Bundeskanzler Werner Faymann: Mit sicherer Hand für Österreich
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kiz Onlineausgabe 4 x im Jahr Kommunalpolitik im Zentrum Ausgabe September/2013 Foto: © SPÖ Foto: © KPZ Foto: © SPÖ Foto: © SPÖ Bundeskanzler Werner Faymann: Mit sicherer Hand für Österreich Nationalratswahl: Wichtige Entscheidung für die Kommunen Seite 3 BürgerInnenbeteiligung: Mehr Demokratie? Seite 5 Interview: 7 Fragen an Werner Faymann Seite 7
September/2013 Editorial 63. Städtetag in Liebe Leserin, lieber Leser! Wels feierlich von Die Nationalratswahl rückt näher und am 29. September sind wir wieder aufgerufen, über den künftigen politi- Bundeskanzler Faymann eröffnet schen Weg Österreichs abzustimmen. Wie diese Wahl ausgeht, wird auch auf die Arbeit in den Kommunen große Auswirkung haben. Denn gerade in den Städten und Gemeinden „brennt der Hut“ – wie Ihr aus Eurer täglichen Arbeit wisst. Bereits heuer werden sehr viele Gemein- den nicht mehr ausgeglichen bilanzieren können. Viele Kommunen sind hoch verschuldet und kön- nen kaum mehr wichtige Investitionen tätigen. Deshalb muss es rasch Reformen geben, die wie- der für kommunale Handlungsfähigkeit sorgen. Wir brauchen einen aufgabenorientierten Finanzausgleich – ganz nach dem Motto „Wer Foto: © Marcus Wache anschafft, zahlt“, eine Modernisierung und Absicherung der gemeindeeigenen Steuern, günstige Zwischenfinanzierungsmodelle über „Die Menschen in Österreich verlassen sich auf die die Österreichische Bundesfinanzierungsagen- starke Funktion kommunaler Leistungen und haben tur (OeBFA) sowie ein Investitionsprogramm für ein Recht darauf, dass die öffentliche Hand dabei Städte und Gemeinden, um den Konjunkturmo- eine hohe Qualität bereitstellt“, sagte Bundeskanzler tor anzukurbeln. All diese Punkte liegen seitens Werner Faymann bei seiner Festrede am 63. Städtetag des Kommunalpolitischen Zentrums in Form in Wels. einer Resolution am Tisch. In seiner Ansprache nahm er Bezug auf die Chancen Nun gilt es, die Sozialdemokratie bei der Nati- von Jugendlichen in Europa und den sozialen Zu- onalratswahl deutlich zu stärken, damit unsere sammenhalt und stellte den österreichischen Städten Forderungen auch in die Tat umgesetzt werden und Gemeinden ein positives Zeugnis aus. Gerade können. Wie Ihr selbst am besten wisst, wird die die Hochwasserkatastrophe habe gezeigt, dass sich Wahl in den Städten und Gemeinden entschie- die Bevölkerung auf den Zusammenhalt an ihrem den. Deshalb ersuche ich Euch, die Menschen Wohnort verlassen könne. Der persönliche Einsatz über Eure Medien und – noch besser – im persön- vieler Hilfskräfte ließ die Menschen zusammenrücken lichen Gespräch von den Werten und Ideen der und förderte die Menschlichkeit. „Wenn wir ein Stück SPÖ zu überzeugen. dieses Geists des Zusammenhalts auch in die Politik übernehmen, dann können wir nicht nur das Bishe- Unser Spitzenkandidat, Bundeskanzler Werner rige verteidigen, sondern sogar weiter ausbauen“, so Faymann, unterstützt die Kommunen nach Kräf- Faymann. ten und wird auch in Zukunft ein versierter und kooperativer Ansprechpartner für unsere Anliegen International werde unser Land beneidet, – Trinkwas- sein. Ich bitte Euch daher, in den letzten Wochen serversorgung, Kinderbetreuung, Pflege oder Armuts- und Tagen vor der Wahl noch kräftig die SPÖ-Wer- bekämpfung – die Dienstleistungen der Städte und betrommel zu rühren – denn jede Stimme zählt! Gemeinden seien auf einem hohen Niveau. Generell erkenne er aber auch den Verhandlungsbedarf zwi- schen Bund, Ländern und Gemeinden wenn es um die Absicherung von kommunalen Leistungen gehe, denn diese dürfen nicht „weggespart werden“, so der Bundeskanzler. Bernhard Müller Der Bundeskanzler sprach sich auch für eine Finanz- Bundesvorsitzender des Kommunalpolitischen transaktionssteuer und gegen die Privatisierung kom- Zentrums der SPÖ munaler Leistungen wie des Trinkwassers aus. Quelle: Städtebund-OTS (gekürzt) 2 KiZ - Kommunalpolitik im Zentrum
