Spinnerei NYLON 6, Viscosistadt, Emmenbrücke - (Arbeitstitel) Gedächtnispalast - Verein Big Bang
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Gedächtnispalast (Arbeitstitel) Theater hautnah erleben - installatives und performatives Projekt 2019 in den stillgelegten Produktionshallen der ehemaligen Spinnerei NYLON 6, Viscosistadt, Emmenbrücke Theaterproduktion Annette Windlin Luzern
Inhaltsverzeichnis 1. ABSTRACT 3 2. DIE VORGESCHICHTE 5 HAUS RIGIGASSE KÜSSNACHT A/R 5 VISCOSISTADT AG EMMENBRÜCKE 8 FRAGESTELLUNG ZUM START DER RECHERCHEN 8 RECHERCHE 9 3. DAS PROJEKT 10 DAS THEMA – «GELÜCKE» 10 DIE IDEE – HEY! ODER DER GEDÄCHTNISPALAST 11 DER THEATERABEND 12 RAUMGESTALTUNG, VIDEO UND MUSIK 14 4. DIE PROJEKTECKWERTE 15 ZEITPLAN 15 BUDGET UND FINANZIERUNG 17 5. DAS PROJEKTTEAM 20 WER WIR SIND – THEATERPRODUKTION ANNETTE WINDLIN / VEREIN BIGBANG 20 DAS PROJEKTTEAM 20 6. KONTAKT 25 Detailansicht stillgelegte Produktionshalle ehemalige Spinnerei NYLON 6 (Theaterraum) 2
1. Abstract Etymologisch stammt das Wort Glück von Gelücke ab, was soviel bedeutet wie «eine Lücke zuflechten», bzw. «ein Loch schliessen» oder sinngemäss «etwas erfolgreich abschliessen und zu einem guten Ende bringen». Unsere Erfindung: HEY! (HappinessEvaluatesYou) HEY! ist ein Unternehmen, das sich genau darauf spezialisiert hat. Es macht in leer stehenden, verlassenen Gebäuden Erinnerungen erlebbar, die mit deren Räumen im Zusammenhang stehen. Sein Kerngeschäft ist es, danach zu forschen, wo, wie und wann Glück passiert. HEY! arbeitet interdisziplinär und versucht mit seiner Forschung, den Menschen zu helfen, ihre «Lücke» zu füllen, d.h. über die wiederhergestellten Erinnerungen angeregt zu werden, Zugang zu den eigenen persönlichen Glücksmomenten zu finden. HEY! arbeitet zur Zeit in den zahlreichen Produktionshallen der ehemaligen Spinnerei NYLON 6. Hunderte von Menschen haben während Jahrzehnten darin gearbeitet und einen grossen Zeitraum ihres Lebens mit ihren Sorgen und Nöten darin verbracht, mit ihren Gefühlen und Glücksmomenten. HEY! forscht und gräbt danach und bereitet sie auf, da wo diese sich manifestieren. So entsteht in archäologischer Kleinstarbeit ein wundersamer und verwinkelter Palast aus Erinnerungen. Dabei geht es HEY! nicht darum, die geschichtlichen Fakten der ehemaligen Belegschaft aufzuarbeiten, es sind die sinnlichen Momente, die Emotionen, nach denen sie forschen: nach Begegnungen, Verstrickungen, Auseinandersetzungen usw. In den stillgelegten Produktionshallen wird ein begehbares Theater – der Gedächtnis- palast – installiert. Das Publikum kann sich auf fünf Stockwerken à je ca. 900 m2 in unserem Gedächtnispalast frei bewegen und sich Erlebnisse individuell zusammensetzen. Es kann auf die Suche nach Geschichten gehen, sie beliebig wiederholen, es erkennt plötzlich Zusammenhänge, erlebt Überraschungen und erkennt die Kleinigkeiten, die eine «Lücke» schliessen können. Subjektive Gefühle, eigene Erinnerungen, Träume werden damit verknüpft und lassen über das eigene Glück sinnieren. Uraufführung Freitag, 26. April 2019, in den stillgelegten Produktionshallen der ehemaligen Spinnerei NYLON 6, Viscosistadt, Emmenbrücke 25 Aufführungen bis 29. Juni 2019 ca. 400 Besucherinnen und Besucher pro Aufführung Zusatzvorstellungen 4. September bis 26. Oktober 2019 (bei grosser Nachfrage) Produktion Verein BigBang Projektverantwortung Theaterproduktion Annette Windlin und Verein BigBang Kernteam Produktion Annette Windlin, Susanne Morger, Urs Zürcher, Michael Felber Text Martina Clavadetscher Regie Annette Windlin 3
Dramaturgie Dominique Müller Ausstattung Ruth Mächler Video Valentina Maria Mächler Musik Komposition Christian Wallner Choreografie Lukas Schmocker Spiel 10 professionelle Schauspielerinnen und Schauspieler und 30 – 40 Laienschauspielerinnen und -schauspieler, vorwiegend aus der Zentralschweiz Lichtdesign/Technik Beat Auer Grafik Cornel Windlin Produktionsleitung Urs Zürcher, Michael Felber Kommunikation/ Susanne Morger Marketing Praktikantin Rebekka Spinnler Projektunterstützung Dr. h.c. Franz Marty Projektunterstützung Prof. Dr. Iwan Rickenbacher Detailansicht stillgelegte Produktionshalle ehemalige Spinnerei NYLON 6 (Theaterraum) 4
2. Die Vorgeschichte Haus Rigigasse Küssnacht a/R Im Herbst 2015 wurde in unserer Verwandtschaft ein grösseres Haus voller Hausrat gekauft. Es stellte sich heraus, dass das Haus vom Keller bis zum Estrich randvoll mit skurrilen Gegenständen gefüllt war, eigentlich ein Messie-Haus. Aber fein säuberlich war alles und jedes gesammelt und alle Räume wunderlich verziert worden, faszinierend. Beim genaueren Hinschauen wurden viele Geschichten, Schicksale sichtbar, zahllose Zeitdokumente, Tagebücher zeugten vom einfachen Leben einer ärmlichen Familie, die unter zum Teil misslichen Verhältnissen gelebt hatte. In den letzten 30 Jahren bewohnten drei Geschwister dieses Haus. Sie hatten alle keine guten Voraussetzungen, um in unserer Gesellschaft erfolgreich bestehen zu können. Die Älteste hielt die Familie zusammen. Sie hausierte mit Strumpfsachen, Arbeitsschürzen, Stiefeln, Seifenflocken usw. Der Zweite wurde schon in der Schule stigmatisiert: «Er hört nichts, er sieht schlecht, er ist dumm», hiess es. Eine Ausbildung war damit nicht möglich. Er verdiente sich sein Leben als Magaziner und Handlanger bei der ehemaligen Glasfabrik in Küssnacht. Die Jüngste galt als geistig etwas zurückgeblieben und stand unter Vormundschaft. Aber immerhin hatten sie ein eigenes Haus - von den Eltern erworben, bot ihnen dies Schutz und ein wenig Unabhängigkeit. Stillleben im Haus Rigigasse 5
