
           chung des Zielbildes auszulösen

1.3       Grundlagen

Auf der Basis folgender stadträumlicher Grundlagen wurde das Altstadt-Entwicklungsleitbild erar-
beitet:
    —— Räumliches Entwicklungsleitbild (RELB) 2015
    —— Altstadtreglement mit den städtebaulichen Grundüberlegungen (Stand 2018)

Mit dem Ziel, die gemeinsame Förderung und Stärkung der Altstädte im Kanton Aargau an die
Hand zu nehmen, wurde im Juni 2015 der Verein Interessengemeinschaft Aargauer Altstädte
(IGAA) gegründet. Mitglieder des Vereins sind alle 12 Aargauer Altstädte und der ehemalige
Marktflecken Bad Zurzach.

Basis des in Brugg durchgeführten Prozesses war der von der IGAA 2018/2019 erarbeitete «Kon-
fektionierte Prozess – Ein Vorgehen zur kompakten rollenden Altstadtentwicklung». Die Stadt
Brugg hat als Pilotgemeinde diesen Prozess auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt und angewen-
det.

4          ECKHAUS
Belebte Wohn-Altstadt Brugg - Altstadt-Entwicklungsleitbild 2019 Wo alles zusammenströmt.
1.4     Vorgehen und Meilensteine der Prozesszeit 1

Die Stadt Brugg hat die Initialphase (Prozesszeit 1) der rollenden Altstadtentwicklung Brugg folgen-
dermassen gestaltet:

Am 17. Dezember 2018 trafen sich Vertretende des Stadtrats, Mitarbeitende der Verwaltung und
das Kernteam zu einer ersten Altstadtklausur. Diskutiert wurden das Vorgehen, die Zusammenar-
beit mit den Altstadtvertretern sowie die aus Sicht der Stadt wichtigen Entwicklungsgrundsätze
und Massnahmen.

Am 29. Januar 2019 fand die zweite Klausur mit Altstadtvertreterinnen und -vertretern und dem
Kernteam statt. Ziel der Sitzung war es, die Anliegen der unterschiedlichen Interessenvertretenden
aufzunehmen und eine erste Vorstellung eines gemeinsamen Zielbildes zu entwickeln.

Am 25. März 2019 fand der Altstadtworkshop statt, an dem alle bisher beteiligten Personengrup-
pen am Altstadt-Entwicklungsleitbild, dem weiteren gemeinsamen Prozess sowie an möglichen
Massnahmen arbeiteten. Im erweiterten Kernteam wurde anschliessend das Altstadt-Entwicklungs-
leitbild mit Text und Bild konkretisiert.

Der Stadtrat stimmte am 22. Mai 2019 dem Altstadt-Entwicklungsleitbild zu und gab das defi-
nierte Zielbild sowie den weiteren Prozess frei. Zudem konnte bereits eine Vielzahl von Massnah-
men unabhängig vom Budgetprozess zur Umsetzung freigegeben werden.

An der Schlussveranstaltung vom 5. Juni 2019 haben die Prozessbeteiligten das Altstadt-Entwick-
lungsleitbild als Basis für die weitere rollende Altstadtentwicklung einstimmig verabschiedet und
sich bereit erklärt, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten weiterhin für die Altstadt zu engagieren.

Mit der Verabschiedung des Altstadt-Entwicklungsleitbildes 2019 ist die erste Prozess-
zeit erfolgreich abgeschlossen. Es ist den Beteiligten gelungen, sich auf eine gemeinsame
Basis für die nächsten Schritte und Umsetzungsmassnahmen zu einigen.

                                                         Stadt Brugg - Entwicklungsleitbild Altstadt   5
Belebte Wohn-Altstadt Brugg - Altstadt-Entwicklungsleitbild 2019 Wo alles zusammenströmt.
2          Die Vision: Bilder eines Altstadtbummels

Diese Geschichte umschreibt bildhaft einen Bummel durch die Altstadt und weckt vielerlei visionäre
Sehnsüchte für ein zukünftiges Leben und Arbeiten in der Altstadt. Die beschriebenen Stationen
geben Einsichten in ein Altstadtleben, deren Sinnhaftigkeit im weiteren Prozess diskutiert und ihre
Umsetzbarkeit geprüft werden muss.

Philipp ...
... schlendert vom Neumarkt zur Altstadt. Durch die Auslagen der Läden hat sich zwischen Linden-
platz und Alter Post Marktatmosphäre entfaltet, nach der Schaffung der Begegnungszone und der
Nivellierung der Trottoirs. Der Verkehr zirkuliert gemächlich in einer Fahrspur zwischen Baumrabat-
ten und einem Saum in der durchgehenden Pflästerung.

Vor dem Eingang zur Altstadt weitet sich der Boulevard auf beide Seiten. An schönen Tagen wie
heute verbreiten die Möblierungen der Restaurants das Flair einer mediterranen Piazza. Richtung
Schulthess-Allee und Museumstrasse läuft der Platz in eine baumbestandene Flanierstrasse aus, die
Spaziergänger, Erholungssuchende und Freizeit-
sportler zur Auenlandschaft oder zum romantischen Freu-
densteinwäldchen ob der Aareschlucht führt.

Weiter geht Philipps Weg die Hauptstrasse hinunter, zum
Outdoor- und Reisebuchladen, wo er eine Karte der Pyre-
näen kaufen will. Durch ein Schaufenster grüsst er Pia, die
Gitarrenbauerin, die ihn mit Handzeichen in Richtung des
Plakatständers auf das kommende Konzert einer Kundin im
Salzhaus hinweist.

Vieles hat sich verändert in den letzten Jahren. Einerseits dank der Initiative des Vereins «START»,
der mit Unterstützung der Altstadtverantwortlichen auf Liegenschaftsbesitzerinnen und -besitzer
zuging und diese dafür gewann, Ladenlokale zu moderaten Mieten an Kreativ-Tüftler aus dem
Umfeld der Fachhochschule zu vermieten. So entstand ein regelrechter Cluster im Bereich neuer
Medien und Kommunikationstools.