September/2013 Mit sicherer Hand für Österreich Der ländliche Raum ist ein bedeutender Wert, den die Sozialdemokratie verteidigt – „die Seele Österreichs“. Die dort entstehenden Arbeitsplätze spielen eine große Rolle. Unter Bundeskanzler Werner Faymann hat sich die Regierung, auch in Europa, für die ländliche Entwicklung eingesetzt. Die Menschen verlassen sich auf die starke Funktion kommunaler Leistungen und haben ein Recht darauf, dass die öffentliche Hand da- bei eine hohe Qualität bereitstellt. Dafür wird sich die SPÖ auch die kommenden fünf Jahre einsetzen. Mit dem Konjunkturpaket im Ausmaß von 1,5 Milliar- den Euro bis 2016 wurde auf Initiative der SPÖ eine wichtige Grundlage gelegt, um den Motor der Bauwirt- schaft für die nächsten Jahre zu stärken. Gerade der geförderte Wohnbau dient als Korrektiv zu den steigen- den Privatwohnungsmieten und wirkt sich auch in den Kommunen positiv aus. „Besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es wichtig, in den geförderten Wohnbau zu investieren und die Konsumentenrechte im privaten Wohnsektor zu stärken“, sagte Bundes- kanzler Werner Faymann beim Besuch einer geförder- Foto: © SPÖ ten Wohnhausanlage in St. Pölten. Mit der Erhöhung der Mittel durch das Konjunkturpaket können in den nächsten Jahren 14.000 zusätzliche Wohnungen gebaut Bundeskanzler Werner Faymann beim Besuch der werden. Dadurch entstehen rund 60.000 Arbeitsplätze. Landesfeuerwehrmeisterschaft in Feistritz/K. Hochwasserschutz-Projekte vorgezogen tungs- und Organisationseinheiten nicht wegzuden- Durch das Konjunkturpaket werden neue Hochwas- ken. Von der Kinderbetreuung bis zur Pflege ist für serschutz-Projekte in sechs statt in zehn Jahren fertig die SPÖ klar, dass alles unternommen werden muss, gestellt. „Wer schnell hilft, hilft doppelt, das gilt beim um die Finanzierung dieser wichtigen Leistungen Hochwasserschutz besonders. nachhaltig zu gewährleis- Wir nehmen Geld in die Hand, ten. Wichtig ist daher die um Menschen zu schützen. Wir „Oft wird daran erinnert, dass ich Ausstattung mit ausrei- haben beim Hochwasserschutz aus der Kommunalpolitik komme. chend Ressourcen, damit nicht 10 Jahre für Verbesserun- Das hat mich nie gekränkt, denn die Gemeinden ihrem Ar- gen Zeit. Deshalb bin ich froh, gerade die Kommunalpolitik gibt ein beitsauftrag nachkommen dass wir mit dem Konjunktur- gutes Rüstzeug für die Politik auf können. paket schneller vorankommen“, allen Ebenen, auch für die Arbeit erklärte Infrastrukturministerin auf Europäischer Ebene. Wie die SPÖ fordert Stärkung der Doris Bures. Gemeinden Kommunalpolitik muss auch die EU Im Wahlprogramm der Ausbau der Ganztagsschulan- möglichst nah am Bürger/an der SPÖ, den 111 Projekten für gebote Bürgerin und seinen/ihren unmittel- Österreich, wurde auf die Bereits 2011 hat die Sozialde- baren Lebensinteressen anknüpfen.“ Bedürfnisse der Städte und mokratie trotz Budgetkonsoli- Kommunen ein besonde- Bundeskanzler Werner Faymann dierung jährlich zusätzlich 80 res Augenmerk gelegt. Der Millionen Euro mehr für den ländliche Raum zeichnet sich Ausbau der schulischen Ganz- durch hohe Lebensqualität tagesbetreuung durchgesetzt. Ab 2014 werden bis aus und stellt einen wesentlichen Erholungsraum für zum Jahr 2018 jährlich bis zu 160 Millionen Euro zur die österreichische Bevölkerung dar. Die SPÖ stellt Verfügung stehen, in Summe also rund eine Milliarde die konkreten Lebensbedingungen der Menschen im Euro. Aktuell kämpft der Kanzler dafür, die Mittel auf ländlichen Raum, ihre Arbeitsplätze und ihren Zugang jährlich 320 Mio. Euro aufzustocken. Davon profitieren zu Bildung und Infrastruktur in den Mittelpunkt. Ziel auch die Länder und Gemeinden. ist es, Chancengleichheit wie in den urbanen Regi- onen zu gewährleisten, Zukunftsperspektiven zu Kommunale Leistungen nachhaltig absichern sichern und die Gemeinden beim Erfüllen ihrer Aufga- Die Gemeinden sind im ländlichen Raum als Verwal- ben zu stärken. KiZ - Kommunalpolitik im Zentrum 3
September/2013 Sommer-Klausur in Mehr als Tropfen auf den Bad Aussee heißen Stein Kommunalpolitischer Ausschuss traf sich zur jährlichen GVV OÖ macht Druck für eine nachhaltige Sicherung der Sommer-Klausur Gemeindefinanzen Alle Studien zeigen es und die erlebte Realität in den Gemeindestudien lässt es GemeindepolitikerInnen spüren: Die finanzielle Situ- ation der Gemeinden ist seit langem mehr als angespannt. Der GVV OÖ macht deshalb heuer Druck für eine generelle Foto: © KPZ Neuordnung der Gemeindefinanzen: „Wir geben uns nicht KPZ-Vors. Bgm. Bernhard Müller mit Ausschussmitglieder mehr mit Tropfen auf den heißen Stein ab, es braucht endlich eine nachhaltige Sicherung der Gemeindefinanzen. Und die Mitte Juli trafen sich Mitglieder des Kommunalpolitischen schaffen wir nur mit einem aufgabenorientierten Finanzaus- Ausschusses unter Vorsitz von Bürgermeister Bernhard gleich“ begründet Bürgermeister Manfred Kalchmair eine Müller zur jährlichen Sommer-Klausur in Bad Aussee. Die GVV-Initiative. Mit Resolutionsvorlagen für die Gemeinderäte SPÖ stellt dort mit Bundesrätin Johanna Köberl die 1. wurden die Gemeinden aufgefordert, Beschlüsse an die Vizebürgermeisterin des Fremdenverkehrsortes. Im Mit- Landesregierung zu richten