Briefing Notes Gruppe 62 - Informationszentrum Asyl und Migration - BAMF
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Briefing Notes Gruppe 62 – Informationszentrum Asyl und Migration 07. Juni 2021 Afghanistan Anschläge auf Zivilisten / Binnenvertriebene Am 05.06.21 wurde berichtet, dass in der Provinz Badghis elf Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, durch eine Bombenexplosion getötet worden seien. Laut Meldungen vom 01.06.21 seien im Mai 2021 ca. 300 Zivilisten im Land getötet worden. Am 31.05.21 wurde berichtet, dass die Taliban in den letzten drei Wochen ohne Erfolg über 700 Angriffe auf die Distrikte 10 und 3 der Stadt Lashkargah in der Provinz Helmand ausgeübt hätten. Sie seien dabei von al-Qaida-Kämpfern unterstützt worden. Dabei seien ca. 4.500 Familien durch die Kämpfe vertrieben worden. Im afghanischen Parlament gab es am 01.06.21 eine Debatte über die sich verschlechternde Sicherheitslage, insbesondere würden die Taliban nun auch vermehrt Anschläge in größeren Städten (z.B. Herat) und den Provinzhauptstädten ausüben. Am 30.05.21 seien in der Provinz Herat sechs Mitarbeiter eines Bahnbetriebes durch eine Bombenexplosion getötet worden. Militärbasen der Regierung ergeben sich den Taliban Gemäß einem Bericht der New York Times vom 27.05.21 hätten sich in vier Provinzen (Laghman, Baghlan, Wardak und Ghazni) seit dem 01.05.21, dem Beginn des Abzuges der internationalen Truppen, 26 Außenposten und Militärbasen der afghanischen Armee den Taliban ergeben. Darunter seien auch vier Bezirkszentren gewesen. Die Soldaten hätten Waffen und Munition an die Taliban aushändigen müssen. COVID-19-Pandemie: Höchste Zahl an täglichen Neuinfektionen / Impfstoff geht aus Am 01.06.21 wurde berichtet, dass es in Afghanistan am 31.05.21 1.566 Neuinfektionen und 30 Tote aufgrund von COVID-19 gegeben habe. Dies sei die höchste gemessene Zahl seit Beginn der Pandemie. Die meisten der Infektionen seien in der Hauptstadt Kabul registriert worden, gefolgt von Kandahar und Balkh. Am 29.05.21 hatte die afghanische Regierung, aufgrund der steigenden Zahlen, die Schließung aller akademischen Institutionen im Land für 14 Tage angeordnet. Am 31.05.21 wurde berichtet, dass der afghanischen Regierung die Impfstoffe ausgehen würden. Bisher seien ca. eine Mio. Impfdosen für eine Bevölkerung von ca. 37 Mio. Menschen geliefert worden. Argentinien COVID-19-Pandemie: Zwangseinweisungen in Isolationszentren in der Provinz Formosa Aufgrund der sich aktuell ausbreitenden zweiten Corona-Welle mit hohen Fallzahlen hat Präsident Alberto Fernández ab 22.05.21 erneut einen neuntägigen Lockdown mit nächtlichen Ausgangssperren verhängt. Bereits im März 2021 kritisierte Human Rights Watch (HRW) die restriktiven Corona-Maßnahmen in der nördlichen Provinz Formosa. Mehr als 24.000 Menschen seien dort seit Beginn der Pandemie durch die Sicherheitskräfte in sogenannten Isolationszentren unter Zwangsquarantäne gestellt worden. Dort sei keine Trennung zwischen positiv 1
Getesteten und Kontaktpersonen vorgenommen worden. Ehemalige Eingewiesene sprachen von niedrigen Hygienestandards, Überfüllung und schwierigem Zugang zu medizinischer Hilfe. Zudem hätten Behörden die freie Medienberichterstattung über die Isolationszentren zu unterbinden versucht und gegen die entsprechenden Maßnahmen Demonstrierende festnehmen lassen. Der Menschenrechtsbeauftragte der Zentralregierung in Buenos Aires hat mittlerweile eine Schließung einiger Zentren veranlasst. Neue Vorgaben der Regierung von Formosa erlauben nun unter bestimmten Voraussetzungen häusliche Quarantäne, vor allem der ärmeren Bevölkerung ist es häufig jedoch nicht möglich, diese Standards zu erfüllen, weshalb weiterhin ihre Verbringung in die Isolationszentren erfolgt. Burkina Faso Zahlreiche Tote bei Angriffen auf Ortschaften Unbekannte töteten bei einem Angriff auf den Ort Solhan (Region Sahel) in der Nacht vom 04.06.21 auf den 05.06.21 etwa 160 Menschen. Zunächst übernahm niemand die Verantwortung für den Anschlag, der als der schwerste seit dem Beginn der islamistischen Gruppen (Group for the Support of Islam and Muslims – GSIM, Islamic State in the Greater Sahara – ISGS) zugeschriebenen Gewalt im Lande im Jahr 2015 gilt. Staatspräsident Roch Kaboré verkündete am 05.06.21 eine dreitägige Staatstrauer. Kurz zuvor waren am 04.06.21 bei einem Angriff auf den Ort Tadaryat (Region Sahel) mindestens 14 Menschen getötet worden. COVID-19-Pandemie: Impfungen haben begonnen Das Land erhielt am 30.05.21 die ersten 115.200 Impfdosen. Impfungen begannen am 02.06.21. Zielgruppen sind im Gesundheitswesen Beschäftigte, Personen mit Vorerkrankungen und Personen, welche die diesjährige Pilgerfahrt nach Mekka unternehmen wollen. Nach den Daten der Johns-Hopkins-Universität wurden bislang 13.452 Infektionen und 167 Todesfälle verzeichnet. China Regierung kündigt Einführung der „Drei-Kind-Politik“ an In einer Sitzung unter der Leitung von Staats- und Parteichef Xi Jinping am 31.05.21 beschloss das Politbüro des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) die Einführung einer „Drei-Kind-Politik“. Nach Inkrafttreten der neuen Regelung wird es verheirateten Paaren erlaubt sein, drei Kinder zu haben. Der Schritt ist eine Reaktion auf die trotz der 2016 eingeführten „Zwei-Kind-Politik“ weiter sinkende Geburtenrate. Er soll von unterstützenden Maßnahmen begleitet werden. Angekündigt wurden u.a. die Senkung von Wohn- und Ausbildungskosten sowie Bildungs- und Beratungsmaßnahmen zu den Konzepten Ehe und Familie. Details oder ein Zeitplan zur Umsetzung der neuen Familienplanungspolitik wurden bislang nicht veröffentlicht. Hongkong: Mehrere Festnahmen nach Gedenkveranstaltung Wegen der Aufstachelung zu einer ungenehmigten Versammlung wurde am 04.06.21 die Demokratieaktivistin Chow Hang Tung festgenommen. Gegen die Zahlung einer Kaution wurde sie am 05.06.21 zunächst aus der Haft entlassen. Chow hatte eine Kerzenandacht für die Opfer des Massakers auf dem Tian’anmen-Platz in Peking im Jahr 1989 mitorganisiert. Die jährliche Gedenkveranstaltung im Hongkonger Victoria Park war 2021 zum zweiten Mal in Folge verboten worden. Als Grund nannten die Behörden erneut die COVID-19-Pandemie. Bereits im Vorfeld der diesjährigen Veranstaltung kündigten sie zudem Haftstrafen von bis zu fünf Jahren für Teilnehmende an. Neben Chow nahmen Sicherheitskräfte am 04.06.21 mindestens fünf weitere Personen fest. Blogger wegen Äußerung über Armeemitglieder zu Haft verurteilt Am 31.05.21 verurteilte ein Gericht in Nanjing den bekannten Blogger Qiu Ziming zu einer Haftstrafe von acht Monaten. Qiu hatte das Vorgehen eines Kommandeurs der Volksbefreiungsarmee (VBA) im Grenzkonflikt mit Indien kritisiert und die offizielle Zahl der bei einem Zusammenstoß im Juni 2020 gefallenen VBA-Soldaten angezweifelt (vgl. BN v. 01.03.21). Seine Verurteilung erfolgte auf der Grundlage einer am 01.03.21 in Kraft 2