Eine zweite Blüte liessen die Altstadtverantwortlichen mit einer Themen-Strategie spriessen, die an
die mittelalterliche Ausprägung der Altstadt als Ort lokalen Handwerks und Handels anknüpfte.
Gezielt wurden artisanale Kleinunternehmen gesucht und gefunden, die nun eine Neugier
weckende Ambiance verbreiten. Zu dieser trägt bei, dass ein kluges Verkehrsmodell mit der Aus-
lagerung der Kunden-Parkplätze in das Eisi-Parkhaus und dem direkten
Zugang zum Parkhaus der Bebauung «Alte Post» Raum für Geschäftsausla-
gen, Pflanzen und ein sinnliches Einkaufserlebnis lässt.

Philipp hat seine Karte gefunden und geniesst ein Glas Weisswein vor der
Weinbar, wo er sich mit Aline verabredet hat. Bei ihr, Roland und ihren bei-
den Kindern ist er nachher zum Nachtessen eingeladen. Vor deren Haus am
Spitalrain zeigen ihm die Kinder die Brunnen-Installation, die sie mit Röhren,
Steinen und Sand gebaut haben. Auf dem Holzdeck, das die Anwohnerin-
nen und Anwohner am Ort der ehemaligen Parkplätze vor dem alten Spital
gebaut haben, um eine ebene, möblierbare Fläche zu schaffen, finden sich
zum Essen auch Käthi, Markus und Loris aus der Nachbarschaft ein, mit
denen sich im Lauf des Abends interessante Gespräche entspinnen.

Aline...
... und Sarah schauen auf einer Bank vor der Malven-Rabatte auf dem Kirchplatz Sarahs Sohn und
seinen Freunden beim Spielen zu. Eine ältere Frau setzt sich mit einem Buch auf die Nachbarbank.
Es ist Paula, die in einem Cluster-Haushalt im neuen Effingerhof wohnt. Die drei haben sich dort in
der Freizeitwerkstatt kennengelernt.

6           ECKHAUS
Belebte Wohn-Altstadt Brugg - Altstadt-Entwicklungsleitbild 2019 Wo alles zusammenströmt.
Paula geniesst es, die paar Schritte aus ihrer Wohnung auf den Kirchplatz zu tun, wo sie beim
Lesen immer wieder innehält, den Kindern auf dem Platz beim Erfinden von immer neuen Spielen
zuschaut und dem Murmeln des Brunnens lauscht. Der Glockenschlag der Kirche wird ihr sagen,
wann es Zeit ist, wieder nach oben zu gehen.

Laura ...
... sitzt an einem heissen Juni-Sonntag mit ihrem Freund Tobias auf den Sitzstufen vor dem Salz-
haus. Zum Glück wurden bald nach dem Bau der Sitzstufen auch zwei schattenspendende Bäume
gepflanzt. So lässt es sich angenehm plaudern, mit einem Glacé, das man im Salzhaus holen kann.
In Absprache mit dem Stadtmuseum ist dieses nun an mehreren Nachmittagen pro Woche ein
offenes Haus und dient als Cafeteria und Museums-Shop. Das Stadtmuseum hat seine Ausstel-
lungsaktivität auf Themen mit aktuellem Bezug ausgedehnt. Unter der Leitung des Zimmermann-
hauses finden auch immer wieder künstlerische Interventionen auf der Hofstatt und anderswo
statt. So fällt Lauras und Tobias Blick auf das einladend offene Tor des Stadtmuseums, dessen
schöne historische Fassade nun auch eine Brücke zur Gegenwart schlägt, und über eine Hofstatt,
die durch die Gebäude nicht nur historischen Geist atmet, sondern auch mit heutigem Leben
erfüllt ist und zurzeit mit Kunstinstallationen bespielt wird.

Lars...
... geniesst nach der Yogastunde in der Kirchgasse mit seiner Gruppe auf der Terrasse hinter dem
Rathaus einen Apéro. Man kann hier wunderbar im Schatten einen heissen Nachmittag lang auf
das Spiel der Wasserstrudel in der Aareschlucht oder den sich entfaltenden Frühling am Hang des
Bruggerberges schauen.

Es sitzen zahlreiche Velo-Touristen auf der
Terrasse, bei denen sich die Altstadt grosser
Beliebtheit erfreut. Sie erörtern ihre Impres-
sionen von den ehemaligen Gefängniszellen
im Schwarzen Turm, die nun als Ausstellung
zur Sozialgeschichte von Brugg fast täglich
zu besichtigen sind. Später wollen sie noch
das Freudenstein-Wäldchen besuchen, von
wo aus eine neue Treppe hinunter auf die
Felsplatten der Schlucht führt.

                             Zur Zeit rauscht
                             die Aare infolge des hohen Wasserstands mächtig, was aber auch den
                             Verkehrslärm der Baslerstrasse in den Hintergrund rücken lässt. Mit
                             einer kreativen verkehrstechnischen Massnahme ist es gelungen, den
                             Verkehrsfluss der Baslerstrasse im Bereich der Vorstadt zu verlangsa-
                             men und zu verstetigen, um das Queren des Strassenraumes für die
                             zu Fuss Gehenden und Velofahrenden zu verbessern. Dies hat zur
                             Aufwertung der Vorstadt-Liegenschaften mit attraktiven Nutzungen
                             geführt, so dass die Vorstadt nun wieder Teil der Altstadt geworden
                             ist.

                                                            Stadt Brugg - Entwicklungsleitbild Altstadt   7
Belebte Wohn-Altstadt Brugg - Altstadt-Entwicklungsleitbild 2019 Wo alles zusammenströmt.
3        Das Zielbild

Die Altstadt von Brugg ist im Sinne einer «Belebten Wohn-Altstadt» mit Lebendigkeit im Erdge-
schoss und im öffentlichen Raum sowie mit Schwerpunkt fürs Wohnen weiterzuentwickeln. Sie soll
ein Alltagsleben und Miteinander von hoher Qualität für Bewohnerinnen und Bewohner, Gewer-
betreibende und Gastronomie sowie Kunden, Besucherinnen und Besucher bieten. Das schützens-
werte Ortsbild der Brugger Altstadt ist zu erhalten und mit seinen charakteristischen Bauten und
Freiräumen weiterzuentwickeln.

Das vorliegende Zielbild zeigt mit Leitsätzen und Altstadtidentitäten die Stossrichtung auf, wie die
vorangehende Vision konkretisiert und umgesetzt werden kann.