und sich für einen aufgabenori- telpunkt der Arbeitstage standen nicht nur die allgemei- entierten Finanzausgleich (FAG) einzusetzen. Viele Gemein- ne politische Arbeit auf Kommunalebene, die anstehende den haben bereits vor dem Sommer Beschlüsse gefasst, von Nationalratswahl, sondern vor allem auch die Überarbei- großen Städten wie Linz und Wels bis zu kleineren Gemein- tung der Kommunalpolitischen Leitsätze. Diese wurden den wie Pfaffing und Kefermarkt. „Von einem aufgabenorie- 1953 erstmals formuliert und seitdem immer wieder den nierten Finanzausgleich profitieren alle Gemeinden, deshalb aktuellen Gegebenheiten angepasst. In einem intensiven ist uns der Schulterschluss sämtlicher Gemeinden in Ober- Gedankenaustausch und einer Diskussion wurden die österreich wichtig“, so Manfred Kalchmair weiter. Damit soll Themen einzeln bearbeitet und die sozialdemokratischen es den Gemeinden auch wieder erleichtert werden, eigene Visionen für eine erfolgreiche Politik für die Kommunen Entscheidungen treffen zu können – was mit den derzeitigen und deren BürgerInnen festgehalten. Beschränkungen von Landesseite stark erschwert wird. Arbeitsgespräch zwischen verbesserter Finanzausgleich müsse deshalb mehr für die Stadt- und Gemeindekassen bringen. Nur dann könne es Müller und Trummer auch vermehrt Investitionen geben, welche wiederum die Konjunktur ankurbeln. Der KPZ-Vorsitzende lobte Der KPZ-Vorsitzende und der Präsident des burgenlän- abschließend die vorbildliche Arbeit des GVV Burgenland dischen GVV forderten eine Stukturreform und mehr und wünschte dem neuen Präsidenten alles Gute für finanzielle Mittel für Städte und Gemeinden künftige Aufgaben. Am 12. Juni war KPZ-Vorsitzender Bürgermeister Bern- hard Müller beim neu gewählten Präsidenten des Ge- meindevertreterInnenverbandes Burgenland, Landtags- abgeordneten Bürgermeister Erich Trummer, in dessen Heimatgemeinde Neutal zu Gast. Die beiden sozialde- mokratischen Politiker sprachen über das von Müller propagierte Modell der „Regionen mit eigenem Statut“ und waren sich einig, dass es in naher Zukunft dringend Strukturreformen geben müsse. Auch eine bessere finanzielle Absicherung von Städten und Gemeinden war zentrales Thema. Es könne nicht angehen, dass Kommu- nen immer mehr finanziell an den Rand gedrängt wer- Foto: © KiZ den, so die Meinung Müllers und Trummers, da dies die KPZ-Vors. Bgm. Bernhard Müller (li.) und GVV-Präs. LAbg. Bgm. Trummer Daseinsvorsorge für die Menschen massiv gefährde. Ein (re.) sprachen über wichtige kommunalpolitische Forderungen Kurznotizen +++ 160 Millionen Euro jährlich für den Ausbau der schulischen Tagesbetreuung beschlossen +++ Verlängerung des Pflege- fonds bis 2016 fixiert +++ EU-SozialdemokratInnen fordern EU-Wohnbauinitiative +++ Erdrutschsieg mit 2/3 aller Stimmen in Ebensee für Markus Siller (SPÖ) bei der Bürgermeisternachwahl am 30. Juni +++ 4 KiZ - Kommunalpolitik im Zentrum
September/2013 , Der kommunalpolitische Fachbeitrag Mehr Demokratie durch Foto: zVg BürgerInnenbeteiligung ? Thomas Ritt von Thomas Ritt, Leiter der Abteilung Kommunalpolitik, AK-Wien In letzter Zeit haben Diskussionen besonders stark betroffen. Neue Betei- Entscheidungen und zu ungleicher über Gestaltung und Formen der ligungsverfahren sprechen eher Bes- Verteilung. Partizipation wieder Aufwind bekom- serverdienende und gut Ausgebildete Einfach ausgedrückt bedeutet das men. Besonders viel scheint man sich an, während Arbeitslose, MigrantInnen, etwa: Wo die Einkommen sehr hoch von neuen Formen der Beteiligung Menschen mit Behinderungen, ein- und die Wohnsituation sehr gut ist, zu versprechen, die oft unter den kommensschwächere und bildungsfer- gibt’s die meisten BürgerInneninitia- Begriffen Partizipation, BürgerInnen- ne Gruppen meist nicht vertreten sind. tiven und Agendagruppen – die nach beteiligung und direkter Demokratie Damit sind diese gesellschaftlichen öffentlichen Ressourcen rufen – sei es zusammengefasst werden. So sollen Gruppen in Beteiligungsprozessen politische Aufmerksamkeit oder auch BürgerInneninitiativen, Lokale Agen- unterrepräsentiert, ihre Interessen mehr Budgetmittel. Dort, wo das Ein- dagruppen, NGO´s, Befragungen bekommen weniger öffentliche und kommen gering und die Wohnsituation und Volksabstimmungen zu mehr politische Aufmerksamkeit. nicht so gut ist, tut sich dagegen wenig. Demokratie führen. Wenn die Erneuerung der Demokra- Wenn neue Beteiligungsformen un- Es zeigt sich, dass Bildung und tie mit Maßnahmen versucht wird, reflektiert forciert werden, kann das Einkommen, wie auch soziale und die schwächere Teile der