VERBUNDBERICHT 2015 MÜNCHNER VERKEHRS- UND TARIFVERBUND - MVV
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PROLOG 04 Der Oberbürgermeister: Dieter Reiter 06 Der Bayerische Staatsminister: Joachim Herrmann 08 Der Landrat: Robert Niedergesäß 10 VERBUNDPARTNER 12 Die Gesellschafter und Organe des MVV 14
INHALT PROJEKTE UND AKTIVITÄTEN 20 Barrierefreie »Frutiger 1450 for MVV« verbessert Landkreiswerbung Starnberg und München im Pretest 22 Printkommunikation 38 Marktforschung rund ums Mobilitätsverhalten von Integration des Filzenexpress in den MVV 39 Studentinnen und Studenten 23 Bessere P+R-Informationen stärken den Mobilitätsverbund 40 Auf dem Weg zur Tarifstrukturreform 24 MVV-Informationen für Flüchtlinge 42 Flächendeckendes MVV-RufTaxi-System im Landkreis 30 Prozent Treibstoffeinsparung bei Hybridbussen 43 Fürstenfeldbruck 26 Arbeitskreis »ÖV-Tangenten in der Region« beschleunigt MVV-Radrouten-Planer mit innovativen Funktionen 28 Busverkehr 44 Reform des Ausbildungstarifs 29 Erhebliche Ausweitung des MVV-Regionalbusverkehrs 46 Vertiefte ÖPNV-Kooperation in der Metropolregion 30 56 MVV-Regionalbuslinien neu vergeben 47 Der MVV tritt der Bayerischen Klima-Allianz bei 32 Rasante Entwicklung der Fahrgastzahlen in den Handy- und OnlineTickets als Erfolgsmodelle 34 Verbundlandkreisen 48 2. Stammstrecke: Endgültige Realisierungsentscheidung Resümee und Ausblick der MVV-Geschäftsführung 54 rückt näher 35 Wirtschaftlichkeit der gleitenden Geltungsdauer bei STATISTIK 56 Zeitkarten ist belegt 36 Zahlen, Daten, Fakten 58
PROLOG Verbünde sind unbestritten zu Markenartikeln für Koopera- Die MVV GmbH nimmt als Managementgesellschaft für Ver- tionen zwischen der öffentlichen Hand und Verkehrsunter kehrsunternehmen und Aufgabenträger zentrale Aufgaben nehmen im ÖPNV geworden. Der Münchner Verkehrs- und wahr. Dazu gehören die Gestaltung des Gemeinschaftstarifs, Tarifverbund (MVV) gehört zu den größten, traditionsreichsten die Einnahmenaufteilung, die Planung, Vergabe und das Ver und aus Kundensicht a ttraktivsten Verbünden in Deutschland. tragscontrolling im regionalen Busverkehr, das Systemmarketing und die Marktforschung, die verkehrsunternehmensübergrei- Nach dem Motto »1 Netz. 1 Fahrplan. 1 Ticket.« haben sich der fende Kundeninformation, die konzeptionelle Verkehrsplanung Freistaat Bayern, die Landeshauptstadt München sowie die acht sowie die Verkehrsforschung. Darüber hinaus gibt die Ver- umliegenden Verbundlandkreise und über 40 Verkehrsunter- bundgesellschaft ihr Know-how beratend an Dritte weiter nehmen gebietsübergreifend im MVV zusammengeschlossen. und nimmt weitere A ufgaben gegen spezielles Entgelt wahr. Die horizontale und vertikale Koordination der genannten Dieser Verbundbericht gibt einen Überblick über den MVV als Verbundpartner wird durch die Verbundgesellschaft, die MVV Gesamtverkehrssystem, beleuchtet wichtige Ereignisse und GmbH, wahrgenommen. So können Synergien entstehen und Weichenstellungen in der Arbeit der MVV GmbH und stellt ganzheitliche Problemlösungen angeboten werden. exemplarisch Leistungen der einzelnen Verbundpartner dar.
GRUSSWORTE DER OBERBÜRGERMEISTER Für Generationen von Münchnerinnen und Münchnern ist Weitere wichtige Projekte sind auf den Weg oder bereits zum der MVV zentraler Bestandteil ihres Alltagslebens. Autofrei Abschluss gebracht worden. Die Stadtbusflotte wurde kon- mobil zu sein, Klima und Umwelt zu schonen, ohne dabei tinuierlich erneuert und auf höchstem technischem Stand auf Komfort und Schnelligkeit zu verzichten, das sind Aspekte gehalten. SWM/MVG haben Prototypen elektrisch betriebener des MVV, die oft thematisiert werden. Busse erprobt. Mit Elektromobilität beim Busverkehr könnte der gesamte öffentliche Verkehr im Stadtgebiet weitestgehend Dieter Reiter In den öffentlichen Verkehrsmitteln unserer Stadt begegnen auf der Elektrotraktion basieren und damit in näherer Zukunft Oberbürgermeister der sich Menschen aus allen Regionen der Welt, aus den unter- ein Ziel erreicht haben, von dem der Autoverkehr noch meilen- Landeshauptstadt München schiedlichsten sozialen Milieus und mit den vielfältigsten weit entfernt ist. Neu bestellte Buszüge der MVG, die bei den Lebensstilen. Ein funktionierender öffentlicher Verkehr hat Fahrgästen wegen der hohen Kapazität und wegen des Fahr- für eine funktionierende Stadtgesellschaft große Bedeutung. komforts in den Anhängern besonders beliebt sind, runden die positive Entwicklung beim städtischen Busverkehr ab. Voraussetzung dafür, dass der ÖPNV von allen Gruppierungen der Stadtgesellschaft und ihren Besuchern akzeptiert wird, ist Bei der Tram gibt es ebenfalls Positives zu vermelden. Der neben einem hohen Standard bei Streckennetz, Taktfrequenz Planfeststellungsbeschluss für die Tram 25 nach Steinhausen und eingesetzten Fahrzeugen vor allem ein verständliches liegt seit September 2015 vor. Mit dem Bau der Strecke wurde und attraktives Tarifsystem. Hier wurden im Berichtsjahr erste zwischenzeitlich begonnen. Diese neue Tramverbindung vom Weichenstellungen in Richtung einer grundsätzlichen Reform Max-Weber-Platz zum S-Bahnhof Berg am Laim bedeutet eine der Fahrpreise im MVV vorgenommen. wichtige Arrondierung des Tramnetzes im Münchner Osten SEITE 06
GRUSSWORTE und schafft eine zusätzliche Verknüpfung mit dem Schnell Damit der ÖPNV im Großraum München das Rückgrat einer bahnnetz. Als Nächstes steht nun die Tram-Westtangente umfassenden Mobilität für alle Bevölkerungsgruppen bleiben z wischen Romanplatz und Ratzingerplatz auf der Agenda. kann, ist die Sicherstellung einer hinreichenden Finanzierung Sie soll nicht nur das westliche Stadtgebiet besser erschließen, unabdingbar. Hier ist die Landeshauptstadt München auch sondern als Tangentialverbindung auch das Schienennetz in von Entscheidungen auf Bundes- und Landesebene abhängig. der I nnenstadt spürbar entlasten. Eine Reihe wichtiger Finanzierungsfragen wurden im Berichts- jahr entschieden oder auf den Weg gebracht. Dazu gehört Die wichtigste Infrastrukturmaßnahme im Gebiet des MVV, die Erhöhung und Dynamisierung der Regionalisierungsmittel und weit darüber hinaus, ist die zweite Stammstrecke. und die Fortführung der GVFG-Mittel über 2019 hinaus. Nun Mit dem Planfeststellungsbeschluss für den westlichen müssen sich Bund und Länder noch abschließend über die Abschnitt ist ein weiterer wichtiger Schritt zu Realisierung Zukunft der Entflechtungsmittel verständigen. Die Zeit drängt, getan. Die Signale, die ich von Bund, Bahn und Freistaat denn Städte und Gemeinden benötigen Planungssicherheit. erhalte, sind e indeutig: München und die Region brauchen die zweite S-Bahn-Stammstrecke. Sie ist bundesweit das wich- tigste kommunale Infrastrukturprojekt. Die Landeshauptstadt steht nach wie vor zu ihrer freiwilligen Finanzierungszusage. Dieter Reiter Nun sind die Projektpartner am Zug, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und ein tragfähiges Finanzierungskonzept zu erstellen. SEITE 07