Der Magaziner, künstlerisch begabt, malte Bilder und gestaltete die Räume, indem er ganze Landschaften aus Tausenden von Teilen zusammenbastelte. So fanden wir zum Beispiel dutzende von Gläsern mit Eisstielen, sortiert nach Farbe und Material, zurechtgeschnitten für den Einsatz beim Gestalten, viele Schachteln voller Illustriertenseiten, nach Farbe oder Muster sortiert und für den Gebrauch vorbereitet, endlos viele Styroporteile, bearbeitet zu Bäumen, Wüstenhäusern oder noch unbearbeitet. Daraus entstanden Winterszenerien, eine Wüstenlandschaft, ein Altarzimmer mit unzähligen Objekten, z.T. gefertigt aus Abfall. Die jüngste Schwester muss ihm dabei geholfen haben, indem sie das Material vorbereitete. Das vorgefundene Material hätte noch zur Gestaltung von vielen Zimmern gereicht. Ebenfalls fanden wir über 200 Heliomaltbüchsen, sicher 500 Milchtüten, Geschenkverpackungen, Weihnachtsdekorationen usw., interessanterweise alles immer in hundertfacher Ausführung. Gläser mit Eisstielen. Bastelmaterial, Rigigasse Wir hatten die Geschwister nie gesehen und es gab auch keine Gelegenheit mehr, mit ihnen zu sprechen. Sie starben alle, bevor wir das Haus zum ersten Mal betraten. Umso mehr waren wir beim Sichten und Räumen des Hauses fasziniert, immer wieder zutiefst berührt, manchmal auch belustigt. Warum wurde dieses Haus so gestaltet? Zu welchem Zweck? Oder gab es einen solchen allenfalls gar nicht? Diese Menschen mit eigentlich schlechten Lebensbedingungen hatten sich eine eigene, geschützte, auch abgeschottete Welt aufgebaut. Vielleicht waren sie glücklich darin? Was waren ihre Sehnsüchte, ihre Erinnerungen? Wovor hatten sie sich zurückgezogen? Wir waren begeistert von der Fülle und Qualität des Materials und uns wurde sofort klar, dass diese enorme Materialsammlung eine Fundgrube sein würde für ein Projekt. Wir verpflichteten uns, das Haus vollständig zu räumen. Im Gegenzug wurde uns das 6
gesamte Mobiliar und die tausenden von Gegenständen zur Verfügung gestellt. Nur: wohin mit dieser Masse? Ein kleiner Teil des umfangreichen Materials aus der Rigigasse in den Räumen der Viscosistadt AG 7
Dekorationsmaterial aus der Rigigasse, gelagert in den Räumen der Viscosistadt AG Viscosistadt AG Emmenbrücke Auf der Suche nach einem geeigneten Raum gelangten wir an die Besitzer der Viscosistadt AG in Emmenbrücke LU. Es ist ein absoluter Glücksfall, dass sich Herr Dr. Alain Homberger, Geschäftsführer der Viscosistadt AG und Herr Elmar Ernst, stellvertretender Geschäftsführer und verantwortliche Kontaktperson, für unsere Projektidee begeistern liessen und uns mehrere riesige Räume für die Lagerung des umfangreichen Materials und die Realisierung unseres Projektes unentgeltlich zur Verfügung stellen. Seit Juni 2016 hat das Team mit grosser Unterstützung von unzähligen freiwilligen Helferinnen und Helfern die Räume geputzt, teilweise umgebaut und eingerichtet. Wir arbeiten bereits im Büro- und Probenraum in der Viscosi, der Kleider- und Requisitenfundus ist eingerichtet und das umfangreiche Material von der Rigigasse lagert in den Räumen der ehemaligen Spinnerei NYLON 6. Areal der Viscosistadt AG Emmenbrücke Fragestellung zum Start der Recherchen Ruth Mächler, Valentina Maria Mächler und ich verbrachten viele Tage im Haus an der Rigigasse. Wir haben unzählige Spuren von Lebensentwürfen gefunden. Da scheinen sich drei Menschen in ein eigenes Universum verabschiedet zu haben. Sie stützten sich gegenseitig, aber jede Person hatte ihre eigene Geschichte. Wir versuchten uns immer wieder vorzustellen, wie diese Menschen gelebt hatten und ob sie in ihrem Leben auch glückliche Momente erlebt hatten. Viele Dokumente bezeugen ein eher schwieriges Leben, aber die Ausstrahlung des Hauses und der sehr unterschiedlich gestalteten Räume machte keinen tristen Eindruck auf uns. Es war nie unser Interesse gewesen, mit diesem Projekt das Leben der drei Geschwister zu untersuchen und zu dokumentieren. Vielmehr spürten wir mit zunehmender Auseinandersetzung mit den Materialien, dass diese mit der Thematik Glück etwas zu tun haben. Dort haben wir mit unserer Recherche angesetzt und die Frage gestellt: Was sind die Voraussetzungen, um glückliche Momente zu erfahren? 8
Recherche Ein sechsköpfiges Rechercheteam arbeitete seit Juni 2017 intensiv in verschiedenen Bereichen. Das vorgefundene Material wurde untersucht, es wurde viel Literatur– und Internetrecherche betrieben und unzählige Diskussionen geführt. In dieser Zeit hat sich unser Konzept entwickelt, verändert, verdichtet, konkretisiert und präsentiert sich heute wie in diesem Dossier festgehalten. Die Recherchen laufen weiter, das Konzept wird weiterentwickelt und weiter ausdifferenziert. (Work in Progress) Stllleben im Haus Rigigasse 9
3. Das Projekt Das Thema – «Gelücke» Das Thema Glück scheint so umfassend wie „verbraucht“. Die Auseinandersetzung mit der Glückssuche reicht vom Wildwuchs an Ratgeberliteratur über kitschige Esoterik bis hin zu fundierten wissenschaftlichen Studien. Etymologisch stammt das Wort Glück von Gelücke ab, was soviel bedeutet wie «eine Lücke zuflechten», bzw. «ein Loch schliessen» oder sinngemäss «etwas erfolgreich abschliessen und zu einem guten Ende bringen». Interessant dabei ist die Tatsache, dass Glück immer eine Lücke bedingt und ohne sie nicht entstehen kann. Glück beginnt in jedem Fall mit etwas Fehlendem. Der Philosoph Byung-Chul Han beschreibt in seinem Buch «Die Errettung des Schönen», dass die Lücke gleichwohl wie das Geheimnis und das Verborgene nicht nur Ausgangs- lage, sondern wesentlicher Teil der Schönheit und des Glücks ausmachen, während das Glatte und das Perfekte uninteressant seien. Dies widerspricht deutlich dem heutigen Drang zur totalen Optimierung, wie auch der Kontrolle und Messbarkeit, die auch vor dem Thema Glück keinen Halt macht. Glück ist wesentlich dafür verantwortlich, ob ein Mensch gesund und – auch aus ökonomischer Hinsicht – leistungsfähig ist. Der Weltglücksbericht der UNO, zuletzt 2016 erschienen, geht davon aus, dass nicht nur das Glück eines Menschen, sondern ganzer Nationen, messbar ist. Anhand diverser Faktoren wie Sicherheit, Wohlstand, Demokratie wird der Glückskoeffizient bestimmt und eine Rangliste erstellt. Ganze Menschengruppen werden somit in «glücklicher» und «weniger glücklich» eingeteilt. Gerade dieser krasse Kontrast zwischen subjektiven Emotionen und vermeintlich messbarer Effizienz machen das Thema Glück für uns äusserst interessant. Detailansicht stillgelegte Produktionshalle ehemalige Spinnerei NYLON 6 (Theaterraum) 10
