Besoldung nachbessern! - Gespräch mit dem Innensenator: Das Magazin für den öffentlichen Dienst - dbb berlin
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Das Magazin für den öffentlichen Dienst Juni 2014 magazin Gespräch mit dem Innensenator: Besoldung nachbessern!
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hauptstadtmagazin Foto: Friedhelm Windmüller Liebe Leserinnen, liebe Leser, das Dauerthema Besoldung stand im ver In einem Schreiben an Justizsenator Tho gangenen Monat einmal mehr im Mittel mas Heilmann hat der BSBD Berlin unter punkt unserer gewerkschaftlichen Arbeit. Hinweis auf die personellen Probleme im Der dbb berlin hat dem Innensenator in Strafvollzug unterdessen seine konstruktive einer ausführlichen Stellungnahme zum Mitarbeit bei der Suche nach Lösungsmög Anpassungsgesetz 2014/2015 mit harten lichkeiten angeboten, die einen modernen Zahlen und Fakten ins Stammbuch ge Justizvollzug auch über das Jahr 2020 hin schrieben, dass mit den vorgesehenen aus sicherstellen. Zur jetzigen Situation Prozentsätzen kein Besoldungsrückstand heißt es wörtlich in dem Schreiben: „Täglich aufzuholen ist. Auch beim turnusmäßigen sind dutzende Dienstposten nicht besetzt, Grundsatzgespräch mit dem Innensenator Vertretungsregelungen greifen nicht mehr zählten Nachbesserungen bei der Besol und Ersatzpersonal ist nicht vorhanden. Das dung zu den Kernforderungen, die der dbb betrifft nicht nur den allgemeinen Vollzugs berlin im Übrigen auch künftig lautstark dienst, sondern auch die Verwaltung, den auf das Tapet bringen wird, bis die Verant Werkdienst usw.“ wortlichen endlich Einsicht zeigen und die Apropos Strafvollzug – der BSBD Berlin hat Schäden ihrer verfehlten Besoldungspolitik eine neue Führungsspitze gewählt, der un erkennen. sere besten Glück- und Erfolgswünsche für Einsicht gezeigt hat zumindest schon ein ihre künftige Arbeit gelten. Auch über For mal die Berliner SPD, und zwar in Sachen derungen, Aktivitäten und Anliegen unserer Personalabbau: Bei ihrem Parteitag im Mai anderen Fachgewerkschaften informieren vollzog sie jedenfalls einen Sinneswandel wir natürlich in Wort und Bild. und verabschiedete sich endlich von der viel Unser Titelfoto zeigt schließlich das alte zu geringen Zielzahl von 100.000 Beschäf Stadthaus in Berlin-Mitte, das auch Sitz der tigten im Berliner öffentlichen Dienst. Als Senatsverwaltung für Inneres und Sport ist. habe es noch eines weiteren Beweises für die schon jetzt unerträgliche Personalsitua Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen tion im Landesdienst bedurft, die auch in Ihr diesem Heft in dem Beitrag „Staatsdiener am Limit“ aufgegriffen wird, hat kurz da rauf ein spektakulärer Ausbruch aus der JVA Moabit unterstrichen, wie es um die 3 personelle Ausstattung im gesamten Frank Becker Berliner Strafvollzug bestellt ist. Landesvorsitzender dbb berlin Juni 2014
hauptstadtmagazin Gesetzentwurf lässt „Besoldungslücke“ weiter anwachsen dbb berlin: Nachbesserungen unerlässlich! Die im Gesetzentwurf zur Anpassung der Besoldung und Versorgung für das Land Berlin 2014/2015 vorgesehene Erhöhung der Bezüge kann zwar zu einer geringfügigen realen Einkommensverbesserung führen, ist jedoch keinesfalls ausreichend, um die langjähri- gen, massiven realen Einkommensverluste der Berliner Beamten und Versorgungsemp- fänger auch nur annähernd auszugleichen. Das hat der dbb beamtenbund und tarifunion berlin (dbb berlin) in einer Stellungnahme gegenüber dem Innensenator kritisiert. Nach- besserungen seien daher – auch um den öffentlichen Dienst des Landes Berlin im immer härteren Nachwuchswettbewerb konkurrenzfähig zu gestalten – unerlässlich. Mit den beabsichtigten Besoldungserhöhungen ab und zwar um die durchschnittliche Besoldungser 1. August 2014 und 1. August 2015 um jeweils 2,5 Pro höhung von 2,45 Prozent in den Ländern. Für das zent (2,7 Prozent abzüglich der Minderung durch die Jahr 2014 schließlich sehen die Landesanpassungs Zuführung zur Versorgungsrücklage), wird nach Fest gesetze eine durchschnittlich 2,95-prozentige Stei stellung des dbb berlin die bereits eingetretene dau gerung vor. erhafte Abkopplung des Landes vom Besoldungs niveau des Bundes und der übrigen Bundesländer Dauerhafte Abkopplung verhindern! sogar noch anwachsen. Gegenwärtig beziffert der Senat selbst die Besoldungslücke bereits auf durch Vor diesem Hintergrund ist nicht nachvollziehbar, schnittlich sieben Prozent. so der dbb berlin in seiner Stellungnahme zum vorlie genden Gesetzentwurf, wie mit Besoldungsanpas Besoldungspolitische Versäumnisse sungen von 2,5 Prozent die bestehende Besoldungs seit 2006 lücke geschlossen oder auch nur verringert werden kann. Konkret sehen die besoldungspolitischen Versäum nisse des Senats, wie der dbb berlin in seiner Stel Tatsache ist vielmehr, wie auch vier Beispielrechnun lungnahme auflistet, folgendermaßen aus: gen des dbb (siehe Kasten) schwarz auf weiß nach weisen, dass die monatlichen Besoldungsdifferenzen >>In den Jahren 2005 bis 2009 machte das Land von noch weiter ansteigen werden. seiner Besoldungskompetenz lediglich durch lang jährige lineare Nullrunden bzw. Einmalzahlungen Um eine dauerhafte Abkoppelung der Besoldung des in Höhe von 300 Euro Gebrauch. Landes Berlin zu vermeiden und den bereits jetzt stattfindenden Abwanderungsbewegungen wir >>Auch im Jahr 2010 wurde nicht durch entsprechend kungsvoll zu begegnen, fordert der dbb berlin des höhere Anpassungen wieder zum sogenannten Be halb unverzüglich folgende Nachbesserungen: soldungsdurchschnitt aufgeschlossen. Stattdessen vergrößerte sich der Abstand erneut durch eine An >>Die beabsichtigte Erhöhung muss – am besten passung von nur jeweils 1,5 Prozent ab 1. August rückwirkend, spätestens aber mit den jetzigen 2010, 2,0 Prozent zum 1. August 2011 und 2012. Schritten ab dem Jahr 2015 – mindestens auf jähr- Demgegenüber gewährten alle anderen Länder lich drei beziehungsweise 3,5 Prozent angehoben 2009/2010 Erhöhungen ab 1. März 2009 in Höhe werden, damit sich die Besoldungsdifferenzen ver- von 3,0 Prozent (Hessen ab 1. April 2009) zuzüglich kleinern. eines Sockels von 20 Euro beziehungsweise 40 Euro, ab 1. März 2010 in Höhe von 1,2 Prozent, von 1,5 Pro >>Im Gesetz ist festzuschreiben, dass spätestens bis zent im Laufe des Jahres 2011 beziehungsweise 2017 eine vollständige Anpassung des Besoldungs- 1,9 Prozent zuzüglich eines Sockels von 17 Euro. niveaus an das des Bundes und der übrigen Länder Verstärkt wurden die bereits bestehenden Besol vorgenommen wird. dungsverluste noch durch die in unterschiedlicher Höhe gewährten Sonderzahlungen. >>Die Anwärterbezüge, die jungen Menschen keinen 4 Anreiz mehr bieten, sich für eine Beamtenlauf- >>Die sich seit 2006 kontinuierlich vergrößernde Be bahn zu entscheiden, müssen dringend nachge- soldungslücke wuchs auch im Jahr 2013 weiter an, bessert werden. Juni 2014
hauptstadtmagazin Nur so habe Berlin im Wettbewerb – auch mit den Sonderopfer gegeben, vor allem aber würde ihnen anderen Ländern und dem Bund – um qualifizierten damit endlich die gleiche Wertschätzung und finan- Nachwuchs überhaupt eine Chance. Aber auch den zielle Anerkennung für den von ihnen erbrachten vorhandenen Beamtinnen und Beamten würde eine Dienst wie in den anderen Bundesländern zuteil Perspektive für den Abbau der von ihnen erbrachten werden. Besoldungsrückstand in Euro und Prozent An den monatlichen Grundgehaltsbeträgen einer/es ledigen Beamtin/en ohne Kinder im Jahr 2014 lässt sich der Besoldungsrückstand überdeutlich ablesen. Anhand dieser Beträge, die zudem die Sonderzah- lung im Land Berlin und Bayern noch nicht berücksichtigt, wird deutlich, dass sich die Differenzen im Län- dervergleich (hier Bayern, Brandenburg und Hamburg) nicht nur auf sieben Prozent, sondern im Gegenteil auf mindestens vier Prozent und bis zu über 15 Prozent belaufen. Besoldungsunterschied Berlin zu Bayern in Euro Besoldungsunterschied Berlin zu Bayern in Prozent 5 Juni 2014
hauptstadtmagazin Grundsatzgespräch mit Innensenator Henkel dbb berlin kritisiert Besoldungspolitik Der Vorsitzende des dbb berlin, Frank Becker, hat in dem turnusmäßigen Grundsatzge- spräch mit Innensenator Frank Henkel am 15. Mai 2014 die Besoldungspolitik des Berliner Senats scharf kritisiert und Nachbesserungen bei der vorgesehenen Besoldungsanpas- sung gefordert. Außerdem verlangte Becker die Wiedereinführung der Anwärtersonder- zuschläge und der Jubiläumszuwendung sowie eine offensive Praxis bei der Gewährung von Leistungsprämien und -zulagen. Unter Verweis auf die Stellungnahme des dbb berlin berlin hat bei dem Gespräch auf eine unverzügliche zum Gesetzentwurf zur Anpassung der Besoldung Bearbeitung und Umsetzung gedrängt. und Versorgung für das Land Berlin 2014/2015 stell te Becker klar, dass die vorgesehene Bezügeerhö Senator Frank Henkel wies im Zusammenhang mit hung allenfalls zu einer geringfügigen Einkommens den Aktivitäten des Senats zur Personalgewinnung verbesserung führen kann, jedoch keinesfalls die und Personalbindung auf die Verlinkung der dbb langjährigen, massiven realen Einkommensverluste Webseite „Die Unverzichtbaren“ mit dem Karriere der Berliner Beamten und Versorgungsempfänger portal des Landes Berlin hin, die auf Wunsch des auch nur annähernd ausgleicht. Nachbesserungen dbb berlin erfolgt sei. – auch um den öffentlichen Dienst des Landes Berlin im immer härteren Nachwuchswettbewerb konkur Unter dem Claim „Die Unverzichtbaren“ machen in renzfähig zu gestalten – seien unerlässlich. (Auszüge den kommenden fünf Jahren an rund 9.000 Schulen aus der Stellungnahme finden Sie auf Seite 4 in die Plakate und Postkarten Werbung für eine Karriere im ser Ausgabe.) öffentlichen Sektor und weisen auf das Internetpor tal zur Kampagne hin, das