Bevölke- ganz leicht zu weniger Demokratie kulturelle Ressourcen (Ausdrucks- und rung systematisch ausschließen, so und verschärfter sozialer Ungleich- Kommunikationsfähigkeit, Zugang tragen diese nicht zu Demokrati- heit führen. zu Netzwerken, Wissen über formale sierung, sondern zu zunehmender Um Demokratie und gleiche Be- und politische Abläufe und Rechte, Spaltung bei. Politische Artikulation teiligung zu ermöglichen, müssen verfügbares Kapital, Zeit) den Grad und Partizipation führen immer einerseits Vermögen, Einkommen und der politischen Teilnahme wesentlich auch zu Verteilung von Ressourcen Bildung gerechter verteilt werden beeinflussen. Während Wahlen durch und zu Umverteilungen. Wenn nun und andererseits die neuen Beteili- die insgesamt recht hohe Beteiligung bestimmte Gruppen aus demokrati- gungsformen so umgestaltet werden, von diesen Faktoren noch relativ wenig schen Prozessen verdrängt werden, dass sie auch für die, die weniger beeinflusst sind, sind neue Formen führt das wiederum zu sozialen haben und können, Platz zum Mitge- der politischen Partizipation davon Schieflagen, zur Verzerrung von stalten bieten. Im Porträt Der engagierte Liebenfelser Bürgermeister und Abgeordnete zum Kärntner Landtag ist seit mehr als 20 Jahren in der Kommunalpolitik tätig. Ende 2012 wurde Klaus Köchl zum neuen Vorsitzenden des Kärntner Gemeindevertreterverbandes gewählt. Den Ausbau der Selbst- verwaltung der Gemeinden und die Forderung nach mehr Geld für öffentliche Investitionen Foto: zVg im ländlichen Raum sieht er als politische Ziele. Klaus Köchl Name: Klaus Köchl Familie: Politische Vorbilder: Geschieden, 2 Kinder Bundespräsident Heinz Fischer Geburtsdatum und -ort: 28.11.1961, St. Veit/Glan Politisches Credo: Daran glaube ich: Wer in die Fußstapfen anderer tritt, An soziale Gerechtigkeit Beruf: hinterlässt keine eigenen Spuren Angestellter Auf die Palme bringt mich: Vorrangige Projekte in Kärnten: Kaum etwas, wenn aber doch, dann Funktionen: Schaffung von Arbeitsplätzen; Ungerechtigkeit und Intoleranz Bürgermeister von Liebenfels, Bezirk Stopp der ländlichen Abwanderung St. Veit/Glan (seit 2003); Abgeord- Hobbys: Wandern neter zum Kärntner Landtag (seit Vision für die Sozialdemokratie: 4/2008), Vorstand des Tourismusver- Soziale Gerechtigkeit, Hilfestellung Größter Wunsch: bandes Mittelkärnten für sozial Schwache Gesundheit, harmonisches Umfeld KiZ - Kommunalpolitik im Zentrum 5
Rundschau Aktuelle Themen aus der Medienlandschaft VCÖ-Studie: Regionen brauchen besseres Öffi- Angebot, sonst droht vielen Mobilitätsarmut Stadtluft macht nicht frei, aber sie kann hilfreich sein Eine im August präsentierte VCÖ-Studie schlägt hinsichtlich der Mobilitäts- versorgung im ländlichen Raum Alarm. Jede 3. Bezirkshauptstadt ist schlecht In Wien leben mehr Bezieher von Mindestsicherung als irgendwo sonst. mit der Bahn erreichbar. Auch das Busangebot ist vielfach mangelhaft. Der Warum? Weil man in die Großstadt geht, wenn man anderswo mit dem Leben nicht VCÖ fordert ein dichteres Bahn- und Busnetz in den Regionen mit häufigeren zurande kommt. Verbindungen. Zudem ist die Zersiedelung zu stoppen, Gemeindekooperatio- nen sind stärker zu fördern. In Österreich beziehen 193.000 Menschen Mindestsicherung. Das heißt: Sie bekommen jenen Betrag, der ihnen auf das Existenzminimum von 794 Euro im Monat fehlt. 111.700, also die 4,8 Millionen Menschen leben in ländlichen Regionen. Je geringer die Siedlungsdichte, allermeisten dieser Menschen, leben in Wien, die übrigen 40 Prozent verteilen sich auf alle umso höher ist die Abhängigkeit vom Auto. In Gemeinden mit geringer Siedlungsdichte anderen Bundesländer. fahren 45 Prozent täglich mit dem Auto, in Orten mit hoher Siedlungsdichte sind es nur Woher kommt dieses Ungleichgewicht? Die SPÖ sei schuld, sagt die ÖVP. Die ÖVP sei schuld, sagt 27 Prozent. Dagegen fährt in dicht besiedelten Gebieten jeder 3. täglich mit öffentlichen die SPÖ. Beides ist wahlkampfbedingter Unsinn. Es liegt weder an der SPÖ noch an der ÖVP. Es Verkehrsmitteln, in dünn besiedelten Regionen nur eine von 15 Personen. liegt nicht einmal an Wien. Es liegt an der Großstadt an und für sich. Was tut man, wenn das Geld Die Bezirkshauptstädte spielen als regionale Zentren eine große Rolle. Der VCÖ hat das hinten und vorn nicht reicht, der Job weg ist, die Schulden drücken, das Haus kaputt ist und am öffentliche Verkehrsangebot von allen 76 Bezirkshauptstädten mit weniger als 60.000 Ein- 10. des Monats schon nichts mehr auf dem Konto? wohnern untersucht. Die Unterschiede sind enorm. Sechs Bezirkshauptsstädte haben keine Wahrscheinlich