Lesart der Altstadt Brugg

Mit folgender Lesart werden die ursprünglichen Funktionen und Identitäten der Altstadt Brugg
sichtbar: Die weltliche Macht um die Hofstatt, der geistliche und bildende Bezirk um Kirche und
Lateinschulhaus, verbunden durch die Kirchgasse. Senkrecht dazu die wichtige Hauptstrasse,
 ERSTER VERSUCH ZU EINER IKONOGRAPHIE DER ALTSTADT BRUGG
entlang der gearbeitet und gehandelt wird. Sie überbrückt die Aareschlucht und wird im Nor-
den durch die Bastion der Vorstadt abgeschlossen. Im Süden öffnet sich die Altstadt mit der im
19.  Jahrhundert geschaffenen Piazza hin zur Neustadt.

Die Lesart der Altstadt Brugg diente als Grundlage für die Ausarbeitung des Leitbildes.

Die Lesart (Ikonographie) der Geschichte der Brugger Altstadt. Das ikonographische Bild macht eine uralte Symbolik sichtbar,
wie sie seit Jahrtausenden den Stadtgrundrissen zugrundegelegt wurde: Der Ring (die schützende Mauer), das Kreuz (der
Strassen) und die Waage (zwischen weltlicher und geistlicher Macht).

8           ECKHAUS
Belebte Wohn-Altstadt Brugg - Altstadt-Entwicklungsleitbild 2019 Wo alles zusammenströmt.
3.1      Die Leitsätze

Mit folgenden Leitsätzen wird die Umsetzung der «Belebten Wohn-Altstadt» und das bedeutende
Bild der Brugger Altstadt im bebauten und unbebauten Raum gepflegt und gestärkt:

1.    Die Brugger Altstadt umfasst den wertvollen historischen Stadtgrundriss innerhalb des Ringes
      und der Vorstadt als Bastion.

2.    Die Brugger Altstadt zeichnet sich als «Belebte Wohn-Altstadt» aus und wird in diesem Sinne
      weiterentwickelt. Die Nutzungsform Wohnen wird gestärkt. Das Nebeneinander verschiede-
      ner Nutzungsformen wie Wohnen, Gewerbe, Gastronomie und Kultur ist von gegenseitiger
      Toleranz geprägt.

3.    Die Altstadt bietet eine hohe Aufenthaltsqualität und ist entsprechend begrünt. Die Freiräu-
      me sind ansprechend gestaltet und vielseitig von der Öffentlichkeit, den Privaten oder dem
      Gewerbe nutzbar.

4.    Alt- und Neustadt und die umliegenden Quartiere sind mit gestalterischen und raumwirksa-
      men Elementen verbunden. Diese Verbindung ist erlebnisreich gestaltet.

5.    Die Aare und ihre Schlucht sind Ursprung und Merkmal von Brugg. Um dieses Naturdenkmal
      erlebbar zu machen, werden die öffentlichen Zugänge aufgewertet.

6.    Die Altstadt ist dem motorisierten Verkehr zugänglich und verkehrsberuhigt organisiert. Ver-
      kehrsführung und Parkierung werden gemäss den Nutzungsansprüchen in verträglicher Weise
      weiterentwickelt.

7.    Die Erdgeschosse entlang der Hauptstrasse, Schulthess-Allee, Unteren Hofstatt, Vorstadt und
      am Rathausplatz sind primär einer publikumsorientierten Nutzung vorbehalten. Nutzungen
      und Veranstaltungen, die nachts dauerhaft eine erhöhte Lärmbelastung aufweisen, sind hier
      anzusiedeln.

8.    Abseits der Hauptstrasse wird eine vielfältige Wohnnutzung angestrebt. Der Vorbereich der
      Gebäude wird unter Rücksichtnahme von öffentlichen Interessen individuell gestaltet und
      genutzt.

9.    Die Altstadt ist das historische und kulturelle Zentrum von Brugg. Die kulturellen und sozialen
      Einrichtungen prägen das Leben in der Altstadt mit und leisten einen wichtigen Beitrag zur
      Brugger Lebensqualität, regionalen Ausstrahlung und Tourismusförderung.

10. Gewerbe und Gastronomie gestalten und prägen den öffentlichen Raum vorrangig in der
      Hauptstrasse sowie entlang des ehemaligen Stadtgrabens und tragen mit einem vielfältigen
      Angebot zur Belebung der Altstadt bei.

11. Die Weiterentwicklung der Altstadt erfolgt mittels rollender und partizipativer Planung. In
      Gesprächen, die geprägt sind von Toleranz und Respekt, tauschen sich Stadt, Bevölkerung und
      Gewerbe regelmässig aus.

                                                           Stadt Brugg - Entwicklungsleitbild Altstadt   9
Belebte Wohn-Altstadt Brugg - Altstadt-Entwicklungsleitbild 2019 Wo alles zusammenströmt.
3.2      Altstadtidentitäten

Abgeleitet aus der Lesart der Altstadt und den Leitsätzen wurde ein räumliches Leitbild für die
«Belebte Wohn-Altstadt» entwickelt. Es beinhaltet vier Altstadtidentitäten: AUSTAUSCH und AUS-
TAUSCH MIT DER STADT, BEGEGNEN-VERWEILEN, LEBEN, CORSO.

Sie prägen in ihrem Eigenwesen wie auch im Zusammenspiel mit den anderen Identitäten den
Charakter der Brugger Altstadt. Auf der nachfolgenden Doppelseite sind die Identitäten mit Ziel-
setzungen und möglichen konzeptionellen Massnahmen definiert. Weitere Massnahmen sind in
den Kapiteln «Prozess» und «Massnahmen» ausgeführt.

                                                                                                                   Bezirksschule

                                                                   Freudensteinwäldli

                                                                                                                            Reformierte Stad

                                                                                                    Primarschule
                                                                                                                                         Effin

                                                                                                                                   Vindonissa

Die Brugger Altstadt hat verschiedene Charaktere bzw. Identitäten. Die Skizze veranschaulicht die
unterschiedlichen Identitäts-Ausprägungen in der Altstadt.