Informationen zu mehr als Anwärtersonderzuschläge wieder 100 Berufsprofilen und einen interaktiven Berufsfin einführen! der bietet. Um die Wettbewerbsfähigkeit des Berliner Landes Darüber hinaus wird die Senatsverwaltung für Inne dienstes bei der Nachwuchsgewinnung wiederher res und Sport 15.000 Euro für Öffentlichkeitsarbeit zustellen, forderte der dbb Landesvorsitzende die zur Personalgewinnung bereitstellen. Wiedereinführung der Anwärtersonderzuschläge, insbesondere für den allgemeinen Vollzugsdienst. Restriktiver Umgang mit Die Anwärtersonderzuschläge dienten dazu, erinner Leistungsprämien und -zulagen te Becker, dass auch die Ausbildung für die Anwär terinnen und Anwärter einigermaßen finanziell Im weiteren Verlauf des Gesprächs kritisierte der dbb attraktiv war. „Schließlich sollen etwa im Justizvoll berlin, dass die wenigsten Dienststellen des Landes zugsdienst Menschen gefunden werden, die bereits Berlin Leistungsprämien und -zulagen an ihre Beam über eine abgeschlossene Ausbildung verfügen. tinnen und Beamten auszahlen, und zwar insbeson Diese Kolleginnen und Kollegen haben in der Regel dere unter folgenden Vorwänden: bereits Familien zu ernähren, was mit ca. 850 Euro Anwärtergehalt wohl kaum möglich ist“, so Becker >>„Die Zahlung von Leistungsprämien oder -zulagen wörtlich. Eine Anpassung der Justizvollzugszulage würde zu sozialem Unfrieden in den Dienststellen an die von Polizei und Feuerwehr sei ebenfalls unum führen“, gänglich. >>„Leistungsprämien wurden mangels zusätzlich zur Die Senatsverwaltung für Inneres sieht diese Forde Verfügung gestellter Haushaltsmittel nicht rung kritisch und verwies auf die anstehende Erar gezahlt“ oder gar beitung eines einheitlichen Landesbesoldungsgeset zes, bei der auch eine weitere Prüfung der Zulagen >>„Es hat keinen Anlass für die Gewährung einer vorgesehen ist. Der dbb berlin wird hierzu ein ent Leistungsprämie gegeben.“ sprechendes Forderungspapier erarbeiten und dann 6 in das Gesetzgebungsverfahren mit einbringen. (Auszüge aus dem Bericht der Senatsverwaltung Einen Zeitplan für die Erstellung des Landesbesol für Inneres und Sport an den Unterausschuss „Produkthaus dungsgesetzes gibt es allerdings noch nicht. Der dbb halt und Personalwirtschaft“ des Hauptausschusses.) Juni 2014
hauptstadtmagazin Foto: Sebastian Trautmann Teilnehmer am Grundsatzgespräch waren die stellvertretenden Vorsitzenden des dbb berlin, Bernd Raue, Bodo Pfalzgraf, Monika Opitz, Staatssekretär Andreas Statzkowski, dbb Landesvorsitzender Frank Becker, Innensenator und Bürgermeister Frank Henkel, Detlef Dames (HPR-Vertreter des dbb berlin) und der stellvertretende Landesvorsitzende des dbb berlin, Ferdinand Horbat (von links). Ein Rundschreiben der Innenverwaltung an alle TV-L durch IPV ermittelt. Das ist bei den Beamtinnen Dienststellen, so Staatssekretär Statzkowski, der und Beamten genauso möglich. Im Übrigen muss für ebenfalls an dem Grundsatzgespräch am 15. Mai die Gewährung eines freien Tages auch die entspre- teilnahm, wird in Kürze nochmals auf die Verord- chende Dienstzeit berechnet werden.“ Senator Hen- nung über die Gewährung von Prämien und Zulagen kel sagte dem dbb berlin daraufhin die erneute Prü- für besondere Leistungen hinweisen und eine ent- fung des Vorgangs zu. Der dbb berlin wird seine sprechende Gewährung in den Dienststellen anmah- Forderungen auf Wiedereinführung der Jubiläumszu- nen. Allerdings sei die dezentrale Ressourcenverant- wendung erneut in die Fraktionen der Abgeordneten wortung zu beachten. Die Innenverwaltung selbst einbringen. werde für ihren Geschäftsbereich einen Kriterienka- talog für die Gewährung von Prämien und Zulagen Beihilfevorschriften anpassen erstellen. Schließlich verwies der dbb berlin in dem Grundsatz- Keine Alternative zur gespräch auf eine Reihe von Beihilfevorschriften, Jubiläumszuwendung die im Bund bereits in die Beihilfeverordnung aufge- nommen wurden, im Land Berlin aber noch nicht. Es Keine Alternative gibt es für den dbb berlin zur Wie- handelt sich beispielsweise um Änderungen bei der dereinführung der Jubiläumszulage. Die vom Innen- Pflege, neue, dem Stand der Technik angepasste senator stattdessen beabsichtigte Gewährung eines Hilfsmittel und anzuerkennende Heilpraktikerleis- freien Tagesverbunden mit der Ausstellung einer Ju- tungen. Der Senator sagte eine zügige Anpassung biläumsurkunde stieß deshalb auf klare Ablehnung der Berliner Vorschriften zu. bei den dbb Vertretern, die auch den angeblich zu hohen Verwaltungsaufwand für eine Zulage nicht Weitere Themen des Meinungsaustauschs waren akzeptieren konnten. Frank Becker argumentierte: Shared Services im Land Berlin, Stellenobergrenzen „Selbst wenn hier Verwaltungsaufwand entsteht, ist und die Versorgungsrücklage. er für 25, 40 oder 50 Jahre Arbeit für das Land Berlin mehr als gerechtfertigt. Für die Arbeitnehmerinnen Grundsatzgespräche über allgemeine grundsätzliche 7 und Arbeitnehmer wird die entsprechende Beschäf- Fragen der Dienstrechtspolitik führt der dbb berlin tigungszeit doch auch gemäß der Vorschriften des zweimal im Jahr mit dem Innensenator. Juni 2014
