Bericht 2012 - Schwerpunkt Migration - ImmoServer AG
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Inhalt Editorial 4 GrÜezi Wohnmarkt 6 die Folgen Der Einwanderung Daten und Fakten 8 Wohnraum wird noch knapper 10 Ungebremste Nachfrage 12 Wohneigentum gewinnt 14 Anleger agieren pragmatisch 16 überhitzter Wohnungsmarkt Schwerpunkt Herausgeberin 20 Migration und Wohnen CSL Immobilien AG 22 Zürich, ein Internationaler Magnet Projektleitung Giuliana De Rinaldis, CSL Immobilien AG 24 Gentrifizierung auch in Zürich Letitia Stutz, CSL Immobilien AG 26 Migranten sind inoffizielles Thema Redaktion FMKomm GmbH, Zürich Glossar Datenaufbereitung und Analyse Felix Thurnheer, ImmoCompass AG 28 Methoden und Verweise Daniel Sager, Meta-Sys AG Gestaltung Stephan Wegelin AG, Marketing & Communication, Winterthur Druck Mattenbach AG, Winterthur Der Bericht basiert auf veröffentlichten Daten von Inserateplattformen, statis- tischen Ämtern, Banken und Hochschulen, die zur Erkennung von Trends im Immobilienmarkt hilfreich sein können. Dazu kommen die Daten, die aus der Nutzerumfrage und den Experteninterviews der CSL Immobilien AG erhoben wurden. Die Daten wurden sorgfältig recherchiert und einer aufwändigen Qualitätssicherung unterzogen. Es wird jedoch keine Garantie für die Fehler freiheit und Vollständigkeit gegeben, speziell im Hinblick auf Konklusionen und Prognosen. Jegliche Haftung wird ausgeschlossen. Die Publikation darf mit Quellenangabe zitiert werden. Copyright 2011, CSL Immobilien AG
Editorial GrÜezi Jürg Müller Verwaltungsratspäsident CSL Immobilien AG Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser Sie halten die erste Ausgabe unseres Wohnmarktberichts zum Wirtschaftsraum Zürich in Ihren Händen. Hinter jeder Immobilienentwicklung, hinter jedem Verkauf, jeder Vermietung und Bewirtschaftung stehen Menschen. Dem eigenen Zuhause kommt eine zentrale Bedeutung zu. Wohnfragen sind immer auch Lebensfragen. Als Immobiliendienst- leister mit Geschichte blicken wir bei diesen Themen auf eine grosse Erfahrung zurück; in den letzten fünf Jahren haben wir über 2000 Wohneinheiten entwickelt und vermarktet. Diesen Erfahrungsschatz möchten wir mit Ihnen teilen und mit aktuellem Wissen bereichern. Dazu haben wir die wichtigsten Datenquellen der statistischen Ämter studiert, Angebotsdaten seit dem Jahr 2004 ausgewertet sowie Nutzer und Anbieter befragt. Rund 230 Mieter und Käufer von neu gebautem Wohnraum haben an unserer Umfrage zum Wohnungsmarkt teilgenommen. Gleichzeitig haben wir mit Anlegern und Entwicklern Hintergrundgespräche über den Immobilien- markt geführt. Das Ergebnis dieser Arbeiten liegt nun vor: ein Wohnmarktbericht, der Zahlen und Meinungen von Nutzern, Anbietern und unsere Erfahrung als Dienstleister Der Immobilienmarkt hat in den letzten zusammenbringt. Jahren ein neues Niveau erreicht: stärkere Nachfrage durch Zuwanderung, grössere Der Immobilienmarkt hat in den letzten Jahren ein neues Niveau erreicht: Stärkere Bautätigkeit, höhere Wohnungsmieten, stei- Nachfrage durch Zuwanderung, grössere Bautätigkeit, höhere Wohnungsmieten, gende Preise bei Wohneigentum, Bauland und steigende Preise bei Wohneigentum, Bauland und Anlageobjekten. Viele sind von Anlageobjekten. dieser Entwicklung überrascht worden und reagieren verunsichert. Sind die Preise zu hoch, ist also mit einer Korrektur zu rechnen? Oder müssen wir uns Jürg Müller auf die geänderten Rahmenbedingungen einstellen? Es trifft wohl beides zu. Ein Verwaltungsratspräsident CSL Immobilien AG Anstieg der Zinsen wird zu Korrekturen führen, an der langfristigen Attraktivität des Immobilienmarkts vermag dies aber nur wenig zu ändern. Doch lesen Sie die ausführliche Analyse gleich selber. Wir wünschen Ihnen viel Spass bei der Lektüre. Zürich, November 2011 4 | CSL-Wohnmarktbericht 2012 CSL-Wohnmarktbericht 2012 | 5
Wohnmarkt die Folgen Der Einwanderung Diese «Zugisierung der Schweiz» wird durch die Politik einer zusätzlichen Verknappung des Bodens. Zudem macht verstärkt. Wenn der fiskalische Überschuss zur Abgaben er die Standorte für unqualifizierte Zuwanderer attraktiver. senkung eingesetzt wird, nimmt die Attraktivität der Schweiz Denn es ist nicht praktikabel, Zuwanderer bei der Zuteilung insbesondere für Hochqualifizierte weiter zu. Zudem erhält des subventionierten Wohnraums zu diskriminieren. Prof. Dr. Reiner Eichenberger der Staat Anreize, seine Leistungen verstärkt auf die Bedürf- Professor für Finanzwissenschaft Universität Fribourg nisse der Hochqualifizierten auszurichten. Was aber wirkt? Erstens gilt es mehr denn je, die typisch ökonomischen Vorschläge zur besseren Nutzung der knap- Dr. David Stadelmann Oberassistent am Departement für Volkswirtschaftslehre Universität Fribourg Standortattraktivität und Bodenpreise pen Ressourcen Boden und Infrastruktur umzusetzen. Die Die Nachfrage nach Wohnraum wird von der Zahl der Erstens senkt Einwanderung die Knappheit hochqualifizierter Wie stark sich die Standortattrak- Einwohner und ihren Raumansprüchen bestimmt. Während Arbeitskräfte und drückt damit auf ihre Entlohnung. Dadurch tivität auf das Niveau der Boden- der Wohnraum pro Kopf gesamtschweizerisch schon lange sinken aber auch die realen Lohnkosten der Unternehmen, preise auswirkt, ist heute wissen- schaftlich gut belegt. So finden wir Je mehr Arbeit und Kapital in die Schweiz fliessen, desto knapper ähnlich wie das reale Pro-Kopf-Einkommen wächst, nimmt was die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz steigert und neue in empirischen Untersuchungen für wird der Boden, wodurch die Bodenpreise und die Mieten steigen. die Einwohnerzahl heute aufgrund der starken Einwanderung Firmen und Investitionen sowie neues Kapital anzieht. Dies schneller zu. wiederum kann die Nachfrage nach geringer qualifizierter den Kanton Zürich, dass sich neben Prof. Dr. Reiner Eichenberger Arbeit und damit deren Entlohnung steigen lassen. den lagebedingten Vorzügen einer Professor für Finanzwissenschaft Universität Fribourg Einwanderung zunehmend Gemeinde (u.a. Zentrumsnähe, Ver Zweitens bringen relativ hoch qualifizierte Einwanderer dem kehrserschliessung, Aussicht, See Nachdem die Nettoeinwanderung (Ein- abzüglich Auswan- Staat im Regelfall mehr Einnahmen als Ausgaben, u.a. weil nähe etc.) auch die Qualität ihrer Infrastruktur und ihrer heutige Zersiedelung und Infrastrukturüberlastung ist derung) von rund 103 000 im Rekordjahr 2008 auf 69 000 im ihre Ausbildung schon vom Herkunftsland bezahlt wurde. öffentlichen Leistungen positiv und die Steuern negativ in weniger Folge des Wachstums als der heutigen unsinnigen Jahr 2010 gesunken