Berufsmaturitäts-prüfungen im Jahre 2019 im Kanton Zürich
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Kanton Zürich Bildungsdirektion Berufsmaturitäts- Mittelschul- und Berufsbildungsamt prüfungen im J ahre 2019 im Kanton Zürich
Inhaltsverzeichnis Vorwort des Präsidenten der kantonalen Berufsmaturitätskommission.................................. 3 Mitglieder der kantonalen Berufsmaturitätskommission.......................................................... 5 Berufsmaturitätsschule Zürich ................................................................................................ 6 – Technik, Architektur und Life Sciences – Dienstleistungen – Gestaltung und Kunst – Gesundheit und Soziales KV Zürich Abschlussfeier im Hallenstadion............................................................................. 9 Berufsbildungsschule Winterthur BBW Abschlussfeier 2019................................................ 11 Berufsmaturitätsschule Strickhof........................................................................................... 14 Berufsfachschule Uster, Berufsmaturitätsfeiern 2019 Wirtschaft und Technik ..................... 16 Wirtschaftsschule KV Wetzikon (WKVW) ............................................................................... 19 Wirtschaftsschule KV Winterthur (WSKVW) .......................................................................... 21 Kantonsschule Büelrain Berufsmaturitätsfeier HMS.............................................................. 21 Bericht über die Berufsmaturitätsprüfungen 2019................................................................. 23 Resultate Berufsmaturitätsprüfungen.................................................................................... 24 Impressum 12/19 Redaktion: Bildungsdirektion Kanton Zürich Produktion: Esther Züger, Eboplan GmbH Herausgeberin: Bildungsdirektion, Kantonale Berufsmaturitätskommission (KBMK) Copyright: Bildungsdirektion, Kantonale Berufsmaturitätskommission (KBMK) 2
Vorwort des Präsidenten der kantonalen Berufs maturitätskommission Die kantonale Berufsmaturitätskommission (KBMK) informiert in ihrem jährlichen Bericht je- weils über ihre Tätigkeit im vergangenen Schuljahr. In erster Linie nimmt die Kommission die Aufsicht über die Berufsmaturitätsprüfungen wahr und als weitere, wichtige Funktion am- tet sie als Instanz, an die allfällige Einsprachen gegen die Qualifikationsentscheide gerichtet werden. Ergänzt werden diese Informationen aus der Kommission, einer etablierten Tradition folgend, mit den Berichten über die Berufsmaturitätsfeiern der einzelnen Schulen. Diese ge- statten einen Einblick in den würdevollen Rahmen, in welchem die Berufsmaturitätsschulen ihre erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen zelebrieren und in den nächsten Lebens- abschnitt verabschieden. Dieser Gesamtrückblick wird nun bereits zum dritten Mal als PDF beim Mittelschul- und Berufsschulamt aufgeschaltet und steht somit einer breiten, interes- sierten Öffentlichkeit zur Verfügung. Aufgrund des Beginns der neuen Amtsperiode im vergangenen Herbst erwies sich 2019 insbesondere auch als ein Jahr des Umbruchs für die Kommission selbst: Die Amtszeitbe- schränkung führte dazu, dass ein langjähriges Mitglied zurücktreten musste; ein weiteres Mit- glied zog sich aus anderen Gründen aus der Kommission zurück, die zudem das letzte Jahr der Amtsperiode als Ergebnis von zwei weiteren Rücktritten im Verlauf von 2018 in Unterbe- setzung funktionierte. Der vorliegende Bericht kennt deshalb unterschiedliche Zuständigkei- ten: Die Prüfungsbesuche wurden noch durch die Kommission in alter Zusammensetzung verantwortet; das Behandeln der Einsprachen erfolgte dann grösstenteils bereits in neuer Zusammensetzung. Die zurückgetretenen Mitglieder wurden zu Beginn der neuen Amtsperiode anlässlich der ers- ten Sitzung verabschiedet und ihr langjähriger Einsatz zugunsten der Berufsmaturität herzlich verdankt. Es handelt sich dabei um Thomas Limacher, Vertreter der Handelsmittelschulen (HMS) und der Informatikmittelschulen (IMS), und um Sébastien Papst, der vom Vorstand des Kaufmännischen Verbands delegiert die Arbeitnehmervertretung wahrnahm. Die neuen Mitglieder der KBMK sind Martin Bietenhader, Rektor der Kantonsschule Büelrain in Win- terthur als Vertreter der HMS/IMS, Marcel Hinder, Rektor und Unternehmensleiter bei AKAD College als Vertreter der Privatschulen, Patrick Hunn, Lehrer am KV Zürich, als Arbeitnehmer- vertretung und Alex Weingart, Geschäftsführer des regionalen Ausbildungszentrums Au als Arbeitgebervertretung. Als Präsident schätze ich mich äusserst glücklich, dass die Kommis- sion wieder vollzählig ihre Aufgaben wahrnehmen und sich weiterhin breit abgestützt für die Belange der Berufsmaturität einsetzen kann. Die neue KBMK konstituierte sich anlässlich ihrer ersten Sitzung am 4. September 2019 und behandelte insgesamt sieben Einsprachen gegen Qualifikationsentscheide (eine früher ein- gegangene Einsprache wurde bereits in der Aprilsitzung behandelt und abgelehnt). Das Total von acht Fällen, die von der Kommission im Verlauf von 2019 zu behandeln waren, entspricht in etwa dem Durchschnitt im langjährigen Vergleich. Zudem wird deutlich, dass die Prüfungs- session 2018 ohne eine einzige Einsprache, tatsächlich ein ausserordentlicher Sonderfall war. In sechs der sieben Fälle konnte die Kommission der Argumentation der Schule folgen und lehnte die Einsprache ab; eine Einsprache hingegen führte zu längeren Diskussionen und Abklärungen – sie wurde letztendlich gutgeheissen. Neben diesen Rechtsfällen diskutierte die Kommission im vergangenen Schuljahr folgende nennenswerte Geschäfte: (1) Sie verfasste eine Stellungnahme zuhanden der Kommission Berufsmaturität des Kantons Zürich (KBM) betreffend Präsenzpflicht in den Ausbildungsgängen der BM 2; (2) Sie genehmigte eine neue Wegleitung zu den Berufsmaturitätsprüfungen der Ausrichtung Wirtschaft und Dienstleistungen; (3) Sie diskutierte diverse Aspekte der kantonalen schriftlichen Berufsmaturitätsprüfungen und (4) Sie erliess Regelungen für zweisprachige schriftliche Berufsmaturitätsprüfungen ab 2020. Zum ersten Punkt: Die KBMK hat den überdurchschnittlich grossen administrativen und pä- dagogischen Aufwand für die Schulen aufgrund von Absenzen in den Lehrgängen der BM 2 3
