Übersicht über die Entwicklungen in der europäischen Elektrizitätswirtschaft - EPSU
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Übersicht über die Entwicklungen in der europäischen Elektrizitätswirtschaft Schlüsselfaktoren für den Wandel: Die soziale Verantwortung der Unternehmen - ein Bericht an die sektoralen Sozialpartner Der vorliegende Bericht wurde vom EGÖD in Auftrag gegeben und von der Europäischen Kommission finanziell unterstützt. Die hier vertretenen Ansichten entsprechen den Standpunkten des EGÖD. Die Kommission kann nicht für die Verwendung der in diesem Bericht enthaltenen Informationen verantwortlich gemacht werden.
Übersicht über die Entwicklungen in der europäischen Elektrizitätswirtschaft Schlüsselfaktoren für den Wandel: Die soziale Verantwortung der Unternehmen - ein Bericht an die sektoralen Sozialpartner September 2007 ECOTEC Priestley House 12-26 Albert Street Birmingham B4 7UD United Kingdom T +44 (0)121 616 3600 F +44 (0)121 616 3699 www.ecotec.com ECOTEC Research & Consulting Limited. Registered in England No.1650169. Registered Office: Priestley House, 12-26 Albert Street, Birmingham B4 7UD.
Inhalt SEITE 1.0 Einleitung ............................................................................................... 1 1.1 Motivation für den Bericht .........................................................................................1 1.2 Methode.......................................................................................................................1 2.0 Übersicht über die CSR-Politik in Europa............................................ 3 2.1 Was bedeutet CSR? ...................................................................................................3 2.2 Europäische Leitlinien für CSR.................................................................................4 2.3 Sonstige Leitlinien für CSR und Nachhaltigkeit ......................................................6 2.4 CSR-Leitlinien für die Elektrizitätswirtschaft ...........................................................7 3.0 CSR in der Elektrizitätswirtschaft ........................................................ 9 3.1 Analyse bestehender CSR-Praktiken im Sektor ......................................................9 3.2 Ergebnisse der Analyse...........................................................................................12 3.2.1 Die wirtschaftliche Säule ............................................................................................14 3.2.2 Ökologische Säule .....................................................................................................14 3.2.3 Soziale Säule .............................................................................................................15 3.3 Fallstudie: Vattenfall, Schweden.............................................................................18 3.3.1 Vattenfalls CSR-Berichterstattung im Kontext ............................................................18 3.3.2 Wichtige CSR-Aktivitäten ...........................................................................................19 3.3.3 Konsultationsprozess der Stakeholder .......................................................................22 3.4 Fallstudie EDF, Frankreich ......................................................................................24 3.4.1 Schlüsselfaktoren für die CSR-Vereinbarung .............................................................25 3.4.2 Umsetzung der CSR-Vereinbarung innerhalb des Konzerns .....................................26 3.4.3 Messen der Auswirkungen der CSR-Vereinbarung....................................................28 3.4.4 Vorteile aus der Mitwirkung der Gewerkschaften und der ArbeitnehmervertreterInnen........................................................................................29 3.4.5 Weitere CSR-Pläne bei der EDF ................................................................................30 3.5 Fallstudie: enviaM, Deutschland .............................................................................30 3.5.1 Die CSR-Struktur innerhalb von enviaM und RWE ....................................................30 3.5.2 CSR-Aktivitäten von enviaM.......................................................................................31 3.5.3 CSR-Entwicklung bei enviaM .....................................................................................33 3.5.4 Stakeholderbeteiligung an CSR bei enviaM ...............................................................34 3.5.5 Messen der Auswirkungen der CSR-Aktivitäten von enviaM......................................34 3.6 Fallstudie: Enel, Italien.............................................................................................35 3.6.1 CSR-Management bei Enel........................................................................................36 3.6.2 Stakeholder-Konsultationsprozess .............................................................................36
3.6.3 Finanzielle Auswirkungen von CSR bei Enel..............................................................38 3.7 Fallstudie: CEZ, Tschechische Republik................................................................39 3.7.1 CSR-Management bei CEZ........................................................................................39 3.7.2 Wichtige CSR-Aktivitäten ...........................................................................................40 3.7.3 Die Zukunft von CSR bei CEZ....................................................................................41 3.8 Problemstellungen aus der Analyse.......................................................................41 4.0 Praktische Anwendung von CSR ....................................................... 43 4.1 Auswirkungen von CSR...........................................................................................43 4.2 CSR ein Business Case? .........................................................................................44 4.3 Maximierung von Vorteilen durch sozial verantwortliche Aktivitäten .................48 5.0 Schlussfolgerungen ............................................................................ 55 Liste der Abbildungen Abb 3.1 Analysekriterien für CSR-Berichte.................................................................11 Abb 3.2 Handlungsfelder einer nachhaltigen Entwicklung bei RWE..........................13 Abb. 4.1 CSR-Aktivitäten und ihr Nutzen...................................................................50 Liste der Tabellen Tabelle 2.1 Informationsquellen zu CSR .....................................................................6 Tabelle 4.1 Bedeutung von Imagefaktoren auf die Kundenloyalität – Zusammenfassung der Indikatoren ............................................................................47