GRUSSWORTE DER BAYERISCHE STAATSMINISTER Im Jahr 2015 konnte der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund Die Betriebsstabilität der S-Bahn München hat angesichts einen neuen Fahrgastrekord verbuchen. ihrer überragenden Bedeutung und der steigenden Fahrgast- zahlen besondere Priorität. Deshalb hat der Freistaat Bayern Dem Freistaat Bayern kommt als Aufgabenträger des Schienen gemeinsam mit der BEG ein Drei-Stufen-Konzept entwickelt. personennahverkehrs eine tragende Rolle im MVV-Verbund- Der a ktuelle Vertrag für die Verkehrsleistungen im S-Bahn-Netz system zu. Für die Beförderung der Fahrgäste im Schienen z wischen der DB Regio AG und der BEG endet im Dezember Joachim Herrmann personennahverkehr sorgen unsere Partner, die DB Regio 2017. An diesen Vertrag wird sich in der ersten Stufe unseres Bayerischer Staatsminister des AG (S-Bahn München und Regionalverkehr), die Länderbahn Konzepts ein zweijähriger Übergangsvertrag anschließen, Innern, für Bau und Verkehr GmbH (alex) und die Transdev GmbH (BOB, Meridian). Über um einen stabilen und zuverlässigen Betrieb zu sichern und Mitglied des Bayerischen Landtags die B ayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hat der Freistaat gleichzeitig die Bedingungen für den Wettbewerb unter den letztes Jahr bayernweit über 121 Millionen Zugkilometer Eisenbahnverkehrsunternehmen zu schaffen. Für die Zeit bestellt. Hiervon entfielen rund 20 Millionen Zugkilometer ab Dezember 2019 sollen dann in der zweiten Stufe die Ver- auf die S-Bahn München. Diese bildet mit über 800.000 Fahr kehrsleistungen bis voraussichtlich Dezember 2031 vergeben gästen an einem durchschnittlichen Werktag sowohl in der werden. In diesen Zeitraum soll auch der Ersatz der heutigen Landeshauptstadt München als auch in ihrem Umland das Fahrzeugflotte (ET 420 und ET 423) durch neue Züge fallen. Rückgrat im Schienenpersonennahverkehr. Damit ist sie das erfolgreichste Schienenpersonennahverkehrsnetz in Bayern. In die zweite Stufe unseres Konzepts haben wir auch die Wegen der Stammstrecke, über die in enger Taktung fast alle Inbetriebnahme der 2. Stammstrecke und die damit einherge- S-Bahn-Linien geführt werden, ist sie aber auch eines der hende Erweiterung des Verkehrsangebots bei der S-Bahn betrieblich anspruchsvollsten S-Bahn-Systeme in Deutschland. eingeplant. Die Entscheidung über die endgültige Realisierung SEITE 08
GRUSSWORTE der 2. Stammstrecke wird der Freistaat nach Vorliegen einer Der Freistaat Bayern hat gemeinsam mit der Landeshauptstadt sachgerechten und belastbaren Kostenermittlung der Deut- München und den Verbundlandkreisen im Frühjahr dieses schen Bahn und einer verbindlichen Finanzierungszusage des Jahres eine Machbarkeitsstudie zur MVV-Tarifstrukturreform Bundes treffen. Die dritte Stufe unseres Konzepts befasst sich in Auftrag gegeben. Deren Ergebnisse sollen Ende des Jahres mit der Vergabe der Verkehrsleistungen im Anschluss an den vorliegen. Erklärtes Ziel aller Verbundpartner ist es, den Tarif Vertrag in der zweiten Stufe für voraussichtlich wiederum einfacher und gerechter zu gestalten. Für die Untersuchungen rund zwölf Jahre. Dafür strebt die BEG eine Aufteilung des zur Tarifstrukturreform wird es insbesondere – wie auch bisher Netzes in mehrere Lose an, um attraktive Bedingungen für schon – auf eine enge Kooperation unter den Aufgabenträgern den Wettbewerb unter den Eisenbahnverkehrsunternehmen und Verkehrsunternehmen ankommen. zu schaffen. Ich danke allen Beteiligten des Münchner Verkehrs- und Es freut mich, dass im Dezember 2015 nun auch die letzten Tarifverbunds für die gute und vertrauensvolle Zusammen- Kilometer der Strecke des Filzenexpress zwischen Grafing arbeit im vergangenen Jahr und wünsche mir und uns allen, Bahnhof und Wasserburg (Inn) in den MVV-Verbundtarif dass wir die erfolgreiche Entwicklung des MVV im Jahr 2016 integriert wurden. Verständlicherweise wird auch in den fortsetzen können. umliegenden Landkreisen eine Tarifintegration thematisiert. Der Freistaat unterstützt deshalb die aktuellen Untersu- chungen zur Einführung eines durchgängigen Tarifs in der Joachim Herrmann Metropolregion München. Momentan wird ein Grobkonzept für einen Dachtarif aufgestellt. SEITE 09
GRUSSWORTE DER LANDRAT DES LANDKREISES EBERSBERG Die MVV-Verbundlandkreise können einmal mehr auf ein Seit 1996 werden damit sogar rund 16,4 Millionen Kilometer erfolgreiches Jahr im öffentlichen Personennahverkehr zurück- mehr angeboten, was einer Verdoppelung des Leistungsange- blicken. Leisten sie doch mit dem MVV-Regionalbusverkehr botes innerhalb der letzten 20 Jahre entspricht. sowohl zur Erschließung der teils weitläufigen Fläche zwischen den Schienenachsen als auch innerhalb der zahlreichen Städte In diesem Zusammenhang möchte ich es nicht versäumen, und Gemeinden im MVV-Raum einen wesentlichen Beitrag auf eine bemerkenswerte lokale Besonderheit in der Region Robert Niedergesäß zur Mobilität der Menschen in der Region. hinzuweisen. Im Jahr 2015 nahm im Landkreis Fürstenfeldbruck Landrat des Landkreises Ebersberg das MVV-RufTaxi seinen Betrieb auf. Dieses spezielle Verkehrs- Sprecher der Verbundlandkreise Dieses beträchtliche, ständig weiter steigende Engagement angebot wurde auf Betreiben von Landkreis und MVV in den lässt sich auch in konkreten Zahlen ausdrücken. Wurden im MVV-Tarif integriert und deutlich ausgeweitet. Mit der Ein Jahr 2005 im MVV-Regionalbusverkehr Leistungen in einem führung des MVV-RufTaxi-Verkehrs bekommt das westliche Volumen von rund 23,2 Millionen Kilometern angeboten, so Landkreisgebiet von Fürstenfeldbruck damit eine 24-Stunden- waren es im Jahr 2010 bereits 26,0 Millionen. Diese deutliche ÖPNV-Anbindung an sieben Tagen in der Woche! Leistungsausweitung setzte sich fort und gipfelte im Jahr 2015 mit nunmehr 33,3 Millionen Kilometern. Was die Ausschreibungen im MVV-Regionalbusverkehr betrifft, reichte das Jahr 2015 nicht an das Rekordjahr 2014 heran, aber Damit erhöhte sich das Volumen der in den Verbundlandkrei- auch in diesem Jahr wurden in 35 Ausschreibungsverfahren sen angebotenen Busleistungen in den genannten Zeiträumen wiederum 56 Linien vergeben. Bei den neuen Betreibern han- mit zunehmender Dynamik. Betrug die Leistungsausweitung delt es sich ausnahmslos um bewährte Verkehrsunternehmen, zwischen 2005 und 2010 ca. 12 Prozent, waren es innerhalb der die schon seit langem Leistungen im MVV-Regionalbusverkehr letzten fünf Jahre 28 Prozent. erbringen. Insgesamt wurden damit seit 1996 bereits über SEITE 10