10          ECKHAUS
Vorstadt

           Aare

                                                                                                                Aareufer
                                                                     Aareschlucht
                                              Schwarzer Turm
                                                  Rathaus
                                                  Rathausplatz
                                                                    Hauptstrasse

                                                                                                                                                              Törlirain
                                 Spitalrain

                                                                                                  Stadtmuseum

                                                                                                                               Salzhaus

                                                                                             statt
            Storchengasse

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                                                                                        eH
                                                                                     ter
                                 Kirchgasse                                        Un
                                                                                                                   tt
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                                                                                                  ere
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                                                                                                                           e
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                                                                                                  S  ch
           M
           us
              e um

 Museum
                                                                   Piazza
                  str
                            as
                            se

                                                                                         «Alte Post»

                                                                                                                                                                       AUSSENRAUM        NUTZUNG

                                                                                                                                   AUSTAUSCH

                                                                                                                                      AUSTAUSCH MIT DER STADT

                            Eisi Parkhaus                                                                                         GESELLIGKEIT–KONTEMPLATION
                                                                                                                                  BEGEGNEN-VERWEILEN

                                                                                                                                   LEBEN

                                                                                                                                   CORSO

                                                                                                                                               Stadt Brugg - Entwicklungsleitbild Altstadt         11
Altstadtidentität AUSTAUSCH und AUSTAUSCH MIT DER STADT

Auf der Hauptstrasse und in den benachbarten Gassen ist die Durchlässigkeit vom Gebäudeinneren zum
öffentlichen Raum von grosser Bedeutung. Der Austausch von Innen nach Aussen und umgekehrt wird
durch Sichtbeziehungen spür- und erlebbar. Bespielte Schaufenster und die umsichtige Nutzung des
Vorplatzes sind wichtig für den täglichen Austausch. Leerstehende Erdgeschosse sind möglichst mit Zwi-
schennutzungen und kulturellen Angeboten zu bespielen.

Der Zugang zur Altstadt ist künftig gut auffindbar und ansprechend gestaltet. Mit einer guten und kun-
denfreundlichen Orientierung zur und in der Altstadt werden Besucherinnen und Besucher willkommen
geheissen.

Die Konzentration von Gastronomie und Gewerbe in der Hauptstrasse ist für
die Belebung der Altstadt von zentraler Bedeutung. Die Umsetzung eines
attraktiven, zeitgemässen und vielfältigen Gastronomie- und Gewerbekonzep-
tes könnte mit der Unterstützung eines Altstadtverantwortlichen bzw. einer
Marketingstrategie eingeleitet werden.

Mit einem künftig gut funktionierenden Abfallentsorgungskonzept und neuen
Unterflursammelstellen ist die Entsorgungsthematik in der Altstadt für Private
und das Gewerbe zufriedenstellend gelöst.

AUSTAUSCH MIT DER STADT: Die Präsenz von öffentlichen Dienstleistun-
gen, Schule, Bibliothek, Polizei und Verwaltung in der Altstadt ist wertvoll.
Sie generiert Frequenzen und Belebung. Mit der geplanten Realisierung des
Verwaltungszentrums und der neuen Stadtbibliothek werden diese wichtigen
Funktionen in der Altstadt erhalten und besser auf die Bedürfnisse der Bevöl-
kerung abgestimmt.

Altstadtidentität LEBEN

Die Nutzungsform Wohnen ist in der Altstadt zu stärken. Dafür können
Gebäude zeitgemäss und substanzgerecht erneuert werden. Der Aussen-
raum-Vorbereich darf umsichtig bespielt werden, denn auch die private Nut-
zung trägt zur Belebung des öffentlichen Raums bei. Auch sollen multifunk-
tionale Aussenräume möglich sein, die je nach Tages- oder Jahreszeit anders
bespielt werden.

Das Wohnen in der Altstadt soll für verschiedene Bevölkerungsgruppen an
Attraktivität gewinnen und die Durchmischung der Wohnbevölkerung för-
dern. So gelingt es, dass die Menschen länger in der Altstadt wohnhaft blei-
ben und sich für diese einsetzen. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, damit
das Leben in der Altstadt so richtig spürbar wird.

Alle Verkehrsteilnehmenden nutzen und beleben die Altstadt gemeinsam.
In der Güterabwägung soll zugunsten eines qualitativen Aussenraums gewichtet werden. Neue
Parkierungs-Modelle könnten in Zusammenarbeit z.B. mit dem Eisi-Parkhaus geprüft werden. Das
geltende Parkierungsregime ist von allen Verkehrsteilnehmenden einzuhalten.

12       ECKHAUS
Altstadtidentität BEGEGNEN-VERWEILEN

Die charakteristischen Orte der Begegnung und des Verweilens, nämlich die spirituelle Oase (Kir-
che) und die Geschichte-Gemeinschaft (Untere Hofstatt) sind räumlich und funktionell zu akzentu-
ieren und erlebbar zu machen. Sie sollen mit feinen Massnahmen zum Verweilen einladen, z.B. mit
der Realisierung einer Treppe mit Sitzstufen beim Salzhaus (zur Hofstatt).

In der gesamten Altstadt sollen Interventionen und Aktionen aller Art in Zusammenarbeit mit den
bestehenden Kulturinstitutionen (Kunst und Alltagssituationen) zugelassen und gefördert wer-
den. Im öffentlichen Raum ist das Durchführen von temporären Aktionen und Veranstaltungen
erwünscht. Mehr Sitzgelegenheiten laden die Bewohnenden und Besuchenden zum Verweilen ein.
                     Die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum kann dadurch gestärkt werden.

                     Elemente der Begrünung tragen ebenfalls zur erhöhten Aufenthaltsqualität
                     bei. Massnahmen und Ideen zur punktuellen / übergeordneten, permanen-
                     ten / temporären Begrünung sind auch von privater Seite willkommen. Alle
                     Akteure können zu mehr Grün in der Altstadt beitragen.

                     Altstadtidentität CORSO

                     Der ehemalige Stadtgraben, die Schulthess-Allee und die Museumstrasse,
                     ergänzt mit den Aareufern Törlirain und Freudensteinwäldli bergen ein hohes
                     Potenzial für einen «Grünen Gürtel» um die Altstadt.

                     Der «Grüne Gürtel» kann eine wichtige Funktion als Begegnungs- und Naher-
                     holungsort wahrnehmen. Die Aufwertung kann mittels Bäumen, Sitzgele-
                     genheiten und künstlerischer Intervention, Ergänzungen im Wegnetz (ent-
                     lang oder über Aare) sowie Belebung durch die umliegenden Nutzungen (z.B.
                     Café, Restaurant, Gewerbe) erfolgen.

