Bericht über die Finanzlage 2019 - Compliance & Risikomanagement Offenlegung (Public Disclosure) - ÖKK

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Bericht über die Finanzlage 2019 - Compliance & Risikomanagement Offenlegung (Public Disclosure) - ÖKK
Compliance & Risikomanagement

                      Offenlegung (Public Disclosure)

Bericht über die Finanzlage 2019

 Autor                Nicole Kunz / Anna-Katarina Strub

 Dokumenten-Status    (03) Freigegeben

 Klassifizierung      ÖFFENTLICH (V1)

 Geltungsbereich      ÖKK Versicherungen AG

 Version              1.0

 Gültig von           30.04.2020
Inhaltsverzeichnis
1.      Management Summary ........................................................................... 2
2.      Bericht über die Finanzlage .................................................................... 3
        2.1.       Geschäftstätigkeit ...........................................................................................................3
        2.2.       Unternehmenserfolg .......................................................................................................4
        2.3.       Corporate Governance und Risikomanagement ............................................................5
        2.4.       Risikoprofil ......................................................................................................................7
        2.5.       Bewertung .....................................................................................................................11
        2.6.       Kapitalmanagement ......................................................................................................13
        2.7.       Solvabilität .....................................................................................................................14

3.      Jahresrechnung ÖKK Versicherungen AG ......................................... 18
        3.1.       Bilanz in CHF ................................................................................................................18
        3.2.       Erfolgsrechnung in CHF ...............................................................................................19
        3.3.       Eigenkapitalnachweis ...................................................................................................20
        3.4.       Anhang ..........................................................................................................................21
        3.5.       Wertschriften .................................................................................................................24
        3.6.       Rückstellungen .............................................................................................................26
        3.7.       Gewinnverwendung ......................................................................................................27
        3.8.       Lagebericht ...................................................................................................................29

4.      Unternehmenserfolg Solo ..................................................................... 32
5.      Marktnahe Bilanz Solo .......................................................................... 33
6.      Solvabilität Solo ..................................................................................... 34
7.      Zusammenfassender Bericht der Revisionsstelle ............................. 35

ÖKK Versicherungen AG                                  Bericht über die Finanzlage 2019                                                       Seite 1
1.        Management Summary
Basierend auf dem FINMA-Rundschreiben 2016/2 «Offenlegung – Versicherer (Public Disclosure)»
erstellt ÖKK jährlich einen Bericht über die allgemeine Finanzlage. Im Fokus steht nachfolgend die
Berichtsperiode 2019, wobei primär die ÖKK Versicherungen AG (nachfolgend ZVAG genannt) be-
trachtet wird. Aufgrund deren Zugehörigkeit zur ÖKK Gruppe (nachfolgend ÖKK genannt) werden
überdies wesentliche Elemente erläutert, welche Einfluss auf den gesamten Konzern haben. Ausfüh-
rungen im vorliegenden Bericht ohne entsprechenden Hinweis betreffen die ZVAG.
Die Jahresrechnung des Geschäftsjahres 2019 weist mit CHF 16.2 Mio. einen gegenüber dem Vorjahr
(CHF 8.1 Mio.) doppelt so hohen Gewinn aus. Die gesetzlichen und statutarischen Reserven sind
ausreichend dotiert.
Im Bereich der Geschäftstätigkeit von ÖKK haben sich im Berichtsjahr 2019 keine wesentlichen Ände-
rungen ergeben.
Im Bereich Corporate Governance und Risikomanagement wird jährlich eine Selbstbeurteilung der
Risikosituation und des Kapitalbedarfs (Own Risk and Solvency Assessment) vorgenommen. Im Jahr
2019 wurde die Überarbeitung des Risikomanagements begonnen, konnte allerdings nicht beendet
werden.
Das Versicherungsrisiko beläuft sich auf CHF 64.0 Mio. (Vorjahr CHF 64.1 Mio.). Das Marktrisiko
steigt um CHF 1.7 Mio. auf CHF 29.8 Mio. Diese Erhöhung ist insbesondere auf ein höheres Anlage-
volumen aufgrund der sehr positiven Entwicklung auf den Aktienmärkten zurückzuführen.
Die risikogewichteten Aktiven mit einem Kurswert von CHF 99.4 Mio. (Vorjahr CHF 91.4 Mio.) ergaben
einen Risikobetrag von CHF 46.8 Mio. (Vorjahr CHF 39.6 Mio.) Mit den nach Basel III vorgegebenen 8
% erreicht das Kreditrisiko CHF 3.7 Mio. (Vorjahr CHF 3.2 Mio.).
Im Bereich des kollektiven Taggeldgeschäfts hat ÖKK umfassende Rentabilisierungsmassnahmen
implementiert, welche monatlich der Geschäftsleitung sowie regelmässig dem Verwaltungsrat rappor-
tiert werden. Überdies wurden spezifische Kontrollmechanismen seitens Controlling und Versiche-
rungstechnik etabliert, welche von verschiedenen Organisationseinheiten geführt werden.

Das Zielkapital beträgt CHF 94.1 Mio. und besteht aus dem Einjahresrisikokapital (CHF 70.1 Mio.)
zuzüglich dem Mindestkapital (market-value margin bzw. MVM) von CHF 24.0 Mio. Im Vorjahr betrug
das Zielkapital CHF 94.6 Mio..

Das risikotragende Kapital (RTK) beträgt CHF 295.4 Mio. (Vorjahr CHF 256.8 Mio.). Wesentlich zu
dieser Erhöhung des RTK hat die Entwicklung an den Börsen (+ bei marktnahe Wert der Aktiven von
CHF 29.4 Mio.). Die marktnahen Passiven erhöhten das RTK um weitere CHF 5.8 Mio.. Die Erhöhung
der Dividende von CHF 6.5 Mio. auf CHF 10.0 Mio. reduzierte wiederum das RTK um CHF 3.5 Mio..

Der SST 2020 ergibt ein Quotient von 386.9%. Im Vorjahr betrug der SST-Quotient 309.0%.

Der Bericht über die Finanzlage 2019 wurde vom Verwaltungsrat genehmigt.

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2.        Bericht über die Finanzlage

2.1. Geschäftstätigkeit

Angaben zur Strategie, Zielen und den Geschäftssegmenten
ÖKK ist ein unabhängiges Versicherungsunternehmen mit Sitz in Landquart (Graubünden) und
schweizweitem Agenturnetz. ÖKK bietet umfassende Versicherungslösungen für Krankheit, Unfall und
Erwerbsausfall. Zusammen mit Partnerfirmen deckt ÖKK auch die Bereiche Lebens-, Haftpflicht- und
Sachversicherungen sowie die Berufliche Vorsorge ab. Im Berichtsjahr vertrauten 177‘100 Privatkun-
den und 14‘400 Firmen und öffentliche Institutionen auf die Produkte und Dienstleistungen von ÖKK.
Das Unternehmen beschäftigte 435 Mitarbeitende und bildete 18 Lernende aus. Das gesamte Prämi-
envolumen belief sich auf CHF 783 Mio.
ÖKK will in ausgewählten Märkten der Schweiz zu den wettbewerbsfähigsten eigenständigen Versi-
cherungsunternehmen gehören. Zur Gewährleistung der dazu notwendigen gesunden Finanzlage und
zur Erhaltung der Konkurrenzfähigkeit strebt ÖKK ein langfristiges qualitatives Wachstum an. Alle
Aktivitäten von ÖKK sind auf die 4 Geschäftsfelder Privatkunden, Unternehmenskunden, Versiche-
rungsunternehmen und Dritte ausgerichtet. Versicherte und Kooperationspartner werden mit einem
gezielten Mix aus Agenturen, Aussendienst, Vermittlern und Brokern sowie auf online-Kanälen oder
direkt vom Hauptsitz aus bedient.