GRUSSWORTE 200 Ausschreibungsverfahren durchgeführt. Die Gesamtleis Auch die Weiterentwicklung eines modernen, zeitgemäßen tung der in 2015 ausgeschriebenen MVV-Regionalbuslinien Vertriebs im MVV geht sehr positiv weiter. Der von den Land- beträgt rund 8,3 Millionen Nutzwagenkilometer pro Jahr. kreisen initiierte und mitfinanzierte Vertriebskanal des Handy- und OnlineTickets entwickelt sich weiterhin sehr erfolgreich. Sehr erfreuliche Nachrichten waren auch aus dem Bereich In Summe konnten im Verhältnis zu 2014 mehr als doppelt so des Schienenpersonennahverkehrs zu vermelden. Der »Filzen- viele Handy- und OnlineTickets verkauft werden. express« wurde zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2015 zwischen Tulling und Wasserburg (Inn) Bahnhof in den MVV- Ebenfalls konnten die im Handy- und OnlineTicket zur Verfü- Tarif integriert. Damit wurde nach langen und intensiven gung gestellten Angebote wieder deutlich ausgeweitet werden. Verhandlungen erstmals seit 1992 wieder eine Schienenver- Neben einer digitalen Streifenkarte, der Kurzstrecke und einem kehrsstrecke in den MVV integriert. Der sogenannte Filzen Gruppenticket für bis zu 30 Personen wurde auch ein Anschluss express bedient die Strecke zwischen Wasserburg (Inn) ticket für Zeitkartenkunden eingeführt. Bahnhof nach Grafing Bahnhof mit einigen Durchbindungen nach München Ostbahnhof. Der MVV hat sich einmal mehr als verlässlicher und kompetenter Partner für uns Verbundlandkreise erwiesen. Dementsprechend Für die Fahrgäste bedeutet die Verbunderweiterung, dass sie bedanke ich mich für die engagierte und erfolgreiche Arbeit der künftig mit einem Ticket bis München und im gesamten MVV- Geschäftsführung und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Raum fahren können. Damit werden die Fahrten in der Regel MVV im Jahr 2015 ganz herzlich. auch deutlich günstiger. Finanziert werden die durch die Verbunderweiterung entstehenden Mehrkosten durch den Landkreis Rosenheim. Robert Niedergesäß SEITE 11
Im Olympiapark: Erinnerung an »Väterchen Timofeij«
VERBUNDPARTNER
VERBUNDPARTNER DIE GESELLSCHAFTER UND ORGANE DES MVV Gesellschafter der MVV GmbH Mitglieder der Gesellschafterversammlung im Geschäftsjahr 2015 · Landeshauptstadt München · Dieter Reiter · Josef Schmid · Martin Bayerstorfer · Freistaat Bayern Oberbürgermeister der 2. Bürgermeister und Leiter Landrat, Landkreis Erding · Landkreis Bad Tölz- Landeshauptstadt München, des Referats für Arbeit und · Josef Hauner Wolfratshausen Vorsitzender der Wirtschaft, Landeshauptstadt Landrat, Landkreis Freising · Landkreis Dachau Gesellschafter versammlung München · Thomas Karmasin · Landkreis Ebersberg · Carsten Fregin · Josef Niedermaier Landrat, Landkreis Fürsten- · Landkreis Erding Ministerialrat, Oberste Landrat, Landkreis Bad Tölz - feldbruck · Landkreis Freising Baubehörde im Bayer. Staats- Wolfratshausen · Christoph Göbel, · Landkreis Fürstenfeldbruck ministerium des Innern, für · Stefan Löwl Landrat, Landkreis München · Landkreis München Bau und Verkehr,stellver- Landrat, Landkreis Dachau, · Karl Roth · Landkreis Starnberg tretender Vorsitzender der stellvertretender Sprecher Landrat, Landkreis Starnberg Gesellschafterversammlung der Verbundlandkreise · Dr. Rupert Dörfler · Robert Niedergesäß Landeshauptstadt Freistaat Landkreis Bad Tölz- München Bayern Wolfratshausen Regierungsdirektor, Bayer. Landrat, Landkreis Ebersberg, Staatsministerium der Sprecher der Verbundland- Landkreis Landkreis Fürstenfeldbruck München Finanzen, für Landesentwick- kreise MVV Landkreis Landkreis lung und Heimat Erding Starnberg Landkreis Landkreis Landkreis Ebersberg Dachau Freising SEITE 14
VERBUNDPARTNER Mitglieder des Verbundrates im Geschäftsjahr 2015 Organe des MVV · Dieter Reiter · Hans-Peter Behrendsen · Dr. Bernd Rosenbusch · Gesellschafterversammlung Oberbürgermeister der Ministerialrat, Oberste Geschäftsführer Bayerische · Verbundrat Landeshauptstadt München, Baubehörde im Bayerischen Oberlandbahn GmbH (BOB), · Geschäftsführung Vorsitzender des Verbund Staatsministerium des Innern, seit 9. 9. 2015 rats für Bau und Verkehr · Kai Müller-Eberstein Für konstitutive Entscheidungen · Josef Schmid · Robert Niedergesäß Geschäftsführer Bayerische im MVV sind die Gesellschafter- 2. Bürgermeister und Leiter Landrat, Landkreis Ebersberg Oberlandbahn GmbH (BOB), versammlung, der Verbundrat des Referats für Arbeit und · Stefan Löwl bis 10. 7. 2015 und die Geschäftsführung Wirtschaft, Landeshaupt- Landrat, Landkreis Dachau · Veit Bodenschatz verantwortlich. stadt München · Dipl.-oec. Herbert König Geschäftsführer Regionalver- · Carsten Fregin Vorsitzender der Geschäfts kehr Oberbayern GmbH (RVO) Geschäftsführung Ministerialrat, Oberste führung Münchner Verkehrs · Leonhard Neumayr Dipl.-Kaufmann Baubehörde im Bayer. gesellschaft mbH (MVG), Verkehrsunternehmer Alexander Freitag Staatsministerium des stellvertretender Vorsitzender · Wolfgang Riedlinger Innern, für Bau und Verkehr des Verbundrats Geschäftsführer Busverkehr · Gudrun Elser Südbayern GmbH Geschäftsleitung S-Bahn München / DB Regio AG SEITE 15