1.0 Einleitung Im Oktober 2006 wurde ECOTEC Research and Consulting von den Sozialpartnern in der Elektrizitätswirtschaft (EGÖD, EMCEF und Eurelectric) mit der Durchführung einer Studie über die soziale Verantwortung der Unternehmen (CSR) in dieser Branche beauftragt. Diese Studie wird von der Europäischen Kommission im Rahmen der Haushaltslinie 04.03.03.01 finanziell unterstützt. Der vorliegende Bericht beschreibt die Ergebnisse der Studie und liefert darüber hinaus eine Reihe von Benchmarks sowohl für die Unternehmen als auch für die Sozialpartner, um die weitere Entwicklung der CSR in der Elektrizitätswirtschaft zu fördern. 1.1 Motivation für den Bericht Der eigentliche Anstoß für diesen Bericht hat sich aus den bereits von den sektoralen Sozialpartnern zum Thema CSR ausgeführten Arbeiten ergeben. Im Dezember 2003 hatten sich die Sozialpartner darauf geeinigt, CSR zum Teil ihres Arbeitsprogramms zu machen. Im Jahre 2004 standen die Eckpunke der Debatte fest, und im Dezember 2004 wurde eine gemeinsame Erklärung angenommen. Diese Erklärung bestätigte die Zielsetzungen für die zukünftige Arbeit, zu der die vorliegender Studie einen substanziellen Beitrag leistet. Die Studie hatte vier Hauptziele: Darstellung eines kontextuellen Hintergrunds für CSR- Rechtsvorschriften und –Regulierung in Europa; Übersicht über die in der Elektrizitätswirtschaft vorhandenen CSR-Programme; Untersuchung der Auswirkungen dieser Programme; und Definition von Benchmarks für die Unternehmen und die Sozialpartner, um die Entwicklung von CSR-Praktiken in diesem Sektor zu fördern. 1.2 Methode Um die wichtigsten Ziele der Studie behandeln zu können, wurden als Arbeitsmethode hauptsächlich Sekundärforschung und Telefoninterviews mit Unternehmen und ArbeitnehmervertreterInnen gewählt. Die ersten Vorstudien beinhalteten die Erfassung von 65 Unternehmens-Websites um festzustellen, wie viele Firmen CSR-Berichte erstellen und CSR-Aktivitäten durchführen. Die 65 Unternehmen wurden so gewählt, dass sowohl große multinationale Unternehmen als auch kleinere Kommunalbetriebe sowie Unternehmen aus allen Mitgliedstaaten untersucht werden konnten. Auch die unterschiedlichen Aufgaben innerhalb der Branche – Übertragung, Produktion, Vertrieb usw. – wurden berücksichtigt. Sobald dieses CSR-Gesamtbild in diesem Sektor ermittelt und die verfügbaren Berichte zusammengestellt worden waren, wurden diese anhand von 30 Kriterien analysiert, die 1 ECOTEC CSR in der Elektrizitätswirtschaft
aus unterschiedlichen Quellen stammen, sich jedoch in erster Linie an der gemeinsamen Erklärung der Sozialpartner über die CSR und den Leitlinien der Global Reporting Initiative1 orientieren. Die Analyse hat Umwelt- und Wirtschaftsaspekte von CSR berücksichtigt, in erster Linie ging es jedoch um die sozialen Aspekte dieser Programme. Dazu gehören zum Beispiel die Partizipation der Beschäftigten, Personalfragen und die Arbeitssicherheit und der Gesundheitsschutz der MitarbeiterInnen und Kunden sowie um die Frage, wie das Unternehmen in die Gemeinde integriert ist. Im Anschluss an die Analysephase wurden fünf Fallstudien mit Unternehmen (und kompetenten ArbeitnehmervertreterInnen) durchgeführt, die bei der Erstellung von Berichten über ihre CSR-Programme bereits einige Erfahrungen vorweisen konnten oder positive CSR-Ansätze entwickelt haben, die sich von der Norm unterscheiden und in diversen Bereichen Beispiele für gute Praktiken bieten.. Bei der Auswahl der Unternehmen ging es ebenfalls darum, möglichst vielfältige Beispiele im Hinblick auf das geografische Betätigungsfeld und die Art der unternehmerischen Aktivitäten zu erhalten. Mit den Fallstudien wurden die Analysekriterien auf die nächste Ebene übertragen, ging es dabei doch nicht mehr um die eigentlichen Aktivitäten, sondern um die Untersuchung der Auswirkungen von CSR sowohl innerhalb der Organisation als auch in dem weiteren gesellschaftlichen Kontext, in dem sie zur Wirkung kommt. Die Fallstudien befassten sich ebenfalls mit der unternehmerischen Verpflichtung auf CSR und in diesem Zusammenhang beispielsweise mit dem Stellenwert von CSR im Unternehmen sowie mit den Ressourcen, die zur Umsetzung der CSR-Programme zugewiesen werden. Schließlich war auch die Beteiligung der Anspruchsgruppen (Stakeholder) an der Entwicklung von CSR-Programmen ein zentraler Punkt der in Verbindung mit den Fallstudien geführten Gespräche. Es ist zu beachten, dass die Fallstudien mit Hilfe unterschiedlicher Methoden für jedes einzelne Unternehmen durchgeführt wurden – bei einigen beließen es die WissenschaftlerInnen ausschließlich auf Sekundärforschung, bei andere wurden Telefongespräche oder schriftliche Umfragen durchgeführt.. Eine weitere Diskussion der Analyse, der Fallstudien und der Ergebnisse findet sich im Kapitel 3 des vorliegenden Berichts. Im Ergebnis hat diese Studie zur Entwicklung von Leitlinien für die gute Praxis für CSR- Aktivitäten geführt. Kapitel 4 dieses Berichts beschreibt Beispiele guter Praxis und untersucht, ob eine Aufwand-Nutzen-Betrachtung für CSR in der europäischen Stromwirtschaft möglich ist. 1 http://www.globalreporting.org/Home 2 ECOTEC CSR in der Elektrizitätswirtschaft
2.0 Übersicht über die CSR-Politik in Europa 2.1 Was bedeutet CSR? CSR (Corporate Social Responsibility = soziale Verantwortung der Unternehmen) ist ein relativ neues Konzept in der politischen Arena, hat in jüngster Zeit allerdings sehr schnell an Bedeutung gewonnen. Die Europäische Kommission hat allein seit 2001 drei Mitteilungen über CSR veröffentlicht, die aktuellste stammt aus dem Jahr 20061. Die Definition des Begriffs CSR hat sich über diese drei Mitteilungen beständig weiterentwickelt. In der CSR-Mitteilung2 von 2001 wurde diese Politik definiert als „ein Konzept, das den Unternehmen als Grundlage dient, auf freiwilliger Basis soziale Belange und Umweltbelange in ihre Unternehmenstätigkeit und in die Wechselbeziehungen mit den Stakeholdern zu integrieren.” Vor nicht langer Zeit wurde CSR als nützliches Instrument bezeichnet, um „wirtschaftliche, soziale und ökologische Zielsetzungen miteinander in Einklang zu bringen“3, während die GD Handel erklärt, dass „die gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen eine der Antworten auf die Ungleichgewichte ist, die durch die Beschleunigung des Globalisierungsprozesses entstehen … In diesem globalen Kontext können freiwillige soziale und ökologische Geschäftspraktiken, die über die für die Unternehmen geltenden gesetzlichen Vorschriften hinausgehen, eine wichtige Rolle spielen und bestehende Governance-Lücken in innovativer Weise füllen"4. Unabhängig davon, welcher Definition man den Vorzug gibt oder aus welcher Perspektive man CSR betrachtet, gibt es doch einen gemeinsamen Aspekt: CSR ist immer ein freiwilliger Prozess. Für die Kommission oder ein anderes gesetzgebendes Staatsorgan ist es deshalb problematisch, einen Rahmen für CSR-Praktiken zu entwickeln, zumal zahlreiche Aspekte der CSR wie zum Beispiel Humanressourcen oder Umweltthemen bereits umfassend gesetzlich geregelt sind. Das EU-Multistakeholder-Forum hat in seinem Abschlussbericht festgestellt, dass die von CSR angesprochenen ökologischen und gesellschaftlichen Belange „über gesetzliche Vorschriften und vertragliche Verpflichtungen hinausgehen müssen. CSR bedeutet nicht, dass diese Vorschriften und Verpflichtungen ersetzt oder umgangen werden.”5 Mit dieser Strategie, die zu einer langfristigen Nachhaltigkeit beiträgt und nicht nur gesetzliche Vorschriften erfüllt, können Unternehmen ihre CSR-Praktiken innovativer gestalten. 1 KOM (2006)136 endg. 2 KOM (2001)366 endg. 3 KOM (2006)136 endg. 4 http://ec.europa.eu/comm/trade/issues/global/csr/index_en.htm 5 Europäisches Multistakeholder-Forum zu CSR, 2004, Abschlussbericht und Empfehlungen 3 ECOTEC CSR in der Elektrizitätswirtschaft
2.2 Europäische Leitlinien für CSR Die ersten Arbeiten der Europäischen Kommission zum Thema CSR wurden im Rahmen des Rates von Lissabon im Jahre 2000 geleistet. Bei der Festlegung der strategischen Ziele für Europa hat der Europäische Rat CSR in den Forderungskatalog an die Unternehmen aufgenommen und von ihnen entsprechende Beiträge zum Erreichen dieser Ziele verlangt. Dies wurde durch den Entschluss des Europäischen Rates 2001 in Göteborg ergänzt, dass die EU-Strategie für nachhaltige Entwicklung die in Lissabon eingegangene Verpflichtung durch eine Umweltdimension ergänzen und erweitern sollte, die die drei Säulen der CSR – Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt – zusammenführt. Der größte Teil der CSR-Arbeit ist inzwischen auf diese Weise strukturiert. Zu den frühen CSR-Aktivitäten der Europäischen Kommission gehörte eine öffentliche Konsultation im Rahmen des Grünbuchs der Kommission im Juli 2001 (KOM (2001)366 endg. vom 18.7.2001) mit dem Titel „Europäische Rahmenbedingungen für die soziale Verantwortung der Unternehmen“. Das Grünbuch sollte eine Debatte über das Konzept der CSR in Gang bringen und Möglichkeiten aufzeigen, wie eine Partnerschaft für die Entwicklung eines europäischen CSR-Modells aufgebaut werden könnte. Mehr als 250 Antworten gingen zu diesem Grünbuch ein, mehr als die Hälfte von europäischen Unternehmen. Das Ergebnis dieser Konsultation war die Mitteilung von 2002 (Die soziale Verantwortung der Unternehmen: ein Unternehmensbeitrag zur sozialen Entwicklung, KOM (2002)347 endg. vom 2.7.2002), die eine Debatte rund um das CSR-Konzept anstoßen sowie Möglichkeiten erkunden wollte, wie eine Partnerschaft für die Entwicklung eines europäischen CSR-Modells aufgebaut werden kann. Die vorgeschlagene Strategie hatte die folgenden Schwerpunkte: • Erweiterung des Wissensstandes über die positiven Auswirkungen von CSR auf Unternehmen und Gesellschaften in Europa und im Ausland, besonders in Entwicklungsländern; • Intensivierung des Austausches von Erfahrungen und guten Praktiken für CSR zwischen den Unternehmen; • Förderung der Entwicklung von CSR-Managementfähigkeiten; • Unterstützung des CSR-Konzepts bei KMU; • Förderung der Konvergenz und Transparenz von CSR-Praktiken und CSR- Instrumenten; • Einsetzung eines Multistakeholder-Forums für CSR auf EU-Ebene; • Integration von CSR in die Grundsatzpolitik der Gemeinschaft. 4 ECOTEC CSR in der Elektrizitätswirtschaft
Während die Konsultation von 2001 der erste Schritt der Entwicklung eines Multistakeholder-Forums zu CSR war, wurde dessen Gründung mit der Mitteilung von 2002 zu einer konkreten Maßnahme. Die Aufgabe des Forums bestand darin, bestehende Konzepte und gute Praktiken im CSR-Bereich zu prüfen sowie nächste Schritte im Hinblick auf eine EU-Politik zu erörtern. Das Forum hat seinen Abschlussbericht 2004 veröffentlicht und darin die Ergebnisse einer Reihe von Rundtischgesprächen unter Beteiligung von Arbeitgeberverbänden, Unternehmen, Gewerkschaften und NGOs zusammengefasst. Den Vorsitz des Forums hatte die Europäische Kommission. Direkt nach dem Abschlussbericht des EU-Multistakeholder-Forums wurde die jüngste Mitteilung der Kommission im März 2006 veröffentlicht. In der Mitteilung Umsetzung der Partnerschaft für Wachstum und Beschäftigung: Europa soll auf dem Gebiet der sozialen Verantwortung der Unternehmen führend werden“ hat die Kommission ihre Unterstützung für eine europäische CSR-Allianz angekündigt, jedoch davon Abstand genommen, eine europäische Gesetzgebung oder weiter reichende grundsatzpolitische Initiativen in Aussicht zu stellen. Die Europäische Allianz soll eine offene Allianz europäischer Unternehmen zur weiteren Förderung und Motivierung von CSR werden. Sie wird als europäisches Dach für CSR-Initiativen sowohl von Großunternehmen als auch von Klein- und Mittelbetrieben sowie ihrer Stakeholder gesehen. Es handelt sich dabei nicht um ein Rechtsinstrument, das von Unternehmen unterzeichnet wird, sondern vielmehr um ein Mittel zur Mobilisierung der Ressourcen und Kapazitäten europäischer Unternehmen und ihrer Anspruchsgruppen im Interesse von nachhaltiger Entwicklung, Wirtschaftswachstum und Schaffung neuer Arbeitsplätze. Die Mitteilung von 2006 weist explizit auf das Potenzial von CSR hin, einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung und zur europäischen Strategie für Wachstum und Arbeitsplätze leisten zu können. Die Kommission vertritt den Standpunkt, dass CSR-Praktiken zwar kein Ersatz für eine Public Policy (im Sinne der Beziehungen von Unternehmen zu soziopolitischen Interessengruppen) sein können, trotzdem aber eine Reihe von Zielen der Public Policy erfüllen können - dazu gehören Förderung der Kompetenzentwicklung, vernünftigerer Einsatz von Rohstoffen, bessere Innovationsleistungen, Abbau von Armut und Respektierung von Menschenrechten. Die Mitteilung nennt außerdem acht Bereiche, auf die die Kommission bei der weiteren Förderung von CSR großen Wert legt: • Sensibilisierung und Austausch von vorbildlichen Verfahren • Unterstützung von Multistakeholder-Initiativen • Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten • Verbraucherinformationen und Transparenz • Forschung • Bildung 5 ECOTEC CSR in der Elektrizitätswirtschaft