Konzernzugehörigkeit und Informationen relevanter Vorgänge/Transaktionen innerhalb des Konzerns
ÖKK ist konzerniert. Die ÖKK Holding AG hält im Sinne der Konzern-Muttergesellschaft je 100 Pro-
zent des Aktienkapitals der ÖKK Kranken- und Unfallversicherungen AG, der ÖKK Versicherungen
AG sowie der KVF Krankenversicherung AG (Konzern-Tochtergesellschaften). Transkationen zwi-
schen Konzern-Gesellschaften werden zu denselben Konditionen wie mit Dritten abgehandelt.

Angaben zu den wesentlichen Anteilseignern im Sinne von Art. 4 Abs. 2 Bst. f VAG
Die ÖKK Holding AG gehört zu 100 Prozent der Stiftung ÖKK. Über die Zusammensetzung des Stif-
tungsrates gibt der Geschäftsbericht Auskunft (abrufbar unter www.oekk.ch).

Auflistung der wesentlichen Niederlassungen
ÖKK zählt im Berichtsjahr 30 Standorte (in alphabetischer Reihenfolge): Arosa, Bellinzona, Bern,
Buchs, Chur, Davos, Domat/Ems, Frauenfeld, Ilanz, Klosters, Landquart, Lenzerheide, Luzern, Me-
socco, Müstair, Pazzallo, Poschiavo, Rapperswil-Jona, Samnaun, Savognin, Schaffhausen, Schiers,
Scuol, St. Gallen, St. Moritz, Sumvitg, Thusis, Vicosoprano, Winterthur, Zernez.

Angaben zur externen Revisionsstelle gemäss Art. 28 VAG
Die Treuhand- und Revisionsgesellschaft RRT AG revidiert die Jahresabschlüsse der Stiftung ÖKK,
der ÖKK Holding AG, der ÖKK Kranken- und Unfallversicherungen AG und der KVF Krankenversiche-
rung AG. Für die externe Revision der ÖKK Versicherungen AG zeichnet PricewaterhouseCoopers
verantwortlich, die interne Revision ist acons governance & audit AG übertragen.

Wesentliche aussergewöhnliche Ereignisse
Im Berichtsjahr gab es keine wesentlichen aussergewöhnlichen Ereignisse.

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2.2. Unternehmenserfolg

Angaben zu Prämien, Kosten, Schäden bzw. Leistungen während der Berichtsperiode
Siehe Kapitel 3.2 «Erfolgsrechnung in CHF» sowie «Erfolg NL Solo».

Gegenüberstellung mit den Angaben aus der Vorberichtsperiode
Siehe Kapitel 3.2 «Erfolgsrechnung in CHF» sowie «Erfolg NL Solo».

Kommentierung dieser Angaben in der Segmentierung der quantitativen Vorlagen «Erfolg NL Solo»
Siehe Kapitel 3.4 «Anhang» sowie Kapitel 3.8 «Lagebericht».

Angaben zu Erträgen und Aufwendungen aus/für Kapitalanlagen während der Berichtsperiode, nach
Anlageklassen
Siehe Kapitel 3.5 «Wertschriften» sowie «Erfolg NL Solo».

Gegenüberstellung mit den Angaben aus der Vorberichtsperiode
Siehe Kapitel 3.5 «Wertschriften» sowie «Erfolg NL Solo».

Kommentierung dieser Angaben
Siehe Kapitel 3.5 «Wertschriften».

Informationen über direkt im Eigenkapital erfasste Gewinne und Verluste
Siehe Kapitel 3.3 «Eigenkapitalnachweis».

Informationen zu sonstigen wesentlichen Erträgen und Aufwendungen während der Berichtsperiode
sowie eine Gegenüberstellung mit den Angaben der Vorberichtsperiode.
Siehe Kapitel 3.2 «Erfolgsrechnung in CHF» sowie «Erfolg NL Solo».

Sonstige Erträge CHF 1.78 Mio.

Dies beinhaltet grossmehrheitlich der Gewinnanteil eines Drittrisikoträgerproduktes (CHF 1.70 Mio.).

Sonstige Aufwendungen CHF 3.08 Mio.

Diese Position beinhaltet die weitervergütete Gewinnanteile eines Drittrisikoträgerproduktes (CHF
1.70 Mio.), Aufwendungen für die Markenlizenz /-nutzung (CHF 1.37 Mio.) sowie restliche Kleinauf-
wendungen.

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2.3. Corporate Governance und Risikomanagement

Zusammensetzung des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung sowie Änderungen während der
Berichtsperiode
ÖKK befolgt grundsätzlich die gesetzlichen Vorgaben und richtet sich nach den Empfehlungen des
Swiss Code of Best Practice for Corporate Governance. Über die Zusammensetzung des Verwal-
tungsrates und der Geschäftsleitung von ÖKK gibt der Geschäftsbericht Auskunft (abrufbar unter
www.oekk.ch). Im Berichtsjahr 2019 folgten per Ende Juni Marlene Arnold und Gieri Cathomas den
abtretenden Verwaltungsräten Ludwig Jenal und Andrea Brüesch in das Amt als Verwaltungsräte und
ab Oktober folgte Patrick Heinz für Heinrich Dinner in die Geschäftsleitung.

Angewandtes System, Risikostrategien, Methoden und Prozesse
ÖKK setzt auf ein Kontrollwesen, das der Grösse und Komplexität des Unternehmens angepasst ist.
Dazu dienen das Risikomanagement und das Controlling sowie das interne Kontrollsystem (IKS) und
die interne Revision. Zudem überprüfen unabhängige Firmen regelmässig ausgewählte Prozesse der
Leistungsverarbeitung, der Buchhaltung und der Informatik. Gegen aussen legt ÖKK der externen
Revision und den verschiedenen Aufsichtsstellen des Bundes Rechenschaft ab, muss den finanziellen
Erfordernissen des Swiss Solvency Test genügen und erstellt jährlich sowohl einen ORSA-Bericht
(Own Risk and Solvency Assessment) als auch einen Offenlegungsbericht (Public Disclosure) sowie
einen Aktuarbericht. Offiziell Beauftragte sorgen dafür, dass die anwendbaren Normen der Corporate
Governance bzw. Compliance durchgesetzt und die Datenschutzbestimmungen eingehalten werden.
Der Vertrauensärztliche Dienst und die Datenannahmestelle von ÖKK sind SQS-zertifiziert.

Funktionen Risikomanagement, interne Revision und Compliance sowie deren Implementierung im
Versicherungsunternehmen
ÖKK hat die Unternehmensüberwachung im Grundsatz auf das Modell der drei Verteidigungslinien
ausgerichtet (Three-Lines-of-Defence-Model). Dabei sind die Kontrollfunktionen Risikomanagement,
Compliance sowie der betriebliche Datenschutzverantwortliche (BDSV) Bestandteil der zweiten Ver-
teidigungslinie, während die interne Revision die dritte Verteidigungslinie darstellt. Die Kontrollfunktio-
nen der zweiten Verteidigungslinie sind der Direktionsabteilung Corporate Services angegliedert und
können analog der Externen Revision direkt an den Verwaltungsrat rapportieren. Die ausgelagerte
interne Revision wird durch den Bereich Corporate Services administrativ geführt, untersteht aber
direkt dem Verwaltungsrat.

ÖKK führt ein verbindliches Weisungswesen, deren Inhalte durch die Fachbereiche gepflegt und aktu-
alisiert werden. Verstösse werden gemäss dessen Sanktionsrecht gehandhabt. Sowohl der Compli-
ance-Verantwortliche als auch der BDSV führen im Rahmen der Compliance-Strategie und der IKS-
und Datenschutz-Vorgaben jährlich mehrere interne Audits zur Überprüfung der Arbeits- und Kon-
trollmechanismen und zur Findung und Beseitigung von möglichen Schwachstellen durch.

