BIOLOGIE Abitur 2021 Themen: Stoffwechsel / Zytologie 2. Ökologie 3. Genetik 4. Evolution 5. Neurobiologie - Knowunity

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BIOLOGIE Abitur 2021
Themen:
1. Stoffwechsel / Zytologie

2. Ökologie

3. Genetik

4. Evolution

5. Neurobiologie

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BIOLOGIE Abitur 2021 Themen: Stoffwechsel / Zytologie 2. Ökologie 3. Genetik 4. Evolution 5. Neurobiologie - Knowunity
STOFFWECHSEL / ZYTOLOGIE
                              PROKARYOTEN / EUKARYOTEN

                 Eucyte / Eukaryoten                                     Procyte / Prokaryoten
 haben einen Zellkern                                      haben KEINEN Zellkern
 sind Einzeller, Pilze, Pflanzen, Tiere                    sind Bakterien, Archaeen
 DNA im Zellkern                                           DNA freiliegend als ringförmiges Molekül + viele DNA-
                                                           Ringe

 Zellwand (pflanzliche Zellen & Tiere: JA / tierische      Zellwand
 Zellen: NEIN)
 Zellmembran                                               Zellmembran
 Cytoplasma
 Zellkern
 mehrere lineare Chromosomen                               ein zirkuläres Chromosom
 Ribosomen                                                 Ribosomen
 Mitochondrien
 Endoplasmatisches Retikolum
 Golgi-Apparat
                                                           eventuell Geißel

                                                        ZELLE

Cytoplasma
    - durchscheinender, leicht körniger Inhalt in Zelle → Zellorganellen darin eingebettet
    - Ort für vielfältige Stoffwechselvorgänge
    - keine strukturell einheitliche Masse → zahlreiche voneinander abgegrenzte Strukturelemente
    - besteht aus meist organischen Stoffen → Proteine, Lipide, Polysaccharide, RNA, kleine org. Moleküle
    - 60%-90% Wassergehalt
    - dient Transport von Stoffen

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Vakuolen
   - membranumschlossene Räume
     - groß → im Lichtmikroskop leicht erkennbar
     - bei Einzellern z.B. als Nahrungsvakuole
Pflanzenzelle

     - große Zellsaftvakuole → zentrale Vakuole, Zellsaftraum → nimmt bei ausgereiften Pflanzenzellen größten
       Teil des Zellinnenraums ein
     - von Membran begrenzt
     - enthält wässrige Lösung → Zellsaft aus Ionen, organischen Verbindungen, Säuren & Farbstoffen
     - gehört zum nicht-plasmatischen Bereich der Zelle

                -   Vesikel: - sehr kleine Membranbläschen (nicht erkennbar)
                             - schließen nicht plasmatischen Raum ein
                             - sollen Substanzen in Zelle transportieren & speichern

Endoplasmatisches Retikulum
   - inneres Membransystem der Zelle → Labyrinth aus Kanälen & flachen Räumen
   - ziehen sich durch ganzes Cytoplasma
   - 2 Formen: → raues ER: Membranen tragen auf Außenseite zahlreiche Ribosomen
                 → glattes ER: trägt keine Ribosomen
   - ändert ständig seine Form durch Abschnüren & Aufnehmen von Vesikeln
   - dient als Transportsystem
   - verteilt & leitet Substanzen (vor allem Proteine)
   - bestimmte Substanzen werden gespeichert & umgewandelt (Sekrete von Drüsenzellen)
   - großes ER → viel Proteinbiosynthese

Ribosomen
    - sehr kleine, massive Körperchen aus Proteinen & RNA-Molekülen (ohne Hohlraum + ohne Membran)
    - freie Ribosomen können wie Perlenschnur im Cytoplasma liegen (Polysomen)
    - Funktion der Proteinbildungsmaschinen
    - verketten Aminosäuren zu Polypeptiden & Proteinen

Chloroplast
    - in Pflanzenzellen enthalten (nicht in Tierzellen & Prokaryoten)
    - enthaltenes Chlorophyll sorgt für grüne Farbe der Pflanzen
    - besitzen Doppelmembran & eigene DANN
    - wichtigster Bestandteil zum Ablauf der Fotosynthese

Mitochondrien
   - energieliefernde Zellorganellen in Eukaryoten
   - nicht in Prokaryoten enthalten
   - von Doppelmembran umschlossen
   - im Inneren röhrenförmig
   - „Kraftwerk der Zelle“ → Bildung von ATP

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PFLANZENZELLE / TIERZELLE

                                 MEMBRANTRANSPORTPROZESSE
   Stofftransport durch Biomembranen - Passiver Transport
       - bei Transportproteinen unterscheidet man zwischen Kanälen & Carriern

          -   Kanäle werden von Tunnelprotein gebildet → durchspannen Membran ganz
          -   tragen zum Inneren des Kanals polare Aminosäuren in Zelle → kleine polare Teilchen wie Ionen
Kanäle

          -   Zellmembran passiert Wasser über spezielle Wasserkanäle (Aquaporine)
          -   meisten Kanäle öffnen sich auf Signal

          -   Carrier sind auf spezielle Moleküle spezialisiert → besitzen Bindungsstelle für diese
          -   wenn sich Carrier kurzzeitig mit Substrat verbindet, ändert er seine Konformation → betreffendes
Carrier

              Molekül durch Membran geschleust & auf anderer Seite freigesetzt
          -   manche besitzen Bindungsstelle für 2 verschiedene Moleküle
              → ändern Konformation erst, wenn beide Bindungsstellen besetzt sind
              → Transport erfolgt in gleicher (Symport) oder entgegengesetzter (Antiport) Richtung (Cotransport)

          -   findet über Tunnelproteine in Richtung des Konzentrationsgefälles statt
          -   Zelle muss keine Energie aufwenden → passiv

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Stofftransport durch Biomembranen - Aktiver Transport
    - viele lebensnotwendige Stoffe liegen außerhalb der Zelle nur in geringen Konzentrationen vor
        → müssen gegen Konzentrationsgefälle der Membran befördert werden
    - Zelle muss Energie bereitstellen (ATP)
    - erfolgt mit Hilfe von Carriern
    - beim primär aktiven Transport erfordert An- & Abkoppeln des Substrats selbst Energie
    - beim sekundär aktiven Transport wird dann der zu transportierende Stoff zusammen mit den
        zurückströmenden Ionen von einem Carrier durch die Membran befördert

Diffusion
    - passiv ablaufender Prozess (keine Energie wird aufgewendet)
    - findet solange statt bis Konzentrationsgefälle ausgeglichen wurde
    - solange Konzentrationsgefälle noch vorhanden ist, bewegen sich mehr Teilchen in Richtung der
        geringeren Konzentration
    - Diffusion wird bei Erhöhung der Temperatur beschleunigt

Osmose
   - einseitig gerichteter Diffusionsvorgang durch semipermeable Membran
   - Wasser kann semipermeable Membran immer durchdringen → Stoffe wie Zucker / Salz jedoch nicht
   - Teilchen bestreben Konzentrationsausgleich zwischen Innen- & Außenraum der Membran
   - Wasser fließt immer vom Ort des höheren Wasserpotenzials (weniger gelöste Teilchen) in Richtung des
      niedrigeren Wasserpotenzials (mehr gelöste Teilchen)
   - osmotischer Druck besteht solange, bis es zum Ausgleich der Konzentrationen auf beiden Membranseiten
      kommt → ab da fließt in beide Richtungen die gleiche Menge Wasser

Ionenpumpen
    - regulieren Transport bestimmter Ionen durch Biomembran (→ Lipiddoppelschicht der Biomembran für
       Ionen undurchlässig)

Plasmolyse
    - Volumen von Zellplasma nimmt in hypertonischer Umgebung ab, weil es Wasser an Umgebung verliert
    - zunehmend entwässertes Zellplasma löst sich von Zellwand ab → zusammengedrückt von dem hohen
       osmotischen Druck der umgebenden Lösung
    - auch Vakuole verliert Volumen (ausströmendes Wasser)
    - tierische Zellen verlieren an Form & schrumpfen

Deplasmolyse
   - Rückgängigmachen von Plasmolyse
   - Zelle in ihre osmotischen Wert entsprechende, isotonische, Umgebung bringen
   - gelingt nur, wenn Zellen durch ihren Wasserverlust noch keine Schäden haben
   - Fähigkeit zu Plasmolyse & Deplasmolyse ist Testkriterium für Lebensfähigkeit von Zellen
   - kann in hypotonischer Umgebung oder in reinem Wasser durch Wasserstrom zum platzen kommen

hypertonisch: Außenmedium hat eine höhere Konzentration als Innenmedium
isotonisch: Außenmedium & Innenmedium haben gleiche Konzentration
hypotonisch: Außenmedium hat eine geringere Konzentration als Innenmedium

