BL CKBILDUNG INFOFLYER DER FANS VOM FSV - 18.05.19 1. FSV MAINZ 05 - TSG Hoffenheim - Q-Block Mainz

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K B I L D U N
BBL C
  L CKBILDUNG
INFOFLYER DER FANS VOM FSV
18.05.19 1. FSV MAINZ 05 – TSG Hoffenheim
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Saison    2018 / 19                     Bilder    Rheinhessen On Tour
                                                             Livorno Today
           Ausgabe 17                                        Turus.net
                                                             Rhein-Zeitung
           Spieltag 34                                       Kohorte Duisburg
                                                             Giuseppe Scialla
           Seiten    32                                      Gruppo Autonomo

           Auflage 500

           Kosten    235,00€                       • Infoflyer Der Fans Vom FSV •

Die Blockbildung ist eines der Sprachrohre des Q-Blocks. Es handelt sich dabei nicht um
eine Veröffentlichung im Sinne des Presserechts, sondern lediglich um ein Rundschreiben an
Freunde und Wegbegleiter. Alle Texte spiegeln nur die Meinung der jeweiligen Autoren wieder.

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I NTRO
Gude Nullfünfer,                             Vereins ihre Laufbahn. Zu Klaus
                                             hatten wir in den letzten Jahren ein
die Sommerpause steht zwar vor der           recht gespaltenes Verhältnis, seine Art
Tür, aber so richtig im Urlaubsmo-           war uns nicht nur einmal ein Dorn
dus befindet sich gerade eigentlich          im Auge und doch war er immer ein
keiner. Das Heimspiel gegen Leip-            wichtiger Teil von Mainz 05. Klaus hat
zig und der Sieg in Frankfurt haben          sich schon um Nullfünf verdient ge-
die durchwachsene Rückrunde in               macht, als sich noch kaum jemand für
ein deutlich positiveres Licht ge-           den Verein interessierte, seine Stimme
rückt. Da ist es fast schade, dass ge-       wird immer Teil der Erinnerung an
rade jetzt wo Mannschaft und Kur-            den Bruchweg bleiben! Danke Klaus!
ve an Fahrt aufgenommen haben
heute das letzte Spiel ansteht. Umso         Um Niko Bungert hingegen ist es in
mehr sollte nun aber der Ansporn             letzter Zeit zumindest sportlich still
sein, noch einmal alles rauszuhauen!         geworden, war er vor einigen Jahren
                                             noch unumstrittener Stammspieler,
Wir haben uns jedenfalls einiges ein-        haben unseren Kapitän zuletzt immer
fallen lassen dafür, neben dem Motto         wieder Verletzungen zurückgewor-
»alle in Rot« wird es heute nochmal          fen. Trotzdem war auf Niko immer
eine Choreo über die gesamte Tribüne         Verlass, zuletzt beim 5:0 Sieg gegen
geben. Wäre nett, wenn dafür der ein         Freiburg und sowieso immer als Iden-
oder andere Euro in die Spendendosen         tifikationsfigur neben dem Platz, der
wandert. Nach dem Spiel hat zudem            auch die Nähe und das Gespräch zu
der Q-Block Container zur Saisonab-          den Fans nie gescheut hat. Verein-
schlussfeier geöffnet und gegen 18:30        streue ist heute ja leider selten, dass
Uhr wollen wir mit euch nochmal              du trotzdem in deinen 11 Jahren
über Details zum Tribünenumbau               hier dein Zuhause gefunden hast, ist
und den damit verbundenen Chan-              da wohltuende Ausnahme. Wir hof-
cen sprechen! Also lasst euch blicken!       fen jedenfalls, dass du dem Verein in
                                             welcher Funktion auch immer noch
Saisonende bedeutet aber auch im-            lange erhalten bleibst und danken dir
mer Verabschiedung, so auch heute.           für all die Jahre Knochen hinhalten!
Mit Niko Bungert und Klaus Hafner
beenden zwei prägende Figuren des            Q-Block!

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R UCKB L I CK
1. FSV Mainz 05 – RB Leipzig (3:3)            sere Rot-Weißen noch einmal richtig
                                              auf und konnten mit Toren von Niak-
Mittlerweile zum dritten Mal findet           haté und Mateta einen Punkt sichern.
ein Heimspiel gegen Leipzig statt,
und so leid es einem tut, mausert sich        Die Kurve war heute ganz in Rot und
dieses Gebilde leider zu einem festen         legte einen den Umständen entspre-
Bestandteil der Bundesliga. Immer-            chend guten Auftritt hin. Klar, wenn
hin ein sicherer 3. Platz und die Teil-       man mit zwei Toren zurück liegt ist
nahme am DFB-Pokalfinale kann die-            die Luft vielleicht etwas raus, aber
ser Club, der gerade sein 10-jähriges         das passiert in jeder Kurve, dass dann
Bestehen gefeiert hat, verbuchen und          die Motivation zunächst etwas sinkt,
so werden diese Spiele langsam aber           doch nach dem zweiten Tor konnte
sicher eben Normalität, wie es Spiele         auch das ganze Stadion mitgenom-
gegen Hoffenheim auch irgendwann              men werden und spätestens nach dem
geworden sind. Schade, aber so lange          dritten Tor war die Stimmung auch
die Erwartungshaltung ist, dass deut-         entsprechend ausgelassen. Keine Ah-
sche Vereine um jeden Preis zur inter-        nung was ich weiter schreiben soll an
nationalen Spitze gehören müssen, so          diesem Punkt, war jetzt auch wirk-
lange werden die Möglichkeiten für            lich kein außergewöhnliches Spiel.
solche Konstruktionen gegeben sein
und zur Not auch geschaffen werden.           Die Gästefans (ja, ich lasse diese pein-
                                              lichen Anführungszeichen rund um
Egal, kommen wir also zu diesem Frei-         den Begriff »Fan«, die Ironie in Bezug
tagsspiel, an dem wir uns in der Neu-         auf Leipzig-Fans suggerieren sollen, be-
stadt trafen. Von dort übern Bahnhof          wusst weg – natürlich sind’s Fans, nur
zum Stadion, so weit so langweilig.           halt von nem Haufen Scheiße) stellten
Nach dem ganzen üblichen Heim-                sich in die obere Hälfte des Blocks,
spielkram gegen einen diesmal fan-            aber wirklich bemerkt hab ich sie nicht.
technisch besonders uninteressanten           Zaun sieht aus wie Hund und Fahnen
Gegner, wurde irgendwann auch das             sind auch hässlich. Insgesamt merkt
Spiel angepfiffen. Das Spiel entwi-           man, dass diese Fanszene nicht beson-
ckelte sich zunächst wie erwartet und         ders alt ist und die Strukturen, wenn es
Leipzig lag nach einer halben Stunde          überhaupt schon sowas im engeren Sin-
mit 0:2 in Front, bevor Onisiwo zum           ne gibt, sich noch im finden und aus-
1:2 Halbzeitstand verkürzte. Zwar er-         reifen sind, was sich auch deutlich im
höhte RB Anfang der zweiten Hälfte            Gesamtbild der Kurve widerspiegelt.
wieder auf 1:3, doch dann drehten un-         Einen wirklichen Stil kann man noch