getretenen Ergänzung des Strafgesetzes, welche für die Verunglimpfung von Helden und Märtyrern bis zu drei Jahre Gefängnishaft vorsieht. COVID-19-Pandemie: Größter Ausbruch seit Monaten in Südchina gemeldet In der südchinesischen Provinz Guangdong wurden seit dem 21.05.21 über 100 neue Infektionen gemeldet, davon 94 in der Provinzhauptstadt Guangzhou (Stand: 06.06.21). Als Ausgangspunkt des Ausbruchs identifizierten lokale Behörden eine mit der Delta-Variante des Coronavirus infizierte Restaurantbesucherin. In vier Außenbezirken Guangzhous werden derzeit verpflichtende Massentests durchgeführt, über 38 Zonen der Stadt wurde ein Lockdown verhängt. Für die gesamte Provinz Guangdong gelten zudem Reisebeschränkungen. DR Kongo Verlängerung Belagerungszustand; Milizengewalt Der von Präsident Félix Tshisekedi am 03.05.21 für die von Milizengewalt betroffenen östlichen Provinzen Nord- Kivu und Ituri ausgerufene Ausnahmezustand in Gestalt des Belagerungszustandes wird nach Zustimmung des (Zweikammer-)Parlaments gem. Art. 144 und Art. 145 der kongolesischen Verfassung um weitere 15 Tage verlängert. Die kongolesischen Streitkräfte und die Polizei verfügen somit weiterhin über umstrittene exekutive (Sonder-)Eingriffsbefugnisse in den beiden Regionen. Am 02.06.21 vermeldete die Nachrichtenagentur AFP, dass zwischen dem 31.05.21 und 02.05.21 allein in der Provinz Ituri mindestens 70 Menschen getötet worden seien. Internationalen und nationalen Medienberichten zufolge sowie nach Angaben der UNHCR sei es am 31.05.21 zu den schwersten Angriffen seit Jahren in der Provinz Ituri gekommen. Bei den Angriffen auf Dörfer und Vertriebenenlager in der Nähe der Städte Boga und Tchabi, unfern der ugandischen Grenze, seien mindestens 57 Menschen getötet, mehrere verletzt sowie mindestens 25 Menschen entführt worden. Laut Schätzungen des UNHCR seien weitere 6.000 Menschen intern vertrieben worden. Lokalmedien berichten, dass zudem weit mehr als 70 Häuser, Hütten und Geschäfte in Brand gesetzt worden seien. Für die Angriffe wird die nach Medienberichten in diesem Gebiet operierende Rebellenmiliz Allied Democratic Forces (ADF) verantwortlich gemacht. Das Gebiet sei jedoch auch von schweren ethnischen Spannungen gezeichnet, vor allem zwischen den Volksgruppen der Nyali und den kongolesischen Hutus ruandischer Herkunft, den Banyabwisha. Zweifel an der Täterschaft der ADF erweckte Lokalberichten zufolge, dass eines der angegriffenen Vertriebenenlager von Nyali bewohnt werden würde, während das in der Nähe befindliche und von Banyabwisha bewohnte Vertriebenenlager nicht angegriffen wurde. Am 03.06.21 seien in der goldreichen Gegend von Djugi zudem mindestens elf Minenarbeiter bei einem blutigen Angriff der Miliz Patriotic Force and Integrationist of Congo (FPIC) getötet worden. Laut David McLachlan-Karr, UN-Koordinator für humanitäre Hilfe, und dem Sprecher der UNHCR, Babar Balloch, seien allein in der Provinz Ituri geschätzt 1.6 Mio. Menschen (der rd. fünf Mio. Binnenvertriebenen) auf der Flucht. Unterdessen verkündete der Militärgouverneur von Ituri, General Johnny Luboya N’kashama, am 05.06.21, dass diverse Ortschaften des Irumi-Gebietes der Provinz Ituri von Rebellenmilizen befreit worden seien. Er bat die vertriebenen Bewohner, in ihre ehemaligen Heimatorte zurückzukehren, wo die Streitkräfte die Sicherheit und Ordnung gewährleisten würden. Während Lokalmedien über die Tötung eines Zivilsten und eines Soldaten bei einem Hinterhalt der ADF am 04.06.21 in der Region Nord-Kivu, im Ruwenzori-Sektor der Region Beni am 04.06.21 berichteten, vermeldete das Militär unterdessen, dass mutmaßliche Kollaborateure der ADF-Rebellenmiliz, u.a. aus den Reihen einer Maï-Maï Miliz, in der Region Beni der Provinz Nord-Kivu festgenommen worden seien. Seit Ausrufung des Belagerungszustandes in Nord-Kivu seien Militärangaben zufolge bereits 73 mutmaßliche Kollaborateure der ADF- Rebellenmiliz festgenommen sowie 30 Angehörige dieser Miliz getötet worden. Nach der jüngsten Schätzung der amerikanischen Überwachungsgruppe Kivu Security Tracker (KST) vom 28.06.21, seien im Gefolge der Aufnahme des Kampfes der Streitkräfte gegen die ADF-Rebellengruppe allein im Beni-Gebiet seit November 2019 mindestens 1.228 Zivilisten getötet worden. Das Radio Okapi berichtete am 04.06.21 zudem, dass Kämpfer der Maï-Maï de l’Union des patriotes pour la libération du Congo (UPLC) die Lokalbevölkerung im Sektor Bapere des Territoriums Lubero der Provinz Nord-Kivu zu Zwangsarbeitet verpflichten würde, was eine weitere Fluchtbewegung in dieser Provinz ausgelöst hätte. Zudem hätten in verschiedenen Gebieten der Provinz Süd-Kivu mindestens 300 Kämpfer bewaffneter Milizen ihre Waffen niedergelegt. 3