zur Kenntnis genommen und unterstützt den Antrag der BM-Leitenden, das Berufsmaturi- tätsreglement entsprechend anzupassen, damit diese Aufwendungen auf ein gesundes Mass zurückgeführt werden können. Bei der neuen Wegleitung für die Berufsmaturitätsprüfungen Typ Wirtschaft, dem zweiten erwähnten Punkt, wies die Kommission vor allem auf die eidge- nössischen Regelungen zur Prüfungsdauer hin. Beim dritten Punkt, den kantonalen schrift- lichen Berufsmaturitätsprüfungen, wurden diverse Anträge besprochen und Notenschlüssel festgelegt bzw. genehmigt. Die Kommission hat beim letzten Punkt, den schriftlichen zwei- sprachigen Berufsmaturitätsprüfungen, Anträge über die zugelassenen Hilfsmittel geprüft und verabschiedet. Das Fazit zu den Berufsmaturitätsprüfungen 2019 fällt auch im Rückblick auf dieses Jahr sehr positiv aus. Die Kommissionsmitglieder konnten sich bei ihren Prüfungsbesuchen vergewis- sern, dass die Prüfungen gewissenhaft geplant und präzise organisiert waren. Diese Besuche können mit Stichproben verglichen werden und aufgrund dieser punktuellen Einblicke kann die KBMK eine ordnungsgemässe Durchführung attestieren. Es wurden engagierte Prüfende beobachtet, die mit aufmerksamen Expertinnen und Experten die einzelnen Prüfungen abhiel- ten. Auf der anderen Seite waren einsatzfreudige Lernende zu sehen, die ihr Wissen und ihre Kompetenzen in der Prüfungssituation darlegten. Als Präsident freut es mich besonders, an dieser Stelle allen erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen im Namen der KBMK ganz herzlich zur erfolgreich abgelegten Berufsmaturität gratulieren zu dürfen. Bereits im Vorjahr wurde festgehalten, dass die Zahlen bei der BM 1 zwar stagnieren, dass aber das Wachstum der Zahl der Abschlüsse insgesamt erfreulich ist: 2019 haben insgesamt 2212 Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden im Kanton Zürich ihr Berufsmaturitäts- zeugnis erhalten und diese Summe stellt einen neuen Rekord dar. Allerdings ist bei aller Freu- de über diese Höchstzahl zu beachten, dass die Anzahl der Neueintritte in die BM 1 weiterhin stagniert und in gewissen Ausrichtungen (z.B. Technik, Architektur und Life Sciences TALS sowie Gesundheit und Soziales) sogar stark abgenommen hat. Die Steigerung der Abschlüs- se beruht also lediglich auf dem starken Zuwachs der Eintritte in die BM 2. Der spürbare Trend wird noch eindrücklicher und stimmt noch nachdenklicher, wenn er über die letzten fünf Jahre hinweg betrachtet wird. Eine Erkenntnis ist, dass Lernende, aus unterschiedlichen Gründen, die Berufsmaturität immer weniger häufig parallel zur Lehre absolvieren und diesen Ausbil- dungsgang auf die Zeit danach verschieben. Es ist damit zu rechnen, dass die Gesamtzahlen in Zukunft auch bei der BM 2 wieder sinken könnten. Eine derartige Entwicklung wäre im Hinblick auf den Fachkräftemangel bedenklich, weil vor allem bei den dringend benötigten Arbeitskräften mit einer erweiterten Allgemeinbildung, wie sie die Berufsmaturität bietet, die Attraktivität und damit die Zahl der Abschlüsse sinkt. Es bedarf deshalb noch vermehrter Anstrengungen von allen Seiten, um die Berufsmaturität weiterhin als attraktive Allgemeinbil- dung für starke Lernende im Rahmen der Berufsbildung gedeihen zu lassen. Alle, die sich Jahr für Jahr zugunsten der Berufsmaturität engagieren wie auch all diejenigen, die während den Berufsmaturitätsprüfungen für eine effiziente Organisation besorgt sind, ver- dienen einen grossen Dank für ihren engagierten Einsatz im vergangenen Jahr. In meiner Rolle als Präsident der KBMK ist es mir zudem ein Anliegen, insbesondere den Mitarbeitenden des Mittelschul- und Berufsschulamts und meinen Kollegen in der Kommission ebenfalls ganz herzlich zu danken. Es ist nur dank dieser dienstleistungsorientierten und freundlichen Unter- stützung überhaupt möglich, dass die Aufsicht über die Berufsmaturitätsprüfungen in diesem Umfang erfolgen kann. Im Namen der gesamten Kommission wünsche ich Ihnen eine angeregte Lektüre des Berichts 2019 und bin Ihnen für Ihr Interesse und, vor allem, für Ihre Unterstützung der Berufsmaturität sehr verbunden. Prof. Dr. Michael C. Prusse Präsident der KBMK 4
Mitglieder der kantonalen Berufsmaturitätskommission (Amtsperiode 2015–2019) Vertretungen Abnehmerschulen Prof. Dr. Michael Prusse (Präsident), Abteilungsleiter Fachdidatktik Master der Pädagogischen Hochschule Zürich Prof. Dr. Urs Mürset (Vizepräsident), Stv. Leiter Institut für Angewandte Simulation, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Dr. Stefan Schuppisser, Leiter Studiengang Betriebsökonomie, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Vertretungen Berufsmaturitätsschulen Axel Buse, Prorektor und Leiter Grundbildung für Erwachsene (BM2/KV2), KV Zürich Beat Deola, Leiter BM, Berufsbildungsschule Winterthur BBW Thomas Limacher, Mittelschul-Lehrperson, Kantonsschule Enge Dr. Stephan Meyer, Rektor, Berufsmaturitätsschule Zürich Ronnie Sturzenegger, Rektor/Unternehmensleiter AKAD College (Austritt per 3.9.2018) Arbeitgebervertretung Michele Marchesi, Leiter Berufsbildung, Siemens Schweiz AG (Austritt per 18.7.2018) Arbeitnehmervertretung Sébastien Pabst, KV Zürich Vertreter Mittelschul- und Berufsbildungsamt Hans Stadelmann, Beauftragter Berufsmaturität Sekretariat Andrea Hunziker, Sachbearbeiterin Berufsmaturität 5
Berufsmaturitätsschule Zürich – Technik, Architektur und Life Sciences – Dienstleistungen – Gestaltung und Kunst – Gesundheit und Soziales Text: Martin Brogle Nachdem ursprünglich 1021 Lernende ihre Ausbildung an der Berufsmaturitätsschule Zürich Fotos: Raphael Loretan begonnen hatten, traten im Juni 2019 insgesamt 833 Lernende die Maturitätsprüfungen an. 82% aller Eintretenden absolvierten demnach die Schlussprüfungen und 99 % von ihnen, d. h. 822 Lernende, erhielten das Berufsmaturitätszeugnis. Ausgezeichnete Leistungen erbrach- ten die folgenden Maturandinnen und Maturanden: BM 1 Louisa Hanhart, Medizinische Praxisassistentin EFZ: 5.8 Jan Villiger, Physiklaborant EFZ: 5.7 Simon Zinsli, Physiklaborant EFZ: 5.7 Samuel Bienz, Fachmann Gesundheit EFZ: 5.6 Adam Cook, Elektroinstallateur EFZ: 5.6 Fabio Kohler, Geomatiker EFZ amtliche Vermessung: 5.6 Delia Schüpbach, Physiklaborantin EFZ: 5.6 Livia Buratta, Polygrafin EFZ Printmedien: 5.6 Giulia Bosshard, Zeichnerin EFZ Fachrichtung Architektur: 5.6 BM 2 Gabriela Arnold, Köchin EFZ: 5.9 Regina Frei, Buchhändlerin EFZ: 5.8 Ladina Gross, Glasmalerin EFZ: 5.8 Rahel Brugger, Fachfrau Information und Dokumentation EFZ: 5.7 Pascal Haller, Landschaftsgärtner EFZ: 5.7 Martina Wilhelm, Restaurationsfachfrau EFZ: 5.7 Jasmin Bosshard, Orthopädistin EFZ: 5.6 Mansouria Forloul, Fachfrau Gesundheit EFZ: 5.6 Yannick Furrer, Zimmermann EFZ: 5.6 Nadine Grossmann, Zeichnerin EFZ Fachrichtung Architektur: 5.6 Anja Herrli, Detailhandelsfachfrau EFZ: 5.6 Lars Leuthold, Koch EFZ: 5.6 Marin Leonardo Maurer, Baumschulist EFZ: 5.6 Michael Scherrer, Automobil-Mechatroniker EFZ: 5.6 Fabian Türke, Fachangestellter Gesundheit EFZ: 5.6 Wir gratulieren allen Absolventinnen und Absolventen zu ihrer Berufsmaturität und wünschen ihnen für ihre weitere berufliche Zukunft viel Erfolg. Einen grossen Dank richten wir an die 6