• KMU • Die internationale Dimension von CSR Für die Sozialpartner ist wichtig, dass die Mitteilung die Unternehmen als primäre Akteure für CSR anerkennt, aber auch die wichtigen Beiträge der nicht zur Wirtschaft gehörenden Stakeholder nennt. Im Text der Mitteilung weist die Kommission darauf hin, dass sie weiterhin „größten Wert auf den Dialog mit und zwischen allen Stakeholdern legt“, und erkennt an, dass „CSR ohne die aktive Unterstützung und konstruktive Kritik seitens der externen Stakeholder keinen Erfolg haben kann.“ 2.3 Sonstige Leitlinien für CSR und Nachhaltigkeit Es gibt eine Reihe von Referenztexten und Instrumenten, die nicht von der Europäischen Kommission entwickelt wurden und die als Ausgangspunkt oder Leitlinien für Unternehmen und Stakeholder für die Entwicklung ihrer CSR-Modelle dienen können oder bereits gedient haben. Tabelle 2.1 gibt einen Überblick über einige der wichtigsten Referenztexte; viele von diesen Vorlagen wurden unter Beteiligung der Wirtschaft entwickelt und kommen dort auch direkt zum Einsatz. Andere richten sich allgemein an Staaten und Regierungen und beschreiben Werte, die Unternehmen bei der Entwicklung ihrer CSR-Praktiken inspirieren sollen. Tabelle 2.1 Informationsquellen zu CSR Quelle Inhalt IAO Erklärung der IAO über die grundlegenden Rechte und Pflichten bei der Arbeit Dreigliedrige Grundsatzerklärung der IAO über multinationale Unternehmen (MNEs) und Sozialpolitik OECD OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen Vereinte Nationen UN Global Compact UN-Menschenrechtserklärung Internationaler Pakt über zivile und politische Rechte Internationale Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte Allgemeine Erklärung über Menschenrechte Europarat Europarats-Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten 6 ECOTEC CSR in der Elektrizitätswirtschaft
Sozialcharta des Europarates Europäisches Multistakehol- Bericht: Endergebnisse und Empfehlungen der-Forum zu CSR Quelle: ECOTEC Research and Consulting Ltd., 2006 Darüber kann die europäische CSR-Datenbank1 nach Beispielen für CSR-Aktivitäten durchsucht werden. 2.4 CSR-Leitlinien für die Elektrizitätswirtschaft Die IAO hat vor kurzem darauf hingewiesen, dass der Versorgungssektor in den letzten Jahren mit einer Reihe von Problemen konfrontiert wurde, die auf die Globalisierung und auf die Liberalisierung der Märkte zurückzuführen sind2. Die IAO stellt jedoch ebenfalls fest, dass es „positive Beispiele für eine gute Unternehmensführung (Good Governance) und sozial verantwortliches Handeln gibt und dass diese Organisationen für ihre Leistungen gelobt werden sollten.“ In der Tat gibt es in der Elektrizitätswirtschaft in gleicher Weise wie in anderen Branchen eine wachsende Anerkennung für die dort laufenden CSR-Initiativen. Die Sozialpartner in der europäischen Elektrizitätswirtschaft EGÖD, Eurelectric und EMCEF haben 2004 eine gemeinsame CSR-Erklärung angenommen, nachdem es eine Reihe von Gesprächen zu diesem Thema gegeben hatte. Diese Erklärung nimmt die im Grünbuch und in der Kommissionsmitteilung von 2001 enthaltene Definition von CSR als Ausgangspunkt, bewegt sich im Rahmen der Empfehlungen des Europäischen Multistakeholder-Forums zu CSR und vereinbart weitere Arbeiten, die die Sozialpartner in diesem Bereich unternehmen wollen. Seit der Veröffentlichung der gemeinsamen Erklärung hat sich die zuständige Arbeitsgruppe zur Erörterung der angesprochenen Themen getroffen. Es konnte Konsens darüber erreicht werden, dass den Sozialpartnern und Stakeholdern bei der Entwicklung einer guten CSR-Praxis in den Unternehmen eine wichtige Rolle zukommt, wenn die CSR als glaubwürdig wahrgenommen werden soll. Im Zuge der verstärkten CSR-Aktivitäten in der Elektrizitätswirtschaft entwickelt die Global Reporting Initiative (Globale Berichterstattungsinitiative - eine unabhängige, gemeinnützige Multistakeholder-Institution, deren Aufgabe in der Entwicklung und Verbreitung global anwendbare Leitlinien der Nachhaltigkeits-Berichterstattung besteht) zurzeit ein Supplement für den Energieversorgungssektor. Es handelt sich dabei um eines von zehn Supplements, mit denen die vorhandenen G3-Leitlinien auf Wirtschaftszweige mit besonderen Anforderungen maßgeschneidert werden sollen. Zum Zeitpunkt der 1 http://www.csreurope.org/ 2 http://www.ilo.org/public/english/dialogue/sector/sectors/utilit/gov.htm 7 ECOTEC CSR in der Elektrizitätswirtschaft
Niederschrift dieses Berichts war das Supplement zur Kommentierung verteilt, und der Technische Beratungsausschuss der GRI wollte erforderliche Änderungen berücksichtigen. Das Supplement sollte im September 2007 fertig gestellt werden und Ende 2007 in der Wirtschaft zum Einsatz kommen. Das Sector Supplement ist für Organisationen gedacht, deren Aufgaben Erzeugung, Übertragung, Verteilung und Verkauf von Strom sind. Der Inhalt des Supplements wurde so entwickelt, dass er global auf alle Stromversorger unabhängig von der Art der Stromerzeugung, der Größe, den Eigentumsverhältnissen und der Bandbreite der Aktivitäten innerhalb des Sektors Geltung hat. Auf Grundlage der bekannten G3-Leitlinien enthält das Sector Supplement Leitlinien für die wichtigsten Aspekte der für diesen Wirtschaftszweig wichtigen Nachhaltigkeits-Performance. Sektorspezifische Anleitungen werden in Form von Kommentaren zum Inhalt der G3-Leitlinien sowie von neuen, sektorspezifischen Informationen und Leistungsindikatoren gegeben. Eine Berichterstattung entsprechend diesen sektorspezifischen Leitlinien eröffnet den Stakeholdern die Möglichkeit, die Nachhaltigkeits-Performance im Bereich wirtschaftlicher, umweltschutzrelevanter und sozialer Faktoren zu evaluieren und sie mit anderen Stromversorgern zu vergleichen, die ebenfalls den GRI-Berichterstattungsrahmen im regionalen, nationalen und internationalen Maßstab verwenden. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Performance des Versorgungsbetriebs über einen längeren Zeitraum nachvollzogen werden kann und dass die Verwendung einer Reihe genormter Indikatoren für die Transparenz in der Berichterstattung sorgt und auf diese Weise gemeinsame Normen und Zielsetzungen entstehen. 8 ECOTEC CSR in der Elektrizitätswirtschaft