hauptstadtmagazin Staatsdiener am Limit Der öffentliche Dienst soll effizient, bürgerfreundlich und qualitativ auf hohem Niveau sein. Die Herausforderungen der Zukunft sind ohne gut ausgebildete und qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht zu bewältigen. Die Grundlagen für leistungsfähi- ge Ämter und Behörden sind deshalb eine gute Ausbildung der Beschäftigten, ein moder- nes Dienstrecht, Fürsorge und Wertschätzung des Dienstherrn gegenüber seinen Mitar- beiterinnen und Mitarbeitern. Das sind pauschale Aussagen, die jeder unterschreiben kann. Aber wie sieht es mit deren Umsetzung in der Reali- War nicht erkennbar, tät zum Wohle von Bürgerinnen und Bürgern aus? dass mit der bundes- weit schlechtesten >>Im Interesse der eigenen Sicherheit vermissen Bür- Besoldung die Wett- gerinnen und Bürger immer wieder die Präsenz der bewerbs- und Leis- Polizei. Gleichzeitig sammeln die Beschäftigten der tungsfähigkeit der Berliner Polizei fortwährend Überstunden an, weil Berliner Verwaltung Personal fehlt. und Schulen infrage gestellt wird? >>Baumaßnahmen können nicht ausgeführt werden, weil Bauämter nicht ausreichend mit qualifizier- Wer eine bürger- tem Personal besetzt sind. freundliche, effiziente und gut funktionie- >>Baumängel gefährden Schülerinnen, Schüler und rende Verwaltung ha- Lehrkräfte, weil für regelmäßige Kontrollen und die ben will, kommt ohne Ferdinand Horbat Überwachung von Bauausführungen Fachkräfte ein modernes Perso- fehlen. nalmanagement nicht aus, zu dem nicht zuletzt auch Fürsorge und Wert- >>Immer wieder müssen Dienststellen den Publi- schätzung gegenüber den Mitarbeiterinnen und kumsverkehr einschränken, weil die Mitarbeiterin- Mitarbeitern zählen. nen und Mitarbeiter überlastet sind. Wer engagierte und überzeugte Mitarbeiterinnen >>Unterricht wird vertretungsweise erteilt oder fällt und Mitarbeiter für den öffentlichen Dienst gewin- ganz aus, weil Berlin nicht ausreichend über ausge- nen will, muss die notwendigen Rahmenbedingun- bildete Lehrkräfte verfügt. gen dafür schaffen. Dazu zählen: >>Erzieherinnen und Erzieher fehlen, die Kinder und >>ausreichendes Personal, Jugendliche in den öffentlichen Einrichtungen be- treuen. >>angemessene Besoldung, Jahrelang wurde die Zahl der Beschäftigten im öf- >>ein modernes Dienstrecht, das Leistungen aner- fentlichen Dienst ohne Rücksicht auf deren Aufga- kennt und fördert, benstellung reduziert. Konsequenz des rigorosen Stellenabbaus: Die Arbeit hat sich für immer weniger >>berufliche Perspektiven für alle Beschäftigten, Personal unzumutbar verdichtet. >>anerkennende Gesten wie zum Beispiel Jubiläums- Seit Jahren scheidet ein erheblicher Anteil der quali- zuwendungen für langjährige Treue. fizierten und erfahrenen Beschäftigten aus Alters- gründen aus. Höchste Zeit, dass der Senat von Berlin das Gebot der Stunde erkennt, denn ein gut funktionierender öffent- War diese Entwicklung nicht vorausschaubar? licher Dienst ist nicht nur Mehrwert für die Bürgerin- nen und Bürger, sondern auch ein wichtiger Standort- War nicht erkennbar, dass 100.000 Vollzeitäquivalen- faktor für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt! 8 te im Berliner öffentlichen Dienst eine Sparvorgabe ist, die die Arbeitsfähigkeit der Behörden infrage Ferdinand Horbat stellt? (stellvertretender Landesvorsitzender dbb berlin) Juni 2014
hauptstadtmagazin dbb berlin und Fachgewerkschaften: Zu Gast beim Landesparteitag der SPD Große Präsenz zeigten der dbb berlin und speziell seine Fachgewerkschaft für den kom- munalen Landesdienst, gkl berlin, wie schon in den Vorjahren auf dem Landesparteitag der SPD am 17. Mai 2014. gleichung an die anderen Bundesländer gefordert wird. Als Ehrengäste nahmen an dem SPD-Landesparteitag für den dbb berlin der Landesvorsitzende Frank Be- cker, für die gkl berlin die Landesvorsitzende Cornelia Stemmler und für die DPolG Berlin die stellvertreten- de Landesvorsitzende Sabine Schumann teil. Im Mai – dbb, DPolG Berlin und gkl berlin beim Landesparteitag SPD Fotos: Christoph Stemmler Die gewerkschaft kommunaler landesdienst berlin (gkl berlin) informierte die Delegierten und Gäste des Parteitags im Estrel-Convention-Center an ei- nem eigenen Infostand über ihre gewerkschaftspoli- tische Arbeit. Verteilt wurde insbesondere der aktu- elle gkl-Flyer „Berlins Öffentlicher Dienst vor dem Aus?!