Im Film AFTER LIFE von Hirokazu Kore-eda (Japan) wird die Frage nach dem glücklichsten Moment ultimativ gestellt. Der Film spielt in einem erdachten Raum ausserhalb des Lebens, einem Ort, an den Menschen nach dem Tod hingelangen. Dort wirkt alles real, wenn auch geprägt von einer wohltuenden Ruhe, die es den hier Eintreffenden ermöglichen soll, gleichsam den Frieden mit sich selber zu finden. Der dürfte sich dann einstellen, wenn wir uns über unsere eigene Identität klar geworden sind. Im Film haben die Ankömmlinge die Chance, ihren liebsten Augenblick noch einmal in Szene zu setzen und zu erleben. Interessanterweise sind es Kleinigkeiten, die einen Moment zum glücklichsten machen. Es sind sinnliche Erlebnisse; ein Luftzug, wie es in der Waschküche geduftet hat, ein kurzer zweisamer Moment, ein inniger Blick. Zentral ist also die Erinnerung, das «sich noch einmal berühren lassen», um einen sinnlichen, emotionalen Zugang zu den Erinnerungen zu finden. Die Idee – HEY! oder Der Gedächtnispalast HEY! (HappinessEvaluatesYou), unsere Erfindung, ist also ein fiktives Unternehmen, das sich darauf spezialisiert hat, in leer stehenden, verlassenen Gebäuden Erinnerungen erlebbar zu machen, die mit deren Räumen im Zusammenhang stehen. Sein Kerngeschäft ist es, danach zu forschen, wo, wie und wann Glück passiert. HEY! arbeitet interdisziplinär und versucht mit seiner Forschung, den Menschen zu helfen, ihre «Lücke» zu füllen, d.h. über die wiederhergestellten Erinnerungen angeregt zu werden, Zugang zu den eigenen persönlichen Glücksmomenten zu finden. HEY! arbeitet zur Zeit in den zahlreichen Produktionshallen der ehemaligen Spinnerei NYLON 6. Hunderte von Menschen haben während Jahrzehnten darin gearbeitet und einen grossen Zeitraum ihres Lebens mit ihren Sorgen und Nöten darin verbracht, mit ihren Gefühlen und Glücksmomenten. HEY! forscht und gräbt danach und bereitet sie auf, da wo diese sich manifestieren. So entsteht in archäologischer Kleinstarbeit ein wundersamer und verwinkelter Palast aus Erinnerungen. Dabei geht es HEY! nicht darum, die geschichtlichen Fakten der ehemaligen Belegschaft aufzuarbeiten, es sind die sinnlichen Momente, die Emotionen, nach denen sie forschen: nach Begegnungen, Verstrickungen, Auseinandersetzungen usw. Das Publikum spielt in dieser Forschungsanordnung eine wichtige Rolle. Es erhält auf einem Firmenrundgang Einblick in die gleichsam archäologische Erinnerungsarbeit. HEY! misst dabei mittels Pulsmesser die Reaktionen der Besucherinnen und Besucher und führt Befragungen durch. Die Zuschauenden sollen sich in den Erinnerungen wiedererkennen. Sie sollen sich daran freuen, stören, sollen riechen, spüren, spannenden Geschichten folgen. Die gezeigten Erinnerungsmomente werden zu den Momenten der Zuschauenden, erinnern sie an eigene Erinnerungen. Im Verlauf des Theaterabends kann sich jede und jeder in unserem Gedächtnispalast frei bewegen und sich Erlebnisse individuell zusammensetzen, kann auf die Suche nach Geschichten gehen, sie beliebig wiederholen, erkennt plötzlich Zusammenhänge, erlebt Überraschungen und erkennt die Kleinigkeiten, die eine «Lücke» schliessen können. Subjektive Gefühle, eigene Erinnerungen, Träume können damit verknüpft werden und bilden die Grundlage, über das eigene Glück zu sinnieren. Die dabei gesammelten Daten ermöglichen HEY! seine bisher geleistete Arbeit in der ehemaligen Spinnerei NYLON 6 zu überprüfen und ihre Erinnerungsforschung voranzutreiben. 11
Der Theaterabend Das Theaterpublikum wird in einer Bar empfangen. Livemusik und eine gemütliche Atmosphäre bieten den Zuschauenden die Möglichkeit, in einer anderen Welt anzukommen. Das Publikum gelangt gruppenweise durch eine Schleuse und wird über verschiedene Treppen, unterschiedliche Zugänge und über den Warenlift in die Aufführungsetagen verteilt. Jede Person betritt den Spielraum individuell, es gibt keinen vorgeschriebenen Ablauf. Man sucht sich seinen eigenen Weg durch die Räume. Das Publikum wird angewiesen, sich möglichst allein zu bewegen und während dem Aufenthalt in den Etagen nicht miteinander zu sprechen. Die fünf Etagen à je ca. 900 m2 sind durch zwei, teilweise drei Treppen miteinander verbunden. Auf jedem Stockwerk sind viele Räume labyrinthartig angelegt und entsprechend der jeweiligen Thematik/Szene ausdifferenziert eingerichtet und ausgestattet. Ausgehend von Umfeld, Bezugspersonen und Erinnerungen einer Figur wird eine packende Geschichte erzählt, die als roter Faden durch den ganzen Abend führt. Die Auswahl der Szenen und die gesamte Einrichtung beziehen sich immer auf das Hauptthema, auf die Geschichte und die Protagonisten der Theaterinszenierung, die verteilt auf allen Etagen gleichzeitig spielen. Es wird Schauspiel-, Tanz- und Musiktheaterszenen sowie Installationen geben. Ebenso wichtig wird aber die Erkundung des Raumes sein. Es gibt viele Details zu entdecken. Den Zuschauenden ist es erlaubt, Schubladen zu