3.0 CSR in der Elektrizitätswirtschaft Dieses Berichtskapitel zeichnet ein Bild der aktuellen CSR-Praktiken im europäischen Elektrizitätssektor. Mit Hilfe einer detaillierten Analyse der CSR-Berichte und einer Reihe von Fallstudien konnte ein Überblick über die CSR-Aktivitäten in diesem Wirtschaftszweig sowie der Auswirkungen dieser Praktiken erstellt werden. Die Berichtsanalysen werden zur Diskussion gestellt, im Anschluss daran werden Fallstudien vorgestellt. Kapitel 3.8 des vorliegenden Berichts fasst diese Ergebnisse zu einer Reihe von Schlussfolgerungen zusammen. 3.1 Analyse bestehender CSR-Praktiken im Sektor Wie in Kapitel 1.2 des vorliegenden Berichts bereits erörtert, wurden die Websites von 65 Stromversorgungsunternehmen in Europa durchsucht um festzustellen, ob diese Unternehmen CSR-Berichte vorlegen. Diese Suche war mit grundsätzlichen Schwierigkeiten verbunden, wobei das eigentliche Problem darin besteht, dass viele dieser Unternehmen keine Berichte auf Englisch veröffentlichen. Das gilt besonders für Unternehmen in den neuen Mitgliedstaaten oder kleine, kommunale Betriebe. Wo möglich, wurden die Recherchen in der „Muttersprache“ des Unternehmens durchgeführt, unsere begrenzten Mittel hatten jedoch zur Folge, dass dies in vielen Fällen nicht praktikabel war. Trotz der Sprachbarrieren konnte festgestellt werden, dass rund ein Drittel der Unternehmen auf dem Prüfstand vollständige CSR-Berichte vorgelegt haben. Es stellte sich ebenfalls heraus, dass ein weiteres Drittel einige Informationen zu CSR publiziert hat, entweder ein Kapitel im Jahresbericht des Unternehmens oder eine Sektion auf der Website. Das verbleibende Drittel der Unternehmen hat auf seinen Websites keinerlei Hinweise auf CSR. Die meisten Unternehmen bieten allerdings Informationen über ihre Umwelt-Performance oder zu Nachhaltigkeitsthemen; dies gibt Anlass zu Optimismus. Hinsichtlich der Trends in den CSR-Berichten lässt sich feststellen, dass Berichte allgemein eher von den großen, multinationalen Konzernen sowie den Unternehmen erstellt werden, die in den nordeuropäischen Ländern beheimatet sind. Natürlich gibt es einige Ausnahmen in Süd- und Mitteleuropa, aber man sollte dabei immer berücksichtigen, dass die Sprachprobleme diese Ergebnisse durchaus beeinflusst haben können. Die vollständigen CSR-Berichte, die im Rahmen dieser Recherchen gefunden wurden, haben wir für die vorliegende Studie analysiert. Mit Hilfe der Berichterstattungs- Grundsätze der GRI und der wichtigsten, in der gemeinsamen Vereinbarung der Sozialpartner beschriebenen Bereiche wurde eine Reihe von Analysekriterien entwickelt, um die primären Interessenfelder für die CSR-Berichterstattung in diesem Sektor 9 ECOTEC CSR in der Elektrizitätswirtschaft
festzulegen sowie aufzuzeigen, wie die unterschiedlichen CSR-Elemente überwacht und entwickelt werden. Dreißig Kriterien wurden bei der Analyse angewendet, strukturiert in drei „Säulen“ – den wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Säulen der CSR. Die GRI- Leistungsindikatoren sind in der gleichen Weise strukturiert, und es hat sich herausgestellt, dass sich die meisten Unternehmen bei ihrer Berichterstattung an diese drei Säulen halten. Die vorliegende Studie interessiert sich jedoch in erster Linie dafür, wie Unternehmen mit dem sozialen Aspekt der CSR umgehen, und im Ergebnis hat deshalb diese soziale Säule in de Analyse einen unverhältnismäßig hohen Stellenwert. Abbildung 3.1 erklärt die Kriterien für die Analyse und wie sie auf die drei wichtigen Säulen aufgeschlüsselt wurden. 10 ECOTEC CSR in der Elektrizitätswirtschaft
Abb 3.1 Analysekriterien für CSR-Berichte Analysekriterien Entwicklungsverlauf CSR-Programm / Verweis auf GRI-Grundsätze Berichtsrahmen Wirtschaftliche Säule Soziale Säule Ökologische Säule Entwicklung des CSR-Programms Stakeholder-Beteiligung Sozialer Dialog Verpflichtung auf Zukunftspläne Emissionsreduzierung Personalstruktur Einhaltung von Rechtsvorschriften Verantwortung für das Programm Partnering Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Entwicklung neuer Technologien Governance Beziehungen zur Gemeinde Kooperation im Ausbildungsbereich Vielfalt und Chancengkeichheit In diesem Kapitel des Berichts werden lediglich die Ergebnisse der Analyse erörtert. Bei den Unternehmen, die als Fallstudien ausgewählt wurden, ist eine detaillierte Analyse vorgenommen worden, die entsprechenden Tabellen finden sich im Anhang 1. Eine 11 ECOTEC CSR in der Elektrizitätswirtschaft
weniger detaillierte Analyse wurde bei denjenigen Unternehmen für ausreichend befunden, die vollständige Berichte geliefert haben, die aber nicht als Fallstudien in die engere Wahl gekommen sind. Diese Tabellen finden sich im Anhang 2. Die Tabellen in den Anhängen zeigen ebenfalls die vollständigen Analysekriterien, wie in Abb. 3.1 beschrieben. 3.2 Ergebnisse der Analyse Die besondere Aufgabe der Elektrizitätswirtschaft bringt es mit sich, dass verantwortungsbewusste Praktiken in diesem Sektor wichtiger sind als in anderen Sektoren – allein die Umweltfolgen der Energieerzeugung erfordern konkrete Maßnahmen. In gleicher Weise sind Praktiken im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in diesem Wirtschaftszweig von größerer Bedeutung. Diese Aspekte von CSR werden seit langer Zeit durch Gesetze geregelt, aber wie wir in Kapitel 2 dieses Berichts gesehen haben, ist CSR selbst insgesamt ein neues Konzept. Dies wurde auch bei der Suche nach CSR-Berichten deutlich – von den 65 untersuchten Unternehmen hatte keines vor 2003 einen CSR-Bericht veröffentlicht. Abb. 3.2, einem CSR-Bericht von REW entnommen, zeigt, dass die soziale Verantwortung ein neuer Arbeitsaspekt für das Unternehmen ist und die Weiterführung etablierter Praktiken wie Natur- und Landschaftsschutz und Ressourceneffizienz darstellt; lediglich der Klimaschutz ist für das Unternehmen ebenfalls ein relativ neues Konzept. Mann kann mit einiger Berechtigung davon ausgehen, dass sich die Arbeitsprioritäten anderer Unternehmen nach einem ähnlichen Muster entwickelt haben. EDF mit einer beeindruckenden Reporting-Bilanz in Sachen Nachhaltigkeit und Umwelt hat erst in den letzten zwei Jahren Schritte unternommen, CSR als festes Programm in das Unternehmenskonzept einzubinden. Zur Darstellung der Ergebnisse der Analyse wird der vorliegende Bericht jede der drei Säulen – wirtschaftliche, soziale und ökologische Aspekte – einzeln beleuchten. Wichtig ist es aber, zunächst die Grundlagen, von denen die Unternehmen aus ihre Berichte erstellen, sowie die Historie ihrer CSR-Praktiken zu betrachten. Wie oben erwähnt, hat keines der untersuchten Unternehmen vor 2003 einen ersten CSR- Bericht veröffentlicht. Selbst innerhalb dieser kurzen Zeit hat sich eine unterschiedliche Herangehensweise bei der CSR-Berichterstattung der diversen Unternehmen entwickelt. Einige Firmen haben diese Berichte seit 2003 regelmäßig veröffentlicht und sich dabei Jahr für Jahr an eine einheitliche Struktur und Vorgehensweise gehalten. Diese Unternehmen betrachten CSR im Allgemeinen als eine langfristige Strategie, und ein Unternehmen hat darauf hingewiesen, dass sich die in ihrem Bericht verwendeten Indikatoren nicht von denjenigen der Vorjahre unterscheiden würden, da sie Teil eines 12 ECOTEC CSR in der Elektrizitätswirtschaft