Gambia Übergriff auf Journalisten Laut Artikel des gambischen Nachrichtenportals The Chronicle vom 03.06.21 habe die Gambia Press Union (GPU) einen gewaltsamen Übergriff auf den Journalisten Modou E. Njie des unabhängigen Privatsenders Kerr Fatou durch einen Fotografen des gambischen Präsidialamtes am 02.06.21 kritisiert. Der Journalist habe über die persönliche Beantragung einer Wahlkarte durch den Präsidenten Adama Barrow berichten wollen. Nach Erstattung einer Strafanzeige wegen Körperverletzung sei ein Ermittlungsverfahren gegen den Fotografen eingeleitet worden. Laut GPU sei dies der zweite Angriff auf einen Medienschaffenden von Kerr Fatou durch eine im Umfeld des Präsidenten agierende Person. Der GPU rief die Regierung dazu auf, die Freiheit und Unabhängigkeit der Presse und der Medien im Land zu garantieren und mahnte zugleich an, dass die Aussage des Präsidenten, es gäbe eine voreingenommene und unvorteilhafte Berichterstattung, geeignet sei, seine Anhänger und militante Personen gegen die Medien aufzustacheln. Der GPU hat seit dem Regierungswechsel wiederholt auf Gewalt gegen Medienschaffende hingewiesen, ohne dass nach den Angaben des GPU Täter strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen worden seien. Ghana LGBTQI-Aktivisten Im Fall von 21 am 20.05.21 festgenommenen LGBTQI-Aktivisten (vgl. BN v. 31.05.21) gab das Bezirksgericht von Ho (Volta Region) am 04.06.21 bekannt, über einen Kautionsantrag für die Festgenommenen am 08.06.21 zu entscheiden. Mehrere Sonderberichterstatter, unabhängige Experten und Arbeitsgruppen der sogenannten Sonderverfahren des UN-Menschenrechtsrats verurteilten in einer gemeinsamen Erklärung am 04.06.21 die Verhaftung der Aktivisten und forderten deren Freilassung. Indien Kämpfe zwischen indischen Sicherheitskräften und Naxal-Maoisten Laut Meldungen vom 21.05.21 seien bei einem Gefecht im Distrikt Gadchiroli/Maharashtra 13 Anhänger der Naxal- Maoisten durch die indische Armee getötet worden. Generell hätten Kämpfe der Regierungstruppen mit den Maoisten innerhalb der letzten zwei Wochen im Mai 2021 zugenommen. Betroffen seien die Provinzen Jharkhand, Maharashtra und Chhattisgarh. Irak Aktivitäten der IS Am 03.05.21 kam es in der Nähe von Bagdad zu einer Explosion einer Gasleitung. Das irakische Militär erklärte, dass es Verletze gegeben habe, aber keine Toten. Der IS hat die Verantwortung für diese Explosion übernommen und angegeben, dass drei Menschen getötet und über 20 Personen verletzt worden seien. Außerdem berichtete der IS, zwischen dem 27.05.21 und 02.06.21 20 Angriffe durchgeführt und dabei 25 Menschen getötet und verletzt zu haben. Am 02.06.21 sind bei einer gemeinsamen Militäroperation zwischen Peschmerga und französischen Streitkräften in der Region Diyala und Tuz Khurmatu mehrere IS-Mitglieder getötet worden. Der IS sei aus weiten Gebieten der Region vertrieben worden, berichtete der Vizepräsident der Autonomen Region Kurdistans (KR-I) Sheikh Jafaar Sheikh Mustafa. Auch am 06.06.21 wurden Angriffe auf Verstecke der IS in den umstrittenen Gebieten durchgeführt. Luftangriff der Türkei und PKK Angriff Am 05.06.21 kamen bei einem Drohnenangriff der Türkei in der Nähe eines Flüchtlingslagers in Machmur drei Menschen ums Leben. Der Angriff ist Teil der türkischen Offensive gegen die PKK im Nord-Irak. Laut Präsident 4
Erdoğan sei bei diesem Angriff ein hochrangiger Leiter der PKK, Selman Bozkir, getötet worden. Nach dem Angriff haben sich einige Dutzend Personen in der Region Sulaimaniyya versammelt und gegen die türkische Offensive protestiert. Am 05.06.21 soll die PKK fünf Peschmerga in der Provinz Dohuk getötet haben, was die PKK bestreitet. Feuer im Flüchtlingslager Am 04.06.21 sind bei einem Feuer im Flüchtlingslager Sharia, in der Provinz Dohuk, 370 Zelte zerstört worden. Der Grund für das Feuer ist nicht bekannt. Im Sharia Flüchtlingslager leben hauptsächlich Jesiden, die wegen der IS aus Shingal fliehen mussten. Iran COVID-19-Pandemie Laut Medienberichten trat am 04.06.21 ein fünftägiges Reiseverbot zwischen den Provinzen in Kraft. Bei Verstößen können Geldstrafen von bis zu einer Mio. IRR (rd. 35 EUR, Stand: 07.06.21) erhoben werden, je nach Einstufung der jeweiligen Herkunftsprovinz als Risikogebiet. Momentan gilt die Südprovinz Hormuzgan mit zahlreichen nachgewiesenen Fällen der Delta-Variante des Coronavirus als Schwerpunktregion. Tote und Verletzte bei Kämpfen in Kurdenregion Wie iranische Auslandsmedien berichten, ist es in der Region Sar-e Pol-e Zahab an der Grenze zu Irak (Provinz Kermanshah) zu Kämpfen zwischen zwei kurdischen Stämmen gekommen. Dabei seien drei Personen getötet und zahlreiche weitere Menschen verletzt worden. Auslöser der Auseinandersetzungen zwischen den Qolkhani und den Jaf sei ein Landstreit gewesen. Die beiden Stämme seien bereits seit langer Zeit verfeindet. Dabei spielen auch unterschiedliche Religionszugehörigkeiten eine Rolle. Die Qolkhani sind Ahl-e Haqq und die Jaf Sunniten. Die Kämpfe seien am 01.06.21 im Dorf Kuyik ausgebrochen, als Schafhirten der Qolkhani ihre Herden auf dem Land der Jaf tränken wollten. Flugzeugabschuss 2020: wachsender Druck auf Opferfamilien Human Rights Watch (HRW) berichtet von anhaltendem Druck staatlicher iranischer Behörden auf Angehörige der Opfer des Abschusses einer ukrainischen Passagiermaschine im Januar 2020. Die Opferfamilien berichten von willkürlichen Verhaftungen, Befragungen und Folter. Die staatlichen Behörden verweigerten zudem die Herausgabe persönlicher Gegenstände der Opfer und versuchten Gedenkveranstaltungen zu unterbinden. Außerdem versuchten die Sicherheitsbehörden Interviews der Opferfamilie mit Auslandsmedien durch Drohungen und Einschüchterungen zu verhindern. Jemen Impfungen beginnen in den von den Houthi kontrollierten Gebieten Nachrichtenberichten zufolge sind 10.000 COVID-19 Impfstoffdosen am 31.05.21 in der von den Houthis kontrollierten Hauptstadt Sanaa eingetroffen. Sie werden nun von der WHO verteilt, wobei das Gesundheitspersonal Vorrang hat. Zu Beginn sollen sich die Houthis geweigert haben, die Impfstoffe anzunehmen (vgl. BN v. 31.05.21), was in einer Uneinigkeit mit der WHO über die Verteilung der Impfstoffe begründet war. Am 01.06.21 kritisierte Human Rights Watch (HRW) die Houthis dafür, Informationen über die Pandemie zu unterdrücken und die internationalen Bemühungen zu untergraben, Impfstoffe in den von ihnen kontrollierten Gebieten bereitzustellen. Houthi-Beamte hätten Falschinformationen und Verschwörungstheorien über das Virus und die Impfstoffe verbreitet, und Daten über Infizierte und Todesfälle seien seit Mai 2020 zurückgehalten worden. Mitarbeiter des Gesundheitswesens sollen eingeschüchtert und bedroht worden sein, um zu verhindern, dass sie mit den Medien und internationalen Organisationen sprechen. 5