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STOFF- UND ENERGIEWECHSEL

                     Assimilation                                              Dissimilation
            Aufbauender Stoffwechsel,                                  Aufbauender Stoffwechsel
            Umwandlung körperfremder                                   zur Energiegewinnung,
            Stoffe in körpereigene                                     energiereiche Stoffe werden
            Substanzen                                                 in energieärmere Stoffe
                                                                       umgewandelt

 Heterotrophe                Autotrophe                      Atmung                   Gärung
 Assimilation                Assimilation                    Dient dem Abbau          Dient dem Abbau
 Aufbau körpereigener        Aufbau körpereigener            energiereicher Stoffe    organischen Materials
 organischer Stoffe aus      organischer,                    zur Energiegewinnung     zur Energiegewinnung
 körperfremden,              energiereicher Stoffe           unter aeroben            unter anaeroben
 energiereichen,             aus körperfremden,              Bedingungen              Bedingungen
 organischen Stoffen         energiearmen,
                             anorganischen
                             Stoffen

              Fotosynthese                Chemosynthese
              Organismen nutzen           Organismen nutzen
              Lichtenergie zum            chemische Energie
              Aufbau                      zum Aufbau
              körpereigener,              körpereigener,
              organischer,                organischer,
              energiereicher Stoffe       energiereicher Stoffe

                                          FOTOSYNTHESE
Ort der Fotosynthese: Blätter, Zellen, Chloroplasten

Blattquerschnitt

                                                                         obere Cuticula: Transpirationsschutz
                                                                         obere Epidermis: Schutz vor äußeren
                                                                                           Einflüssen
                                                                         Palisadengewebe: Fotosynthese
                                                                         Leitbündel: Stofftransport
                                                                         Schwammgewebe: Fotosynthese
                                                                         untere Epidermis: Stoffaustausch,
                                                                                            Schutz
                                                                         Chloroplast: Fotosynthese
                                                                         Interzellularräume: Gasaustausch
                                                                         Spaltöffnung (Stoma): Kontrolle
                                                                                       Wasserabgabe & Stoffe
                                                                         Schließzelle: überwacht Spaltöffnung

                                                                                                                6
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Chloroplast

 1 - äußere Membran: grenzt von umgebendem Cytoplasma ab | Stoffaustausch
 2 - Thylakoid: Aufnahme von Lichtenergie
 3 - Membranen mit Chlorophyll
 4 - DNA: Speicherung Erbinfo | steuert Chloroplast
 5 - innere Membran: bildet Thylakoide | enthalten Chlorophyll
 6 - Stroma: ermöglicht Stofftransport
 7 - Ribosomen: Übersetzen Erbinfo | produzieren Proteine
 8 - Fetttröpfchen: Speicherung

Thylakoide: - „Werkbank des Chloroplasten“
            - Thylakoidmembran besteht aus ca. 6mm dicken Lipid-Doppelschicht → Biomembran
               → Proteinmoleküle eingelagert
               → Enzymkomplex der Fotosynthese besonders hoch
               → enthält Blattpigmente → Chlorophyll
                      → an Proteinkomplex gebunden
                      → für Aufnahme von Lichtenergie wichtig

Licht – Farbe – Absorption
    - Licht ist Energie
    - Licht ist der mit unseren Augen wahrnehmbare Teil des Spektrums elektromagnetischer Strahlung
    - Ausbreitung mit Lichtgeschwindigkeit (300 000 km/s)
    - setzen sich aus kleinsten Energiebeträgen (Quanten) zusammen
    - als Teilchen → Photonen | als Strahlen → Wellen
    - Licht, das sich aus allen Wellenlängen zusammensetzt → unbunt
    - Licht eines einzelnen Wellenlängenbereichs → Farbreiz
    - Licht einer einzigen Wellenlänge → monochromatisch
    - Gegenstand erscheint uns farbig, wenn Licht nicht alle Wellenlängenbereiche in gleichen Anteilen umfasst
    - → enthält dann Pigmente, die einzelne Wellenlängenbereiche verschlucken (absorbieren)
    - Wellenlängenbereiche: 400 – 500nm: blau
                                500 – 550nm: grün
                                550 – 600nm: gelb
                                über 600nm: rot

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ABLAUF DER FOTOSYNTHESE

Allgemeines:
    − Bereitstellung von chemischer Energie und Reduktionsmitteln in Form von ATP & NADPH + H+
    − laufen in Thylakoiden der Chloroplasten ab
    − Fotosystem I: P680 | Fotosystem II: P700
    − mehrere Redoxsysteme und ATP-Synthase ebenfalls beteiligt

Lichtabhängige Reaktion:                              2H2O + 2NADP + 3ADP + 3P → O2 + (2NADPH + H+) + 3ATP
    - FS II mit Licht bestrahlt → Chlorophyll im Reaktionszentrum angeregt → gibt Elektron an Akzeptor ab
    - oxidiertem Chlorophyll wird durch wasserspaltenden Enzymkomplex wieder ein Elektron zugeführt
        → durch Licht veranlasste Wasserspaltung = Fotolyse (P680 Fotolyse: 2H2O → 4H+ + O2 + 4e-)
        → gebildeter Sauerstoff wird frei
    - vom FS II gelangen Elektronen über Elektronentransportkette aus mehreren Redoxsystemen zum FS I
    - parallel pumpt das Redoxsystem Plastochinon Protein ins Innere der Thylakoide
        → zusammen mit Proteinen aus der Wasserspaltung bewirken sie Ladungs- & Konzentrationsgefälle, das
          von der ATP-Synthase zur ATP-Bildung genutzt wird  Fotophosphorylierung
    - auch FS I gibt nach Anregung durch Licht ein Elektron an zweite Elektronentransportkette weiter
        → übernimmt von FS II zugeführtes Elektron
        → Elektron von FS I gelangt wieder in Grundzustand
        → am Ende der Elektronentransportkette werden Elektronen auf H-übertragendes Coenzym NADP+
          übertragen → wird dadurch zu NADPH + H+ reduziert

Lichtunabhängige Reaktion:
→ an Lichtreaktion eng gekoppelt (benötigen Endprodukte ATP & NADPH + H+)
    - Einschleusung von CO2 durch den Enzymkomplex (wird auf Zucker als CO2 – Akzeptor übertragen)
    - Reaktionsprodukt mit 6 C-Atomen zerfällt in 2 Moleküle mit 3 C-Atomen
        → wird durch ATP der Lichtreaktion zu Bis-Phosphoglycerinsäure gemacht (Energiezufuhr)
    - die Bis-Phosphoglycerinsäure wir durch NADPH + H+ aus der Lichtreaktion zu PGA reduziert (Reduktion)
    - aus PGA entstehen verschiedene Kohlenhydrate (auch Glucose) als Endprodukt der Fotosynthese
        (Bildung von Glucose)
        → unter Einsatz von ATP wird Ribulose-Biphosphat regeneriert und Zyklus damit abgeschlossen

Bilanz der Fotosynthese
Nettogleichung: 6CO2 + 6H20 → C6H12O6 + 6O2
Bruttogleichung: 6CO2 + 12H20 → C6H12O6 + 6O2 + 6H20

Beeinflussung der Fotosynthese
durch: Licht, Kohlenstoffdioxid, Temperatur

             Sonnenblatt                         Schattenblatt

 - mehrschichtiges Palisadengewebe     - einschichtiges Palisadengewebe
 - stark ausgeprägtes                  - schwach ausgeprägtes
   Schwammgewebe                         Schwammgewebe
 - kleinflächige Blattspreite          - großflächige Blattspreite
 - dicke Cuticula                      - dünne Cuticula
 - mehrschichtige Epidermis            - einschichtige Epidermis
 - enge Interzellularräume             - große Interzellularräume
 - tote Haare auf Oberfläche           - lebende Haare auf Oberfläche

   -   Lichtkompensationspunkt:
       → Sauerstoffverbrauch = Sauerstoffproduktion
       → Schattenblatt erreicht Lichtkompensationspunkt früher
   -   am Sättigungspunkt sind alle Fotosysteme ausgelastet

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Stoffwechselweg im Überblick

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CHEMOSYNTHESE
Definition

Organismen nutzen chemische Energie zum Aufbau körpereigener, organischer, energiereicher Stoffe

Nitrifizierende Bakterien

Oxidation von Stickstoffverbindungen
→ Energie für Aufbau organischer Verbindungen

Nitrifikation

= Chemosynthese
  → Ammoniumionen (NH4+) zu Nitrationen (NO3-)