öffnen, Bücher in die Hand zu nehmen, Dinge anzufassen. So werden sie Details erforschen können, die ihnen zusätzliche Informationen zum Geschehen geben. Dadurch, dass sich jede Zuschauerin und jeder Zuschauer individuell durch die Räume bewegt, wird die Geschichte im Verlauf des Abends unterschiedlich wahrgenommen und erst am Schluss kann die ganze Geschichte überblickt werden. Ein Zuschauer sieht vielleicht zuerst das Ende der Geschichte und trifft viel später auf den Anfang - er baut sich so die Geschichte zusammen. Eine andere Zuschauerin sieht zuerst Szenen aus dem Mittelteil der Geschichte und hat ein Aha–Erlebnis, wenn sie den Anfang entdeckt. Das Publikum soll hören, schauen, staunen, be-greifen und sich im geschaffenen Universum, unserem Gedächtnispalast, verlieren dürfen. Es soll dadurch dazu angeregt werden, selber über «Glück – Unglück – Sehnsucht» nachzudenken. Wenn sich jemand eine Pause gönnen will, kann sie/er sich jederzeit in die Bar begeben, sich einen Drink oder ein Glas Wein gönnen und sich mit anderen Zuschauenden über das Gesehene austauschen. Vielleicht haben die Besucher sehr unterschiedliche Szenen und Räume entdeckt und vielleicht begeben sie sich anschliessend wieder in die Etagen, um weiteres zu entdecken. Jede Person erhält eine Startzeit und kann sich bis maximal zwei Stunden in der Szenerie bewegen. Der Zuschauerstrom wird so organisiert, dass sich nicht zu viele Leute gleichzeitig auf den Etagen befinden. Jeder Schauspieler, jede Schauspielerin wird im Verlauf des Abends mehrere Szenen an unterschiedlichen Orten in unterschiedlichen Etagen spielen. Die Szenenfolge wird nach einem bestimmten Rhythmus wiederholt, so dass das Publikum die Möglichkeit hat, 12
möglichst viele Szenen zu sehen. Das Publikum befindet sich also mitten im Theater, es verfolgt die Darstellenden und verweilt, wo es will. Es werden 10 professionelle SchauspielerInnen und 30 – 40 LaiendarstellerInnen, vorwiegend aus der Zentralschweiz, im Projekt beschäftigt sein. Detailansicht stillgelegte Produktionshalle ehemalige Spinnerei NYLON 6 (Theaterraum) 13
Raumgestaltung, Video und Musik Die zur Verfügung gestellten Lokalitäten sind von der Ausstrahlung her überwältigend und wie geschaffen für unser Vorhaben. Ausgehend von den vorhandenen und äusserst unterschiedlichen Räumen wird der Theaterraum, unser Gedächtnispalast, mit dem gesammelten Material gestaltet. Es sollen unerwartete Erlebnisräume entstehen, Räume voller Überraschungen mit verblüffenden Kombinationen von Materialien. Es wird realistisch und bis ins kleinste Detail ausformulierte Räume geben, aber es werden auch abstrakte Räume geschaffen, die mehr auf sinnliche Weise Zugang zu Erinnerungen ermöglichen sollen. Es werden sehr kleine Räume gestaltet werden, die nur eine Person allein betreten kann und es wird grosse Räume geben, in denen man sich verlieren kann. Das Medium Video wird sehr vielfältig eingesetzt werden. Ähnlich wie bei der Raumgestaltung wird es raumfüllende Videoinstallationen haben, die mehr den sinnlichen Zugang unterstützen sollen, aber wir möchten auch kleinformatige Videos einsetzen, die das Publikum entdecken kann. Zum Beispiel stellen wir uns in Büchern eingebaute Tablets vor, die Videos von Erinnerungen enthalten und sich mit den real gespielten Szenen verbinden, bzw. Hintergrundinformationen zu einzelnen Figuren im Stück liefern oder Verbindungen zwischen den Figuren herstellen. Oder auf den alten noch vorhandenen Monitoren laufen Videos, die sich mit den Figuren und deren Erinnerungen verbinden lassen. Ebenso wird die Musik ein zentrales Gestaltungsmittel sein. Im offenen fünfstöckigen Produktionsturm mit seinen vielen Durchbrüchen wird durchgängig ein den Szenen entsprechender Soundteppich etabliert, der die Atmosphäre unterstützt. In diesem Bereich wird möglicherweise eher mit Bewegung performt und nicht mit Worten. In anderen, abgetrennten Räumen wird die Musik Teil der Szenen sein, mal laut, mal leise. Und es wird bestimmt Räume ohne Musik geben, um der Ruhe auch Platz zu geben. Detailansicht stillgelegte Produktionshalle ehemalige Spinnerei NYLON 6 (Theaterraum) 14
4. Die Projekteckwerte Zeitplan Okt. 15 – Jan. 16 Raumsuche für Lagerung / Projekt Jan. 16 – März 17 Räumung Haus Rigigasse, Küssnacht a./R. Jan. – Juni 17 Allg. Projektvorbereitung / Umbau Proberäumlichkeiten / Fundus/ Techniklager Weitere Abklärungen / Erste Kontakte und Gespräche mit dem Jan. – Sept.17 künstlerischen Team Juni – Okt. 17 Arbeit Rechercheteam / Das Kernteam des Projektes erarbeitet das Konzept für das Projekt in der Viscosi bis 10. Oktober 17 Das künstlerische Leitungsteam ist komplett Okt. 17 – Juni 18 Fundraising / SpielerInnensuche / Weiterarbeit Recherche Das Produktionsteam ist komplett April 18 30. Juni 18 Entscheid über die Durchführung des Projektes ab 30. Juni 18 Auftragsvereinbarungen und Arbeitsverträge mit allen Beteiligten Autorenarbeit / Zusammenarbeit mit dem Dramaturgen / Künstlerisches Kernteam arbeitet zusammen / Beginn Musik- ab Juli 18 Komposition / Konzepte Bühnen- und Kostümarbeit/ Videoarbeit / Choreographie Juli 18 Professionelle Reinigung aller zu bespielenden Räume inkl. Barbereich. Juli 18 Vorbereitende Arbeiten in den Projekträumen. Sicherheit / Wasser / Elektrizität / Bauliche Anpassungen usw. ab August 18 Aufbau und Installation Ausstattung / Technik Ende Juli 18 Evt. Pitch Grafik lancieren Mitte August 18 1. Treffen ganzes Team / Information und Apéro Mitte Sept. 18 1. Spielfassung liegt vor. Diskussion 1. Probeblock: professionelle Spielende tagsüber, Sept. – Nov. 18 Laiendarstellende abends / gemeinsame Proben an Wochenenden. Oktober 18 Start Grafik /Produktion Werbematerial / Erste begleitende Kommunikationsmassnahmen Mitte Februar 19 Start Kommunikationskampagne 15
