Brandenburg digital Wo wir stehen. Was wir wollen - Land Brandenburg
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Inhalt Brandenburgs Zukunft Status der Digitalisierung schon heute in Brandenburg 4 Digitale Infrastrukturen, Bildung und digitale Medienkompetenz, Wirtschaft und Arbeit, Energiewirtschaft, Land- und Vier Leitlinien der Forstwirtschaft, Tourismus und Kultur, Brandenburgischen Verwaltung, Sicherheit,Vielfältige Chancen für den ländlichen Raum Digitalpolitik Zugang in Brandenburg sicherstellen, Dem demografischen Wandel begegnen, 7 Sicherheit und Vertrauen schaffen, Zukunftsstrategie Der Mensch im Mittelpunkt Digitales Brandenburg 6 19 Vollständiger Bericht „Distanzen über- winden. Statusbericht zur Zukunfts- strategie Digitales Brandenburg“ 2 3
Brandenburgs Zukunft schon heute Die Digitalisierung ist dabei, die Welt umfas- Landtag und Landesregierung haben die Die Ergebnisse des Statusberichts zeigen: Der vollständige Statusbericht „Distanzen send zu verändern. Nach dem Prinzip „Alles, Bedeutung der Digitalisierung für ein starkes Die Digitalisierung in Brandenburg ist weiter überwinden. Statusbericht zur Zukunftsstra sofort, überall“ werden unabhängig von Ort Brandenburg erkannt und die Entwicklung ei- vorangeschritten als vielen bewusst ist. In tegie Digitales Brandenburg“ steht allen inte- und Zeit Informationen verfügbar, Kommuni- ner „Zukunftsstrategie Digitales Brandenburg“ vielen Lebensbereichen, in Wirtschaft und ressierten Leserinnen und Lesern als kation einfacher und Prozesse in Wirtschaft, beschlossen. Diese Digitalisierungsstrategie Politik sind beachtliche Schritte in Richtung PDF-Dokument auf der Website http:// Politik und Verwaltung effizienter. soll den Weg in die digitale Zukunft unseres digitale Zukunft unternommen worden und www.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1. Bundeslandes weisen. bilden eine wichtige Grundlage für die weitere c.532722.de zur Verfügung. Im Zentrum dieser Entwicklung muss der Digitalisierung Brandenburgs. Diese Broschü- Mensch stehen. Die „Digitale Transformation“ Einen wesentlichen Meilenstein in der Digita- re soll einen Eindruck der aktuellen Situation bringt die Menschen näher zusammen als lisierungsstrategie bildet der von der Landes- in Brandenburg vermitteln und einen Ausblick jemals zuvor. Für ein Flächenland wie Bran- regierung vorgelegte Bericht „Distanzen über- auf die weitere Strategieentwicklung geben. denburg birgt dies gewaltige Modernisie- winden. Statusbericht zur Zukunftsstrategie rungschancen. Denn auch angesichts der Digitales Brandenburg“, der im August 2017 demografischen Entwicklung gilt es, neue und im Kabinett beschlossen wurde. alte Distanzen zu überwinden und Teilhabe am öffentlichen Leben für alle Menschen – ob in der Stadt oder auf dem Land – sicherzustellen. „Die Landesregierung hat in wesentlichen Bereichen wie Infra- struktur, Arbeit und Wirtschaft, Bildung und Forschung Vor aussetzungen geschaffen und Anreize gegeben.“ Digitalisierungsbericht, Seite 9 „Brandenburg ergreift die Chancen der Digitalisierung.“ Digitalisierungsbericht, Seite 4 4 5