VERBUNDPARTNER DIE MEILENSTEINE IM JAHR 2015. DIE VERBUNDPARTNER BERICHTEN Münchner Verkehrsgesellschaft mbH (MVG) ängere Tramzüge: Mit der Bestellung von 22 neuen Zügen ·L · Marienplatz ganz neu: Nach rund dreieinhalb Jahren Um- startet das größte Trambahn-Beschaffungsprogramm der bauzeit erstrahlt das Zwischengeschoss des 1971 eröffneten vergangenen Jahrzehnte. Es handelt sich dabei um zwei-, U- und S-Bahnhofs Marienplatz in neuem Glanz. Die 4.200 drei- und vierteilige Züge vom Typ Avenio. Geplant ist, die Quadratmeter große Verteilerebene präsentiert sich zwei- und dreiteiligen Einheiten werktags zu neun besonders »aufgeräumt« mit viel Platz in der Mitte und einer farblich kapazitätsstarken Doppeltraktionszügen zu koppeln, die rund ganz neu gestalteten Decke in Orangerot. Der Umbau hat Moderne Bahnen, 48 Meter lang sind und rund 260 Fahrgästen Platz bieten. rund 30 Millionen Euro gekostet. neue Nachfragerekorde · Neue Busse: Die Busflotte der MVG wird weiter erneuert und · Elektronische Tickets auf dem Vormarsch: Das Sortiment damit verjüngt. 2015 wurden insgesamt 23 Gelenkbusse aus- wird um die Kurzstrecke, die Streifenkarte sowie ein elektro- geliefert. Die neuen Fahrzeuge bieten zusätzlichen Platz an nisches Anschlussticket für Zeitkarteninhaber erweitert. der zweiten und dritten Tür und entsprechen dem gegenwär- Neu ist zudem ein PrintTicket für größere Gruppen. Bis Ende tig anspruchsvollsten europäischen Abgasstandard Euro 6 2015 werden allein über die App »MVG Fahrinfo München« inklusive Ruß- und Stickoxidfilter. Im Oktober werden 21 rund 2,5 Millionen HandyTickets verkauft. weitere Fahrzeuge bestellt, darunter 15 zusätzliche Buszüge. · ÖPNV boomt: Die MVG verzeichnet den elften Nachfrage- · MVG Rad am Start: Das neue Mietradsystem MVG Rad geht Rekord in Folge: 2015 waren erneut so viele Menschen mit Immer länger – für immer im Oktober mit 1.200 Rädern an den Start. Die Bikes können den MVG-Verkehrsmitteln U-Bahn, Bus und Tram unterwegs mehr Fahrgäste mittels der neuen App »MVG more« geortet und gemietet wie nie zuvor. Das städtische Verkehrsunternehmen beförderte werden. Man findet sie überall dort, wo sie vom jeweiligen nach vorläufigen Ergebnissen rund 566 Millionen Fahrgäste. Vornutzer abgestellt wurden, oder an den festen MVG Dies entspricht einer erneuten Steigerung von rund 2 Prozent Radstationen, die vor allem an Bahnhöfen und Haltestellen und 11 Millionen zusätzlichen Fahrten. eingerichtet werden, um den Fahrgästen beste Umsteige möglichkeiten zu bieten. SEITE 16
VERBUNDPARTNER S-Bahn München MVV-Regionalbusverkehr · Mehr Fahrgäste: Die Fahrgäste nehmen die vor einem Jahr · Neue Tangentialverbindungen: Zur Verbindung von abgeschlossene Elektrifizierung des Streckenastes der S2 S-Bahn-Außenästen wurden die MVV-Regionalbuslinien Richtung Altomünster sehr gut an. So zeigt sich bereits im 234, 285 und 515 eingerichtet. Neu ist zudem die schnelle ersten Jahr ein Nachfragewachstum von fast 25 Prozent. Expressbuslinie X900. · Mehr Platz: Seit Fahrplanwechsel 2014/2015 verkehren auf · Umweltfreundliche Hybridbuslinie: Als erste Linie im der S2 und der S8 mehr Lang- und Vollzüge. Dadurch sind MVV-Regionalbusverkehr wird die Linie 840 regulär – nicht Weitere Kapazitäten allein an Werktagen weitere Kapazitäten für über 22.000 als T estbetrieb – mit drei Hybridbussen bedient. auch im S-Bahn-Betrieb Fahrgäste entstanden. · Eindrucksvolle Leistungsverbesserungen: Die planmäßige · Mehr Fahrzeuge: Die Zugverlängerungen sind durch die Betriebsleistung stieg im gesamten MVV-Regionalbusver- Verstärkung der S-Bahn-Flotte um 15 Fahrzeuge vom Typ kehr auf 35,8 Millionen Nutzwagenkilometer pro Jahr an. ET 420 möglich geworden. Nach einer vollständigen Der Landkreis München verzeichnet ein Plus von 14 Prozent Modernisierung des Innenraums und einer Ausstattung mit und setzte den Nahverkehrsplan weiter um. Im Landkreis Videotechnik werden die Fahrzeuge auf der S2, S4 und S20 Fürstenfeldbruck liegt der Zuwachs bei 17 Prozent. Für den eingesetzt. Stadtverkehr Puchheim wurde die Linie 853 neu konzipiert. · Mehr Sicherheit: Seit 2007 hat die S-Bahn München zusammen Die 2015 eingeführte RufTaxi-Linie 8500 bedient Germering mit der Bundespolizei 1.600 Schüler zu DB Schülerbegleitern und Eichenau rund um die Uhr. Die Verkehrsleistung im Rekorde purzeln im ausgebildet. Unter dem Motto »Überzeugen statt Petzen« L andkreis Starnberg wuchs um 40 Prozent. Der Stadtver- MVV-Regionalbusverkehr agieren die Schülerbegleiter als Botschafter, die andere kehr Starnberg wurde neu entworfen und ausgeweitet. Schüler auf Fehlverhalten direkt ansprechen und positiv auf In Pöcking / Andechs e ntstanden ebenfalls neu konzipierte sie einwirken. Gemeindeverkehre. Der bisher freigestellte Schülerverkehr im Landkreis Starnberg wurde größtenteils in den MVV eingebunden. SEITE 17
VERBUNDPARTNER DIE VERBUNDVERKEHRSUNTERNEHMEN IN DER REGION Diese Verbundverkehrsunternehmen bilden das Rückgrat des MVV-Regionalbusverkehrs · Bayernbus GmbH, c/o Scharf OHG · Enders Reisen · Regionalverkehr Oberbayern GmbH Omnibus & Reisebüro · Erl Omnibus – Inh. Anita Gilhuber · Scharf OHG Omnibus & Reisebüro · Bietergemeinschaft Boos / Hadersdorfer / · Verkehrsbetrieb Ettenhuber GmbH · Omnibusunternehmen Siegfried Scharf, c/o Boos-Bus GmbH & Co. KG · Busreisen Josef Ettenhuber GmbH Schilcher – Inh. Robert Steiner · Bietergemeinschaft Hadersdorfer / · Feringa Taxi Henryk Bartkow · Reisewelt Simperl Autobus und Boos /Scharf, c/o Hadersdorfer Reisen · Omnibusunternehmen Martin Reisebüro oHG Erkennungszeichen Moosburg GmbH & Co. KG Geldhauser GmbH & Co. KG · Stanglmeier Reisebüro-Bustouristik in der Region · Bietergemeinschaft Geldhauser / RVO, · Griensteidl GmbH GmbH & Co. KG c/o Omnibusunternehmen Martin · Hadersdorfer Reisen Moosburg GmbH · Autobusreisen Steiner KG Geldhauser GmbH & Co. KG & Co. KG · Stadtwerke Dachau – Verkehrsbetriebe · Bietergemeinschaft Hadersdorfer / · Omnibus Hagl · MOBITAXX – Personenbeförderung Scharf, c/o Hadersdorfer Reisen Moos- · Peter Heigl Omnibus GmbH Armin Tschanter burg GmbH & Co. KG · Omnibusse Huber – Inh. A. Edelmann · Unholzer Reisen GmbH & Co. KG · Bietergemeinschaft RVO / Boos, · Kistler Bustouristik GmbH · Omnibusbetrieb-Reisebüro Adolf c/o Regionalverkehr Oberbayern GmbH · Knab Omnibusse GmbH & Co. KG Urscher KG · Bietergemeinschaft RVO / Geldhauser, · Taxi- und Mietwagenunternehmen · VBR Verkehrsbetriebe und Service- c/o Regionalverkehr Oberbayern GmbH Johann Köhler gesellschaft mbH · Bietergemeinschaft Schilcher / Steiner, · Larcher-Touristik GmbH · Verkehrsgemeinschaft Boos / Haders- c/o Omnibusunternehmen Siegfried · Münchner Verkehrsgesellschaft mbH dorfer / RVO, c/o Boos-Bus GmbH & Schilcher – Inh. Robert Steiner (MVG) Co. KG · Busbetrieb Bittl e. K. – Inh. Albert Bittl · Omnibus Neumeyr e. K. · Busservice Watzinger GmbH & Co. KG · Boos-Bus GmbH & Co. KG · Monika Pawelczyk Taxiunternehmen · Omnibusunternehmen Wiesheu · Busverkehr Südbayern GmbH · Freisinger Parkhaus und Verkehrs-GmbH · St.-Andreas-Reisen Wintermayr GmbH · Demmelmair GmbH & Co. KG · Omnibusverkehr Reisberger GmbH · Zeiler GmbH SEITE 18