“, in dem die längst überfällige Besoldungspers- gkl berlin an ihrem Infostand auf dem Landesparteitag der SPD pektive für die Landesbeamtinnen und -beamten Berlin: Bernhard Lange, Frank Becker, Kathrin Bley, Cornelia aufgezeigt und eine unverzügliche Besoldungsan- Stemmler und Michael McLaughlin (von links). Hat Personalmangel den Ausbruch aus der Justizvollzugsanstalt Moabit begünstigt? dbb berlin begrüßt Sinneswandel bei der SPD „Der dbb beamtenbund und tarifunion berlin Der dbb berlin hält unverzüglich Neueinstellungen (dbb berlin) begrüßt den Sinneswandel innerhalb für notwendig, nicht nur, weil Berlin eine wachsende der SPD Berlin, die sich offensichtlich ihrer Verant- Stadt mit bis zu 30.000 Neuberlinern jährlich ist und wortung für die Wahrnehmung öffentlicher Aufga- in den nächsten Jahren Zehntausende von Beschäf- ben bewusst geworden ist und die vorgegebene tigten in den Ruhestand gehen, sondern auch, weil Zielzahl von 100.000 Beschäftigten im öffentlichen schon heute das Personal in vielen Dienststellen Dienst, an der der Senat immer noch festhält, end- nicht mehr ausreicht, um seinen Auftrag zur Zufrie- lich infrage stellt“, kommentierte der Landeschef denheit zu erledigen. „Man könnte natürlich speku- des dbb berlin, Frank Becker, die entsprechende lieren, so Becker abschließend, dass der Ausbruch 9 Aussage des Landesvorsitzenden der SPD Berlin, aus der JVA Moabit mit mehr Personal womöglich Jan Stöß, auf dem Landesparteitag am 17. Mai 2014. nicht stattgefunden hätte.“ Juni 2014
hauptstadtmagazin Gäste und Delegierte beim Landesgewerkschaftstag des BSBD Berlin Delegierte des BSBD Berlin BSBD Landesgewerkschaftstag: Thomas Goiny wiedergewählt Der BSBD Berlin hat auf seinem Landesgewerkschaftstag am 16. und 17. Mai 2014 seinen Vorsitzenden Thomas Goiny (46) einstimmig im Amt bestätigt. Ebenfalls wiedergewählt wurden Thomas Bestmann (55), Jugendstrafanstalt, und Andreas Braun (51), Offener Voll- zug Berlin, als stellvertretende Vorsitzende. Neu in die Landesleitung wählten die Dele- gierten Frank Stolle (47), JVA Heidering, und Birgit Polnik (57) aus der JVA Moabit. Der wiedergewählte BSBD-Landeschef Thomas Goiny Bereits in seinen einleitenden Worten zum Auftakt wertete das Wahlergebnis als überzeugenden Ver- der Veranstaltung hatte der BSBD-Landeschef die trauensbeweis und großartige Unterstützung für die hohe Bedeutung des Justizvollzugs unterstrichen, die künftige Arbeit der Landesleitung: „Das Votum zeigt endlich auch entsprechende Anerkennung und Wert- uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, meinte schätzung bei der Politik, den obersten Dienstbehörden Goiny. „Wir haben in den letzten Jahren eine erfolg- und den Behördenleitungen finden müsse. Dem BSBD reiche politische Arbeit begonnen. Die wollen wir in Berlin gehe es dabei nicht nur um eine finanzielle Bes- den nächsten Jahren zum Wohl der Beschäftigten im serstellung, sondern auch um den Umgang mit den Justizvollzug gerne fortführen.“ Als entscheidende Beschäftigten im Justizvollzug, der an manchen Stel- 10 Aufgabe der neuen Wahlperiode bezeichnete Goiny len sehr zu wünschen übrig lasse. Unter dem Beifall die gewerkschaftliche Arbeit in den Betriebsgruppen der Delegierten forderte Goiny in diesem Zusammen- vor Ort. hang eine intensive Aus- und Fortbildung, um insbe- Juni 2014
hauptstadtmagazin sondere Führungskräfte auf den Umgang mit den legen wird, forderte Goiny klare gesetzliche Mitarbeitern/-innen vorzubereiten. Bestimmungen für den Umgang mit Inhaftierten und erhöhte Sicherheitsstandards in den Anstalten. Zukunftsweisende Personalpolitik gefordert Hochkarätige politische Gäste Deutliche Absagen erteilte der BSBS-Landesvorsit- Große Beachtung fand der BSBD-Gewerkschaftstag zende den Privatisierungsüberlegungen der Senats- bei der Berliner Politik. Zu den Delegierten sprachen verwaltung für Justiz und Verbraucherschutz und der Staatssekretär für Justiz, Alexander Straßmeir, einem weiteren Personalabbau im Berliner Justiz- der Innenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, vollzug: „Ich fordere die Politik auf, ihr Heil nicht in Robbin Juhnke, für die Fraktion der SPD Burgunde der Flucht zu suchen, sondern im Sinne der Beschäf- Grosse und für Bündnis 90/ Die Grünen der Abgeord- tigten eine sinnvolle und zukunftsweisende Perso- nete Dirk Behrendt als justizvollzugspolitischer Spre- nalpolitik zu entwickeln. Dazu gehört auch, dass die cher seiner Fraktion. Senatsverwaltung gemeinsam mit den Interessen- vertretern eine Zukunftsperspektive für den Berliner Weitere Gäste konnte Goiny aus dem gewerkschaft- Justizvollzug entwickelt.“ lichen Bereich begrüßen: Für die gkl berlin nahm die stellvertretende Landesvorsitzende Heike Schwarz- Im Zusammenhang mit dem neuen Strafvollzugsge- Weineck an der Veranstaltung teil und für die Deut- setz, das ab dem Jahr 2015 gelten soll und den Maß- sche Justiz-Gewerkschaft der Landesvorsitzende stab für das weitere Handeln des Justizvollzuges fest- Peter Liebheit. Fotos: Hardy Nauendorf Erste Reihe: Alexander Straßmeir (Staatssekretär Justiz), Robbin Juhnke (CDU-Fraktion), Burgunde Grosse (SPD-Fraktion) und Dirk Behrendt (Bündnis 90/Die Grünen (von links) Die neu gewählte Landesleitung mit Frank Stolle, Thomas Bestmann, Birgit Polnik und Thomas Goiny (aufgrund Krankheit nicht im Bild: Andreas Braun) (von links). 11 Juni 2014