Das Risikomanagement wird zentral durch die Direktionsabteilung Corporate Services geführt und
koordiniert. Dies umfasst einerseits die Koordination des ORSA-Prozesses, wobei die Risikoanalyse
durch die relevanten Geschäftsbereiche verantwortet wird. Zusätzlich befassen sich die Geschäftslei-
tung und Verwaltungsrat von ÖKK periodisch mit einer unternehmensweiten Risikomanagements-
Übersicht (top-down), die sowohl externe Risiken (Umwelt/Gesellschaft, Politik/Recht, Branche/Markt,
Technologie) als auch interne Risiken (Strategie, Finanzen, Marketing, Personal, Leistungen, Informa-
tik) umfassend synoptisch abbildet. Optimierungs-Massnahmen werden je nach Bewertung und Ein-

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schätzung der Risiko-Beherrschung abgeleitet und umgesetzt. Dies geschieht auch unter Einbezug
allfällig damit verbundener IKS-Prozesse, Information Technology General Controls (ITGC) oder un-
ternehmensweiter Kontrollen (UWK).

Wesentliche Änderungen im Risikomanagement während der Berichtsperiode
Im Berichtsjahr 2019 gab es eine wesentliche Änderung im Risiko-Management. Dieses wurde in der
Berichtsperiode 2019 bei ÖKK neu ausgerichtet und in ein integrales Risikomanagement überführt
und damit folglich alle Aktivitäten im Risikomanagement miteinander vernetzt. Die Abnahme des neu-
en integralen Risikomanagements verschob sich allerdings ins Jahr 2020. Damit würde dann der bis-
herige top-down-Ansatz neu mit dem bottom-up-Ansatz ergänzt werden.

Allgemeine Beschreibung des implementierten internen Kontrollsystems
Das IKS von ÖKK basiert auf dem COSO-II-Modell (COSO Enterprise Risk Management Framework).
Nebst der Konzentration auf Schlüsselrisiken und -kontrollen sind soweit möglich und sinnvoll automa-
tisierte Kontrollen präventiver Natur eingesetzt. ÖKK hält den Aufbau und die Umsetzung des IKS in
einer Dokumentation fest. Diese besteht im Wesentlichen aus Grundsätzen und Scope, Organigramm
und Prozessen sowie aus Risiko-Kontrollmatrizen für Schlüsselprozesse mit Kennzeichnung der
Schlüsselkontrollen.
Die interne Revision erstellt jährlich einen Bericht zu den einzelnen periodisch geprüften IKS-
Prozessen von ÖKK respektive zur Beurteilung der Effizienz der Schlüsselkontrollen betreffend Be-
trieb und Compliance sowie zur Angemessenheit und Effektivität von Optimierungs-Massnahmen. Die
externe Revision überprüft die Existenz des IKS.

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2.4. Risikoprofil

Versicherungsrisiko
ÖKK zeichnet Risiken sowohl im Bereich der Privat- als auch der Unternehmenskunden und bietet
zahlreiche auf die Kunden abgestimmte Produkte an. Die Berechnung der Prämien erfolgt nach aktua-
riellen Grundsätzen und entspricht dem Risikoprofil der angebotenen Produkte. Die Überprüfung der
Rentabilität erfolgt anhand eines umfassenden Controlling-Systems, welches im Fall von allfälligen
Verschiebungen in der Zusammensetzung der Bestände eine rasche Umsetzung von Korrekturmass-
nahmen ermöglicht.
In der Einzelkrankenversicherung bestehen die grössten Risiken in der Zunahme der Gesundheitskos-
ten und der demographischen Entwicklung. Dies wirkt sich insbesondere bei den höheren Spitalversi-
cherungen (halbprivate oder private Deckung) aus. Zudem werden im Bereich der alternativen Medi-
zin steigende Kosten vermerkt. Bei den Kindern und Jugendlichen stellt die Kieferorthopädie ein gros-
ser Risikofaktor dar. Durch kontinuierliche Schulungen ist ÖKK stets bestrebt, ein umfassendes Risi-
kobewusstsein in der ganzen Organisation zu erreichen.
Das Kollektivtaggeldgeschäft wird im Markt (Kranken- und Privatversicherungen) teilweise mit massi-
ven Verlusten betrieben. Im Vergleich zu den Mitbewerbern weist ÖKK deutlich tiefere Schadensätze
aus, dies insbesondere wegen der in den letzten drei Jahren konsequent durchgeführten Sanierung.
Im Jahr 2019 konnte das Taggeldgeschäft bei ÖKK wieder kostendeckend betrieben werden.
Das Risikoprofil hat sich aus den folgenden Gründen verändert:
         1. Konsequente Sanierung des bestehenden Geschäftes. Verträge im Taggeld wurden ge-
            kündigt oder neu tarifiert. Die im Bestand verbleibenden Risiken werden dadurch rentabler.
         2. Im Portfolio der ÖKK befinden sich aufgrund der Sanierung deutlich weniger Risiken, ins-
            besondere in Branchen mit erhöhter Schadenbelastung.
         3. Gezielte Steuerung des Neugeschäftes über branchenabhängige Einschränkungen und
            bedarfsgerechte Tarifierung. Dies führt zu einer Verbesserung der Profitabilität.

Die Rentabilität des Portfolios in der Taggeldversicherung wird mit geeigneten Controlling-
Instrumenten konsequent überwacht. Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse erfolgt jedes Jahr eine
Neuberechnung des bestehenden Branchentarifs und die Überarbeitung der Underwriting-Guidelines.
Damit soll sichergestellt werden, dass das Underwriting gemäss der aktuellen Risikobereitschaft der
ÖKK handelt.
ÖKK betreibt die obligatorische Unfallversicherung im Sinne von Art. 68 Abs. 1 lit. c über die KVG-
Gesellschaft ÖKK Kranken- und Unfallversicherungen AG. Lediglich die Unfallzusatzversicherung
(UVG-Z) wird über die VVG-Gesellschaft durchgeführt. Das Volumen ist klein und die darin enthalte-
nen Risiken verhältnismässig gering.
Neben den Zeichnungsrichtlinien verfügt ÖKK auch über eine medizinische Risikoprüfung, welche die
Risiken einschätzt und nach Bedarf einzelne Fälle mit dem Vertrauensarzt abstimmt. Je nach Schwe-
re der vorbestandenen Leiden wird ein entsprechender Leistungsausschluss formuliert oder der be-
treffende Versicherungsantrag – im Sinn einer Risikominimierung – abgelehnt. Die medizinische Risi-
koprüfung ist in erster Linie im Privatkundengeschäft tätig. Im Unternehmenskundengeschäft erfolgt
eine standardmässige Überprüfung vor allem bei kleineren Betrieben. Einen zusätzlichen Beitrag zur
Beherrschung der Risiken lässt sich mit der Prüfung von allfälligen Anzeigepflichtverletzungen bei
Einreichen einer Leistungsforderung realisieren. Dabei handelt es sich um vorbestandene Beschwer-
den, die beim Abschluss nicht deklariert wurden.
Aus der beiliegenden Tabelle ist ersichtlich, dass das Versicherungsrisiko aufgrund des vollständig
überarbeiteten Templates nicht mit dem Vorjahr vergleichbar ist. Aufgrund des tieferen Volumens und
der besseren Schadensätze im Krankentaggeld ist das Risiko deutlich gesunken.

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Werte in CHF Mio.               Veränderungen
                                   2020         2019            in Mio.       in %
 Versicherungsrisiko
 Expectet Shortfall                   -64.0          -64.1             0.1           -0.2%

 Erwartetes Versicherungs-
 technisches Resultat
 Kollektivtaggeldversicherung           2.5            -0.5            3.0          600.0%

Marktrisiko
Das Marktrisiko steigt um CHF 1.7 Mio. auf CHF 29.8 Mio. Diese Erhöhung ist insbesondere auf ein
höheres Anlagevolumen als Folge der Kursentwicklung an den Börsen zurückzuführen. Das im SST-
Template berechnete erwartete finanzielle Ergebnis erhöht sich entsprechend.

                                    Werte in CHF Mio.                 Veränderungen
                                    2020         2019              in Mio.       in %
 Marktrisiko
 Expectet Shortfall                     -29.8           -28.1                -1.7        6.0%

 Erwartetes finanzielle Ergebnis          4.2             3.5                0.7        20.0%

ÖKK Versicherungen AG                    Bericht über die Finanzlage 2019                       Seite 8
Kreditrisiko
Der Kapitalbedarf für das Kreditrisiko beläuft sich gemäss Basel III auf CHF 3.7 Mio.