VERBUNDPARTNER MVV-GESCHÄFTSFÜHRUNG STABSSTELLE CONSULTING Recht / Presse / Gremien / QM / Rechnungswesen Interne Revision / Personal / EDV / Basisdienste KONZEPTION REGIONALBUS MARKETING / TARIF VERKEHRSFORSCHUNG Verkehrskonzepte Verkehrsplanung Marketing Datengrundlagen Regionalbus M, TÖL Marktforschung Fahrplan-Konzeption Verkehrsplanung Kundeninformation Datenanalyse Schnellbahnen Regionalbus EBE, ED Beschwerdemanagement Elektronische Verkehrsplanung Öffentlichkeitsarbeit Statistik Fahrplanmedien Regionalbus FFB, STA Einnahmenaufteilung Fahrplan-Printmedien Verkehrsplanung Tarifgestaltung Qualitätssicherung Regionalbus DAH, FS Grafische Dienste Vergabe- und Vertragsmanage- Fahrgastkontrollen Operative ment / Finanzen / Abrechnung Vertrieb / E-Ticketing Verkehrserhebungen Datensysteme ISE SEITE 19
Besuch der Messe »Garten München«
PROJEKTE UND AKTIVITÄTEN Aufbruchstimmung im Jahr 2015: Eine Tarifreform kündigt Der MVV ist der Klima-Allianz beigetreten und unterstreicht sich an, Schüler und Auszubildende erhalten endlich ein sein Engagement durch die Einführung neuer Hybridbusse im IsarCard-Abo, das EMM-Ticket zeichnet sich in Form eines Regelbetrieb. Und: Nach dem Landkreis Kelheim hat sich nun Dachtarifs ab – und die Absatzzahlen von Handy- und auch der Landkreis Rosenheim mit einer ersten Regionalzug OnlineTickets schießen in beachtliche Höhen. verbindung in den MVV integriert. Der Landkreis Fürstenfeldbruck macht Rund-um-die-Uhr- Veränderung liegt also in der Luft. Der MVV freut sich darüber Fahrten mit dem MVV möglich und liefert damit einen und begrüßt neue Bürger jetzt sogar auf Arabisch und Farsi. anschaulichen Beweis von der Dynamik im MVV-Regional- Dies alles und noch viel mehr. busverkehr, die durch zwei schnelle, tangentiale Express- buslinien unterstrichen wird. Viel Spaß bei der Lektüre der Jahreschronik 2015!
JANUAR 2015 LANDKREISWERBUNG STARNBERG UND MÜNCHEN IM PRETEST WELCHE WERBUNG WIRD WIRKSAM SEIN? Mit dem letzten Fahrplanwechsel war der MVV-Regionalbusverkehr in den Landkreisen Starnberg und München erheblich ausgeweitet worden. Um die Verbesserung des Angebotes deutlich und breit zu kommunizieren, ließ der MVV Anfang des Jahres Kampagnenvorschläge und Motive entwickeln, unterzog diese einem Pretest, identifizierte die besten Konzeptideen und setzte diese anschließend um. Es standen drei alternative Kampagnen für den Landkreis Für den Landkreis München führte die Firma Schmiedl 300 Starnberg auf dem Prüfstand, als die mit der Feldarbeit Interviews durch. Sie dauerten je 15 Minuten und drehten sich beauftragte Münchner Firma Schmiedl 180 Personen rund 20 um fünf verschiedene Plakatmotive, die alle eine Person und Minuten lang in ihren Teststudios interviewte. Die Auswertung ein Tier – fast immer an einer MVV-Regionalbushaltestelle ergab, dass der Ansatz »Bustür« besonders aufmerksamkeits- verweilend – zeigen und per Sprechblase auf Vorteile wie stark war, sehr gut als Imageträger funktionieren würde und »neue Verbindungen«, »mehr Fahrten« oder »schneller, Unübersehbare Bus-Offensive sich als bis dato bestgetestete Kampagne erwiesen hat. Das öfter, weiter« hinweisen. Der Pretest bestätigte auch diesen visuelle Schema – eine geöffnete Bustür, die den Blick auf ein Motiven überdurchschnittliche kommunikative Kraft und bekanntes Motiv des Landkreises Starnberg freigibt – ist ein- positive Imagewirkung. Zudem l ieferte er Anhaltspunkte fach zu verstehen, ein attraktiver Eyecatcher und es bringt die für die Optimierung einzelner B ildelemente, etwa in Sachen intensivierte Verbindung zwischen Bus und Landkreis schnell Kleiderwahl und Freundlichkeit. auf den Punkt. Textlich wird die Botschaft durch Headlines wie »Pendler-Verbindung« und »Freizeit-Verbindung« weiter ver- stärkt. Sublines erzählen von den neuen L eistungen im MVV – wie »noch viel öfter« oder »stündlich zum Starnberger See«. SEITE 22
MARKTFORSCHUNG RUND UMS MOBILITÄTSVERHALTEN VON STUDENTINNEN UND STUDENTEN FEBRUAR 2015 JETZT WERDEN DIE STUDIERENDEN BEFRAGT Das im Oktober 2013 eingeführte Semesterticket erfreut sich großer Beliebtheit. Diese Tatsache allein beantwortet längst nicht alle Fragen zum Mobilitätsverhalten der Zielgruppe. Um nach der Vorher-Unter suchung von infas im Rahmen einer weiteren, diesmal projektbegleitenden Erhebung vertiefte Erkenntnisse zu gewinnen, wurde im Februar erneut ein Briefing formuliert. Das bisherige Wissen über das MVV-Semesterticket empirisch Mobilitätsfragen sind ein Thema: Wie häufig w erden welche überprüfen zu lassen und zu erweitern hatte der MVV Verkehrsmittel gewählt? Aus welchen Motiven heraus? Welche gemeinsam mit der DB Regio / S-Bahn München, der Münchner Einstellung liegt generell zum ÖPNV vor? Wie zufrieden sind die Verkehrsgesellschaft und der Bayerischen Oberlandbahn 2014 Studierenden mit dem Angebot vor Ort? Wie sieht es mit ihrer beschlossen. Im Februar konnte das Briefing mit der genauen individuellen Autonutzung aus? Schließlich soll eruiert werden, Aufgabenbeschreibung für die Marktforschung erstellt werden. ob Nur-Sockelticket-Besitzer überhaupt im MVV unterwegs sind Mit der Projektleitung wurde ein Meinungsforschungsinstitut und durch welche Tickets sie im Fall der Fälle aufstocken. Von Wo und wie fahren sie? beauftragt. Die Marktforscher s ollen das Mobilitätsverhal- den IsarCardSemester-Nutzern möchte man unter anderem ten der Studierenden und der S emesterticketnutzer in einem erfahren, ob sie dieses Ticket auch im nächsten Semester wieder Vorher-Nachher-Vergleich darstellen. Die Preisakzeptanz ist erwerben wollen und ob sie es Dritten weiterempfehlen. zu ermitteln, und die Beweggründe derer sind herauszufinden, die sich mit dem Sockelticket zufriedengeben. Es ist zudem Die Studie wurde in drei Befragungswellen, die Sommer- aufzuzeigen, unter w elchen Bedingungen sich diese Gruppe und Wintersemester sowie vorlesungsfreie Zeiten abbilden, der Studierenden für den Kauf einer IsarCardSemester ent- zwischen Juni und Dezember 2015 durchgeführt. Inzwischen scheiden könnte. Zu ermitteln sind auch mögliche Effekte einer liegen Ergebnisse vor, die nach abschließender Prüfung als Veränderung von S ockelticket-Konditionen. Auch allgemeine kalkulatorische Grundlage für das Semesterticket 2017 dienen. SEITE 23