ist, nimmt sie seit etwa Mitte 2010 wieder Der so entstehende fiskalische Überschuss hilft, die Ab den Bodenpreisen niederschlagen. Besonders interessant Subventionierung der Mobilität. Eine verursachergerechte zu. Während sie in den ersten 7 Monaten 2011 gegenüber gabenlast zu senken und die Sozialsysteme zu stabilisieren. ist, dass sich auch die Gemeindeschulden negativ auf die Anlastung der externen Kosten des privaten Verkehrs von dem Vorjahr um 15 Prozent stieg, erhöhte sie sich im Juli Bodenpreise auswirken, da sie die zukünftigen Steuern und rund CHF 8 Mrd. durch umfassendes Mobilitypricing sowie und August 2011 sogar um 45 Prozent und erreichte so im Drittens steigt durch die heutige Einwanderung das durch- Ausgaben der Gemeinde prägen. Streichung der Subventionen für den öffentlichen Verkehr August praktisch wieder das Niveau vom August des schnittliche Qualifikationsniveau. Die neue Wachstums von rund CHF 7 Mrd. würden der Umwelt nützen, die Zer- Rekordjahrs 2008. Was ist in Zukunft zu erwarten? ökonomie zeigt, dass individuelle Bildung positive Effekte auf Was aber bedeutet die zu erwartende starke Einwanderung siedelung mindern und die effiziente Nutzung der knappen die gesamtwirtschaftliche Produktivität hat, indem sie die für die zukünftige Entwicklung der Bodenpreise? Interes Infrastruktur fördern. Zudem könnten dank der grossen Unter Personenfreizügigkeit treiben zwei Faktoren die Ein- Wirtschaft anpassungsfähiger und innovativer macht. santerweise praktisch nichts. Die empirischen Ergebnisse Einnahmen und Einsparungen andere Steuern stark gesenkt wanderung: der Lebensstandard und die Verfügbarkeit von zeigen, dass die zu erwartenden realen Nachfrage- und und so der Wohlstand aller gesteigert werden. attraktiven Arbeitsstellen in der Schweiz jeweils im Vergleich Bodenknappheit prägt Wachstum Angebotsveränderungen oft schon in den gegenwärtigen zum Ausland. Lebensstandard und Arbeitsmarkt entwickeln Bodenpreisen vorweggenommen sind. Die Bodenpreisent- Knappe Ressourcen vermehren sich vergleichsweise positiv. Dank direkter Demokratie, Damit führt Einwanderung tendenziell zu höheren Einkom- wicklung hängt deshalb weniger von realen Ereignissen als wettbewerblichem Föderalismus und anderen vorteilhaften men. Diese positiven Wirkungen werden jedoch durch zwei von unerwarteten und deshalb nicht zu prognostizierenden Zweitens kann versucht werden, die knappen Ressourcen Institutionen hat die Schweiz relativ gesunde Staatsfinanzen, Faktoren gebremst. Zum einen bewirken die Lohnsteige- Veränderungen der Erwartungen über die zukünftige Ent- zu vermehren. Der knappe Boden könnte der Nutzung stabile Sozialwerke, eine gute Infrastruktur, flexible Arbeits- rungen und die Schaffung neuer Arbeitsplätze zusätzliche wicklung von Angebot und Nachfrage ab. zugeführt werden, die den grössten Nutzen bringt. Heute märkte und eine tiefe Arbeitslosigkeit. Diese Eigenschaften Einwanderung, was die Löhne wieder drückt, aber zugleich sind die Preise und damit der Nutzen von Boden in den halfen der Schweiz durch die Wirtschaftskrise, sie schaffen einen neuen Wachstumszyklus auslösen kann. Insgesamt Was soll die Politik (nicht) tun? Wohnzonen typischerweise viel höher als in den Industrie- gute Wachstumsaussichten, und den Einwohnern bleibt mehr ergibt sich ein schnelles paralleles Wachstum der Gesamt- und Gewerbezonen. Mit Umzonungen könnten Mehrwerte vom Wachstum als in den meisten Ländern Europas. Denn wirtschaft und der Einwohnerzahl bei leicht erhöhtem Pro- Mit der zunehmenden Einwanderung wird bald auch wieder geschaffen und die Knappheit an Wohnraum gesenkt werden. diese haben grosse explizite und implizite Schulden durch Kopf-Einkommen. die Debatte um allfällige Massnahmen intensiver werden. So Problematisch mag die Umnutzung von Grün- und Land- ungedeckte zukünftige Rentenansprüche, weshalb ihre werden jetzt schon Eingriffe in den Mietmarkt und in die wirtschaftsflächen durch Einzonungen erscheinen. Aber ist Steuer- und Abgabelast in Zukunft wachsen wird. Damit Zum anderen wird das schnelle Gesamtwachstum durch Mietpreisvorschriften zum Schutz der bisherigen Mieter es nicht noch problematischer, die Bevölkerung durch Zu- ist und bleibt die Schweiz ein eigentliches Erwerbstätigen- den immobilen Faktor Boden begrenzt. Je mehr Arbeit und gefordert. Derartige Regulierungen haben negative Neben- wanderung massiv wachsen zu lassen, ohne ihr den nötigen paradies, was eine längerfristig hohe Einwanderung wahr- Kapital in die Schweiz fliessen, desto knapper wird der Bo- wirkungen und verfehlen oft ihr Ziel. Sie machen die Mieter Wohnraum zu geben? scheinlich macht. den, wodurch die Bodenpreise und die Mieten steigen. Die immobil, weil sie beim Umzug in andere Wohnungen ihre entscheidende Bedeutung des Bodens illustriert heute schon Privilegien verlieren. Zudem mindern sie die Anreize der Einwanderung und Pro-Kopf-Einkommen der Kanton Zug. Er ist zwar für alle Beschäftigten steuerlich Vermieter, ihre Liegenschaften gut zu unterhalten. und leistungsmässig überaus attraktiv. Mittlerweile sind aber Natürlich wächst mit der Einwanderung und der steigenden dort die Bodenpreise und Mieten so hoch, dass sich die Auch der Ruf nach stärkerer Unterstützung des sozialen Bevölkerungszahl direkt die Nachfrage nach Wohnraum. Zuwanderung nur noch für sehr gut Verdienende lohnt. Der Wohnungsbaus wird lauter. Tatsächlich aber nützt er den bis Der Gesamteffekt der Einwanderung auf den Bodenmarkt gleiche Mechanismus dürfte immer grössere Gebiete der herigen Einwohnern nur wenig. Er ist eine Subventionierung hängt aber auch von ihrer komplexen Wirkung auf das Pro- Schweiz prägen. einzelner weniger durch die Allgemeinheit und führt zu Kopf-Einkommen ab. 6 | CSL-Wohnmarktbericht 2012 CSL-Wohnmarktbericht 2012 | 7