Explosion in Marib Eine von den Houthis abgeschossene ballistische Rakete, die am 05.06.21 eine Tankstelle in der Stadt Marib traf, tötete Berichten zufolge 17 Zivilisten, darunter auch Kinder. Eine Drohne zerstörte anschließend zwei Krankenwagen, die nach dem Angriff am Tatort eintrafen. Jordanien Prüfung von Putschvorwürfen vor Staatssicherheitsgericht Am 01.06.21 berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Petra, dass die Fälle zweier ehemaliger Amtsträger bezüglich ihrer Beteiligung an einem vermeintlichen Putschversuch gegen die Regierung (vgl. BN v. 12.04.21) an ein Staatssicherheitsgericht verwiesen worden seien. Die beiden Betroffenen, Bassem Awadallah und Sharif Hassan bin Zaid, befinden sich noch immer in Haft. Detaillierte Informationen zu Aufenthalt und Wohlbefinden Prinz Hamzahs, dem ähnliche Vorwürfe gemacht wurden, sind nicht bekannt. Angaben des Königshauses zufolge befindet er sich seitdem unter einer Art Hausarrest. Kolumbien / Venezuela Acht Angehörige der venezolanischen Streitkräfte kommen frei Laut Angaben des venezolanischen Verteidigungsministeriums konnten am 02.06.21 acht Militärs, die von FARC- Dissidenten im Staat Apure in der Grenzregion zwischen Kolumbien und Venezuela als Geiseln genommen wurden, befreit werden. Internationale Medien sprechen hingegen von einer Freilassung durch die kolumbianischen Ex- Guerilleros nach Rückzug der venezolanischen Streitkräfte. Die Soldaten waren seit einem Einsatz im Dorf La Capilla am 23.04.21 als „Kriegsgefangene“ festgehalten worden. Bei den damaligen Gefechten wurden zudem acht weitere Armeeangehörige getötet (vgl. BN v. 03.05.21). Die Sicherheitslage in der Grenzregion ist weiterhin angespannt, der Konflikt dauert an. Libyen Tote bei Explosion an einem Checkpoint in Sabha An einem Kontrollpunkt in der südlibyschen Stadt Sabah wurden am 06.06.21 Medienangaben zufolge bei einer Explosion mindestens zwei Personen getötet. Ein mit einem Sprengsatz beladenes Fahrzeug war in den Polizei- Kontrollpunkt gesteuert und hatte die Explosion ausgelöst. Der IS bekannte sich am selben Tag zu dem Angriff. Mali Reaktionen auf Militärputsch Nach dem zweiten Militärputsch innerhalb von neun Monaten lässt nun auch die Afrikanische Union (AU) die Mitgliedschaft Malis am 01.06.21 vorerst ruhen. Bereits wenige Tage zuvor hatte die westafrikanische Witschaftsgemeinschaft ECOWAS Mali vorübergehend ausgeschlossen. Frankreich kündigte unterdessen an, alle bisher gemeinsamen mit malischen Streitkräften durchgeführten Militäroperationen bis auf Weiteres nicht fortzuführen. Die Militäroperation Barkhane werde eigenständig fortgesetzt, die Trainingsmission Takuba ausgesetzt. Ein Abzug der in Mali im Rahmen der Stabilisierungsmission MINUSMA und der Trainingsmission EUTM stationierten Bundeswehrtruppen ist nicht geplant. Oberst Assimi Goïta hatte am 24.05.21 den bisherigen Übergangspräsidenten und den Regierungschef festnehmen lassen und wurde anschließend vom Verfassungsgericht zum neuen Übergangspräsidenten erklärt (vgl. BN v. 31.05.21). Neuer Interims-Premierminister ernannt Interimspräsident Assimi Goïta hat Choguel Kokalla Maïger für das Amt des Interims-Premierministers berufen. Nach Medienberichten ist Maïger einer der Anführer der Oppositionsbewegung le mouvement du 5 juin – 6
Rassemblement des forces patriotiques (M5-RFP). M5-RFP war eine treibende Kraft hinter den weitreichenden Protesten gegen die Regierung von Ibrahim Boubacar Keïta im August 2020 (vgl. BN v. 24.08.20). Die Berufung von Maïger soll Kritik an der militärischen Machtübernahme und der Forderung nach einer Rückkehr zu einer zivilen Übergangsregierung entkräften. Die Amtseinführungen sind für den 07.06.21 angesetzt. Montenegro Entschädigungsregelung für Opfer von Menschenhandel gefordert Laut aktuellem Medienbericht hat die Expertengruppe des Europarats zur Bekämpfung des Menschenhandels (GRETA) die montenegrinischen Behörden am 02.06.21 aufgefordert, das Recht auf Entschädigung für die Opfer von Menschenhandel einzuführen. Die Exekutivsekretärin der Konvention des Europarats zur Bekämpfung des Menschenhandels, Petya Nestorova, wies in einer Pressemitteilung darauf hin, dass es bisher in keinem von 39 Gerichtsverfahren in Montenegro mit nachweislicher Ausbeutung und dabei erlittenem materiellen, moralischen oder auch körperlichen Schaden zu einer Entschädigung der von Menschenhandel betroffenen Opfer kam. Es handele sich laut GRETA-Bericht bei den Opfern meist um Angehörige der Roma-Minderheit oder um saisonale Arbeitsmigranten aus den Balkan-Nachbarstaaten. Der Bericht anerkenne die erfolgte Einführung eines multidisziplinären Identifizierungsteams für potentielle Opfer von Menschenhandel und eine daraus resultierende erhöhte Aufklärung. Die tatsächliche Opferzahl bei Menschenhandel und Arbeitsausbeutung liege in Montenegro jedoch deutlich über den bislang identifizierten Fällen, weshalb die proaktive behördliche Ermittlungsarbeit zur Identifizierung potentieller Opfer sowie die Strafverfolgung weiter verbessert werden müssten. Myanmar Proteste, Streiks und tödliche Auseinandersetzungen zwischen Militär und Bevölkerung dauern an Seit dem 31.05.21 meldeten Medien meist tödliche Zusammenstöße zwischen der myanmarischen Armee (Tatmadaw) und ethnischen Armeen und Volksverteidigungskräften in den Bundesstaaten Chin, Shan, Kayah und Kayin sowie in der Region Ayeyarwady. Im Dorf Hlayswe (Ayeyarwady) sollen Juntakräfte am 05.06.21 20 Zivilpersonen getötet haben, nachdem mit Landwirtschafts- und Jagdgeräten bewaffnete Bewohner des Ortes gegen die Festnahme und Misshandlung eines Gemeindemitglieds vorzugehen versuchten. Am 04.06.21 entführte ein Infanteriebataillon in Putao (Bundesstaat Kachin) 17 Zivilpersonen, um sie als menschliche Schutzschilde gegen mögliche Angriffe der Kachin Independence Army (KIA) auf einer 80 km langen Fahrt durch den Bundesstaat einzusetzen. Die am 01.06.21 landesweit vollzogene Wiedereröffnung der Schulen nach