hauptstadtmagazin Die Deutsche Justiz-Gewerkschaft, Landesverband Berlin, stellt sich vor In der Berliner Justiz muss sich etwas ändern! Wir, die Deutsche Justiz-Gewerkschaft, LV Berlin, organisieren alle Kolleginnen und Kolle- ! gen, die in der Berliner Justiz tätig sind, von den Justizbeschäftigten und -beamten bis hin zu Staatsanwälten und Richtern. Unsere Hauptaufgabe sehen wir nicht in der „großen >>Es kann nicht sein, dass unsere Beamtinnen und Gewerkschaftspolitik“. Tarif- und Besoldungsver- Beamten seit Jahren den Landeshaushalt mitsanie- handlungen etwa überlassen wir sehr gern unserem ren müssen und sich der öffentliche Dienst bun- Dachverband, dem dbb berlin, den wir allerdings in desweit besoldungsmäßig immer weiter vom Berli- seinen Anstrengungen voll unterstützen. ner Landesdienst entfernt hat. Mit dem dbb berlin fordern wir den Abbau der Besoldungslücke. Unsere Hauptaufgabe ist es vielmehr, den Kollegin- nen und Kollegen im Justizdienst „Hilfestellung“ in >>Es kann nicht sein, dass Bewerber für die Berliner allen dienstlichen Belangen zu bieten – und dabei Justiz zu Vorstellungsgesprächen und Aufnahme- kann sich unsere Erfolgsbilanz durchaus sehen las- prüfungen in den Keller des Kammergerichts gela- sen! den werden, um hier, in einer besseren Sperrmüll- umgebung, auf ihre Auswahl für eine Tätigkeit zu Denn wir sind diejenigen, die bei den Personalver- hoffen, die ihnen aber letztlich in den nächsten ca. sammlungen in der Berliner Justiz nicht mit der 40 Jahren ihres Lebens keinerlei Aufstiegsmöglich- Wahrheit hinter dem Berg halten, auch wenn man- keiten bieten wird. Wir kämpfen für mehr Wert- chen Dienststellenleitern dabei schon mal der Kamm schätzung und echte berufliche Perspektiven für schwillt. Wir machen unmissverständlich klar: alle Beschäftigten im Justizdienst. >>Es kann nicht sein, dass Kolleginnen und Kollegen Diese Beispiele lassen sich endlos fortsetzen und zei- des Justizwachtmeisterdienstes immer höherwer- gen die enormen Aufgaben, vor denen unsere Deut- tigere Arbeit leisten, ohne dafür entsprechend be- sche Justiz- Gewerkschaft steht. soldet zu werden. Eine politische Entscheidung muss hier endlich für Gerechtigkeit sorgen. Um endlich das zu erreichen, wofür wir angetreten sind, nämlich gut bezahlte, gut ausgestattete Ar- >>Es kann nicht sein, dass Kolleginnen und Kollegen beitsplätze und zufriedene Mitarbeiter, bedarf es bei den Strafverfolgungsbehörden seit mehr als insbesondere engagierter Mitstreiter. Unterstützen zehn Jahren immer mehr Überstunden leisten Sie deshalb unsere Lobbyarbeit für die Kolleginnen müssen und an ihre gesundheitlichen Grenzen sto- und Kollegen der Berliner Justiz. 12 ßen, um das erhöhte Arbeitsaufkommen bewälti- gen zu können. Personalverstärkung ist deshalb Weitere Informationen über die DJG Berlin gibt es überfällig. auf der Homepage http://www.djg-berlin.eu/. Juni 2014
hauptstadtmagazin VBE Dramatischer Lehrermangel zeichnet sich ab Alle bisherigen Bemühungen zur Abwendung eines massiven Lehrermangels in der Berliner Schule sind gescheitert. Diese Tatsache wird weder die Senats- schulverwaltung noch der Finanzsenator gern zur Kenntnis nehmen. Der Verbandes Bildung und Erzie- hung (VBE) stellt fest: Das ist eine Bankrotterklä- rung! Auch die Quereinsteiger seien mangels fachlicher Der VBE fordert dazu die Anpassung an Branden- und pädagogischer Qualifikation keine Lösung. Wenn burg, das heißt, die sofortige Verbeamtung und die zu den Bedingungen, die Berlin bietet, keine ausrei- Erhöhung der Beamtengehälter. Berlin ist das chende Anzahl kompetenter Lehrerinnen und Lehrer Schlusslicht bundesweit im Gehaltsniveau bei den gefunden wird, müsse das Land Berlin die Rahmen- Beamten und verliert jeden Wettbewerb um junge bedingungen verbessern. und gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer. Philologenverband Berlin/Brandenburg Sechs Jahre gymnasialer Bildung sind zu wenig! Der Philologenverband Berlin/Brandenburg (phv) hat den Senat von Berlin aufgefordert, zum Einschulungsalter von sechs Jahren zurückzukehren und Möglichkeiten zu schaffen, dass Schüler länger am Gymnasium lernen können. Die Verbandsvorsitzende Kathrin Wiencek erklärt hierzu: „Die derzeit gültige Regelung hat sich nicht bewährt. Über 3.000 Rückstellungsanträge bei Erst- klässlern und eine enorme Zahl von Rücktritten in der gymnasialen Oberstufe zeigen, dass es so nicht funktioniert.“ Es sei falsch, noch nicht schulreife Kinder einzuschu- len beziehungsweise sie im Eiltempo durch das Gym- nasium zu hetzen. „Es ist politischer Wille, den Gymnasiasten nicht – Der Philologenverband Berlin/Brandenburg fordert wie den Schülern der ISS – 13 Schuljahre Lernzeit zu deshalb ermöglichen,“ so Wiencek weiter, „also muss diese Schieflage auf anderem Wege beseitigt werden. >>die Einschulung aller Kinder erst mit sechs Jahren, Wenn die Kinder reif genug bei ihrer Einschulung 13 sind, können sie die Grundschulzeit effektiver nutzen >>die Einrichtung von grundständigen Zügen an allen und früher zum Gymnasium wechseln.“ Berliner Gymnasien. Juni 2014