Daten und Fakten Wohnraum wird noch knapper Mittelwert aller Regionen Wirtschaftsraum Zürich Schaffhausen Mietwohnungsmarkt 186.� / 31 T. Bruttomiete: CHF 243.– / m2 / Jahr 3806.– /68 T. Insertionsdauer: 26 Tage Wohneigentumsmarkt Kaufpreis: CHF 5239.– / m2 Insertionsdauer: 61 Tage Weinland 211.– / 22 T. 4170.– / 70 T. Zürcher Unterland 235.– / 30 T. 4606.– / 64 T. Ausgeprägte Zentrumseffekte Teuerung betrug 7.4 %, die Kaufkraft nahm um 8.0 % zu. Die Brugg/ Zurzach Baden 204.– / 35 T. 230.– / 29 T. Glatttal /Furttal Winterthur wirtschaftliche Attraktivität und die hohe Lebensqualität 3926.– / 89 T. 240.– / 21 T. 4635.– / 67 T. 255.– / 25 T. Der Wirtschaftsraum Zürich umfasst 19 sogenannte Mobi- sorgen weiterhin für einen Zustrom an gut ausgebildeten 5285.– / 54 T. 4656.– / 54 T. Limmattal lité-spatiale-Regionen. Diese stehen wirtschaftlich, kulturell und kaufkräftigen EU-Bürgern. Diese drängen in die Miet- 255.– / 27 T. und hinsichtlich der Infrastruktur in enger Beziehung. Inner- wohnungsmärkte im Zentrum sowie im ersten Agglomera- 5821.– / 57 T. halb des Gebiets leben 1.93 Mio. Menschen, der Grossteil tionsgürtel. Kaufkräftige Schweizer Haushalte zieht es in Zürcher Oberland 242.– / 23 T. in Mietwohnungen; nur 35 % bewohnen Wohneigentum, die Wohneigentumsmärkte am Zürichsee, Haushalte mit Mutschellen 4741.– / 55 T. 219.– / 34 T. allerdings mit steigender Tendenz. Bezogen auf die Preis- mittlerer Kaufkraft in die Wohneigentumsmärkte im zweiten 4685.– / 78 T. spanne ist der Markt für Mietwohnungen homogener als Agglomerationsgürtel. Jährlich werden rund 12 000 Woh- Zürich 307.– /16 T. jener für Wohneigentum: Der Quadratmeterpreis für Miet- nungen gebaut – das ist zwar mehr als früher, aber klar zu 1. Agglomerationsgürtel Freiamt 7556.– / 36 T. Pfannenstiel wohnraum bewegt sich zwischen brutto CHF 192 und 318 wenig angesichts der 30 000 Einwohner, um die der Wirt- 206.– / 32 T. 302.– / 23 T. Linthgebiet 2. Agglomerationsgürtel 4017.– / 74 T. 234.– / 25 T. pro Jahr, bei Wohneigentum variiert der Kaufpreis stärker, schaftsraum Zürich in derselben Periode wächst. 8006.– / 47 T. Knonauer Amt 4523.– / 74 T. zwischen CHF 3725 und 8026 pro Quadratmeter. 240.– / 27 T. Zimmerberg Markant gestiegene Preisniveaus 5113.– / 53 T. 278.– / 21 T. Die Stadt Zürich ist das ausgeprägte Zentrum des Wirt- 6754.– /47 T. schaftsraums: Dort wohnt jede fünfte Person. Die mittleren Die höheren Preisniveaus sind gewöhnungsbedürftig. Der Wohnungsbestand Zug 291.– /16 T. Kaufpreise liegen 43 %, die mittleren Mietpreise 26 % über Anstieg überrascht sogar professionelle Entwickler und 6772.– /40 T. 200 000 March dem Durchschnitt. Einzig der Pfannenstiel weist höhere Anleger. Zentrale Wohnliegenschaften in gutem Zustand und 264.– / 23 T. Kaufpreise als die Stadt Zürich auf. Um das Zentrum sind geeignetes Wohnbauland sind auf dem Markt kaum verfüg- 100 000 Einsiedeln 5937.– / 63 T. zwei Agglomerationsgürtel entstanden. Den ersten Gürtel bar – falls doch, liegen die Preise deutlich über den Erfah- 221.– / 29 T. 50 000 4583.– / 74 T. bilden das Limmattal, das Glatttal / Furttal, Winterthur, das rungswerten. Bei Neubauentwicklungen ist die Realisierung Zürcher Oberland sowie die Gebiete entlang des Zürichsees von Wohneigentum profitabler als die Erstellung von Miet- Miete Wohneigentum bis Zug. Dort bewegen sich die mittleren Kaufpreise zwi- wohnungen. Einer der Gründe sind die hohen Landpreise; schen CHF 4700 und 5800 pro m2 für Wohneigentum, die sie schmälern die Rendite von neu erstellten Mietwoh- mittleren Bruttomietpreise zwischen CHF 240 und 260 pro nungen. Sogar an sehr guten, zentralen Standorten mit hoher Wachstum Eigentum Leerstand Bruttomiete Kaufpreis Insertionsdauer m2 und Jahr. Zum zweiten Agglomerationsgürtel gehören Überbauungsdichte ist die Erstellung von Wohneigentum Quote Anteil Quote pro m2 / Jahr pro m2 Miete Eigentum das Freiamt, Brugg, Baden, das Zürcher Unterland, das Wein- wirtschaftlicher als der Mietwohnungsbau. Die starke Nach- in % in % in % in CHF in CHF in Tagen in Tagen land, Schaffhausen, das Linthgebiet und Einsiedeln. Trotz guter frage nach Wohneigentum, begünstigt durch die tiefen Zürich 1.0 8 0.1 235 – 445 4 649 –12 688 3 – 78 5 – 166 Erschliessung sind in diesen Gebieten die Preise tiefer, Zinsen, beschleunigt den Anstieg der Grundstückpreise. Glatttal / Furttal 1.5 33 1.0 207 – 312 3 921 – 7 416 6 – 114 12 – 230 Winterthur 1.0 36 0.6 190 – 298 3 302 – 6 721 5 – 94 12 – 231 zwischen CHF 3800 bis 4600 bei Kauf und bei CHF 190 bis Zürcher Oberland 1.7 45 1.0 193 – 297 3 489 – 6 730 7 – 104 12 – 239 230 im Mietverhältnis. Trotz der Preissteigerung werden die neuen Immobilien- Zimmerberg 2.0 32 0.6 218 – 374 4 482 –10 858 5 – 94 9 – 218 produkte erfolgreich abgesetzt. Die Mieter und Käufer von Zug 1.5 41 0.3 228 – 406 4 671 –10 747 6 – 74 7 – 208 Baden 1.1 43 0.9 186 – 291 3 477 – 6 382 7 – 117 19 – 295 Anhaltend robuste Nachfrage Neuwohnungen beurteilen die Preise im Allgemeinen als zu Pfannenstiel 1.5 42 1.6 227 – 431 4 960 –13 393 6 – 104 10 – 207 hoch. Mit der eigenen Wohnsituation und dem Preis- Zürcher Unterland 1.3 44 1.2 189 – 289 3 472 – 6 309 7 – 132 13 – 276 Limmattal 1.8 26 0.6 204 – 312 4 393 – 8 605 6 – 119 15 – 254 Der Immobilienmarkt des Wirtschaftsraums Zürich hat nicht Leistungs-Verhältnis sind sie hingegen sehr zufrieden. Auch Brugg / Zurzach 1.4 56 1.2 161 – 254 2 913 – 5 276 10 – 140 21 – 368 auf die weltweite Wirtschaftskrise reagiert, die Nachfrage die institutionellen Investoren erachten den Markt als über- Schaffhausen 0.9 43 1.1 145 – 242 2 596 – 5 322 9 – 133 24 – 328 ist nach wie vor stark, die Preise steigen. Die Gründe dafür hitzt; die Nettoanfangsrenditen sind mit durchschnittlich Freiamt 2.9 59 1.1 164 – 254 3 078 – 5 386 8 – 126 17 – 359 March 2.5 50 1.1 195 – 391 3 768 –10 818 5 – 92 11 – 266 hängen zum Teil mit der Krise selbst zusammen: Die tiefen 3.8 % zwischenzeitlich unter die 4 %-Marke gesunken. Die Mutschellen 1.7 58 1.0 175 – 278 3 405 – 6 561 9 – 144 20 – 314 Zinsen erleichtern die Finanzierung, was sich im Markt für Sorge einer Blase wird von einigen Marktteilnehmern geteilt. Linthgebiet 1.1 47 0.5 178 – 298 3 210 – 6 830 6 – 107 12 – 295 Knonauer Amt 2.3 54 1.1 194 – 297 3 774 – 7 101 7 – 120 11 – 227 Wohneigentum preistreibend auswirkt. Seit 2004 sind die Solange jedoch Nachfrage und Kaufkraft weiter steigen und Weinland 1.3 62 0.8 166 – 270 2 951 – 6 145 8 – 94 17 – 283 Preise um 26 % gestiegen. Vor allem aufgrund des Mietrechts die Zinsen tief bleiben, sind diese Ängste unbegründet. Trotz Einsiedeln 1.0 54 0.8 167 – 275 3 273 – 6 912 8 – 118 13 – 323 halten die Mieten mit dieser Entwicklung nicht Schritt: Im Unsicherheiten an den Finanzmärkten und unklarer Aus- Wirtschaftsraum 1.4 35 0.7 191 – 317 3 673 – 7 905 7 – 111 14 – 268 gleichen Zeitraum sind die Mieten von Bestandeswohnungen sichten in der Eurozone glaubt die CSL Immobilien AG an die Quelle: Bundesamt für Statistik, Ad-Scan DB. und Neubauwohnungen nur um 10 % gestiegen und die Stabilität und die Attraktivität der Schweizer Wirtschaft. 8 | CSL-Wohnmarktbericht 2012 CSL-Wohnmarktbericht 2012 | 9