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                                                                   ohne                       ohne                       ohne
                                                                Kreditrisiko-   Risiko-    Kreditrisiko-   Risiko-    Kreditrisiko-    Risiko-
             Kategorie                                          minderung      gewichtet   minderung      gewichtet   minderung       gewichtet

     A) 1    Zentralregierungen und Zentralbanken               28’561’149  9’219’432 28’836’360  9’507’820              -275’210      -288’388
     A) 2    Öffentlich-rechtliche Körperschaften               10’247’252  6’315’086  6’778’532  3’850’389            3’468’720      2’464’697
     A) 3    BIZ, IWF, multilat. Entwicklungsbanken              1’119’008    529’657  1’841’455    778’754              -722’447       -249’097
     A) 4    Banken und Effektenhändler                         28’937’870  9’791’250 28’425’451  8’785’117               512’419     1’006’132
     A) 5    Gemeinschaftseinrichtungen                                  -          -          -          -                     -              -
     A) 6    Börsen und Clearinghäuser                                   -          -          -          -                     -              -
     A) 7    Unternehmen                                        30’499’660 20’836’581 25’431’758 16’604’907            5’067’902      4’231’674

     B) 6    Übrige Positionen                           100%        70’971     70’971          83’256     83’256         -12’285       -12’285
             Risikogewichtete Aktiven                            99’435’910 46’762’978      91’396’812 39’610’243       8’039’098     7’152’735
             Verhältnis "ohne CRM/Risikogewichtet"                               47.0%                      43.3%                          3.7%

             Kapitalbedarf für Kreditrisiko                8%                  3’741’038                  3’168’819                     572’219
             In % des Anlagevolumen                                               3.76%                      3.47%                       0.30%

Die risikogewichteten Aktiven mit einem Kurswert von CHF 99.4 Mio. (Vorjahr CHF 91.4 Mio.) ergaben
einen Risikobetrag von CHF 46.8 Mio. (Vorjahr CHF 39.6 Mio.). Mit den nach Basel III vorgegebenen
8 % erreicht das Kreditrisiko CHF 3.7 Mio. (Vorjahr CHF 3.2 Mio.).
Das Verhältnis der «Positionen ohne Kreditrisikominderung» zu den «risikogewichteten Positionen»
verschlechtert sich von 43.3 % auf 47.0 %, was auf ein tieferes Durchschnittsrating hinweist.

Operationelle Risiken
In der Versicherungstechnik sind die Business-Prozesse implementiert und dokumentiert. Die beste-
henden Prozesse werden im Sinn einer Optimierung kontinuierlich überwacht und allfällige Verbesse-
rungspotentiale realisiert. Bereits 2017 wurde eine umfassende Prozesslandkarte erstellt, welche ei-
nen Überblick über alle Prozesse der ÖKK (bereichsübergreifend) ermöglicht. 2018 wurde der Pro-
zess der medizinischen Risikoprüfung überprüft und entsprechend angepasst. Für die Zukunft ist der
Ausbau des Prozess-Management geplant. Gleichzeitig sollen diese in einem neuen Tool erfasst wer-
den.
In den einzelnen Prozessen sind die Schlüsselrisiken beschrieben. Zur Minimierung der Risiken wur-
den entsprechende Kontrollen implementiert. Die Durchführung derselben wird dokumentiert und kon-
tinuierlich überwacht.
Zur Überwachung und Steuerung der Sanierungsmassnahmen im Bereich der Taggeldversicherung
wurde ein Controlling-System aufgebaut. Zeitnah verfügen wir über detaillierte und uneingeschränkt
auswertbare Angaben zu jedem Abschluss bzw. zu jeder Neuordnung. Somit lässt sich jederzeit die
Wirkung der durchgeführten Sanierungsmassnahmen analysieren. Sofern die Resultate nicht den
Erwartungen entsprechen lassen sich zeitnah Korrekturmassnahmen festlegen und umsetzen.

Risikoexponierung aufgrund wesentlicher ausserbilanzieller Positionen und der Risikoübertragung auf
Zweckgesellschaften (SPV)
Die ZVAG weist in der Berichtsperiode keine Risikoexponierung der beschriebenen Faktoren auf.

ÖKK Versicherungen AG                                 Bericht über die Finanzlage 2019                                                  Seite 9
Wesentliche Risikokonzentrationen, denen ÖKK ausgesetzt ist
Im Vorjahr wurde eine Konzentration von massgebenden Risiken im Bereich des Kollektivtaggelds
identifiziert. Obwohl der Anteil am Prämienvolumen im 2019 knapp unterhalb von 35% lag, haben wir
eine Aggregation des Taggeldszenarios im SST-Bericht 2019 vorgenommen.
Im 2020 liegt der Anteil des Prämienvolumens im Krankentaggeld ebenfalls unter dem Schwellenwert
von 35%. In der Solvenzberechnung 2020 wird das Taggeldszenario im Versicherungsrisiko berück-
sichtigt.
Auch wenn das Prämienvolumen des Krankentaggelds rund 1/3 des Gesamtvolumens beträgt, gibt es
keine Risikokonzentrationen (einzelne Unternehmen, einzelne Branchen) innerhalb des Krankentag-
geldbereichs.
Bei ÖKK wurden umfassende Rentabilisierungsmassnahmen implementiert, welche monatlich der
Geschäftsleitung sowie regelmässig dem Verwaltungsrat rapportiert werden. Überdies wurden spezifi-
sche Kontrollmechanismen seitens Controlling und Versicherungstechnik etabliert, welche von ver-
schiedenen Organisationseinheiten geführt werden.

Beschreibung der zur Risikominderung verwendeten Instrumente und Prozesse für die Überwachung
der dauerhaften Wirksamkeit der Instrumente
Die Risiken der ÖKK werden einerseits mittels ORSA-Prozess sowie durch die Risikobeurteilung der
Geschäftsleitung systematisch erhoben und überprüft. Bei der Risikoidentifikation kommt eine umfas-
sende Gefahrenliste zum Einsatz. Zur Priorisierung der Risiken und Überwachung des Risikoappetits
ist ein Bewertungssystem im Einsatz.
Wie im Teil Risikoprofil dargelegt, werden für eine nachhaltige Überwachung der Risiken im Prozess
der Risikosteuerung unterschiedliche Instrumente geführt. Einerseits bestehen diverse Grundlagen
zur Prozessführung wie beispielsweise die Underwriting Guidelines, Zeichnungsrichtlinien oder ORSA
Policy. Zusätzlich wurden für die diversen Risikoklassen (Versicherungsrisiko, Marktrisiko, Kreditrisiko)
Kennzahlen resp. Risikoindikatoren definiert, welche durch das Risikocontrolling und mittels Reporting
an die Geschäftsleitung überwacht werden. Integrierte Kontrollprozesse dienen direkt der Risikoüber-
wachung, wie bspw. die Risikoprüfung.
Ein weiteres wesentliches Instrument der Risikosteuerung der operationellen Risiken ist das interne
Kontrollsystem, welches einerseits durch die Fachstelle IKS sowie die interne Revision überprüft wird.
Zusätzlich stärken die SQS-Zertifizierung sowie das eingeführte BCM auf die Effektivität und Stabilität
der Prozesse.
Abschliessend ist die Berichterstattung des Risikomanagements und der Schnittstellenfunktionen
(IKS, Compliance, BCM) ein zentraler Aspekt der Risikoüberwachung.

ÖKK Versicherungen AG                    Bericht über die Finanzlage 2019                         Seite 10
2.5. Bewertung

Wert der Aktiven, getrennt nach Anlageklassen
Siehe Kapitel 3.1 «Bilanz» sowie «Marktnahe Bilanz solo».

Beschreibung der zur Bewertung verwendeten Grundlagen und Methoden
Siehe Kapitel 3.4 «Anhang».