Fünfjahres-Nachhaltigkeitsplans seien. In solchen Fällen entsteht CSR oft aus laufenden Arbeiten zum Thema Nachhaltigkeit und wird als natürlicher Fortschritt angesehen. Am häufigsten ist dies in großen, etablierten multinationalen Konzernen zu beobachten. In anderen Unternehmen ist die Strategie weniger systematisch, und in einigen Fällen gibt es lediglich einen einzigen Bericht ohne eindeutige Strategie für die weitere Entwicklung. Abb 3.2 Handlungsfelder einer nachhaltigen Entwicklung bei RWE Quelle: RWE – Unsere Verantwortung - 2005 Es ist bei den Unternehmen allgemein Usus, den Hintergrund ihrer CSR-Politik in den Berichten zu erörtern und zu erklären, wie CSR im Unternehmen im Hinblick auf Berichterstattungssysteme und Verantwortlichkeiten gemanagt wird. Es ist allerdings bei den Unternehmen weniger üblich, die Zukunft ihrer CSR-Programme zu diskutieren, obwohl einige Firmen zum Beispiel Parameter für ihre Reportingzeitpläne aufgestellt haben. 13 ECOTEC CSR in der Elektrizitätswirtschaft
Oft läuft CSR parallel zu den Verhaltenskodizes des Unternehmens, und ähnlich wie bei der Nachhaltigkeit werden diese beiden Themenbereiche von Unternehmen oft miteinander verbunden. 3.2.1 Die wirtschaftliche Säule In der Analyse der Berichte wurde die wirtschaftliche Säule anhand von drei Indikatoren gemessen: Beteiligung der Stakeholder (an CSR oder an einem generellen Dialog); Gestaltung der partnerschaftlichen Beziehungen zu Subunternehmern und Zulieferern; und Art der vorhandenen Governance-Struktur. Bei ihrem partnerschaftlichen Umgang der Unternehmen mit ihren Subunternehmern und Zulieferern wurden einige gemeinsame Trends sichtbar. Viele wenden offizielle Ausschreibungsverfahren für ihre Zulieferer an, und in fast allen Fällen beurteilen die Stromversorger ihrer Zulieferer inzwischen nach deren CSR-Programmen. In einigen Fällen erfolgt diese Bewertung anhand einer Umfrage bei den Zulieferern oder durch eine zentrale Datenbank mit Angaben zu charakteristischen Eigenschaften der Zulieferer, die an Kriterien wie Einhaltung von Rechtsvorschriften, Arbeitsschutz, ethisches Verhalten gegenüber den eigenen Kunden und Einhaltung von Umweltnormen gemessen werden. Die meisten Unternehmen nennen Umweltschutz und ethisches Verhalten als wichtigste Voraussetzungen, die ihre Zulieferer erfüllen müssen. Darüber hinaus haben die Unternehmen ein besonderes wachsames Auge auf diejenigen Zulieferer, die außerhalb der EU- oder der OECD-Länder operieren. In den einzelnen Unternehmen gibt es unterschiedliche Modelle der Beteiligung der Stakeholder. Die meisten Firmen erklärten, dass der Dialog mit den Stakeholdern wichtig für ihre Arbeit sei und dass eine offene Kommunikation mit Stakeholdern wie Kunden und Aktionären als Selbstverständlichkeit angesehen werde. Allerdings berichteten nicht alle Unternehmen über eine Beteiligung der Stakeholder am CSR-Prozess. Andere wiederum legten hier eine überaus große Sorgfalt an den Tag, angefangen mit der Beauftragung eines umfassenden Forschungsprojekts unter Beteiligung der Stakeholder (einschließlich der Kunden), um ihre Ansichten zum CSR-Bericht 2004 in Erfahrung zu bringen und so den Bericht für 2005 besser erarbeiten zu können, bis hin zu Feedback-Workshops für die Stakeholder. Ein anderes Unternehmen hat eine Reihe umfassender Bestandsaufnahmen durchgeführt, um sich genau darüber zu informieren, wer die wichtigsten Stakeholder sind und wie deren Erwartungen an das Unternehmen erfüllt werden könnten. Letztlich berichten die meisten Unternehmen auch über ihre Governance-Struktur und stellen transparente Informationen darüber zur Verfügung, wie Managementsysteme organisiert sind und die die exekutive Managementebene strukturiert ist. 3.2.2 Ökologische Säule Die ökologische Säule der Berichte wurde ebenfalls anhand dreier Schlüsselkriterien analysiert: Einhaltung von Rechtsvorschriften, Verpflichtung auf Emissionsreduzierung 14 ECOTEC CSR in der Elektrizitätswirtschaft
und Entwicklung neuer Technologien. Es wurde festgestellt, dass alle Unternehmen die Berichterstattung über Umweltthemen in extrem gründlicher Weise vornehmen und dass alle Unternehmen umfassende Informationen über ihre Strategien zur Emissionsreduzierung und zur Entwicklung neuer Technologien zur Verfügung stellen. Diese Angaben enthielten oft Daten über die Menge der freigesetzten Emissionen sowie deren prozentuale Verringerung über einen bestimmten Zeitraum, weiterhin Angaben zu Maßnahmen des Unternehmens im Bereich der erneuerbaren Energien. Es ist ebenfalls eine gängige Praxis der Unternehmen, Zahlen über Investitionen in erneuerbare Energien zu veröffentlichen. Hinsichtlich der Einhaltung von Rechtsvorschriften haben die meisten Unternehmen ihre Umweltmanagementsysteme erörtert; das gilt besonders für die Fälle, in denen diese Systeme ISO-zertifiziert wurden. 3.2.3 Soziale Säule Im Rahmen der Analyse wurde festgestellt, dass die soziale Säule der CSR von den drei genannten Säulen oft diejenige ist, die am stärksten „vernachlässigt“ wird. Das mag sich daraus erklären, dass die meisten Unternehmen seit langer Zeit über ihre wirtschaftlichen und ökologischen Leistungen und die damit verbundenen Themen berichten, dass CSR aber – wie wir gesehen haben – ein relativ neues Konzept ist und dass für die meisten Unternehmen eine Berichterstattung über die sozialen Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit ebenfalls Neuland ist. Wie aus Abb. 3.1 oben zu ersehen ist, gibt es sechs wichtige Analysethemen der sozialen Säule, die weiter auf 19 Kriterien aufgeschlüsselt wurden. Sozialer Dialog: Im Allgemeinen konnten die Unternehmen ausführlich Auskunft über den gewerkschaftlichen Organisationsgrad ihrer Beschäftigten geben, und auch die Forderung der Vereinigungsfreiheit ist offensichtlich in den meisten Unternehmen erfüllt. In den meisten Fällen gab es innerhalb der Firmen auch eine offene Diskussion über das Thema Partizipation der MitarbeiterInnen. Der Umgang mit diesem Thema findet je nach Unternehmen unterschiedlich statt, beinhaltet aber die aktive Förderung des Dialogs zwischen der Belegschaft und dem Management, gruppenweite Sitzungen unter Teilnahme der Belegschaften, auf denen diese ihre Meinungen und Anliegen vortragen können, und Meinungsumfragen beim Personal. In vielen Fällen konnte festgestellt werden, dass die Partizipation der MitarbeiterInnen ein wichtiger Bestandteil des Verhaltenskodex des Unternehmens ist. Die Unternehmen zeigten weniger Effizienz bei der Berichterstattung über Kollektivverhandlungen, die eventuell stattfinden. Personal: Auch hier waren von den Firmen genaue Auskünfte über ihre Personalstruktur und die Zahl der beschäftigten MitarbeiterInnen zu erhalten. In zahlreichen Fällen wurden diese Angaben weiter aufgeschlüsselt in Art der Tätigkeit (Führungsaufgabe oder operative Ebene), globale Lokalisierung der MitarbeiterInnen, und in einigen Fällen sogar 15 ECOTEC CSR in der Elektrizitätswirtschaft