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nicht erkennen und das ganze Bild ist            Handball: 1.FSV Mainz 05 – TSG
eben sehr wild und wirkt nun mal we-             Ketsch (34:27)
nig strukturiert. Natürlich ist jeder, der
da hin geht ein Trottel der gar nichts           Endlich war es mal wieder soweit:
verstanden hat, dennoch ist es sehr              Q-Block Hallenoffensive 2.0. Nach
spannend zu sehen was da vor sich geht,          dem ersten Besuch bei den Hand-
denn daraus kann man wie ich finde               balldamen in der Hinrunde, rief
doch sehr viel über die Funktionswei-            der Q-Block gegen Ketsch also zum
se von Fanszenen lernen, da dort eine            zweiten Mal dazu auf, die Mädels zu
völlig unnatürliche Verdichtung der              unterstützen. Nach der mehr als ge-
Ereignisse, die so ein Fanleben ausma-           lungenen ersten Hallenoffensive war
chen, stattfindet mit all den Begleiter-         die Vorfreude natürlich groß und so
scheinungen und Konflikten, die sowas            wurde sich am Samstag nach dem
auch mit sich bringen kann. Aber den             Leipzig Heimspiel um 16 Uhr an der
Trotteln hab ich schon viel zu viel Platz        Gustav-Stresemann-Halle getroffen.
gewidmet und generell ist’s ja auch gut.         Trotz des schlechten Wetters wurde
War halt eines von 17 Heimspielen,               schon der Treffpunkt bei Gyros, Ge-
das sportlich sicherlich zu den High-            tränken und guter Musik sehr gut
lights zählt, aber vom Drumherum                 angenommen. Das lag mit Sicherheit
halt nicht mehr war, als eine besonders          auch an den ganzen Plakaten und
traurige Episode Standardprogramm.               Spruchbändern, die am Vortag rund
                                                 ums Stadion verteilt wurden. Lei-
                                                 der mussten ein paar davon wieder

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abgenommen werden, denn die Partie          len Tag nichts mehr im Wege. Leider
war offiziell schon ausverkauft. Min-       hatte man dieses Mal nur eine statt
destens 550 Zuschauer wollten sich          eineinhalb Tribünen zur Verfügung.
das Spektakel um den Aufstieg also          Bei der gleichen Personenanzahl wie
nicht entgehen lassen. Zwar konnte          letztes Mal kann man sich also den-
man den Aufstieg an dem Tag nicht           ken, dass es ganz schön kuschelig war.
rechnerisch perfekt machen, aber bei        Trotzdem machte der Auftritt optisch
einem Sieg gegen den Tabellennach-          hinter dem »Kämpfen und Siegen –
barn aus Ketsch, ist der so gut wie         Sek. Stadionverbot« Banner einiges
sicher. Zur zusätzlichen Motivation         her. Dank unserem Mann an der
der Spielerinnen wurden überall um          Trompete von Beginn an auch akus-
und in der Halle Motivationsspruch-         tisch. Die Mädels schienen zu Beginn
bänder für die Mädels aufgehangen.          noch etwas nervös und kamen nicht
Dann ging es nach kurzem Einsin-            ganz so gut ins Spiel. Doch relativ
gen inklusive Feuerwerks auch schon         bald wurde klar, wer in der Halle
singend und hüpfend in die Halle.           den Ton angibt und zu den Melodi-
Dank entspannter Ordner verlief             en unserer Gesänge wurde den Geg-
auch der Einlass reibungslos und so         nerinnen im Kampf um den Aufstieg
stand dann wirklich auch einem gei-         dann doch so ordentlich eingeheizt.

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Insgesamt 34:27 wurde Ketsch be-            Zuschauer noch richtig Einfluss neh-
siegt und so schallten »Nie mehr 2.         men zu können auf das Geschehen.
Liga« Gesänge durch die Halle. Pas-         Wenn mehr als 200 Leute in so einer
send zum Motto des heutigen Tages:          engen Halle pfeifen und buhen sind
»Ob Handball oder Fußball – In              das natürlich auch die Gegnerinnen
Mainz nur Liga 1!« kam man dem              nicht gewohnt und lassen sich merk-
Ziel einen großen Schritt näher. Beim       lich verunsichern. Ein großer Dank
Feiern mit den Mädels nach dem              geht noch an das Orga-Team aus der
Spiel konnte man jeder einzelnen die        Subciety, das alles geplant hat. Auch
Begeisterung über diesen geilen Tag         eine Woche später beim Spiel gegen
ansehen. Sie waren richtig dankbar          Zwickau waren Teile des Q-Blocks
für die Unterstützung und freuen sich       wieder da und feierten einen unge-
einfach extrem über unseren Support.        fährdeten Sieg und den damit ver-
Der macht aber auch uns Spaß und ist        bundenen Aufstieg in die erste Liga.
eine willkommene Abwechslung zur
sterilen Bundesliga. Ganz ungezwun-         Glückwunsch Mädels, das habt ihr
gen und locker einfach Spaß haben           euch verdient!
und durchdrehen. Beim Handball
hat man auch generell das Gefühl, als

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SG Eintracht Frankfurt – 1.FSV               Angenehmerweise verlief die Hinfahrt
Mainz 05 (0:2)                               recht entspannt, das meiste Aufse-
                                             hen erregte da fast noch der betont
Klassenerhalt in trockenen Tüchern,          überfreundliche Empfang durch den
eigene sportliche Ziele sind auch            Lautsprecherwagen der Bullen, der
eher rar gesät, da kommt die Gele-           nicht nur leicht an Klaus Hafner er-
genheit, jemand anderem in die Sup-          innerte. Die Kontrollen waren wie je-
pe spucken zu können gerade recht.           des Jahr etwas in die Länge gezogen
Besonders wenn es sich dabei um die          und am Block selbst wurden einzelne
landauf landab gefeierte Frankfurter         Leute noch zur Extrakontrolle raus-
Eintracht handelt und man sich jetzt         gepickt, nix was man nicht kennt,
gefühlt die letzten 2 Jahre anhören          nervt natürlich trotzdem wie Sau.
durfte, wie unglaublich toll die sind.
Wichtiger aber noch als die Chance,          Zu meiner Überraschung hatten die
Spielverderber für deren Champions           Frankfurter den Schwung aus Eu-
League Träume zu spielen, war die            ropa ein Stück weit mitgenommen,
Pflicht für unser Team, die 2 letzten        unsere Kicker taten sich jedenfalls
beschämenden Gastauftritte in Frank-         in der ersten Halbzeit schwer mit
furt vergessen zu machen. Der Sieg           der vermeintlich müden SGE. Wenn
gegen Düsseldorf und sicher auch die         das blöd läuft, kassierst du da einen
Frankfurter Niederlage gegen Chel-           Rückstand. Diesmal aber nicht, statt-
sea boten jedenfalls ausreichend An-         dessen tanzt Mateta nach der Halb-
lass für einen gesunden Optimismus.          zeit geschmeidig die halbe Eintracht

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Hintermannschaft aus und legt auf             zu antworten, »In Europa kennt euch
Ujah quer, der dann endlich seine Bude        keine Sau« wird mit einem simplen
macht. 2 Minuten später legt Ujah so-         »Finale oho« beantwortet. Und als
gar ein zweites Tor nach, Knockout!           schließlich kurz vor Spielende die
Auch schon vorher war die Stimmung            Einwechselung von Ridle Baku mit
im Gästeblock heute ziemlich gut, Tri-        »Baku, Baku und ihr schaut nur zu«
kotfahrt wurde gut angenommen und             Gesängen flankiert wird, haben vie-
man merkt einfach den Unterschied,            le Heimfans die Schnauze endgültig
wenn die Karten nicht an Touristen            voll. Das Stadion leert sich schlagartig
verschleudert werden. Mit der Füh-            und von der wochen- und monate-
rung gelingt es uns natürlich, noch           lang groß beschworenen Atmosphä-
etwas mehr heraus zu kitzeln. »Kein           re bleibt nicht mehr viel übrig. Der
Titel egal« brennt sich bei vielen als        Gästeblock feiert den Sieg nach dem
Ohrwurm des Tages ein, während die            Spiel ausgelassen mit der Mannschaft,
Heimkurve allmählich verstummt.               bevor schließlich die Rückreise durch
Tatsächlich waren die bis dato sogar          den dunklen, kalten Wald angetreten
deutlich besser als sie es sonst waren.       wird. Das Schöne ist ja, wir können
                                              auch in Frankfurt gewinnen, während
Auf die üblich großkotzigen Pöbelein-         die Eintracht seit fast 23 Jahren ver-
lagen fällt es heute besonders leicht         geblich auf einen Sieg in Mainz wartet.