hauptstadtmagazin Netzwerken – unverzichtbar auch für Gewerkschafterinnen In einem eintägigen Seminar haben sich am 16. Mai werkes wiederum Teile ihres eigenen Netzwerkes in 2014 aktive Frauen der unterschiedlichsten dbb das entstehende Beziehungsgeflecht einbringt, er- Fachgewerkschaften mit der Bedeutung von Netz- weitert es sich stetig und immer mehr interessante werken für die Frauenarbeit in den Fachgewerk- Aspekte und Hilfestellungen können eingebracht schaften des dbb und des dbb selbst auseinander werden. gesetzt. Die Vorteile für die Gewerkschaftsarbeit liegen da- Jeder tut es, ob privat beim Sport, in der Familie, bei mit auf der Hand, denn ein gut gepflegtes Netz- der Arbeit oder in der Gewerkschaft, das sogenannte werk verhilft gerade auch in der Interessenpolitik Netzwerken oder auch „networken“. Gemeint ist da- zu höheren Erfolgschancen. Die Seminarteilneh- mit der Aufbau, die Erweiterung und die Pflege eines merinnen jedenfalls stellten fest, dass sie zwar alle eigenen Kontaktnetzwerks, das die unterschiedlichs- schon längst in Netzwerken unterwegs sind, diese ten Vorteile bietet, etwa Informationsbeschaffung aber noch verstärken und zielgerichteter ausbauen oder gegenseitige Hilfe. Weil jede Person des Netz- können. Einsatzbetreuung der DPolG Bundespolizeigewerkschaft in Berlin Auch beim DFB-Pokalfinale vor Ort Alle Jahre wieder stehen die Einsatzkräfte der Bun- des- und Länderpolizeien bereit, um in der Bundes- hauptstadt zur Walpurgisnacht und am 1. Mai für die Sicherheit zu sorgen. Und alle Jahre wieder steht ebenfalls die DPolG Bundespolizeigewerk- schaft mit den Betreuungsteams des Bezirksver- bandes Berlin/Brandenburg bereit, um den Einsatz- kräften mit Kaffee, Kaltgetränken und kleinen Aufmerksamkeiten für ihren Dienst zu danken. Einsatzbetreuung wurde auch beim DFB-Pokalfinale 2014 geleistet. Mag auch das Ergebnis des Spiels die Fanlager spalten, so war völlig unstrittig, dass das Betreuungsmobil der DPolG Bundespolizeigewerk- 14 schaft Bezirksverband Berlin/Brandenburg bei den Polizeikräften von Bund und Land am Olympiasta dion gern gesehen war. Juni 2014
hauptstadtmagazin 17. Mai – Internationaler Tag gegen Homophobie und Trans*phobie Erster Regenbogenkuchenanschnitt in Berlins Innensenatsverwaltung Bastian Finke, Leiter von MANEO, Innenstaatssekretär Andreas Statzkowski und Robert Schmiel (Hotel Scandic Berlin Potsdamer Platz) beim Regenbogenkuchenanschnitt in der Senatsinnenverwaltung (von links) „Jeder Mensch hat ein Recht darauf, ein Leben in Staatssekretär Andreas Statzkowski, der ebenfalls Würde und unter Achtung seiner Privatsphäre zu Grüße von Berlins Innensenator Frank Henkel über führen, ohne Angst vor Gewalt oder Repressalien, mittelte. Diskriminierung oder Verfolgung – und das gilt auch für homosexuelle und transsexuelle Menschen. Das Kein Platz für vorurteilsmotivierte zu gewährleisten, sehen wir als unsere Aufgabe an“, Gewalt in Berlin so Staatssekretär Andreas Statzkowski am 12. Mai 2014 im Bärensaal der Berliner Innensenatsverwal Das Thema Homophobie, Trans*phobie geht uns alle tung. Dort fand an diesem Tage der erste von insge an! Denn noch immer werden Menschen aufgrund samt elf Regenbogenkuchenanschnitten statt, eine ihrer sexuellen Orientierung und Identität diskrimi der vielfältigen Aktionen, die MANEO „Kiss Kiss Ber niert, angegriffen, in zahlreichen Staaten verfolgt lin“ zwischen dem 12. und 17. Mai an repräsentati und mit dem Tode bedroht. Darauf will der Inter ven Orten in Berlin durchgeführt hat. nationale Tag gegen Homophobie und Trans*phobie weltweit aufmerksam machen. Schon zum 7. Mal mobilisierte MANEO auf diese Wei se zum Internationalen Tag gegen Homophobie und MANEO, das schwule Anti-Gewalt-Projekt in Berlin, Trans*phobie, der weltweit am 17. Mai begangen wird. engagiert sich seit 24 Jahren gegen Homophobie und Hassgewalt und für ein Klima gesellschaftlicher Viel „Die Senatsverwaltung für Inneres und Sport betei falt und Solidarität. Als Opferhilfeberatungsstelle un ligt sich gerne an der Aktion Regenbogenkuchenan terstützt MANEO Menschen, die in Berlin unmittelbar schnitt, weil sie ein deutliches Zeichen gegen Homo Opfer von Gewaltstraftaten gegen die sexuelle Ori phobie, Diskriminierung und Gewalt setzt. Denn das entierung geworden sind. MANEO hat wiederholt mit ist uns nicht nur ein Feiertagsanliegen, wie an beson zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen gesell deren Jahrestagen wie dem 17. Mai, sondern auch schaftliche Solidarität mobilisiert und Zeichen gesetzt. in unserer täglichen Arbeit ein besonderes Anliegen. Insbesondere in der Landeskommission Berlin gegen Homophobie, Trans*phobie und Hassgewalt, jede Gewalt wirken wir auf die Gestaltung einer langfris Form vorurteilsmotivierter Gewalt, so wie auch Anti 15 tigen und nachhaltigen Präventionsarbeit in Berlin semitismus und Rassismus, haben keinen Platz in hin und unterstützen und fördern sie“, erklärte Berlin. Juni 2014