Vier Leitlinien der Status der Digitalisierung Brandenburgischen Digitalpolitik in Brandenburg Die Ergebnisse des Statusberichts zeigen, Sicherheit und Vertrauen schaffen Der Digitalisierungsbericht „Distanzen über- lungsstand der Bereiche Digitale Infrastruktu- dass die Landesregierung Brandenburg schon Der Begriff „Digitalisierung“ löst bei einigen winden. Statusbericht zur Zukunftsstrategie ren, Bildung und digitale Medienkompetenz, früh richtige Impulse für die digitale Zukunft Menschen Vorbehalte aus. Eine immer stär- Digitales Brandenburg“ hat gezeigt: Branden- Wirtschaft und Arbeit, Energiewirtschaft, gesetzt hat. Diese basieren auf vier wesent- kere Vernetzung von Daten – dem Rohstoff burgs Digitalisierung ist auf einem guten Weg Land- und Forstwirtschaft, Tourismus und Kul- lichen Leitlinien: der Digitalisierung – wirft immer neue Fragen und weiter vorangeschritten als manchem tur, Verwaltung, Sicherheit sowie Ländlicher nach Datenhoheit und angemessener Nut- bewusst ist. Nachfolgend soll ein beispielhaf- Raum vermittelt werden. Zugänge in Brandenburg sicherstellen zung auf. Auch für Firmen, vor allem für kleine ter Eindruck vom aktuellen digitalen Entwick- Die Grundvoraussetzungen für ein digitales und mittelständische Unternehmen (KMU), ist Brandenburg sind nicht nur schnelle Internet- Sicherheit ein zentrales Thema. Denn nur der zugänge und moderne Endgeräte, sondern Schutz vor Cyberkriminalität, Sabotage und „Das Land Brandenburg, die Landesregierung und die Ver- auch die Kompetenz und das Wissen, mit Spionage ermöglicht eine kraftvolle Nutzung diesen Neuentwicklungen umzugehen. Zu- der Möglichkeiten in der digitalen Welt. Für die waltung stehen längst nicht mehr am Anfang des Weges in die gänge zur Digitalisierung für alle Menschen Landesregierung sind die Themen moderne digitale Gesellschaft.“ zu ermöglichen ist daher ein Kernanliegen der Datenpolitik, Sicherheit und Vertrauen, privat Digitalisierungsbericht, Seite 13 Landesregierung. wie wirtschaftlich, zentral. Dem demografischen Wandel begegnen Der Mensch im Mittelpunkt Der demografische Wandel stellt eine we- Dort, wo digitalisierte Prozesse sinnvoll sind, Digitale Infrastrukturen sentliche gesellschaftliche Herausforderung den Menschen einen Vorteil bringen, sollten Durch das Landesprogramm „Brandenburg Breitbandausbau 2017: dar. Die Digitalisierung kann hier sehr hilfreich wir entschieden und kraftvoll in eine digitale Glasfaser 2020“ kann sich Brandenburg beim sein. Denn sie ermöglicht zeit- und ortsunab- Zukunft gehen. Aber wir müssen nicht sofort Breitbandausbau insbesondere im Vergleich hängige Dienst- oder Verwaltungsleistungen, digitalisieren, nur weil es eine verfügbare mit den ostdeutschen Bundesländern sehen auch für mobil eingeschränkte Bürgerinnen Technik gibt. Technische Veränderungen sind lassen. Bis Ende 2017 waren 75 Prozent der 75 % und Bürger in ländlichen Regionen. Auf der unausweichlich, aber das Tempo dürfen wir brandenburgischen Haushalte mit einer Inter- anderen Seite stellt der Zugang zu Informatio- durchaus bestimmen. Beispiel: Der Traum netverbindung von 30 Mbit/s und 62 Prozent 62 % nen für die Allgemeinheit eine demokratische vom papierlosen Büro besteht aus guten mit 50 Mbit/s oder mehr ausgestattet. Gleich- Basis für Bürgerinnen und Bürger, Forschung Gründen schon lange. Die Technik gibt es wohl gibt es noch viel zu tun: In den nächsten und Wirtschaft dar. Diese als „Open Data“ auch – aber