zahlreichen Expertinnen und Experten von Fachhochschulen, Gymnasien, anderen Berufs- maturitätsschulen sowie aus der Privatwirtschaft, die uns während den Berufsmaturitätsprü- fungen tatkräftig unterstützt haben. Ebenfalls danken wir allen Lehrerinnen und Lehrern, die mit grossem Engagement die Prüfungen vorbereitet und durchgeführt haben. Die Prüfungen liefen reibungslos ab, die Expertenberichte waren positiv und lobend. Maturitätsfeier BM 2 Bedingt durch die Grösse unserer Schule fanden die Berufsmaturitätsfeiern der Bildungs- gänge BM 1 und BM 2 auch dieses Jahr getrennt statt. Im Volkshaus strömten am frühen Nachmittag rund 900 Gäste zur Berufsmaturitätsfeier BM 2 zusammen. In festlicher Kleidung, fröhlich gestimmt und in erwartungsvoller Spannung lauschte das Pub- likum zur Eröffnung der Feier den Irish-Folk-Musikklängen der Band SANYSAIDAP. Nach diesem munteren Auftakt begrüsste der Rektor, Dr. Stephan Meyer, die Gäste und gratu- lierte den Maturandinnen und Maturanden zu ihrem Prüfungserfolg. In seiner Rede erklärte er dem Publikum, wie wichtig es sei, sich mit unserer Gesellschaft, der Wirtschaft und dem Staat auseinanderzusetzen. Die Schweiz lebe von der gemeinsamen Diskussion, vom Gespräch über die Partei-, Sprach- und Generationengrenzen hinweg. Das ausführliche Miteinanderre- den hätten die Eidgenossen bereits zur Zeit der Tagsatzung gepflegt. Lösungen kamen nur langsam und im fortwährenden Dialog der Eliten aus den einzelnen Orten zustande. Und wer sich heute in der Stadt Zürich einbürgern lassen will, müsse in einem Gespräch zeigen, dass er oder sie den Inhalt einer 60-seitigen Broschüre verstanden habe. Kurz: Wer aktiv teilnehmen will, wer für eine Sache kämpft, der müsse Kenntnisse haben und diese einbringen, so der Rektor. Das passive Konsumieren reiche dabei nicht, es brauche produktives und kreatives Engagement. Der Rektor forderte daher die Maturandinnen und Maturanden auf, sich mit ihrem erworbenen Wissen einzubringen: «Reisen Sie, schauen Sie genau hin, mischen Sie sich ein, werden Sie laut!» Sei das am Frauenstreik, im Militär, bei der Friedensbewegung oder durch die Teilnahme an Abstimmungen und Wahlen. «Seien Sie zuversichtlich, bleiben Sie aktiv», gab der Rektor den Maturandinnen und Maturanden mit auf den Weg. Im Anschluss an die mit grossem Applaus bedachte Rede ergriff Herr Sven Schenk, BM- 2-Absolvent der Ausrichtung Technik, Architektur, Life Sciences, das Mikrophon. Er liess das erfolgreich abgeschlossene Schuljahr Revue passieren und pflückte einzelne Highlights her- aus: den Besuch des Theaterspektakels, das aufwändige Verfassen der Berufsmaturitätsar- beit und das Zusammenwachsen der Klasse zu einem Lern-Team. Gespickt mit persönlichen Pointen aus dem Leben eines BM-Lernenden zeigte er sich hocherfreut darüber, dass er nun am Ziel angelangt war. Nach einem weiteren musikalischen Zwischenspiel bat der Leiter BM 2, Dr. Lukas Meier, all jene Maturandinnen und Maturanden auf die Bühne, die mit einem Gesamtnotenschnitt von 5.6 und mehr einen ausgezeichneten Abschluss erzielten. Insgesamt 15 Lernenden konnte der Leiter BM 2 unter tosendem Applaus zu ihren herausragenden Leistungen gratulieren. Nachdem alle Zeugnisse verteilt waren, durfte beim Apéro auf den erfolgreichen Abschluss angestossen werden. Maturitätsfeier BM 1 In nicht minder festlichem Rahmen und vor ebenfalls voll besetzten Rängen durften um 17.00 Uhr die Gäste zur Berufsmaturitätsfeier BM 1 begrüsst werden. Mit ihrem dreistimmigen 7
Gesang untermalt mit Violine, Gitarre, Akkordeon und Kontrabass stimmte die Band SANY- SAIDAP den Saal auf die Feier ein. Der Rektor, Dr. Stephan Meyer, verband seine Begrüssung mit einer herzlichen Gratulation an alle Maturandinnen und Maturanden. In seiner Ansprache führte er aus, wie wir Fakten und Fiktion auseinanderhalten können. Das gehe – so der Rektor – nur durch das Sammeln von eigener Erfahrung. Die Drehbuchautorin der jüngsten «Heidi» Verfilmung, Petra Volpe, hätte zuerst nichts zu tun haben wollen mit diesem vermeintlichen Kitsch. Erst durch das Lesen der beiden Heidi-Bücher von Johanna Spyri wäre sie schliesslich fasziniert gewesen vom Realitätsgehalt und dem sozialen Sprengstoff der Geschichte. Ebenso erging es dem Rektor selber: Während seiner 10-jährigen Beschäftigung mit der Aussenpolitik der Eidgenossen- schaft in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts las er an die 30 000 Handschriften, was sein bisheriges Bild über die Epoche völlig verändert hätte. Er machte sich durch eigene Erfahrung und eigene Arbeit zum Experten. Nur so können Fakten und Fiktion unterschieden werden, denn nicht dadurch, dass wir konsumieren, sondern dadurch, was wir produzieren, schöpfen wir nachhaltige Erfahrung. So riet der Rektor den Maturandinnen und Maturanden: «Machen Sie sich zum Experten oder zur Expertin, das gibt Vertrauen in die eigene Erfahrung.» Nach einem musikalischen Intermezzo meldeten sich Herr Oliver Bieri und Herr Robin Meier aus der Ausrichtung Technik, Architektur, Life Sciences im Namen der Absolventinnen und Absolventen zu Wort. Sie verglichen in einem humoristischen Dialog die Sicht eines Neulings am ersten Schultag mit den Erfahrungen eines BM-Lernenden am letzten Schultag. Das Pub- likum verdankte ihren Auftritt mit einem anerkennenden Applaus. Eine weitere musikalische Einlage stimmte die Gäste auf die anstehenden Ehrungen ein: Der Leiter BM 1, Martin Brogle, bat zuerst die zwei Augenoptikerinnen, Lisa Brönnimann und Se- lina Frey, auf die Bühne. Die beiden Jungforscherinnen wurden für ihre Berufsmaturitätsarbeit mit dem Titel «Die recycelte PET-Flaschen-Brille» am Nationalen Wettbewerb von Schwei- zer Jugend forscht mit dem höchsten Prädikat «hervorragend» ausgezeichnet. Das Publikum zollte den beiden Absolventinnen mit rhythmischem Klatschen grössten Respekt für diese ausserordentliche Leistung. Zu ihnen gesellten sich diejenigen neun Lernenden auf die Bühne, die mit einem Gesamtno- tenschnitt von 5.6 oder mehr herausragende Leistungen erbrachten. Zusammen mit seiner Gratulation überreichte Martin Brogle den Geehrten nebst dem Maturazeugnis einen Bücher- gutschein. Das Publikum würdigte diese ausgezeichneten Leistungen mit einem kräftigen Applaus. Nach der Zeugnisübergabe folgte der Apéro. Jetzt durften sich die erfolgreichen Absolventin- nen und Absolventen gebührend feiern lassen. 8
KV Zürich 1374 junge Kaufleute starten ins Berufsleben Andreas Bischoff, 9. Juli 2019: 1374 erfolgreiche Absolvierende der Wirtschaftsschule KV Zürich durften im Hal- Prorektor M-Profil lenstadion Zürich ihr Abschlusszeugnis entgegennehmen. Die Auszeichnung für den besten KV-Abschluss ging an Nina Brüngger aus Effretikon. Sie brillierte mit einer Gesamtnote von 5.7 im eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ). Insgesamt erzielten 50 junge Kaufleute – darunter neun, die ihre Ausbildung bilingual in Englisch und Deutsch absolviert haben – einen Noten- durchschnitt von mindestens 5.3 und damit eine Platzierung im eidgenössischen Rang. Von insgesamt 1450 Kandidatinnen und Kandidaten, die dieses Jahr zur kaufmännischen Lehr- abschlussprüfung angetreten sind, haben 1374 das Qualifikationsverfahren (QV) bestanden. Dies entspricht einer Bestehensquote von nahezu 95 Prozent. In der Berufsmaturität BM1 (während der Lehre zu absolvieren) und BM2 (nach der Lehre zu absolvieren) sind die Erfolgsquoten ebenfalls sehr hoch: In der BM1: 97% in der BM2: sensationelle 98.5%! 50 Kaufleute mit Gesamtnote 5.3 oder mehr Die Auszeichnung für den besten Abschluss ging an Nina Brüngger. Mit einer Gesamtnote von 5.7 im eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) und einem Notendurchschnitt von 5.6 im Be- rufsmaturitätszeugnis erreichte die Kauffrau, die ihre Lehre bei der Halter AG absolviert hat, ein Spitzenresultat. Ebenfalls ein Topergebnis erzielt haben Soliana Mulugieta (libs Industrielle Berufslehren Schweiz) aus Zürich, Gian-Franco Suter (Zürcher Kantonalbank) aus Würenlos sowie Janina Zbinden (SRF Schweizer Radio und Fernsehen) aus Männedorf – sie alle mit einer Gesamtnote von 5.6 im EFZ. 1374 Absolvierende der Wirtschaftsschule KV Zürich erhielten im Hallenstadion vor 4340 Gästen ihr Abschlusszeugnis. (Bild KV Zürich / Flussreif.ch) 9