Ablauf der Chemosynthese / Nitrifikation
    - Nitratbakterien (Nitrosomonas) oxidieren Ammoniumionen zu Nitritionen (NO2-)
        1) NH4+ + 2CO2 → NO2- + 2H2O
    - Nitratbakterien (Nitrobacter) oxidieren Nitritionen zu Nitrationen
        2) 2NO2- + O2 → 2 NO3-
    - Nitrifizierer nutzen Energie aus 1) und 2) zur Reduktion von Coenzymen (NAD+ → NADH + H+)
        → Bildung von ATP
    - Calvin-Zyklus → Kohlenhydratsynthese aus CO2

                VERGLEICH FOTOSYNTHESE / CHEMOSYNTHESE

                                    Fotosynthese                                Chemosynthese
          Ort                       Chloroplasten                                 Cytoplasma
     Vorkommen                         Pflanzen                                    Bakterien
    Energiequelle                    Lichtenergie                              chemische Energie
   Energieprodukt                                             ATP
     Endprodukt                                             Glucose
 Stoff- & En.wechsel                                 autotrophe Assimilation

                                                                                                   10
ZELLATMUNG
   -   Verbrennung von Glucose
       → Freisetzung von Energie → Wärme ATP
   -   unter Verbrauch von Sauerstoff (→ aerob)
   -   3 Phasen: Glykolyse, Citrat-Zyklus, Atmungskette

Reaktionsgleichung
C6H12O6 + 6O2 → 6CO2 + 6H2O

1. Glykolyse
Ort: im Cytoplasma
    - Phosphatgruppe von 1 ATP auf Glucose übertragen
        ≙ Aktivierung der Glucose
        → Produkt: Glucose-6-Phosphat → kann Zellmembran NICHT passieren
    - über mehrere Zwischenschritte Abbau zu Brenztraubensäure / Pyruvat
             • Verbrauch von 1 ATP
             • Herstellung von 2 ATP
             • Herstellung von NADH + H+
    - Reaktionsgleichung: C6H12O6 + 2NAD+ + 2ADP + 2P → 2(NADH + H+) + 2ATP + 2C3H3O3- (Pyruvat)

2. Citrat-Zyklus
    - aktivierte Acetylgruppe tritt in Citratcyclus ein
    - bei jedem Durchgang werden 2 C-Atome zu CO2 oxidiert
         → diffundiert aus den Zellen hinaus → gelangt mit Blut in Lunge → ausgeatmet
    - Hauptgewinn ist NADH + H+
         → liefert in nachfolgender Atmungskette Energie für Synthese von ATP

3. Atmungskette
Ort: Innere Mitochondrienmembran
    − NADH + H+ und FADH2 werden zu NAD+ und FAD oxidiert
    − Die Elektronen vom NADH + H+ gelangen über den Komplex I zum Ubichinon
    − Die Elektronen vom FADH2 gelangen über den Komplex II zum Ubichinon
    − Vom Ubichinon aus gelangen die Elektronen zum Komplex III, von dort zum Cytochrom c und
    − von dort zum Komplex IV
    − Die ist eine Elektronentransportkette, dabei wird Energie frei und diese Energie wird genutzt,
        um Protonen (H+) aus der Matrix in den Intermembranraum zu pumpen (Protonenpumpen
        sind die Komplexe I, III, IV)
    − Durch Erhöhung der Protonenkonzentration (durch die Pumpen) im Intermembranraum
        entsteht ein Konzentrationsgefälle (elektrochemischer Gradient)
    − Die Protonen haben das Bestreben aus dem Intermembranraum in die Matrix zu diffundieren
         und somit einen Konzentrationsausgleich zu erlangen, dies funktioniert aber nicht, da die
         innere Mitochondrienmembran undurchlässig für Protonen ist
    − Die Protonen können nur über die Ionenkanäle der ATP-Synthase zurückfließen
    − Über die ATP-Synthase gelangen die Protonen aus dem Intermembranraum zurück in die
        Matrix, wodurch Energie entsteht und aus ADP+P nun ATP wird
    − Die bei der Oxidation abgegebenen Elektronen werden schlussendlich vom Komplex IV auf
         den Sauerstoff übertragen
    − Die Protonen, die über die ATP-Synthase zurück in die Mitochondrienmatrix diffundieren,
        werden ebenfalls auf den Sauerstoff übertragen, daher entsteht H2O

Bilanz der Zellatmung:
C6H12O6 + 6O2 + 10(NADH + H+) + 2FADH2 + 32(ADP + P) → 6CO2 + 12H2O + 10NAD+ + 2FAD + 32 ATP

                                                                                                       11
12
MILCHSÄUREGÄRUNG
→ Umwandlung von Glucose in Milchsäure durch Milchsäure-Bakterien & menschliche Muskelzellen unter
  sauerstofffreien Bedingungen
→ Milchsäure auch 2-Hydroxipropansäure genannt → CH3-CHOH-COOH

Definition Gärung
Gärung dient dem Abbau organischen Materials zur Energiegewinnung unter anaeroben Bedingungen.

Ablauf Milchsäuregärung
→ Glykolyse
    - Glucose wird unter Mitwirkung von zahlreichen Enzymen zu 2 Molekülen Brenztraubensäure (Pyruvat)
       oxidiert
       → 2NAD+-Moleküle zu NADH + H+ reduziert
     exergonischer / energieliefernder Prozess
       → Teil der gewonnenen Energie wird zur Phosphorylierung von 2ADP zu ATP-Molekülen benutzt
    - anschließend wird Pyruvat durch NADH + H+ direkt zu Milchsäure reduziert

Ausgangsstoffe:     Glucose
Endprodukte:        Milchsäure
Reaktionsgleichung: C6H12O6 → 2C3H6O3

Nutzungsmöglichkeiten in der Industrie
   - Nahrungsmittelindustrie (Herstellung von Joghurt, Käse, Quark, Sahne, …)
   - Haltbarmachung von Lebensmitteln z. B. Sauerkraut

Bedeutung für Muskulatur und Nahrungsmittelherstellung
   - Bei starker Betätigung der Muskulatur stellen sich die Zellen von aerober Zellatmung auf und anaerobe
       Gärung um. Lactat sammelt sich im Muskel an. Muskelerschöpfung und Müdigkeit sind die Folge.
   - Ursprünglich war Joghurt ein Zufallsprodukt, dann wurde er durch Anreicherung und Züchtung geeigneter
       Milchsäurebakterien hergestellt. Milchsäurebakterien sorgen für die Umwandlung des Milchzuckers in
       Milchsäure. Die Milchsäure führt zu einer Zerstörung der äußeren Schutzhülle der Eiweißmoleküle,
       welche dadurch dicklegen können (Eiweißgerinnung). In den Zwischenräumen wird das in der Milch
       enthaltene Wasser (Molke Genannt) eingeschlossen.

                                                                                                             13
ALKOHOLISCHE GÄRUNG
Ablauf alkoholische Gärung
→ mehrstufiger Prozess
    - GLYKOLYSE: Oxidation der Glucose zu 2 Molekülen Brenztraubensäure (Pyruvat) unter Mitwirkung von
                     zahlreichen Enzymen
    - Oxidationsmittel: NAD+ → exergonischer Prozess (≙ energieliefernd)
    - Teil der gewonnenen Energie wird zur Phosphorylierung der von 2 ADP zu ATP-Molekülen genutzt
    - Etahnolproduktion dient der Regeneration des NAD+, das von Enzymen der Glykolyse verbraucht wird
    - NADH + H+ → NAD+ (dazu wird zunächst CO2 aus dem Pyruvat abgespalten)
                              → Entstehung von Acetaldehyd
    - wird dann enzymatisch mit NADH + H+ zu Ethanol reduziert
    → Bereitstellung von NAD+ für Glykolyse

Ausgangsstoffe: Glucose
Endprodukt: Ethanol und Kohlenstoffdioxid
Reaktionsgleichung: C6H12O6 → 2C2H5OH + 2CO2

Nutzungsmöglichkeiten in der Industrie
   - Herstellung von Bier, Wein, Backwaren, …

Beispiel: Bierherstellung
    - Gerstenkörner werden einer Quellung & Keimung ausgesetzt
    - vorhandene Enzyme (Amylasen) wandeln Stärke in zuckerhaltiges Malz, das die Bierhefen vergären kann
    - Hefepilze und Hefeenzyme werden zusätzlich hinzugefügt
    → erst durch Vorhandensein von Hefezellen kann alkoholische Gärung ablaufen
    - entstehendes CO2 bewirkt Aufschäumen während der Gärung

                                                                                                            14
V E R G L E I C H: A T M U N G / G Ä R U N G

                                 Atmung                                   Gärung
 Ausgangsstoffe             Glucose, Sauerstoff                      Kommt auf Art an
 Endprodukte            Kohlenstoffdioxid, Wasser                    Kommt auf Art an
 Bedingung                        aerob                                  anaerob
 Stoffwechselart               Dissimilation                           Dissimilation
 Energiegewinnung                 32 ATP                                   2 ATP
 Ort                    Mitochondrien, Cytoplasma                      Cytoplasma
 Teilprozess                    Glykolyse                               Glykolyse