ein Fortschritt wird es nur sein, Jahren sollen durch Mittel von Bund, Land bereitgestellten Berichte, Gesetze oder Stu- wenn alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Kommunen rund 450 Mio. Euro inves- dien ermöglichen es jedem Menschen, sich Nutzen daraus ziehen. tiert werden. Ziel ist die fast flächendeckende 7 5 %: mehr als 30 Mbit/s gleichberechtigt zu informieren und Entschei- Versorgung mit schnellem Internet. Und auch davon 62 %: mehr als 50 Mbit/s dungen zu treffen oder neue Erkenntnisse zu im Mobilfunk geht die Landesregierung einen gewinnen. gezielten Lückenschluss an. 6 7
„Medienbildung muss [...] ein elementarer Bestandteil des Bil- dungswesens in Brandenburg sein.“ Digitalisierungsbericht, Seite 14 Die Vermittlung digitaler Medienkompetenzen Daher beobachtet die Landesregierung eine an Brandenburger Schulen wird zudem durch vom Bundesministerium für Bildung und For- die junge Initiative #WIR IM NETZ vom Minis- schung (BMBF) beauftragte Konzeptstudie terium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) einer bundesweiten „Schul-Cloud“ mit großem flankiert. Hier werden Jugendliche für den kri- Interesse. Das Marie-Curie-Gymnasium in tischen und kreativen Umgang sensibilisiert. Ludwigsfelde ist eine von bundesweit 26 Schu- len, die an dem Pilotprojekt teilnehmen. Im Schülerinnen und Schüler in einer digitalen Lernumgebung Doch nicht nur Jugendliche und Lehrkräfte, Sommer 2017 startete der Einsatz zunächst in auch Eltern, Seniorinnen und Senioren müs- den Fächern Mathematik und Deutsch. sen in die Medienbildung einbezogen werden. In Brandenburg können sie vielfältige Fort- An den Hochschulen und in der Wissenschaft Bildung und digitale Medienkompetenz bildungs- und Beratungsangebote wie das in Brandenburg ist die Digitalisierung längst an- Die digitale Medienbildung an Grund- und Medienbildung braucht kompetente Lehrkräf- Internetportal „InternetABC“ oder das Projekt gekommen. So ist das Hasso-Plattner-Institut weiterführenden Schulen in Brandenburg hat te, die als „Medienexperten“ Schülerinnen und „netzlotsen@“ in Anspruch nehmen. (HPI) als Forschungs- und Lehreinrichtung und für die Landesregierung absoluten Vorrang. Schülern digitale Medienkompetenzen vermit- seine Kooperation mit der Universität Potsdam So setzt das seit dem Schuljahr 2017/2018 teln. Hier bieten Brandenburger Hochschulen Für eine zeitgemäße Medienbildung bedarf es in Deutschland einzigartig. Gleichzeitig müs- eingeführte „Basiscurriculum Medienbildung“ bereits während des Lehramtsstudiums Ver- digitaler Lernumgebungen, die den Schülerin- sen die Hochschulen selbst ihre Strukturen und verbindliche und konkrete Standards für die anstaltungen und Seminare zum Thema Medi- nen und Schülern den Umgang mit digitalen Abläufe dem digitalen Wandel anpassen. digitale Medienbildung im Rahmenplan der enbildung in Schule und Unterricht an. Bereits Medien ermöglichen. Die Anbindung aller Klassen 1 – 10. Mit dem Schulentwicklungs- unterrichtende Lehrkräfte wiederum müssen Schulen an das Breitbandnetz ist dafür eine Für das zeitlich und örtlich unabhängige Leh- projekt „medienfit-Grundschule – Medienbil ihre bestehenden Lehrformen und Arbeitswei- wichtige Voraussetzung und soll zukünftig mit ren und Lernen konnten mit Hilfe des Ministe- dung