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WOANNE RS T
Notizie dallo stivale                          und Schals in den Bussen und Autos
                                               ließen und »oben ohne« ins Stadion
AC Padova – AS Livorno                         gingen. Auf den nackten Oberkör-
                                               pern waren natürlich dann nicht nur
Beim letzten Saisonspiel der AS Livor-         mehr Che Guevara-Bilder zu sehen,
no 1915 bei der AC Padua, in dem die           als auf den verbotenen Shirts, sondern
Mannschaft aus der Toskana sich mit            auch unzählige Hammer & Sichel
einem 1:1 Unentschieden den Ver-               oder Josef Stalin-Bilder. That’s Italy.
bleib in der zweiten italienischen Liga
sichern konnte, kam zu einer Überra-
schung für die mitgereisten Fans: Bei
den Einlasskontrollen wurde der Ein-
lass mit Che Guevara-Shirt, oder Schal
mit Che-Konterfei, verwehrt. Das Che           Auf- und Abstiegszirkus
in Livorno (der Hafenstadt, in der
die Kommunistische Partei Italiens             Ja, wie gewöhnlich fängt in Italien
gegründet wurde und deren Fansze-              nach dem letzten Spieltag erst die ei-
ne eine klar kommunistische ist) ein           gentlich heiße Phase um den Auf- und
beliebtes Motiv ist, änderte nichts            Abstieg an: Wer geht dieses Jahr Pleite?
an der Sache. Auch nicht, dass die             Wer bekommt wie viele Punkte abge-
Fanszene der AC Padua eine klar auf            zogen? Wer hat das Geld sich für die
rechter Seite stehende ist. Am Ende            kommende Meisterschaft einzuschrei-
führte die Maßnahme dann dazu,                 ben? Wo werden welche Regeln ange-
dass viele Livorneser Fans ihre Shirts         wandt und wo nicht? Meist entscheidet

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sich all dies letztlich erst ein paar Tage        Recherche nicht klar. Jedenfalls wur-
vor Beginn der neuen Saison. Aber so-             den vermeintliche Regelverstöße der
weit ist es ja noch nicht, für die Som-           letzten Jahre als Begründung dargelegt.
merpause 2019 stehen wir erst ganz                Einen faden Beigeschmack behält al-
am Anfang dieser »dritten Halbzeit«.              les, weil die Salernitana zufällig auch
                                                  Claudio Lotito gehört. Der wiederum
                                                  ist auch Besitzer des Erstligaclubs SS
                                                  Lazio Rom und Vorstandsmitglied des
                                                  italienischen Fußballverbands. Zum
                                                  Glück kommt es in Italien ja nur äu-
Serie B                                           ßerst selten vor, dass Gesetze wegen
                                                  Klüngel, Privatinteressen, Absprachen
Die US Palermo wurde vom italieni-                oder wie auch immer man es nenn
schen Sportgericht wegen Verstößen                will, nach Kräften gebeugt, gebogen,
gegen verschiedene Bestimmungen                   ignoriert oder einfach gebrochen wer-
hinsichtlich des Clubmanagements                  den. Ein Schelm, wer Böses denkt…
auf den letzten Platz der zweiten Liga
versetzt. Sportlich erzielten die Ro-
saschwarzen während der Spielzeit
63 Punkte und wären damit auf dem
dritten Platz gelandet. Somit rutscht
also alles einen Platz nach oben. Da in           Sonderzug
Italien die obere Tabellenhälfte Play-
Off und die untere Play-Out spielt,               Nachdem im März 1999 in Italien
änderten sich somit also die Spielpaa-            der letzte Fußball-Sonderzug bren-
rungen. Da Venedig nun doch nicht                 nend in den Bahnhof von Salerno
in der Play-Out Runde an den Start                eingerollt war und es mehrere Tote
geht, wurde aus der Play-Out-Partie               dabei gab, war diese beliebte Art der
Venedig-Salernitana jetzt Foggia-Saler-           Auswärtsfahrt im »bel paese« Ge-
nitana. Aber halt! Wir sind ja in Itali-          schichte. Jetzt, zum 25. April 2019,
en! Weil Foggia Calcio nämlich auch               also ganze 20 Jahre später gab es zum
vom Sportgericht bestraft wurde und               Pokalspiel Atalanta Bergamo vs. AC
nun ohne Play-Out zu spielen direkt               Fiorentina erstmals wieder einen Son-
absteigen soll, bleibt die Salernitana            derzug, der die 590 Anhänger aus
nun also ohne ein Abstiegsrundenspiel             der toskanischen Metropole Florenz
zu spielen in der Serie B. Wie die Ent-           an den Rand der Alpen beförderte.
scheidungen des Sportgerichts zustan-
de gekommen sind, bleibt im Diffusen
und wurde mir selbst nach längerer

                                             11
»Rassisten, Rechtsradikale«                    Gelder, um den Laden am Laufen zu
und eine »Ratte mit ihren                      halten. Zwar war er wohl, von dem
Hunden, ihren Säuglingen« ?                    was man hört, kein leichter Charak-
                                               ter, aber alle waren erst einmal froh,
Ärger bei der TuS Koblenz                      dass er da war und tat, was er eben tat.

Tja, lange Zeit war von der Turn- und          Die erste Bombe platzte dann Mit-
Spielvereinigung vom Deutschen Eck             te Dezember, als Herr Rashica – in
nicht viel zu vernehmen, spielt sie            Koblenz nur »Remo« genannt – Ver-
doch mittlerweile in der fünftklassi-          treter der Fanclubs und der Ultras zu
gen Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar              einem Gespräch bat. Hier stellte er
und befindet sich                                                     den Fans dann
da auch noch in                                                       sein Konzept für
einem laufenden                                                       die Zukunft der
Insolvenzver-                                                         TuS vor: Er wolle
fahren. Jetzt hat                                                     der TuS ein neues
es die TuS dann                                                       Image verpassen
doch mal wieder                                                       – ein neu desig-
in die Medien                                                         ntes Vereinsem-
geschafft und das                                                     blem hatte er da
natürlich – ganz                                                      schon mal vorbe-
in blauschwarzer                                                      reitet…, wieder
Tradition – in                                                        einen Fanshop in
der schlechtes-                                                       der Stadt eröff-
ten erdenklichen                                                      nen, von einem
Weise.      Doch                                                      Stadionumbau
der Reihe nach,                                                       war die Rede und,
was war passiert?                                                     dass das Leipziger
                                                                      RB-Fußballpro-
Wie gesagt, die Schängel sind gerade           jekt für ihn ein großes Vorbild sei. Das
mal wieder ziemlich pleite und es läuft        passte alles so gar nicht zu den Vorstel-
ein Insolvenzverfahren. Letztes Jahr           lungen der Fans, dass die TuS nun mal
nach dem Abstieg, stieß der Koblen-            demütig kleine Brötchen backen sollte
zer Gastronom Remo Rashica zur TuS,            und sich erst mal ganz solide in der
wurde verantwortlich für den Bereich           Oberliga etablieren, die Finanzen auf
»Jugend« in den Vorstand gewählt und           die Reihe und Ruhe in den Verein be-
engagierte sich stark auch darüber             kommen sollte. Ja, und wie gut die Idee
hinaus. Er brachte recht emsig neue            eines neuen Vereinsemblems ankam,
Sponsoren und dringend benötigte               muss ich hier wohl keinem erklären…