bittet man zunächst Verwandte um Hilfe, borgt sich ein paar Hunderter aus. Das Bahnverbindung. Zehn Städte verfügen über weniger als 30 Bahnverbindungen pro Tag. 29 macht man einmal, zweimal, dreimal – aber irgendwann schämt man sich. Traut sich nicht, beim der 76 Bezirkshauptstädte haben keinen städtischen öffentlichen Verkehr. „Insgesamt ist jede Amt um Beihilfen anzusuchen, denn am Schalter sitzt eine Bekannte – und wer weiß, wem man 3. Bezirkshauptstadt nicht gut mit der Bahn erreichbar und nur in jede 4. Bezirkshauptstadt im Wartezimmer begegnet? Man spürt eh schon, dass alle tuscheln, dass man unter Beobachtung führen viele Buslinien. Österreich ist vom Ziel, dass jede Bezirkshauptstadt gut mit öffent- steht, mitleidig oder missbilligend, je nachdem. lichen Verkehrsmitteln erreichbar ist, noch weit entfernt“, betont der VCÖ. Allein fünf von In einer derartigen Situation zieht man weg, in die Stadt. Dort weiß keiner, wer man ist. Dort 18 besonders schlecht öffentlich erreichbaren Bezirkshauptstädten liegen im Burgenland, muss man sich nicht verstecken. Vielleicht tut sich sogar die Chance auf einen neuen Job auf? ebenfalls fünf in Niederösterreich und drei in Kärnten. Einen neuen Partner? Das war immer schon so. Im Mittelalter war die Stadt der einzige Ort, an Die VCÖ-Studie zeigt, dass 19 Bezirkshauptstädte mehr als 100 Bahnverbindungen pro dem sich leibeigene Bauern dem Zugriff ihrer Grundherren entziehen konnten. Sobald sie sich Tag aufweisen, 17 haben mehr als 20 Buslinien. Gut öffentlich erreichbar sind u.a. Wiener „ein Jahr und einen Tag“ hinter den Stadtmauern aufhielten, hatte ihr Herr keinen Anspruch mehr Neustadt, St. Pölten, Baden, Mödling, Wels, Villach, Bludenz, Bregenz, Dornbirn und auf sie. Manchmal hatten diese Bauern daheim im Dorf etwas angestellt, manchmal nicht – egal. Feldkirch sowie Amstetten und Bruck an der Mur. Die städtischen Handwerker, bei denen sie als billige Arbeitskräfte Verwendung fanden, fragten Pendlerinnen und Pendler brauchen besseres Bahn- und Bus-Angebot Studien belegen, jedenfalls nicht nach. dass Pendeln Stress verursacht und die Gesundheit der Beschäftigten beeinträchtigt. In der Zeit der Industrialisierung war es ähnlich: Wer im Dorf in Ungnade gefallen war, zog in „Deshalb ist es wichtig, Unternehmensansiedlungen in der Region zu fördern und darauf die Haupt- und Residenzstadt der Monarchie, um dort auf eigenen Beinen zu stehen. Frauen, zu achten, dass die Betriebe gut mit Bahn oder Bus erreichbar sind. Das verringert die die weg wollten, gingen „in den Dienst“. Wurde ein unverheiratetes Mädel schwanger, packte Kosten für die Beschäftigten. Denn mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Arbeit zu sie heimlich ihr Bündel und machte sich auf den Weg zum Wiener Rennweg, ins Findelhaus. fahren ist deutlich günstiger als das Auto zu nehmen“, betont VCÖ-Experte Gansterer. Bei Gewalt, Missbrauch, Perspektivlosigkeit: Es gibt viele Gründe, der familiären Enge des Dorfes Vollkosten ist das Auto für Pendler je nach Distanz um das 4- bis 7-Fache teurer als der entkommen zu wollen. Öffentliche Verkehr. Dass der Moloch Großstadt die Menschen kaputt macht – das ist eine uralte Geschichte. Meistens Welches Mobilitätsangebot für Jugendliche wichtig ist. Das schlechte Angebot an wird sie so erzählt: Auf dem Land sind die sozialen Beziehungen intakt und die Luft ist sauber, öffentlichen Verkehrsmitteln führt zur Abhängigkeit der Jugendlichen vom Auto. Eine das halte die Menschen ehrlich, gesund und leistungsfroh. Die Stadt hingegen, samt Dreck, Lärm Abhängigkeit die teuer ist und oft zur Verschuldung führt. Der Autokauf ist mit 52 Prozent und Anonymität, verrohe die Menschen, verführe sie zu Drogen, Spielsucht und hemmungslosem die häufigste Ursache für Verschuldung Jugendlicher. In den Bundesländern gibt es zuneh- Konsum, erzeuge Verwahrlosung, soziale Probleme aller Art. mend vergünstigte Jugendtickets für den Öffentlichen Verkehr. Neben der Ausweitung des Diese Geschichte war immer schon eine Lüge. Erzählt man sie umgekehrt, kommt sie der Öffi-Angebots und der Modernisierung der Regionalbahnen soll es auch mehr Nachttaxis Wahrheit wohl näher: Die Großstadt war und ist der Zufluchtsort für Menschen in Krisensituati- und Discobusse in den Regionen geben. onen. Für Stolpernde, für Menschen, die man woanders nicht haben will, denen man das Leben „Die Politik der Zersiedelung und Betriebsansiedelungen auf der Grünen Wiese haben die zur Hölle gemacht hat, die vor etwas davonlaufen. Aber die sich noch nicht ganz aufgegeben heutigen Problemen der Gemeinden und