und Medienentwicklungsplanung an sen hinterfragen und gegebenenfalls anpas- Mitteln aus dem „DigitalPakt Schule“ des Bun- riums für Wissenschaft, Forschung und Kultur Grundschulen im Land Brandenburg“ werden sen. Das Land Brandenburg unterstützt den des gefördert werden. Neben der technischen (MWFK) und mit Fördermitteln des Bund-Län- ausgesuchte Grundschulen bei der Einfüh- Wissensaustausch unter Lehrerkollegen mit Ausstattung sind zudem Softwarelösungen, der-Programms „Qualitätsaspekt Lehre“ be- rung des Basiscurriculums unterstützt. Initiativen wie dem FortbildungsNETZ (TIS). wie E-Learning-Plattformen zur Vernetzung reits vielfältige Angebote realisiert werden. digitaler Bildungsmedien, elementarer Be- standteil einer digitalen Lernumgebung. 8 9
Wirtschaft und Arbeit Die Landesregierung Brandenburgs unter- Der Wissensaustausch zwischen Hochschulen Die Digitalisierung verändert unsere Arbeits- Die Landesregierung hat hierfür die Richtlinie stützt die Unternehmen hierbei mit der Fach- und Unternehmen Brandenburgs ist ein weite- welt und kann nur mit entsprechend qualifi „Programm zur qualifizierten Ausbildung im kräftestrategie „Fachkräfte bilden, halten und rer wichtiger Innovationsmotor. Daher ist die ziertem Personal gelingen. Berufsschulen und Verbundsystem“ geschaffen, die Bestandteil für Brandenburg gewinnen“. Mit der Wirt- Weiterentwicklung des Wissenstransfers nicht Ausbildungsbetriebe in Brandenburg müssen des „Brandenburger Ausbildungskonsens“ ist. schaftsförderung Berlin-Brandenburg (WFBB) nur in den Hochschulverträgen festgeschrie- Auszubildenden daher neue Berufsbilder, Brandenburger Unternehmen sollten zudem steht den Unternehmen darüber hinaus ein ben, sondern wird vom MWFK auch mit vier Kompetenzen und Fähigkeiten zu digitalen die eigenen Fachkräfte weiterbilden und mit kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung. Millionen Euro im Rahmen der „Transfer-Of- Techniken und Arbeitsprozessen vermitteln. Blick auf den prognostizierten Fachkräfte- fensive“ gefördert. Die WFBB bringt mit dem Gleichzeitig muss die berufliche Weiterbil- mangel im Betrieb halten. Den 90.000 Unternehmen in Brandenburg Projekt „Transfer über Köpfe“ darüber hinaus dung in den Mittelpunkt rücken. bietet die Digitalisierung einmalige Wachs- Unternehmen und Studierende zusammen. tumschancen. Die Landesregierung hat daher zusammen mit dem Berliner Senat bereits 2001 die „Gemeinsame Innovationsstrategie „Mit rund 7.300 Unternehmen aus dem IKT-Branchenkompe- der Länder Berlin und Brandenburg (innoBB)“ tenzfeld ist die Metropolregion Berlin-Brandenburg ein hoch- beschlossen, um die Wettbewerbsfähigkeit entwickelter IT-Innovationsstandort.“ der wichtigsten Branchen („Cluster“) in der Digitalisierungsbericht, Seite 27 Region zu stärken. Vor allem im Cluster „IKT, Medien und Kreativwirtschaft“ besitzt Bran- denburg eine einzigartige Wettbewerbspositi- Neue Arbeitsprozesse mit Industrie 4.0 on. Die Landeshauptstadt wurde im April 2017 zum „Media Tech Hub“ ernannt. Als eines von zwölf digitalen Ballungszentren in Deutsch- land fungiert die Region somit als Innovati- onszentrum für die Digitale Transformation. Digitale Innovationen im Test Damit Brandenburgs Wirtschaft von der Digi- talisierung profitieren kann, sind