                     Ergänzend zum «Grünen Gürtel» wirkt der bestehende Ansatz der Piazza.
                     Mit einer Stärkung des Piazza-Charakters durch die Ausweitung der Begeg-
                     nungszone bis zum Lindenplatz kann eine wichtige Brücke Altstadt-Neustadt
                     geschaffen werden. Die Erkennbarkeit des Stadtzentrums (Altstadt und Neu-
stadt) könnte mittels einheitlicher Bodenbeläge vom Neumarkt bis zur Altstadt erhöht werden.

Der «Grüne Gürtel» ist gestalterisch als Klammer und Verbindung zu den angrenzenden Bauten
und Nutzungen zu verstehen. Damit trägt der Corso wesentlich dazu bei, die Altstadt mit den
umliegenden Quartieren zu verbinden.

                                                         Stadt Brugg - Entwicklungsleitbild Altstadt   13
4        Der Prozess

4.1      Prozesszeit 1

Die Stadt Brugg hat mit der Prozesszeit 1 die «Rollende Altstadtentwicklung» initiiert. Wesentlicher Bestandteil dieser «Initial-
phase» ist die Definition des weiteren Vorgehens in der Altstadtentwicklung, des sogenannten «Rollenden Altstadtprozesses».

Die wichtigste Erkenntnis der Prozesszeit 1 ist, dass die Pflege eines regelmässigen Austausches zwischen den verschiedenen
Akteuren der zentrale Faktor für eine von allen getragene nachhaltige Altstadtentwicklung ist. Der Austausch soll in Gefässen
unterschiedlicher Grösse erfolgen, um die Bedürfnisse und Anliegen strategischer langfristiger Art, wie auch die Bedürfnisse und
Anliegen alltäglicher und mittel-, kurzfristiger Art zusammenzutragen und daraus gemeinsam Stossrichtungen und Massnahmen
zu formulieren. Dies bedeutet eine Abkehr der Planungsmethode mit Bearbeitungsdauer von mehr als einem Jahr und Ergebnis-
gültigkeit von einem Jahrzehnt hin zu einer rollenden Altstadtentwicklung.

Die zentralen Prozess-Ergebnisse aus der Prozesszeit 1 sind:

(A) Etablierung eines «Rollenden Altstadtprozesses»
(B) Initialisierung eines «Runden Tisches Altstadt»
(C) Pflege der Kommunikation
(D) «Altstadtverantwortliche/r»

Die vier Prozess-Ergebnisse sind im Folgenden beschrieben. Die Abbildung unten veranschaulicht die Elemente der «Rollenden Alt-
stadtentwicklung».

«Rollende Altstadtentwicklung» mit den vier zentralen Prozess-Ergebnissen: «Rollender Altstadtprozess» mit sich abwechselnder Prozess- und Umsetzungszeit, die
Pflege der Kommunikation, der/die Altstadtverantwortliche und der regelmässig stattfindende «Runde Tisch» zu Altstadtthemen.

      ROLLENDE ALTSTADTENTWICKLUNG
                                                                                                                         (A) Rollender Altstadtprozess

                  2019                                                                              2020

                         Prozesszeit 1                                                 Umsetzungszeit                                                     Prozesszeit 2
       Initialphase: Entwicklungsleitbild 2019                                                                                                   Entwicklungsleitbild 2

                            Leitsätze                                                                                                                        Leitsätze

                             Zielbild                                                                                                                            Zielbild

                             Prozess                                                                                                                             Prozess

                         Massnahmen                                      Umsetzung prozessuale und konzeptionelle                                         Massnahmen
                                                                         Massnahmen gemäss Ergebnis Prozesszeit mit
                                                                         individuellen Vorgehen und Umsetzungshori-
                                                                         zonten.
                       THEMENSPEICHER                                                                                                                    THEMENSPEICHER

                                                      (C) Kommunkation

                                                      (B) Runder Tisch Altstadt           Oktober                            Mai                                     Oktober

14         ECKHAUS
4.2     Weiterer Prozess

              (A) Etablierung «Rollender Altstadtprozess»

              Der «Rollende Planungsprozess» ermöglicht einen einfachen, direkten Einstieg in die Altstadtplanung sowie deren wiederholte
              Pflege (rollend). Er beinhaltet kurze Erarbeitungsphasen (Prozesszeit von 2 bis max. 6 Monate) mit einer regelmässigen Kadenz
              (alle 2 Jahre). Nach dem Einstieg in die Altstadtplanung (Prozesszeit 1) ist der «Planungsprozess» zu etablieren, zu prüfen, zu ver-
              bessern sowie umzusetzen. Die Abteilung Planung und Bau übernimmt mit Unterstützung des Stadtrates und der Altstadtvertre-
              tenden die Verantwortung für die Fortführung des „Rollenden Altstadtprozesses“.

              Prozesszeit 1 / Initialphase: In der Prozesszeit 1 wurde ein erstes Entwicklungsleitbild erarbeitet. Es beinhaltet Leitsätze zur Altstadt-
              entwicklung, Aussagen zum Zielbild, den Prozess sowie konkrete Massnahmen und den Themenspeicher.

              Umsetzungszeit: Zwischen den Prozesszeiten, in der sogenannten Umsetzungszeit, werden die in der Prozesszeit definierten
              Massnahmen umgesetzt. Die formulierten prozessualen und konzeptionellen Massnahmen zeichnen sich durch fassbare abgrenz-
              bare Massnahmen, mit Zuständigkeiten und Terminen aus. Von Beginn weg werden Massnahmen umgesetzt.

              Weitere Prozesszeiten: Für jede weitere Prozesszeit werden das Vorgehen und der Ablauf entsprechend den Themenschwerpunk-
              ten, Betrachtungsebenen und Zielsetzungen der Altstadt / Gesamtstadt definiert. Das Entwicklungsleitbild wird in den weiteren
              Prozesszeiten weiterbearbeitet und somit räumlich und thematisch präzisiert, vertieft und weiterentwickelt.

              Beteiligte: In der Altstadtplanung sind möglichst alle Interessensvertretenden zu beteiligen; wann und wie sie dazustossen, ist indi-
              viduell nach Aktualität und Ausgangslage zu konzipieren.