                                      MUSKELN
Aufbau

                                                    Muskelkontraktion
                                                    -> erschlaffter Zustand:
                                                       - Aktin & Myosin sind nicht verbunden
                                                       - Myosinköpfchen mit ATP beladen
                                                    -> ATP wird hydrolisiert (ATP -> ADP + P)
                                                                                          I
                                                                            Bleibt am Myosinköpfche
                                                       - Myosinköpfchen nimmt Energie auf
                                                    -> Ca2+ -Ionen bilden Querbrücken zwischen Aktin
                                                       & Myosin
                                                    -> ADP + P wird freigesetzt
                                                       - Myosinköpfchen knickt ab
                                                       - Aktin wird zur Salomermitte gezogen
                                                       - Muskel kontrahiert / wird kürzer
                                                    -> ATP bindet an Myosin
                                                       - Querbrücke wird gelöst
                                                    -> Muskrl bereit zum Auseinanderziehen

                                                                                                       15
ENZYME
-> beschleunigen chemische Reaktionen -> Biokatalysator
   -> setzen Aktivierungsenergie von Stoffen hinab

Aufbau
   -  lassen sich anhand des Aufbaus unterscheiden
   -  viele bestehen nur aus einer Proteinkette (Monomere)
   -  andere haben mehrere Proteinketten (Oligomere) -> Untereinheiten
   -  einige lagern sich mit weiteren Enzymen zu Multienzymkomplexen zusammen -> kooperieren zusammen
      oder regulieren sich
   - gibt auch einzelne Proteinketten, welche mehrere Enzymaktivitäten enthalten (multifunktionale Enzyme)
   ➔ weitere Unterteilungen durch Berücksichtigung von COFAKTOREN:
   - reine Protein-Enzyme bestehen ausschließlich aus Protein
      -> aktives Zentrum wird nur aus Aminosäureresten und Peptid-Rückgrat gebildet
    - Holoenzyme bestehen aus einem Proteinanteil (Apoenzym) und aus einem Cofaktor (Nicht-Proteinanteil)
       -> beide für Funktion des Enzyms wichtig

Wirkung
   - selektiv
       -> Substratspezifisch
          -> Bindung nur eines bestimmten Substrats
       -> Reaktionsspezifisch
          -> führen nur eine bestimmte chemische Reaktion durch

Ablauf einer enzymatisch katalysierten Reaktion
    - an Enzym wird ein Substrat S an das aktive Zentrum angelagert

   - an aktives Zentrum können Substrate andocken, wenn sie exakt in die an das aktive Zentrum passen
     → Enzym-Substrat-Komplex
     → im aktiven Zentrum spielt sich Reaktion ab
   - Enzym bewirkt Veränderung der räumlich-chemischen Struktur des Substrats, das dadurch seine
     Eigenschaften verändert oder in einzelne Teile zerlegt wird
   - verändertes Molekül oder neue Teile spalten sich wieder ab → Produkt
   - zurück bleibt Enzym in ursprünglicher Form
    SCHLÜSSEL – SCHLOSS – PRINZIP

                                                                                                             16
Wirkungsweise der Coenzyme
   - Substrat und Coenzym mit Molekülgruppe lagern sich an Enzym an
   - Coenzym reagiert mit Substrat
       → gibt Molekülgruppe an Substrat ab → Produkte
   - Coenzym löst sich und bindet an anderem Enzym
   - Coenzym regeneriert sich
   - Substrat vom neuen Enzym gibt Molekülgruppe an Coenzym ab
       → Produkte ohne Molekülgruppe

Einflüsse auf die Enzymwirkung

1. Enzyme sind substratspezifisch
    - spezielle Aminosäuren binden mit ihren Seitenketten das Substrat und orientieren es so, dass einige
        Aminosäuren mit ihren Seitenketten katalytisch wirksam werden können
    - nur wenn Stoff Molekülgruppe besitzt, die von Seitenketten der bindenden Aminosäure im aktiven
        Zentrum eines Enzyms angezogen werden, kann sich der Stoff an aktives Zentrum anlagern
    - Schlüssel-Schloss-Prinzip
    - manche Enzyme setzen auch Verbindungen mit gleichen funktionellen Gruppen um → Gruppenspezifisch

2. Enzyme sind wirkungsspezifisch
    - katalytisch wirksame Aminosäuren bewirken Verschiebung von Elektronen und Ladungen im Substrat-
        Molekül
        → Bindungen zwischen Atomen lösen sich
        → zwischen anderen Atomen neue Bindungen → Produkt entsteht
    - jedes Enzym hat andere Wirkung, weil in jedem Enzym andere katalytisch wirksame Aminosäuren im
        aktiven Zentrum vorliegen
    - Enzyme werden nach Reaktionstyp, den sie beeinflussen, benannt

3. Enzyme sind milieuspezifisch
    - Temperatur, pH-Wert & Salzkonzentration beeinflussen Aktivität von Enzym, weil es sich auf die
        Raumstruktur auswirkt
    - Reaktionsgeschwindigkeit steigt bei steigender Temperatur
        → Temperaturerhöhung um 10°C → Reaktionsgeschwindigkeit verdoppelt bis verdreifacht sich
          (RGT-Regel)

Kinetik von Enzymen

Umsetzung eines Substrates durch ein Enzym
  - Enzym & Substrat treffen durch Diffusion rein zufällig aufeinander
  - Enzym-Substrat-Komplex gebildet
  - Reaktion findet statt, Produkte werden freigesetzt, Enzym tritt unverändert aus Reaktion hervor

Mathematisches Modell (Michaelis-Meuten-Kinetik)
   - beschreibt näherungsweise die Abhängigkeit der Enzymaktivität von der Substratkonzentration
→ Niedrige Substratkonzentration:
   - jedes Substrat trifft sofort auf ein noch freies Enzym
   - Reaktionsgeschwindigkeit steigt linear
→ Zunehmende Substratkonzentration:
   - Substratmoleküle treffen auf bereits besetzte Enzyme
   - Reaktionsgeschwindigkeit steigt nicht mehr linear
→ Hohe Substratkonzentration:
   - jedes Enzym hat maximale Umsatzrate erreicht
   - Reaktionsgeschwindigkeit steigt nicht mehr

                                                                                                            17
Kompetitive Hemmung von Enzymen

Zugabe eines kompetitiven Hemmstoffs
   - Hemmstoff und Substrat konkurrieren um die Bindungsstelle im Enzym
   - Substrat wird verzögert umgesetzt

Kinetik
→ Niedrige Substratkonzentration:
    - deutliche Verminderung der messbaren Enzymaktivität
→ Zunehmende Substrataktivität:
    - Wahrscheinlichkeit, dass Substrate von dem Enzym gebunden und umgesetzt werden, steigt
→ Hohe Substratkonzentration:
    - Konkurrenz durch den Inhibitor fällt rein statisch kaum noch ins Gewicht

Allosterische Hemmung von Enzymen

Zugabe eines allosterischen Hemmstoffs
   - Hemmstoff verändert die Bindungsstelle im Enzym so, dass kein Substrat mehr binden kann
   - Konzentration der aktiven Enzyme sinkt
   - katalytische Eigenschaften der verbliebenen Enzyme bleiben unverändert

Kinetik
    - die Reaktionsgeschwindigkeit im Vergleich zur ungehemmten Reaktion bei den verschiedenen
        Substratkonzentrationen ist um einen konstanten Faktor gestaucht

Irreversible Hemmung von Enzymen

Zugabe von Enzymgiften
   - Schwermetallionen
       → Calcium- / Blei- / Arsen- / Quecksilberionen
   - andere Stoffe
       → Amantin → Knollenblätterpil, Cyanide, E605 → Insektizid

                                                                                                 18
Enzymregulation

Feedback-Hemmung
   - ist Vorgang bei Kettenreaktionen mit verschiedenen Enzymen
   - zu Beginn gibt es ein Substrat A, das sich an ein Enzym 1 bindet
       → dort wird Substrat A in Substrat B umgewandelt
   - jetzt wird Substrat B im Enzym 2 zu Substrat C umgewandelt
   - Substrat C bindet nun an Enzym 3
       → heraus kommt Produkt
       → Enzym 1 hat allosterisches Zentrum für dieses Produkt
       → dort bindet Produkt und verändert das aktive Zentrum so, dass Substrat A nicht mehr am Enzym 1
         binden kann
        Vorgang ist somit gehemmt

                                                                                                          19
ÖKOLOGIE
                                           DEFINITIONEN
Ökologie: die Lehre vom Haushalt der Natur und Wissenschaft, die sich mit den Wechselbeziehungen zwischen
          Lebewesen und Umweltbedingungen in Ökosystemen beschäftigt