Start-Up-Un- Besonders in kleinen und mittelständischen ternehmen von hoher Bedeutung. Denn sie Unternehmen (KMU) ist nicht immer das für die bringen Innovationen hervor und tragen sie Digitale Transformation notwendige Know-How in die Breite. Um jungen Gründerinnen und ausreichend vorhanden. Daher hat das Land Gründern einen erfolgreichen Start zu ermög- Brandenburg 2015 das „Innovationszentrum lichen, bietet die WFBB mit dem Servicepaket Moderne Industrie Brandenburg“ (IMI) an der „Gründung“ eine einmalige Gründerbetreuung BTU Cottbus-Senftenberg ins Leben gerufen. für Start Ups. 10 11
In Kooperation mit Hochschulen und Instituten Energiewirtschaft berät das IMI Brandenburger Unternehmen Mit dem Ausstieg aus der Kernkraft 2011 und bei der digitalen Modernisierung. Außerdem der Energiewende gewinnen innovative Ener- können in der „Modellfabrik 4.0“ an der BTU gienutzungsformen zur bedarfsgerechten Ge- Cottbus-Senftenberg digitale und automatisier- winnung, Speicherung und Nutzung von Ener- te Anwendungen demonstriert werden. gie an Bedeutung. Um die mit der Energie- Intelligente Messung mit einer Drohne strategie 2030 beschlossene Reduktion der Kleinen und mittelständischen Unternehmen CO2-Emissionen zu realisieren, braucht es fehlen darüber hinaus häufig die finanziellen Wissenstransfer und Innovationen. So erprobt „Die aktuelle Forschung im Bereich ‚Smart Farming‘ zeigt den Mittel, um Produktionsprozesse zu verbes- die BTU Cottbus-Senftenberg mit dem Projekt sern oder Forschung und Entwicklung (FuE) „SMART Capital Region“ ein intelligentes Weg in die Zukunft.“ zu betreiben. Mit der Richtlinie des MWE für Stromversorgungsystem für den Raum Ber- Digitalisierungsbericht, Seite 33 das Programm zur Förderung von Forschung, lin-Brandenburg. Die TH Brandenburg bietet Innovationen und Technologien (ProFIT Bran- bereits den Studiengang „Energie- und Um- denburg) und dem Programm „Brandenburger welttechnik“ sowie den Masterstudiengang Land- und Forstwirtschaft Innovationsgutschein“ (BIG) stellt das Land „Energieeffizienz Technischer Systeme“ an. Die digitale Transformation verändert auch Mit einer Gesamtfläche von ca. 1,1 Millionen hierfür Fördermittel bereit. Seit Mai 2017 gibt die im Flächenland Brandenburg wichtige Hektar stellen die brandenburgischen Wälder es den speziell für Digitalisierungsmaßnah- Landwirtschaft sowie die Wald-, Forst- und einen wichtigen Wirtschaftsbereich dar. Die men vorgesehenen Gutschein BIG-Digital. Holzwirtschaft. Mit „Smart Farming“ können Forstwirtschaft 4.0 ermöglicht mit digitalen Produktionsprozesse in der Landwirtschaft Technologien eine effizientere und ökologi- mit umfassender Sensortechnik, intelligentem schere Waldbewirtschaftung. Am Waldcam- Energiewende mit bedarfsgerechter Energienutzung Wissens- und Datenmanagement effizienter pus Eberswalde werden daher bereits digitale und somit auch ökologischer gestaltet wer- Technologien für die Waldinventur und Pro- den. Das Ministerium für Ländliche Entwick- gnosen erforscht, die TH Wildau entwickelt lung, Umwelt und Landwirtschaft (MLUL) stellt zusammen mit verschiedenen Partnern aus mit „LUIS-BB“ ein Landwirtschafts- und Um- der Holzindustrie digitale Lösungen für eine weltinformationssystem bereit, das die hierfür optimierte Logistik. benötigten Geodaten bündelt. „Forstwirtschaft 4.0 ist deshalb ein aktuelles Thema mit einer sehr breiten Anwendungspalette.“ Digitalisierungsbericht, Seite 35 12 13