Daten und Fakten Ungebremste Nachfrage Wirtschaftsentwicklung %5 Reallohnentwicklung 4 3 Neubaukosten MFH 2 Inflation 1 0 BIP �1 �2 �3 Quelle: BFS, SNB. 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Haben Sie gewusst, Zinsentwicklung % 4.0 Referenzzinssatz • dass Wohneigentum in der Stadt Zürich seit 3.5 3.0 Libor, 3 Monate 2004 um 51% teurer geworden ist? 2.5 Bundesobligation, 10 Jahre 2.0 • dass Mietwohnungen in der Stadt Zürich seit 1.5 1. Hypothek 2004 um 20 % teurer geworden sind? 1.0 0.5 0.0 Quelle: SNB. • dass Mietwohnraum im Weinland seit 2004 2011 2009 2005 2006 2008 2010 2004 2007 um 1% teurer geworden ist? • dass die Hälfte aller Mietwohnungsinserate Kaufpreisentwicklung weniger als 16 Tage aufgeschaltet sind? 160 Weinland (tiefste Entwicklung) 150 Winterthur 140 • dass die Hälfte aller Wohneigentumseinheiten Glatttal / Furttal 130 Es ist schon erstaunlich, dass die Immobilienpreise weniger als 36 Tage aufgeschaltet sind? 120 Stadt Zürich (höchste Entwicklung) trotz der weltweiten Wirtschaftskrise im Jahr 2009 110 Wirtschaftsraum weiter gestiegen sind. Bei Wiedervermietungen hat • dass die Wohneigentumsquote in der Stadt 100 sich der Anstieg der Mieten 2010 zwar leicht verlang- Zürich bei 8 % liegt? 90 Quelle: Ad-Scan DB. 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 samt, doch bei Wohneigentum hat sich die Preisstei- gerung noch beschleunigt. Es gibt hier allerdings klare • dass die Wohneigentumsquote im Weinland regionale Unterschiede. Je zentraler die Lage, desto bei 62 % liegt? Mietpreisentwicklung höher die Nachfrage. Während die Preise in den Städ- 130 • dass mit der aktuellen Bautätigkeit das heute Weinland (tiefste Entwicklung) ten steigen, haben wir in den ländlichen Regionen eine Preisentlastung gespürt. Insgesamt ist die Nachfrage noch unbebaute, eingezonte Wohnbauland in 120 Winterthur hoch, neue Mietwohnungen lassen sich erfolgreich 11 Jahren überbaut sein wird? Glatttal / Furttal 110 am Markt absetzen, Wohneigentum verkauft sich gut. Stadt Zürich (höchste Entwicklung) Der Trend zum Wohneigentum hält an. • dass im Wirtschaftsraum Zürich pro Minute 100 Wirtschaftsraum 6.3 m2 Wohn- und Gewerbebauland überbaut 90 Daniel Barben werden (inklusive gesetzliche Freiflächen)? Quelle: Ad-Scan DB. 2006 2005 2007 2008 2009 2010 2004 2011 Leiter Vermarktung und Mitglied der Geschäftsleitung CSL Immobilien AG • dass 10 % aller Wohneigentumseinheiten in der Region Pfannenstiel über CHF 13 400 pro m2 Änderung Wohnungsbestand kosten? % 3.0 Weinland (höchste Entwicklung) 2.5 • dass 10 % aller Wohneigentumseinheiten in Winterthur 2.0 Schaffhausen weniger als CHF 2600 pro m2 1.5 Glatttal / Furttal kosten? Stadt Zürich (tiefste Entwicklung) 1.0 0.5 Wirtschaftsraum Zürich 0.0 Quelle: BFS, Prognose ImmoCompass. 2005 2004 2006 2007 2008 2009 2010 2011 10 | CSL-Wohnmarktbericht 2012 CSL-Wohnmarktbericht 2012 | 11
Daten und 160 Fakten Wohneigentum gewinnt Wohnbauland Schaffhausen 150 140 Wirtschaftsraum Zürich 24.2% 130 30 680 ha überbautes Wohnbauland 120 3510 ha bzw. 11.4 % nicht überbautes Wohnbauland Weinland 110 100 12.3 % 90 80 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Preisentwicklung Wohnbauland Zürcher Unterland Winterthur Brugg /Zurzach Baden 14.9 % 9.6 % 160 Arbeitsplatzgemeinden Glatttal /Furttal 150 Ländliche Gemeinden 21.2 % 8.6 % Limmattal 140 Suburbane Wohngemeinden 130 9.9 % 7.7 % Zürich Zentrumsgemeinden 120 Mutschellen Kanton Zürich 110 Zürcher Oberland 100 4.9% 11.0 % 90 9.7% 80 Freiamt 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 13.8 % Knonauer Amt 11.0 % Pfannenstiel 12.0 % Linthgebiet Quelle: Statistisches Amt des Kantons Zürich. Arbeitsplatzgemeinden überbautes Wohnbauland Ländliche Gemeinden nicht überbautes Wohnbauland Zimmerberg 7.0 % 20.3% Baulandticker letzte 10 Jahre Suburbane Wohngemeinden Zug Wohnbauland: 4.6 m2 pro Minute Zentrumsgemeinden March Wohnbauzonen in ha Bauland: 6.3 m2 pro Minute Kanton Zürich 4000 18.9 % 9.5% Einsiedeln 2000 10.3% Baulandticker 2010 Wohnbauland: 5.8 m2 pro Minute 500 Bauland: 6.3 m2 pro Minute Quellen: Statistisches Amt Kanton Zürich, Statistik Aargau, Amt für Raumplanung Zug, Kanton St. Gallen ARE Fachstelle Raumbeobachtung, Wirtschaftsamt Kanton Schaffhausen, Bundesamt für Raumentwicklung. Wohnungsneubau und Bevölkerungswachstum Wirtschaftsraum Zürich Jahresschnitt 2006 bis 2010 Einwohner Wohnungen Einwohner Wohnungen Im Wirtschaftsraum Zürich wird rege entwickelt. Institutionelle Anleger und 40 000 7 000 3 000 16 000 gebaut. Zwischen 2007 und 2010 Entwickler konzentrieren sich aus 35 000 6 000 2 500 wurden 30 % mehr Wohnungen gebaut wirtschaftlichen Gründen auf grössere 30 000 14 000 als zwischen 2003 und 2006. Derzeit Projekte. An den guten und zentralen 12 000 5 000 2 000 25 000 werden im ganzen Wirtschaftsraum Lagen wird Bauland knapp; im ersten 10 000 4 000 jährlich rund 12 000 neue Wohnungen und im zweiten Agglomerationsgürtel 20 000 1 500 8 000 erstellt, wofür jede Minute 5.8 m2 gibt es noch genügend freie Flächen. 15 000 3 000 6 000 Wohnbauland beansprucht werden Während die Zahl baubewilligter 2 000 1 000 10 000 (inklusive gesetzliche Freiflächen). Wohnungen leicht rückläufig ist, wächst 4 000 500 Gebaut wird grösstenteils Wohneigen- die Bevölkerung noch immer unge- 5 000 2 000 1 000 tum, dies ist derzeit am wirtschaft- bremst. 0 0 0 0 lichsten. Vor allem Immobilien mit 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Zürich Glatttal /Furttal Winterthur Zürcher Oberland Freiamt Limmattal Zürcher Unterland Pfannenstiel Zimmerberg Baden Zug Knonauer Amt Brugg / Zurzach Schaffhausen March Linthgebiet Mutschellen Weinland Einsiedeln Roger Ricklin einem Anlagevolumen von CHF 5 bis Immobilienentwickler CSL Immobilien AG 15 Mio. werden durch private Anleger Quellen: Statistisches Amt Kanton Zürich, Statistik Aargau, Fachstelle für Statistik Kanton Zug, Fachstelle für Statistik Kanton St. Gallen, Wirtschaftsamt Kanton Schaffhausen, Bundesamt für Statistik. 12 | CSL-Wohnmarktbericht 2012 CSL-Wohnmarktbericht 2012 | 13