Biosphäre: Gesamtheit aller Ökosysteme (unsere Biosphäre z. B. ist die Erde)

Ökosystem: ein biotisches System, das alle Organismen in einem bestimmten Gebiet, sowie alle abiotischen
           Faktoren, mit denen sie in Wechselbeziehung stehen, umfasst

Biotop: (=Lebensraum) der räumlich abgrenzbare Lebensbereich einer Lebensgemeinschaft, gekennzeichnet
         durch charakteristische Umweltbedingungen (abiotische Faktoren)

Biozönose: (=Lebensgemeinschaft) Gesamtheit aller in einem abgrenzbaren Raum bzw. Gebiet vorkommenden
           Organismen

Population: Gesamtheit aller Angehörigen einer Art, die in einem bestimmten Gebiet vorkommen

Umwelt: alle äußeren Einflüsse, die auf einen Organismus einwirken = alle biotischen & abiotischen Faktoren
        eines Lebewesens

Biotische Umweltfaktoren: gehen von lebenden Organismen aus (Feinde, Artgenossen, Parasiten),
                          belebte Einflüsse

Abiotische Umweltfaktoren: gehen von der unbelebten Natur aus (Sonne, Wasser, Temperatur, Licht),
                           unbelebte Einflüsse

Anatomie: Wissenschaft von Form und Körperbau der Lebewesen

Physiologie: Wissenschaft von den Grundlagen des allgemeinen Lebensgeschehens, den normalen
            Lebensvorgängen und Funktionen

Morphologie: Wissenschaft von den Gestalten und Formen

                                       UMWELTFAKTOREN
    ➢ Als Umweltfaktor wird ein Element der Umwelt bezeichnet, das mit anderen Elementen (z. B. Lebewesen)
      in Wechselwirkung steht

Abiotische Umweltfaktoren

Licht: - für Tiere eigentlich unwichtig, aber aktiviert bei den meisten den Lebensrhythmus
       - Wechsel von Tag & Nacht
       - Fotosynthese bei Pflanzen

Temperatur: - Lebensprozesse der Pflanzen (Fotosynthese, Atmung, Transpiration, Keimung, Wachstum)
            - Entwicklung bei Tieren

Wasser: - für alle Organismen lebensnotwendig
        - Luftfeuchtigkeit
        - Wassergehalt des Bodens

                                                                                                              20
Mineralsalze: - haben Einfluss auf Wachstum von Tieren & Pflanzen
              - Aufbau organischer Substanzen

Boden: - Struktur, Körnung
       - Humusgehalt
       - geologisches Ausgangsmaterial

CO2-Konzentration: - Beeinflussung Fotosynthese

Biotische Umweltfaktoren

Parasiten: - sind Lebewesen, die von anderen Lebewesen Nahrung beziehen
           - wenn sie sie nicht sofort töten → Schmarotzer
           - von ihnen geschädigtes Lebewesen → Wirt
           - meisten Parasiten sind auf spezielle Wirte spezialisiert
           - wenn sie sich außen am Wirt festhalten → Außenschmarotzer / Ektoparasiten
           - wenn sie in den Wirt eindringen → Innenschmarotzer / Endoparasiten

Symbionten: - Lebewesen, die zu verschiedenen Arten gehören und voneinander gegenseitigen Nutzen beziehen
            - Beziehung kann so eng sein, dass ein Partner weitgehend abhängig von anderen ist (Symbiose)
            - Stoffwechselleistungen werden gegenseitig ergänzt und einseitige Spezialisierung ausgeglichen

Konkurrenten: - Lebewesen stehen im Wettbewerb um lebenswichtige Faktoren (2 Lebewesen benötigen beide
                X & Y zum überleben → Konkurrenten)
              - Faktor wird zur Ressource

Fressfeinde: - fast alle Lebewesen sind Fressfeinde für andere oder Beute für Fressfeinde
             - 2 Typen: 1. Räuber und Beutegreifer töten und fressen andere Lebewesen
                          2. Pflanzenfresser fressen meist nur Teile von Pflanzen, ohne diese „Beute“ zu töten
             - z. B. Reh frisst Knospen, Blätter, triebe → ist deren Fressfeind
                     → kann aber auch zur Beute von Luchs oder Wolf werden

Toleranzkurve

                                                                         ökologische Potenz: Bereich eines UF,
                                                                         die die Art nutzt & sich fortpflanzt

                                                                         Min./Max.: untere bzw. obere Grenze,
                                                                         der Wirkungsbereich, in dem die Art
                                                                         noch existieren kann, aber sich nicht
                                                                         fortpflanzen kann

                                                                         Optimum: der Wirkungsbereich, in dem
                                                                         die Art am besten leben kann

                                                                         Toleranzbereich: Bereich zwischen
                                                                         Minimum und Maximum

                                                                         Toleranz: ist die Fähigkeit,
                                                                         Schwankungen der UF zu ertragen

                                                                                                                 21
ÖKOFAKTOR TEMPERATUR
Einfluss auf Lebensvorgänge
    - Temperatur entspricht Wärme- / Energiezustand eines Körpers & somit der ungerichteten Bewegung
         seiner Moleküle
         → Abhängigkeit davon ist die Geschwindigkeit chemischer Reaktionen
         → Temperaturanstieg um ca. 10°C steigert Reaktionsgeschwindigkeit um 2-3-faches (RGT-Regel)
    - Reaktionsgeschwindigkeit-Temperatur-Regel (RGT-Regel) gilt auch für alle biochemischen Reaktionen in
         Zellen der Lebewesen
         → dort nur in engem Temperaturbereich zwischen 0°C und 40°C
    - Temperatur über 40°C-50°C schädigt Proteine (Enzyme) durch Denaturierung
         → molekulare Struktur ändert sich und sie verlieren biologische Funktion
    - sinkt Temperatur in lebenden Geweben unter 0°C, wird Zellplasma ähnlich geschädigt

Untersuchung der Wirkung
   - innerhalb eines Temperaturbereiches verläuft untersuchte Lebenserscheinung optimal
   - bei Abweichung des Bereiches verschlechtert sich Lebenserscheinung bis sie nicht mehr messbar ist
   - in Diagramm ergibt sich Optimumskurve (charakterisiert durch Minimum, Optimum, Maximum)

Temperaturabhängigkeit als Anpassung
   - große Unterschiede in Lage der Kardinalpunkte
   - Arten mit weiter Temperaturtoleranz → eurytherm
   - Arten mit enger Temperaturtoleranz → stenotherm
   - Zusammenhang zwischen Temperaturverhältnissen in ihrem angestammten Lebensraum und ihrer
      ökologischen Potenz
      → ökologische Potenz ist Teil der arttypischen Anpassung an Umwelt
         → Grundlage ist Ausstattung mit passenden Enzymen
         → häufig Isoenzyme (Enzyme mit gleicher Funktion aber unterschiedlichen Aminosäuresequenzen) für
           spezifische Anpassung

Allgemeines Reaktionsschema
    - ökologische Potenz und Optimumskurve für andere Ökofaktoren typisch
       → wirken sich auch je nach Intensität fördernd / hemmend aus
    - Arten mit weiter Toleranz → eurypotent
    - Arten mit enger Toleranz → stenopotent

                                                                                                             22
GLEICH- & WECHSELWARME TIERE

                 Homoiotherme Tiere                                      Poikilotherme Tiere
 = gleichwarme Tiere                                      = wechselwarme Tiere

 - Körpertemperatur ist unabhängig von der                - Körpertemperatur ist abhängig von der
   Umgebungstemperatur                                      Umgebungstemperatur
 - endotherme Säugetiere & Vögel                          - Thermoregulation durch Verhalten
 - nutzen „Abwärme“ des Stoffwechsels zur Erhaltung         → Sonnenbäder, Flügelzittern
   der Körpertemperatur                                       (Muskeltätigkeit → Wärme)
 - erzeugen gezielt Stoffwechselwärme durch               - Umgebungstemperatur erreicht Minimum
   „Kältezittern“ der Muskulatur                            → Kältestarre
 - besitzen Thermoregulation → halten Körpertemp.         - Umgebungstemperatur erreicht Maximum
   konstant → zwischen 35°C-44°C +/- 1°C                    → Wärmestarre
 - Merkmale Thermoregulation:                             - Anpassung an extreme Lebensräume
    - isolierende Körperbedeckung (Haare, Federn)           → Hitze- / Frostschutzstoff
    - wärmehemmendes Fettgewebe in Unterhaut
    - leistungsfähiger Blutkreislauf zum Wärmetransport
    - Einrichtung zur Wärmeabgabe und Kühlung
    - präzises Regelungssystem
    - schwitzen, hecheln