Regionen mitverursacht“, stellt VCÖ-Experte haben. Die Großstadt fragt nicht viel. Sie steht einfach zur Verfügung. Gansterer fest. Der VCÖ fordert eine grundlegende Reform der Raumordnung. Die Im Unterschied zum Mittelalter nicht nicht nur mit Luft, sondern sogar mit 794 Euro dazu. Zersiedelung ist zu stoppen, stattdessen sind kompakte Siedlungsstrukturen zu forcieren. Quelle: Sibylle Hamann, Die Presse, Print-Ausgabe, 03.07.2013 Zentral ist zudem die Förderung von Gemeindekooperationen. „Die kommende Bundes- regierung sollte gemeinsam mit Ländern und Gemeindevertretern einen Masterplan „Regionale Mobilität“ schaffen. Denn ohne grundlegende Änderung werden zahlreiche Menschen am Land von Mobilitätsarmut betroffen sein“, warnt VCÖ-Experte Gansterer. Quelle: VCÖ-Aussendung vom 9.8.2013 (gekürzt) Immer mehr Gemeinden ohne Nahversorgerommen: Laut Im Durchschnitt ist in diesen Gemeinden das nächs te Lebensmittelgeschäft 4,7 Kilometer ent- en ohne Lebe nsmi ttelg eschä ft ausk oder nur gerin g mobil sind, gibt es fast überall Alternativen Immer mehr Gemeinden müss der Nahv ersor ger kont inuie rlich, fernt. Doch für Menschen, die nicht s oder etwa in Form von rol- einer Studie der Wirtschaftskammer sinkt die Zahl inden ansie deln. in Form von Hauszustellungen, Nachbarschaftshi Sammeltaxi Situation schon eingestellt lfe, zweier Geme sich hier auf diese da sich viele Geschäfte an Kreuzungspunkten lenden Lebensmittelmärkten, das heißt, man hat erne wirtsc haftli ch stark schwä chen, heißt es in der Studie - und zumindest die Versorgung funktioniert. Der Trend würde vor allem die Ortsk wiederum extrem schwierig. Ortszentren wirtschaftlich wiederzubeleben sei Geschäft verlagert sich an Ortsrand nderung der Lebensmittelmärkte an den Mehr als 170 Geme inden ohne Lebe nsmi ttelg eschä ft Nahve rsorge r Das weit größere Problem ist, dass durch die Abwa mkraft verlieren würden, so Jaklitsch: „Mit in der Steiermark, die ohne Ortsrand die Zentren stark an Wirtschafts- und Konsu Märkte - Drogeriemärkte und auch Textil- Vor zehn Jahren waren es noch 140 Gemeinden muss ten. Seit 2003 stieg die Zahl auf aktuell 172 Kommunen ohne Lebensmit- den Lebensmittelgeschäften sind ja auch die ander en ausko mme n Jaklit sch, Leiter des Institu tes für Wirts chafts - und Standortentwick- märkt e - vor den Toren der Orte entsta nden. “ In der Folge stehen in den Ortszentren immer mehr telgeschäft, sagte Hans siedeln alle aus, dann ist es unendlich schwer, dafür alle Gemeinden mit weniger als 1.500 Geschäfte leer: „Irgendwann kippt das, und dann lung, mit Bezug auf die Studie. Befragt wurden Studi e heran gezog en, Jaklit sch spricht “, so Jaklit sch. Quelle: ORF Steiermark 29.7.2013 (gekürzt) die die Ortszentren wiederzubeleben Einwohnern - konkret wurden 336 Gemeinden für von einer Vollerhebung. 6 KiZ - Kommunalpolitik im Zentrum
September/2013 Interview Werner Faymann Fragen an ... Bundeskanzler Foto: SPÖ Lieber Werner, die Nationalratswahl ArbeitnehmerInnen. Wie begegnet die SPÖ Wege gibt es aus dieser Misere? rückt näher. Warum sollen die Menschen diesen Forderungen? Die Menschen in Österreich verlassen sich auf diesmal Ihr Vertrauen der Sozialdemokra- Hart erkämpfte ArbeitnehmerInnenrechte die starke Funktion kommunaler Leistungen tie schenken? abzubauen, Pensionen zu kürzen, und über und haben ein Recht darauf, dass die öffentli- Der soziale Frieden in unserem Land ist für vie- 300.000 Frauen in diesem Land zu verunsi- che Hand dabei eine hohe Qualität bereitstellt. le Länder Europas ein Vorbild. Darauf können chern – das wird die Sozialdemokratie nicht Da gibt es natürlich Verhandlungsbedarf wir stolz sein. Aber nur eine faire, gerechte zulassen. Je stärker die SPÖ bei dieser Wahl zwischen Bund, Ländern und Gemeinden, Gesellschaft kann dauerhaft und nachhaltig wird, desto weniger Spielraum bleibt für die wenn es um die Absicherung von kommunalen erfolgreich sein. Arbeit, von der man leben anderen, solche Forderungen in Koalitionsex- Leistungen geht. Von der Kinderbetreuung bis kann, Chancen für die Jugend, die beste perimenten durchzusetzen. zur Pflege: Als Bundesregierung werden wir Ausbildung für unsere Kinder, eine würdige alles unternehmen, um die Finanzierung dieser Versorgung im Alter und sichere Pensionen – wichtigen Leistungen nachhaltig zu gewähr- dafür braucht es eine starke Sozialdemokratie Bildung und Sprache leisten. in Österreich und in Europa. sind der Schlüssel für faire Chancen am Arbeitsmarkt und ein Stichwort Strukturreform: Wann dür- Arbeit, Bildung, Pensionen – das sind gelungenes Miteinander fen wir damit