Mut zur Entscheidung und Engagement für die Gesellschaft Die jungen Kaufleute erhielten ihre Zeugnisse vor vollen Rängen im Zürcher Hallenstadion. Ins- gesamt nahmen 4340 Gäste, darunter Familienangehörige und Freunde, Lehrpersonen sowie Berufs- und Praxisbildnerinnen am Festakt teil. Gratulationen von höchster Stelle überbrachte der Gastreferent, Ständerat Daniel Jositsch. Der Präsident des Kaufmännischen Verbandes rief die jungen Kaufleute dazu auf, mutig zu sein und Entscheidungen zu treffen, auch wenn man vorher nicht immer genau das Ergebnis kennt. Am wichtigsten jedoch sei, dass sie sich dazu entschieden, in der Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen – im Beruf, in der Politik oder bei anderen Engagements. M-Profil (EFZ) Zbinden Janina, Männedorf (5.6) Bregenzer Marcel, Wettswil (5.5) Halabak Sinem, Regensdorf (5.4) Schibli Vanessa, Adliswil (5.4) De Carlo Alessia Carina, Stäfa (5.3) Isler Andrea, Bäretswil (5.3) Leu Marc, Forch (5.3) Meier Andrea, Oberhasli (5.3) Mezzatesta Melina Marie, Stadel b. Niederglatt (5.3) Schilliger Leonie, Hedingen (5.3) Seelig Anastassija, Zug (5.3) Sulzer Mattia, Zollikon (5.3) Weilenmann Damiano, Arni AG (5.3) M-Profil (Berufsmaturität) Brüngger Nina, Effretikon (5.6, EFZ 5.7) Suter Gian-Franco, Würenlos (5.6, EFZ 5.6) Hunziker Marc, Langnau am Albis (5.4, EFZ 5.3) Kägi Cayla, Ebmatingen (5.4) Müller Jennifer, Embrach (5.4, EFZ 5.5) Salb Fadri, Uster (5.4, EFZ 5.3) Biner Nina, Dällikon (5.3) Neubert Ladina, Zürich (5.3, EFZ 5.4) Ziltener Nadine, Lachen SZ, (5.3, EFZ 5.5) Berufsmaturität für Erwachsene Eicher Roman, Uitikon Waldegg (5.4) Schnellmann Valentin, Wangen SZ (5.4) Bérard Julienne, Aesch ZH (5.3) 10
Berufsbildungsschule Winterthur BBW Abschlussfeier 2019 Zum ersten Mal neue Diplome (BM1 flex) Manuel Klaus, Am 5. Juli 2019 nahmen 287 Lernende der Berufsmaturitätsschule Winterthur (BBW) ihr Dip- Delegierter Schulleitung lom entgegen. Zum ersten Mal schlossen unter anderem Laborant/innen ab, die in einem fle- xiblen Ausbildungsmodell eine dreijährige Lehre mit einer vierjährigen BMS verknüpfen (BM1 flex). Bei der Entwicklung solcher Ausbildungsmodelle nimmt die BMS Winterthur schweiz- weit eine Pionierrolle ein. Die Erfolgsquoten im Detail: Lehrbegleitende Klassen Zur Abschlussprü- Erfolgsquote Erfolgsquote Eingetreten fung angetreten Bestanden Eintritte BM-Prüfung 225 144 138 64% 96% Jahreskurse und Repetierende Zur Abschlussprü- Erfolgsquote Erfolgsquote Eingetreten fung angetreten Bestanden Eintritte BM-Prüfung 177 158 149 89% 94% BMS-Feier 2019 mit RR Dr. Silvia Steiner BMS-Leiter Beat Deola gratulierte den Absolvierenden und wies sie darauf hin, dass Bildung unabhängig mache. Am Tag zuvor hätten die US-Amerikaner ihren Unabhängigkeitstag ge- feiert. Der 5. Juli 2019 sei nun hingegen der Unabhängigkeitstag der BMS-Lernenden. Mit Bis zum letzten Platz gefüllt: Die Aula des Anton-Graff-Hauses 11
BMS-Leiter Beat Deola Festrednerin RR Dr. Silvia Steiner der Unabhängigkeit gehe aber auch eine Verantwortung einher, sich mit den Kompetenzen, dem Potential und den Begabungen für die Gesellschaft einzusetzen. Flexibilität brauche es gemäss Deola nicht nur bei den Ausbildungsmodellen, sondern auch in der persönli- chen Entwicklung, wie er gegenüber den Absolvierenden festhielt: «Nutzen Sie die Ihnen mit dem BM-Diplom gebotenen Chancen. Stellen Sie sich den Herausforderungen Ihrer Zeit: Vor der Türe stehen grosse Umwälzungen in der Arbeitswelt. Viele Standardprozes- se werden von Routineprogrammen übernommen werden. Dies öffnet die Türen für neue Entwicklungsfelder. Von ihrer Seite braucht es Flexibilität, Innovation und Kreativität, aber auch Hartnäckigkeit bei der Verfolgung Ihrer Ziele – und vergessen Sie Ihre Herkunft nicht. Bleiben Sie Leistungsträger und -trägerin mit Bodenhaftung – mit Bezug zur Praxis, damit Sie eine erfolgreiche Zukunft haben.» Auch Regierungsrätin Dr. Silvia Steiner bestätigte dies in ihrer Festrede und sprach die guten Chancen an, die man mit der Berufsmaturität auf dem Arbeitsmarkt habe. Die Bildungsdirek- torin hielt in dieser Hinsicht fest: «Der Weg, den Sie und Ihre Vorgängerinnen und Vorgänger in den letzten 25 Jahren eingeschlagen haben, eröffnet Möglichkeiten in nahezu jede Richtung. Sie können wählen, ob Sie direkt in die Berufspraxis einsteigen oder mit dem Maturitätszeug- nis eine Fachhochschule besuchen möchten. Sie haben mit Ihrem Weg eine ausgezeichnete Wahl getroffen. Das zeigt auch ein Blick in die Zahlen. Die Berufsmatura wird immer beliebter: Vor 25 Jahren wurden an Ihre Vorgängerinnen und Vorgänger schweizweit noch 242 Zeug- nisse ausgeteilt. Inzwischen hat sich die Zahl etwa verzehnfacht. Im Kanton Zürich erhalten jährlich rund 2‘400 Personen ein Berufsmaturitätszeugnis.» Preisträger ZHAW-Award School of Engineering mit Dr. Thomas Sauter-Servaes 12
Gleichzeitig betonte die Festrednerin aber auch, dass man dann am besten für die Zukunft gewappnet sei, wenn man sich stetig weiterbilde: «Egal, in welche Richtung Sie gerade schauen, mit Ihrer Ausbildung haben Sie erst einen Teil Ihres Wegs geschafft. Und so möchte ich Ihnen empfehlen: Wenn Sie nach diesem heutigen Fest dieses Schulgebäude verlassen, bleiben Sie nicht stehen. Die Formel vom lebenslangen Lernen ist keine Leerformel, sondern Notwendigkeit. Nutzen Sie die Chance, auf Ihrem Weg weiter voranzugehen, zeigen Sie wei- terhin Einsatz und Fleiss, so wie in den vergangenen Wochen.» Höhepunkt der Feier war die Verleihung von Preisen für die besten BMS-Abschlüsse. Den ZHAW-Award der School of Engineering erhielten Patrick Furrer (Schnitt 5.9), Manuel Wepfer (5.6), Flavio Bachmann (5.4), Yannis Bolliger (5.4), Patrick Koller (Schnitt 5.4), Tim Müller (5.4) und Luca Osta (5.4). Den ZHAW-Award der School of Health erhielten Antonia Keller (Schnitt 5.8), Anna Baumann (5.7), Fabienne Maya Jacomet (5.7), Fiona Bischofberger (5.6) und Nathalie Fröhlich (5.6). Ein grosses Lob an die Lehrerschaft und die Angehörigen richtete schliesslich Absolvent Ismet Bakiji in seiner Rede. In seinem Rückblick auf seine Zeit an der BBW liess er den Schulalltag Revue passieren und hielt fest, dass er sich die BMS für immer ins Herz eintätowiert hätte. Preisträgerinnen ZHAW-Award School of Health mit Prof. Dr. Katharina Fierz, Institutsleiterin Institut Pflege, ZHAW 13