März – 26. April 2. Probeblock: professionelle Spielende tagsüber, 19 Laiendarstellende abends / gemeinsame Proben an Wochenenden. April 19 Mehrere Try-outs mit Testpublikum 22. April 19 HP 1 23. April 19 HP 2 24. April 19 HP 3 25. April 19 GP 26. April 19 Premiere 1. Mai – 29. Juni Reguläre Vorstellungen 19 4. Sept. – 26. Okt Mögliche Zusatzvorstellungen bei grosser Nachfrage 19 Detailansicht stillgelegte Produktionshalle ehemalige Spinnerei NYLON 6 (Theaterraum) 16
Budget und Finanzierung Aufwand 1. Kunst - Honorarkosten CHF 284'000 Regie 40'000 Autorenhonorar und Rechte 24'000 Regieassistenz / künstlerische Unterstützung 12'000 Choreographie 12'000 Proben - Gagen Berufsschauspieler 60'000 Ausstattung (Kostüme) 12'000 Ausstattung (Bühnenbild) 24'000 Ausstattungsassistenz 9'000 Musik Komposition inkl. Chorleitung 14'000 Ausführende Kostüme (Näherinnen) 8'000 Ausführende Bühne (Handwerk) 9'000 Video-Installationen Bühne 8'000 Kameramann / Videoassistenz 3'000 Maskenbildnerin 3'000 Dramaturgie / Oeil extérieur 3'000 Spielerbetreuung 1'000 Gesetzliche Sozialleistungen & PK 22'000 Proben - Spesen Berufs- und Laienschauspieler 20'000 2. Produktion - Honorarkosten CHF 141'000 Produktionsleitung 32'000 Produktionsleitungs-Assistenz 12'000 Kommunikation / Marketing 20'000 Kommunikationsassistenz 6'000 Fundraising 10'000 Administration / Sekretariat 5'000 Buchhaltung und Revision, Lohnadministration 8'000 Technische Leitung (Koordination Licht, Ton, Bau) 6'000 Lichtdesign 8'000 Bauchef Infrastruktur 6'000 Bühnenmeister Infrastruktur 4'000 Sicherheitsverantwortlicher, Verkehrskonzeption 6'000 Hilfspersonal Auf- und Abbauten 6'000 Gesetzliche Sozialleistungen & PK 12'000 3. Bauten und allgemeine Produktionskosten CHF 97'000 Sanierung gemäss Vorgabe Feuerpolizei 20'000 Kleinbauten 10'000 Sanitäre Anlagen (Grundinstallation) 2'000 Transportkosten 8'000 Dekoration Umfeld und Gastrobetrieb 10'000 Mulde und Entsorgung 6'000 Professionelle Reinigung der Räume 20'000 Verbrauchsmaterial Bauten 4'000 Signaletik und Absperrmaterial 7'000 Elektrische Anlagen und Strom 10'000 4. Produktionskosten Kunst CHF 236'000 Kostüme 25'000 Bühnenbild / Requisiten 120'000 Technik Licht / Ton Richtofferte 70'000 Technik Video (Mieten Beamer, Kabel etc.) 15'000 Material Masken/Schminken 6'000 17
5. Marketing und Kommunikation CHF 135'000 Grafik 20'000 Internetauftritt 10'000 Theater-Programm, Flyer, Plakate 30'000 Inserate, Plakatgesellschaft, Werbeauftritte 40'000 Pressekontakte / Dokumentationsmaterial 4'000 Fotografie 3'000 Produktion Making of 8'000 Marketingleistungen Medienpartner 15'000 Verteil- und Versandspesen 5'000 6. Betriebsaufwand CHF 114'000 Telefon und Materialkosten Administration 3'000 Öffentlich-rechtliche Bewilligungen 1'000 Vertragswesen 2'000 Sach- und Betriebsversicherungen 10'000 Übriger Betriebsaufwand 8'000 Kälteschutz / Decken, Heizsystem 1'000 Spesen Leitung (Fahrt-, Verpflegung, Logis etc.), 6'000 Verpflegung Premiere/Dernière/Schlussabend 10'000 Mehrwertsteuer auf Sponsoring-Einnahmen 23'000 Unvorgesehenes und Reserve 50'000 7. Aufführungen CHF 225'000 Kosten 25 Aufführungen inkl. Premiere 225'000 TOTAL Ausgaben CHF 1'232'000 Ertrag 8. Eigenmittel CHF 412'000 Billetteinnahmen 25 Aufführungen 392'000 Einnahmen Umsatzanteil Barbetrieb 20'000 9. Drittmittel CHF 822'000 Öffentliche Hand 150'000 Stiftungen, Gönner 300'000 Sponsoren 300'000 Material- und Sachsponsoring 40'000 Eigenmittel Verein BigBang 32'000 TOTAL Einnahmen CHF 1'234'000 Budgetüberschuss CHF 2'000.00 (Stand Oktober 2017) Die Mietkosten der Räumlichkeiten sind im Budget nicht aufgeführt. Die Verantwortlichen der Viscosistadt AG stellen uns alle Räumlichkeiten unentgeltlich zur Verfügung, insgesamt sind dies ca. 7'000 m2. Die Fläche beinhaltet Lagerräume, Bar, Probenraum, Fundus, Garderobe und der 5 x 900 m2 grosse eigentliche Theaterbereich. Die Viscosistadt AG wird als Sponsor auftreten. 18
Eigenleistungen In der Zeit zwischen Januar 2016 und heute wurden gesamthaft über 1700 Arbeitsstunden ohne Entschädigung erbracht. Die Arbeiten umfassten insbesondere: - Intensive Suche nach Räumlichkeiten für das Projekt - Sichtung und Katalogisierung des vorgefundenen Materials in der Rigigasse - Räumung der Rigigasse, Umzug nach Emmenbrücke - Herrichten der Arbeitsräume in der Viscosi - Aufbau von Infrastruktur - Vorabklärungen Sicherheit Ebenso hat die Theaterproduktion Annette Windlin Fr. 20'000.- investiert für das Sandstrahlen der Böden, Putzmaterialien, Anschaffung Werkzeug zum Herrichten der Räume, Holz für Probebühne, Kosten Zügelunternehmen, Mahlzeiten für freiwillige Helfer und vieles mehr. Detailansicht stillgelegte Produktionshalle ehemalige Spinnerei NYLON 6 (Theaterraum) 19
5. Das Projektteam Wer wir sind – Theaterproduktion Annette Windlin / Verein BigBang Die «Theaterproduktion Annette Windlin» arbeitet seit 1994 professionell an Theaterprojekten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Sie produziert mit professionellen Schauspielerinnen und mit Laiendarstellern. Sie versteht sich als Gefäss, in dem immer wieder neu formierte Künstlergruppen verschiedener Kunstrichtungen in gemeinsamer Arbeit ihre Konzepte und Ideen überprüfen und in einer Produktion manifestieren. Die Verpflichtung der Beteiligten erstreckt sich jeweils über eine Produktion. In den 23 Jahren seit der Gründung der Gruppe hat sich ein Kernteam herausgebildet, das auch in zahlreichen professionell geführten Laienproduktionen stets seine Kreativität unter Beweis gestellt hat. Der Verein BigBang wurde 2012 als Trägerschaft für die Theaterproduktion Annette