rechnen, dass sich in diesem die zentralen Wahlkampfthemen. Welchen Bereich etwas in Bewegung setzt? in den Städten Weg wird die SPÖ diesbezüglich einschla- Dort, wo es notwendig ist, haben wir die gen und wie unterscheidet sie sich von den und Kommunen. letzten fünf Jahre daran gearbeitet, Doppel- politischen Mitbewerbern? gleisigkeiten in den Verwaltungsstrukturen Wir haben in den letzten fünf Jahren gezeigt, abzuschaffen und die Effizienz zu erhöhen. Da dass es einen Unterschied macht, ob man der Die FPÖ stellt – wenig überraschend sind uns beispielsweise mit der Reform der Krise mit Kaputtsparen und Privatisierungen – wieder das „Ausländerthema“ in den Verwaltungsgerichtsbarkeit oder der Sicher- begegnet oder mit Investitionen und aktiver Fokus ihrer Werbekampagne. Wie geht die heitsbehörden schon einige wichtige Schritte Arbeitsmarktpolitik. Wir haben die niedrigste SPÖ mit dem schwierigen Thema „Migra- gelungen. Arbeitslosigkeit in der EU, in Sachen Jugend- tion“ um? beschäftigung sind wir internationales Vorbild Jede Form der Diskriminierung oder Hetze und wir sind bei der Wirtschaftskraft pro Kopf gegen eine Bevölkerungsgruppe – egal aus Welche großen Herausforderungen vom fünften auf den zweiten Platz aufgestie- welchen Gründen auch immer – wird von warten auf die nächste Bundesregie- gen. Diesen erfolgreichen Weg wollen wir der Sozialdemokratie zutiefst abgelehnt. rung? fortsetzen. Im Vergleich dazu: Unter Schwarz- Zuwanderung muss so gestaltet sein, dass sie An erster Stelle stehen Maßnahmen für Blau gab es Rekordarbeitslosigkeit mitten in den Bedürfnissen der Gesellschaft und des ös- Beschäftigung und Wachstum. Die Menschen der Hochkonjunktur. Bei der Bildung braucht terreichischen Arbeitsmarktes entspricht. Nur brauchen eine Arbeit, von der sie leben es in der nächsten Legislaturperiode einen so kann den Menschen eine Karrierechance in können. Dafür müssen wir auch weiterhin Paukenschlag. Hier brauchen wir dringend der österreichischen Gesellschaft gewährleis- die richtigen Rahmenbedingungen schaffen. eine Ausweitung des Angebots der Ganztags- tet werden. Die SPÖ spricht sich klar für eine Entlastung schulplätze mit verschränktem Unterricht. Bildung und Sprache sind der Schlüssel für der unteren und mittleren Einkommen aus. Davon profitieren SchülerInnen, Eltern und faire Chancen am Arbeitsmarkt und ein Im Gegenzug sollen jene, die es sich leisten LehrerInnen. Eine moderne Schule kommt gelungenes Miteinander in den Städten und können, stärker in die Pflicht genommen ohne Nachhilfe aus. Kommunen. werden. Deshalb setzen wir uns für die Fi- nanztransaktionssteuer, die Verlängerung der Bankenabgabe und die Millionärssteuer ein. Mit dem 12-Stunden-Arbeitstag, der Österreichs Städte und Gemeinden sind Aber auch Bildung, Gesundheit und leistbares Anhebung des Frauen-Pensionsalters und in Turbulenzen geraten. Hohe Schulden, In- Wohnen sind Bereiche, denen wir besonders in der Aushebelung der Kollektivverträge vestitionsengpässe – die Auswirkungen der wirtschaftlich schwierigen Zeiten einen hohen plant die ÖVP einen Frontalangriff auf die Finanzkrise sind allgegenwärtig. Welche Stellenwert einräumen müssen. KiZ - Kommunalpolitik im Zentrum 7
Zu guter Letzt: Noch etwas Bürgermeistertreffen in Berlin Wissenswertes Bernhard Müller stattete Klaus Wowereit Besuch ab Zu einem interessanten Bürgermeister- treffen kam es am 1. Juli in Berlin. Wiener USKRE Die Union der Sozialdemokratischen Kom- Neustadts Stadtoberhaupt Bernhard Müller stattete seinem Amtskollegen Klaus munal- und RegionalpolitikerInnen Europas Wowereit einen Informationsbesuch ab. (USKRE) wurde 1979 gegründet und ist da- Dabei diskutierten die beiden Politiker mit eine der ältesten sozialdemokratischen so spannende Themen wie „Arbeit und Organisationen auf europäischer Ebene und Wirtschaft“, „Integration“ und „Finanzie- Foto: © SPD Berlin eine von der Sozialdemokratischen Partei rung der Kommunen“. Bernhard Müller: Europas (SPE) anerkannte Organisation. „Der Regierende Bürgermeister ist eine KPZ-Vors. Bgm. Müller mit Bgm. Wowereit Die USKRE ist ein Netzwerk, das sich die spannende und charismatische Persön- stand ein Treffen mit dem Chinesischen Stärkung der kommunalen Selbstverwal- lichkeit. Er hat Berlin modern, selbstbe- Botschafter in Deutschland, Shi Mingde, tung zur Aufgabe gemacht hat und sich für wusst und trendy gemacht.