dbb beamtenbund und tarifunion hauptstadtmagazin berlin Impressum Das hauptstadt magazin – hm – ist ein Informationsdienst des dbb beamtenbund und tarifunion berlin für die Beschäftigten im Berliner Landesdienst und der Bundesverwaltung. Verantwortlich i. S. d. P.: Frank Becker, p. A. dbb berlin, Alt-Moabit 96 a, 10559 Berlin. Telefon: 030.3279520. Telefax: 030.32795220. E-Mail: post@dbb-berlin.de. Einzelmitglieder des dbb berlin erhalten das hm kostenlos zugesandt. Herausgegeben in Zusammenarbeit mit dem dbb verlag gmbh, Fried- richstraße 165, 10117 Berlin. Telefon: 030.7261917-0. Telefax: 030.726191740. Internet: www.dbbverlag.de. E-Mail: kontakt@dbbverlag.de. Bank- verbindung: Sparkasse Köln/Bonn, BIC: COLSDE 33, IBAN: DE23 3705 0198 0021 0069 03, Commerzbank Berlin, BIC: COBADEFFXXX, IBAN: DE10 1204 0000 0073 3998 00. Anzeigen: dbb verlag gmbh, Media- center, Dechenstr. 15a, 40878 Ratingen. Telefon: 02102.74023-0. Tele- fax: 02102.74023-99. E-Mail: mediacenter@dbbverlag.de. Anzeigen- leitung: Petra Opitz-Hannen, Telefon: 02102.74023-715. Anzeigendis- position: Britta Urbanski, Telefon: 02102.74023-712. Anzeigentarif Nr. 11, gültig ab 1. 10. 2013. Herstellung: L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG DruckMedien, Marktweg 42–50, 47608 Geldern. Layout: FDS, Geldern. Fotos: dbb berlin, Matthias Hennig (Titel). Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des jeweiligen Autors und nicht immer die Meinung des Herausgebers wieder. Landeskommission Berlin gegen Gewalt Praxistipp Straßenverkehr: Berliner Nutzungsausfall nach Präventionspreis einem Unfall 2014 ausgelobt Bei einem Unfall muss der Verursacher dem Geschä- digten den Schaden zahlen. Aber Achtung: Wenn sich das Sachverständigengutachten oder dann auch die Reparatur verzögern, bekommt das Unfall- Die Landeskommission Berlin gegen Gewalt lobt in opfer auch diese Kosten ersetzt. diesem Jahr zum 15. Mal den Berliner Präventions- Versicherungen weisen darauf ungern hin. Meist preis aus. Mit dem Preis sollen besondere Leistungen wird in einem Gutachten schon die voraussichtliche im Bereich der Gewalt- und Kriminalitätsprävention Dauer bis zur Reparatur festgelegt und die gegneri- gewürdigt und unterstützt werden. sche Versicherung orientiert sich daran. Steht also im Gutachten eine Reparaturdauer von acht Tagen, „Mit dem Berliner Präventionspreis soll auch in die- zahlt die Versicherung für den Nutzungsausfall in sem Jahr ein Anreiz geschaffen werden, sich gegen dieser Zeit. Aber viele Geschädigte haben einen we- Gewalt zu engagieren. Dieses Engagement wollen sentlich höheren Anspruch und verzichten aus Un- wir belohnen“, so der Vorsitzende der Kommission, wissenheit darauf. Staatssekretär Andreas Statzkowski. Die Tage bis zur Erstellung eines Gutachtens können nämlich zum Nutzungsausfall dazugezählt werden Der mit insgesamt 12.500 Euro dotierte Preis ist in – besonders, wenn sich der Sachverständige Zeit diesem Jahr dem Thema „Stärkende Lebensräume lässt. Auch wenn es zu unverhofften Schwierigkei- – Städtebauliche und sozialräumliche Kriminalprä- ten bei der Reparatur kommt, weil ein Ersatzteil vention In Berlin“ gewidmet. Zusätzlich werden ins- nicht lieferbar ist, geht dies nicht zulasten des Ge- gesamt drei Sonderpreise in Höhe von jeweils 1.000 schädigten. Solche Risiken und das Werkstattrisiko Euro durch die SECURITAS GmbH Sicherheitsdienste, sind Sache des Unfallverursachers. die Unfallkasse Berlin sowie die Initiative Schutz vor Kriminalität e. V. (ISVK) gestiftet. Bürgerinnen und Bürger beteiligen. Die Frist zur Das Preisgeld ist für die Weiterführung beziehungs- Einsendung der Bewerbungsunterlagen endet am weise Ausweitung der prämierten Projekte und Maß- 15. Juni 2014. nahmen bestimmt. Die ausgewählten Projekte wer- den im Rahmen des Berliner Präventionstages am Nähere Informationen enthalten die Bewerbungsun- 24. September im Rathaus Reinickendorf gewürdigt. terlagen zum Berliner Präventionspreis 2014, die bei der Geschäftsstelle der Landeskommission Berlin 16 An der Ausschreibung des Berliner Präventionsprei- gegen Gewalt (Tel.: 90223.2913/2040/2924) ange ses können sich Vereine, Verbände, Organisationen, fordert oder unter www.berlin-gegen-gewalt.de Schulen, Institutionen, Behörden, Initiativen sowie heruntergeladen werden können.
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