Natur, Landschaft und Lebensmittel Abschlussfeier am Strickhof in Lindau Text und Fotos: «Bleiben Sie lernwillig und begeistert» Öffentlichkeitsarbeit am Strickhof Brigitte Weidmann Am Strickhof haben 42 Lernende die BMS Natur, Landschaft und Lebensmittel erfolgreich ab- solviert. Regierungsrat Martin Neukom betonte an der Maturitätsfeier vom 3. Juli 2019 die Wich- tigkeit der Naturwissenschaften. Vom Bäcker über die Kauffrau bis hin zum Gärtner: Insgesamt 17 verschiedene Berufsrichtungen vereinten die 42 Berufsmaturandinnen und -maturanden, die am 3. Juli 2019 am Strickhof in Lindau ihr BMS-Zeugnis in Empfang nehmen durften. Sie alle verband: Das Interesse an natur- wissenschaftlichen Fächern wie Biologie, Chemie und Physik. Deshalb haben sie am Strickhof die BMS Natur, Landschaft und Lebensmittel absolviert. 17 Personen besuchten die Lehrgänge Vollzeit, 10 berufsbegleitend und 15 lehrbegleitend. «Theorie bildet den Hauptbestandteil der Ausbildung. Wir versuchen aber so oft wie möglich, die Brücke zur Praxis zu schlagen», sagte Corinne Maurer, Leiterin BMS am Strickhof, an der Schlussfeier. Zentrale Themen Regierungsrat Martin Neukom betonte, dass die BMS Natur, Landschaft und Lebensmittel The- men behandle, die zu den zentralsten unserer Zeit gehörten. Früher sei es darum gegangen, mit Technologien die Natur unter Kontrolle zu bringen. Heute gehe es darum, die Natur zu schützen. Er erinnerte an die schrumpfende Biodiversität und den Verlust von Kulturland. Die Rolle der Wissenschaft sei im Zeitalter von «Fake News» wichtiger denn je, erklärte der Baudirektor. Klein sei die BMS am Strickhof, dafür mit ihrem naturwissenschaftlichen Profil umso exklusiver, sagte Strickhof-Direktor Ueli Voegeli. Interdisziplinarität und Vernetzung seien Alleinstellungs- merkmale des Strickhofs. «Bleiben Sie lernwillig und fasziniert von ihrem Beruf, bleiben Sie be- geistert, in allem, was Sie anpacken», sagte Ueli Voegeli zu den Absolventinnen und Absolventen. Ausbildung mit Karrierepotenzial Von der Lehre als Gemüsegärtner über die BMS bis zum Doktor in Biologie: Philippe Fuchs hat vor neun Jahren sein Berufsmaturitäts-Zeugnis am Strickhof erhalten und danach in Deutsch- land studiert und doktoriert. An der Abschlussfeier blickte er als Gastredner auf seinen Werde- gang zurück und machte den frisch gebackenen Berufsmaturandinnen und -maturanden Mut 14
für die nächste berufliche Etappe. «Nehmt Eure Neugierde und Euren Enthusiasmus mit, sie können Euch noch viele Türen öffnen und viel Freude bereiten.» Der Antrieb, über den Tellerrand hinauszuschauen, Eigeninitiative zu ergreifen und sich neuen Herausforderungen zu stellen – das zeichne die BMS-Absolventinnen und -Absolventen aus, betonte Philippe Fuchs. Am Schluss der Feier richteten BMS-Absolventinnen und –Absolventen das Wort an das Pub- likum. Luc Häberli betonte etwa, dass die BMS eine riesige Chance sei – für alle, die neugierig seien, die mehr erfahren und sich weiterentwickeln möchten. Die BMS fungiere als Brücke zwi- schen Theorie und Praxis – einer der grossen Trümpfe der BMS. Die erfolgreichen und glücklichen Berufs- maturandinnen und -maturanden 15
Berufsfachschule Uster, Berufsmaturitätsfeiern 2019 Wirtschaft und Technik Walter Bartlomé, Abteilungs Abteilung Wirtschaft leiter Berufsmaturität Wirtschaft und Technik BM2Go (BM 2 Typ Wirtschaft): BM-2-Abschluss mit nur drei Präsenztagen kom- biniert mit selbständigem, eigenverantwortlichem Lernen Neben unseren erfolgreichen Absolvent*innen in den bewährten Angeboten – BM 1 Typ Wirt- schaft, BM 2 Typ Wirtschaft sowie BM 2 Typ Dienstleistungen – konnten dieses Jahr auch die ersten Absolvent*innen des Blended-Learning-Lehrgangs den Berufsmaturitätsausweis entgegennehmen. Wir freuen uns sehr, dass dieses von der PHZH (Professor Claudio Caduff) wissenschaftlich begleitete Projekt so erfolgreich abgeschlossen werden konnte (Bestehens- quote BM2Go: 100%). Eines der Erfolgsrezepte: die Schulung der involvierten Lehrpersonen im Bereich Blended Learning fand bereits im Schuljahr vor dem eigentlichen Beginn des 2-se- mestrigen Lehrgangs statt. Am 4. Juli 2019 konnten die erfolgreichen Absolvent*innen der BM 2 Wirtschaft und Dienst- leistungen ihr BM-Zeugnis entgegennehmen, am Abend des gleichen Tages fand die Feier für die Kaufleute der drei Profile B, E und M statt. Erstmals wurde der Anlass im Neubau des Bildungszentrums durchgeführt, den wir am 6. Mai 2019 in Betrieb genommen hatten. Den musikalischen Auftakt machten Lovis & Band mit dem Song «This Feeling». Enormer Andrang bei der erstmaligen Durchführung der Feier im Neubau des BZU. Reine Vorfreude: Walter Bartlomé, Abteilungsleiter Berufsmaturität Technik und Wirtschaft, und Uwe Böhm, Abteilungsleiter Berufslehre Wirtschaft. Gastgeber Otto Schlosser begrüsst zur ersten gros- Gastredner Fabio Molina war sichtlich in seinem Tanja Willi, die überzeugende Frontsängerin von sen Feier im Neubau. Element. Lovis & Band. 16
Rundum strahlende Gesichter bei den erfolgreichen Absolvent*innen der BM2Go und ihrem Klassenlehrer Tan Birlesik. Nach der herzlichen Begrüssung durch Rektor Otto Schlosser führten die beiden Abteilungs- leiter Walter Bartlomé (Profil M) und Uwe Böhm (Profile B und E) gewohnt routiniert durch den Festakt. Gastredner Fabio Molina, Nationalrat SP, betonte in seiner Rede wie wichtig es sei, einen gesunden Ausgleich zu finden. Philipp Vontobel, Präsident der Prüfungskommission 361, zeigte sich sehr erfreut über die hohen Bestehensquoten und wünschte den Absolvent*innen auf ihrem weiteren beruflichen und privaten Weg viel Erfolg. Rektor Otto Schlosser übernahm die Verleihung der KV-Awards, die vom kaufmännischen Verband Uster gestiftet wurden. Die prämierten Absolvent*innen konnten ihre Geschenkgut- scheine und ihre Blumensträusse im Wissen entgegennehmen, weit Überdurchschnittliches geleistet zu haben. Wiederum hatten die kurzen Videobeiträge, in denen sich die Klassen vorstellten, einen ho- hen Unterhaltungswert und trugen zur ausgezeichneten Stimmung in der vollen Mehrzweck- halle des Bildungszentrums Uster bei. Der perfekt getimte Anlass und der anschliessende Apéro wurden sehr geschätzt. Abteilung Technik Am 11. Juli 2019 war es auch für die erfolgreichen Absolvent*innen der Berufsmaturität Tech- nik (BM 1 und BM 2) soweit: sie konnten die verdienten Früchte ihrer Anstrengungen ernten, die Abschlusszeugnisse in der Mehrzweckhalle des BZU in Empfang nehmen. Die Begrüssung durch Rektor Otto Schlosser und Walter Bartlomé, Abteilungsleiter Berufs- maturität Wirtschaft und Technik, stimmte die Anwesenden auf einen bestens organisierten Event ein, der wie am Schnürchen ablief. Für die musikalische Umrahmung der Feierlichkei- ten sorgten wie schon in der Vorwoche Lovis & Band mit Cover-Songs und Eigenkomposi- tionen. Gery Colombo fesselte und überzeugte in seiner Gastrede auf äusserst unterhalt- Raymond Schneider und eine Preisträgerin des Prix Reishauer. same Weise. 17