Tourismus und Kultur „Die Landesregierung hat bereits früh Modernisierungen im Die Anforderungen an den Tourismus sind ge- Mit der Koordinierungsstelle brandenburg-di- stiegen. Touristen und Gäste erwarten zuneh- gital steht allen kulturellen Einrichtungen in Verwaltungsbereich in die Wege geleitet.“ mend digitale Anwendungen für Informationen, Brandenburg zudem ein verlässlicher An- Digitalisierungsbericht, Seite 41 Reservierungen oder Buchungen. sprechpartner zu den Themen Standards, Technik, Software und Dienstleistungen zur Die Landestourismuskonzeption von 2016 Verfügung. Verwaltung stellte die Weichen für einen modernen und Für ein Flächenland wie Brandenburg ist von Steuerdaten zwischen Bürgerinnen und technologisch zeitgemäß aufgestellten Tou- die Digitalisierung eine große Chance, die Bürgern, Steuerberaterinnen und Steuerbe rismus in Brandenburg. Die Internetplattform Erreichbarkeit und Qualität von Verwaltungs- ratern, Arbeitgebern, Kommunen und Ver „Tourismusnetzwerk Brandenburg“ vernetzt zu- dienstleistungen zu gewährleisten. Ein gutes bänden. In Brandenburg gehen bereits fast dem die touristischen Akteure Brandenburgs Beispiel ist der „Mobile Bürgerservice“, ein Pi- 70 Prozent der Steuererklärungen elektro- und fördert die Vernetzung und Zusammenar- lotprojekt des Ministeriums des Innern und für nisch ein. Das ist ein im Bundesvergleich beit untereinander. Kommunales des Landes Brandenburg (MIK). überdurchschnittlicher Wert, der zeigt, dass Als fahrbares Bürgerbüro, ausgestattet mit die Bürgerinnen und Bürger Brandenburgs Die digitale Transformation beeinflusst in zu- Laptop, Drucker und Fingerscanner, bringt er die Vorzüge digitaler Verwaltungsprozesse nehmendem Maße die Arbeit kultureller Ein die Verwaltung in die Gemeinden und Ortstei- annehmen. richtungen in Brandenburg und verlangt daher le und unterstützt somit mobil eingeschränkte von Mitarbeitern in Museen, Archiven, der Bürgerinnen und Bürger. Auch die brandenburgische Justiz hat die Denkmalpflege, Gedenkstätten, wissenschaft Digitalisierung bereits früh implementiert und lichen Einrichtungen und Bibliotheken zukünf- Schon 2003 hat die Landesregierung Bran- die internen Abläufe umfassend digitalisiert. tig digitale Medienkompetenzen. Bereits seit denburg eine E-Government-Strategie auf Bereits 2003 wurde der sogenannte elektro- 2009 erarbeitet der Arbeitskreis Brandenburg. den Weg gebracht, um Verwaltungsabläufe nische Briefkasten erprobt, seit 2012 ist er als digital (AKBD) in Kooperation mit dem MWFK zu optimieren und transparenter zu machen. das Elektronische Gerichts- und Verwaltungs- Strategien zur erfolgreichen Vermittlung dieser Mit der Einführung des elektronischen Akten- postfach (EGVP) bundesweit im Einsatz. Zu- Kompetenzen. Digitale Touristeninformationen haltungs- und Vorgangsbearbeitungssystems dem wurden schon 2006 alle Grundbuchäm- EL.DOK BB wurde schon früh auf moderne ter Brandenburgs digital zusammengeführt Informationstechnologie gesetzt. und sind für jeden Interessenten über das Ab- rufverfahren SolumWEB einsehbar. Das län- Die elektronische Steuererklärung (ELSTER) derübergreifende Portal www.zvg-portal.de der Finanzämter ist die vielleicht bekannteste ermöglicht Bürgerinnen und Bürgern eine aller E-Government-Leistungen. Sie ermög- transparente Dateneinsicht zu Zwangsver- licht die sichere elektronische Übertragung steigerungen. 14 15