Daten und Fakten Anleger agieren pragmatisch Ist der Markt überhitzt? überbewertet fair bewertet stark unterbewertet stark überbewertet unterbewertet Wohnliegenschaft in gutem Zustand Entwickler und Anleger spezialisieren und professionalisieren Wohnliegenschaft in schlechtem Zustand sich zusehends. Die Ausbildung wird gefördert, spezifische Neu gebaute Wohnliegenschaft zur Miete Anlagegefässe werden geschaffen. Im Markt ist eine allgemei Neu gebaute Wohnliegenschaft zum Kauf ne Belebung festzustellen: Haben sich Anleger und Entwickler früher vor allem auf sichere Wohnliegenschaften in Zentren Bauland konzentriert, befassen sie sich heute auch mit peripheren Wo liegen die Nettoanfangsrenditen? Wohnmarkt insgesamt Regionen, mit verschiedenen Immobiliensegmenten und Nutzungskonzepten. Trotzdem agieren viele nach wie vor 0% 2% 4% 6% 8% 2% 4% 0% 6% 8% Wo liegen die 2% 4% 0% 6% 8% situativ und nicht strategisch. Sie erwerben ein Stück Bauland Städtische Wohnliegenschaft in gutem Zustand Städtische Wohnliegenschaft in gutem Zustand Nettoanfangsrenditen? und entwickeln erst danach ein passendes Produkt. Die Städtische Wohnliegenschaft in schlechtem Zustand Städtische Wohnliegenschaft in schlechtem Zustand strategische Fokussierung auf Themen wie Alterswohnen, Hier liegt unsere Wunschvorstellung. Hier liegt unsere Wunschvorstellung. Servicewohnen oder multimediales Wohnen und eine an- Wohnliegenschaft in Agglomeration in gutem Zustand Wohnliegenschaft in Agglomeration in gutem Zustand Und hier liegt der Markt. Und hier liegt der Markt. schliessende zielgerichtete Baulandakquisition sind nur Wohnliegenschaft in Agglomeration in schlechtem Zustand Wohnliegenschaft in Agglomeration in schlechtem Zustand selten zu beobachten. Dabei liessen sich mit einem solchen Vorgehen die Qualität und die wirtschaftliche Nachhaltigkeit Wohnmarkt insgesamt Wohnmarkt insgesamt von Immobilienprodukten nochmals verbessern. Alle Inves toren gehen davon aus, dass die Preise stagnieren bezie- Welche Preisentwicklung leicht sinkend bleiben stabil leicht steigend deutlich sinkend deutlich steigend hungsweise ins Rutschen geraten, sobald die Zinsen steigen. Städtische Wohnliegenschaft in gutem Zustand Einzig über den Zeitpunkt ist man sich uneinig, wobei mit Städtische Wohnliegenschaft in schlechtem Zustand erwarten Sie? einer Kehrtwende meist nicht vor 2013 gerechnet wird. Wohnliegenschaft in Agglomeration in gutem Zustand Wohnliegenschaft in Agglomeration in schlechtem Zustand Annette Hansen Leiterin Immobilienentwicklung und Mitglied der Geschäftsleitung Neubau, Erstvermietung in der Stadt CSL Immobilien AG Neubau, Erstvermietung in der Agglomeration Wohnmarkt insgesamt Wie beurteilen Sie die viel zu teuer zu teuer fair preiswert sehr preiswert Städtische Wohnliegenschaft in gutem Zustand Welche Trends prägen Ihre Immobilienstrategie? Städtische Wohnliegenschaft in schlechtem Zustand aktuelle Preissituation? Wohnliegenschaft in Agglomeration in gutem Zustand gar nicht Kleinere Haushalte Wohnliegenschaft in Agglomeration in schlechtem Zustand kaum Wohnen im Alter leicht Für Wohnbaunutzung gut geeignetes Bauland Zuwanderung aus Ländern der EU stark Für Wohnbaunutzung schlecht geeignetes Bauland sehr stark Wohnen mit Service Wohnmarkt insgesamt Multimediales Wohnen Grössere Wohnungen mittel Wie beurteilen Sie nicht wenig gut sehr gut Landflucht Städtische Wohnliegenschaft in gutem Zustand Businesswohnungen Städtische Wohnliegenschaft in schlechtem Zustand die Verfügbarkeit? Zuwanderung aus anderen Ländern Wohnliegenschaft in Agglomeration in gutem Zustand Stadtflucht Wohnliegenschaft in Agglomeration in schlechtem Zustand Grössere Familien Für Wohnbaunutzung gut geeignetes Bauland Möbliertes Wohnen Für Wohnbaunutzung schlecht geeignetes Bauland 0% 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Gesamtverfügbarkeit Quellen: Experteninterviews, CSL Immobilien AG. 14 | CSL-Wohnmarktbericht 2012 CSL-Wohnmarktbericht 2012 | 15
Welche Ausbaueigenschaften wünschten Sie sich? Daten und Fakten überhitzter Wohnungsmarkt Balkon oder Terrasse Geschirrspüler Lärmisolierung innen Lärmisolierung aussen Anzahl Steckdosen Eigener Waschturm Multimediafähigkeit Bodenbeläge generell Wie zufrieden sind Sie mit der Wohnsituation? Welche Lageeigenschaften wünschten Sie sich? Für welche Services sind Sie bereit zu bezahlen? Lift Umweltfreundliche Geräte Öffentlicher Verkehr Nähe zur Schule Wohnungsreinigung Umweltfreundliche Bauweise Einkaufsmöglichkeiten Einkaufsmöglichkeiten am Wohnort Fensterreinigung Weisse Wände Waschmaschine / Tumbler Nähe zum Bahnhof / S-Bahnhof Sicherheitsdienst Möglichst viel Holzboden Grösse Wohnzimmer Wohnung im Obergeschoss Wäschereinigung Möglichst viel Plattenboden Raumkonzept Garten- / Pflanzenpflege Rollstuhltauglichkeit Wohnung im Erdgeschoss Küche Farbige Wände (selber gewählt) Lage im Grünen Kinderhütedienst Motorisierter Individualverkehr Kinderfreundlichkeit Zentrale städtische Lage Feriendienst (Wohnung) Lärmisolation innen Möglichst viel Gussboden Ruhige Lage Haustierbetreuung Wärmedämmung Katzenfreundlichkeit Helligkeit Butler im Kollektiv Nasszellen Hundefreundlichkeit Ausblick in die Berge Butler privat Umweltstandard Möglichst viel Linoleum Grösse Schlafzimmer Ausblick über Gewässer 0% 20% 40% 60% 80 % 100% Teppich Lärmisolation aussen Ausblick über die Stadt Aussenräume Ausblick generell Mieter Eigentümer sehr wichtig wichtig weniger wichtig nicht relevant Parkplatzsituation ja allenfalls nein Bausubstanz Mieter Eigentümer sehr wichtig wichtig weniger wichtig Aussicht unwichtig Preis-Leistungs-Verhältnis Stauräume Verkehrs- / Fluglärm Bodenbelag Mieter Eigentümer sehr zufrieden unzufrieden zufrieden eher zufrieden Die Preise sind in den letzten Monaten die Wunschvorstellungen des idealen weiter gestiegen, ein Ende der Entwick- Zuhauses: Kinderfreundlichkeit, Roll- lung ist kaum absehbar. Dass Mieter wie stuhltauglichkeit und Tierfreundlichkeit auch Wohneigentümer die allgemeine sind Wohneigentümern wichtiger als Wie beurteilen Sie die Preise im Wirtschaftsraum? Wie beurteilen Sie den Preis Ihrer Wohnung? Preissituation im Wohnungsmarkt als zu Mietern. Dafür suchen sie weniger die teuer bis überhitzt beurteilen, erstaunt zentrale städtische Lage und eine gute mich deshalb nicht – zumal die Medien Infrastruktur, sondern mehr ländliche Mietpreise Mietpreise Mieter Mieter diese These stereotyp wiederholen. Ruhe mit Blick ins Grüne und die Nähe Kaufpreise Kaufpreise Eigentümer Eigentümer Interessanterweise empfinden aber alle zur Schule. Ob jemand Wohneigentum Eigentümer den Preis ihrer Neubau- oder Miete bevorzugt, hängt nach wie 0% 20 % 40% 60% 0% 8020 %% 10040%% 60 % 80 % 100% 0% 20 % 40 % 0% 60 % 8020 %% 10040 %% 60% 80 % 100% wohnung als marktüblich, einige beur- vor stark von der Lebenssituation ab. teilen das Preis-Leistungs-Verhältnis Daniela Gerber Docherty überhitzt überhitzt zu teuer zu teuer ausdrücklich als gut. Eigentümer iden- Stv. Leiterin Vermarktung CSL Immobilien AG teuer teuer etwas zu teuer etwas zu teuer tifizieren sich mehr mit ihrem Zuhause ausgeglichen ausgeglichen marktüblich marktüblich und denken langfristiger. Dies zeigen preiswert preiswert gutes Preis-Leistungs-Verhältnis gutes Preis-Leistungs-Verhältnis sehr preiswert sehr preiswert Schnäppchen Schnäppchen Quelle: Nutzerumfrage, CSL Immobilien AG. 16 | CSL-Wohnmarktbericht 2012 CSL-Wohnmarktbericht 2012 | 17