                                          12
Jetzt waren die Fans hellhörig gewor-             zverfahren überhaupt möglich wäre
den, blickten kritischer auf Remos                – doch Präzedenzfälle gab es) und
Schachzüge und begannen eine verein-              dort offene Fragen zu klären und eine
sinterne Opposition zu organisieren.              Aussprache mit allen Mitgliedern zu
Man wollte wissen wie es denn eigent-             ermöglichen. Während der zweiten
lich um den Verein stehe? Wie die Fi-             Halbzeit klingelte dann das Telefon
nanzlage und die Verhandlungen mit                beim Fanradio, Remo war am Appa-
den Schuldnern aussehe? Die Fragen                rat, aus dem Urlaub in Frankreich rief
blieben unbeantwortet und man hörte               er an, da er gerade gehört habe, was
nur Gerüchte und Halbwissen. Remo                 im Stadion Oberwerth vor sich gehe.
stellte sich immer mehr als gefühlter             Und jetzt legte er los, alles im Radio
Präsident der TuS dar, agierte im Allein-         live übertragen, diese Leute (die die
gang und schien mehr patriarchalische             Unterschriftenaktion initiiert hatten)
Führungsmethoden zu befürworten,                  seien keine Fans, sondern Rechtsradi-
statt ein demokratisches Vereinsleben.            kale und Rassisten (Remo ist albani-
Für die Fans brachte dann das Fass                schen Ursprungs und daher die Kritik
zum Überlaufen, als Remo Heiner                   an ihm Rassismus), die dem Verein
Backhaus als Sportdirektor verpflich-             nur schadeten. Ein TuS-Fan, der die
tete, der wiederum bei der Vermitt-               ganze »Opposition« mitorganisiert,
lungsagentur Uwe Rapolders gelistet               wurde namentlich als »Ratte« be-
war. Uwe Rapolder, auch ein dicker                zeichnet, »mit seinen Hunden, seinen
Kumpel Remos, ist am Deutschen Eck                Säuglingen«. Zwischen den Zeilen,
schlecht gelitten, hat er doch einst in           doch kaum versteckt, bat Remo mehr
Koblenz verbrannte Erde hinterlassen              zu einem Streetfight mit den Fäus-
und während der sportliche Nieder-                ten, statt zu einer sachlichen Ausspra-
gang lief sich fleißig durch die Altstadt,        che oder einem Entgegenkommen.
Spielcasinos oder ***** getrunken.
Das Schreckgespenst alter Seilschaf-              Jetzt war die Katze also aus dem Sack!
ten und charakterloser Personen zeigte            Dass dieser Anruf für Remo selbst ein
sich. Und das nicht nur am Horizont,              Schuss ins Knie war, war allen gleich
sondern sehr nah und sehr konkret.                klar, und auch, dass er wohl taktisch
                                                  zurückrudern werde. So kam es dann
Beim Heimspiel gegen Hassia Bingen                wenige Tage später auch, als er eine
im April starteten die aktiven Fans               Stellungnahme veröffentlichte (ein
dann eine Unterschriftensammlung,                 Schelm wer meint, jemand anderes
um eine außerordentliche Mitglie-                 hätte ihm die geschrieben): die Emo-
derversammlung zu beantragen (wo-                 tionen seien mit ihm durchgegangen,
bei sich niemand so ganz sicher war,              er wolle nur das beste für die TuS, die
ob das in einem laufenden Insolven-               Fans seien ihm wichtig, blablabla…

                                             13
Die Fanszene reagierte, indem ein               Es bleibt also abzuwarten, was die
»Kandidaten-Team« von drei Mann                 Sommerpause bringt und wie sich
präsentiert wurde, die sich bereitfinden        alles entwickeln wird. Sportlich hat
für Vereinsämter zu kandidieren und in          die TuS nach einem schlechten Start
jeder möglichen Form die Bindung zwi-           noch eine sehr gute Saison hingelegt,
schen Vereinsführung und Basis wieder           in der es jetzt am Ende aber nicht
zu verbessern. Zum                                                mehr zu einem
Auswärtsspiel     in                                              Relegationsplatz
Wiesbach war es                                                   gereicht hat. Bei
dann wieder Remo,                                                 all dem Trubel
der über den Dach-                                                der letzten Wo-
verband Koblen-                                                   chen ist es aber
zer Fanclubs einen                                                auch      verständ-
Fan-Bus sponsorte                                                 lich, dass einfache
und zur kostenlo-                                                 und entscheiden-
sen Auswärtsfahrt                                                 de Punkte in den
einlud. Der DKF                                                   letzten     Spielen
nahm dieses An-                                                   nicht gewonnen
gebot auch an,                                                    werden konnten.
doch löste es große
Kontroversen      in                                             Jetzt   fokussiert
Koblenz aus. Der Gedanke, hier wolle            sich erst einmal alles auf das an-
sich jemand billig Sympathien erkaufen          stehende     Rheinlandpokal-Finale
und einen Keil in die Fanszene stecken,         gegen den FSV Salmrohr. Eine
ist nicht weit hergeholt. Auch die Ge-          DFB Pokal-Teilnahme würde der
rüchteküche brodelt fleißig weiter und          TuS dringend benötigtes Geld
momentan munkelt man darüber, ob                in die Kassen pumpen und ei-
wohl alte verdiente Funktionäre, Spieler        nen großen Schritt in Richtung
und Trainer »abgesägt« werden sollen.           Überleben des Vereins bedeuten.

                                           14
VOR              J AHRE N

                0:0

   So // 16.05.2004 // 15:00 Uhr
      Jahnstadion // 10.500 Z.

               Wache                         Ausgangslage, die natürlich bereits auf
                                             der Hinfahrt im Bus für angespann-
  nikolic M. Friedrich Bodog rose            te Stimmung sorgte. Gar nicht mehr
                                             so angespannt ging es zunächst kurz
     Gerber Babatz Azaouagh                  nach Ankunft in Regensburg zu, als
                                             uns unser Busfahrer relativ unbeküm-
      thurk n. weiland Auer                  mert in der Nähe eines Biergartens
                                             rausschmiss, der dann sogleich in aller
                                             Seelenruhe belagert wurde. Ich erin-
     (68.) Teinert –> Thurk                  nere mich noch grob, dass es anschlie-
 (72.) D. Weiland –> Azaouagh                ßend noch in Richtung einer Tank-
  (82.) kramny –> n. weiland                 stelle ging, an der auch einige Ultras
                                             Regensburg herumlungerten. Alles
                                             ganz entspannt, keiner hatte Bock auf
Vorletzter Spieltag, Auswärts in Re-
gensburg. Vorangegangen waren zwei
Siege in Lübeck und gegen Unterha-
ching, noch zwei Punkte Rückstand
auf Aufstiegsplatz drei, auf dem Ale-
mannia Aachen thront. Regensburg
steckt im Abstiegskampf mit einem
Punkt Rückstand zum rettenden
Ufer. Beide Mannschaften brauchen
unbedingt den Dreier um Aufstieg
bzw. Klassenerhalt noch irgend-
wie erreichen zu können. Soweit zur