Der Gastredner Dr. Gery Colombo, CEO von Hocoma, zeigte anhand seines eigenen Werde- gangs auf, wie aus einer Idee Realität werden kann, wie Eigeninitiative, Durchhaltevermögen und Teamgeist zum internationalen Erfolg führen können. Stephan Bühlmann (Maturrede BM 1) und Benjamin Bossart (Maturrede BM 2) beleuchteten – jeder auf seine Art – die an der Berufsfachschule Uster verbrachte Zeit. Die Vorstellung der Abschlussklassen und die Vergabe der Preise für die Besten der Bes- ten bildeten einen der Höhepunkte der Veranstaltung. Der Prix Reishauer für die besten Absolvent*innen der BM 1 wurde durch Raymond Schneider, Fachbereichsleiter Berufsbildung der Reishauer AG, übergeben. Hans-Dieter Lang prämierte die Besten BM-2-Absolvent*innen mit dem HSR Award der Hochschule für Technik Rapperswil. Beim Apéro-Buffet bot sich die Gelegenheit, die erreichten Resultate nochmals ausgiebig und detailliert zu besprechen und zu würdigen. Toll, wie die Mitarbeitenden der Verwaltung in der Vorbereitung und an der Veranstaltung zum guten Gelingen beitrugen. Nach der Feier ist vor der Feier: nächster Termin ist der 9. Juli 2020. Vom Dienst ans Rednerpult: Stephan Bühlmann. Nicht die jüngste Absolventin, aber wer weiss…? Im Zentrum des Anlasses: die erfolgreichen Absolvent*innen. 18
Wirtschaftsschule KV Wetzikon (WKVW) Eine Erfolgsquote wie noch nie an der wkvw! 99,3% als Erfolgsquote und aus jedem Profil mindestens eine Person «im Rang». Kein Wun- der, dass an der Abschlussfeier der Wirtschaftsschule KV Wetzikon Lob, Stolz und Zufrieden- heit dominierte. Wie immer war die Abschlussfeier der wkvw ein gesellschaftliches Gross-Event fürs obere Zürcher Oberland. Mehrere Hundert gut gelaunte Menschen warteten am 3. Juli 2019, in den zur Festhalle umfunktionierten Sportstätten der Berufsschulen, auf die finale Bewertung der Ausbildung. Der Rektor, Dr. Jürg Haefelin, verzichtete für einmal auf ein symbolisches Zeichen zur Eröff- nung seiner Rede und liess dafür sichtlich stolz die Wortbombe platzen. Eine Bestehensquote von 99,3% habe er in seiner ganzen Amtszeit noch nie verkünden dürfen und auch dass 7,6% der Abschliessenden im Rang klassiert seien, meinte er, zeuge von einem ausserordentlichen Jahrgang. Die vier Berufsmaturandinnen im Rang umrahmt von Rektor Dr. Jürg Haefelin, Philipp Vontobel, Präsidentenkonferenz: Jörg Kündig, Schulrat und Philipp Vontobel, Präsident Trägerverein, Prorektor Markus Hengartner Trägerverein Die Abschlussfeier ist ein gesellschaftliches Gross-Ereignis im oberen Oberland Musikalische Umrahmung mit Summer Rain und BM 2 – Absolventin Priscilla Zürcher als Lead-Sängerin 19
Als politisches Schwergewicht weitete der Schulratspräsident, Jörg Kündig, den Blick aufs Ganze. «Lernen ist wie rudern gegen den Strom» war der erste Schwerpunkt seiner Rede, der für die stete Weiterbildung warb. Ein Hoch auf das duale Bildungssystem folgte, verbun- den mit dem Wunsch, dass gymnasiale und Berufsbildung nicht gegen einander ausgespielt werden sollten. Zum Dritten erging ein herzlicher Dank an die Lehrbetriebe, die den jungen Menschen mit beträchtlichem Aufwand den erfolgreichen Start ins Berufsleben ermöglichen. «Summer Rain» tröpfelte und stürmte vor und nach den Reden in die Ohren der Festgesell- schaft. «Where do we go?» oder «I want to break free» hiessen sinnigerweise Titel, die die einheimische Musikband performte. Sonderapplaus erntete dafür die Lead-Sängerin, Priscilla Zürcher, die erfolgreich die BM 2 abgeschlossen hatte. Insgesamt 11 Absolventinnen und Absolventen hatten die Ausbildung mit einem Schnitt von 5.3 oder mehr - und damit «im Rang» - abgeschlossen. Darunter waren vier Berufsmaturan- dinnen, die von Prorektor Markus Hengartner, unter tosendem Applaus des Publikums, das Zeugnis auf der Bühne überreicht bekamen. Die Schlussrede hielt Philipp Vontobel, Präsident des Trägervereins und der Prüfungskommis- sion. Aus eigener Erfahrung fasste er in seiner launigen Rede die Lehre unter den Stichworten «lernen, kämpfen, feiern» zusammen und gab den Erfolgreichen drei Merkpunkte mit auf den Weg: Steht zu eurer eigenen Persönlichkeit! Bleibt offen und neugierig! Geniesst das Leben! Mit Letzterem konnte sogleich begonnen werden, denn der Apéro wartete. 20
Wirtschaftsschule KV Winterthur (WSKVW) Mut zur Improvisation Anna Robinig Am 3. Juli feierten die Absolventinnen und Absolventen der Wirtschaftsschule KV Winterthur Lehrperson WSKVW (WSKVW) im Theater Winterthur ihren Abschluss. «Wir brauchen ein Gefühl», fordert die Moderatorin das Publikum auf. Auf der Bühne wird Improvisationstheater gespielt, da darf das Publikum nicht nur zuschauen, sondern auch mit- bestimmen. Ein Gefühl also: «Prüfungsangst», ruft jemand, «Stress, Erleichterung», rufen an- dere. «Ihr seid ja noch ganz in der Stimmung der Abschlussprüfungen», stellt die Moderatorin fest. Und: «Wir sind Fans von euch, weil ihr so gut abgeschlossen habt.» Das haben sie, die Absolventinnen und Absolventen der Wirtschaftsschule KV Winterthur: 162 Lernende haben das EFZ in den Profilen B und E erhalten, 53 Lernende im Profil M. 155 junge Erwachsene haben das Berufsmaturitätszeugnis erhalten. Die Erfolgsquoten liegen deutlich über 90%, im Profil B waren es dieses Jahr sogar 100%. Das kann sich sehen lassen. Aus- serdem gab es insgesamt 17 Auszeichnungen für Bestnoten (Durchschnitt 5.2 oder höher) sowie noch einmal 17 Auszeichnungen für hervorragende selbständige Arbeiten (SA) oder interdisziplinäre Projektarbeiten (IDPA). Rektor Christian Beck-Müller und Daniela Näf Bürgi, Prorektorin der WSKVW, sind stolz. Die erworbenen Zeugnisse belegen nicht nur das Wissen und die Kompetenzen, die sich die Absolventinnen und Absolventen angeeignet haben, sondern sind auch Türöffner für die Be- rufswelt und das Feld der schier unbegrenzten Weiterbildungsmöglichkeiten. 21
Um erfolgreich zu sein braucht es neben Wissen und Kompetenzen aber auch den Mut zur Improvisation, hält Daniela Näf Bürgi fest. Ihr Improvisationstalent hätten die Absolventinnen und Absolventen sicherlich manchmal bei den Prüfungen gebraucht. Aber, stellt Christian Beck-Müller fest, Improvisation gelingt nur, wenn sie auf gesammeltes Wissen, auf Erfahrung und auf Übung zurückgreifen kann, und wenn man die Fähigkeit hat, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren. Wie geht es nach dem Abschluss weiter? Auch Festrednerin Chantal Galladé spricht von Mut. Sie bittet die jungen Erwachsenen um den Mut, sich gesellschaftlich zu engagieren, und ermuntert sie, stets ihren eigenen Weg zu gehen. Die Durchlässigkeit des Bildungssystems erlaube es, neue Wege einzuschlagen, und es sei wichtig, immer wieder Neues auszuprobie- ren, sei dies auf Reisen, im Beruf oder mit Weiterbildungen. Neues hat dieses Jahr also die Theatergruppe der WSKVW unter der Leitung von Sara Dorigo ausprobiert: Dreimal stellt sich die Gruppe auf der Bühne den Inputs aus dem Publikum und verwandelt diese in Szenen zwischen Realität, Piratenschiff oder Märchenwald. Am Schluss greift sie sogar noch auf, was vorher auf der Bühne passiert ist. Der Pianist André Desponds unterstützt gekonnt nicht nur die Theatergruppe, sondern beglei- tet auch die Reden, Ehrungen und Pausen mit Musikstücken und musikalischen Kommenta- ren und entlässt die Absolventinnen und Absolventen mit einem akrobatisch-musikalischen Schlusskunststück in einen wohl verdienten Apéro. 22