Aufschlüsselung nach Geschlechtern. Deutlich weniger Unternehmen machen Angaben zur Personalfluktuation, obwohl die meisten Personalfragen wie Einstellungsstopps oder Entlassungen erörtern, wenn dies angemessen erscheint. Alle Unternehmen berichteten ausführlich über Weiterbildungsmöglichkeiten ihrer MitarbeiterInnen, und auch die Vielfalt der angebotenen Weiterbildungsmaßnahmen wurde oft erörtert. Ein gutes Beispiel aus der Praxis liefert ein spezielles Unternehmen, das für seine Beschäftigten die Möglichkeit von Fernstudien und webbasierten Seminaren bietet. Allgemein gilt, dass Weiterbildung und Qualifizierung von den Unternehmen als wichtiger Aspekt des beruflichen Fortkommens der MitarbeiterInnen gesehen werden und dies vor dem Hintergrund des demographischen Wandels einen höheren Stellenwert als jemals zuvor hat. Viele Unternehmen eröffnen ihren Beschäftigten einen regelmäßigen und systematischen Zugang zu Sitzungen mit dem Management, um besonders Ausbildungs- und Personalentwicklungsziele festzulegen. Allerdings ist es bei Unternehmen weniger üblich, Daten oder Indikatoren hinsichtlich des Zugangs zu Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen zu liefern. Ist dies doch der Fall, gehören zu den wichtigen Indikatoren die Kosten der Weiterbildungsmaßnahmen als prozentuale Anteil an der Lohn- und Gehaltssumme, der prozentuale Anteil der MitarbeiterInnen, die Zugang zu diesen Maßnahmen hatten, oder die durchschnittliche Anzahl der in Qualifizierungsmaßnahmen verbrachten Stunden der einzelnen Beschäftigten. Von allen Analysekriterien im Personalbereich gehört die Frage der Jobzufriedenheit zu den Themen, über die es die wenigsten gründlichen Berichte gibt. Das lässt darauf schließen, dass es nach wie vor nur wenige Umfragen zur Mitarbeiterzufriedenheit gibt. Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz: Alle Unternehmen berichten umfangreich über ihre Strategien für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. In allen Fällen wird nachdrücklich darauf hingewiesen, dass Gesundheit und Sicherheit in diesem Sektor einen hohen Stellenwert haben, und in einigen Berichten heißt es explizit, dass es im ureigensten Interesse des Unternehmens liege, eine gute Arbeitsschutzbilanz vorlegen zu können. Wie allerdings über Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit berichtet wird, folgt ganz unterschiedlichen Vorgaben. Nicht alle Unternehmen führen Buch z. B. über die Anzahl der Arbeitsunfälle oder krankheitsbedingte Fehlzeiten, und nur wenige können spezifische Informationen zu kundenbezogenen Gesundheits- und Sicherheitsfragen liefern. Allerdings wurde oft darauf hingewiesen, dass die Gesundheit und Sicherheit der Gemeinden in der Nachbarschaft der Werksanlagen der Unternehmen einen besonders hohen Stellenwert hat. In einigen Fällen liefern Unternehmen an Kunden Informationen über allgemeine Sicherheitsfragen im Zusammenhang mit elektrischen Geräten oder Anlagen, oder geben Sicherheitshinweise über das Verhalten bei Gewittern. Nur wenige Unternehmen können auf einen Gesundheits- und Sicherheitsausschuss im Betrieb verweisen, und noch weniger Firmen legen ihre Ausgaben für Gesundheitsprogramme offen. Allgemein gilt, dass die Ausbildung von MitarbeiterInnen in Gesundheits- und 16 ECOTEC CSR in der Elektrizitätswirtschaft
Sicherheitsfragen als Selbstverständlichkeit angesehen wird und dass die Unterrichtung der Beschäftigten über Arbeitsschutzfragen eine Routineangelegenheit ist. Beziehungen zur Gemeinde: Im Prinzip berichten alle Unternehmen im Kontext der Entwicklung neuer Standorte über ihre Beziehungen zu ihren Gemeinden. Geht es um die Erschließung neuer Standorte für die Werks- und Betriebsanlagen von Unternehmen, wird der Dialog mit den Anwohnern als wichtigste Voraussetzung für eine reibungslose Entwicklung angesehen. In solchen Fällen berichten die Unternehmen, dass sie Versammlungen mit den Gemeindebewohnern veranstalten, die Bedenken, Befürchtungen und Anregungen der Betroffenen berücksichtigen und sogar einen „Kunden- Ombudsmann“ einsetzen, um die Belastungen für die Gemeinde möglichst im Rahmen zu halten. Als weitere Maßnahmen im Interesse der Stakeholder wurden Road Shows und Informationsveranstaltungen sowie Treffen mit NGOs zu speziellen Problemthemen genannt. Ein Unternehmen berichtete sogar, dass in zahlreichen operativen Betrieben öffentliche Informationszentren eingerichtet wurden, in denen sich BesucherInnen über das Unternehmen und den Prozess der Stromerzeugung kundig machen können. Einige Unternehmen haben Kundenumfragen durchgeführt und auf diese Weise einen Weg für Kundenrückmeldungen geschaffen, wenn auch nur im begrenzten Umfang. Alle analysierten Berichte enthielten eine Fülle von Informationen über Aktivitäten zum Wohle der Gemeinde. Zu solchen Projekten gehören oft Sponsoring-Aktionen zur Finanzierung von Kunst, Kultur, Sport und sonstigen Gemeindevorhaben, und sie zielen oft auf benachteiligte Gruppen ab. Die Detailtiefe der über Gemeindeprojekte gelieferten Informationen ist sehr unterschiedlich – kleine Unternehmen, die nur in einem Land operieren, liefern oft spezifischere Daten zu einem Projekt (Finanzierung, Anzahl der Empfänger usw.), während größere multinationale Konzerne eher in allgemeiner Weise über diese Projekte berichten. Das mag daran liegen, dass Gemeindeprojekte oft auf einer lokalen Ebene koordiniert werden und nicht auf der zentralen Konzernebene. Kooperation im Ausbildungsbereich: Alle analysierten Unternehmen weisen auf ihr Engagement in Bildungsprojekten hin. Allgemein werden diese in Form von Bildungsinitiativen für junge Leute auf Gemeinde- oder Schulebene angeboten, oftmals richten sie sich speziell an benachteiligte Gruppen. Diese Unterstützung im Bildungsbereich wird oft durch das Angebot von Ausbildungsplätzen gegeben. Ein Unternehmen hat zum Beispiel besonders darauf hingewiesen, dass mehr Lehrlinge ausgebildet wurden, als dies vom betrieblichen Bedarf her erforderlich gewesen wäre. Auf diese Weise wollte man jungen Menschen so viele Chancen eröffnen wie möglich. Es lässt sich nicht nachvollziehen, wie viele Studenten von den Bildungsinitiativen auf Gemeinde- oder Schulebene profitiert haben, ging es allerdings um Lehrstellen, standen konkrete Daten eher zur Verfügung. Nur sehr wenige Unternehmen gaben Informationen über die Möglichkeit von Ferienjobs; kam das Thema überhaupt zur Sprache, dann im Kontext des Jugendschutzes und der Einhaltung der Gesetze gegen Kinderarbeit. 17 ECOTEC CSR in der Elektrizitätswirtschaft