Sicherheit Die Digitalisierung geht für viele Menschen Kommunales (MIK) arbeitet bereits an einer mit einer Unsicherheit über Datenschutz und Neufassung des brandenburgischen Landes- Cyberkriminalität einher. Die Landesregierung datenschutzgesetzes. Die Verbraucherzentra- erachtet die Sicherheit von Privatnutzern und le Brandenburg e.V. wird vom Ministerium der Unternehmen gleichermaßen als notwendige Justiz und für Europa und Verbraucherschutz Voraussetzung für eine zielgerichtete Digita- (MdJEV) als Schwerpunktverbraucherzentra- lisierung. Das Ministerium des Innern und für le für den digitalen Einkauf unterstützt. Digitale Medien zur Überwindung von Distanzen „Mit Blick auf die Cybersicherheit verfügt die deutsche Haupt- stadtregion Berlin-Brandenburg über starke Kompetenzen.“ Vielfältige Chancen für den Digitalisierungsbericht, Seite 48 ländlichen Raum Die Digitalisierung bietet die Möglichkeit, die Arbeit während der Zugfahrt ermöglicht. räumliche Distanzen zwischen Stadt und Die Landesregierung lässt hierzu in dem Pi- Übermittlung von Daten über das Internet Land zu überwinden und kann die Lebens- lotprojekt „Colibri“ freies WLAN in den Linien qualität der Bürgerinnen und Bürger und so- RE3 und RE5 der Deutsche Bahn Regio tes- mit die Attraktivität der ländlichen Regionen ten und setzt verstärkt auf den Ausbau des Brandenburgs erhöhen. mobilen Internets im ÖPNV. Zudem unter- stützt die Landesregierung auch intermodale So kann der Öffentliche Personennahverkehr Verkehrslösungen wie Bike- oder Carsharing, (ÖPNV) für Berufspendler attraktiver gemacht Sammeltaxen oder Mitfahrbörsen. werden, indem beispielsweise freies WLAN „Auch das Zukunftsthema des automatisierten oder gar auto- nomen Fahrens ist in Brandenburg angekommen.“ Digitalisierungsbericht, Seite 51 16 17
Zukunftsstrategie Digitales Brandenburg „Brandenburg [...] ist aktiv an der Weiterentwicklung von Ausgehend von den Ergebnissen des Status- schaffen (Vision Digitales Brandenburg 2025). berichts und den vier Leitlinien der Branden- Ein Digitalbeirat wird hierbei wichtige Impulse E-Health-Technologien beteiligt.“ burgischen Digitalpolitik, wird in den kommen- setzen. In einer digitalen Agenda der Landes- Digitalisierungsbericht, Seite 52 den Monaten die „Zukunftsstrategie Digitales regierung werden kurz-, mittel- und langfris- Brandenburg“ erarbeitet. Hierzu werden alle tige Ziele und Maßnahmen festgelegt. Jedes Landesministerien die Potenziale für Digitali- Ressort ist aufgerufen, eigene digitalpolitische Eine flächendeckende und gute gesundheitli- „Innovatives E-Learning im ländlichen Raum – sierungsaktivitäten bewerten und in den Stra- Ansätze zu entwickeln und einzubringen. che Betreuung im Flächenland Brandenburg Telepräsenzlernen“ dar, an dem 13 Grund- tegieprozess einfließen lassen. Der Strategieprozess wird dabei in jeder könnte zukünftig mit Hilfe digitaler Techno- schulen beteiligt sind. Phase vor allem durch die Staatskanzlei des logien (E-Health) gewährleistet werden. Vor Die Entwicklung der