“ Ebenfalls am und dem Landesvorsitzenden der SPD den Austausch von Ideen, Informationen Besuchsprogramm des KPZ-Vorsitzenden Berlin, Dr. Jan Stöß. und Erfahrungen unter den sozialdemokra- tischen Kommunal- und Regionalpolitike- rInnen Europas einsetzt. USKRE tagte anlässlich der Die Mitgliedschaft in der USKRE steht allen Mitgliedsparteien der Sozialdemokratischen bevorstehenden EU-Wahl 2014 Partei Europas (SPE) und deren kommunal- politischen Organisationen offen. Vizepräsident Müller sprach sich für eine Stärkung der Die USKRE wird von einem Vorstand gelei- europäischen Sozialdemokratie aus tet, der sich aus je zwei VertreterInnen der Parteien bzw. deren kommunalpolitischen Sozialdemokratischen Partei Europas Organisationen zusammensetzt und für (SPE) waren in erster Linie die Vorberei- zwei Jahre im Amt ist. tungen für die Europawahl 2014 Thema. „Diese Wahl ist richtungsweisend für Eu- Derzeitiger Präsident ist Claudy Lebreton ropa und wir müssen alles daran setzen, aus Frankreich, als Vizepräsident agiert KPZ- um die europäische Sozialdemokratie Vorsitzender Bernhard Müller, die Aufgaben zu stärken“, betonte der Vizepräsident. des Schatzmeisters obliegen Kurt Gaßner. Nachsatz: „Denn in welche Richtung Quelle: www.uskre.eu Foto: © USKRE es geht, wenn konservative Kräfte am Werk sind, haben wir schon eindrucks- Sozialdemokratische PolitikerInnen aus ganz Europa voll demonstriert bekommen“. Zudem trafen sich zu Gesprächen in Brüssel wurden aktuelle kommunalrelevante USKRE-Vizepräsident und KPZ-Vorsitzen- Gesetzgebungsvorhaben und Projekte OeBFA der Europäischen Union eingehend Die OeBFA wurde 1993 gegründet und steht der Bernhard Müller nahm am 25. Juni an der Sitzung des Vorstandes der Union diskutiert. VertreterInnen der einzelnen zu 100 % im Besitz der Republik Österreich. der Sozialdemokratischen Kommunal- Länder berichteten abschließend über Sie fühlt sich ausschließlich Österreich und und RegionalpolitikerInnen Europas die kommunal- und regionalpolitischen seinen BürgerInnen verpflichtet. Sie hat gemäß (USKRE) teil. In der Brüsseler Zentrale der Entwicklungen in ihrer Heimat. Bundesfinanzierungsgesetz den Auftrag, im Namen und auf Rechnung der Republik Ös- terreich, das Schuldenportfolio- und Liquidi- 8. DEMO-Kongress in Berlin tätsmanagement des Bundes durchzuführen. Die zentrale Aufgabe ist es, sicherzustellen, Auf Einladung von DEMO nahmen drei Wiener KommunalpolitikerInnen teil dass die Republik Österreich ihren Zahlungs- verpflichtungen jederzeit nachkommen kann Ende Juni fand der 8. DEMO-Kongress stellen, dass das auch bei uns hochaktu- unter dem Motto „Kommunale Lebens- elle Thema „leistbares Wohnen“ die deut- und – unter strikter Beachtung von Risikogren- welten gestalten“ in Berlin statt. Die schen GenossInnen vor besonders große zen – die Minimierung mittel- und langfristiger hochkarätig besetzte RednerInnenlis- Herausforderungen stellt. Abschließend Kosten für die SteuerzahlerInnen. Die OeBFA te – sie reichte von Olaf Scholz (Erster holten sich die Wiener Kommunalpoliti- hat darüber hinaus vom Bundesministerium für Bürgermeister von Hamburg) über kerInnen noch Anregungen und Ideen im Finanzen den Auftrag, auch anderen Einheiten Andrea Nahles (SPD-Generalsekretärin) Workshop der SPD-Kommunalakademie des Sektors Staat bestimmte Finanzierungs- bis zum enorm motivierten und launig „Frische Ideen für Kommunalwahlen“. und Beratungsdienstleistungen anzubieten, berichtenden SPD-Kanzlerkandidaten wenn dadurch ein gesamtstaatlicher Nutzen Peer Steinbrück – spiegelte den Bundes- geschaffen werden kann. tagswahlkampf in Deutschland wider. Als Prüfungsorgane befassen sich mit der Ge- Auf Einladung von DEMO nahmen unter anderem auch drei KommunalpolitikerIn- schäftstätigkeit der OeBFA die (an einen Wirt- nen des Wiener Rathausklubs an der Ver- schaftstreuhänder ausgelagerte) Innenrevision, anstaltung teil. Vlasta Osterauer-Novak, der Wirtschaftsprüfer sowie der Rechnungshof. Thomas Liebich und Reinhard Feistritzer Darüber hinaus kann auch die Innenrevision nutzten die Chance zur Vernetzung und des Finanzministeriums Einschau in die Geba- zum persönlichen Austausch sowie der Foto: © DEMO rung nehmen. Die Rechnungslegung erfolgt im aktiven Diskussion. So konnten sie fest- Peer Steinbrück beim DEMO-Kongress Bundesrechnungsabschluss, der jährlich vom Rechnungshof des Bundes erstellt wird. i m p r e s s u m Medieninhaber und Herausgeber: Kommunalpolitisches Zentrum der SPÖ Quelle: oebfa.at Für den Inhalt verantwortlich: Bundesvorsitzender Bernhard Müller, Bundessekretärin Hannelore Pfann Adresse: Löwelstraße 18, 1014 Wien / Kontakt: hannelore.pfann@spoe.at, 01/53427-313 Blattlinie: Berichterstattung über kommunalpolitische Themen KiZ - Kommunalpolitik im Zentrum 8
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