 Problem:
 → Wärme und Kühlung kostet Energie
    → 90% des Energieumsatzes für Körpertemperatur
  5x mehr Nahrung

 Vorteil:
 → immer aktiv

                                           KLIMAREGELN
1. Bergmann’sche Regel
    ➢ Verhältnis zwischen Volumen und Körperoberfläche ist für große Körper günstiger
        → Bedeutung: im Verhältnis kleine Körperoberfläche gibt weniger Wärme ab

2. Allen’sche Regel
    ➢ Körperanhänge sind bei Tieren in kälteren Regionen kleiner
         → Reduktion der Wärmeabgabe
    ➢ Körperanhänge sind bei Tieren in wärmeren Regionen größer
         → Maximierung der Wärmeabgabe

                                                                                                    23
ÖKOFAKTOR LICHT
   ➢ entscheidender Ökofaktor, weil es zum Leben notwendige Energie liefert
   ➢ für viele Organismen lebenswichtiger Informationsträger
     → ermöglicht Orientierung in Raum und Zeit, steuert Wachstum und Entwicklung, beeinflusst Gestalt

Fototropismus
    - Pflanzensprossen krümmen sich zum Licht
    - kommt zustande, weil lichtabgewandte Sprosse stärker wächst
    - Licht bewirkt, dass der von der Sprossspitze nach unten gerichtete Strom des Pflanzenhormons Auxin zur
       beschatteten Seite gelenkt wird
       → durch höherer Auxin-Konzentration wachsen Zellen hier stärker in der Länge als auf der belichteten
          Seite

Steuerung der Samenkeimung
    - Lichtkeimer: Lichtreiz ist für den in der Erde ruhenden Samen Signal zur Keimung
    - Dunkelkeimer: Lichtreiz wirkt für Samen keimungshemmend
    - für Lichtsteuerung der Entwicklungsprozesse ist das Pigment Phytochrom verantwortlich
       → je nach Wellenlängenbereich des Lichts schaltet es Gene ab oder an

Etiolement
    - bei anhaltendem Lichtmangel bilden Pflanzen lange, bleiche Sprosse mit rückgebildeten Blättern aus
       → Etiolement

Fotoperiodismus
    - ist der tägliche Licht-Dunkel-Wechsel
    - wichtigste zeitliche Orientierungsmarke, um Lebensvorgänge im Jahresrhythmus einzuordnen:
           ➢ Langtagpflanzen: blühen, wenn es täglich 10-14h hell ist
           ➢ Kurztagpflanzen: (stammen meist aus tropischen Regionen)
                                 bilden Blüten nur unterhalb einer artspezifischen kritischen Fotoperiode
           ➢ Tiere orientieren sich im Hinblick auf Fortpflanzungszeiten, jahreszeitliche Wanderung und
               Umstellung auf Winterschlaf an Tageslänge
           ➢ Lebensvorgänge, die dem Rhythmus einer inneren Uhr folgen (Schlaf- & Wachzeiten,
               Aktivitätsmuster von Hormonen / Enzymen / Zellteilung / Organfunktionen)
               → meist durch Fotoperiode als Taktgeber mit dem Tages- oder Jahreszeitenverlauf synchronisiert

Sonnen- und Schattenblätter

Sonnenblatt:
   - kleinere Spreite, dick
   - starkes Wasserleitungs- und Festigungsgewebe
   - hohes, oft zweischichtiges, Palisadengewebe
   - entwickeln sich aus den gut belichteten Knospen des äußeren Kronenbereiches

Schattenblatt:
   - groß, dünn
   - entstehen im Innenraum und auf der geringer belichteten Nordseite der Baumkrone

Allgemein: - Fotosyntheseleistung hängt bei beiden vom Lichtangebot ab
           - erreichen Lichtkompensationspunkt und Lichtsättigung bei unterschiedlicher Lichtintensität

                                                                                                                24
ÖKOFAKTOR WASSER
   ➢ wichtig als Löse- und Transportmittel und Reaktionspartner
   ➢ z. B. Muskulatur vom Menschen besteht zu 77% aus Wasser
   ➢ Wasser ist in Lebensräumen unterschiedlich gut verfügbar

Anpassung von Pflanzen an die Wasserversorgung

Hygrophyten                                        Xerophyten

Spaltöffnungen

    - dünne Zellwand                                              - dicke Zellwand
    - dünne Cuticula                                              - dicke Cuticula
    - großes Zellinneres                                          - kleines Zellinneres
    - herausgehobene Spaltöffnung                                 - Wachskopf
                                                                  - eingesenkte Spaltöffnung

                                                                                               25
KONKURRENZ

            intraspezifische (innerartliche)                    interspezifische (zwischenartliche)
                     Brutpartner
                                                   Nahrung
                                                 Lebensraum
                                                  Brutplätze

Konkurrenzabschwächung
   - Ausbildung von Revieren
   - Ausbildung vom Sexualdimorphismus
   - Ausbildung von Jugend- und Altersform

                                           PARASITISMUS
   ➢ ist eine +/- Interaktion
   ➢ Parasit wird vom Wirt ernährt
   ➢ Wirt hat immer Nachteil

Endoparasiten
   - leben im Körperinneren des Wirtes
   - z. B. Trypanosoma: - Einzeller
                        - lösen „Schlafkrankheit“ aus

Ektoparasiten
    - leben auf der Körperoberfläche des Wirtes
    - z. B. Bettwanze: - stechen, saugen Blut
                       - verursachen Sehstörung und Hautentzündungen

Parasitoide
    - Raubparasitismus → Wirt wird getötet
    - z. B. Wespeneier & Raupe: - Wespen legen Eier in Raupe
                                  → Metamorphose

Pflanzliche Parasiten
    - Vollparasiten: - können keine Fotosynthese mehr durchführen
                      - 100% an Wirt gebunden
                      - meist Pilze oder Bakterien
                      - holt sich Nährstoffe und Wasser vom Wirt
    - Halbparasiten: - führen Fotosynthese noch selber durch
                      - relativ harmlos
                      - haben Speicherungsfähigkeit
                      - holen sich Nährstoffe vom Wirt
                      → z. B. Mistel → wächst mit Wurzel in das Leitgefäßsystem

                                                                                                      26
RÄUBER - BEUTE - BEZIEHUNG
   ➢   Regulation von Populationen
   ➢   wechselseitige Beziehung
   ➢   Räuber dezimieren die Beute
   ➢   Beutedichte bestimmt Anzahl der Räuber
   ➢   mathematisches System (Lotka & Volterra)

→ Anzahl der Räuber ist geringer als die der Beute

1. Regel (Lotka-Volterra)
     Die Individuenzahl von Räuber und Beute schwanken periodisch. Dabei folgen Minima und Maxima der
        Räuber phasenverzögert denen der Beute.

2. Regel (Lotka-Volterra)
     Langfristig bleiben die Mittelwerte beider Populationen trotz der Schwankungen konstant.
        → werden jedoch aufgrund von Störungen (z. B. Jagd durch Menschen, Krankheiten, Klima) in der Natur
           nie exakt abgebildet

                                                                                                              27
SYMBIOSE
   ➢ Vergesellschaftung artverschiedener Lebewesen (Symbionten) mit wechselseitigem Nutzen
   ➢ +/+ Interaktion

                                                  Symbiose

                 Flechten                                                         Mykorrhiza

 - Symbiose von Pilzen und Algen                                   - Symbiose von Pilzen und Pflanzen
 - eigene Verwandtschaftsgruppe                                    - Pilzhyphen umspinnen Pflanzenwurzeln
 - Flechtenkörper ist blatt- bis                                     mantelartig oder dringen sogar in Zellen
   krustenförmig → Thallus                                           ein → liefern Wasser und Mineralstoffe
 - im Inneren sind Algenzellen von                                 - Hyphen übernehmen Aufgabe, der in
   Pilzhyphen umhüllt                                                der Symbiose nicht mehr ausgebildeten
 - Pilzhyphen liefern Algenzellen Wasser,                            Wurzelhaare
   Mineralstoffe und schützen vor                                  → erhalten dafür Fotosyntheseprodukte
   Austrocknung und Tierfraß                                       - einige Pilze können sich nur bei
 - Alge versorgt Pilz mit Kohlenhydraten                             Symbiose fortpflanzen
   → betreibt Fotosynthese
 → können so Felsen, Baumrinden, Holz
     und Boden besiedeln
 → auch Wüsten, arktische und alpine
     Lebensräume