Zukunftsstrategie fußt Landes Brandenburg gesteuert. Vernetzung, allem Langzeitkranke in ländlichen Regionen Bereits um die Jahrtausendwende hat die auf drei Säulen (Abb.1): Zum einen gilt es, Zukunftsflexibilität und effiziente Kommunika- können von der sogenannten Telemedizin Landesregierung kleine Unternehmen aus der eine konkrete Zielvorstellung zu erarbeiten, tion nach innen und außen stehen im Vorder- profitieren. Das Projekt „Gesundheitsregion ländlichen Region in Brandenburg dazu ani- um einen Orientierungsrahmen für das digi- grund. der Zukunft Nordbrandenburg (Gesundheits- miert, ihren Handel in das Internet zu verla- talpolitische Handeln der Landesregierung zu region Fontane)“ erforscht derzeit die teleme- gern, um somit die sinkende Nachfrage vor Ort dizinische Gesundheitsversorgung von Herz- auszugleichen. Für ländliche Einzelhändler wie Kreislauf-Erkrankten. für Konsumenten auf dem Land sind innovative Logistiklösungen wie „Crowd Delivery“ oder der Digitalisierungsstrategie BB Auch die Rehabilitationsmedizin könnte schon Einsatz von Lieferdrohnen notwendig. Letzte- bald mit neuen E-Health-Technologien orts- res wird derzeit an der BTU Cottbus-Senften- und zeitunabhängig erfolgen. Das vom Bun- berg sowie an der TH Wildau erprobt. I. II. III. desministerium für Bildung und Forschung Vision Digitales Digitale Agenda Kommunikation und (BMBF) geförderte Innovationsprojekt „More Die brandenburgische Polizei bietet unter Brandenburg 2025 (Ressorts) Steuerung (Stk) Care“, das bereits vom Evangelischen Kran- www.polizei-brandenburg.de bereits digitale (Beirat) kenhaus „Gottesfriede“ in Woltersdorf ange- Lösungen für Bürgerinnen und Bürger an. wandt wird, ist hierbei richtungsweisend. Über den Online-Bürgerservice können bei- spielsweise Hinweise zu Fahndungen, Zeu- Die ländlichen Regionen verzeichnen einen gen oder Tätern gegeben oder gar Strafan- Die erfreulichen Ergebnisse des Statusbe- Zudem wird ein halbjährlich tagendes Digital- steigenden Rückgang der Schülerzahlen und zeigen erstattet werden. Über die Polizei-App richts bilden die solide Grundlage für die Wei- kabinett einberufen. Von besonderer Bedeu- somit eine unzureichende Auslastung vieler erhalten Bürgerinnen und Bürger umfassende terentwicklung der „Zukunftsstrategie Digitales tung bei der Zukunftsstrategie sind hierbei Grundschulen. Digitale Medien können dazu Informationen zu aktuellen Fahndungsaufru- Brandenburg“, die von der Landesregierung mittel- und langfristige Ziele, die es sich vor- beitragen, die Erreichbarkeit der Schulen für fen, Präventionshinweisen, aber auch zu den im engen Dialog mit gesellschaftlichen Akteu zunehmen und zu priorisieren gilt. Denn nur Kinder in Brandenburg sicherzustellen. Einen Berufs- und Karrierechancen bei der Polizei ren, Experten und Vertretern der Politik ent- wer sein Ziel kennt, findet den Weg. ersten Schritt stellt beispielsweise das Projekt Brandenburg. wickelt wird. 18 19
Herausgeber Landesregierung Brandenburg Staatskanzlei, Referat 25 Heinrich-Mann-Allee 107 14473 Potsdam Telefon: (0331) 866-0 E-Mail: poststelle@stk.brandenburg.de Gestaltung: UVA Kommunikation und Medien GmbH Bildnachweis: UVA, Fotolia Druck: ARNOLD group Auflage: 500 Stück Dezember 2017
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