                                        15
irgendwelche Sperenzchen, außer – ihr
ahnt es – die bayrische Staatsmacht,
die auf dieses Zusammentreffen so
überhaupt keinen Bock hatte. Blöd-
sinniges Rumgestresse und einige we-
nige sinnlose Festnahmen, die für ein-                           3:0
zelne sogar zum Verpassen des Spiels
führten, waren die Folge. Viel verpasst             So // 23.05.2004 // 15:00 Uhr
haben diese armen Teufel allerdings               Stadion am Bruchweg // 18.700 Z.
tatsächlich nicht, außer einen ziem-
lich blutleeren Auftritt unserer Elf, die
den tapfer kämpfenden Regensburger                        1:0 Thurk (23.)
so überhaupt nichts entgegenzuset-                     2:0 m. Friedrich (66.)
zen hatte. Folgerichtig endete diese                      3:0 Thurk (68.)
verfahrene und für alle nervenaufrei-
bende Partie auch torlos. Bestimmt
3.000 Mainzer waren mitgekommen
und unterstützten die Mannschaft,                              Wache
soweit es ihre Kraft und Anspannung
zuließ. Entsprechend holte sich die                nikolic M. Friedrich bodog rose
Mannschaft nach dem Spiel am Gäs-
teblock wahlweise Frust oder Nieder-                  gerber babatz Azaouagh
geschlagenheit und Sprachlosigkeit ab.
Immerhin hatte gleichzeitig Cottbus in                 n. weiland Auer Thurk
Unterhaching verloren und Aachen war
gegen Aalen nicht über ein 1:1 hinaus-                (77.) kramny –> gerber
gekommen. Zwei Punkte Rückstand                      (77.) schwarz –> babatz
auf das drittplatzierte Aachen, besseres               (82.) teinert –> thurk
Torverhältnis. Bedeutet: Ein Sieg im
letzten Spiel gegen Eintracht Trier bei
gleichzeitigem Nicht-Gewinnen von                Was ist nicht alles über diesen Tag
Aachen in Karlsruhe und man wäre                 geschrieben und erzählt worden. Der
doch noch aufgestiegen. Die Meinun-              23. Mai 2004, der bis dato und viel-
gen gingen auf der Rückfahrt daher               leicht bis heute wichtigste Tag der
von »das war’s gewesen« bis hin zu »Für          Vereinsgeschichte und damit auch
mich sind wir heute aufgestiegen« wie            das große Finale, der letzte Akt der
gewohnt sehr weit auseinander.                   100% Aktion. Bereits früh morgens
                                                 ging es auf dem Neubrunnenplatz los.

                                            16
Bestimmt 4.000 Nullfünfer versammel-            Die letzten Handgriffe für die Choreo
ten sich, um hinter dem 100% Banner             wurden erledigt, denn die – und das
zum Bruchweg zu laufen. Noch nie                wird an dieser Stelle gerne vergessen
zuvor gab es einen so großen Marsch             – stellte ausgerechnet an diesem wich-
von Nullfünffans, die ganze Stadt war           tigen Tag auch noch ein Novum und
gefühlt auf den Beinen und wenn man             damit ein neues Wagnis dar: Noch nie
keine Karten bekommen hatte, hing               zuvor hatten wir ein Muster allein aus
man eben Fahnen aus dem Fenster                 Zetteln gebildet, das frei abgesteckt
oder Botschaften in die Schaufenster            werden musste. Entsprechend wusste
der Läden. Eine ganze Stadt in Auf-             keiner so richtig, ob am Ende nun ein
regung, dieses Mal musste es einfach            Stadtwappen in der Kurve zu sehen
klappen. Nach den bis heute für viele           sein wird, oder aber ein großer roter
traumatischen Erlebnissen in Berlin             Klumpen, weil sich vor dem Anpfiff
und Braunschweig in den Jahren zu-              alle noch dreimal umgestellt hatten.
vor, war es am Ende vielleicht sogar die        Doch bis auf wenige kleine Fehler
Rolle des Außenseiters, die uns beim            klappte es tatsächlich wie gewünscht…
dritten Versuch in Folge den nötigen            3…2…1..Mainz! Die Botschaft war
Schub gab. Spätestens am Stadion                klar: Heute sind wir dran! Heute ist
angekommen war jeder nur noch im                Mainz an der Reihe. Der Bruchweg
Tunnel. Jeder hatte vorher irgendeinen          tobte von der ersten Minute an. Der
Aberglauben bedient, die Siegesmüt-             tragische Held Thurkmichel, dessen
ze rausgekramt, das Shirt oder Tri-             Wechsel nach Cottbus bereits fest-
kot angezogen, in dem man noch nie              stand, sorgte für die erste Explosion in
verloren hatte oder was auch immer.             der 23. Minute und damit aber auch

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für den entscheidenden Schritt dafür,          Die Stimmung nach dem Schluss-
dass er eben im nächsten Jahr mit Cott-        pfiff ist nahezu gespenstisch. Die
bus zweitklassig spielen würde. Die            Bilder aus Berlin und vor allen Din-
zweite Explosion verursachte Connor            gen Braunschweig sind sofort wieder
Casey von Karlsruhe aus. Man muss              präsent. Man könnte eine Stecknadel
dazu sagen: Selbstverständlich wurden          fallen hören, so still ist es. »In Kar-
keine Zwischenstände im Stadion ein-           lsruhe wird noch gespielt!«…, der
geblendet oder durchgesagt. Handys,            mittlerweile wohl legendärste Satz
die ins Internet gehen können, waren           unserer Aufstiegsgeschichte, entsteht
im Jahr 2004 noch Science-Fiction.             in diesem Moment. Stilles Bangen,
Überall versuchten also Leute mit Ra-          Hoffen, vereinzelte »KSC, KSC…«-
dios und Ähnlichem, irgendetwas aus            Rufe, und dann passiert es. Einer
Karlsruhe mitzubekommen. Irgendwo              jubelt, zwei jubeln, drei jubeln, die
in der letzten Ecke der Kurve jubelt           Mannschaft jubelt, alles dreht durch.
jemand. Dann ein Pulk auf der Ge-              Die Tore gehen auf. Neben mir er-
gengerade und plötzlich jemand ne-             hellt der unverkennbare rote Schein
ben dir, bis es irgendwann jedem klar          eines frisch angerissenen Bengalos
wird: Karlsruhe führt! Stand jetzt sind        die Szenerie. Ich werde irgendwie
wir drin! In der zweiten Halbzeit ma-          durch das Tor Richtung Innenraum
chen Friedrich und erneut Thurk mit            gequetscht, Menschen purzeln über-
einem Doppelschlag den Sack zu. Wir            einander oder fliegen über die Ban-
haben unsere Hausaufgaben gemacht,             de. Irgendwie hieve ich mich drüber
alles schaut nur nach Karlsruhe.               und renne los. Quer über den Platz.

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irgendwie Hoffnung, dass da noch ein
Wildfremde Menschen und Spieler                  Funken Energie für den Klassenerhalt
springe ich an, wir fallen uns in die            rüberkommen wird. Letztendlich wa-
Arme, schreien, heulen, fallen um. Es            ren es wiederum die Fans, die durch
ist bis heute unbeschreiblich, was dieser        die wahnsinnige Neuauflage der Akti-
Moment mit den Menschen gemacht                  on und der Rückgabe des 100%-Ban-
hat, die ihn erlebt haben. Wir haben             ners von Kloppo erneut diese Euphorie
es tatsächlich geschafft. In einem Mo-           von damals freisetzten und den Klasse-
ment, wo schon alles verloren geglaubt           nerhalt überhaupt erst möglich mach-
war, haben wir Fans die 100% Aktion              ten. Wer weiß, wann wir das Banner
ins Leben gerufen und gegen alle Wi-             einmal wieder brauchen werden…
derstände, durch alle Schwächephasen,
die noch folgten und so aussichtslos
die Situation auch war, bis zum Ende             2. Bundesliga
durchgezogen und damit eine Eupho-               Saison 03/04 // 34. Spieltag
rie im Verein und in der Stadt erzeugt,           1.   1. fc Nürnberg    +23       61
die bis heute ihresgleichen sucht. All            2.   arminia bielefeld +13       56
das fiel in diesem Moment ab. Erst                3.   1. FSV Mainz 05    +15      54
heute begreifen wir so richtig, was wir           4.   fc Energie Cottbus +8       54
damals auf die Beine gestellt haben.              5.   rw oberhausen      +4       53
Vorletztes Jahr war unsere Situation              6.   Alemannia Aachen ±0         53
im Kampf um den Klassenerhalt ähn-                7.   msv duisburg       +6       48
lich aussichtslos und weder Verein,               8.   fc erzgebirge aue +2        48
Trainerstab oder Mannschaft machten               9.   Spvgg fürth        +7       45
                                                 10.   wacker burghausen +1        45