Quantitative und qualitative Erläuterungen wesentlicher Unterschiede in den Grundlagen und Metho-
den zwischen der Bewertung für Solvabilitätszwecke und der Bewertung für den Geschäftsbericht
In der statutarischen Bilanz werden die festverzinslichen Kapitalanlagen zum Amortized-Wert, sowie
die Aktien und ähnliche Anlagen zum Niedrigstwert bewertet. Auch werden in der statutarischen Bi-
lanz Rückstellungen für Risiken in den Kapitalanlagen für die marktspezifischen Risiken der Kapitalan-
lagen gebildet oder aufgelöst, um Schwankungen der aktuellen Werte Rechnung zu tragen. Die Rück-
stellungen werden bis zur Höhe der Summe des Markt- und des Kreditrisikos des aktuellen Swiss
Solvency Tests geäufnet.
In der marktnahen Bilanz, welche Solvabilitätszwecken dient, werden die Kapitalanlagen zu Marktwer-
ten per Bilanzstichtag bewertet. Rückstellungen für Risiken in den Kapitalanlagen können als Eigen-
mittel angerechnet werden.
Für alle bis zum Abschlussstichtag angemeldeten Schadenfälle werden Rückstellungen gebildet, die
eine Schätzung aller inskünftig für diese Schadensfälle noch zu leistenden Zahlungen und Bearbei-
tungskosten darstellen. Die versicherungstechnischen Rückstellungen werden mittels zweier Metho-
den berechnet. Einerseits mittels der Pauschalwert-Methode, andererseits nach der anerkannten ak-
tuariellen Chain-Ladder-Methode. Um dem Vorsichtsprinzip nach OR gerechtet zu werden, wird der
höhere Bedarf sichergestellt. Die ZVAG erfüllt die Anforderungen zu den versicherungstechnischen
Rückstellungen vollumfänglich.
Darüber hinaus existiert seit dem 1.1.2008 für Erwerbsausfall-Leistungen eine Rückversicherung bei
Swiss Re für hohe Löhne, um das Höchstschadenrisiko zu begrenzen. Auf den Schadenexzedenten
wurde auch schon zugegriffen. Das Instrument bildet für die ZVAG einen integralen Bestandteil von
aktivem Risikomanagement und bewährt sich.
In der marktnahen Bilanz werden Schwankungsrückstellungen als risikotragendes Kapital angerech-
net. Bei den Schadensrückstellungen der Erwerbsausfallversicherung und des UVG-Z werden die
Differenzen zwischen der Pauschalwerten und den aktuariellen Werten als risikotragendes Kapital
angerechnet.

Brutto- und Netto-Wert der Rückstellungen für Versicherungsverpflichtungen
Siehe Kapitel 3.1 «Bilanz in CHF» sowie Kapitel 3.6 «Rückstellungen».

Beschreibung der zur Bewertung verwendeten Grundlagen, Methoden und Hauptannahmen
Siehe Kapitel 3.4 «Anhang».

ÖKK Versicherungen AG                   Bericht über die Finanzlage 2019                       Seite 11
Quantitative und qualitative Erläuterungen wesentlicher Unterschiede in den Grundlagen, Methoden
und Hauptannahmen zwischen der Bewertung für Solvabilitätszwecke und der Bewertung für den
Geschäftsbericht
Es wird auf die Ausführungen im Kapitel 2.5 «Quantitative und qualitative Erläuterungen wesentlicher
Unterschiede in den Grundlagen und Methoden zwischen der Bewertung für Solvabilitätszwecke und
der Bewertung für den Geschäftsbericht» verwiesen.

Wert des Mindestbetrags und der sonstigen Effekte auf das Zielkapital

Der Mindestbetrag (market-value margin) beträgt CHF 24.0 Mio. und erhöht sich gegenüber dem Vor-
jahr um CHF 7.0 Mio. Im Weiteren wird auf Kapital 2.7 verwiesen.

Beschreibung der zu dessen Bestimmung verwendeten Grundlagen, Methoden und Hauptannahmen
Für die SST-Ermittlung wurden die von der FINMA zur Verfügung gestellten Standardmodelle ver-
wendet. Es wurden keine unternehmensindividuellen Anpassungen vorgenommen.

1. Erwartetes versicherungstechnisches Ergebnis
Hier handelt es sich um eine Prognose des betriebswirtschaftlichen Bedarfs. Es wird im Grundsatz auf
Basis des im vorangegangenen Jahr im Rahmen der Prämienkalkulation ermittelten Budgets pro Pro-
dukt bzw. Sparte eingestellt (unter Berücksichtigung allfälliger Anpassungen auf Basis von Entwick-
lungen seit Durchführung der Prämienkalkulation). Dies gilt für alle Ertrags- und Aufwandpositionen.
Bei den Rückstellungen richtet sich die ZVAG nach dem Bedarf.
Für das Einzelkrankengeschäft und für das übrige Geschäft muss im SST-Template keine Angabe
gemacht werden.

2. Erwartetes finanzielles Ergebnis
Die Berechnungsgrundlagen dieser Prognose beruhen auf Vorgaben der FINMA.

3. Durch die FINMA vorgegebener Multiplikator
Dieser entfällt ab 2019 aufgrund des vollständig überarbeiteten SST-Templates.

Wert der Rückstellungen für übrige Verbindlichkeiten
Es werden keine Rückstellungen für übrige Verbindlichkeiten geführt.

Beschreibung der zur Bewertung verwendeten Grundlagen, Methoden und Hauptannahmen
Es werden keine Rückstellungen für übrige Verbindlichkeiten geführt.

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2.6. Kapitalmanagement

Ziele, Strategie und Zeithorizont der Kapitalplanung
Zur Prüfung der Unternehmensfortführung und Auswirkungen einzelner potentieller strategischer Ent-
scheidungen sowie zusätzlicher Chancen, werden Projektionen auf Basis einer 4-Jahresplanung
durchgeführt und die daraus resultierenden Ergebnisse und Risikokapitalbedarf näher ermittelt. Den
Ausgangspunkt bildet das Jahr 2018 mit dem prognostizierten SST-Quotient 2019. Die effektive Kapi-
talplanung erfolgt sodann für die Jahre 2019 bis und mit 2022 auf Basis der Planrechnung der jeweili-
gen Jahre. Die Resultate und Schlussfolgerungen werden im ORSA-Bericht zusammengefasst.

Struktur, Höhe und Qualität des im Geschäftsbericht ausgewiesenen Eigenkapitals
Im Geschäftsbericht wird das statutarische Eigenkapital von 58.2 Mio. ausgewiesen. Es setzt sich
zusammen aus dem Gesellschaftskapital von 21.0 Mio., den gesetzlichen Kapitalreserven über 1.7
Mio. sowie den gesetzlichen und freiwilligen Gewinnreserven von 35.5 Mio.

Beschreibung allfälliger wesentlicher Änderungen während der Berichtsperiode
Während der Berichtsperiode gab es keine Änderungen der Rechnungslegung. Die im Anhang aus-
gewiesenen Bewertungsgrundsätze wurden stetig angewendet.

Quantitative und qualitative Erläuterungen wesentlicher Unterschiede zwischen dem im Geschäftsbe-
richt ausgewiesenen Eigenkapital und der Differenz zwischen den für Solvabilitätszwecke marktnah
bewerteten Aktiven und Passiven
Die wesentlichen Unterschiede zwischen statutarischer und marktnaher Bilanz setzen sich gemäss
den folgenden Positionen zusammen:

                                                                       2020              2019
                                                                 in CHF Mio.       in CHF Mio.
  Kapitalanlagen                                                            27.6         12.5
  Wertschwankungsrückstellungen Kapitalanlagen                              16.0         20.0
  Versicherungstechnischer Rückstellungen                                   50.6         44.8
  Langzeitverpflichtungen                                                  149.2        133.4
  Sonstige Rückstellungen                                                    0.3           0.3
  Verbindlichkeiten                                                          3.5           3.9
  Total                                                                    247.2        214.9

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2.7. Solvabilität

Die ZVAG verwendet das SST-Standardmodell, da es die Risikosituation des Versicherungsunter-
nehmens adäquat wiedergibt. Es wurden keine unternehmensindividuellen Anpassungen vorgenom-
men.