Windlin gegründet. Das Projektteam Annette Windlin – Kernteam Produktion und Regie Annette Windlin ist 1960 in Küssnacht im Kanton Schwyz geboren. Nach der Dimitrischule absolvierte sie eine klassische Ausbildung zur Schauspielerin und später zur Theaterpädagogin an der Hochschule für Musik und Theater ZHdK in Zürich. Seit mehr als 30 Jahren gestaltet Annette Windlin als Schauspielerin, Regisseurin, Theaterpädagogin und Autorin das Theaterleben der Zentralschweiz mit. Sie war langjähriges Mitglied der Kinder- und Jugendtheatergruppe OND DROM und gründete 1994 ihre eigene Theatertruppe, mit der sie seither zahlreiche Tourneeproduktionen realisiert hat, darunter die Erfolgsproduktion «Einmal noch! – Die Geschichte der Päpstin Johanna» von F.K. Waechter, «Notglück» und «Stosszeit» von Gisela Widmer. Seit 1985 arbeitet sie freiberuflich als Schauspielerin, Regisseurin, Theaterautorin und als Theaterpädagogin. Sie hat unzählige Projekte mit diversen professionellen Ensembles und Laien-Theatergruppen verwirklicht. Ihre letzten grossen Projekte waren 2013 «BIG BANG! - ein Spektakel» in der alten Zementi Brunnen, 2015 das Freilicht- spektakel «MORGARTEN - der Streit geht weiter» anlässlich der 700 Jahr – Feierlich- keiten in Morgarten und 2017 «Stadt der Vögel» für die Luzerner Freilichtspiele. 2008 wurde Annette Windlin mit dem Anerkennungspreis des Kantons Schwyz und 2010 mit dem Innerschweizer Kulturpreis ausgezeichnet. 2017 hat sie einen Recherchebeitrag der selektiven Projektförderung des Kantons Luzern und einen Werkbeitrag des Kantons Schwyz für die Vorarbeiten zu diesem Projekt erhalten. Annette Windlin lebt in Luzern. http://www.annettewindlin.ch Urs Zürcher – Kernteam Produktion und Produktionsleitung Urs Zürcher, 1949 geboren, arbeitete nach seiner Ausbildung zum Kaufmann von 1981 – 1984 als Ausbildungsberater auf dem Amt für Berufsbildung des Kantons Schwyz. Von 1984 bis 2006 arbeitete er als Verwalter am Kantonalen Lehrerinnen– und Lehrerseminar in Rickenbach SZ. Er war in dieser Funktion auch Finanzverant- wortlicher für die Schulgrossprojekte HAIR (1998) und TRIIBHOLZ (2003). 2006 wurde er zum Leiter ZENTRALE DIENSTE mit Einsitz in der Schulleitung an der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz, Schwyz in Goldau ernannt. In dieser Funktion war er verantwortlich für Personalmanagement, ICT- Strategie und Management und für das 20
Facility Management. Auch in dieser Funktion hat er zahlreiche Theaterproduktionen begleitet. 2012 hat sich Urs Zürcher vorzeitig pensionieren lassen. 2013 war er Produktionsleiter bei «BIG BANG! - ein Spektakel» in der alten Zementi in Brunnen und 2015 beim Freilichtspektakel «MORGARTEN - der Streit geht weiter» anlässlich der 700 Jahr - Feierlichkeiten in Morgarten. Urs Zürcher lebt in Goldau SZ. Michael Felber – Kernteam Produktion und Produktionsleitung Michael Felber, geboren 1964 in Zug. 1985 - 1992 Ausbildung als Jurist. 1998/99 Master Business Law an der Universität St. Gallen. Studium der Kunstgeschichte, diverse Weiterbildungen unter anderem in Projektmanagement. 1992 - 1999 Jurist und Leiter eines Rechtsdienstes. Seit 1999 eigene Firma und selbstständige Erwerbstätigkeit als Berater, Jurist, Ausstellungsmacher und Buchproduzent. Langjährige Erfahrung als Leiter kultureller Projekte und als Berater beim Aufbau von Organisation und in Change- Prozessen. Michael Felder was gemeinsam mit Susanne Morger Produktionsleiter in «Kloster zu verschenken», einer Produktion für die 800 Jahr-Feier des Dominikaner- ordens in Zusammenarbeit mit der Theaterproduktion Annette Windlin. Michael Felber lebt in Zug http://www.michaelfelber.ch Susanne Morger – Kernteam Produktion und Kommunikation/Marketing Susanne Morger, geboren 1960 in Winterthur. 1977 - 1979 Ausbildung als Arztgehilfin. 1983 - 1986 Höhere Fachschule für Sozialpädagogik, Luzern. Ausbildungen in Organisationsentwicklung und Kunstpädagogik. 1986 - 1993 verschiedene Leitungsfunktionen im sozialpädagogischen Bereich. 1993 - 2001 selbstständige Erwerbstätigkeit als Organisationsentwicklerin (Konzepte, Projektberatungen, Schulungen; Schwerpunkt Non-Profitbereich). 1999 - 2001 Regieassistenzen und Produktionsleitungen für das luzerner theater. Seit 1999 freie Mitarbeiterin für Lucerne Festival. 2002 - 2006 administrative Leiterin Theater Marie Aarau. Seit 2006 Büro für Kultur, Luzern. Ab 2010 Mandat Kuratorin Schloss Meggenhorn. 2013 war sie verantwortlich für die Gesamtkommunikation in «BIG BANG! - ein Spektakel» in der alten Zementi Brunnen und 2015 im Freilichtspektakel «MORGARTEN – Der Streit geht weiter» anlässlich der 700 Jahr – Feierlichkeiten in Morgarten. Susanne Morger lebt in Luzern. http://www.buero-fuer-kultur.ch Martina Clavadetscher – Text Martina Clavadetscher, geboren 1979, studierte Germanistik, Linguistik und Philosophie. Seit 2009 arbeitet sie als Autorin und Dramatikerin sowie als Radio-Kolumnistin. Ihr Prosadebüt Sammler erschien 2014. Für die Spielzeit 2013/2014 war sie Hausautorin am Luzerner Theater. Mit ihrem Theaterstück «Umständliche Rettung» gewann sie 2016 den Essener Autorenpreis und war im selben Jahr für den Heidelberger Stückemarkt nominiert. Für das Manuskript Knochenlieder erhielt sie 2016 den Preis der Marianne und Curt Dienemann-Stiftung. 2012 wurde Martina Clavadetscher mit dem Förderpreis des Kantons Schwyz und 2013 mit dem Werkbeitrag des Kantons Schwyz ausgezeichnet. 2017 wurde Martina Clavadetscher für den Schweizer Buchpreis nominiert. Sie lebt in Brunnen SZ. http://martinaclavadetscher.ch 21