Ektosymbiose
   - Partner bleiben bei Symbiose körperlich getrennt

Endosymbiose
   - ein Partner wird in den Körper des anderen aufgenommen

Putzerlippenfische
    - Symbionten: Meerestiere und Putzerlippenfische bzw. -garnelen
    - Putzer entfernt Parasiten, Pilze, abgestorbenes Gewebe, Hautfetzen und reinigt Wunden
    - größte Gefahr für diese Tiere ist, dass sie vom Wirt gefressen werden
        → Putzer signalisiert mit buntem Farbkleid und speziellen Bewegungen ihren „Beruf“
        → säuberungsbedürftige Fische signalisieren sich durch bestimmte Körperhaltung (stehen kopfüber,
           legen sich auf die Seite und verharren regungslos)

Hülsenfrüchte und Knöllchenbakterien
    - Gründüngung
        → Hülsenfrüchte versorgen Knöllchenbakterien mit Fotosyntheseprodukten

                                                                                                                28
BIOINDIKATOREN
Zeigerorganismen
    - sind für bestimmten Umweltfaktor stenök
    - Eigenschaft ist durch geringe ökologische oder physiologische Potenz bezüglich des Faktors bedingt
    - man kann durch sie auf Umweltverhältnisse schließen
    - Bsp.: Wald-Sauerklee oder Schattenblümchen → Schattenzeiger

Bioindikatoren
    - sind für bestimmte Umweltbedingungen stenöke Lebewesen
    - weitergefasst als Zeigerorganismen → auch Symbiosen, Bakterien, …
    - Vorkommen zeigt Umweltbedingungen an
    - Bsp.: Flechten → Luftverschmutzung

                                          ÖKOLOGISCHE NISCHE
Definition
    - Gesamtheit der Beziehungen zwischen einer Art und ihrer Umwelt (bezeichnet keinen Raum) (Beruf einer
         Art)
    - Einnischung im Zusammenhang zur Evolution

z. B. Nahrungsnische, Brutzeit, Körperregionen

                        Generalisten                                         Spezialisten

 - z. B. Hausmaus, Wanderratte                          - z. B. Biber
 - höherer Toleranzbereich                              - geringerer Toleranzbereich
   → breitere ökologische Nische                          → engere ökologische Nische
 - Ratte ist Allesfresser, lebt überall                 - Biber frisst nur Rinde von Weichhölzern, lebt an
                                                          Flussufern und in Auwäldern

                                                                                                             29
ÖKOSYSTEME
= Biotop + Biozönose

1. Ökosysteme sind offen
    → Lebewesen können zwischen Ökosystemen wechseln
        = Energiefluss und Stoffaustausch zwischen Ökosystemen

2. Ökosysteme sind dynamisch
    → Ökosysteme sind durch Einflüsse von innen und außen veränderbar
        = Fähigkeit zur Selbstregulation

3. Ökosysteme sind komplex
    → biotische und abiotische Umweltfaktoren stehen in permanenter Wechselwirkung miteinander

Stoffkreisläufe

                  Produzent                                                       Konsument

                                                 Destruent

Produzent: Organismen, die aus anorganischen Stoffen, organische Stoffe machen (autotroph)

Konsument: Organismen, die direkt oder indirekt die organischen Stoffe der Produzenten verbrauchen
           (heterotroph) (Pflanzenfresser)

Destruent: Lebewesen, die organische Stoffe zu anorganischen Stoffen abbauen und so wieder dem
           Stoffkreislauf zuführen

                                  DIE STOFFKREISLÄUFE
Kohlenstoffkreislauf

                                                      -   im Zentrum stehen Assimilation und Dissimilation
                                                          als gegenläufige, mit dem Stoffkreislauf
                                                          gekoppelte Prozesse
                                                      -   jährlich wird dadurch Fotosynthese in der
                                                          Biosphäre ~ 1/7 des atmosphärischen
                                                          Kohlenstoffdioxids gebunden und durch
                                                          Dissimilation wieder freigesetzt
                                                      -   nur wenn Biomasse unter Luftabschluss
                                                          unvollständig mineralisiert wird (z. B. Entstehung
                                                          von Torf, fossiler Brennstoffe, Kohle, Erdöl,
                                                          Erdgas), wird Kohlenstoff dem Kreislauf entzogen

                                                                                                               30
Stickstoffkreislauf

           RÄUMLICHE UND ZEITLICHE GLIEDERUNG VON ÖS
    ➔ am Beispiel WALD

Stockwerkaufbau

1. Baumschicht
    → Pflanzen: Buche, Eiche
    → Tiere: Sperber, Eichhörnchen

2. Strauchschicht
     → Pflanzen: Weißdorn-Ahorn, Heckenrose
     → Tiere: Buchfink, Reh

3. Krautschicht
    → Pflanzen: Windröschen
    → Tiere: Fuchs, Kreuzspinne

4. Moosschicht
    → Pflanzen: Waldflechte, Birkenpilz
    → Tiere: Blindschleiche, Waldameise

5. Wurzelschicht
    → Pflanzen: Wurzeln der grünen Pflanzen
    → Tiere: Regenwurm, Tausendfüßler

                                                       31
SUKZESSION
   ➢ Zerstörung von Bewuchs einer Fläche durch Feuer, Sturm oder anderen Ursachen
   ➢ Änderung der Bedingungen auf dieser Fläche

   ➢ Besiedlung durch Pionierarten                                                        I
   ➢ Gräser folgen → verdrängen Pionierarten
   ➢ Weide, Birke und Pappel folgen → beschatten Boden                                    II
     → Gräser verschwinden

   ➢ im Baumschatten folgen Buchen und Eichen → verdrängen alle anderen Bäume             III
   ➢ neuer Wald entsteht

Sukzessionsstadien
   I.   Initialstadium
  II.   Folgestadium
 III.   Klimaxstadium

Formen der Sukzession

Primärsukzession
    → Ausgangspunkt sind unbelebte Lebensräume (z. B. Dünen)

Sekundärsukzession
   → geht auf Störung bestehender Ökosysteme zurück (z. B. Brand, Überschwemmung)

   →   Mensch verhindert natürliche Abfolge bestimmter Arten
       → z. B. Wiesen
         → Wiesen werden regelmäßig gemäht → Wuchs von Sträuchern und Bäumen verhindert

Sukzession am Beispiel Wald

                                                                                                32
ENERGIEFLUSS IM ÖKOSYSTEM
➔ Energie kann nicht erzeugt und vernichtet werden
  → kann nur umgewandelt werden
- Sonnenlicht (Lichtenergie) strahlt ins Ökosystem
  → größter Teil wird in Wärme umgewandelt
  → Rest für Fotosynthese
- Teil der Fotosyntheseprodukte für Pflanzenatmung / Wachstum
- Produkte der Fotosynthese von Konsumenten aufgenommen
- tote Pflanzenteile von Destruenten zersetzt
  .
  .
  .
  usw. für jede Trophiestufe

→ 90% der Energie werden in Wärme umgewandelt
→ letzte Stufe sind Destruenten

                                                                33
GENETIK
= Vererbungslehre
= Wissenschaft von der Vererbung

                                        Bau der DNA

                                   2 Wasserstoff-
                                      brücken

                                        3 Wasserstoff-
                                           brücken

                                                         34
Räumliche Struktur (Watson & Crick)

                                                      - DNA ist ein kettenförmiges,
                                                        unverzweigtes Makromolekül
                                                      - Rückgrat aus Zucker-Phosphat-
                                                        Gruppen
                                                      - einheitlicher Durchmesser
                                                      - rechtsgängig gebunden
                                                      - Stränge verlaufen in entgegengesetzte
                                                        Richtung → antiparallel
                                                      - organische Basenpaare zeigen zur
                                                        Mitte (Sprossen)
                                                      - komplementäre Basenpaarung:
                                                        Adenin – Thymin
                                                        Guanin – Cytosin
                                                      - Chromatin: DNA aller Eukaryoten
                                                        ist mit Vielzahl von Proteinen
                                                        verbunden → DNA-Protein-Komplex
                                                        = Chromatin
                                                      - Ausgangspunkt ist DNA-Doppelstrang
                                                        → bildet die Doppelhelix
                                                      - Chromatin wickelt sich um Histon
                                                        → Nucleosom

Nukleotid

                                       z. B. Adenin

 Phosphat-Rest        Ribose (5-fach      Base
                      Zucker

                                                                                                35
CHARGAFF-Regel

   1. Die Gesamtmenge der Purinbasen (A + G) in einer Probe entspricht der Gesamtmenge an Pyrimidonbasen

   2. Die Menge an Adenin stimmt mit der Menge des Thymins überein. Genauso Cytosin und Guanin.

   3. Das Verhältnis von A + T zu C + G ist in den DNA-Proben aus verschiedenen Organismen unterschiedlich.

Watson und Crick
   → DNA liegt als Doppelstrang vor
   → Einzelstränge bestehen aus Zucker-Phosphat-Bändern mit gebundenen Basen
   → DNA-Stränge über Basen durch Wasserstoffbrücken verbunden
   → schraubig um gedachte Achse gedreht → Doppelhelix