Aufteilung des Zielkapitals in seine wesentlichen Komponenten

Das Zielkapital beträgt im SST-2020 CHF 94.1 Mio. und reduziert sich gegenüber dem Vorjahr (CHF
94.6 Mio.) leicht. Es besteht aus dem Einjahresrisikokapital (CHF 70.1 Mio.) sowie dem MVM (CHF
24.0 Mio.).

Im Vorjahr wurde das Krankentaggeld-Szenario aggregiert, während dieses Szenario im 2020 im Ver-
sicherungsrisiko integriert ist.

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Aufteilung des Marktrisikos und des Versicherungsrisikos in seine wesentlichen Komponenten

Gründe für Abweichungen zum Vorjahr:

     -    Höheres Fremdwährungsrisiko (CHF 5.6 Mio.) insbesondere aufgrund der Zuordnung der Kol-
          lektivanlagen auf die zugrundeliegenden Risikowährungen (bisher Referenzwährung verwen-
          det)

     -    Reduktion des Risikos aus Spreads (CHF -3.0 Mio.) und der Zinsen (CHF -1.2 Mio.) aufgrund
          der veränderten Zinskurve

     -    Höhere Aktienpositionen erhöhten das Marktrisiko der Aktien (CHF 2.7 Mio.)

     -    Erhöhung des Diversifikationseffekts (CHF 3.6 Mio.) aufgrund des höheren Volumens

     -    Insgesamt erhöht sich das Marktrisiko um CHF 1.7 Mio. auf CHF 29.8 Mio.

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Versicherungsrisiko

Das Versicherungsrisiko der Krankenversicherung besteht beim SST-2020 aus dem Versicherungsri-
siko der Langzeitverpflichtungen sowie dem Kollektivtaggeld.

Das Versicherungsrisiko beläuft sich auf CHF 64.0 Mio. und ist gegenüber dem Vorjahr (CHF 64.1
Mio.) praktisch unverändert.

Aufteilung des risikotragenden Kapitals (RTK) in seine wesentlichen Komponenten

                                                                                                            Relative Differenz
         Nr.                          Posten                          SST 2020           SST 2019
                                                                                                             zum SST 2019
 (1)                  Marktnaher Wert der Aktiven
                                                                                228.1             198.7                   29.4
 (2)                  Marktnaher Wert des Fremdkapitals
                                                                                 -53.4              -47.6                  -5.8
 (2a)                 Von (2): Best Estimate der
                      Versicherungsverpflichtungen                             -103.8               -85.8                 -17.9
 (2b)                 Von (2): Mindestbetrag
                                                                                 23.9               17.0                    6.9
 (2c)                 Von (2): Marktnaher Wert der übrigen
                      Verbindlichkeiten                                          26.4               21.2                    5.2
 (3) = (1)-(2)+(2b)   Kernkapital vor Abzügen
                                                                                305.4             263.3                   42.1
 (4)                  Abzüge
                                                                                 10.0                6.5                    3.5
 (5) = (3)-(4)        Kernkapital
                                                                                295.4             256.8                   38.6
 (6)                  Ergänzendes Kapital
                                                                                   -                 -                      -
 (7) = (5)+(6)        Risikotragendes Kapital
                                                                                295.4             256.8                   38.6

Das RTK erhöht sich im Berichtsjahr um CHF 38.6 Mio. auf CHF 295.4 Mio.

Wesentlich zu dieser Erhöhung des RTK hat die Entwicklung an den Börsen (+ bei marktnahe Wert
der Aktiven von CHF 29.4 Mio.). Die marktnahen Passiven erhöhten das RTK um weitere CHF 5.8
Mio.. Die Erhöhung der Dividende von CHF 6.5 Mio. auf CHF 10.0 Mio. reduzierte wiederum das RTK
um CHF 3.5 Mio..

Das Versicherungsunternehmen kommentiert die ausgewiesene Solvabilität.

     SST Erhebung                         SST 2020                            SST 2019                      SST 2018
 SST-Quotient                                          386.9%                            309.0%                          322.8%

Der SST 2020 ergibt ein Quotient von 386.9% (+77.9% gegenüber Vorjahr).

Mit dem erreichten Quotienten befindet sich ÖKK Versicherungen AG im «grünen Bereich» gemäss
RS 2017/3 RZ 199 da die Schwelle von 100% deutlich übertroffen wird. Dies war bereits in den Vor-
jahren der Fall.

ÖKK Versicherungen AG                                Bericht über die Finanzlage 2019                                     Seite 16
ÖKK versichert, dass der VVG-Solvenzbericht 2020 der ÖKK Versicherungen AG korrekt und
unter Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Bestimmungen erstellt und der FINMA eingereicht
wurde. Die entsprechende Beurteilung ist noch ausstehend. Die publizierten Informationen zur
Solvabilität decken sich mit den Angaben, die ÖKK der FINMA zugestellt hat

ÖKK Versicherungen AG               Bericht über die Finanzlage 2019                  Seite 17
3.        Jahresrechnung ÖKK Versicherungen AG

3.1. Bilanz in CHF

ÖKK Versicherungen AG   Bericht über die Finanzlage 2019   Seite 18
3.2. Erfolgsrechnung in CHF

ÖKK Versicherungen AG   Bericht über die Finanzlage 2019   Seite 19
3.3. Eigenkapitalnachweis

ÖKK Versicherungen AG   Bericht über die Finanzlage 2019   Seite 20
3.4. Anhang
Stetigkeit und Vergleichbarkeit der Informationen

Die vorliegende Jahresrechnung wurde nach dem ab dem 01.01.2013 gültigen Bestimmungen des
Schweizerischen Obligationenrechts über die Buchführung und Rechnungslegung erstellt.
Neben dem Schweizerischen Obligationenrecht werden auch die Bestimmungen der Verordnung der
Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht über die Beaufsichtigung von privaten Versicherungsunternehmen
 (Art. 5–6a AVO-FINMA, gültig ab 15. Dezember 2015) angewendet. Die Jahresrechnung 2019 wurde
nach den Bestimmungen des Schweizerischen Rechnungslegungsrechts (32. Titel des Obligationen-
rechts) erstellt.

Bewertungsgrundsätze

Kapitalanlagen
Die festverzinslichen Kapitalanlagen werden zum Amortized Wert bewertet. Aktien und ähnliche Anlagen
zum Niedrigstwert. Die Bildung und Auflösung der Wertberichtigungen wird unter Erfolg aus Kapitalanlagen
ausgewiesen.

Forderungen

Die Forderungen werden mit ihrem Nominalbetrag eingesetzt und betriebswirtschaftlich notwendige
Wertberichtigungen angemessen berücksichtigt.

Fremdwährungen

Fremdwährungen werden in CHF zum Tageskurs (Erfolgsrechnung) beziehungsweise Jahresendkurs (Bilanz)
umgerechnet. Für die Jahresendkurse werden folgende Kurse der Eidgenössischen Steuerverwaltung ver-
wendet:

1 EUR = 1.087 CHF                1 GBP = 1.283 CHF
1 USD = 0.968 CHF                100 JPY = 0.891 CHF

Steuerrückstellungen

Die aus den laufenden Ertragssteuern resultierenden Rückstellungen werden unter den passiven
Rechnungsabgrenzungen ausgewiesen. Die Abgrenzung basiert auf der bilanzorientierten Sichtweise und
richtet sich nach den am Bilanzstichtag gültigen oder angekündigten Steuersätzen. Latente Steuern
sind keine zu berücksichtigen.

Versicherungstechnische Rückstellungen für eigene Rechnung

Für alle bis zum Abschlussstichtag eingetretenen Schadensfälle werden Rückstellungen gebildet, die
eine Schätzung aller inskünftig für diese Schadensfälle noch zu leistenden Zahlungen und Bearbeitungs-
kosten darstellen. Die versicherungstechnischen Rückstellungen werden gemäss Geschäfts-
plan ermittelt. Die Rückstellungen werden zudem aktuariell überprüft, ob diese ausreichend
dotiert sind. Die Schwankungs- und Alterungsrückstellungen werden aktuariell berechnet und gebildet.