Dominique Müller – Dramaturgie Dominique Müller, 1976 in Basel geboren, absolvierte 1997-2001 seine Ausbildung zum Schauspieler an der Hochschule für Musik und Theater ZHdK in Zürich. Seit 2001 ist er als freier Schauspieler, Regisseur und Autor tätig. U.a. übernahm er 2002/2003 die Gesamtregie der Overdrive-Wochenenden des Projekts «Bad Hotel» unter der künstlerischen Leitung von Dirk Thiele und Brigitte Helbling am Theaterhaus Gessnerallee in Zürich. Weitere Arbeiten waren 2003 die Inszenierung von «Revolution is a bad thing" nach «Der Auftrag» von Heiner Müller am Schauspiel- haus Bochum. 2004 gründet er die freie Theatergruppe TLÖN, mit der er 2004 «Kopie» und 2006 «Verunsicherung» in der Kaserne Basel realisierte. Er ist Ko-Autor und Regisseur von OHNE ROLF und hat mit dem Künstlerduo bisher die vier Produktionen «Blattrand», «Schreibhals», «Unferti» und «Seitenwechsel» realisiert. 2006 arbeitet er als Regisseur für «Im Schilf» der Musik- und Mechanik-Kleinkunst- formation STAHLBERGERHEUSS. 2006 Gründung der Formation TRAINIGSLAGER mit der er 2007 «Endidyll», 2008 «Tag der Dachse», 2009 «Erbsenfrau» und 2010 «2010 – Die Rückkehr der Bümplitz» von Jens Nielsen im Theater an der Winkelwiese Zürich auf die Bühne brachte und in denen er auch als Schauspieler mitgewirkt hat. Er führte 2011 Regie in «Stosszeit» der Theaterproduktion Annette Windlin und war 2013 als Dramaturg tätig in «BIG BANG! - ein Spektakel» in der alten Zementi Brunnen und 2015 im Freilichtspektakel «MORGARTEN - der Streit geht weiter» anlässlich der 700 Jahr - Feierlichkeiten in Morgarten. Dominique Müller lebt in Zürich. Ruth Mächler – Ausstattung Ruth Mächler, 1949 in Luzern geboren, absolvierte nach einem Jahr an der Schule für Gestaltung Luzern 1965 bis 1968 ihre Lehre als Dekorationsgestalterin. Gleichzeitig besuchte sie die Schule für Gestaltung Luzern mit dem Schwerpunkt Illustration. 1968 errang sie den ersten Preis des Kinderbuchwettbewerbs des Österreichischen Bundesverlags und nahm an der jurierten Weihnachtsausstellung Luzern teil. Nach weiteren Ausbildungsjahren an der Schule für Gestaltung Zürich und an der Farb und Form Zürich arbeitete sie frei als Illustratorin und Gestalterin von verschiedenen Rauminstallationen. Seit 1983 erweiterte sie ihre künstlerische Arbeit im Bereich Bühne und Kostüme: es folgten Arbeiten für freie Truppen, Opernhaus Zürich, Schauspielakademie Zürich, Theater Kanton Zürich, viele Kinder- und Jugendtheater. 1993 – 1996 absolvierte sie eine Weiterbildung für Szenisches Gestalten an der Schule für Gestaltung Zürich. Sie gestaltete seit 1999 Bühne und Kostüme für die meisten Produktionen von Annette Windlin. So war sie 2013 auch für Bühne und Kostüme verantwortlich in «BIG BANG! - ein Spektakel» in der alten Zementi Brunnen, 2015 für das Freilichtspektakel «MORGARTEN - der Streit geht weiter» anlässlich der 700 Jahr - Feierlichkeiten in Morgarten. Im Sommer 2017 gestaltete sie Bühne und Kostüme für «Stadt der Vögel», Freilichtspiele Tribschen. Ruth Mächler lebt in Luzern. Valentina-Maria Mächler – Videokunst Valentina-Maria Mächler, 1983 in Luzern geboren, ist in Küssnacht am Rigi aufgewachsen. Nach dem Vorkurs an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Luzern folgten diverse Assistenzen im Bereich Theater und Film. Darauf folgte ab 2003 das Studium an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Luzern im Bereich Visuelle Kommunikation, das sie 2007 mit dem Diplom im Fachbereich Video abschloss. Seit 2007 arbeitet sie freiberuflich in den Sparten Video, Film und Theater. 2008 lief ihr Film Die idealen Raumfahrer an den 43. Solothurner Filmtagen. 22
2009 folgte ein Atelieraufenthalt in Höfn Island. Daraus entstand das sparten- übergreifende Gruppenprojekt Hornafjördur Greenhouse Project, das sie gemeinsam mit Michou Nanon de Bruyn und Hanna Jonsdottir entwickelt hat. Zur Zeit arbeitet sie hauptsächlich im Bereich Theater und wirkte bei diversen grossen Projekten mit, u.a. 2013 in «BIG BANG! - ein Spektakel» in der alten Zementi Brunnen und 2015 im Freilichtspektakel «MORGARTEN - der Streit geht weiter» anlässlich der 700 Jahr - Feierlichkeiten in Morgarten. Valentina-Maria Mächler wohnt in Emmenbrücke LU. Christian Wallner - Musik Christian Wallner, 1965 in Zug geboren, absolvierte 1987–1992 sein Studium am Kon- servatorium Zürich und schloss mit dem Diplom für Gitarre ab. Gleichzeitig Jazzgitarren- stunden bei Christy Doran in Luzern. 1994/1995 Studium am Musicians Institute in Los Angeles. Seit 1982 arbeitet er als Lehrer für Jazz-, Rock-, Blues- und klassische Gitarre an der Musikschule Zug. Er war Mitglied diverser Rock-, Blues- und Jazzbands, Mitglied der Opera Factory für das Stück Jonny Johnson von Kurt Weill Seit 1999 arbeitet er vermehrt als Theatermusiker (Komposition und Livespiel) in diversen Projekten, u.a. «Einmal noch!» von F.K.Waechter, Theaterproduktion Annette Windlin; Multimediaprojekt: «Jetfood 2000» Zug, «Rabenspiele», Bühne 66, Schwyz; «Eingekesselt» Freie Theaterproduktion, Schwyz; «von Bibeln, Huren, Whiskyschiebern», Freilichttheater Vollmond Zug; «Notglück» Theaterproduktion Annette Windlin; «BIG BANG!» - ein Spektakel» in der alten Zementi in Brunnen. 2017 Komposition und Bandleitung für «Stadt der Vögel» Luzerner Freilichtspiele. Seit 2005 leitet er das Gipsy Jazz Quartet «Piri Piri» als leidenschaftlicher Gipsy Jazz- Gitarrist. «Piri Piri» hat bis jetzt drei CDs veröffentlicht und erreichte beim Swiss-Jazz- Award 2015 den zweiten Platz. Christian Wallner lebt in Luzern. Lukas Schmocker – Choreografie Lukas Schmocker, 1971 in Basel geboren, absolvierte die Hochschule für Musik und Theater ZhdK in Zürich. Danach spezialisierte er sich zum Kampfchoreografen. Seit 2003 ist er Dozent für Bewegung an der Zürcher Hochschule der Künste. In den letzten Jahren arbeitete er als Bewegungspädagoge und Kampfchoreograf im professionellen wie auch im Laienbereich. So war er im Jahr 2016 zuständig für die Kampfchoreografien in «King A» des Junges Schauspielhauses Zürich. 