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UNTE R F RE UNDE N
Becherpfand                                      der Leute, mal gemütlich Essen zu ge-
                                                 hen oder damit die Gäste sich mal ein
Wir haben mittlerweile fast wöchentlich          Tütchen drehen können. Wir wollen
Besuch – egal ob es unsere Freunde aus           das es ihnen hier bei uns, in unserer
Thessaloniki, Caserta, Duisburg oder             Mitte gut geht, sie sich wohl und wie
darüber hinaus liebgewonnene Gäste               zuhause fühlen und dass es an nichts
sind. Ein toller Umstand, dass regelmä-          fehlt und mangelt. Genau dieses Ge-
ßig so viele Menschen aus Nah und Fern           fühl bekommen auch wir entgegenge-
anreisen, um uns zur Seite zu stehen             bracht, wenn wir mal in Griechenland,
und mit uns gemeinsam Mainz 05 zu                auf dem Stiefel oder im Ruhrpott sind.
unterstützen. Dass dabei viele Strapazen         Es mangelt uns an nichts, uns geht es
auf sich genommen werden, Grenzen                gut und nicht selten bekommen wir je-
überwunden werden und oftmals viel               den Wunsch von den Lippen abgelesen.
Kohle investiert wird um bei uns zu              Die Gastfreundschaft ist nicht selten
sein, ist diesen Menschen nicht hoch             überwältigend. Und genau das geben
genug anzurechnen. Wir sind sehr froh            wir zurück. Nicht weil wir es müssen
und dankbar, dass es diese Entwicklung           um nachzuziehen – sondern weil es
gibt und wir regelmäßige Unterstützung           uns am Herzen liegt. Weil es für uns
erhalten. Es sind nämlich nicht nur die          selbstverständlich ist und wir es gern
Freundschaften auf persönlicher Ebene,           machen. Mi casa es su casa – ihr wisst!
die uns verbinden – nein diese Men-
schen haben sich auch alle irgendwie             Und an dieser Stelle kommen wir an
ein bisschen in unseren 1.FSV Mainz              einen immer wieder nervigen Punkt.
05 verliebt und fiebern genauso intensiv         Das Ganze kostet Geld! Die Kosten
mit wie wir und geben dafür auch mit             summieren sich, das ist leider so. Ma-
uns in den Kurven der Republik vieles.           chen wir natürlich gerne und viele
                                                 Menschen aus dem Q-Block öffnen
Diesen Umstand wissen wir sehr zu                regelmäßig ihre Geldbeutel und geben
schätzen und sind dafür auch dankbar.            was, damit wir eben diesen Standard für
Da ist oftmals ein Danke, ein Grazie oder        unsere Freunde halten können. Wenn
ein ευχαριστώ nicht ausreichen. Um               uns mal 40 Duisburger zum Heim-
unseren Gästen den Aufenthalt in Mainz           spiel besuchen oder wie am letzten
und mit uns so angenehm wie möglich              Wochenende 10 Griechen in Frank-
zu machen, investieren wir auch viel in          furt am Start sind, summiert sich das
diese Beziehungen. Ob es der Trans-              für ein Wochenende gleich in einem
fer vom/zum Flughafen ist, die Ein-              ordentlichen dreistelligen Bereich. Das
trittskarten Beschaffung, das Bespaßen           erwähnen wir an dieser Stelle, um euch

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mal die Dimensionen aufzuzeigen, was             Jahr die Auswärtsspiele und etablieren
das alles kostet. Vielen fehlt da sicher-        das. Gibt doch in unseren Blöcken jede
lich aus Unwissenheit der Background,            Menge Menschen, die regelmäßig an
was natürlich nicht schlimm ist – wir            die Versorgungsstände eiern und dort
müssen aber eben auch mal drüber re-             nicht nur essen, sondern auch ihr hart
den, um diesen Umstand zu ändern.                verdientes Geld in Getränke investie-
                                                 ren. Wäre also definitiv cool, wenn ihr
In Frankfurt hat sich spontan eine               in Zukunft die Pfandbecher spenden
Pfandbecher-Sammelaktion ergeben.                würdet. Haltet einfach mal die Augen
Habt ihr den crazy Guy gesehen, der              und Ohren offen – wird schon jemand
mit der riesen Latte an Pfandbecher wie          rumlaufen und eventuell auch rum-
ein Bekloppter durch den Block geirrt            plärren. Und wenn es mal irgendwo
ist und rumgeplärrt hat? Das hat der             kein Pfand gibt, lassen wir halt mal den
nicht gemacht, um demnächst schön                Hut rumgehen und ihr pfeffert rein was
in Urlaub zu düsen. Nein – die Kohle             geht. Paar grüne Scheinchen oder ein-
ist komplett in die Gästekasse geflossen.        fach nur ein Haufen Kleingeld inklusive
120 Becher = 240€! Stattliche Summe.             Kupfer. Da hilft dann auch wirklich je-
Viele Menschen haben eins, zwei, man-            der Cent und ist Gold wert. Was meint
che sogar drei Becher gegeben und so             ihr – hört sich vernünftig an oder?
den Stapel wachsen lassen. Kleine Bei-
träge, die jedoch eine große Bedeutung           Noch mal zum Schluss und dick und fett
haben. Auf eins, zwei Euro lassen sich           unterstrichen! Das sind nicht irgendwel-
mal bequem verzichten, die tun fast kei-         che Touristen von irgendwo her, denen
nem weh. Jeder kann sich daran betei-            wir Kram in den Rachen werfen, durch-
ligen und etwas dazu geben. Das gute             füttern und die sich hier einen schönen
Gefühl ist dann bei jedem da und wenn            Kurzurlaub machen – nein das sind Mit-
das alle machen, bleibt auch immer ein           streiter unseres Kollektivs, die uns teil-
schönes Sümmchen hängen, das gut zu              weise seit Jahren die Treue halten, ver-
gebrauchen ist. Und hätte der Typ für            bunden sind und viel möglich machen,
jedes Foto, das von ihm mit den 120 Be-          um mit uns im Block zu stehen. Die mit
chern gemacht worden ist, noch zusätz-           uns und für uns die Fahnen hochhalten.
lich einen Euro bekommen – wäre der              Für Ziele und Werte einstehen und auch
Betrag wohl doppelt so hoch gewesen!             irgendwo den 1.FSV Mainz 05 kennen,
                                                 lieben gelernt haben und ihn im Her-
Wäre doch irgendwie eine coole Num-              zen tragen. Eben so wie DU und ich!
mer, wenn sich das in Zukunft etablie-
ren würden, oder? Bei Heimspielen ha-            Pfand her!
ben wir aktuell leider kein Pfandsystem,
aber vielleicht nutzen wir im nächsten

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MSV Duisburg 1902                            Die kleine Welle der Begeisterung,
                                             wenn es überhaupt eine war, fand im
Nach dem enttäuschenden 2:2 im               letzten Heimspiel gegen Heidenheim
Heimspiel gegen Bielefeld, wo man            nach knappen 30 Minuten - fing die
trotz Überzahl keinen Dreier einfah-         Partie mit einer Choreo unter Regie
ren konnte, blieb wenig Zeit für Wut,        der Jungspunde noch gut an - ein ab-
Trauer und Resignation. Rein mathe-          ruptes Ende. Ab diesem Zeitpunkt
matisch ist der Relegationsplatz noch        rannten die Zebras wieder einmal ei-
möglich, dran glauben wird keiner.           nem Rückstand hinterher. Jedes Mal,
So war man sich sicher, dass beim                 wenn der Ausgleich versenkt wur-
Auswärtskick in Kiel nun                               de, gingen die Gäste er-
endgültig die Lichter                                      neut in Führung, unter
ausgehen. Für Trainer                                        anderem mit tatkräf-
Lieberknecht wäre                                             tiger Hilfestellung
dies binnen 12 Mo-                                             der Hausherren wie
nate der zweite Ab-                                             beim 2:3 – ein un-
stieg gewesen, stieg                                            fassbares Eigentor.
dieser im Mai 2018                                              Nach 90 Minuten
mit Braunschweig                                               lautet das Endergeb-
ebenfalls in Kiel ab.                                         nis 3:4 somit steht
Doch diesmal kam                                            der MSV als Abstei-
alles anders als gedacht                                  ger fest und muss nach
und die Meidericher gewan-                            zwei Spielzeiten in Liga 2
nen mit 0:2. Kampf, Wille und das            den bitteren Gang in Liga 3 antreten.
so oft beschriebene und noch mehr            Die Truppe von Trainer Lieberknecht
vermisste Spielglück kehrte zurück.          durfte sich vor der Nordkurve noch