MÄRZ 2015 AUF DEM WEG ZUR TARIFSTRUKTURREFORM WIR HABEN DA EINE VISION … Die letzte Tarifreform des MVV fand 1999 statt. Nicht zuletzt angesichts der Entwicklungsdynamik in München und Region sowie der Digitalisierung unserer Kommunikation ist die Zeit reif für einen weiteren Sprung nach vorn. Bis 2025 soll der MVV-Gemeinschaftstarif zum modernsten Tarifsystem Europas weiterentwickelt werden. Der Startschuss für die praktische Umsetzung ist bereits gefallen. Am 10. März 2015 hatten sich die Gesellschafter des MVV zu und gerecht sein. Die Nachfrage muss gesteuert werden. Der einer Klausurtagung zurückgezogen, um über die Dimensionen Tarif muss ergiebig, aber dennoch sozial ausgewogen sein. und Ziele einer Tarifreform zu beraten. Es liegt in der Natur der Der Tarif muss für alle Menschen zugänglich bleiben, also auch Sache, dass Tarifentscheidungen kompliziert sind, weil einige für Kunden, die ohne moderne Geräte wie Smartphones leben. der Anforderungen divergierend und konkurrierend sind. Der Fahrgast wünscht günstige Preise, das Verkehrsunternehmen In einem ersten Schritt konnte nach Ausschreibung Anfang Mit den Augen der ein solide E innahmequelle, die Politik soziale Gerechtigkeit … 2016 die Machbarkeitsstudie an das Firmenkonsortium Fahrgäste sehen Die Kunst der Entwicklung eines erfolgreichen Tarifsystems Civity / Intraplan vergeben werden. In einem Kick-off-Meeting liegt darin, alle diese Interessen unter einen Hut zu bringen – wurden Projektstruktur, Entscheidungswege und Zeitplan und das dann zu einem leicht verständlichen und benutzer- vereinbart. Es haben bereits ausführliche Einzelinterviews mit freundlichen Gesamtpaket zu schnüren. Vertretern der Landkreise, der Verkehrsunternehmen und der Politik stattgefunden und der MVV hat die Datengrundl agen Als manifestes Ergebnis der Tagung wurden diese L eitlinien für alle geplanten Berechnungen bereitgestellt. Auf dieser und Ziele gemeinsam festgehalten: Der neue MVV-Tarif muss Basis wird bis Herbst 2016 eine umfassende und systematische einfach sein. Sein Preis-Leistungs-Verhältnis muss transparent Status-quo-Analyse mit Stärken-Schwächen-Profil des h eutigen SEITE 24
AUF DEM WEG ZUR TARIFSTRUKTURREFORM MÄRZ 2015 Tarifsystems geliefert. Selbstverständlich wird man den analy- tischen Blick auch auf die Tarife in elf anderen deutschen Ver- bünden und die Tarif- und Ticketkonzepte in neun europäischen Städten werfen, darunter London, Wien, Amsterdam und Kopenhagen. Schließlich sind drei Tarifszenarien zu entwickeln, die anhand eines Prognosemodells der Nachfrage- und Kosten- wirkung quantitativ bewertet werden – und die Basis für eine Entscheidungsfindung sind. Parallel arbeiten MVV und Partner an einer Weiterentwick- lung der elektronischen Vertriebsstruktur, ohne die Europas modernstes Tarifsystem sicherlich nicht denkbar sein wird. Ein Highlight in Europa SEITE 25
MÄRZ 2015 FLÄCHENDECKENDES MVV-RUFTAXI-SYSTEM IM LANDKREIS FÜRSTENFELDBRUCK DAS TAXI ZUM MVV-TARIF – EIN PROJEKT MIT VORBILDCHARAKTER Als im Landkreis Fürstenfeldbruck am 26. März die Presse zum Termin erschien, sahen die Journalisten recht fröhliche Gesichter. Logisch, denn Landrat Karmasin, einige Behördenvertreter, der MVV und der Chef der Zeiler GmbH informierten darüber, dass in fünf Tagen elf MVV-RufTaxis für die ÖPNV-Abdeckung rund um die Uhr bereitstehen würden – und zwar zum MVV-Tarif. Mit der Einführung eines neuen MVV-RufTaxi-Systems sind sämtliche MVV-Tickets genutzt werden – sofern Abfahrts- weite Teile des Landkreisgebietes in Sachen Mobilität einen und Zielort in der abgedeckten Tarifzone liegen. Wer noch großen Schritt vorangekommen: Wann immer die Bewohner kein Ticket zur Hand hat, kann sich an die MVV-RufTaxi-Fahrer öffentliche Verkehrsmittel in Anspruch nehmen mögen, können wenden, denn sie v erkaufen Zonenkarten, Kinderkarten und sie dies mit den im MVV üblichen Tickets umsetzen – an sieben Streifenkarten und e ntwerten bei Bedarf. Tagen der Woche und täglich 24 Stunden lang. Tagsüber Hallo Taxi! nutzen sie Busse und B ahnen im MVV in gewohnter Weise. Anders als die MVV-Regionalbusse setzen sich die MVV-RufTaxis Abends und nachts k ommen dann verstärkt die vollständig nur dann in Bewegung, wenn sie spätestens 45 Minuten zuvor in den MVV eingebundenen RufTaxis ins Spiel. angefordert worden sind. Interessierten Fahrgästen steht dazu eine kostenfreie Telefonnummer zur Verfügung. Oder sie In der Regel zwischen 19.30 Uhr bis 6.00 Uhr am Morgen ver- buchen über ein Formular auf der Homepage des Verkehrs kehren sechs RufTaxi-Linien. Sie bedienen bis nach Mitternacht unternehmers Zeiler. Demnächst werden sie Fahrten auch über einen 20-Minuten-Takt, danach fahren sie stündlich. Detail- Internet oder Smartphone anmelden können. lierte Fahrtauskünfte sind unter anderem in der Elektronischen Fahrtauskunft des MVV hinterlegt. Für die Bezahlung können SEITE 26
FLÄCHENDECKENDES MVV-RUFTAXI-SYSTEM IM LANDKREIS FÜRSTENFELDBRUCK MÄRZ 2015 2015 haben bereits 39.612 Fahrgäste das MVV-RufTaxi genutzt. Alle Prognosen und Erwartungen wurden deutlich überschrit- ten. Weitere Zuwächse sind durch die Inbetriebnahme einer letzten MVV-RufTaxi-Linie zu erwarten, die für Ende 2016 avisiert ist und dazu beitragen wird, den Landkreis vollständig zu erschließen. Grünes Fürstenfeldbruck SEITE 27
APRIL 2015 MVV-RADROUTEN-PLANER MIT INNOVATIVEN FUNKTIONEN RADLHAUPTSTADT TRIFFT RADLREGION Mit der Vorstellung des MVV-Radrouten-Planers eröffneten das »Referat für Gesundheit und Umwelt« der L andeshauptstadt München und der MVV am 14. April die neue Radlsaison. Das kartenbasierte Produkt richtet sich an Fahrradfreunde jeder Art: Pendler und Sportler, Familien und Senioren, Kurz- und Langstreckenfahrer. Es liefert vielfältige Informationen – und stets die individuell geplante Tour. Der MVV-Radrouten-Planer macht die Streckenfindung im kann diese persönlichen Merkmale einfließen lassen. Auch gesamten MVV-Raum leicht. Da er Rad- und ÖPNV-Infor Haltestellen oder B+R-Anlagen lassen sich unkompliziert in mationen miteinander verknüpft, berücksichtigt er außer die Planung einbinden. Darf um diese Uhrzeit ein Fahrrad mit- reinen Fahrradwegen auch Fahrten mit Bus und Bahn. Wer genommen werden? Der Routen-Planer weiß Bescheid. Selbst das digitale Werkzeug benutzen will, kann dies über die Leihradangebote und Schiffsverbindungen sind ihm bekannt. MVV-Fahrplanauskunft auf verschiedenen Bildschirmen und Da der MVV-Radrouten-Planer auf einer Open-Source-Karte Täglich neue Entdeckungsreisen? Endgeräten erledigen oder eine der Apps verwenden, die basiert, lassen sich eigene Routen komfortabel einpflegen. kostenlos für iOS- und Android-basierte Smartphones in den jeweiligen Stores erhältlich sind. Bis spät in den Herbst hinein nutzten im Schnitt 1.000 Besucher täglich den MVV-Radrouten-Planer. Eine Untersuchung der Nach dem Eingeben von Start und Ziel legen Streckensu- Bundeswehr-Universität zeigte zudem: Die Radler bewerten cher fest, ob sie die schnellste oder eine grüne Route radeln das neue Online-Tool, das zahlreiche Informationen zur ge- wollen, vielleicht auch eine Familienroute, die Hauptstraßen wünschten Strecke auch offline bereitstellt, sehr gut. Allein und S teigungen meidet. Um eine Route abzuwandeln, werden bei den Apps sahen die User noch Verbesserungspotential. einfach die Wegpunkte verschoben. Wer beispielsweise als 2016 wird es dazu Updates geben. Rennradfahrer unterwegs ist oder einen Anhänger zieht, SEITE 28