Der Wohnungsmarkt im Wirtschaftsraum Zürich läuft weiterhin auf Hochtouren. Jedes Jahr ziehen 100 000 Haushalte in den Raum zu oder innerhalb des Raums um. Das entspricht rund 400 Umzügen pro Arbeitstag. Letitia Stutz Marketing und Kommunikation CSL Immobilien AG
Schwerpunkt Migration und Wohnen Yonas Mulugeta CEO CSL Immobilien AG, Schweizer mit äthiopischen Wurzeln Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser Als Vermarkter und Entwickler von Wohnraum kennen wir die bedeutende Rolle zuziehender ausländischer Haushalte: Sie beleben die Nachfrage, vor allem im Bereich der Mietwohnungen. Weil die ausländischen Haushalte für den Wohnmarkt des Wirtschaftsraums Zürich in den nächsten Jahren weiter von Bedeutung sein werden, widmen wir ihnen unseren Schwerpunkt. Folgende Fragen treiben uns dabei an: Wie viele Ausländerinnen und Ausländer ziehen tatsächlich in den Wirtschaftsraum Zürich? Woher kommen sie? Wie zufrieden sind sie mit ihrer Wohnsituation? Unterschei- den sich ihre Vorlieben und Ansprüche von jenen der Schweizer Haushalte? Um diese Fragen zu beantworten, haben wir die Ergebnisse unserer Nutzer umfrage im Wirtschaftsraum Zürich nach der Herkunft der Nutzer analysiert. Auch mit zahlreichen Investoren und Entwicklern haben wir über Migration gesprochen. Schliesslich haben wir amtliche Zahlen zu Ausländern und zur Personenfreizügigkeit analysiert, insbesondere in Bezug auf Haushaltsstruktur und Wohnsituation. Dabei bestätigt sich der Trend der letzten Jahre: Heute ziehen vor allem gut aus gebildete Ausländer zu, die den Schweizern kulturell näherstehen und die über eine vergleichbare Kaufkraft verfügen. Ihre Wohnzufriedenheit unterscheidet sich nicht von jener der Schweizer Haushalte. In einigen Punkten unterscheiden sich Zuzüger aber deutlich: Sie mieten mehr, ihre Haushalte sind kleiner und sie suchen die Zentrumsnähe. Aufgrund häufi gerer Umzüge treten sie auf dem Wohnungsmarkt deutlich aktiver auf, gerade im Zentrum. Angesichts der Krise in der Eurozone und der Stärke des Schweizer Frankens Das Thema Migration wird die Immobilien- wird eine wirtschaftliche Abkühlung wahrscheinlicher. Der Wirtschaftsraum branche im Wirtschaftsraum Zürich langfristig Zürich wird trotz dieser Entwicklung für Zuwanderer als Lebensraum und weiterhin beschäftigen und prägen. Arbeitsort attraktiv bleiben und das Thema Migration wird die Immobilienbranche weiterhin prägen. Yonas Mulugeta CEO CSL Immobilien AG Ich wünsche Ihnen eine spannende und unterhaltsame Lektüre. Zürich, November 2011 20 | CSL-Wohnmarktbericht 2012
Schwerpunkt Zürich, ein Internationaler Magnet Zuzüger und Umzüger nach Herkunft 2006 bis 2009 Die Stadt Zürich wird internationaler Fachkräfte zu, ein grosser Teil davon aus Deutschland. Fast Schaffhausen die Hälfte der ausländischen Zuzüger verfügt heute über Jedes Jahr suchen 100 000 Haushalte – Schweizer und Aus- einen Hochschulabschluss. Ihre Kaufkraft unterscheidet sich länder – im Wirtschaftsraum Zürich eine neue Wohnung, kaum von jener der Schweizer Haushalte. Die Migranten Weinland 55 000 ziehen innerhalb einer MS-Region um, 45 000 ziehen schätzen die hohe Lebensqualität, reden gut Deutsch und / einer MS-Region zu. Die Stadt Zürich wirkt als starker Anzie oder Englisch und stehen den Schweizern kulturell sehr hungspunkt: Jeder vierte Haushalt, der im Wirtschaftsraum nahe. Ihre Wohnzufriedenheit und ihre Wohnungswünsche umzieht oder zuzieht, lässt sich in Zürich nieder. Auf Zürich, entsprechen jenen der ansässigen Bevölkerung, wie die Zürcher Unterland Winterthur Winterthur, Zug und die Regionen dazwischen entfallen zwei Umfrage unter Mietern und Käufern der letzten drei Jahre Drittel der wohnungswechselnden Haushalte, wobei die zeigt. Mit einer Ausnahme: Ausländischen Haushalten ist die Brugg / Zurzach Baden Glatttal / Furttal meisten innerhalb einer Region umziehen. Hohe Zuzugsraten Aussicht auf die Zürcher Landschaft, die Berge oder über weisen auch das Glatttal / Furttal, das Limmattal, der Mutschel die Stadt wichtiger. Am meisten gestört fühlen sie sich durch Limmattal len, der Pfannenstiel und der Zimmerberg auf. Strassen- und Fluglärm. Ausländische Haushalte ziehen Zürich aufgrund veränderter Arbeitssituationen um, bei Schweizer Mutschellen Zürich ist der internationale «Melting Pot», 56 % aller woh- Haushalten sind es häufiger familiäre Gründe oder der Zürcher Oberland nungswechselnden Haushalte sind ausländischer Herkunft. In Wunsch nach Wohneigentum. allen anderen Regionen dominieren die Schweizer Haushalte. Freiamt Relativ hohe ausländische Anteile, mit Quoten zwischen 35 % Ausländer mieten im Zentrum Knonauer Amt Pfannenstiel und 45 %, sind in Baden, im Limmattal, am linken Zürichsee- ufer mit dem Zimmerberg und in der March zu beobachten. Knapp 90 % der zuziehenden Ausländer mieten ihre Woh- Linthgebiet Derweil sind die Schweizer Haushalte insbesondere in den nung. Sie ziehen in die grossen Mietwohnungsmärkte in den Zimmerberg Regionen Zürcher Oberland, Winterthur, Weinland, Zürcher Zentren, und sie bevorzugen einen guten Standard, in der Wirtschaftsraum Zug Unterland, Knonauer Amt, Freiamt sowie Einsiedeln in der Regel Neubauwohnungen. Wohneigentum ist wenig verbrei- Ausländische Umzüger Schweizer Mehrheit; in diesen Gebieten beträgt ihr Anteil über 75 %. tet, selbst bei Italienern und Portugiesen, die diesem tradi- Umzüger March Jeder dritte ausländische Wohnungssuchende kommt ur- tionell eine grössere Bedeutung beimessen, erreicht die 16.6 % Einsiedeln sprünglich aus Deutschland. Sieben von zehn ausländischen Quote bloss 18 %. Bei längerem Aufenthalt steigt die Nach- Ausländische 38.5 % Haushalte Personen, welche die Wohnung wechseln, stammen aus der frage nach Wohneigentum, die Anteile schweizerischer Zuzüger 18.4 % EU. Deutsche Um- und Zuzüger finden sich überall im Wirt- Haushalte von 41% werden aber noch nicht erreicht. Zah- 20 000 schaftsraum, Zuzüger aus Italien sind vor allem in der Nähe lungskräftige Schweizer kaufen Wohneigentum mit Vorliebe 10 000 der Stadt Zürich stärker vertreten. Einwanderer aus der entlang des Zürichsees und in Zug, weniger vermögende 26.6% restlichen EU und der übrigen Welt konzentrieren sich auf Haushalte im äusseren Agglomerationsgürtel. 