Transportform: - für Mitose
               - für Meiose

Arbeitsform: - für Replikation
             - für Proteinbiosynthese

                                                MITOSE
(zum Wachstum)
Prophase: - Kernhülle löst sich auf
          - Spindelapparat wandert zu
            Zellpolen
          - Spindelfasern entstehen
          - Chromatin kondensiert zu
            Chromosomen mit 2 identischen
            Schwesterchromatiden

Metaphase: - Chromosomen ordnen sich an
             Zellmitte
             (Äquatorialebene) an
           - Spindelfasern wachsen zur
             Mitte hin (2 Fasern pro
             Centromer)
           - Spindelfasern binden an
             Chromosomen

Anaphase: - Centromer wird getrennt
            → 2 Spindelfasern
          - Chromatiden werden durch
            Verkürzen der Spindelfasern zu
            den Polen gezogen = getrennt

Telophase: - Kernhülle bildet sich 2x aus
           - Chromosomen werden wieder
             zu Chromatin
           - Zelle beginnt sich einzuschnüren

→ diploider Chromosomensatz aus 1-
Chromatid-Chromosomen → muss verdoppelt
werden (Replikation)

                                                                                                              36
MEIOSE
(Reifeteilung zur Bildung von Geschlechtszellen)

Prophase: - Homologenpaarung

Metaphase I: - 2-Chromatid-Chromosomen werden zur Zellmitte (Äquatorialebene) bewegt
             - homologe Chromosomen ordnen sich per Zufallsprinzip an Äquatorialebene an
             - Austausch von Erbmaterial (Crossing-Over)
             - Spindelapparat bildet sich aus & Zellkern löst sich auf

Anaphase I: - Spindelfasern heften sich an Centromere der Chromosomen → Cchromosomenpaare werden
              getrennt (Trennung der Homologen)
           → 1 haploider Chromosomensatz aus 2-Chromatid-Chromosomen (Verteilung zufällig)

Telophase I: - Zelle schnürt sich ein
            → 2 Zellkerne mit 1-fachen Chromosomensatz

Metaphase II: - Chromosomen ordnen sich an Äquatorialebene an
              - Spindelapparat bildet sich erneut aus

Anaphase II: - 2 Spindelfasern pro Centromer lagern sich an Centromer an
             - 2-Chromatid-Chromosomen werden aufgeteilt → 1 Chromatid zu jedem Zellpol
             - Trennung der Schwesterchromatiden & Keimzellen enthalten je 1 Allel

Telophase II: - Einschnürung → 4 haploide Zellen, genetisch verschieden
                → Samenzelle → 4 Zellen
                → Eizelle → 1 Zelle (3 sterben ab)

→ 4 neue Zellen mit haploidem Chromosomensatz

                                                                                                   37
VERGLEICH MITOSE / MEIOSE

                    Mitose                                  Meiose
Ort                 in allen Körperzellen                   in Geschlechtszellen
Chromosomensatz     diploid                                 diploid
Mutterzelle
Chromosomensatz     1 diploider Chromosomensatz             1 haploider Chromosomensatz
Tochterzelle        (identisch)                             (genetisch verschieden)
Anordnung &         in Anaphase                             in Anaphase 1 & 2
Trennung von Chr.
in der Zellmitte
Endergebnis         diploider Chromosomensatz aus           4 neue Zellen mit haploidem
                    1-Chromatid-Chromosom                   Chromosomensatz
                    (2 neue Zellen → genetisch identisch)   (genetisch verschieden)
Bedeutung           Vermehrung von Zellen | Wachstum |      Bildung von Keimzellen | erzeugt durch
                    Regeneration | ungeschlechtliche        Neukombination des elterlichen Erbguts die
                    Fortpflanzung                           genetische Variabilität der Nachkommen |
                                                            Reduzierung des Chromosomensatzes |
                                                            geschlechtliche Fortpflanzung

                                                                                                         38
DIE SEMIKONSERVATIVE REPLIKATION
Allgemeines
    - beschreibt die Vervielfältigung der DNA
    - exakte Verdopplung der DNA
    - wird nur in einer bestimmten Phase des Zellzyklus angestoßen → während der Synthesephase
    - beginnt an einem DNA-Abschnitt → dem Replikationsursprung (origin)

Ablauf

   -     Topoisomerase entwindet die DNA-Doppelhelix
         → beim Aufdrehen der Doppelhelix entstehen Spannungen
         → Topoisomerasen verhindern das, in dem die DNA-Stränge durchschneiden und wieder verbinden
   -     origin wird vom Proteinkomplex erkannt, dieser beeinflusst die DNA-Konformation so, dass die Helicase
         wirken kann
   -     Helicasen spalten unter Verbrauch von ATP die Wasserstoffbrücken zwischen den Basen
         → Replikationsgabel entsteht
   -     Einzelstrangindende Proteine stabilisieren die Öffnung der DNA-Gabel
   -     die Primase bereitet die Ansatzstelle für die DNA-Polymerase vor → setzt die ersten Nucleotide an den
         Einzelstrang an
   -     das synthetisierte Stück heißt Primer (besteht aus RNA-Nucleotiden)
         → RNA = Ribonucleinsäure
            → Unterschied zur DNA: Zucker ist Ribase | immer Einzelstrang | kein Thymin, sondern Uracil
   -     die DNA-Polymerase (III) knüpft an das 3‘-Ende des Primers Nucleotide an, indem sie Zucker und
         Phosphat-Rest verbindet (Synthese erfolgt in 5‘ → 3‘ Richtung)
   -     die Basen finden ihre Partner durch komplementäre Basenpaarung
   -     5‘ → 3‘ Richtung nicht möglich
   -     Lösung: - Primasen synthetisieren immer wieder neue Primer als Ansatzpunkte für die Okazaiki-
                     Fragmente
                   - DNA-Polymerase III verlängert den Folgestrang stückweise zu Okazaki-Fragmenten und die
                     DNA-Polymerase I ersetzt Primer durch Desoxyribonucleotide
                   - die Ligase verknüpft über Phosphodiesterbindungen, die an der Folgestrang Matrize
                     stückweise synthetisierten Okazaki-Fragmente, nach dem die Primer gegen DNA ausgetauscht
                     wurden
                   - Synthese so in 3‘ → 5‘ Richtung

                                                                                                                 39
Beteiligte Enzyme

                         Enzym                                                  Funktion
 Topoisomerase                                            → entwindet die DNA-Doppelhelix
 DNA-Helicase                                             → starten die Trennung des Doppelstrangs in
                                                            2 Einzelstränge & spalten Wasserstoffbrücken
 DNA-Polymerase                                           → beginnt am 3‘-Ende des Primers mit der Synthese
                                                            komplementärer Basen → neuer DNA-Strang
 Ligase                                                   → verknüpft den diskontinuierlich gebildeten Strang
                                                            durch Esterbindungen

                                    PROTEINBIOSYNTHESE
Der genetische Code
    - 30 Aminosäuren und 4 Basen
       → 1:1 Codierung nicht möglich
       → 1 Triplett (= 3 Basen) codiert für eine Aminosäure
    - Eigenschaften: - Code ist nicht überlappend: Tripletts werden hintereinander abgelesen
                        - Code ist kommafrei: zwischen den einzelnen Tripletts entstehen keine Leerstellen
                        - Code ist redundant: für eine bestimmte Aminosäuregibt es mehrere verschiedene
                          Tripletts, diese unterscheiden sich meist in der 3. Base (möglich, weil von 64 Kombi-
                          nationen nur 23 benötigt werden)
                        - Code ist eindeutig: ein bestimmtes Triplett legt immer den Einbau einer bestimmten
                          Aminosäure fest
                        - Code ist universell: für ein bestimmtes Codon wird bei fast allen bisher untersuchten
                          Organismen die gleiche Aminosäure übersetzt

1. Transkription
    - findet im Zellkern statt

                                                                                                        → mRNA verlässt den Zellkern
                                                                                                        → Introns werden bei der RNA-Prozessierung entfernt
                                                                                                        → mRNA besteht aus Introns & Exons
    - beginnt am Promotor (= spezielle Nucleotidsequenz)
        → Enzym RNA-Polymerase bindet an Promotor
    - Entwinden der DNA (bei ca. 20 Nucleotidpaaren werden Wasserstoffbrücken getrennt)
        → Transkriptionsblase

    -     Ablesen des codogenen Strangs
          → Promotor legt codogenen Strang fest
    -     komplementäre Basenpaarung führt zur Bildung der mRNA
          → Guanin – Cytosin & Adenin – Uracil)
    -     Terminatorsequenz beendet die Transkription
    -     RNA-Polymerase löst sich, mRNA ist frei

DNA       A C C G T A…
mRNA      UGGC …

            RNA-Polymerase

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