der COVID-19-bedingten einjährigen Schließung verlief nicht wie geplant, da die Hälfte der etwa 400.000 Lehrkräfte des Landes weiter streikt. Der Verband der Lehrkräfte schätzt zudem, dass sich nur 10 % der etwa neun Mio. Schüler für das neue Schuljahr angemeldet haben. Eine Ausnahme bildet der Bundesstaat Rakhine, wo 94 % der Schüler in den Unterricht zurückkehrten. Neben anhaltenden Streiks und täglichen Protesten setzten Gegner der Junta auch ihre Angriffe auf Vertreter und vermutete Quellen des Militärregimes fort. Bei einem Anschlag auf sechs Personen, denen Verrat an der Protestbewegung vorgeworfen wurde, überlebte am 31.05.21 in Gangaw (Region Magwe) nur eine Krankenpflegerin. Eine weitere Pflegerin sowie vier Lehr- und Verwaltungskräften kamen ums Leben. Weitere tödliche Angriffewurden aus Yangon (Rangun), den Regionen Sagaing und Mandalay und aus dem Bundesstaat Kachin gemeldet. Dabei kamen insgesamt mindestens neun von der Junta eingesetzte lokale Amtsträger ums Leben. Die Zahl der von Sicherheitskräften der Junta getöteten Zivilpersonen stieg nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Assistance Association for Political Prisoners (AAPP) auf 849. Die Zahl der politischen Gefangenen beträgt aktuell 4.674. 1.936 Haftbefehle stehen derzeit aus. COVID-19-Pandemie: Ausbrüche in Chin und Sagaing Infolge eines Coronavirus-Ausbruchs nahe der indischen Grenze (vgl. BN v. 31.05.21) verhängte das Gesundheitsministerium Ausgangssperren über fünf Townships (Tanzang, Hakha, Tedim, Falam, Thantlang) des 7
Bundesstaats Chin. Am stärksten betroffen ist Tanzang, wo zuletzt täglich zwischen 20 und über 50 Neuinfektionen gemeldet wurden (Stand: 05.06.21). Seit dem 31.05.21 sind dort sechs Personen an COVID-19 gestorben. Angaben des lokalen Gesundheitsamts zufolge fehlt es den Krankenhäusern an Beatmungsgeräten und Medikamenten. Einen weiteren Ausbruch meldete die Township Kale in der benachbarten Region Sagaing, wo seit der Registrierung von 34 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden am 02.06.21 ebenfalls Ausgangssperren gelten. Am 04.06.21 starben dort sechs Infizierte. Myanmarische Medien sprechen von einer dritten COVID-19-Welle. Landesweit wurden innerhalb einer Woche 500 Neuinfektionen gemeldet (Stand: 04.06.21). Nicaragua Ausschluss der Präsidentschaftskandidatin Chamorro von den Wahlen im November 2021 Die nicaraguanische Staatsanwaltschaft hat nach Anstoß der Untersuchung durch das sandinistisch regierte Innenministerium am 01.06.21 offiziell die oppositionelle Präsidentschaftskandidatin Cristiana Chamorro der missbräuchlichen Geschäftsführung, Geldwäsche und der „ideologischen Falschheit“ beschuldigt und ihren Ausschluss von den Präsidentschaftswahlen am 07.11.21 beantragt. Am 02.06.21 gab das Gericht in Managua dem Antrag statt und hat die Festnahme Chamorros sowie ihren Verbleib im Hausarrest angeordnet und ihr Haus durchsuchen lassen. Obwohl Chamorro bisher nicht offiziell verurteilt ist, sei sie laut Staatsanwaltschaft von der Ausübung öffentlicher Ämter auszuschließen, da sie durch die Anklage nicht im Besitze vollumfänglicher bürgerlicher und politischer Rechte sei. Laut einer Umfrage war Chamorro die aussichtsreichste Oppositionskandidatin, die am 01.06.21 ihre Bewerbung um die Kandidatur für das Bündnis Alianza Ciudadanos por la Liberatad bekanntgegeben hatte. Menschenrechtsorganisationen und mehrere ausländische Regierungen verurteilen die zunehmende Unterminierung freier und fairer Wahlen durch die Regierung und kritisierten die Anklage und den Wahlausschluss Chamorros als politisch motiviert. Festnahme des Oppositionskandidaten Cruz, weitere Oppositionspolitiker unter Hausarrest Laut Medienberichten wurde am 05.06.21 mit Arturo Cruz ein weiterer Oppositionskandidat festgenommen. Ihm wird ein Verstoß gegen das im Dezember 2020 erlassene „Gesetz zur Verteidigung der Rechte des Volkes auf Unabhängigkeit, Souveränität und Selbstbestimmung für den Frieden“ vorgeworfen, dass beispielsweise die Forderung nach Sanktionen gegen die Regierung oder „terroristische Akte“ unter Strafe stellt und damit eine Kandidatur bei den Wahlen verhindern kann. Weiterhin wurde der Kandidat Félix Maradiaga für den 07.06.21 aus bisher unbekannten Gründen von der Staatsanwaltschaft vorgeladen. Zudem steht Maradiaga ebenso wie die Kandidaten Juan Sebastián Chamorro und Medardo Mairena unter Hausarrest und Beobachtung der Polizei. Bereits am 18.05.21 und 19.05.21 hatte die oberste Wahlbehörde den oppositionellen Parteien Partido Restauración Democrática (PRD) und Partido Conservador (PC) die Wahlteilnahme durch die Aberkennung ihres Rechtsstatus als Partei verwehrt. Nigeria Regierung lässt Twitter sperren Die Regierung hat den Zugang zum Kurznachrichtendienst Twitter vorübergehend sperren lassen. Seit dem 05.06.21 ist Twitter nach Medienangaben für die meisten Menschen in dem westafrikanischen Land nicht mehr zugänglich. Die Sperrung sei von den nigerianischen Telekommunikationsanbietern auf Anweisung der Regierung umgesetzt worden, werde jedoch bereits durch die Verwendung von VPN-Verbindungen umgangen. Die Regierung kündigte die strafrechtliche Ahndung der Umgehungen von VPN-Verbindungen an. Nachdem am 30.05.21 im Bundesstaat Imo erneut ein Büro der unabhängigen nationalen Wahlkommission (INEC) in Brand gesetzt worden war, hatte Präsident Muhammadu Buhari Angriffe auf staatliche Einrichtungen im Südosten des Landes u.a. in einer Kurznachricht auf Twitter scharf kritisiert und Vergeltungsmaßnahmen gegen die sezessionistische Gruppierung Eastern Security Network (ESN) als Antwort auf mehrere Angriffe auf staatliche Einrichtungen angekündigt. Nach eingegangenen Beschwerden hatte Twitter die Nachricht gelöscht, da sie zu Gewalt anstifte. Außerdem wurde Buharis Twitter-Konto für zwölf Stunden gesperrt. 8