2016 trug er die Verantwortung für die Bewegungschoreografien im Stück «Stadt der Vögel» von Gisela Widmer, Regie Annette Windlin. Seit 2014 ist er Mitleiter des «LAB Junges Theater Zürich». Dieses Theater setzt sich zum Ziel, Jugendlichen kontinuierliche Theaterarbeit zu ermöglichen. Beat Auer – Lichtdesign / Technik Beat Auer, 1956 in Luzern geboren, absolvierte eine Ausbildung zum Elektromonteur und Elektroplaner. Seit 1992 hat er zahlreiche Lichtinstallationen für Musik und Theater realisiert. Er gestaltet regelmässig das Licht für einige Laientruppen in der Innerschweiz (Zuger Spiilleute, Theatergesellschaft Willisau u.a.), für viele freie Produktionen und begleitet die Gastspiele der Theaterproduktion Annette Windlin auch auf Tournee. 2013 war er verantwortlich für das Lichtdesign bei «BIG BANG! - ein Spektakel», 2015 gestaltete er das Licht für das musikalische Freilichttheater «MORGARTEN - der Streit geht weiter» anlässlich der 700 Jahr - Feierlichkeiten. Beat Auer lebt in Buchrain LU. 23
Cornel Windlin - Grafik Cornel Windlin, 1964 in Küssnacht SZ geboren, arbeitete nach dem Abschluss der Schule für Gestaltung Luzern 1988 für Neville Brody, für das Magazin “The Face” und anschliessend für eigene Kunden in London. Ab 1993 baute er ein eigenes Atelier in Zürich auf. Mit vielen bahnbrechenden Arbeiten, u.a. für das Museum für Gestaltung Zürich, die Rote Fabrik und für das Schauspielhaus Zürich, erlangte er schnell internationale Reputation. 1998 gründete er Lineto.com, die erste digitale Schriftgiesserei der Schweiz, welche er in den folgenden Jahren in eine international erfolgreiche Plattform für Schrift, Typografie und Grafikdesign ausbaute. Cornel Windlins Atelier arbeitet für unterschiedlichste Auftraggeber auf kulturellem und kommerziellem Gebiet. Seine Arbeitsmethode ist geprägt von engen Arbeitsbeziehungen mit Künstlern, Kuratoren, Regisseuren, Fotografen, Gestaltern und Architekten, unter ihnen Juergen Teller, Armin Linke, Ari Marcopoulos, Thomas Ruff, Ronan & Erwan Bouroullec, Atelier Bow-Wow, M/M (Paris), Christoph Marthaler, Bice Curiger, Nicholas Serota, Rolf Fehlbaum und viele andere. Von 2004 bis 2011 gestaltete er TATE ETC., das grösste Europäische Kunstmagazin. Windlin’s Plakate, Bücher und Magazine haben international zahlreiche Preise gewonnen. Seine Werke sind in vielen Büchern publiziert und Bestandteil der Sammlungen renommierter Institutionen im In- und Ausland. Der Gastprofessur an der ecal Ecole Cantonale d’Art de Lausanne (1996–98) folgte eine internationale Lehrtätigkeit. 2007 verlieh ihm das Eidg. Bundesamt für Kultur den neugeschaffenen Grand Prix Design, die höchste nationale Auszeichnung für Schweizer Gestalter. Cornel Windlin lebt und arbeitet in Zürich. www.cornelwindlin.com www.lineto.com Rebekka Spinnler – Praktikantin Rebekka Spinnler wurde 1970 im Knonaueramt im Kanton Zürich geboren. Sie bildete sich an der Universität Zürich zur Sekundarlehrerin aus. Einer Zweitausbildung zur Bibliothekarin mit Schwerpunkt Kinder- und Jugendliteratur folgten viele Jahre der beruflichen Tätigkeit in beiden Arbeitsfeldern. 2015 begann sie einen CAS in Theaterpädagogik, den sie 2017 abschloss. Während eines Wahlmoduls bei Petra Fischer, Leiterin und Dramaturgin des Jungen Schauspielhauses Zürich, entdeckte sie ihr grosses Interesse für den Bereich der Dramaturgie. Aus diesem Grund hängte sie im Sommer 2017 den Lehrerinnenberuf vorerst an den Nagel und macht ein Theaterpraktikumsjahr, in welchem sie in an verschiedenen Theaterhäusern und Projekten (Theater Kanton Zürich, Junges Schauspielhaus etc.) hospitiert und assistiert. Rebekka Spinnler lebt in Winterthur. Franz Marty - Projektunterstützung Dr. h.c. Franz Marty, geboren 1947 in Schwyz, studierte nach der Matura in Stans Recht und Wirtschaft an der Universität Bern. 1972 wurde er in seiner Wohngemeinde Arth in den Kantonsrat gewählt. Von 1984 bis 2002 war er Regierungsrat des Kantons Schwyz und Vorsteher des Finanzdepartements. 2002 wechselte er als Verwaltungsratspräsident zu Raiffeisen Schweiz nach St. Gallen. Gleichzeitig gehörte er dem Bankrat der Schweizerischen Nationalbank an. 2011 trat er in den Ruhestand. Seither ist er noch für mehrere Stiftungen tätig, so war er unter anderem Stiftungsratspräsident der Schweizer Berghilfe. Franz Marty wohnt in Goldau SZ. 24
Iwan Rickenbacher – Projektunterstützung Prof. Dr. Iwan Rickenbacher, 1943 geboren, studierte nach der Primar- und Sekundarlehrerausbildung Erziehungswissenschaften an der Universität Fribourg mit Abschluss Dr. phil. Von 1975 bis 1988 war er Direktor des Lehrerinnen- und Lehrerseminar des Kantons Schwyz. 1988 bis 1992 arbeitete er als Generalsekretär der CVP Schweiz. Seit 1992 arbeitet Iwan Rickenbacher als Kommunikationsberater, 1998 machte er sich selbständig. 2000 wurde er als Honorarprofessor an die Universität Bern berufen und er arbeitet als Dozent in verschiedenen Nachdiplom-Studienlehrgängen an Universitäten und Fachhochschulen. Er ist Verwaltungsrat der Tamedia und Präsident des Fachverbandes Sucht der deutschen Schweiz. Iwan Rickenbacher wohnt in Brunnen SZ. 6. Kontakt Für ergänzende Informationen steht die Theaterproduktion Annette Windlin, insbesondere das Kernteam jederzeit zur Verfügung. Theaterproduktion Annette Windlin Bruchmattstrasse 4a 6003 Luzern 041 210 23 44 / 079 299 66 80 annette.windlin@bluewin.ch www.annettewindlin.ch Wir bedanken uns herzlich für Ihre Aufmerksamkeit. 25
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