Kantonsschule Büelrain Berufsmaturitätsfeier HMS und IMS Gutes Wetter – gute Stimmung – gute Leistungen Martin Bietenhader, Rektor Manchmal stimmt im Leben (fast) alles zusammen; so ein Tag war der 5. Juli 2019, als die Kantonsschule Büelrain Winterthur Kantonsschule Büelrain Winterthur ihre Berufsmaturanden und –maturandinnen der Handels- und Informatikmittelschule verabschieden durfte. Bei schönstem Sommerwetter fanden sich die erfolgreichen Schulabgänger, zusammen mit Freunden, Eltern und den (ehemaligen) Lehr- personen voller Vorfreude zur Feier ein. Und sie wurden nicht enttäuscht. Der schuleigene Bandworkshop stimmte die Besucher mit musikalischen Leckerbissen von Sting ein. Die lau- nigen Interviews der Abteilungsleiter HMS, Hansjörg Gehrig, und Erwin Eugster (IMS), wurden mit Lachern und Applaus quittiert, als die frischgebackenen Berufsmaturanden von diversen Anekdoten aus dem Praxisjahr erzählten. Von den insgesamt 49 Kandidatinnen und Kandida- ten bestanden deren 47. Die Jahrgangsbesten waren: Frau Carry Tang, Glattbrugg (HMS) mit dem Gesamtdurchschnitt von 5,5 und in der IMS Herr Fabian Ulrich, Rikon, mit 5,4. Die Klasse 4aH der KS Büelrain Winterthur mit Klassenlehrer Matthias Oeschger (links, stehend) 23
Bericht über die Berufsmaturitätsprüfungen 2019 Die Berufsmaturitätsprüfungen 2019 wurden durch die Mitglieder der Kommission gemäss gegenseitiger Absprache in der Frühjahrssitzung besucht und begutachtet. Insgesamt erleb- ten die Kommissionsmitglieder 69 mündliche Berufsmaturitätsprüfungen und sahen somit 69 verschiedene Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden im Einsatz. Die Kommission ist sich bewusst, dass ihre Aufsichtstätigkeit ihr nur einen beschränkten Einblick erlaubt und dass somit die dabei gemachten Beobachtungen lediglich für diese Stichproben Gültigkeit haben und keinesfalls von genereller repräsentativer Natur sind. Abhängig von der zur Verfügung stehenden Zeit nehmen die Kommissionsmitglieder Einblick in die schriftlichen Prüfungen und können somit Beobachtungen zur Art der Korrekturen und zum Vorgehen bei ungenügenden Prüfungen festhalten. Anlässlich der mündlichen Prüfungen ergeben sich zahlreiche Gespräche und Möglichkeiten zum Austausch mit Examinatorinnen und Examinatoren, mit Expertinnen und Experten sowie mit den verschiedenen Personen, die für die Durchführung der Prüfungen verantwortlich zeichnen: Prüfungsleitungen, Prüfungsauf- sichtspersonen, Prüfungssekretariate. Die Summe dieser Eindrücke rundet das Bild über die Berufsmaturitätsprüfungen und die dabei herrschende Atmosphäre in einer Schule ab. Nach Möglichkeit – und diese sind in Anbetracht der prall gefüllten Agenden der Kommissionsmit- glieder beschränkt – werden auch Notenkonvente und Abschlussfeiern besucht. Die Rückmeldungen zu den erlebten Prüfungen werden anlässlich der Herbstsitzung KBMK besprochen und gewürdigt. Es ist ausserordentlich erfreulich, dass die KBMK auch 2019 konstatieren kann, dass die Berufsmaturitätsprüfungen praktisch ausschliesslich ordnungs- gemäss und in ruhiger, angenehmer Atmosphäre abliefen. Die untenstehende Tabelle gibt darüber Auskunft, welche Berufsmaturitätsprüfung an welchem Datum, in welchem Fach, durch welches Kommissionsmitglied und in welcher Schule inspiziert wurde. In den nüchter- nen Zahlen fehlt selbstverständlich der Kontext von sommerlich warmen Unterrichtsräumen, von ruhigen und wohlwollenden Prüfenden sowie von engagierten aber teilweise auch sehr nervösen Lernenden. Die Besuchsstatisik ergibt ein ähnliches Bild wie in den Vorjahren. Deutschprüfungen sind mit 30 Besuchen am häufigsten beobachtet worden. Englisch folgt mit insgesamt 20 Prüfungsbesuchen auf Rang 2 und das dritte Sprachfach, Französisch, mit insgesamt 15 Besuchen auf Rang 3. Im letzten Rang folgt das einzige nichtsprachliche Fach, Sozialwissenschaften, mit insgesamt 3 be- suchten Prüfungen. Gemäss Rahmenlehrplan für die Berufsmaturität wird das Fach Gestaltung, Kunst, Kultur ebenfalls mündlich geprüft: allerdings fand in diesem Fach in der Prüfungssession 2019 kein Besuch statt. Schriftliche Prüfungen wurden an zwei Schulen begutachtet. Prüfungsorganisation Die Kommissionsmitglieder konnten sich einmal mehr vergewissern, dass die Prüfungsorga- nisation professionell erfolgte und dass somit die Prüfungen zu fairen Bedingungen für die Lernenden durchgeführt werden konnten. Die Prüfungspläne erwiesen sich als übersichtlich gestaltet und gestatteten es, sich in den verschiedenen Schulhäusern rasch zurechtzufinden. Hervorzuheben ist dabei sicher die von aussen wenig sichtbare Arbeit im Hintergrund und darum möchte die Kommission an dieser Stelle die Arbeit der Prüfungsekretariate besonders loben. Beobachtungen anlässlich der Prüfungssession 2019 Die Kommissionsmitglieder nehmen zu jedem Prüfungsbesuch ein Formular mit, auf welchem sie im Verlauf ihrer Visite ihre Beobachtungen zur Organisation der Prüfungen (siehe oben), zur allfälligen Durchsicht von schritlichen Prüfungen und zu den mündlichen Prüfungen festhal- ten. Zu jedem dieser Punkte existiert eine Anzahl von Kriterien, die auf einer Skala von «trifft zu» über «trifft eher zu», «triff eher nicht zu» bis zu «trifft nicht zu» bewertet werden. Zusätzlich gibt es auf dem Formular Raum für individuelle Kommentare. Diese erlauben es, neben der generellen Rückmeldung zu den verschiedenen Kriterien, einzelne Aspekte besonders hervor- zuheben. Die folgenden Beobachtungen sind eine Zusammenfassung der von den Kommissi- onsmitgliedern in diesen Rubriken gesammelten Punkte. 24