Nach Angaben von Buhari war die Aussetzung von Twitter jedoch nicht nur als Reaktion auf die Löschung der Nachricht und die vorübergehende Sperrung seines Kontos zu sehen. Twitter sei für die Verbreitung von Fehlinformationen verantwortlich, die teilweise gewaltsame Konsequenzen zur Folge hätten. Die Sperrung wurde national und international stark kritisiert. Die nigerianische Anwaltskammer Nigerian Bar Association (NBA) kündigte eine Klage an, sollte die Aussetzung nicht aufgehoben werden. Die Auslandsvertretungen der Europäischen Union, der USA, Kanada und Großbritannien kritisierten die Maßnahme am 05.06.21 als Eingriff in die Meinungsfreiheit. 50 Boko-Haram-Kämpfer getötet Nach Medienangaben töteten Soldaten der nigerianischen Armee am 02.06.21 bei einem Feuergefecht 50 radikal- islamistische Kämpfer. Die Kämpfe sollen in der Ortschaft Damboa in Borno State im Nordosten des Landes stattgefunden haben. Die Islamisten hätten die Stadt in mehreren Wellen mit gepanzerten und mit Luftabwehrwaffen ausgestatteten Pick-up-Fahrzeugen angegriffen. Mit Hilfe der Luftwaffe sei es der Armee jedoch gelungen, die Angriffe abzuwehren. Während internationale Medien erklärten, dass es sich bei den Toten nach Angaben der Armee um Mitglieder der radikal-islamistischen Terrororgsnisation Boko Haram handele, berichteten nigerianische Medien von getöteten Kämpfern der Gruppierung Islamic State West African Province (ISWAP). ISWAP hat sich im Jahr 2016 von Boko Haram abgespalten (vgl. BN v. 31.05.21). Pakistan Anschläge in Balochistan Am 01.06.21 wurde berichtet, dass bei zwei voneinander unabhängigen Anschlägen auf Militärstützpunkte in den Städten Turbat und Quetta in der Provinz Balochistan insgesamt acht Menschen getötet und 15 weitere verletzt worden seien, darunter seien Soldaten der pakistanischen Armee als auch Angreifer gewesen. Dies geschah im Vorfeld eines angekündigten Besuches des Staatspräsidenten Imran Khan in der Region. Zu dem Anschlag in Turbat bekannte sich die Baloch Liberation Army (BLA), die für ein unabhängiges Balochistan kämpfe. Pressefreiheit, Übergriffe auf Journalisten Am 03.06.21 hat Human Rights Watch (HRW) die pakistanische Regierung aufgefordert, die jüngsten Übergriffe auf Journalisten im Land aufzuklären und die Verantwortlichen vor Gericht zu stellen. Ein Journalist sei am 25.05.21 in seiner Wohnung in Islamabad von Unbekannten überfallen, bedroht und verprügelt worden, weil er negativ über das pakistanische Militär berichtet habe. Die Radiosendung eines weiteren prominenten Journalisten, der bei einem Protest am 28.05.21 gegen diesen Überfall ebenfalls kritisch über das Militär gesprochen hatte, sei deswegen am 31.05.21 abgesetzt worden. Im April 2021 war ein weiterer bekannter Journalist von einem Unbekannten niedergeschossen worden. Im letzten Jahr habe es 148 Attacken auf Journalisten in Pakistan gegeben. In diesem Zusammenhang hat am 03.06.21 die Social-Media-Analyse Plattform Graphika einen Report veröffentlicht, der aufzeige wie eine Eventagentur für das pakistanische Militär Fake-Profile bei Facebook und Instagram erstellt hat, die positiv über die pakistanische Armee berichten würden. Am selben Tag habe Facebook die Seiten gelöscht. Palästinensische Autonomiegebiete / Israel Israel: Neues Staatsoberhaupt und neue Regierung Am 02.06.21 wurde der ehemelige Oppositionsführer und Vorsitzender der Arbeiterpartei, Issac Herzog, zum neuen Präsidenten Israels gewählt. Das Amt umfasst primär repräsentative Aufgaben. Am 02.06.21 verkündeten Oppositionsführer Yair Lapid und sein wichtigster Koalitionspartner Naftali Bennett die Bildung einer neuen Regierung. Die Vereinbarung sieht eine Koalition aus acht Parteien über das gesamte politische Spektrum hinweg vor, darunter auch die islamistische Partei Vereinigte Arabische Liste, was die erste Partizipation einer arabischen Partei an der Regierung in der Geschichte Israels darstellen würde. Das Amt des Premierministers solle der Vereinbarung nach geteilt werden. In den ersten zwei Jahren würde der Vorsitzende des rechten Parteienzusammenschlusses Jamina, Naftali Bennett, ehemaliger Verbündeter Benjamin Netanyahus, den Premierministerposten innehaben. Er sieht sich selbst politisch rechts von Netanyahu und lehnt die Zweistaatenlösung ab, während er den Siedlungsbau im Westjordanland vorantreiben will. Die anschließenden 9
zwei Jahre würde Yair Lapid, Vorsitzender der liberalen Partei Jesch Atid, das Amt übernehmen. Das fragile Bündnis ist ein erneuter Versuch, nach bereits vier gescheiterten Regierungsbildungen in den vergangenen zwei Jahren. Die Vereinbarung zur Regierungsbildung muss nun noch durch die Knesset genehmigt werden. Sollte sie zustande kommen, würde sie die zwölfjährige Regierungszeit Netanyahus beenden. Ostjerusalem: Verhaftung von Journalistin und Aktivisten Am 05.06.21 wurde eine Journalistin des in Doha ansässigen Nachrichtensenders Al-Jazeera in Sheikh Jarrah vorübergehend verhaftet, als sie über Proteste gegen dort drohende Zwangsräumungen palästinensischer Familien berichtete. Am 06.06.21 wurden zwei bekannte Aktivisten unter dem Vorwurf, an öffentlichen Unruhen teilgenommen zu haben, für einige Stunden in Haft genommen. Peru COVID-19 Fallzahlen deutlich höher als ursprünglich ausgewiesen Nach einer Überprüfung der Todesfälle verursacht durch COVID-19 hat Premierministerin Violeta Bermúdez am 31.05.21 bekannt gegeben, dass die absoluten Fallzahlen mit 180.764 um den Faktor 2,6 höher sind als die ursprünglich durch die Regierung verkündeten Werte. Daten der Johns-Hopkins-Universität zufolge liegen die Todesraten nun bei etwa 500 pro 100.000 Einwohner und Peru ist eines der am stärksten von COVID-19 betroffenen Länder Lateinamerikas mit der höchsten Sterblichkeitsrate weltweit. Ende Mai 2021 hat die Regierung im Zuge der seit Dezember 2020 andauernden zweiten Welle erneut den Ausnahmezustand mit einem harten Lockdown ausgerufen. Die Intensivbetten im Land sind weiterhin knapp, Sauerstoffflaschen müssen in vielen Fällen von Angehörigen privat zu teils hohen Preisen erworben werden und die Impfkampagne schreitet nur langsam voran. Vor allem die vulnerable Gruppe der indigenen Bevölkerung hat im Falle einer Corona-Erkrankung häufig nur erschwert oder kaum Zugang zu adäquater Gesundheitsversorgung. Russische Föderation Oppositionspolitiker Piwowarow bei geplanter Ausreise nach