                    Behörden             Aktive               Fachplaner/innen      Betroffene                 Kernteam

                    Verwaltung           Interessen           Expert/innen          Bevölkerung

       2021                                                                  2022

                                     Umsetzungszeit                                              Prozesszeit 3
2021                                                                                   Entwicklungsleitbild 2022
                                                                                                                                             Weitere Prozess-
                                                                                                                                             zeiten mit Umfang
                                                                                                                                             nach Bedarf

                                                                                                   Leitsätze

                                                                                                    Zielbild

                                                                                                    Prozess

                         Umsetzung prozessuale und konzeptionelle                                Massnahmen
                         Massnahmen gemäss Ergebnis Prozesszeit mit
                         individuellen Vorgehen und Umsetzungshori-
                         zonten.
                                                                                             THEMENSPEICHER

                           Mai                               Oktober                               Mai

                                                                                                               Stadt Brugg - Entwicklungsleitbild Altstadt       15
(B) Initialisierung «Runder Tisch Altstadt»

Mit dem Ziel eines regelmässigen, institutionalisierten Austausches zwischen den Altstadtakteuren wird ein «Runder Tisch Altstadt»
initiiert. Dessen Organisation und Institutionalisierung ist sorgfältig aufzugleisen und soll in der Anfangsphase modelierbar und opti-
mierbar bleiben. Es ist anzustreben, den Kreis der Beteiligten möglichst ausgeglichen und repräsentativ unter den verschiedenen
Anspruchsgruppen der Altststadt zu gestalten sowie auch spezifisch zentrale Personen abzuholen oder einzubeziehen.
Zusammensetzung
—— 2 Vertretungen aus dem Stadtrat: Stadtammann und Ressortvorsteher Planung und Bau
—— 2 Vertretungen der Abteilung Planung und Bau
—— ca. 10 Altstadtvertretende: 1 Quartierverein (Altstadtbewohnende), 1 Initiative Altstadt, 4 Gewerbetreibende inkl. Gastrono-
     mie, 2 Grundeigentümer/innen (davon 1 Genossenschaft Altstadt), 1-2 öffentliche Institutionen, 1-2 Kultur und Soziales

Die Altstadtvertretenden verpflichten sich, regelmässig am «Runden Tisch Altstadt» teilzunehmen und bei Verhinderung eine
Stellvertretung zu definieren. Je nach Themenschwerpunkt des runden Tisches können auch Gäste teilnehmen. Es können
Referentinnen und Referenten zu bestimmten Themen eingeladen werden. Die Teilnehmenden nehmen ehrenamtlich und aus
Eigeninteresse oder als Interessenvertretung am runden Tisch teil.

Organisation
Die Abteilung Planung und Bau organisiert den «Runden Tisch Altstadt» (Projektverantwortliche: Stadtplanerin Brugg). Die Abtei-
lung Planung und Bau verschickt die Einladungen, führt die Traktandenliste, den Themenspeicher und das Protokoll. Die Diskus-
sion wird vom Stadtammann geleitet. Alle Altstadtvertretenden erhalten rund einen Monat vor der Durchführung des «Runden
Tisches Altstadt» die Einladung mit einer vorgeschlagenen Traktandenliste. Die Altstadtvertretenden bestätigen die Teilnahme an
der Sitzung und können selber Traktanden einbringen.
Durchführungsrhythmus: Der «Runde Tisch Altstadt» findet 2x pro Jahr (März/Oktober) statt. Die Sitzungsdaten sind öffentlich.

Kompetenzen / Aufgaben
Der «Runde Tisch Altstadt» dient in erster Linie als gegenseitiges Austauschgefäss:

—— Die Stadt informiert über laufende Projekte
—— Die Altstadtvertretenden informieren über geplante Veranstaltungen, Problemstellungen, Eigentümer- oder Mieterwechsel
     von Gewerbeflächen etc.
—— Der runde Tisch definiert die Themenschwerpunkte weiterer Altstadt-Prozesszeiten
—— Der runde Tisch führt und bewirtschaftet den Themenspeicher
—— Der runde Tisch selber kann kleinere Massnahmen initiieren
—— Die aus dem runden Tisch initiierten Massnahmen bedürfen einer eigenständigen Projektorganisation
—— Der runde Tisch selber verfügt über keine Finanzkompetenzen

(C) Pflege Kommunikation

Über den Altstadtprozess ist laufend zu berichten. Wichtig ist dabei, über Prozessergebnisse zu berichten, aber auch die Massnah-
men sicht- und spürbar umzusetzen und über diese zu informieren. Gerade wenn ein Prozess länger dauert und «rollend» abläuft,
kommt der Kommunikation ein hoher Stellenwert zu. Eine noch stärkere Wirkung entfaltet sie, wenn sie durch die verschiedenen
Altstadtakteure gemeinsam getragen wird.

(D) Altstadtverantwortliche/r

Es wurde erkannt, dass ein/e Altstadtverantwortliche/r bei der Entwicklung der Altstadt Brugg einen wertvollen Beitrag leisten
könnte. Die Erarbeitung eines Aufgabenprofils sowie eines Finanzierungsmodells für das Einsetzen eines/einer Altstadtverantwort-
lichen bedarf weiterer Abklärungen und könnte Thema in der Prozesszeit 2 sein. Im Altstadt-Entwicklungsleitbild 2019 kann das
Einsetzen einer/eines Altstadtverantwortlichen noch nicht als Massnahme aufgeführt werden und ist darum im Themenspeicher
platziert.

Die Stadtplanerin ist bis auf Weiteres Ansprechpartnerin für organisatorische und stadträumliche Fragestellungen. Der Stadtam-
mann steht für Fragestellungen mit politischer Bedeutung zur Verfügung.

16           ECKHAUS
5                             Die Massnahmen

Aus der ersten Prozesszeit 2018/19 werden zu zwei Schwerpunkten konkrete Massnahmen zur Umsetzung des Zielbildes ausgelöst.
Der eine Schwerpunkt liegt auf prozessualen Massnahmen, um den weiteren Entwicklungsprozess und den Austausch zwischen
der Stadt und den Altstadtvertretenden zu institutionalisieren. Der andere Schwerpunkt liegt auf konzeptionellen Massnahmen, um
bereits nach der ersten Prozesszeit eine konkret erlebbare Umsetzung in Richtung des Zielbildes auszulösen.