Schule Datum des Fächer Mitglied KBMK Besuchs AKAD Oerlikon März 2019 Deutsch (Einsicht in schriftliche Prüfungen) Axel Buse Berufsbildungsschule Winterthur BBW 5. Juni 2019 Deutsch mündlich (drei Prüfungen) Axel Buse Berufsmaturitätsschule Zürich BMZ 26. Juni 2019 Englisch mündlich (drei Prüfungen) Michael Prusse Sozialwissenschaften mündlich (drei Prüfungen) Berufsschule Bülach 13. Juni 2019 Deutsch mündlich (zwei Prüfungen) Hans Stadelmann Berufsschule für Lernende mit Hör- und 2019 Nicht besucht KBMK-Mitglied Kommunikationsbehinderung Zürich verhindert Berufsfachschule Uster 2019 Nicht besucht KBMK-Mitglied verhindert Bildungszentrum Zürichsee BZZ 13. Juni 2019 Deutsch mündlich (zwei Prüfungen) Michael Prusse Französisch mündlich (zwei Prüfungen) HMS/IMS Kantonsschule Hottingen 21. Juni 2019 Englisch mündlich (sechs Prüfungen) Stefan Schuppisser HMS/IMS Kantonsschule Büelrain 19. Juni 2019 Deutsch mündlich (sechs Prüfungen) Stefan Schuppisser Englisch mündlich (sechs Prüfungen) HMS Kantonsschule Enge Zürich 18. Juni 2019 Deutsch mündlich (drei Prüfungen) Axel Buse HSO Oerlikon 4. Juni 2019 Deutsch mündlich (vier Prüfungen) Thomas Limacher Institut Minerva Zürich 13. Juni 2019 Deutsch mündlich (drei Prüfungen) Stephan Meyer Juventus Schulen Zürich 14. Juni 2019 Englisch mündlich (drei Prüfungen) Stephan Meyer KV Zürich 14. Juni 2019 Deutsch mündlich (zwei Prüfungen) Hans Stadelmann Englisch mündlich (zwei Prüfungen) N-BMS Strickhof 25. Juni 2019 Französisch mündlich (sechs Prüfungen) Sébastien Papst Wirtschaftsschule KV Wetzikon 14. Juni 2019 Französisch mündlich (vier Prüfungen) Beat Deola Wirtschaftsschule KV Winterthur 11. Juni 2019 Französisch mündlich (drei Prüfungen) Beat Deola Ein Kommissionsmitglied berichtet positiv über die gute Zusammenarbeit der beiden prüfen- den Lehrpersonen; er lobt die sorgfältige Vorbereitung der Lehrpersonen mittels eines trans- parenten Fragekatalogs, der den Schülerinnen und Schülern während der Textvorbereitung abgegeben wird. In einer anderen Berufsmaturitätsschule wurde die professionelle Prüfungs- durchführung hervorgestrichen, die auf einer intensiven und sorgfältigen Vorbereitung durch die Examinatorin beruhe. Die Möglichkeit, vorbereitete Notizen mitzunehmen, entlastet die Geprüften und gibt ihnen Sicherheit für den ersten Prüfungsteil. In einer weiteren Schule wur- de zustimmend festgestellt, dass sich der Examinator und die Expertin viel Zeit für die Bewer- tung der erbrachten Leistungen nahmen. Eine weitere Rückmeldung vermerkt bei der Einsichtnahme in die schriftlichen Prüfungen, dass der Eindruck einer sehr professionellen Prüfung vorherrscht. Gleichzeitig wünscht sich dieser Besucher aber bei ungenügenden Prüfungen vertiefte Kommentare, um die Bewer- tung besser nachvollziehen zu können und um, im Falle eines Rekurses, gut dokumentiert zu sein. Bei einer weiteren Visite wurde die Zweitkorrektur der schriftlichen Prüfungen in einem gemeinsamen Schulzimmer herausgestrichen: dies ermögliche es den Korrigierenden, sich untereinander abzustimmen, damit Lösungen im Graubereich mit einem einheitlichen Mas- stab beurteilt würden. 25
Die zentrale Vorbereitung der mündlichen Prüfungen an einer Berufsmaturitätsschule wird als vorbildlich geschildert; daraus resultiere eine ruhige Prüfungsatmosphäre. Ebenfalls positiv vermerkt wird der Einbezug neu eingestellter Lehrerinnen und Lehrer in die Korrektur der schriftichen Abschlussprüfungen; mit dieser Massnahme wissen sie erstens, was ihre Schü- lerinnen und Schüler am Ende des Berufsmaturitätsunterrichts können sollten, und zweitens, sind sie in den schriftlichen Teil der Prüfungen bereits eingearbeitet. Bei einem weiteren Besuch wurden die thematischen Bezüge zwischen den einzelnen Tei- len der mündlichen Prüfung positiv gewürdigt; die angenehme, wohlwollende Atmosphäre führte dazu, dass Schülerinnen und Schüler eigenständig Auskunft geben konnten. Mehrere Besucher stellten erfreut fest, dass die Prüfenden ein kriteriengestütztes Beurteilungsraster einsetzten. Der Einsatz eines derartigen einfachen Rasters ermögliche eine gut dokumentierte und nachvollziehbare Notengebung. Das gleiche gilt auch für einen anderen Besucher, der sich folgendermassen äussert: Die Bewertung der mündlichen Abschlussprüfungen basiert auf einem an Kriterien orientierten Beurteilungsblatt, das jeweils in der ganzen Fachschaft einheitlich ist. Zum Schluss noch eine positive Feststellung, die von mehreren Mitgliedern der KBMK zu- rückgemeldet wurde: Sie beobachteten gleichwertige Prüfungsanforderungen und -abläufe für alle Kandidatinnen und Kandidaten, die sie während ihres Besuchs in der Prüfungssitua- tion erleben durften. In der grossen Anzahl von Prüfungen ergibt sich selbstverständlich auch die eine oder andere kritische Rückmeldung. Eine Beobachtung bezog sich darauf, dass ein erfahrener Examinator und ein erfahrener Experte die Prüfung zwar tadellos durchführten, dass sie aber kein Krite- rienraster verwendeten. Der Mangel eines solchen wird auch von einem weiteren Besucher festgehalten: er stellte fest, dass die Gewichtung der einzelnen Aspekte (Sprache und Inhalt) unklar für den Beobachter blieb und auch nach mehreren Prüfungen nicht transparent wurde. Ein weiterer Eindruck aus einer anderen Schule bezog sich ebenfalls auf Prüfungen ohne Kri- terienraster: die Benotung sei zwar fair (nach Einschätzung des Besuchers), aber für Aussent- stehende nicht nachvollziehbar. In einer weiteren Schule wurde zwar ein Raster eingesetzt, doch führten Examinatorin und Expertin zunächst ein Beurteilungsgespräch, bei dem sie sich gegenseitig beeinflussten, und füllten im Nachgang das Raster gemeinsam aus, indem sie es an die beschlossene Note anpassten. Die Vertretung der KBMK hat dieses Vorgehen in ihrem Bericht als nicht professionell moniert. Den Prüfungsablauf von 3x15 Minuten und im Anschluss 15 Minuten Zeit zur Bewertung der drei Prüfungen erachtet ein Besucher als kritisch und fragt sich, ob es nicht sinnvoller wäre, nach jedem Kandidaten bzw. jeder Kandidatin 5 Minuten einzusetzen und die Prüflinge direkt und unmittelbar nach der Erbringung der Prüfungsleistung zu bewerten. Bei einer Prüfungsvisite beobachtete das Kommissionsmitglied, dass schulinterne Expertin- nen und Experten eingesetzt wurden. Zwar verliefen die Prüfungen aus Sicht des Besuchers einfwandfrei und professionell ab. In einem allfälligen Einspracheverfahren könnte sich diese Konstellation jedoch als problematisch erweisen. Ein Beobachter stellte schliesslich fest, dass der Examinator sowohl mit der Organisation von Prüfungsunterlagen für die einzelnen Kandidatinnen wie auch bei der Prüfung selbst stark eingespannt war. Der Besucher fragte sich, ob der Experte in solchen Konstellationen als Unterstützung eingesetzt werden könnte. Best Practice Die Praxis, an dieser Stelle immer wieder Beispiele vorzulegen, die darlegen sollen, wie Prü- fungen idealerweise gestaltet werden können, droht in ein repetitives Muster zu verfallen, insbesondere wenn interessierte Leserinnen und Leser diesen Bericht über mehrere Jahre verfolgen. Zudem kann nach mehreren Jahren an Erfahrung durch Besuche bei Berufsmatu- ritätsprüfungen hier festgehalten werden, dass alle Beteiligten sich mit hoher Professionalität und nach bestem Wissen und Gewissen auf die Prüfungen vorbereiten. Selbstverständlich passieren Fehler und es entstehen Situationen, in denen nicht alles rund läuft. Grundsätzlich gilt es jedoch festzuhalten, dass die Kommission dieses Jahr bewusst auf eine Rückmeldung zu Best Practice verzichtet und stattdessen den Prüfenden, den Expertinnen und Experten, den Prüfungsleitenden und den Prüfungsekretariaten hier ein Kränzchen winden möchte, und zwar dafür, dass sie sich jedes Jahr mit hoher Professionalität und ebensolchem Einsatz der Berufsmaturitätsprüfungen annehmen. 26
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