Polen verhaftet Der russische Oppositionspolitiker Andrej Piwowarow ist bei der versuchten Ausreise nach Polen an Bord eines Flugzeugs am 31.05.21 festgenommen worden. Polizisten hätten die bereits rollende Maschine in St. Petersburg gestoppt. Die zuständige Ermittlungsbehörde erklärte am 01.06.21, Piwowarow werde die Beteiligung an einer in Russland „unerwünschten Organisation“ vorgeworfen. Ihm drohen damit bis zu sechs Jahre Freiheitsentzug. Piwowarow hatte bis vor kurzem die regierungskritische Organisation Offenes Russland geleitet. Im Mai 2021 wurde die von dem im Ausland lebenden Oppositionellen Michail Chodorkowski unterstützte Organisation zur „unerwünschten Organisation“ erklärt und damit faktisch verboten. Unter dem staatlichen Druck hatte Piwowarow daraufhin am 27.05.21 die Auflösung der Organisation bekannt gegeben. Dass er nun trotzdem festgenommen wurde, bezeichnete er als „völlige Gesetzlosigkeit“. Am 01.06.21 wurde außerdem der Oppositionelle Dmitri Gudkow festgenommen. Nach 48 Stunden in Haft wurde er wieder freigelassen. Er verließ am 06.06.21 Moskau in Richtung Kiew, da er die Befürchtung habe, erneut inhaftiert zu werden und dass anschließend Strafverfahren gegen ihn inszeniert würden. Hintergrund Oppositionelle beklagen seit langem, dass die Regierung inzwischen gegen jeden Andersdenkenden vorgehe. Dutzende Oppositionelle seien in Haft. Zustände wie im vergangenen Jahr im Nachbarland Belarus mit Massendemonstrationen gegen die Regierung sollen mit allen Mitteln verhindert werden. Hinzu kommt, dass die Regierungspartei Geeintes Russland ihre absolute Mehrheit in der Duma bei den geplanten Parlamentswahlen im September 2021 verteidigen will. 10
Somalia Wahlen in Somaliland Am 31.05.21 fanden in der autonomen Region Somaliland Parlaments- und Ratswahlen statt, für die mehr als eine Mio. Wähler registriert waren und zu denen internationale Beobachtende eingeladen waren. Aufgrund von Unstimmigkeiten zwischen den drei großen Parteien über die Zusammensetzung der Wahlkommission hatte sich die Parlamentswahl um elf Jahre verzögert. Die letzte Wahl fand 2005 statt. Am 06.06.21 veröffentlichte die Wahlkommission die endgültigen Ergebnisse und gab bekannt, dass die beiden Oppositionsparteien Somaliland National Party (Waddani) und Justice and Welfare Party (UCID) gemeinsam die Mehrheit der Parlamentssitze gewonnen haben. In einer gemeinsamen Erklärung kündigten beide Parteien die Bildung einer Regierungskoalition an. Auch bei den Kommunalwahlen gewannen Waddani und UCID gemeinsam die Mehrheit der Sitze. Zivile Opfer bei Luftangriffen in Gedo Bei Luftangriffen des kenianischen Militärs gegen al-Shabaab-Milizen auf mehrere Dörfer in der Region Gedo wurden in El Adde und Hisa-u-gur am 03.06.21 mindestens zwei Zivilpersonen getötet und sieben weitere verletzt. Die Mission der Afrikanischen Union in Somalia (AMISOM) kündigte am 05.06.21 an, die Luftangriffe umfassend zu untersuchen. Die somalische Regierung verurteilte die kontinuierlichen kenianischen Luftangriffe mit zivilen Opfern. Sudan Mission der UNITAMS um ein Jahr verlängert Der UN-Sicherheitsrat verlängerte am 03.06.21 das Mandat der UN Integrated Transition Assistance Mission Sudan (UNITAMS) um ein Jahr. Zu den Aufgaben dieser Mission zählen u.a. die Begleitung des politischen Übergangs, die Unterstützung des Friedensprozesses, sowie der Implementierung des Friedensabkommens von Juba und die Überwachung der Friedensbildung und der Schutz von Zivilisten, vor allem in den Two Areas (die Regionen South Kordofan und Blue Nile). Zudem soll das Personal von UNITAMS zeitnah aufgestockt werden. Das Welternährungsprogramm (WFP) ruft in einer Veröffentlichung vom 01.06.21 zusammen mit dem sudanesischen Ministerium für Landwirtschaft und Wälder, sowie der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UN (FAO) zu höheren Investitionen in die sudanesische Landwirtschaft und die dortige humanitäre Hilfe auf. Dabei beruft sich das WFP auf eine Analyse von Mai 2021, wonach durch die nun bevorstehende Trockenzeit von Juni bis September 2021 mit mehr als 20 % der Bevölkerung des Sudan eine Rekordzahl von Menschen von einer akuten Ernährungsunsicherheit betroffen sein werden. Die größten Faktoren, welche die Ernährungsunsicherheit im Sudan verursachen, sind Überschwemmungen, wiederkehrende Dürren, der wirtschaftliche Niedergang und die einhergehende Inflation sowie die Vertreibung von Menschen aufgrund von Konflikten Syrien Manbij: Tote bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften In der nordsyrischen Stadt Manbij gerieten am 01.06.21 Protestierende aus der mehrheitlich arabisch bewohnten Stadt mit den Sicherheitskräften der kurdisch geführten Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) aneinander. Augenzeugen zufolge protestierten Angehörige arabischer Stämme gegen die SDF-Herrschaft. Als sie sich den Sicherheitskräften näherten, setzten diese scharfe Munition ein und töteten mindestens acht Personen. Einige weitere wurden verletzt. Bei dem Vorfall handelt es sich um die schwersten Unruhen seit der Eroberung Manbijs durch die SDF vor fünf Jahren. Treibende Kraft hinter dem Unmut der arabischen Bevölkerung sollen u.a. die Wehrpflicht und eine empfundene Diskriminierung beim Zugang zu Führungsämtern in der Verwaltung sein. Auch die tausenden arabischen Männer, die wegen einer vermeintlichen IS-Unterstützerschaft in Haft sind, belasten die Beziehungen zwischen der Bevölkerung und den SDF. 11