5 000 Zürich, Zug, den Zimmerberg und das Zürcher Oberland. Schweizer Zuzüger Zuwanderer aus asiatischen Ländern spielen mit 3 % eine Kleine zuziehende, grosse umziehende Haushalte untergeordnete Rolle; sie sind vor allem im Glatttal / Furttal, in Winterthur und in Baden präsent. Was die Anzahl Personen betrifft, werden die Haushalte immer kleiner. Heute zählen 70 % aller zu- und umziehenden Haushaltsgrösse Besitzform Die neuen Zuwanderer sind zahlungskräftig Haushalte eine oder zwei Personen. Zuzüger aus dem Aus- Alle Schweizer Ausländer Bestand Umzug/ Zuzug land in den Wirtschaftsraum Zürich kommen meist alleine, Total Umzug Zuzug Umzug Zuzug Alle Schweizer Ausländer Alle Schweizer Ausländer Mit der Personenfreizügigkeit, die seit 2002 zwischen der Zuzüger aus der Schweiz sind in der Regel zu zweit. Beide Schweiz und der EU gilt, haben sich Herkunft wie auch Gruppen suchen in erster Linie eine Mietwohnung. Umzie- 1 Person 37 % 37 % 33 % 36 % 46 % Miete 63 % 59 % 84 % 79 % 74 % 89 % 2 Personen 33 % 36 % 43 % 23 % 28 % Wohneigentum 37 % 41 % 16 % 21 % 26 % 11 % Qualifikationsstruktur der Zuwanderung verändert. Waren hende Haushalte sind grösser, vor allem wenn sie auslän- 3 Personen 13 % 15 % 14 % 23 % 13 % es in den 1950er Jahren mehrheitlich Arbeitskräfte aus discher Herkunft sind. Ziehen Schweizer Haushalte um, so 4 Personen 17 % 12 % 10 % 18 % 13 % Südeuropa, die den wirtschaftlichen Aufschwung mitprägten, erwerben sie deutlich häufiger Wohneigentum; dabei dürfte wandern seit ein paar Jahren vor allem hochqualifizierte die Gründung einer Familie eine wesentliche Rolle spielen. Quelle: BFS, BWO-Monitor. 22 | CSL-Wohnmarktbericht 2012 CSL-Wohnmarktbericht 2012 | 23
Schwerpunkt Gentrifizierung auch in Zürich Zuzüger Bestand Herkunft und Besitzform bei Um- und Zuzug 100 % Herkunft Rest der Welt Wohneigentum Miete Asien 80 % Italien 17.9 % 82.1 % übrige EU Deutschland 9.5 % 90.5 % Balkan 60 % Portugal 14.0 % 86.0 % Portugal Balkan 9.3 % 90.7 % 40 % Deutschland übrige EU 17.7 % 82.3 % Italien Asien 18.2 % 81.8 % 20 % Rest der Welt 11.0 % 89.0 % 0% Herkunft der ausländischen Zuzüger 2006 bis 2009 Schaffhausen Weinland Finanzkräftige Migranten fragen Zuzüger Bestand zunehmend nach zentral gelegenem Wohnraum. Dadurch entstehen Zürcher Unterland 100 % Winterthur Entwicklungsmöglichkeiten und Ausbildung Universität Brugg / Zurzach Baden Sanierungspotenziale für Altbauten. 80 % Fachhochschule Glatttal / Furttal Die bauliche Aufwertung und die Mittelschule, 60 % Limmattal damit verbundenen höheren Preise Meister, Techniker Zürich führen dazu, dass Gruppen mit 40 % Lehre niedrigerem Sozialstatus in die ungelernt oder Mutschellen 20 % angelernt Zürcher Oberland Agglomeration verdrängt werden. Dieser Prozess wird Gentrifizie- 0% rung genannt und lässt sich in Freiamt Zürich beispielsweise in den Quar- Knonauer Amt Pfannenstiel tieren Wiedikon und Seefeld sehr gut beobachten. In unserem Linthgebiet Arbeitsalltag stellen wir fest, dass Wirtschaftsraum Zürich Zimmerberg sich gerade die finanzstarken aus- Zug ländischen Interessenten sehr gut Rest der Welt Italien March informieren und hohe Ansprüche Schweizer Ausländer an das Produkt und den Service Einsiedeln Asien Deutschland haben. Im Gegenzug sind sie auch bereit, für ein neuwertiges Wohn- 100 % Kaufkraft der um- und CHF / Mt. / Haushalt produkt den entsprechenden Preis zuziehenden Haushalte >14000 übrige EU 80 % zu zahlen. 10000 �14000 60 % Balkan Portugal Julia Denfeld 7000 �10000 Immobilienentwicklerin CSL Immobilien AG, 40 % 4000 �7000 Zuwanderin aus Deutschland 20 % < 4000 0% Quelle: BFS, BWO-Monitor. Quelle: BFS, BWO-Monitor. 24 | CSL-Wohnmarktbericht 2012 CSL-Wohnmarktbericht 2012 | 25
Schwerpunkt Migranten sind inoffizielles Thema Was sind die Hauptgründe für Wohnungswechsel? Migranten bei Entwicklern und Anlegern Welche Lageeigenschaften wünschen Sie sich? 100 % Wunsch nach Wohneigentum Ist die Migration bei Ihnen ein Thema? Nähe zur Schule der Arbeitsplatz Einkaufsmöglichkeiten am Wohnort 80 % die Nähe zum Bekanntenkreis Nähe zum Bahnhof / S-Bahnhof 60 % eine geeignetere Wohnung ja Wohnung im Obergeschoss familiäre Gründe nein Wohnung im Erdgeschoss 40 % Lage im Grünen 20 % Zentrale städtische Lage Ruhige Lage 0% Auswahl Statements von Entwicklern und Anlegern Helligkeit Schweizer «Nein, offiziell kein Thema.» Ausländer Ausblick in die Berge «Nein, das Haushaltsbudget zählt.» «Ja, sie treiben die Nachfrage bei Neubauten.» Ausblick über Gewässer «Ja, im höheren Preissegment sehr anspruchsvoll.» Ausblick über die Stadt «Ja, wir achten bei Erstvermietung auf einen guten Mix.» Ausblick generell Quelle: Experteninterviews, CSL Immobilien AG. Ausländer Schweizer unwichtig weniger wichtig wichtig sehr wichtig Offiziell seien Migranten bei ihnen kein Thema, sagen Anleger und Entwickler. Es mag zutreffen, dass Wie zufrieden sind Sie mit der Wohnsituation? das Thema Migration nicht direkt in die Strategie und die Prozesse Preis-Leistungs-Verhältnis einfliesst, indirekt aber schon. So Raumkonzept bestätigten fast alle der Befragten, Grösse Wohnzimmer dass die ausländischen Zuzüger die Grösse Schlafzimmer Nachfrage nach neuem Wohnraum Stauräume massgeblich prägen, bei Mietwoh- Aussenräume nungen sowie bei höherpreisigem Küche Nasszellen Wohneigentum. Zudem ist es den Haben Sie Umzugswünsche? Waschmaschine / Tumbler Anlegern wichtig, dass neue Wohn- Bodenbelag überbauungen gut durchmischte 100 % Bausubstanz Mieterstrukturen aufweisen. An ja, bald Umweltstandard Bezüglich der Bewirtschaftung unterscheiden sich erster Stelle steht jedoch die Kauf- 80 % ja, bei Gelegenheit Wärmedämmung Ausländer kaum von Schweizern. Wie die Schweizer kraft: Wer zahlen kann, wird als nein, vorläufig nicht Lärmisolation innen Haushalte sind sie mit ihrer Wohnsituation meist zu 60 % Kunde geschätzt, unabhängig von nein, keine Lärmisolation aussen frieden. Dies betrifft insbesondere die Beurteilung des der Herkunft. Dies gilt vor allem 40 % Aussicht Ausbaustandards der Wohnungen. Ausländische Mieter Einkaufsmöglichkeiten ziehen allerdings häufiger um als schweizerische, was den bei Stockwerkeigentum. Dort ist Öffentlicher Verkehr 20 % mit längerer Aufenthaltsdauer der Aufwand für die Bewirtschaftung erhöht. Im Hochpreis- Motorisierter Individualverkehr Zuwanderer eine steigende Nach- 0% Parkplatzsituation segment zeichnen sich ausländische Mieter zudem durch frage zu erwarten. höhere Ansprüche aus, etwa bei der Umgebungs- oder Eigentümer Schweizer Ausländer Mieter Verkehrs- / Fluglärm Fassadenpflege. Beim regulären Betreuungsaufwand und Ausländer Schweizer sehr zufrieden eher unzufrieden zufrieden unzufrieden Giuliana De Rinaldis bei der Zahlungsmoral unterscheiden sie sich nicht. Stv. CEO und Mitglied der Geschäftsleitung CSL Immobilien AG, Überrascht hat mich hingegen, dass ausländische Haus- Italienerin zweiter Generation, in Einbürgerung halte der Aussicht mehr Gewicht beimessen. Yvonne Dorenkamp Leiterin Bewirtschaftung und Mitglied der Geschäftsleitung CSL Immobilien AG, Schweizerin Quelle: Nutzerumfrage, CSL Immobilien AG. 26 | CSL-Wohnmarktbericht 2012 CSL-Wohnmarktbericht 2012 | 27