                                        22
eine ordentlich Portion Wut, Trauer             KSV Holstein – MSV Duisburg
und Spucke abholen, bevor man in                (0:2)
den Katakomben verschwand. Letzte
Ausfahrt am morgigen Sonntag Ham-               Was liegt näher, als nach einem Heim-
burg – bleibt zu hoffen, dass sich der          spiel am Freitagabend, einem Samstag
MSV halbwegs seriös im letzten Spiel            rund um das Spiel der Handballda-
präsentiert. Die Lizenz für die kom-            men, sich sonntags auch noch eine
mende Spielzeit ist zum Leidwesen               Auswärtsfahrt nach Kiel mit unseren
aller alles andere als sicher, wenn man         Duisburger FreundInnen zu gönnen.
den Berichten Glauben schenken darf,            So machte sich ein Auto mit 3
klafft eine Lücke von ca. 3 Millionen           Mainzern und 2 Duisburgern, die
Euro. Bei allem Negativem und Unge-             extra zum Handballspiel ange-
wissem was um die Wedau kreist, seid            reist waren, am späten Samstag-
euch sicher wir stehen auch in der neu-         abend auf den Weg nach Duisburg.
en Saison geschlossen und zahlreich an
eure Seite – wies kimmt wird’s gefresse!        3 Stunden Schlaf waren uns noch
                                                vergönnt, die allerdings vom laut-
Avanti Zebras – Immer Alles Geben!              starken Schnarchen unseres Fahrers
                                                begleitet wurden. Dann hieß es um
                                                4:45 Uhr Abfahrt zum Treffpunkt.

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Der gebuchte Doppeldecker erwies             Und so erlebten wir einen kuriosen
sich als erheblich komfortabler, als         Fußballnachmittag. Um die Kurve in
das unsere Busse gelegentlich sind.          Stimmung zu bringen, spielte Ruhri
                                             auf seinem Handy, verstärkt durch
Ein bisschen Schlaf wurde nachgeholt,        das Megaphon, Stimmungslieder von
die Stimmung im Bus war wenig opti-          »Copacabana« über Hits von Wolfgang
mistisch, traute doch kaum einer den         Petry bis hin zu »Lemon Tree« ab, die
Zebras zu, noch irgendwas zu reißen.         alle lautstark mitgesungen wurden.
Im Stadion angekommen, fand man
über dem Zaun ein Netz vor, das alle         Mit Spielbeginn begann es dann so
paar Zentimeter mit Kabelbindern             richtig »schee bleed« zu werden. »Alle
befestigt war, so dass es unmöglich          Kieler stinken, alle Kieler stinken,
war, die Zaunfahnen aufzuhängen.             weil sie aus der Ostsee trinken« wur-
Das Problem wurde beseitigt und              de angestimmt und in diesem Stil
dann ging die Party im Block los.            ging es weiter. Eine besonders hohe
                                             Mitmachquote hatte auch bei zahlrei-
Von den beiden Möglichkeiten ent-            chen Wiederholungen »Wir steigen
weder halbherzig bzw. gar nicht zu           ab, ihr wohnt in Kiel...«. Die Stim-
supporten oder einfach konsequent            mung war der Hammer, die Darbie-
90 Minuten gute Stimmung zu ver-             tung auf dem Spielfeld zunächst nicht.
breiten, unabhängig davon was                Zwar gab es auf beiden Seiten in der
auf dem Platz passiert, entschied            ersten Halbzeit einige Chancen, den-
man sich für die zweite Variante.            noch fielen keine Tore. Keine Tore...?

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Das stimmt so nicht ganz. Verwundert           Nicht unerwähnt lassen darf man, dass
rieben sich wohl die Kieler die Augen,         zwischendurch auch immer mal moti-
als dreimal imaginäre Tore des MSV             vierend für den Verein gesungen wurde,
frenetisch bejubelt wurden. So stand es        um die Verbundenheit zu zeigen, trotz
3:0 für die Zebras und kaum zu glau-           des ungewöhnlichen Auftritts im Block.
ben, sogar der verletzte Kevin Wolze
konnte einen Ball im Tor versenken.            Auf dem Platz ging in Durchgang 2
                                               auch noch was, Gyau in der 55. Mi-
In der Halbzeitpause legte DJ                  nute und Albutat in der 68. Minu-
Ruhri wieder auf und die Stim-                 te schossen den MSV in Führung.
mung   blieb   unverändert gut.
                                               Mit diesem Sieg erarbeitete sich die
Nach der Pause richtete er sein Me-            Mannschaft noch eine minimale Chan-
gaphon in Richtung Ostkurve an                 ce auf den Relegationsplatz, aus eigener
die Kieler. Auf die Aufforderung zu            Kraft kann dieser aber nicht mehr er-
winken, falls sie ihn hören, wink-             reicht werden. So wurde auch die Mann-
te fast der ganze Block geschlos-              schaft, als sie in die Kurve kam, um sich
sen zurück und ein »MSV – KSV«-                Applaus abzuholen, schnell wieder
Wechselgesang wurde von den                    auf den Boden der Tatsachen zurück-
Kieler Fans in der Ostkurve laut-              geholt und weggeschickt. Zu groß
stark aufgenommen, wobei sie                   die Enttäuschung, dass sie nicht frü-
am     Anfang     etwas    überrum-            her angefangen haben, sich den Arsch
pelt auch mit MSV antworteten.                 für den Klassenerhalt aufzureißen.

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Die Grundstimmung im Bus war auf                FC Casertana 1908
der Rückfahrt nicht viel optimistischer,
da die meisten nicht davon überzeugt            Der letzte Spieltag führte die Caser-
sind, dass das rettende Ufer noch er-           tani zum bereits 4. Mal in der lau-
reicht werden kann. Mit zahlreichen             fenden Spielzeit nach Sizilien. Zielort
Köpis und Gute-Laune-Musik wurde                war die Stadt Lentini mit dem dort
die Heimfahrt dennoch sehr entspannt            ansässigen Verein Sicula Leonzio. Bei
und kurzweilig hinter sich gebracht.            einer Distanz von über 600 km legten
                                                die Ultras aus Caserta einen kurzen
Angekommen in Duisburg verab-                   Halt bei den Brüdern und Schwes-
schiedeten wir uns und machten uns              tern in Cosenza ein, wo es nach Speis
direkt auf die Heimfahrt nach Mainz.            und Trank zeitnah weitergehen soll-
Die nächste extrem kurze Nacht, be-             te. Um es bewusst kurz zu halten: in
vor am Montag wieder der Alltag                 der Begegnung ließen die Rot-Blau-
startet. Aber die Strapazen haben sich          en nichts anbrennen, souveräner 0:3
gelohnt, sind wir doch rundum be-               Auswärtssieg und Tabellenplatz 9.
geistert von dieser geilen, außerge-            Über die Playoffs und das komplexe
wöhnlichen Auswärtsfahrt, auf der wir           sowie mitunter schwachsinnige Sys-
einmal mehr die Gastfreundschaft un-            tem haben wir schon öfters berichtet.
serer FreundInnen genießen durften.
                                                Eine Änderung zum Guten ist ak-
Danke dafür!                                    tuell nicht in Sicht, immerhin stei-
                                                gen die drei Meister der jeweiligen
                                                Staffeln direkt in die Serie B auf.