ÖKK Versicherungen AG                  Bericht über die Finanzlage 2019                      Seite 21
Nicht versicherungstechnische Rückstellungen

Rückstellung für Überschüsse aus vermitteltem Geschäft

Unter den nicht versicherungstechnischen Rückstellungen wurden bis 2016 Überschussbeteiligungen zurück-
gestellt, sofern ÖKK für vermitteltes Geschäft weiterhin mit den bereits erhaltenen Überschüssen gehaftet hat.
Die Höhe hat sich nach aktuariellen Methoden bemessen. Sie konnte maximal 100% des Haftungssubstrats
(erhaltene Überschüsse) betragen.
Ab 2017 werden allfällige Überschüsse aus vermitteltem Geschäft bis 2 Jahre unter den sonstigen Passiven
bilanziert.

Sicherheitsrückstellungen

Sicherheitsrückstellungen werden im Rahmen des Geschäftsplanes gebildet. Sie werden maximal bis
30% der Prämieneinnahmen oder bis zur Höhe des pessimistischsten Szenarios des aktuellen Swiss
Solvency Test geäufnet, jeweils erst nach Bildung der technischen Rückstellungen.

Rückstellungen für Risiken in den Kapitalanlagen

Die Rückstellungen für Risiken in den Kapitalanlagen werden für die marktspezifischen Risiken der
Kapitalanlagen gebildet oder aufgelöst, um Schwankungen der aktuellen Werte Rechnung zu tragen.
Die Rückstellungen werden bis zur Höhe der Summe des Markt- und des Kreditrisikos des aktuellen
Swiss Solvency Test geäufnet.

Aktive und passive Rechnungsabgrenzungen

Die Periodenabgrenzung erfolgt über die aktive bzw. passive Rechnungsabgrenzung.
Die passiven Rechnungsabgrenzungen enthalten die Verpflichtungen gegenüber den Steuerbehörden.
Die Verbindlichkeiten werden zum Nominalbetrag bilanziert.

Gebundenes Vermögen

Die Anlagekategorien Aktien, Kollektivanlagen Aktien und Kollektivanlagen Immobilien wurden
gestützt auf Rz 215 und Rz 492 des FINMA-RS 16/05 zum Marktwert angerechnet.
Innerhalb der Aktiven sind aufgrund aufsichtsrechtlicher Bestimmungen rund
CHF 132.7 Mio. bzw. 71 % dem gebundenen Vermögen zugeordnet.

Sonstige Erträge und Aufwendungen

Unter den sonstigen Erträgen sind grossmehrheitlich Gewinnanteile eines Drittrisikoproduktes verbucht
worden. Die sonstigen Aufwendungen enthalten die Markenlizenz und -nutzungsaufwendungen
(CHF 1.4 Mio.) sowie an Kooperationspartner weitergegebene Gewinnanteile eines Drittrisi-
koproduktes.

ÖKK Versicherungen AG                   Bericht über die Finanzlage 2019                        Seite 22
Weitere gesetzliche Angaben

Die ÖKK Versicherungen AG hat keine Angestellten, da sämtliche Arbeiten an den Kooperationspartner
ÖKK Kranken- und Unfallversicherungen AG (KUV) ausgelagert hat. Diese fungiert als Servicegesellschaft für
die ganze ÖKK Gruppe. Die Anzahl der Vollzeitstellen liegt demzufolge im Jahresdurchschnitt nicht über 10.

Die Aufwendungen für das Honorar der Revisionsstelle werden durch die KUV
im Gegenzug für eine Verwaltungskostenpauschale (siehe Punkt 15, Erfolgsrechnung) übernommen.
In der KUV beläuft sich das übernommene Honorar für die Revisionsleistungen CHF 40'600.
Für die anderen Dienstleistungen beträgt das Honorar CHF 0.

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Die Ausbreitung des Coronavirus in Europa ab Januar 2020 und insbesondere der Entscheid des Bundesra-
tes, diese Situation in der Schweiz als «ausserordentliche Lage» gemäss Epidemien-Gesetz einzustufen,
könnte die Jahresrechnung im 2020 wesentlich beeinflussen. Es sind signifikante Kursverluste auf den
Kapitalanlagen, eine merkliche Zunahme der Versicherungsleistungen, sowie Prämieneinbussen zu erwarten.
Die Auswirkungen können zur Zeit nicht quantifiziert werden.
Die Fortführungsfähigkeit der ÖKK Versicherungen AG sehen wir als gewährleistet.

ÖKK Versicherungen AG                 Bericht über die Finanzlage 2019                      Seite 23
3.5. Wertschriften

Wertschriftenbestand

Wertschriftenerfolg

ÖKK Versicherungen AG   Bericht über die Finanzlage 2019   Seite 24
Festverzinsliche Aktien                      Übrige         Total
                   2018                Wertpapiere                                  Kapitalanlagen

 Erträge                                         173'699                   62'211          1'764'916     2'000'826
 Realisierte Gewinne                               10'435                358'344           3'651'064     4'019'843
 Zuschreibungen                                    41'615                   1'157            156'115       198'887
 Kapitalertrag                                   225'749                 421'712          5'572'095     6'219'556
 Realisierte Verluste                             -62'199               -188'495            -486'594      -737'288
 Abschreibungen / Wertberichtigungen              -67'208                 -80'451         -2'272'627    -2'420'286
 Finanzaufwand                                                                              -757'667      -757'667
 Kapitalaufwand                                 -129'407                -268'946         -3'516'888    -3'915'241

 Kapitalerfolg je Kategorie                       96'342                 152'766         2'055'207     2'304'315
 Bildung Sicherheitsrückstellungen                                                                     -7'000'000
 Total Kapitalanlagenergebnis                                                                          -4'695'685

Kommentar zum Anlageergebnis 2019:
Die Erträge aus Kapitalanlage beliefen sich im Berichtsjahr auf CHF 11.3 Mio., rund CHF 5.0 Mio. höher als
im Vorjahr (CHF 6.3 Mio.). Im Vorjahr sind bei den Rückstellungen auf Wertschriften eine Bildung über
CHF 7.0 Mio. enthalten, wohingegen im 2019 CHF 4.0 Mio. Rückstellungen aufgelöst wurden.

Die Aufwendungen aus Kapitalanlagen fallen im Berichtsjahr mit CHF 2.3 Mio. deutlich tiefer aus als im
Vorjahr (CHF 10.9 Mio.). Dies ist vor allem auf die erwähnte Rückstellungsauflösung, jedoch auch auf
Wertanpassungen aufgrund des Niederstwertes von CHF 0.3 Mio. zurückzuführen.
Die realisierten Verluste schlagen im Berichtsjahr mit CHF 1.6 Mio. zu Buche.

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3.6. Rückstellungen

Veränderung der Bilanzposition

ÖKK Versicherungen AG            Bericht über die Finanzlage 2019   Seite 26
Abgleich der Veränderungen der Rückstellungen mit der Erfolgsrechnung

3.7. Gewinnverwendung

Antrag über die Verwendung des Bilanzerfolges

Der Generalversammlung steht folgender Bilanzerfolg zur Verfügung:

ÖKK Versicherungen AG                 Bericht über die Finanzlage 2019   Seite 27
Der Verwaltungsrat beantragt folgende Gewinnverwendung:

ÖKK Versicherungen AG               Bericht über die Finanzlage 2019   Seite 28
3.8. Lagebericht

Allgemeiner Geschäftsverlauf

Im abgelaufenen Berichtsjahr entwickelte sich das versicherungstechnische Geschäft im Rah-
men unserer Erwartungen. Das Prämienvolumen reduzierte sich um CHF 1.7 Mio. während sich
die Bruttoleistungen insgesamt gar um CHF 6.2 Mio. verringerten. Der Schadensatz konnte
dadurch insgesamt merklich verbessert werden.