                             Massnahme                                                                 Zuständigkeiten                                       Zeitraum

                             (A) Etablieren «Rollender Altstadtprozess»                                 –– Stadtrat: Verabschiedung des «Roll-                ab 2019
                             Einführen eines rollenden Brugger Altstadtprozesses mit sich abwech-          enden Altstadtprozesses» mit Budget
                                                                                                           für weitere Prozesszeit
                             selnder Prozess- und Umsetzungszeit, in partizipativer Erarbeitung. Die
                             Prozesszeit 2 findet voraussichtlich in der 2. Hälfte 2020 statt.          –– Federführung des weiteren Prozesses:
 Prozessuale Massnahmen

                                                                                                           Stadt Brugg, Planung und Bau

                             (B) Initialisierung «Runder Tisch Altstadt»                                –– Stadt Brugg, Planung und Bau                    Konstituieren
                             Schaffen des institutionalisierten Austauschgefässes «Runder Tisch Alt-                                                       Sommer 2019
                             stadt» zwischen Verwaltung / Behörde und Altstadt-                                                                                Start
                             aktiven zum gegenseitigen Informationsaustausch über laufende                                                                  Herbst 2019
                             Projekte und zur Vorbereitung von weiteren Prozesszeiten.

                             (C) Pflege Kommunikation                                                   –– Stadt Brugg                                        ab 2019
                             Über das Gremium des «Runden Tisches Altstadt» wird laufend über           –– In Zusammenarbeit mit dem «Runden
                             die Ergebnisse der Prozesszeiten, über weitere Prozesse sowie die             Tisch Altstadt»
                             Umsetzung von Massnahmen berichtet.

                             Begrünung Altstadt                                                         –– Altstadtbewohnende / Gewerbetrei-                  seit 2018
                             Umsetzen weiterer Begrünungselemente in und um die Altstadt.                  bende: Eigeninitiative Begrünung
                                                                                                        –– Stadt Brugg, Planung und Bau in Ko-                ab 2020
                             Durchführung eines Blumenwettbewerbs. Die Stadt Brugg stellt das
                                                                                                           ordination mit weiteren Abteilungen
                             Preisgeld zur Verfügung.

                             Einhalten des Verkehrs- und Parkierungsregimes                             –– Stadt Brugg, Regionalpolizei und                   ab 2019
                             Stadt informiert über Gründe für die Einführung des aktuellen                 Planung und Bau
                             Verkehrs- und Parkierungsregimes und ergreift Massnahmen zur
                             besseren Einhaltung des Regimes.

                             Koordination Abfallentsorgung                                              –– Stadt Brugg, Planung und Bau                     ab 2019/20
 Konzeptionelle Massnahmen

                             Abfallentsorgungskonzept für die Altstadt überprüfen und Lage,
                             System und Bewirtschaftung verbessern.

                             Aneignung öffentlicher Raum                                                –– Stadt Brugg, Planung und Bau                       ab 2019
                             Stadt informiert über bestehende Möglichkeiten zur Mitbenutzung des
                             öffentlichen Raumes für Private und Gewerbetreibende.

                             Auffindbarkeit und Eingangssituation verbessern                            –– Stadt Brugg, Planung und Bau                       ab 2020
                             Die Auffindbarkeit der Altstadt sowie die Eingangssituation in die
                             Altstadt mittels Überprüfung der Beschilderungen verbessern.

                             Folgende Massnahme (Erstellen Treppe Salzhaus) wurde in den Budgetentwurf 2020 aufgenommen. Aufgrund der Investitionssumme ist
                             die Finanzierung dieser Massnahme im ordentlichen Budgetprozesses 2020 zu behandeln und kann darum noch nicht zur Umsetzung
                             freigegeben werden.

                             Erstellen Treppe Salzhaus                                                  –– Stadt Brugg, Planung und Bau                       ab 2020
                             Bau einer Treppe mit Sitzstufen als Aufgang zum Salzhaus. Somit
                             Aufwertung Hofstatt und Schaffen eines multifunktional nutzbaren
                             Raumelements für die Altstadtbewohnenden und die Öffentlichkeit.

Weitere Masssnahmen und Themen, die nicht im Rahmen der Umsetzungszeit nach der Prozesszeit  1 angegangen werden, sind
im Themenspeicher festgehalten.
                                                                                                                     Stadt Brugg - Entwicklungsleitbild Altstadt          17
6                            Der Themenspeicher

Im Themenspeicher werden all die Massnahmen und Themen gesammelt, die in der Prozesszeit 1 erkannt wurden, jedoch in der
Umsetzungszeit 1 nicht umgesetzt werden können. Die im Themenspeicher enthaltenen Massnahmen und Themen können in
den weiteren Prozesszeiten aufgegriffen, diskutiert, konsolidiert und gegebenenfalls umgesetzt werden. Der Themenspeicher wird
vom «Runden Tisch Altstadt» gepflegt.

Die Art der Massnahmen können sein: Rollende Tätigkeiten (Gremium/Budget) und/oder Projekte (Projektorganisation/Objektkre-
dit, temporäre und/oder permanente Massnahmen sowie organisatorische und/oder bauliche Massnahmen.

 Speicher für «Prozessuale Massnahmen»
                                     Massnahme

                                      Altstadtverantwortlichen einsetzen und Projektmarketing aufbauen
                                      Es wird geprüft, eine altstadtverantwortliche Person einzusetzen, die sich um gesellschaftliche, politische, wirtschaftliche,
                                      touristische und rechtliche Belange im Zusammenhang mit dem Altstadtleben kümmert. Bsp. Aarau oder Baden.
                                      Zusammen mit dem Runden Tisch Altstadt soll ein gezieltes Projektmarketing für das Altstadt-Entwicklungsleitbild aufgebaut
                                      werden.

                                      Leitsätze für Projektorganisation erstellen
 PROZESS

                                      Mit dem Ziel pragmatischer und lösungsorientierter Projektabläufe und einer «Projektentwicklung im Dialog» werden für die
                                      Projektorganisation zur Umsetzung der Massnahmen Leitsätze erstellt (Organisation, Vorbereitung, Durchführung, Evaluation).

                                      Umgang mit «sich bietenden Gelegenheiten» finden
                                      Durch Früherkennung und Aufmerksamkeit werden gute Gelegenheiten aufgenommen («Seismograph»). Der Umgang mit sich
                                      bietenden Gelegenheiten und neuen Planungs-Anlässen wird gepflegt.

                                      Versuche und Zwischenzustände testen lassen
                                      Initiativen und Projekte können bei sich bietenden Gelegenheiten als Versuch und Zwischenzustand getestet werden. Der Zugang
                                      ist niederschwellig und die Effekte und Erkenntnisse sind meist gross. Zulassen und Erlauben motiviert zur aktiven Teilnahme.