Glossar Methoden und Verweise Verweis auf wissenschaftliche Beiträge Seiten 6/7 Wohnungsstrukturen der Regionen Rechnung, es sind aber Methoden Seiten 16/17 Methoden Seiten 24 / 25 bewusst keine «constant quality»-Indizes, sondern sie stellen Reiner Eichenberger und David Stadelmann (2010). die Preisentwicklung des verfügbaren Angebots dar. Die Im Sommer 2011 erhielten rund 900 Personen, welche im Die Herkunft der Ausländer nach MS-Regionen basiert auf How Federalism Protects Future Generations from Wirtschaftsentwicklung, Kostenindizes und Zinsentwick- Zeitraum von 2008 bis 2011 bei der CSL Immobilien AG denselben grundlegenden Berechnungen wie die Haushalts- Today’s Public Debts, Review of Law & Economics 6 (3), lungen stammen vom Bundesamt für Statistik und der eine neue Wohnung mieteten oder kauften, einen Fragebo- schätzungen (siehe «Methoden Seiten 22 / 23»). Allerdings http://www.bepress.com/rle/vol6/iss3/art5/ Schweizerischen Nationalbank. Das Bestandeswachstum gen zum Wohnungsmarkt. Dieser konnte anonym schriftlich enthalten die Zuzüger zur Erhöhung der Stichprobengrösse basiert auf Daten des Bundesamtes für Statistik. Die Auftei- oder im Internet ausgefüllt werden. Rund 230 Personen in diesem Fall auch die nicht innerörtlichen Umzüger. Die Reiner Eichenberger und David Stadelmann (2011). Conse- lung zwischen Miete und Eigentum ebenfalls, sie wurde aber haben an der Umfrage teilgenommen. Rund 25 % davon Herkunft ausländischer Personen ist auch aus der Bevölke- quences of Debt Capitalization: Property Ownership and seit 2000 mit Daten zu den Baubewilligungen (für Eigentum Käufer, rund 15 % davon Ausländer. Alle haben im Wirt- rungsstatistik bekannt. Allerdings fehlt dort die Gliederung Debt /Tax Choice, forthcoming Southern Economic Journal, oder Vermietung) fortgeschrieben. Das Jahr 2011 wurde per schaftsraum Zürich gemietet oder gekauft. Gefragt wurde des Umzugs innerhalb von MS-Regionen. Zwischen den http://www.crema-research.ch/papers/2009-08.pdf Ende Juni aufgrund der Baubewilligungen geschätzt. nach der Wohnzufriedenheit, nach den wünschbaren Raum-, Werten der hier angezeigten Stichprobenerhebung und der Ausbau- und Lageeigenschaften, nach den Wohnservices, Vollerhebung können im Aggregat gewisse Abweichungen David Stadelmann (2010): Effects of Fiscal Policies on House Methoden Seiten 12 /13 der Art der Wohnungssuche und nach der Preiseinschätzung bestehen, die den Grundtenor der Aussagen allerdings nicht Prices: New Evidence, Persistence, Consequences, Mono- der eigenen Wohnung und des Marktes. beeinträchtigen. graph, Nomos-Verlag, Baden-Baden. Eingezontes bebautes und unbebautes Wohnbauland und Bauland von diversen statistischen Ämtern: Statistisches Amt Methoden Seiten 22 / 23 Methoden Seiten 26 / 27 Methoden Seiten 8 / 9 des Kantons Zürich, Statistik Aargau, Kanton St. Gallen ARE Fachstelle Raumbeobachtung, Statistik, Wirtschaftsamt Als Zuzüger werden Haushalte betrachtet, die in eine der Im Rahmen der Befragung von Mietern und Käufern im Die Mietpreise, Kaufpreise und Insertionsdauern basieren Kanton Schaffhausen, Amt für Raumplanung Fachstelle abgebildeten Regionen (MS-Region) zuziehen, sei es von Sommer 2011 wurde auch gefragt, wer die meiste Zeit seines auf Angebotsdaten der grössten Immobilienplattformen (ins Statistik Zug, Bundesamt für Raumentwicklung. Fehlende ausserhalb des Wirtschaftsraums oder aus einer anderen Lebens im Ausland gewohnt hat. Rund 15 % der 231 Teilneh- besondere Homegate, ImmoScout, ImmoStreet, Plattformen Jahre und unterschiedliche Erhebungszeitpunkte wurden MS-Region. Umzüger sind Haushalte, die innerhalb einer mer antworteten mit Ja. Auch in den Experteninterviews der Kantonalbanken), wie sie in www.immodatacockpit.ch über die Bestandesänderung von Wohnungen auf das Jahr Region umziehen. wurde das Thema Migration angesprochen. abgefragt werden können. Die Karte enthält die Mediane, in 2010 modelliert. Die Wohnbaustatistik und Bevölkerungs- der Tabelle entsprechen «von» und «bis» den 10er- und den statistik stammen vom Bundesamt für Statistik. Im ganzen Die Angaben zu Umzügern und Zuzügern nach Herkunft 90er-Quantilen. Zur besseren Vergleichbarkeit wurden die Wirtschaftsraum kommen 2.3 Personen auf eine Wohnung, basieren auf Berechnungen der Meta-Sys AG für den Moni- Daten über die Regionen einheitlich nach Wohnungsgrössen in diesem Verhältnis sind die Achsen der Wohnungen und zu tor Personenfreizügigkeit des Bundesamtes für Wohnungs- gewichtet. Mieten und Preise enthalten alle vermarkteten den Achsen der Bevölkerung skaliert. Der Wohnungsneubau wesen. Zugrunde liegen die Stichprobenerhebung der Immobilien, die Insertionsdauern beruhen auf Bestandes und das Bevölkerungswachstum nach MS-Region stellen Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung des Bundesamtes immobilien, da Neubauten sehr unterschiedlich und lange einen Vierjahresschnitt 2006 bis 2010 dar. Die Bodenpreise für Statistik (BfS) sowie Daten der Bevölkerungsstatistik des inseriert bleiben. Der Datenstand ist Ende Juni 2011. Das für Wohnbauland stammen von der Handänderungsstatistik BfS. Der innerörtliche Umzug ist jedoch aus diesen Quellen Bestandeswachstum basiert auf Daten des Bundesamtes für des Statistischen Amtes des Kantons Zürich, 2004 = 100. nicht ersichtlich und wird anhand einer Spezialerhebung des Statistik. Die Eigentumsquoten ebenfalls, sie wurden aber Statistischen Amtes des Kantons Zürich geschätzt. Um für seit 2000 mit Daten zu den Baubewilligungen (für Eigentum Methoden Seiten 14 /15 kleinräumige Gebiete eine genügend grosse Stichprobe zu oder Vermietung) fortgeschrieben. Die Leerstände stammen erhalten, wurden die Daten der Jahre 2006 bis 2009 zusam- vom Bundesamt für Statistik, Stand Juni 2011. Im Sommer 2011 interviewte die CSL Immobilien AG 19 mengefasst (die Daten der Jahre 2010 und 2011 wurden vom professionelle Immobilienentwickler, Anleger und Investoren, BfS noch nicht publiziert). Methoden Seiten 10 /11 die tagtäglich und seit vielen Jahren fest mit dem Wohnungs- markt verankert sind. Ihre Gefässe verwalten schweizweit Die Miet- und Kaufpreisindizes sind hedonische Indizes, die insgesamt CHF 70 Mrd. Gefragt wurde nach der aktuellen auf Angebotsdaten der grössten Immobilienplattformen und künftigen Marktsituation im Wirtschaftsraum Zürich, basieren, wie sie in www.immodatacockpit.ch abgefragt nach der Verfügbarkeit, nach Nettorenditen, Preisen und der werden können. Die Indizes tragen unterschiedlichen erwarteten Preisentwicklung. 28 | CSL-Wohnmarktbericht 2012 CSL-Wohnmarktbericht 2012 | 29
Sie können auch lesen