Die SDF-Führung sieht die Türkei und Agenten der syrischen Zentralregierung als Strippenzieher hinter den Protesten. Tadschikistan Haftstrafe gegen ehemaligen Oppositionspolitiker Ein Gericht in der Stadt Chudschand verkündete am 01.06.21 die Verurteilung des ehemaligen Oppositionspolitikers Mirzo Hojimuhammad, auch bekannt als Mirzoqul Hojimatov, zu einer fünfjährigen Haftstrafe. Das Gericht befand ihn der Mitgliedschaft in einer verbotenen extremistischen Organisation schuldig. Hojimuhammad war Mitglied der Partei der Islamischen Wiedergeburt Tadschikistans, die 2015 im Zuge ihrer Klassifizierung als extremistische und terroristische Gruppierung verboten wurde. Menschenrechtsorganisationen bewerten das Verbot als politisch motivierte Bekämpfung der zuvor einflussreichen Oppositionspartei sowie deren Funktionäre und Unterstützer, von denen viele zu Haftstrafen verurteilt wurden. Türkei Verhaftungen mutmaßlicher Gülen-Anhängern Am 02.06.21 wurden in der nordwestlichen Provinz Edirne und weiteren Provinzen während mehrerer Razzien 22 Personen festgenommen, denen vorgeworfen wird Verbindungen zur Gülen-Bewegung zu haben. Unter den Festgenommenen befinden sich neben Militärpersonal weitere Personen im Staatsdienst sowie Anwälte und Akademiker. Nach weiteren Verdächtigen wird gefahndet. Selaheddin Gülen, ein Neffe von Fethullah Gülen, wurde durch den türkischen Geheimdienst in Kenia gefasst und am 05.06.21 in die Türkei gebracht. Dem Gefangenen wird vorgeworfen führendes Mitglied der Gülen-Bewegung zu sein, zudem soll er in der Türkei wegen Kindesmissbrauchs gesucht worden sein. Neue Untersuchungen im Mordfall Kutlu Adali Am 01.06.21 gab die Staatsanwaltschaft Istanbul bekannt, dass sie Ermittlungen im Mord gegen den türkisch- zypriotischen Journalisten Kutlu Adali eingeleitet hat, der im Juli 1996 erschossen wurde. Die Untersuchungen wurden eingeleitet, nachdem der ins Ausland geflüchtete Mafiaboss Sedat Peker in einem Youtube-Video erklärt hatte, dass er von dem ehemaligen türkischen Minister Mehmet Ağar zu dem Mord beauftragt worden war. Pekers Bruder, Atilla Peker, der in den Fall verwickelt sein soll, wurde wenige Stunden nach der Veröffentlichung des Videos festgenommen und nach seiner Aussage unter Auflagen entlassen. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte urteilte 2005, dass die Türkei keine ausreichende Untersuchung des Mordfalls eingeleitet habe. Urteil gegen mutmaßliche Mitglieder der Gülen-Bewegung Am 03.06.21 verurteilte ein Gericht in der Provinz Mugla, im Südwesten der Türkei, 36 Soldaten wegen Raubes, die bereits für ihre Beteiligung am Putschversuch im Jahr 2016 zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden waren. Die Soldaten sollen am 15.07.16 in ein Hotel in Mugla eingedrungen sein, in dem sich Erdoğan aufgehalten haben soll und Waffen sowie persönliche Gegenstände von Polizisten gestohlen haben. Dabei wurden zwei Polizisten getötet. PKK-Bekämpfung Am 03.06.21 gab das Innenministerium bekannt, dass in der Anti-Terror-Operation Eren-11, in der südöstlichen Provinz Bitlis, mindestens drei mutmaßliche PKK-Mitglieder von türkischen Sicherheitskräften getötet oder festgenommen wurden. Uganda Vorladung zweier Medienschaffender Im Rahmen einer BBC Africa Eye Veröffentlichung, die die Tötung von mindestens 50 Personen im November 2020 (vgl. BN v. 30.11.20) durch Zeugenberichte und Videomaterial neu auswertete, wurden der Herausgeber sowie der 12
Geschäftsleiter einer ugandischen Zeitung, die über die Veröffentlichung berichtete, wegen der mutmaßlichen Veröffentlichung falscher Informationen, Verleumdung und Anstiftung vorgeladen. Der Bericht behandelt die sogenannten November-Killings, bei denen Sicherheitskräfte dutzende Menschen töteten und verletzten, die im Rahmen einer Festnahme des Oppositionsführers Kyagulanyi (aka Bobi Wine) hauptsächlich in Kampala protestierten. Dem Bericht zufolge wurden auch unbeteiligte Zivilisten getötet. Die Regierung räumt die Tötung von als Terroristen eingestuften Personen und Unbeteiligten durch Streifschüsse ein. Festnahmen Medien berichten von tausenden Festnahmen im Rahmen von Verstößen gegen COVID-19-Maßnahmen. Polizeisprecher berichteten zuletzt von 1.100 Festnahmen in der Nacht zum 06.06.21 im Großraum Kampala. Es handle sich um Verstöße gegen die Ausgangssperre oder andere Präventionsmaßnahmen (Social Distancing, Hände waschen, Maskenpflicht). Betroffene müssen mit Bußgeldern, Strafen oder Anzeigen rechnen. Die Regierung intensiviert derzeit die Durchsetzung der Schutzmaßnahmen aufgrund einer zweiten Infektionswelle. Seit dem 06.06.21 herrscht ein erneuter strenger Lockdown. Aktuell zählt das Land 51.676 bestätigte Fälle, davon 374 Todesfälle (Stand: 07.06.21). Uganda führt seit März 2021 Impfungen durch. Vietnam Facebook-Nutzer zu Haftstrafe verurteilt Medienberichten zufolge wurde am 02.06.21 ein Facebook-Nutzer in der südlichen Provinz Hau Giang zu sieben Jahren Haft verurteilt. Die Verurteilung erfolgte nach Art. 117 des Strafgesetzes wegen der Verbreitung staatsfeindlicher Informationen. Ihm wird vorgeworfen, auf seiner Facebookseite aktuelle und ehemalige Führer der Kommunistischen Partei Vietnams (KPV) verleumdet zu haben. Zentralafrikanische Republik / Tschad Sechs tschadische Soldaten getötet Am 30.05.21 kam es zu einem Angriff zentralafrikanischer Einheiten und russischer Söldner im Ort Sourou in Tschad. Dabei sollen zunächst ein Soldat des dortigen tschadischen Militärgrenzpostens getötet und mehrere verletzt worden sein. Fünf weitere sollen in der Zentralafrikanische Republik (ZAR) hingerichtet worden sein. Tschad warf der ZAR unmittelbar danach Kriegsverbrechen vor und kündigte eine Reaktion an. Aus Furcht vor weiteren Angriffen sollen die grenznahen Dörfer in ZAR von den Bewohnenden verlassen worden sein. Erst später erklärte die Regierung der ZAR, der Vorfall habe sich ereignet, als die Einheiten eine Rebellengruppe der Coalition des Patriotes pour le Changement (CPC) in tschadisches Territorium verfolgt hätten. Einem Medienbericht zufolge dementierte die CPC diese Darstellung. Am 02.06.21 einigten sich Tschad und die ZAR auf die Einrichtung einer unabhängigen Kommission zur Untersuchung des Zwischenfalls. Die rd. 1.000 km lange Grenze zwischen Tschad und der ZAR gilt als schwer zu kontrollieren. Die Beziehungen zwischen den beiden Staaten sind schwierig. Tschad spielte eine führende Rolle bei den Stabilisierungsversuchen in der ZAR nach 2013, zog sich jedoch schon 2014 unter dem Vorwurf, auf der Seite der muslimischen Séléka- Rebellen zu stehen, zurück. Gruppe 62 - Informationszentrum Asyl und Migration Briefing Notes BN-Redaktion@bamf.bund.de 13
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