REFORM DES AUSBILDUNGSTARIFS MAI 2015 ABO-MONATSKARTE JETZT AUCH FÜR KINDER UND JUGENDLICHE Am 8. Mai standen die Ergebnisse der Marktstudie zum Ausbildungstarif auf der Tagesordnung der 48. Verbundratssitzung. Als deutlich wurde, dass eine Abo-Monatskarte viele Vorteile für alle Beteiligten bringen würde, war man sich bald einig, diese zum 1. August des Folgejahres in Form von IsarCardSchule und IsarCardAusbildung einzuführen. Zukünftig wird für Schüler eine ringbezogene, personenge- Dieses Abo kann zu jedem Monatsersten abgeschlossen bundene, nicht übertragbare Monatskarte im Abonnement werden. Den A zubis wird ihre BonusCard für die letzten angeboten. Sie wird für die L aufzeit eines Schuljahres inklusive sechs Wochen der Vertragslaufzeit garantiert. Sommerferien gelten. Neubürger und Schulwechsler können auch während des Schuljahres einsteigen. Die IsarCardSchule Nach den Pfingstferien 2016 soll das neue Angebot wird über ein L astschriftverfahren monatlich bezahlt. Der Preis beworben werden, damit es gleich ab dem Starttermin entspricht dem von 10 Monatskarten und zwei Wochenkarten. einen hohen Bekanntheitsgrad erhält. Zum Abschluss eine BonusCard Im Vergleich zum regulären IsarCardAbo erhalten Schüler bis einschließlich 14 Jahre die IsarCardSchule I mit 30 Prozent und Schüler ab 15 Jahre die IsarCardSchule II mit 25 Prozent Rabatt. Als zusätzlichen Bonus bekommen sie für die sechswö- chigen Sommerferien eine BonusCard, die sie zu beliebig vielen Fahrten im gesamten MVV-Gebiet berechtigt. Auszubildende erhalten ein analoges Angebot namens IsarCardAusbildung. SEITE 29
MAI 2015 VERTIEFTE ÖPNV-KOOPERATION IN DER METROPOLREGION EINE GROSSE HERAUSFORDERUNG: DER EMM-TARIF Im November 2013 hatte die Mitgliederversammlung der Europäischen Metropolregion München (EMM) eine Untersuchung beschlossen, die verschiedene Szenarien einer tariflichen Vernetzung aufzeigen und Hinweise für die Ausgestaltung geben sollte. Diese Studie wurde im Mai abgeschlossen. Ihre Empfehlung: ein gemeinsamer Dachtarif. Als Leiter der Facharbeitsgruppe »EMM-Tarif und Fahrgast- gesamten Metropolgebiet. Die Option auf eine Weiterent- information« hatte der MVV im Juni 2014 das Konsortium wicklung zu einem Metropolverbund empfehlen sie bewusst CIVITY / Intraplan beauftragt, sich intensiv mit möglichen offen zu halten. Als Startkonzept wäre der Vollverbund wenig Formen eines ÖPNV-Tarifs in der Metropolregion auseinan- geeignet, denn seine Einführung würde zu sehr großem organi- derzusetzen. Finanziert wurde das Vorhaben durch einen breit satorischem A ufwand und signifikanten Mehrkosten führen – aufgestellten Zusammenschluss von über 30 EMM-Mitgliedern. und viel Zeit für die Umsetzung beanspruchen. Mittelfristig AVV trifft MVV und INGVV Die Gutachter stellten mehrmals detaillierte Zwischenergeb- betrachtet sollte dieser Weg allerdings gangbar sein. Bei der nisse der Studie in der Facharbeitsgruppe vor. Nach intensiven Ausgestaltung des Dachtarifs wäre es sinnvoll, zum Koope- Beratungen wurde schließlich gemeinsam vereinbart, nur rationsraum – außer den drei Verkehrsverbünden MVV, AVV noch die Varianten »Tarifkooperation mit einem Dachtarif – und INGVV – mindestens den die MVV-Region umfassenden als E rgänzung zu den bestehenden Tarifen« und »Vollver- L andkreisring zu zählen. Wie groß das Gebiet letztendlich bund mit gänzlich neuen Tarifen« zu prüfen. werde, sei eine p olitische Entscheidung. Idealerweise sollte es sich an Kreisgrenzen orientieren. Alle bereits vorhan- Das abschließende Ergebnis lag im Mai vor: Die Gutachter denen Verbundstrukturen wären ebenso zu erhalten wie raten zu einer Einführung eines EMM-Dachtarifs im nahezu die jeweiligen Tarife. Es käme lediglich ein »Dachtarif« dazu: SEITE 30
VERTIEFTE ÖPNV-KOOPERATION IN DER METROPOLREGION MAI 2015 ein ergänzendes Tarifangebot für die gesamte Region, damit Kunden für beliebige Fahrten innerhalb des Metropolraums nur ein Ticket lösen müssen. Auf Grundlage dieser Überlegungen hat die Mitgliederversammlung der EMM am 16. Juni 2015 schließlich beschlossen, das Ziel eines durchgängigen ÖPNV- Tarifs für die Metropolregion gemeinsam weiterzuverfolgen. Nun müssen Details geklärt – und die Kosten für den Ausgleich zum bestehenden Tarif exakt beziffert werden. Dazu soll 2016 eine nächste Untersuchungsstufe für ein Basiskonzept vergeben werden. Bei positiver Entscheidung aller beteiligten Aufgaben- träger und V erkehrsunternehmen könnte der EMM-Dachtarif schon 2019 Wirklichkeit werden. Mehr Effizienz beim Ticketkauf SEITE 31
JUNI 2015 DER MVV TRITT DER BAYERISCHEN KLIMA-ALLIANZ BEI NACHHALTIGKEIT IST MEHR ALS EIN WORT »Die weltweiten Klimaveränderungen erfordern rasches Umdenken und Handeln. Dabei ist jeder gefordert« – sagt die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf in angenehmer Deutlichkeit. Informationsaustausch ist zielführend, Zusammenarbeit gefragt. Seit 9. Juni ist der MVV Mitglied der Bayerischen Klima-Allianz – um aktiv dazu beizutragen, ehrgeizige Klimaschutzziele umzusetzen. In der Bayerischen Klima-Allianz nehmen sich die Partner um immer wieder neue F ahrgäste zu gewinnen. Mit Erfolg: großer Themen an. Energieeinsparung, Steigerung der In keinem anderen Verbundraum Deutschlands werden öffent- Energieeffizienz, Ausbau der erneuerbaren Energien, Umwelt- liche Verkehrsmittel so intensiv genutzt wie in München und bildung und das Entwickeln zukunftsfähiger Werte sind Auf Region. Die Nutzung von Bussen und Bahnen bedeutet für gaben, deren Notwendigkeit durch das erfreuliche Abkommen das MVV-Gebiet eine E insparung von 200.000 Tonnen CO im ² der 21. UN-Klimakonferenz in Paris Ende 2015 mit Ausrufe Vergleich zu dem, was Autos verbrauchen würden. Der Unter- Klassisches Carsharing zeichen versehen worden ist – weil sich erstmals alle 195 schied heißt damit: 44 Prozent. überzeugt Mitgliedsstaaten auf v erbindliche Klimaziele einigen konnten. Zu den Themen und Zielen, die der MVV in die Klima-Allianz Öffentlicher Nahverkehr leistet von Haus aus einen wichtigen einbringt, gehören die zukunftsfähige Gestaltung des Ver- Beitrag zur Sicherung einer nachhaltigen und umweltfreund- bundes, der Ausbau einer Markenidentität des öffentlichen lichen Mobilität. Je besser er funktioniert, desto größer ist Verkehrs, das Entwickeln eines raumübergreifenden Metropol seine Strahlkraft in der Bevölkerung. Der MVV unterstützt das verbunds und die engmaschigere Verknüpfung aller ÖPNV- klassische Carsharing, Fahrradverleihsysteme, den Ausbau wei- kompatiblen Mobilitätsformen. Der MVV sieht sich zudem terer P+R- sowie B+R-Anlagen sowie das Parkraummanagement, als Katalysator für technische, vertriebliche, p lanerische und SEITE 32