Vielfalt und Chancengleichheit: Alle Berichte enthielten ein Kapitel über Chancengleichheit, allerdings wiederum mit sehr unterschiedlicher Detailtiefe der gelieferten Informationen. Die Kriterien für die Analyse spezifizierten „die Befolgung der Chancengleichheits-Programme“, und obwohl konkrete Maßnahmen selten erörtert werden, wird allerseits Wert darauf gelegt, dass sich alle Unternehmen für die Chancengleichheit einsetzen. In vielen Fällen ist diese Forderung Teil des Verhaltenskodex der Unternehmen. 3.3 Fallstudie: Vattenfall, Schweden Vattenfall ist Europa viertgrößter Stromerzeuger und der größte Wärmeproduzent. 2006 erreichte der Konzernumsatz in den wichtigsten Märkten der nordischen Länder, Deutschland und Polen EUR 16,1 Milliarden. Vattenfall beschäftigt mehr als 32.000 MitarbeiterInnen, und der Mutterkonzern Vattenfall AB ist vollständig im Besitz des schwedischen Staates. 3.3.1 Vattenfalls CSR-Berichterstattung im Kontext Vattenfall kann auf eine solide CSR-Reportingbilanz zurückschauen – der Konzern hat seinen ersten vollständigen CSR-Bericht im Jahre 2002 veröffentlicht und die GRI- Leitlinien zu einem festen Bestandteil der in den Folgejahren erstellten vier Berichte gemacht. Der aktuellste, im Sommer 2007 veröffentlichte Bericht über die im Jahre 2006 unternommenen Aktivitäten bezieht sich auf den gesamten Konzern Vattenfall. Die Konzernleitung sieht den Prozess der CSR-Berichterstattung in erster Linie als wichtiges Instrument an, um sich als verantwortungsbewusst handelndes Unternehmen darzustellen und dabei besonders auf Bereiche einzugehen, in denen Vattenfall einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft leisten kann. Der CSR-Bericht entsteht durch Beiträge aus dem gesamten Konzern. Das Vattenfall Public Affairs-Netzwerk liefert für die redaktionelle Arbeit Zahlen und Fakten aus den diversen Ländern, in denen Vattenfall operativ tätig ist, sowie aus den einzelnen Business Groups. Die Group Functions sind für die Zusammenstellung sowie für die Relevanz und Richtigkeit der im Bericht gegebenen Informationen verantwortlich. Dies geschieht durch Konsultationen innerhalb des konzernweiten Netzwerks. Das Executive Group Management gibt die endgültige Fassung des Berichts schließlich frei. Im täglichen CSR- Management übernimmt allerdings die Vattenfall-Gruppe die Verantwortung für Strategie und Kommunikation, während die Business Groups die Verantwortung für den operativen Bereich und die Berichterstattung haben. Der Konzern lenkt alle einschlägigen Operationen durch die Festsetzung von Bezugsrahmen für Visionen, Strategien, Grundsatzprogrammen und Reporting und verwendet die Rückmeldungen und Ergebnisse der Business Groups, um diese Strategien, die Grundsatzprogramme und die Berichterstattung weiter zu verbessern und um zu kontrollieren, ob Zielsetzungen erreicht 18 ECOTEC CSR in der Elektrizitätswirtschaft
wurden. Der Konzern stellt außerdem für die wichtigsten Stakeholder einen CSR-Report zusammen, um über Fortschritte in diesem Bereich berichten zu können. Der CEO hat letztlich die Verantwortung für die Arbeit und die Performance von Vattenfall im Bereich der sozialen Verantwortung des Unternehmens, während die Public Affairs-Abteilung für die Kommunikation und die Koordinierungsarbeiten im Bereich CSR zuständig ist. Die Business Groups sollen ihre täglichen Operationen auf Grundlage der vom Konzern festgelegten Visionen und Strategien für CSR ausführen. Jede Business Group legt dem Vattenfall-Konzern einmal im Jahr ihre Informationen und Ergebnisse im CSR-Bereich vor. 3.3.2 Wichtige CSR-Aktivitäten Der CSR-Bericht 2006 wurde in zwei Teilen veröffentlicht – der erste, narrative Teil liefert eine detaillierte Erklärung sechs wichtiger Aktivitätsbereiche: Bekämpfung des Klimawandels; Produktionssicherheit; Investitionen in erneuerbare Energien; Rekrutierung junger talentierter Mitarbeiter und Förderung der Marktintegration besonders im Hinblick auf die Schaffung eines gesamteuropäischen Marktes. Der zweite Teil (der Berichtsteil) enthält alle Aspekte der GRI-Leitlinien zur Nachhaltigkeit und beschreibt die CSR- Organisation entsprechend den drei CSR-Säulen. Der Berichtsteil enthält eine detaillierte Analyse der CSR- und Geschäftsaktivitäten des Konzerns unter Berücksichtigung der Erwartungen und der tatsächlich erbrachten Leistungen sowie der Forderungen der Stakeholder, des eigenen Standpunktes von Vattenfall und der in diesem speziellen Bereich erzielten Ergebnisse im Jahre 2006. Die soziale Säule Das Sozialkapitel des CSR-Berichts analysiert die Performance in neun wichtigen Erwartungsbereichen, beginnend mit der Lieferung bezahlbarer Energie über die Prioritisierung einer sicheren Energieproduktion bis hin zur Führung eines aktiven Stakeholder-Dialogs. Im gesamten Berichtsteil befinden sich detaillierte Informationen über Themen aus dem Bereich Humanressourcen, darunter Partizipation der MitarbeiterInnen und gewerkschaftliche Vertretung; Zahlen über neu geschaffene Arbeitsplätze und Aufschlüsselung der Belegschaften; Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz einschließlich genauer Zahlen über Arbeitsunfälle und Fehlzeiten; Weiterbildungsprogramme und Chancengleichheit. Die in allen Berichtskapiteln enthaltenen Beispiele zeigen, dass der Konzern im Bereich Personalplanung und – entwicklung über die gesetzlichen Vorgaben hinausgeht und teilweise besonders innovative Wege beschreitet. So gibt es zum Beispiel umfangreiche Unterstützung für MitarbeiterInnen, die kurz vor dem Rentenalter stehen. Diese Unterstützung geht auch während der Ruhestandsjahre weiter – so können z. B. ehemalige Beschäftigte der Business Unit Heat in Polen nach wie vor medizinische Behandlungsangebote nutzen mit den gleichen Ansprüchen wie die arbeitende Stammbelegschaft. Es gibt noch weitere Beispiele für Erfolgsgeschichten – die jährliche Belegschaftsumfrage, My Opinion, belegt 19 ECOTEC CSR in der Elektrizitätswirtschaft
Sie können auch lesen