 Speicher für «Konzeptionelle Massnahmen»
                                     Massnahme

                                      Soziale Durchmischung fördern
                Soziales

                                      Das Wohnen und Arbeiten in der Altstadt soll für verschiedene Bevölkerungs- und Einkommensschichten möglich sein und an
                                      Attraktivität gewinnen. Massnahmen sind zu definieren.

                                      Kulturtätigkeit fördern und Interventionen/Aktionen zulassen
                                      Kulturelle Aktivitäten und Tätigkeiten schaffen grosse Mehrwerte für die Belebung der Altstadt, die Stärkung von Brugg als
                                      Regionalzentrum und die Lebensqualität der Bruggerinnen und Brugger. In der gesamten Altstadt werden Interventionen und
                                      Aktionen verschiedener Art (Kunst und Alltagssituationen) zugelassen und gefördert.
 GESELLSCHAFT

                Bildung und Kultur

                                      Stadtbibliothek in der oder angrenzend zur Altstadt ansiedeln
                                      Regelmässig und durch verschiedene Nutzende frequentiert ist die Stadtbibliothek ein wichtiger Begegnungsort in oder in der
                                      Nähe der Altstadt. Die Stadtbibliothek soll in der oder angrenzend zur Altstadt angesiedelt werden.

                                      Kinder den Reiz der Altstadt erleben und entdecken lassen
                                      Die Altstadt kann durch ihre räumlichen Qualitäten wie auch durch spezifische Veranstaltungen ein wunderbarer Ort für das Spiel
                                      der Kinder sein. Diese gilt es herauszuschälen und darauf aufmerksam zu machen, z.B. durch Veranstaltungen für Kinder,
                                      Sitzgelegenheiten für die Eltern, Kinderkrippen etc.
                Sicherheit

                                      Beleuchtung verbessern
                                      Ein «Plan Lumière» zeigt auf, mit welchen Massnahmen die Lichtqualität in der Altstadt verbessert werden kann.

18                                   ECKHAUS
Verbindung Altstadt-Neustadt aufwerten
                                              Lindenplatz als Scharnier zwischen Altstadt und Neustadt: Stärkung des Piazza-Charakters mit Sitzgelegenheiten und Auswei-
                                              tung der Begegnungszone bis zum Neumarkt.

                                              Verbindung Vorstadt-Altstadt aufwerten
                                              Die Vorstadt ist in allen städtebaulichen Funktionen als Bestandteil der Altstadt zu betrachten. Insbesondere ist der öffentliche
                                              Raum mit der Strasse – falls möglich mit Temporeduktion und Schaffung von zusätzlichen Fussgängerquerungen – entsprechend
                                              siedlungsorientiert zu gestalten.
                             Stadtbild

                                              Sitzgelegenheiten schaffen
                                              Sitzbänke und -elemente laden zum Verweilen ein. Es soll geprüft werden, wo zusätzliche Sitzgelegenheiten in und um die
                                              Altstadt geschaffen werden können, z.B. bei der Kirche, am Wasser, entlang der Hauptstrasse.

                                              Zugang zum Wasser stärken
                                              Der Zugang zum Wasser soll funktional und gestalterisch gestärkt werden. Insbesondere am Törlirain und beim Freudenstein-
UMWELT / SIEDLUNGSQUALITÄT

                                              wäldli bietet sich dazu Gelegenheit.

                                              Raum für Altstadtmodell schaffen
                                              Das Altstadtmodell soll für alle zugänglich und sichtbar sein; hierfür bietet sich ein leerstehendes Erdgeschoss in der Altstadt an.

                                              Erdgeschosse nutzen und bespielen
                                              Auf der Hauptstrasse, beim Rathausplatz, bei der Schulthess-Allee, der Unteren Hofstatt und der Vorstadt sind die Erdgeschosse
                                              primär publikumsorientierten Nutzungen vorbehalten. Es sind aber auch kreative und temporäre Nutzungen willkommen; Hauptsa-
                             Erdgeschoss

                                              che kein Leerstand. Mit einer aktiven Bewirtschaftung (z.B. durch Altstadt-Verantwortliche/n) soll ein Grossteil der Erdgeschosse
                                              bespielt werden können. Bsp. «Freie Fenster» (Laufenburg), Zwischennutzungsplattform (St.Gallen), Finanzierungshilfen (Biel).

                                              Erdgeschosse fürs Wohnen ausrichten
                                              In den Altstadt-Flanken können die Erdgeschosse für das Wohnen umgenutzt bzw. auch baulich verändert werden (vgl.
                                              Altstadtreglement). Der Aussenraum-Vorbereich darf unter Bedingungen genutzt und bespielt werden.

                                              Verkehrsregime prüfen
                                              Das Verkehrsregime in der Altstadt prüfen (Anwohnende, Besuchende, Gewerbe).
                             Mobilität

                                              Parkplatzangebot prüfen
                                              Die Anzahl, Lage und Bewirtschaftung der Parkplätze prüfen. Synergien mit dem Eisi-Parkhaus prüfen.

                                              Strassenbelag partiell rollgängig machen
                                              Prüfen linearer, rollgängiger Elemente im Strassenbelag. Bsp. Altstadt Chur.

                                              Gewerbe stärken
                             Angebote

                                              Prüfen, welche Elemente und Massnahmen dazu beitragen, das Gewerbe zu unterstützen, z.B. Zufahrtszeiten Anlieferung,
                                              Parkierung, Öffnungszeiten, Nachfolgeregelung.

                                              Erdgeschoss-Zwischennutzungen fördern
                             Liegenschaften
WIRTSCHAFT

                                              Unterstützung der Altstadt-Gewerbetreibenden prüfen, z.B. durch Zwischennutzungsplattformen, Finanzierungsmodelle/-hilfen,
                                              Austausch mit der/dem Altstadtverantwortlichen.

                                              Aktive Boden- und Liegenschaftenpolitik einführen
                                              Aktive Boden- und Liegenschaftenpolitik Stadt Brugg einführen. Mögliche Produkte daraus: Immobilienleitbild, Altstadtfonds.

                                              Standortmarketing Brugg aufbauen
                             Tourismus

                                              Die Qualitäten und Angebote von Brugg benennen und zugänglich machen. Ein neu zu schaffendes Tourismusbüro könnte diese
                                              Aufgabe übernehmen.

                                                                                                                                     Stadt Brugg - Entwicklungsleitbild Altstadt     19
Runder Tisch Altstadt
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