DER MVV TRITT DER BAYERISCHEN KLIMA-ALLIANZ BEI JUNI 2015 strukturelle Innovationen im öffentlichen Verkehr. Ganz kon- kret und praxisbezogen setzt sich der MVV im Rahmen seines Klimaengagements dafür ein, im MVV-Regionalbusverkehr besonders umweltfreundliche Antriebstechnologien auf die Straßen zu bringen. In Kooperation mit dem Bayerischen Staats- ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz ermittelt er darüber hinaus, wo und wie sich emissionsfreie und besonders lärmarme Antriebe – wie Elektro- oder Dieselhybridbusse – einsetzen lassen. Die Ergebnisse werden, sobald sie vorliegen, umgehend auch anderen Verkehrsverbünden und Verkehrs unternehmen bereitgestellt. Jeder kann etwas tun SEITE 33
JUNI 2015 HANDY- UND ONLINETICKETS ALS ERFOLGSMODELLE KUNDENNÄHE KOMMT AN Kurzstrecke, Gruppenticket und Anschlusstickets für Zeitkarten: Im Juni wurden häufig artikulierte Online- und Handy-Ticketingwünsche der Fahrgäste Wirklichkeit. Später kam die digitale Streifenkarte dazu und im Dezember folgte der QueerCityPass für weltoffene Besucher der Stadt. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2015 117 Prozent mehr Tickets verkauft. Der Umsatz stieg in diesem Vertriebskanal um 88 Prozent. Rund 2,68 Millionen Handy- und OnlineTickets wurden ins- versuchsweise eingeführte digitale Streifenkarte bestand ihre gesamt 2015 erworben, das sind mehr als doppelt so viele Bewährungsprobe im Shop der MVG schnell, so dass sie ab Sep- wie im Jahr 2014, als rund 1,2 Millionen digitale Fahrscheine tember in den Regelbetrieb übernommen werden konnte und verkauft worden sind. Damit konnten Einnahmen in Höhe von auch im MVV-Ticketshop und im Shop der S-Bahn erhältlich war. 13,6 Millionen Euro erzielt werden. Treiber dieser sehr erfreu- Im Dezember schließlich wurde wie in Wien der QueerCityPass lichen – und nicht in allen Verbünden selbstverständlichen – eingeführt: eine ausschließlich als Handy- und OnlineTicket Kundenwünsche aufgreifen, Entwicklung des jungen Vertriebskanals war die Erweiterung verfügbare (Mehr-)Tageskarte, die attraktive Vergünstigungen was sonst? und Modifikation des Ticketangebots: bei zahlreichen Partnern bietet. Vergleichbare Angebote soll es bald in vielen europäischen Großstädten geben. Seit Sommer konnten erstmals auch die beliebten Kurzstrecken- und Streifenkarten digital erworben werden. Das neue Gruppen- Bereits im Mai war die MVV-App für Windows Phone live ticket für nun bis zu 30 Personen vereinfachte das Leben von gegangen. Auch sie trug dazu bei, den Kundenkreis zu erwei- Lehrern, F remdenführern und Reiseleitern. Die Besitzer einer tern. In Summe nutzten gegen Jahresende rund 240.000 Zeitkarte schließlich freuten sich über die Option, den räum- Kunden die drei Webshops oder Apps von MVV, MVG und lichen Geltungsbereich spontan und ringweise online ausweiten S-Bahn aktiv. Nachdem es im Vorjahr rund 188.000 waren, zu können. Die von den Fahrgästen lang ersehnte und zunächst liegt die Steigerungsquote bei fast 28 Prozent. SEITE 34
2. STAMMSTRECKE: ENDGÜLTIGE REALISIERUNGSENTSCHEIDUNG RÜCKT NÄHER JULI 2015 SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM S-BAHN-AUSBAU Im Laufe des Jahres konnten der Freistaat Bayern und die Deutsche Bahn AG wichtige Meilensteine erreichen, um das S-Bahn-System weiter zu verbessern. Das prominenteste Projekt ist und bleibt die 2. Stammstrecke – als Infrastrukturmaßnahme mit Auswirkungen weit über das Verbundgebiet hinaus. Ihr Baubeginn ist wahrscheinlicher geworden. Am 6. Juli verkündeten Bayerns Innen- und Verkehrsminister drei Bauabschnitte vor. – Auch die Planung der Verlängerung Joachim Herrmann und Bahnvorstand Dr. Volker Kefer die Aus- der S7 nach Süden hin ist ein entscheidendes Stück vorange- schreibung für die Hauptbaumaßnahmen der 2. Stammstrecke, kommen, weil für die Linienführung in Wolfratshausen eine auf deren Grundlage die Gesamtkosten für den Bau ermittelt sogenannte »Troglösung« ausgearbeitet wurde. Diese macht werden. Diese umfangreichen Ausschreibungen wurden mitt- ein störungsfreies Miteinander von Schiene und Straße möglich. lerweile durchgeführt und werden aktuell ausgewertet. – Am Die Finanzierung ist bereits weitgehend ausgehandelt. – Beim 24. September wurde zwischen Bund und Ländern eine grund- »Erdinger Ringschluss« wurde das Planfeststellungsverfahren S-Bahnhof Donnersbergerbrücke – sätzliche Einigung über die Fortentwicklung der Regionalisie- für den Abschnitt zwischen Flughafen und Stadtgrenze Erding endlich barrierefrei rungsmittel und eine Fortsetzung des GVFG-Bundesprogramms eingeleitet. Die Bauarbeiten für die Neufahrner Kurve liegen im getroffen, was die P lanungssicherheit erhöht. – Am 5. Oktober Zeitplan, ihre Inbetriebnahme ist für 2018 vorgesehen. Positive wurde das Info-Center zur 2. Stammstrecke und zum geplanten Nachrichten auch zum Thema barrierefreier Ausbau: 116 von 150 Neubau des Hauptbahnhofs München ebendort eröffnet. – Münchner S-Bahn-Stationen sind bereits barrierefrei, 12 weitere Am 26. November erreichte ein wichtiges Signal aus Berlin die (Buchenau, Feldkirchen, Gilching-Argelsried, Heimstetten, Höll- Landeshauptstadt: Bundesverkehrsminister Dobrindt sicherte riegelskreuth, Lohhof, Markt Schwaben, Perlach, Poing, Riem, nochmals Bundesmittel für die 2. Stammstrecke zu. – Inzwi- Stockdorf und St.-Martin-Straße) sollen dies mithilfe des vom schen (April 2016) liegt der Planfeststellungsbeschluss für alle bayerischen Kabinett beschlossenen »Bayernpakets« werden. SEITE 35
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