Bei der Erwerbsausfallversicherung sank das Prämienvolumen um CHF 2.5 Mio., während die
versicherungstechnischen Leistungen um CHF 7.1 Mio. reduziert werden konnten. Im Heilungs-
kostenbereich entwickelte sich das Geschäft im Vergleich zum Vorjahr recht stabil.
Im Berichtsjahr wurden geschäftsplanmässige Rückstellungen im Umfang von CHF 5.9 Mio.
gebildet. Während die Schadensrückstellungen praktisch stabil blieben, mussten die Schwan-
kungsrückstellungen aufgrund der starken Leistungsveränderungen um CHF 3.5 Mio. erhöht
werden. Die Alterungsrückstellungen wurden um CHF 2.5 Mio. angehoben. Die weiteren auf-
sichtsrechtlichen Rückstellungen konnten aufgrund zweckkonformer Verwendung um CHF 0.4
Mio. abgebaut werden. Die verrechneten Verwaltungskosten reduzierten sich aufgrund des re-
duzierten Volumens um CHF 0.5 Mio.

Im nicht-versicherungstechnischen Geschäft haben die Kapitalanlagen aufgrund der ausseror-
dentlich guten Entwicklung an den Aktienmärkten eine sehr positive Performance erzielt. Ein
grosser Teil der Performance war per 31.12.2019 nicht realisiert und wurde deshalb nicht er-
folgswirksam ausgewiesen. Die Wertschwankungsrückstellungen auf Wertschriften wurden um
CHF 4.0 Mio. aufgelöst, während im Vorjahr CHF 7.0 Mio. gebildet wurden. Das ausgewiesene
Kapitalanlageergebnis fiel mit CHF 12.9 Mio. um CHF 17.6 Mio. höher aus als im Vorjahr.

Das operative Ergebnis belief sich auf CHF 22.2 Mio.. Gegenüber dem Vorjahr (CHF 11.4 Mio.)
erhöhte es sich massiv um CHF 10.8 Mio..

Bei den sonstigen Erträgen wurden der zurückbehaltene Gewinn der Kooperationspartner aus
dem Jahre 2017 aufgelöst und über sonstigen Aufwand gemäss Vertrag an die Kooperations-
partner verteilt. Damit wurde die Praxis aus dem Vorjahr fortgesetzt, indem die Gewinne jeweils
zeitversetzt an die Kooperationspartner ausbezahlt werden.

Im Berichtsjahr wurden weder Sicherheitsrückstellungen gebildet noch aufgelöst.

Die Jahresrechnung des Geschäftsjahres 2019 weist mit CHF 16.2 Mio. einen gegenüber dem
Vorjahr (CHF 8.1 Mio.) doppelt so hohen Gewinn aus. Die gesetzlichen und statutarischen Re-
serven sind ausreichend dotiert. Gemäss Antrag des Verwaltungsrates soll eine unveränderte
Dividende von CHF 6.5 Mio. an die Muttergesellschaft (ÖKK Holding AG) ausgeschüttet werden.
CHF 9.0 Mio. sollen in die freien Reserven eingelegt und CHF 1.0 Mio. auf neue Rechnung vor-
getragen werden.

Die ÖKK Versicherungen AG hat sämtliche Arbeiten an den Kooperationspartner ÖKK Kranken-
und Unfallversicherungen AG ausgelagert. Die Kranken- und Unfallversicherungen AG fungiert
als Servicegesellschaft für den Gesamtkonzern und erhält dafür eine Entschädigung, welche
jährlich auf ihre Angemessenheit überprüft wird. Entsprechend verfügt die ÖKK Versicherungen
AG über kein eigenes Personal.

ÖKK Versicherungen AG                  Bericht über die Finanzlage 2019                       Seite 29
Durchführung einer Risikobeurteilung

Die ÖKK Versicherungen AG hat die Risikobeurteilung im Rahmen des bestehenden Risk-
Management-Prozesses aktualisiert und dokumentiert. Der Verwaltungsrat hat die relevanten
Risiken diskutiert und Ziele zur Risikoreduktion, sowie Massnahmen verabschiedet.

Ferner hat der Verwaltungsrat den Swiss Solvency Bericht 2019 genehmigt und festgehalten,
dass der SST-Quotient im Berichtsjahr mit 309.0% (Vorjahr 322.8%) die von der FINMA im
Rundschreiben 2008/44, Anhang 4, definierten Interventionsschwellen klar übertrifft.

Um die Übereinstimmung der Jahresrechnung mit den anzuwendenden Rechnungsregeln und
die Ordnungsmässigkeit der Unternehmungsberichterstattung zu gewährleisten, hat ÖKK wirk-
same interne Kontroll- und Steuerungssysteme eingerichtet, die regelmässig geprüft werden.
Bei der Bilanzierung und Bewertung werden Einschätzungen und Annahmen bezüglich der Zu-
kunft getroffen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind keine Risiken identifiziert, die zu einer we-
sentlichen Korrektur der im Jahresabschluss dargestellten Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
führen könnten.

Die diversen Rapportierungen an die FINMA erfolgten im Berichtsjahr 2019 ohne Beanstandun-
gen.
ÖKK Versicherungen AG hat im 2019 zum vierten Mal einen Own Risk Solvency Assessment
Prozess durchgeführt und das Ergebnis im ORSA-Bericht festgehalten. Daraus geht hervor,
dass ÖKK Versicherungen AG auch in extremen Szenarien die von der FINMA geforderten Sol-
venzkriterien zu erfüllen vermag.

Spezielle Ereignisse

Im Berichtsjahr 2019 gab es keine speziellen Ereignisse.

Forschungs- und Entwicklungstätigkeit

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die ÖKK Versicherungen AG keine wesentlichen For-
schungs- und Entwicklungsprojekte durchgeführt.

ÖKK Versicherungen AG                   Bericht über die Finanzlage 2019                        Seite 30
Zukunftsaussichten

Bei den Kapitalanlagen erwarten wir im 2020 aufgrund der einschränkenden und wesentlichen
Folgen der Ausbreitung des Coronavirus, signifikante Kursverluste auf den Kapitalanlagen. Für
die nachfolgenden Jahre ist aufgrund der sehr tiefen Zinssituation und der volatilen Aktienmärkte
mit bescheidenen Erträgen zu rechnen. Das technische Geschäft muss deshalb kostendeckend
geführt werden.

Im VVG-Geschäft gehen wir von einer Stabilisierung des Kollektivtaggeldgeschäfts aufgrund der
getroffenen Sanierungsmassnahmen aus. Vorbehalten bleiben die Entwicklungen im Zusam-
menhang mit dem Coronavirus.

Die Auswirkungen der wirtschaftlichen Folgen aufgrund der «ausserordentlichen Lage» in Zu-
sammenhang mit dem Coronavirus können aktuell nicht quantifiziert werden. Es ist von erhöhten
Leistungen und von Prämieneinbussen auszugehen.
Die ÖKK Versicherungen AG ist auch nach Berücksichtigung von einschneidenden Szenarien in
Zusammenhang mit der Ausbreitung des Coronavirus finanziell stabil und für die Zukunft gerüs-
tet.

ÖKK Versicherungen AG                   Bericht über die Finanzlage 2019                        Seite 31
4.        Unternehmenserfolg Solo

Beträge in CHF Mio.

ÖKK Versicherungen AG   Bericht über die Finanzlage 2019   Seite 32
5.        Marktnahe Bilanz Solo

Beträge in CHF Mio.

ÖKK Versicherungen AG    Bericht über die Finanzlage 2019   Seite 33
6.        Solvabilität Solo

Beträge in CHF Mio.

Kommentar - Siehe Kapitel 2.7 «Solvabilität».

ÖKK Versicherungen AG                  Bericht über die Finanzlage 2019   Seite 34
7.        Zusammenfassender Bericht der Revisionsstelle

ÖKK Versicherungen AG    Bericht über die Finanzlage 2019   Seite 35
ÖKK Versicherungen AG   Bericht über die Finanzlage 2019   Seite 36
ÖKK Versicherungen AG   Bericht über die Finanzlage 2019   Seite 37
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