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Letzten Sonntag war es soweit. Wäh-          Dafür war man mit dem eigenen
rend die Teams auf den Plätzen zwei          Auftritt über die 90 Minuten im
bis vier zu einem späteren Zeitpunkt         Block sehr zufrieden und konn-
ins Geschehen eingreifen, mussten            te so wenigstens die Saison in Sa-
die Falken zum 6. Platzierten Virtus         chen Tifo ordentlich beenden.
Francavilla Calcio. So machten sich
mehrere 9er sowie ein Bus auf die            Wir blicken also gespannt auf die
400 Kilometer                                                            S o m -
lange Strecke,                                                           m e r -
letztendlich fan-                                                        pause,
den sich ca. 200                                                    wenn       sich
Casertani im Gäs-                                              das Karussell der
teblock ein. Trom-                                            Serie C ordent-
mel sowie einige                                              lich dreht – wer
Schwenkfahnen                                                 geht diesen Sommer
waren ebenfalls er-                                           in die Insolvenz,
laubt, in den Play-                                           wer steigt spontan
offs werden die Re-                                           noch ab, wie oft
pressionsschrauben                                            verschiebt sich der
seitens der Behörden                                          Ligastart,   welche
bekanntermaßen                                                namhafte Vereine
gerne mal gelockert.                                          rutschen in die Staf-
                                                              fel zu den Falken?
Die Partie war re-                                            Wenn man den ein-
lativ   unspektakulär:                                      schlägigen Portalen
langweiliges Gestolpere,                                  Glauben schenken darf,
die Heimmannschaft aus der                           hat es mit US Palermo bereits
Gemeinde Francavilla Fonta-                     den ersten Hochkaräter erwischt.
na ging bereits nach 19 Minuten in
Führung und die wurde zum Leid-              Forza Casertana – Ultras Liberi
wesen der Falken über die Zeit geret-
tet. Mit dem Weiterkommen haben
die wenigstens gerechnet, so konn-
te man in den Tagen vor der Partie
im Gespräch mit unseren Brüdern
und Schwestern deutlich verneh-
men, dass der Glaube an die nächs-
te Runde eher nicht vorhanden ist.

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FC IRAKLIS 1908                                umbenennen, so dass nächstes Jahr
                                               erste Liga gespielt werden würde. Vo-
Chaos, Chaos, Chaos. Wie immer                 los hat sportlich nämlich den Aufstieg
läuft bei unseren Freunden alles drun-         geschafft, hat aber keine Lizenz für die
ter und drüber. Wie der/die fleißige           erste Liga. So würde man die Steuer-
Blockbildungsleser/in mitbekommen              nummer von Volos kaufen und in die
hat, ist die Fußballabteilung dieses           erste Liga zurückkehren. Solch ein
Jahr kläglich daran gescheitert in die         Szenario wurde vor mehreren Jahren
erste Liga zurückzukehren. Dem nicht           schon einmal durchgeführt. Komplett
genug ging es die letzten Wochen dann          verrückt. Wir sind gespannt in welcher
nochmal richtig rund. Denn durch fi-           Liga Iraklis nächstes Jahr spielt, denn
nanzielle Unstimmigkeiten und nicht            von 1.-4. Liga ist eigentlich alles drin.
bezahlte Gehälter wurden Iraklis noch-
mal 3 Punkte abgezogen und mit wei-            Die Basketballabteilung der Männer
terem Punktabzug von 30 Zählern ge-            hingegen ist gerade auf die sport-
droht. Das würde den Zwangsabstieg             liche Zielgerade zum Aufstieg in
in die dritte Liga bedeuten. Jedoch            die erste Liga eingebogen. Am letz-
sind wieder verrückte Pläne auf dem            ten Mittwoch fand das erste Play-
Tisch. Der Präsident will eventuell den        off-Spiel statt, das deutlich mit
Verein Volos aufkaufen und in Iraklis          94:59 gewonnen werden konnte.

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Am heutigen Samstagabend geht                Handballdamen den Aufstieg in die
es erneut, dann aber auswärts, ge-           erste Liga. Nach einer langen Nacht
gen Harilaos Trikoupis – wir drü-            war Sonntag dann Spieltag angesagt.
cken auf jeden Fall die Daumen!              Ich denke unsere Freunde haben ei-
                                             nen sehr geilen Spieltag erwischt und
Auch die Verhandlung gegen unsere            feierten unseren 2:0 Auswärtssieg mit
Brüder läuft natürlich weiterhin. Bis        ihren Bannern auf dem Zaun. Auch
jetzt sind durchweg                                            Sonntag      gingen
alle     Gerichtster-                                          die Lichter wieder
mine positiv für                                               sehr, sehr spät aus,
unsere Brüder ver-                                             sodass      Montag-
laufen. Die nächs-                                             morgen wieder ein
ten Termine sind                                               bisschen gebraucht
am 22., sowie 23.                                              wurde, um sich aus
Mai. Wir hoffen                                                dem Bett zu schaf-
sehr, dass dieser                                              fen. Wir fuhren zu
langwierige Prozess                                            unserem      Bruder
bald ein Ende hat                                              Lukas ans Grab
und dass unsere                                                und unsere Gäste
Brüder bald schon                                              legten ein Shirt nie-
frei sein werden.                                              der. Abends lud die
                                                              Subciety zum Rau-
Zum vorletzten Spiel-                                        mabend ein und auch
tag besuchte uns wieder                                   der letzte Abend endete
einmal eine siebenköpfi-                               spät. Dienstag stand nichts
ge Abordnung unserer Freunde aus             mehr groß auf dem Programm. Die
Thessaloniki. Teils Donnerstag, teils        Zeit ging schnell um, wir besuchten
Freitag erreichten sie die goldene           noch unseren Bruder Julian und dann
Stadt und so konnten ein paar geile          mussten wir auch schon schweren
Tage unter Freunden beginnen. Frei-          Herzens uns wieder verabschieden.
tagabend verbrachten wir ein paar            Vielen Dank für euren Besuch, wa-
entspannte Stunden, ehe die City             ren echt ein paar geile Tage zusam-
noch unsicher gemacht wurde. Sams-           men und bald sehen wir uns wieder.
tagmittag besuchten wir das Spiel der
Amateure und feierten danach mit den         Iraklis & Mainz

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AUSBLICK
mainz 05 fanabteilung      q-block
mi 22.05. 18:30 kidsclub   Do 23.05. 19:00 bruchw.
    ag Identifikation      15 jahre aufstiegsspiel
mo 03.06. 18:30 medienr.        public viewing
      ag soziales                28.06. – 30.06.
do 13.06. 18:30 medienr.      q-block solicup 2019
     ag fanservice
                           nullfünf
FANHAUS
                           fr 24.05. 16:00 bruchw.
      heute 18:00          10 Jahre / 15 Jahre Auf-
saisonabschluss im k’n r   stieg – Jubiläumsfeier
     sa 25.05. 13:00         s0 30.06. bruchweg
»Mainz 05 Fanhaus Pokal«      trainingsauftakt
  DAS TippKick Turnier
                                  15.07. – 22.07.
     sa 01.06. 18:00             trainingslager
     mit kloppo zum
  champions-league sieg    sonstiges

erste spiele               sa 01.06. 12:00 Duisburg
     09.08. – 12.08.          zebras stehen auf
   DFB–Pokal 1. runde      Refugees welcome turnier
     16.08. – 18.08.         14.06. – 16.06. jena
 Bundesliga 1. Spieltag    flutlichtfestival 2019
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